Zentralmatura geschafft? Blick in die Zukunft richten

Hinter dem Horizont
Nr. 273, Mai 2015
www.dieschule-stmk.com
Die Existenz
der indigenen
Minderheit im
Bukit-Dua-Belas-Nationalpark ist trotz
gesetzlichem
Schutz durch
die illegale Abholzung bedroht.
Seiten 14/15
Zentralmatura geschafft?
Blick in die Zukunft richten
Seite 7
Möge der Wonnemonat Mai
auch zur Entfaltung
von Bildungsinspiration
verführen…
Editorial
2
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Aus dem
S.6–7
S.13–17
S.18–24
Ein zentraler Punkt für
die Bildungspolitik ist die
„Ausbildungspflicht“, zumal diese Bezeichnung
aber nicht gewünscht ist,
wurde das Projekt „AusBildung bis18“ entwickelt.
Der Weltfriedenstag im
September wirft seine
Schatten voraus. – Altes
und Neues und unser Internet-Tipp. – Das Telefonieren während des
Radfahrens ist aus guten
Gründen verboten. –
Allerhand Interessantes
wird aus den steirischen
Schulen berichtet. – Balladen-Wettbewerb und
Lesezeit zum Tee bietet
der Buchklub auf. – Sie
finden wieder Lesetipps
in dieser Ausgabe …
IMPRESSUM: Verleger und Herausgeber: Landesschulrat für Steiermark (Dipl.-Päd. Ilse StauchnerKoele, Büro der Präsidentin, E-Mail:
[email protected], Tel. 0316/345229).
Redaktion: PSI Heinz Zechner, 8430 Leibnitz,
Hauptplatz 22/II – Werner Egger, Am Langedelwehr 26, 8010 Graz, Tel. 0664 443 46 12. –
Satz beigestellt.
Herstellung: Medienfabrik Graz. –
Die „Schule“ versteht sich als Beitragszeitung und
somit trägt für die namentlich kennzeichneten
Artikel der Autor die Verantwortung.
E-Mail: [email protected][email protected]
Internet: Schule: www.lsrstmk.gv.at/cms/ziel/376401/DE / Verordnungsblatt (Jahresgesamtausgaben):
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Bei Unzustellbarkeit die Zeitung bitte an die Medienfabrik, 8020 Graz, Dreihackengasse 20, zurücksenden. Bezugsbedingungen: Die Zeitschrift
„Schule“ und das Verordnungsblatt des Landesschulrates für Steiermark werden allen Pflichtbeziehern von Amts wegen zugestellt, die
Bezugsgebühr ist aber zu entrichten. Die Zeitschrift „Schule“ und das Verordnungsblatt werden
auch im Jahresbezug an alle Lehrpersonen des
Ruhestandes, den Dienststellen, Vereine, Körperschaften, Firmen und sonstige Interessenten auf
Bestellung abgegeben.
Auflage: 15.700. Der Bezugspreis beträgt € 68,–.
Die Bestellung nimmt die Medienfabrik Graz, Dreihackengasse 20, 8020 Graz, Frau Zierler, Tel.
0316/8095-18, entgegen.
Adressenänderungen bitte an: Büro der Präsidentin, Tel. 0316/345-229!
„Wenn ich die Arbeit
vom Häupl machen
müsst’, würd‘ ich nie
fertig werden!
Ich würd’s nämlich
ordentlich machen
wollen …“
Liebe Leserin,
lieber Leser!
iesmal möchte ich
Sie an dieser Stelle
auf drei hoch interessante Beiträge der beiden
steirischen Pädagogischen
Hochschulen hinweisen.
Seit dem jüngsten Relaunch
unserer Zeitung veröffentlichen wir ja in jeder Ausgabe
Berichte aus diesen bedeutenden Bildungsinstitutionen. Die im Vormonat
durchgeführte LeserInnenbefragung hat uns gezeigt,
dass diese Beiträge hervorragend rezipiert werden (wir
werden in unserer Juni-Ausgabe ausführlich über die
Ergebnisse der Befragung
berichten!). Bei dieser Gelegenheit sei hier MMag. Elisabeth Kleißner (KPH) und
Mag. Christian Stenner
(PHSt) sehr herzlich gedankt. Sie versorgen uns
engagiert und verlässlich
mit interessanten Beiträgen
aus ihren Häusern.
D
Teamarbeit
Lange Zeit galt die Arbeit
des Lehrenden als eine ein-
Nr. 273, Mai 2015
same. Vom „Einzelkämpfer“
war die Rede. Und so
wandte sich auch die LehrInnenfortbildung vorwiegend
an
einzelne
Lehrpersonen – zielte auf
die Entwicklung fachlicher
und pädagogischer Kompetenzen. Ausgehend von
SQA hat sich dies nun
grundlegend
geändert.
Fort- und Weiterbildung
muss stärker vom einzelnen
Schulstandort aus gedacht
werden. Lesen Sie den Beitrag „Unterrichtsentwicklung im Team“ auf Seite 4!
EU-Projekt
YESAK (Young Entrepreneurship Developing in Action) heißt eine europaweite
Projektgruppe, die LehrerInnen und SchülerInnen dabei
unterstützt, unternehmerische Ideen zu entwickeln
und umzusetzen. Unter dänischer Koordination arbeiten SchülerInnen und
LehrerInnen aus sechs Ländern, eine Handelskammer
und fünf Universitäten zusammen. Die PHSt ist europaweit für die Schulung der
LehrerInnen und die Evaluierung der Projektergebnisse verantwortlich. Lesen
Sie auf Seite 5!
