SON Test - Wolf von Langa

Lautsprecher Wolf von Langa SON
Autor: Christian Bayer Fotografie: Rolf Winter
Liebe vor dem ersten Ton
Wie verliebt man sich? Was führt
dazu, dass man eine langfristige Beziehung eingeht? Wenn man den Sozialforschern glauben darf, sind es
nur Sekundenbruchteile, die über
solche wegweisenden Dinge entscheiden. Als ich Wolf von Langas
SON auf der Münchener HIGH END
2015 zum ersten Mal gesehen habe,
muss so etwas mit mir passiert sein.
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Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer fast kühlen gestalterischen Strenge mit ihrem Spiel der Kontraste von Schwarz, Weiß
und transparentem Acryl hatte es mir diese Box sofort angetan –
auch ohne den sinnlichen Hüftschwung, den ihr Name suggeriert.
Hier schulde ich Ihnen eine Begriffsklärung: Son, Spanisch und
Französisch für Ton, Laut oder Klang, ist zugleich die Kurzform
für Son Cubano, der gewissermaßen der Blues der Kubaner ist und
wie dieser auf afroamerikanischen Rhythmen basiert. Mit dem
Namen SON verbinden sich somit viele Assoziationen, die Wolf
von Langa ganz bewusst gewählt hat, wie er auf seiner Website erläutert: „Für die Kubaner ist der Son der Urklang der Musik, die
Mutter aller Rhythmen. Und für mich bedeutet Son Leben. So fällt
mir die Namensgebung für diesen neuen Lautsprecher leicht.“
Das gibt mir den Impuls, Musik von einem der berühmtesten
Protagonisten des Son Cubano zu hören: Guillermo Portabales.
Sein vielleicht bestes Album, El Carretero (World Circuit,
WCD043, CD, 1996), versammelt Aufnahmen aus den 60er-Jahren – und dass der Titelsong stilistisch kein Son Cubano, sondern
ein damit verwandter Guajiro ist, mögen Sie mir bitte nachsehen.
Was mich an der SON schon visuell begeistert hatte, vermittelt sie
mir nun auch akustisch durch dynamische Rhythmuswechsel,
knackige Congas, ein betörendes Stimmtimbre, das Zusammenspiel von Verstand, Herz und Bauch – in diesem Fall Hochton,
Mittelton und Tiefton –, und macht so die Leidenschaft und Eleganz dieser Musik unmittelbar erfahrbar. Damit erinnert sie mich
an eine dieser so streng daherkommenden Flamenco- oder
Tangotänzerinnen, die mit äußerster Disziplin absolute Leidenschaft und Leichtigkeit vermitteln und auf einem festen Fundament zu schweben scheinen.
Um das weiter zu verifizieren, diente mir als Referenzaufnahme
immer wieder das Album Barzakh des libanesischen Oudspielers
Anouar Brahem (ECM, 1432, CD, 1990). Im Stück „Sadir“ beginnt
Brahem seine Oud eher verhalten mit einer bestimmten Anfangslautstärke und Dynamik zu spielen, die er dann vermindert bis
zum zeitweisen Verebben. Durch weitere Töne in ihren dynamischen Abstufungen ergänzt, werden einige Noten in die Länge gezogen, andere mit einem Schnarren nur kurz angeboten. Wie in ei-
nem guten Hörspiel folge ich all diesen
Nuancen gebannt und meine, das
Stück, das ich doch so gut zu kennen
glaubte, jetzt zum ersten Mal zu hören.
Wolf von Langa hat es sich von Anfang an mit seinen Lautsprecherkreationen nicht leicht gemacht. Nach jahrzehntelangen Versuchen mit Treibern
aller Art entschloss er sich, Feldspulenlautsprecher zu verwenden und, da
man die praktisch nicht käuflich erwerben kann, auch selbst zu bauen.
Seine bisherigen Lautsprechermodelle
sind fast ausnahmslos große, offene
Schallwände, aufwendig zu konstruieren und eher anspruchsvoll in der
Aufstellung. Die SON markiert hier einen Wendepunkt, weil sie zum ersten
Mal in einer relativ kompakten Gehäuseform all das vereint, was auch seine
großen Lautsprecher auszeichnet: Sie
ist frei von Gehäuseklang, hat eine ansatz- und bruchlose Dynamik und eine
extrem luftige, homogene Gesamtperformance bei im Vergleich zu den
größeren Modellen unkritischerer Aufstellung. Wie sie das macht, habe ich in
Ausgabe 4/2014 bereits ausführlich anhand der BLACK & WHITE, des damals kleinsten Lautsprechers von Langas, beschrieben und fasse deshalb
meine Ausführungen über die Feldspulentreiber hier nur kurz zusammen:
1925 wurde erstmals ein Chassis mit
beweglicher Schwingspule vorgestellt.