SPF neu denken
Im Zuge der Entwicklung
einer inklusiven Schule werden auch Überlegungen zu
einem effizienteren Einsatz
der Förderressourcen angestellt. Wir veröffentlichen auf
den Seiten 8 und 9 einen
Debattenbeitrag von Prof.
David Wohlhart (KPH Graz),
einem anerkannten Experten für Sonderpädagogik.
Heinz Zechner
[email protected]
3
Grundsätzlich
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as hilft es zu hören,
dass bei guter Umsetzung des NMSKonzeptes gute Ergebnisse
erreicht werden konnten?
Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn in einer
Klasse ein breites Leistungsspektrum gegeben
ist. Wie Studien aufzeigten,
holen Lehrerinnen und Lehrer aus ihren Schülerinnen
und Schülern deutlich mehr
heraus, wenn ihnen die
Klasse als „gute Klasse“
vorgestellt wurde. Auch für
Kinder kann es bereichernd
sein mit unterschiedlich intelligenten und verschieden
begabten Mitschülerinnen
und Mitschülern gemeinsam die Schule zu besuchen.
Dass das Eingehen auf unterschiedlich lernende Kinder den Lehrpersonen viel
abverlangt, wird niemand
ernsthaft bestreiten können. Es war und ist daher
W
Ihre Meinung
nicht nur gerechtfertigt
sondern
unverzichtbar,
dass der NMS zusätzliche
Personalressourcen
zur
Verfügung stehen. Bedauerlich ist es, dass hingenommen wurde, dass die
Umsetzung des Konzepts
nur an einem Teil der
Standorte umfassend oder
relativ umfassend erfolgte
und zwar in 61,2 Prozent
der Klassen in der ersten
NMS-Generation und in nur
noch 37,3 Prozent der
Klassen in der zweiten
NMS-Generation. Weitere
Generationen wurden noch
nicht evaluiert.
Diese Duldung, denn die
Umstände waren bekannt
und wurden auch seitens
der Elternschaft immer wieder bemängelt, stellt zuallererst einen Schaden für
die betroffenen Schülerin-
nen und Schüler dar, die
weit geringere Leistungen
als ihre besser unterrichteten Kolleginnen und Kollegen erzielen konnten. In
weiterer Folge droht dies
jedoch einen langfristigen
Nachteil für die NMS zu bewirken. Das Vertrauen in
das Konzept der NMS wird
getrübt und die Rechtfertigung für den höheren Mitteleinsatz wird erschwert.
Werden nun die Erwartungen als überzogenen bezeichnet, so stellt sich die
Frage nach der Vertrauenswürdigkeit von Informationen an die Eltern. Fachleute hätten wissen können
bzw. haben gewusst, dass
nicht quasi automatisch
auch all jene, die nicht vom
Konzept überzeugt waren,
sondern vielleicht mehr
vom „klingenden Namen“
oder den Personalressourcen, umfassende Umsetzung bewerkstelligen werden. Bei weiteren „Generationen“ könnte sich
das Problem zusätzlich verschärfen, weil die Umstellung vom Konzept Hauptschule auf das Konzept
Neue Mittelschule noch
mehr von äußeren Bedingungen (Konkurrenz zu umliegenden Schulen und zuletzt die gesetzliche Verpflichtung) geleitet wurde
als bei den evaluierten
NMS-Generationen.
Der Evaluationsbericht hat
wieder bestätigt, dass engagierte und professionell
agierende Lehrerinnen und
Lehrer nicht hoch genug
geschätzt werden können.
Diese Gruppe zu stärken
und die anderen mit Entschlossenheit zu unterstützen muss gemeinsames
Ziel aller Beteiligten sein.
Ilse Schmid, Präsidentin des Landesverbandes der Elternvereine
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Nr. 273, Mai 2015
PHSt
4
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Unterrichtsentwicklung
im Team
Im Mittelpunkt
der Aktivitäten
des Instituts für
Professionali sierung für
Elementar- und
Primar pädagogik
der PHSt steht
die Frage, wie
sich Fort- und
Weiterbildung im
Interesse der
Schulen und
Bildungs politik
gestalten müssen, um einen
nachhaltigen Beitrag zu unseren
nationalen Bildungsvorhaben
zu leisten.
Bisher wandte sich LehrerInnenfortbildung vorwiegend an einzelne Lehrpersonen
verschiedener
Schulen und zielte auf die
Weiterentwicklung fachlicher und pädagogischer
Kenntnisse und Kompetenzen ab. Der einzelnen
Schule und ihrem Kollegium inkl. Schulleitung als
Ganzes im Sinne einer pädagogischen Handlungseinheit sowie dem Transfer
von Fortbildung in eine gemeinsame Unterrichtspraxis wurde weniger Bedeutung beigemessen.
Das Kollegium im Mittelpunkt
Dies hat sich ausgehend
von SQA nun grundlegend
gewandelt. Im Rahmen von
SQA muss Fort- und Weiterbildung stärker von der
einzelnen Schule aus gedacht werden. Die Qualität
der Schule als systemische
pädagogische Handlungseinheit rückt in den Fokus
des Interesses und somit
auch die Frage, was das
Kollegium braucht, um den
Qualitätsansprüchen der
Schule von heute gerecht
zu werden. Eine systematische Fortbildungsplanung –
moderiert und gesteuert
von der Schulleitung – gewinnt an entscheidender
Bedeutung. Im Mittelpunkt
steht nicht vordergründig
das Fortbildungsinteresse
der einzelnen Lehrperson,
sondern die Frage, welche
Kompetenzen die Schule
bzw.
das
Kollegium
braucht, um Unterricht und
Lernen auf der Basis von
Erkenntnissen aus nationalen und internationalen Bildungsstudien qualitätsvoll
weiterzuentwickeln.
Um diesen systemischen
Ansatz der Fortbildungsplanung zu unterstreichen,
bietet das Institut für Professionalisierung in der Elementar- und Primarpädagogik im kommenden Jahr
gezielt Veranstaltungen für
Teams an Schulen an. Unter der Programmkategorie
„Unterrichtsentwicklung im
Team“ werden zu Inhalten
des Bundes- und Landesentwicklungsplanes einund mehrteilige Veranstaltungen in den Bildungsregionen angeboten. Zwei
oder mehr Personen einer
Schule sind eingeladen,
sich gleichzeitig anzumelden, um eine Teilnahme im
Team sicherzustellen und in
weiterer Folge im Sinne
professioneller
Lerngemeinschaften die in der
Veranstaltung gewonnenen
Erkenntnisse bzw. den
Kompetenzerwerb gemeinsam zurück in die Schule
und ins LehrerInnenkollegium zu tragen. Ziel ist die
Weiterentwicklung der Unterrichtsqualität nicht nur in
der eigenen Klasse, sondern in der gesamten
Schule.
Ergänzend zu diesem Veranstaltungsformat besteht
für Schulleitungen im Rahmen der regionalen Fortbildung die Möglichkeit,
SCHILF bzw. SCHÜLF entsprechend dem Entwicklungsplan der Schule über
den/die
zuständige/n
Pflichtschulinspektor/in an
der Pädagogischen Hochschule Steiermark einzureichen. SCHILF und SCHÜLF
sind besonders geeignete
Fortbildungsformate für die
Neuorganisation von Wissen und den Erwerb neuer
Handlungskompetenzen eines ganzen Kollegiums.
Forschungsgeleitet und bedarfsorientiert
Sowohl das Format „Unterrichtsentwicklung im Team“
als auch SCHILF/SCHÜLF
orientieren sich an Erkenntnissen von Wirksamkeitsstudien und setzen an den
Ergebnissen der Unterrichtsforschung an, konzentrieren sich auf das
fachliche Verständnis von
Lehrpersonen bezogen auf
Unterrichtsinhalte
und
Nr. 273, Mai 2015
SchülerInnenvorstellungen,
verbinden Wissen, Anwendungstransfer und Reflexion, lassen Lehrpersonen
die eigene Wirksamkeit erleben und ermöglichen das
Lernen in professionellen
Lerngemeinschaften (Lipowsky, Rzejak, 2014). Mit
Letzterem sind LehrerInnenteams gemeint, die das
Lernen der SchülerInnen
vertiefend in den Blick nehmen und dabei gezielt auf
Beratung und Feedback
von Kolleginnen und Kollegen setzen. Voraussetzung
für diese Form der kollegialen und dialogischen Zusammenarbeit ist der Kompetenzerwerb im Team.
Diesem gehen idealerweise
eine Bedarfsanalyse in Hinblick auf Personalentwicklung voraus, weiters basiert
er auf einer vom Kollegium
gemeinsam erarbeiteten
Zielperspektive und entspricht somit einem gemeinsamen Bild von Unterricht und Schule, zu dem
sich der Schulstandort bekennt.
Andrea Holzinger
Literatur: Lipowsky F., Rzejak, D.
(2014). Lehrerfortbildung lernwirksam gestalten. In Lernende Schule,
Heft 68, S. 9 – 12.
SchülerInnen der 4A der NMS Alg
(Projektleitung: Mag. a Bettina Dauph
5
PHSt
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SchülerInnen zeigen
Unternehmergeist
Europa braucht
Menschen, die Initiativen ergreifen
und nicht nur auf
eine Änderung
von oben warten.
Dies wird in der
Schule gefördert.
YEDAC (Young Entrepreneurship Developing in Action) heißt eine europaweite
Projektgruppe, die LehrerInnen und SchülerInnen
dabei unterstützt, unternehmerische Ideen zu entwickeln und umzusetzen.
Das Besondere daran: Es
geht darum, „Entrepreneurship“ nicht nur im Rahmen
von Einzelprojekten zu
üben, die mit dem Schulalltag wenig zu tun haben,
sondern in den Fachunterricht zu integrieren.
Bei einer Präsentation am
22. April an der Pädagogischen Hochschule Steiermark im Rahmen einer internationalen Tagung zeigte
der österreichische YEDAC-Zweig, welche kreativen Unternehmensideen
SchülerInnen entwickeln,
wenn sie die nötigen Anregungen und Freiräume erhalten: Unter dem Motto
„Upcycling“ nähten Schülerinnen und Schüler der 4.
Klasse der NMS Algersdorf
(Graz) aus alten, via
Crowdfunding erworbenen
Jeans schicke Taschen; andere Klassen fanden Wege,
um alte Bücher zu Geld zu
machen.