Die darin verbaute Konusmembran
stieß sich im Takt des durch sie hin-
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durchfließenden Stroms vom umgebenden, durch die aktive Feldspule erzeugten Magnetfeld ab. Beim 1936 eingeführten Permanentmagneten stößt sich demgegenüber die gesamte Schwingeinheit mit ihrer Masse permanent vom Magneten ab, bremst
sozusagen und beschleunigt wieder, wodurch das Musiksignal in
sich deutlich moduliert wird. Die aktive Feldspule gleicht diesen
Modulationseffekt aus, indem sie den Strom konstant hält. Dadurch ist das Chassis viel besser in der Lage, allen musikalischen
Informationen zu folgen. Für die Versorgung eines Feldspulenchassis braucht man allerdings ein Netzteil. Von Langa bevorzugt
sogenannte Konstantstromquellen, da nur so gewährleistet werden könne, dass das Feld gleich bleibe. Nach seiner Erläuterung
würde die Erwärmung der Feldspule andernfalls zum Anstieg des
elektrischen Widerstands und damit zu einer Verringerung der
Stromstärke bei gleichbleibender Spannung führen, bis sich ein
Gleichgewicht der Verluste einstellt, was eine ungewollte Änderung der Gesamtgüte des Lautsprechers und aller damit zusammenhängenden Parameter zur Folge hätte.
Die Erfahrung mit dem Feldspulentiefmitteltöner in der BLACK
& WHITE hatte mir damals ein neues akustisches Tor geöffnet: So
einen präzisen, agilen und vielschichtigen Bass hatte ich bis dahin
noch nie gehört. Wie an einem langen Gummiseil geführt, folgte
er alert und elastisch der Musik, immer im Hier und Jetzt und bereit, sich in die passende Richtung zu bewegen und damit alle Farben der Tief- und Tiefmitteltonpalette abzubilden. Kein Zufall
übrigens, dass Focal bei seinen größten Utopia-EM-Modellen
Grande und Stella sowie im Utopia Sub fremderregte Bässe einsetzt. Ich gebe zu, ich habe diesen Bass der BLACK & WHITE sehr
vermisst und erkannte seine Signatur in der SON sofort wieder.
Songs of Time Lost von Piers Faccini und Vincent Segal (No Format, NØF24LP, LP, 2014) lebt von der intensiven, dichten Atmosphäre, die von Faccinis an Nick Drake erinnernder Stimme und
Segals gezupftem und gestrichenem Cello erzeugt wird. Auf dem
Folkklassiker „Make Me a Pallet on Your Floor“ erschaffen die beiden eine dicht gewebte Spannung, die mich tief anrührt. Wie Fac-
Oben schwebt der Passivbass über dem Pracht- und Herzstück der SON:
dem Feldspulen-Tiefmitteltöner. Die Technik mag historisch sein, die Fertigung ist hingegen sehr heutig: ein extrem massiver Reineisenkorpus, eloxierte Aluminiumstreben oder die leichte Papiermembran – außer dem
SEAS Treiber alles aus deutscher Fertigung und handgearbeitet
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cinis Stimme in die Abgründe von Traurigkeit hinabsteigt und Segal sein Cello liebevoll mit dem Bogen streicht, zeigt die SON in
exemplarischer Deutlichkeit. Fast meine ich, Details wie die Dicke
der Cellosaiten mit den Händen greifen zu können.