Eine europäische Initiative
Projektleiterin Mag. a Christa
Bauer von der Pädagogischen Hochschule Steiermark, die alle teilnehmenden LehrerInnen auf ihre
Tätigkeit in dieser Initiative
gersdorf präsentieren „Upcycling“-Taschen aus getragenen Jeans
hin)
Foto: © PHSt/Grössler
vorbereitet hat: „Im Vordergrund stand dabei, dass
die Lehrpersonen ihre
SchülerInnen bei der Konzeption und Umsetzung einer konkreten Produktidee
begleiten, ohne ihnen ihre
eigenen Vorstellungen aufzudrängen.“
YEDAC existiert seit 2012
als EU-CIP-Projekt (Competitiveness and Innovation) und fokussiert auf den
EU-Schwerpunkt „Entrepreneurship“. Teilnehmende
SchülerInnen und LehrerInnen werden durch Training
und Material unterstützt.
Neben
dem
österreichischen Upcycling-Projekt
werden heuer in ganz
Europa unter anderem folgende Ideen umgesetzt: In
Bulgarien pflanzen Schülerinnen und Schüler Bäume
gegen Überschwemmungen, junge Dänen und Däninnen beschäftigen sich
mit dem Klimawandel in ihrer Gegend, finnische Jugendliche drehen ein Werbevideo für den örtlichen
Sportklub, spanische Kinder pflanzen einen Gemüsegarten und holländische
Jugendliche entwerfen ein
Konzept für die Verwendung ihres alten Schulgebäudes. Insgesamt arbeiten
unter dänischer Koordination SchülerInnen und LehrerInnen aus sechs Ländern, eine Handelskammer
und fünf Universitäten zusammen.
Die Pädagogische Hochschule Steiermark ist europaweit für die Schulung der
LehrerInnen und die Evaluierung der Projektergebnisse zuständig.
Nr. 273, Mai 2015
Buchtipp
Verschüttete Philo sophien, vergessene
Philosophen
Hervorragend dazu geeignet, den Islam in seiner Vielfalt etwas besser kennen
und verstehen zu lernen, ist
das vorliegende Werk von
Yousefi. Der Philosoph gibt
einen
ausgezeichneten
Überblick über islamische
Philosophien von den Anfängen bis zur Gegenwart,
wobei er drei Phasen unterscheidet: Gründungs- und
erste Blütephase, Mehrdimensionale
Übergangsphase sowie Kritische Gegenwartsphase. Verweise
auf historische und kulturelle Ereignisse der jeweiligen Zeit im Orient und im
Okzident helfen dabei, neue
Erkenntnisse in bekannte zu
integrieren. Nach theoretischen Ausführungen stellt
der Autor einige Philosophen und deren Arbeit in
gut verständlicher Sprache
vor; von Anna Lukasik-Fisch
stammen die ansprechenden Porträtzeichnungen. So
haben islamische Wissenschaftler und Philosophen
Erstaunliches
geleistet,
Pflicht zur Toleranz, vernünftigem Handeln und Offenheit wird als ein Wesenszug des Islam gesehen und
kritisches Nachdenken sei,
meint etwa Ibn Ruschd, (12.
Jh.), klar im Koran verankert.
Alexander Loretto
Yousefi, Hamid Reza
Einführung in die islamische Philosophie
Paderborn: W. Fink, 1. Auflage
2014, 240 S. ISBN 978-3-82524082-0, UTB-Band-Nr. 4082
EUR 15,50
Aus dem LSR
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AusBildung bis 18
bei stehen die individuelle
Kompetenzentwicklung und
Lernergebnis- orientierung
im Mittelpunkt. Dies setzt
Ein zentraler Punkt voraus, dass zwischen den
einzelnen (Aus-)Bildungen
der Sozial- und
größtmögliche Flexibilität
beim Erreichen von anerBildungspolitik
kannten Qualifikationen geder Bundesregiewährleistet ist.
Den Jugendlichen müssen
rung ist die
in diesem Sinne Bildungs„Ausbildungsoder Ausbildungsangebote
offenstehen, die ihren Bepflicht“, wobei
dürfnissen, Interessen und
diese Bezeichnung Kompetenzen entsprechen
nicht gewünscht ist und in zumutbarer Entfernung zum Wohnort liegen.
und daher das
Geplant ist die Einführung
der „Ausbildung bis 18“ im
Projekt unter dem
Jahr 2016.
Titel „AusBildung
Die gemäß § 3 Schulpflichtgesetz bestehende allgebis18“ entwickelt
meine Schulpflicht im Auswird.
maß von neun Schuljahren
wird von der Einführung eiAusbildungspflicht
iel der Ausbildungs- ner
pflicht ist es, alle Ju- nicht berührt. Die Ausbilgendlichen bis 18 zu dungspflicht schließt viel
in Österreich anerkannten mehr unmittelbar an diese
formalen Qualifikationen, an und zielt grundsätzlich
wie insbesondere zum Ab- darauf ab, dass alle Juschluss einer schulischen gendlichen eine über den
Ausbildung oder zum Lehr- allgemeinen Pflichtschulbeabschluss, hinzuführen. Da- reich hinausgehende Aus-
Z
Unterrichten ist Aufgabe der LehrerInnen!
ass Schulen zunehmend mit Vereinen und
externen Experten kooperieren, schätze ich sehr.
Vor allem das von LH Voves initiierte „Bewegungsland Steiermark“ erweist
sich als Erfolgsmodell. Es
bietet Volksschulen ein
breites Spektrum an Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit Vereinen. Diese
stellen den Schulen kostenlos TrainerInnen zur
Verfügung, die den SchülerInnen
verschiedene
Sportarten vorstellen und
schmackhaft machen. Allerdings zeigt die Koopera-
D
Wolfgang Erlitz,
Vizepräsident
des
Landesschulrats
tionsbereitschaft
der
Schulen unerwünschte Nebenwirkungen. Zunehmend
drängen Experten. Sportwissenschaftler, Trainer)
als selbstständige Dienstleister in die Schulen. Mitunter haben sie damit Erfolg und werden von
SchulleiterInnen engagiert.