Zurück in der Realität bleibt noch zu berichten, dass die Aluminiumfront des Tiefmitteltonfeldspulentreibers Bestandteil des Gesamtlautsprechers ist und den sonst üblichen Korb ersetzt. Da die
Auflagefläche deutlich größer ist als bei schmalrandigen Aluminiumguss- oder Stahlblechkörben, ist so eine optimale Bedämpfung
der parasitären Resonanzen möglich. Vor allem durch seinen massiven Reineisenkorpus besitzt das Chassis ein Gewicht von über 16
kg. Mit einem Membrandurchmesser von 265 mm ist es 55 mm
kleiner als sein in der BLACK & WHITE verbautes Pendant, wird
im Unterschied zu diesem aber durch eine Passivmembran im
Tiefbass unterstützt. Früher wurden solche Bässe ohne eigenen
magnetischen Antrieb häufiger eingesetzt. Wolf von Langa hat
sich nach seiner Aussage aus verschiedenen Gründen für diese Lösung entschieden: Zum einen entstünden durch diese Technik
keinerlei Strömungsgeräusche wie im sonst üblichen preisgünstigeren Bassreflextunnel, zum anderen könne das Gehäusevolumen
dadurch kleiner ausfallen, weil die geladene Luftmasse und Nachgiebigkeit fast individuell gewählt werden können. Der Passivbass
stammt von der Edelmarke Scan-Speak, seine Masse wird allerdings durch von Langa verändert. Während beim Bassreflexkanal
die Abstimmung über das Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser erfolgt, geschieht sie bei der Passivmembran über die
Größe und vor allem das Gewicht. Eine solche Passivmembran
muss man sich als schwingende Masse ähnlich dem Luftvolumen
innerhalb eines Bassreflexrohres vorstellen. Das Chassis bewegt
mit seinen durch das ankommende Musiksignal erzeugten
Schwingungen die Luft im Gehäuse. Bei Schwingungen, die der
Gehäuseresonanzfrequenz entsprechen, erfolgt die Schallabstrahlung fast ausschließlich über die Passivmembran, die Hauptlautsprechermembran bleibt in diesem Fall fast völlig unbewegt. Fre-
Die Weiche ist nicht unkomplex, dennoch liegt jeweils nur ein Bauteil im
Signalweg. Obenauf thront das zweite Prachtexemplar deutscher Ingenieurskunst: der von Langa-Mundorf-AMT-Hochtöner. Als hätten Bienen dieses Werk vollbracht, strahlt er honiggelb aus seinem transparenten Acrylhaus. Hervorragend sind hier die zusätzlichen Verstrebungen zu erkennen
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quenzen oberhalb der Resonanzfrequenz werden dagegen nur
über das Tiefmitteltonchassis selbst abgestrahlt, da die Passivmembran von ihnen nicht zum Schwingen angeregt werden kann.
Der Hochtöner in der SON stellt eine ganz besondere Delikatesse dar. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Air-MotionTransformer (AMT), einen magnetostatischen Hochtöner, der
Ende der 1960er-Jahre vom deutschen Physiker Oskar Heil aufgrund seiner Untersuchungen der Eigenschaften des menschlichen Gehörs entwickelt und 1969 zum Patent angemeldet wurde:
Auf eine Kunststoffmembran, die ziehharmonikaartig gefaltet ist,
werden Leiterbahnen aufgebracht, die sich im Feld eines Permanentmagneten befinden und durch das Musiksignal angeregt werden. Bei relativ geringer Membranbewegung kann mit dieser
Technik im Vergleich zu konventionellen Hochtönern ein Vielfaches an Schalldruck bei ausgezeichnetem Wirkungsgrad erzeugt
werden. Das von Mundorf für von Langa gefertigte Modell besitzt
eine besondere Folie zur Schallerzeugung, deren Falten erheblich
kleiner sind als die kleinste abzustrahlende Wellenlänge. Durch
die spezielle Herstellungstechnik werden die Leiterbahnen präzise
in ein sehr homogenes Magnetfeld gesetzt, das durch extrem starke Neodymmagnete erzeugt wird. Aufgrund seiner extrem niedrigen Masse hat der SON-AMT eine ungeheuer kurze Anstiegszeit
sowie ein vorbildliches Ein- und Ausschwingverhalten. Er ist
außerdem speziell bedämpft und verstärkt, um in seinem offenen
Acrylpanel optimal arbeiten zu können. Die nicht modifizierte
Version wies im kritischen Hörbereich von 1400 Hz, der für die
Stimmwiedergabe mitentscheidend ist, einen hörbaren Anstieg
auf. Durch die Verwendung einer sehr großen Spule gelang es von
Langa, diese Spitze herauszufiltern. Über das Acrylpanel, in dem
der SON-AMT schwimmend gelagert wird, werden die Schallwellen leicht schräg in einem 6°-Winkel abgestrahlt. Dadurch wird
zum einen der nutzbare vertikale Abstrahlwinkel erhöht, zum anderen ergibt sich durch die angesprochene Auslegung der Weiche
Blick ins Innere. Hier sieht man den sauberen Aufbau und die gezielte
Schallbrechung – bewusst spricht Wolf von Langa nicht von Dämmmung durch ganz bestimmte Schaumstoffelemente
Die konzentrisch angeordneten „Schallbrecher“ verbergen fast die Weiche
im Hintergrund. Vorne ist die Versorgungsleitung für den Feldspulentreiber
zu sehen – ohne Strom nix los, das hört man dann sehr schnell
ein nach oben hin stimmiges Abstrahlverhalten. Die SON hat keinen ausgeprägten Sweetspot, was ich sehr begrüße, da ich mich beim Musikhören
gerne bewege. Außerdem kann man die
Panels, die mit Magneten auf dem Korpus gehalten werden, verschieben oder
vertauschen. Da die Hochtöner asymmetrisch angeordnet sind, lassen sich
ihre Abstrahlwinkel zudem breiter
oder schmaler anlegen und so an die jeweilige Raumgröße anpassen.