Ich habe nun initiiert, dass
Schulbehörde bzw. Schulaufsicht solche Fälle genau beobachtet. Denn es
darf nicht sein, dass solche Dienstleister LehrerInnen ersetzen. Das Abhalten des Unterrichts ist und
bleibt Aufgabe der Päda-
Nr. 273, Mai 2015
gogInnen. Denn diese haben eine Ausbildung, die
eine ganzheitliche und
nachhaltige Bewegungserziehung ermöglicht, während die externen Experten
oft nur eine kurze, sehr
punktuelle Ausbildung vorweisen können. Abgesehen von den dienstrechtlichen und finanziellen
Aspekten ist auch die Haftungsfrage relevant. Selbst
wenn externe TrainerInnen
die Bewegungsübungen
leiten, bleiben die rechtliche Verantwortung und die
Aufsichtspflicht bei den jeweiligen LehrerInnen.
7
Aus dem LSR
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bildung bzw. Bildung abschließt.
Erfüllt werden kann die
Ausbildungspflicht durch
den Besuch einer weiterführenden mittleren oder
höheren Schule, wobei entscheidend ist, dass ein
qualifizierter Abschluss erreicht wird und das kann
auch vor dem 18. Lebensjahr sein.
Die Ausbildungspflicht wird
auch durch einen Lehr- und
Ausbildungsvertrag in betrieblicher oder überbetrieblicher Lehrausbildung
erfüllt.
Die Zahl der Betroffenen
wird mit ca. 5500 pro Geburtsjahrgang angenommen, d. h. ca. 16500 Jugendliche zwischen 15 und
17 Jahren müssen erfasst
und betreut werden.
Durch die Einführung der
Ausbildungspflicht kommt
der Schullaufbahn- und der
Berufsberatung eine noch
größere Bedeutung zu. Wobei diese Beratung und Betreuung auch auf jene Jugendlichen
ausgedehnt
werden muss, die nach der
Schulpflicht eine weitere
Ausbildung beginnen, diese
dann aber abbrechen.
Warum die Erreichung eines qualifizierten Abschlusses so wichtig ist, zeigt
eine Studie des Institutes
für höhere Studien: im Vergleich zu Jugendlichen, die
einen qualifizierten Abschluss erreichen, ist für
Abbrecher/Abbrecherinnen
das Risiko der Arbeitslosigkeit doppelt so hoch und
das Risiko, nur im Bereich
der Hilfsarbeit tätig zu sein,
vier Mal höher.
Trotz der schon jetzt vor allem über das Arbeitsmarktservice organisierten Maßnahmen,
ist
die
„AusBildung bis 18“ eine
wichtige und bedeutende
zukunftsorientierte Maßnahme, die natürlich auch
finanziert werden muss.
Aber bekanntlich können
Interventionsmaßnahmen
gar nicht so teuer sein,
dass sie sich im Vergleich
zu den Kosten bei Inaktivität nicht rechnen würden!
HR Dietmar Vollmann
Landesschulinpsektor für
Beruffsschulen
ARGE SCHUL:SUPPORT
lädt ein zum Symposium
Gesundes Führen
Schulleitung als Chance
am Donnerstag, dem 16. Juli 2015
in die
Pädagogische Hochschule
Steiermark
Hasnerplatz 12, 8010 Graz
Projektpartner/innen:
Landesschulrat für Steiermark –
Abteilung Schulpsychologie-Bildungsberatung
Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz
– Augustinum
Pädagogische Hochschule Steiermark
Styria vitalis
Steiermärkische Gebietskrankenkasse
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter
Karl-Franzens-Universität Graz
Lehrer/innen-Beratungszentrum
Anmeldungen an [email protected]
Nähere Informationen unter
http://www.lsr-stmk.gv.at/cms/beitrag/10082523/395458/
Zentralmatura: Blick in die Zukunft richten
m die Zentralmatura
im richtigen Licht zu
betrachten, müssen wir einen kurzen Blick in die
Vergangenheit werfen. Eingeführt wurde die Matura
in Österreich in den Jahren
1849/1850. Nach wie vor
steht die heutige Matura
auf dem Fundament der
damaligen Zeit. Es wurde
also Zeit für eine Erneuerung. Die Zentralmatura
bedeutet für uns im Schuljahr 2014/15 eine Premiere, doch springen wir
eigentlich erst sehr spät
auf den Zug auf, denn in
ganz Europa gibt es nur
U
noch fünf Länder, die die
Zentralmatura nicht praktizierten. Es ist also ein
wichtiger Schritt in die Zukunft, die Marschrichtung
stimmt. Natürlich ist aller
Anfang schwer, auf die
Startschwierigkeit in den
Ländern muss jetzt nicht
gesondert
hingewiesen
werden. Die Zentralmatura
wird auch sicher ihren Jahresdurchlauf benötigen,
gegebenenfalls wird man
nachjustieren müssen. Jedoch sollen wir die Zentralmatura als Chance zur
Erneuerung sehen. Die Erfahrungen, die hier ge-
macht werden, sind für
uns elementar und richtungweisend. Dementsprechend dürfen wir das gemeinsame Ziel nicht aus
den Augen verlieren, die
Matura auf ein zeitgemäßes Niveau zu hieven. Im
Vorfeld der Zentralmatura
waren die Rückmeldungen
der Eltern sowie der Schulen besser als medial dargestellt. So gesehen sollten wir die Ruhe bewahren, mögliche Ängste
minimieren, positive Energien freisetzen und mit
voller Kraft hinter den
SchülerInnen stehen.