Eine Herausforderung bei der Verwendung eines AMT liegt darin, einen
geeigneten Tiefmitteltöner zu finden,
welcher der unglaublichen Dynamik
und dem blitzartigen Ansprechverhalten des Hochtöners folgen kann, sodass
kein Bruch in der Darstellung entsteht.
Nur selten gelingt es, diese diffizile Aufgabe überzeugend zu lösen. Bei der
SON spielen die beiden so unterschiedlichen Chassis wie aus einem Guss. Die
Weiche ist mit 24 dB pro Oktave sehr
steil aufgebaut, im Signalweg liegen
aber jeweils nur ein Kondensator und
eine Spule. Der Korpus der SON be-
steht aus 17 mm dicken HDFs, die jeweils eine 1 mm starke Acrylbeschichtung aufweisen. Zur Feinabstimmung der Schallführung
weist das durchgefärbte Acryl unterschiedliche Härtegrade auf.
Das Resultat dieser Bauweise ist eine sehr steife und sehr hell klingende Wandung, die dem Ton nur wenige Eigenanteile hinzufügt.
Nach meinem Empfinden kommen die SON in all ihrer Schönheit erst auf den optionalen Acrylfüßen richtig zur Geltung. Da
diese jedoch erst mit Verzögerung lieferbar waren, standen sie bei
mir die meiste Zeit auf MASTER-2-Absorbern von bFly-audio,
was klanglich auch sehr gut funktionierte.
Eine meiner neuesten Lieblingsscheiben kommt vom norwegischen Supermusiker Geir Sundstøl. Auf Furulund (HUBRO,
CD2533, 2015) zelebriert er zeitlos schöne Musik. Das wundervol-
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Mitspieler
Plattenspieler: Garrard L’Art du Son 401 TR Tonarm: Schick 12“ Tonabnehmer:
Decca Mono, Decca Super Gold mit Paratrace-Nadel und Ebenholzgehäuse, Grace
F-8C, Zyx R100 Yatra H CD-Laufwerke: Philips CDM 4/19, modifiziert, Olasonic
NANO-CD1 D/A-Wandler: Tobian DAC, Silbatone DA-105 Vollverstärker: Silbatone 300B Junior Vorverstärker: Croft Micro 25 „R“ Endverstärker: Eastern Electric MiniMax, Quad 303 Lautsprecher: Tobian 10, Tobian 12 Kabel: Lautsprecherkabel Belden 9497, NF-Kabel Audio Consulting und Jupiter, Funk Tonstudiotechnik
Netz: Kreder Audio Tuning Tuning: bFly-audio, Kryna, Acoustic Revive
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le Leitmotiv in „Kamelsnurr“, gespielt mit einer Steelgitarre aus den
30er-Jahren, klingt wie die Abspannmusik eines ganz großen Filmepos. Mal scheppernd, mal zart gleitend lässt er seine Steel vibrieren; es ist, als säße ich im Studio Intim – so heißt es wirklich –
auf Sundstøls Schoß. Offen gestanden, sitze ich lieber vor der SON
und freue mich über sein Zusammenspiel mit dem Rest der Band,
das Trennen und Zurückfließen der Töne – es saugt mich förmlich
in die Musik hinein.