Nr. 273, Mai 2015
Elisabeth Meixner,
Präsidentin
des
Landesschulrats
KPH Graz
8
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Förderressourcen ohne SPF?
Im Zuge der Entwicklung einer inklusiven Schule werden
auch Überlegungen
zu einem effizienteren Einsatz der
Förderressourcen
angestellt.
Wir veröffentlichen
hier einen Debattenbeitrag von Prof.
David Wohlhart (KPH
Graz), einem anerkannten Experten für
Sonderpädagogik.
Das Problem SPF
m personelle Ressourcen für die schulische
Förderung von SchülerInnen mit Behinderungen zu
bekommen, muss ein Sonderpädagogischer Förderbedarf
(SPF) festgestellt werden.
Diese Zuweisung von SPF ist
aus mehreren Gründen problematisch. Zunächst handelt
es sich um eine Etikettierung,
die im Kontext von Inklusion
vermieden werden sollte, aber
das ist nicht alles. Der SPF ist
in vielen Fällen nicht eindeutig
feststellbar. Wo ist z. B. der
genaue Punkt, an dem Lernprobleme zu einer Lernbehinderung werden, wo z. B. problematisches Verhalten als
Verhaltensbehinderung bezeichnet werden sollte? Aber
selbst wenn wir solche Fragen
eindeutig beantworten könnten, wäre doch der SPF nicht
für eine präventive Förderung
geeignet, könnte nicht alle Bereiche von Förderung und Unterstützung abdecken und
wäre doch nur für individuelle
Maßnahmen brauchbar, nicht
aber für inklusive systemische
Weiterentwicklungen.
Der Sonderpädagogische Förderbedarf, der in das österreichische Schulsystem als zentrales Mittel der Ressourcensteuerung bei vorhandener
Behinderung
eingeführt
wurde, weist somit einige gra-
U
vierende Schwächen auf. Die
Frage drängt sich auf: „Brauchen wir den SPF als Instrument der Ressourcensteuerung?“ Bevor Überlegungen
dazu angestellt werden, ist es
wichtig klarzustellen, dass es
für SchülerInnen mit Behinderungen zusätzliche Ressourcen braucht, auch wenn der
individuell vergebene SPF als
Steuerungsinstrument problematisch ist. Ein Ersatz des
SPF darf also keineswegs zum
Ressourcenabbau dienen, im
Gegenteil, ein Ausbau der Inklusion im Bildungssystem
wird mehr Mittel brauchen.
Ersatz oder Eingrenzung des
SPF?
Ausgehend von der derzeitigen Vergabepraxis eröffnen
sich zwei Alternativen:
1. Vollständiger Ersatz des
SPF durch eine alternative
Ressourcensteuerung
2. Begrenzung des SPF auf
jene Behinderungen, die eine
umfassende und langfristige
pädagogische Begleitung in
allen Bereichen des Lernens
erfordern
Ein vollständiger Ersatz würde
eine Etikettierung gänzlich
vermeiden. Die Konsequenz
wäre, dass die erforderlichen
Ressourcen dem System zur
Verfügung gestellt würden,
nicht dem Individuum. Präventive Förderung würde erleichtert, da die Ressourcen nicht
an bestimmte Kinder gebunden sind.
Eine Begrenzung des SPF hingegen könnte eine garantierte
Förderung für SchülerInnen
mit manifesten Behinderungen
absichern. Nach von Feyerer
genannten Zahlen wären dies
etwa 20 Prozent jener SchülerInnen, denen zurzeit SPF
zuerkannt wird (Feyerer,
2013). Für die verbleibenden
Fördernotwendigkeiten würde
eine alternative Mittelvergabe
erfolgen. Mit dieser Kombination könnten, bei entsprechender Dotierung ausreichend Mittel für systemische
Maßnahmen
bereitgestellt
werden. Anliegen der Präven-
tion, die sich vor allem auf
lern-, sprach- und verhaltensbezogene Programme richten,
wären realisierbar.
Eine bestimmte Gruppe würde
aber weiterhin das Stigma
SPF tragen. Das relativiert
sich allerdings dadurch, dass
eine Körper- oder Sinnesbehinderung ebenso wie eine
Mehrfachbehinderung unter
allen Umständen ein Merkmal
ist, das auch in der Biographie
außerhalb der Schule relevant
bleibt und aufgrund der
Behindertengesetzgebung zu
einem gesellschaftlichen Status führt, der von der betroffenen Personengruppe aktiv angestrebt wird.
Im Projekt QSP wurde von ExpertInnen eine „Förderpyramide“ erarbeitet, an deren
Spitze jene SchülerInnen stehen, denen nach den oben angestellten Überlegungen nach
wie vor einen SPF zuerkannt
würde. Der breite Bereich besonderer Förderung (Stufe 2)
und systemischer Maßnahmen
würde aber nach diesem Modell keinen SPF voraussetzen
(Specht et al., 2007).
Alternativen für die systembezogene Ressourcenvergabe
Grundsätzlich stehen folgende
Wege offen, die Steuerung
von Ressourcen zu realisieren:
1. Indexbasierte Steuerung:
Einer bestimmten Schule oder
einer bestimmten Region werden aufgrund von sozialräumlichen Bedingungen oder aufgrund der Gegebenheiten in
der konkreten Schülerpopulation mehr oder weniger Mittel
zugewiesen.
2. Steuerung durch ExpertInnen:
Die Arbeit an Schulen wird
von ExpertInnen beobachtet
und evaluiert. Die ExpertInnen
entscheiden über die Notwendigkeit des Mitteleinsatzes
und evaluieren deren Ergebnisse.
3. Mischmodell:
Dabei wird eine Basisausstat-
Nr. 273, Mai 2015
tung indexbasiert vergeben,
ein Teil der Mittel aber durch
ExpertInnen zugewiesen werden kann.
Indexbasierte Steuerung
Die derzeit diskutierte indexbasierte Steuerung hat den
Vorteil, dass bei Vorliegen
eines einfach zu handhabenden Index (z. B. nach dem
Vorschlag von Bacher, Altrichter und Nagy 2010) in einem
unaufwändigen Verfahren zusätzliche Mittel vergeben werden können. Der von Bacher
et al vorgeschlagene aus
Schulbildung und Einkommen
der Eltern sowie der im Elternhaus verwendeten Sprache
gebildete Index trifft auch
Kernbereiche der Sonderpädagogik. Vor allem die als
„lernbehindert“ bezeichnete
Schülerpopulation korreliert
stark mit familiären Bedingungen. Es muss allerdings angemerkt werden, dass z. B. Körper- und Sinnesbehinderungen, kognitive Beeinträchtigungen und Verhaltensproblematiken durch diesen Index
nicht abgebildet sind. Das
spricht für eine partielle Beibehaltung des SPF neben
einer indexbezogenen Ressourcenberechnung. Einige
weitere Problemfelder bedürfen einer näheren Betrachtung.
l Eine Vergabe von wenigen
Prozent eines Lehrerdienstpostens wirkt sich vermutlich
gar nicht aus. Zwischen stundenweiser Zuteilung und
einem vollen Dienstposten besteht nicht nur ein quantitativer, sondern auch ein qualitativer Unterschied. Dies ist
besonders dann der Fall,
wenn ein konkretes pädagogisches Setting, z. B. ein ZweilehrerInnenmodell in einer inklusiven Klasse, realisiert
werden soll.
l Die Verwertungsmöglichkeiten von Ressourcen hängen
stark von der Schulgröße ab.
Bei einer Zuteilung von wenigen zusätzlichen LehrerInnen-
9
KPH Graz
www.dieschule-stmk.com
stunden an Kleinschulen im
ländlichen Raum erscheint
wenig effizient.
l Wenn Ressourcen an eine
Schule vergeben werden,
muss dort ausreichend Steuerungskompetenz vorhanden
sein, damit die Ressourcen
auch zweckdienlich eingesetzt
werden.
l Die Indexberechnung ermittelt die Quantität gewährter
Ressourcen, nicht aber deren
Qualität. So sollte z. B. gesichert sein, dass sonderpädagogisch ausgebildete LehrerInnen eingesetzt werden.
Steuerung durch ExpertInnen
Das im Projekt QSP (Specht
et al., 2007) skizzierte Modell
geht davon aus, dass ein interdisziplinäres Team verfügbare Ressourcen dynamisch
vergibt. Die Basis für die Vergabe von Ressourcen sind
Förderkonzepte, die gemeinsam mit Schulstandorten erarbeitet und in regelmäßigen
Abständen evaluiert werden.
Das Team versorgt Schulen
mit passend qualifizierten Personalressourcen und zieht
diese gegebenenfalls auch
wieder ab. Auch dieses Modell der Ressourcensteuerung
weist Schwachstellen auf.
l Die Qualifikation des interdiszplinären ExpertInnenteams
muss sehr hoch sein. Neben
fachlicher Kompetenz in der
Bandbreite inklusiver Fragestellungen sind Beratungsund Interventionskompetenz,
System- und Vernetzungswissen, Leitungs-, Organisationsund Managementkompetenz
erforderlich.
l Die Ressourcensteuerung
kann nur dann realisiert
werden, wenn dieses Team
entweder volle Personalhoheit
über die zusätzlich eingesetzten Personalressourcen hat
oder auf der Ebene der Schulverwaltung Mitspracherecht
über die Dienstzuteilung hat.
Ob dies realisierbar, aber auch
überhaupt wünschenswert ist,
muss infrage gestellt werden.
l Kontinuierliche Planung,
Koordination und Evaluation
sind mit administrativem Aufwand verbunden. Das steigert
möglicherweise die Effizienz,
erhöht aber auch die Kosten.
Dieses Modell hat den Reiz,
dass Schulen nicht nur Ressourcenquantitäten zugeteilt
bekommen, sondern dass sie
durch kompetente Unterstützung erheblich entlastet werden. Der Ausbau von Supportsystemen, ohne die admi nistrative Belastung von
Schulen und LehrerInnen zu
steigern, ist ein zentrales
Thema für die Weiterentwicklung der Inklusionskapazität
der österreichischen Schulen.