In eine ganz andere musikalische Richtung geht Latino America von Gato Barbieri (Impulse!, 2CD, IMP 22362, Re, 2006). Barbieri ist dafür berühmt, sich ständig steigernde Klangkaskaden
aufzubauen, die häufig in orgiastisch-hymnische Furiosi münden. Wie der König auf einem Feldherrenhügel thront er mit seinem Tenorsaxofon über und vor dem Klanggeschehen, leitet und
belebt es mit seinen Ideen. In „Nunca Mas“ dominiert klassischer Tango mit all seiner Bedrohlichkeit, der Gefahr ins Unheilvolle, Depressive abzukippen, bei gleichzeitig fast arroganter Erhabenheit. Wie sich das über die SON aufbaut, welche
Dramaturgie sie darzustellen in der Lage ist, halte ich für kaum
mehr steigerbar. Vor allem die unterschiedlich tiefen räumlichen
Dimensionen sorgen für eine Spannung, die mich fast atemlos
macht: weit vorne spielt Barbieri, der leader of the pack, tief in
den Raum hinein geleuchtet staffeln sich Akkordeon, Piano und
Percussion, daneben gleitet der Bassist über seine Saiten. Sie ist
eine Erzählerin, die SON, eine Versteherin, eine Verständlichmacherin höchster Güte.
Nachdem ich die SON die meiste Zeit über mit dem Vollverstärker Silbatone 300B Junior gehört habe, kann ich sehr gut verstehen,
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warum von Langas Lieblingsverstärker eine von ihm modifizierte
Sun-Audio-300B-Eintaktendstufe ist. Daneben kamen meine 8Watt-Gegentaktröhre von Eastern Electric, meine modifizierte
Quad 303, JA30-Monoblöcke von Jadis (bei Wolf von Langa) und
die überragende 100-Watt-Class-A-Transistorendstufe Frans de
Wit Signature (in Krefeld) zum Einsatz. Mit den Kleinleistungsverstärkern spielt die SON auch dank ihres verträglichen Impedanzminimums von 4 Ohm bestens zusammen, freut sich aber über die
Mehrleistung der Frans de Wit, die allerdings – das First-WattKonzept von Nelson Pass lässt grüßen – darauf ausgelegt ist, mit
Hochwirkungsgradlautsprechern zu harmonieren. Immer zeigt die
SON unbestechlich die unterschiedlichen Qualitäten der Verstärker und führt ihre Partner wie eine professionelle Tanzlehrerin mit
sicheren Schritten übers musikalische Parkett.
Den perfekten Lautsprecher gibt es nicht. Die SON kommt meinem Ideal davon allerdings ziemlich nahe. Sie spielt neutral, ohne
langweilig zu sein, spielt leise wie laut extrem involvierend, sie ist
mit wenigen Watt zufrieden, freut sich aber auch über deutlich
mehr Leistung und kann souverän damit umgehen. Durch die
einzigartige Verbindung eines Feldspulentiefmitteltöners mit dem
Heil-AMT klebt sie dermaßen eng an der Musik wie ein Flamencogitarrist, der auf den Gesang seines Gegenübers reagiert, wie eine Tangotänzerin, die mit den Bewegungen ihres Partners synchron geworden ist, wie eine Motorradbeifahrerin, die sich in
wortloser Abstimmung mit dem Fahrer gemeinsam in die Kurve
legt. Jeder, der sich einen Lautsprecher in auch nur annähernd dieser Preisklasse kaufen möchte, sollte, nein muss sich die SON anhören. Ich behalte meine.
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Lautsprecher Wolf von Langa SON
Funktionsprinzip: 2-Wege, geschlossen, mit Passivmembran Frequenzgang: 28
– 25000 Hz (±3 dB) Nennimpedanz: 8 Ohm Kennschalldruck: 96 dB/W/m
Maße (B/H/T): 40,3/87,4/30,0 cm (ohne Fuß) Gewicht: 36 kg Besonderheiten:
Feldspulenchassis mit externem Netzteil, modifizierter Heil-AMT-Hochtöner, Passivbass, Enhanced-Netzteil 1690 Euro und Acrylständer 1490 Euro Aufpreis, Versorgungsleitung 200 Euro (2 x 3 m) Garantie: 2 Jahre Paarpreis: 7900 Euro (incl.
Standard-Netzteil)
Kontakt: Christine von Langa, Roedlas 54, 91077 Neunkirchen, Telefon
09192/996926, www.wolfvonlanga.com
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