Mischmodell (inkl. SPF)
Da keines der vorgestellten
Modelle die Erfordernisse vollständig abdeckt, sollte die
Möglichkeit einer intelligenten
Kombination beider Ansätze
diskutiert werden. Zusätzlich
findet in dieses Modell, wie
oben diskutiert, eine eingegrenzte Vergabe von SPF Eingang. Hans Wocken stellt ein
ähnliches Modell zur Diskussion (Wocken, 2014).
l Aufgrund einer eingegrenzten Definition des SPF (s.o.)
werden einer bestimmten
SchülerInnengruppe indivi duell garantierte Mittel zuerkannt.
l Für Schulen werden aufgrund von Merkmalen der
konkreten SchülerInnenpopulation und des Sozialraums
zusätzliche Fördermittel errechnet.
l Grundlage dafür, dass diese
Mittel auch an die Schulen gehen, ist ein Förderkonzept,
das inklusiven Prinzipien entspricht.
l Ein ExpertInnenteam am
Beratungszentrum für Inklusion unterstützt Schulen bei
der Ausarbeitung dieser Förderkonzepte und begutachtet
diese.
l Das ExpertInnenteam berät
auf Anforderung Schulen hinsichtlich des Einsatzes der
Ressourcen und evaluiert den
Einsatz.
l Ein Teil der Ressourcen
geht an das Beratungszentrum. Mit diesen Mitteln realisiert das Zentrum Entwicklungsprogramme und Unterstützungsmaßnahmen, berät
Schulen und Eltern und arbeitet an inklusiver Schulentwicklung mit.
Dieses Modell könnte den Erfordernissen einer Ressourcenzuteilung entsprechen. An
dieser Stelle soll festgehalten
werden, dass diese Überlegungen als Beitrag zu einer
Diskussion im Kontext der Implementierung der UN-Behindertenrechtskonvention zu sehen sind.
Derzeit gibt es für eine Umsetzung auf Bundes- oder
Landesebene keine hinreichenden gesetzlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen.
David Wohlhart, KPH Graz
Literatur
Bacher, J., Altrichter, H., Nagy, G.
(2010). Ausgleich unterschiedlicher
Rahmenbedingungen schulischer
Arbeit durch eine indexbasierte Mittelverteilung. In: Erziehung & Unterricht 160, S. 384-400.
Feyerer, E. (2013). Inklusive Regionen in Österreich. Bildungspolitische Rahmenbedingungen zur
Umsetzung der UN-Konvention
Innsbruck: bidok
Specht, W., Gross-Pirchegger, L.,
Seel, A., Stanzel-Tischler, E., Wohlhart, D. (2006). Qualität in der Sonderpädagogik: Ein Forschungsund Entwicklungsprojekt, Graz,
Zentrum für Schulentwicklung,
Bundesministerium für Bildung,
Wissenschaft und Kultur
Specht, W., Seel., A., StanzelTischler, E., Wohlhart, D. und die
Mitglieder der Arbeitsgruppen des
QSP-Projekts (2007). Strategien für
die Weiterentwicklung von Qualität
in der Sonderpädagogik Graz, bifieReport 09/07.
Wocken, H., (2014). Das Haus der
inklusiven Schule. Baustellen –
Baupläne – Bausteine. Hamburg:
Feldhaus.
Nr. 273, Mai 2015
Allerhand
10
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Erfinder und
Entdecker
Abenteuerlich, geheimnisvoll
und sehr lustig war die Nacht,
die die Schüler/innen der
2BCD-Klassen des BG/BRG
Knittelfeld in Begleitung ihrer
Professor/innen
Theresia
Winkler, Roswitha Koch und
Gert Aumayr im Technischen
Museum in Wien verbrachten.
Als Team mussten sie für die
Dauer des Aufenthaltes Aufgaben und knifflige Rätsel lösen, wofür sie Punkte erhielten.
Im Pantomimespiel zu Beginn
stellten die Schüler/innen eine
umweltfreundliche, mit erneuerbaren Energieträgern betriebene Maschine dar. Eine solche würde den Schnee und
das Eis von den Autos entfernen, um im Winter das Auto-
fahren gefahrenfreier zu machen. Im Anschluss an das
Pantomimespiel suchten die
Schüler/innen in einem traditionellen Geocaching-Spiel
mit Hilfe eines Planes über
das gesamte Museumsgebäude, auf dem Orte markiert
waren, nach den dort versteckten Buchstaben.
Bei der Bergwerksführung
durch den Schaustollen erfuhren diese viel Wissenswertes
über die Arbeit der Kumpels
unter Tage, die anfängliche Art
der Förderung von Kohle und
die Abbaumaschinen aus
jüngster Zeit. „Glück auf“ sagen sich die Bergleute und
wünschen sich mit diesem
Gruß Glück für das Auffinden
eines ertragreichen Flözes.
In der diesjährigen Sonderausstellung im Technischen
Museum dreht sich alles um
die Mobilität.
In Bewegung hieß die Mitmachausstellung, die die
Schüler/innen zum Ausprobieren und Entdecken einlud. In
weiteren interaktiven Stationen wurden danach Versuche
zu verschiedensten physikalischen
Themenbereichen
durchgeführt.
Ausklingen ließen die Schüler/innen den erlebnisreichen
Tag mit Tanzen in der Disco,
die nur für sie im Museum installiert worden war. Kurz und
aufregend war die auf Liegematten verbrachte Nacht.
Nach dem Frühstück wartete
auf die Schüler/innen die
Hochspannungsvorführung
mit vielen lichtintensiven und
knisternden Experimenten im
Faraday’schen Käfig.
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Nr. 273, Mai 2015
VERORDNUNGSBLATT
LANDESSCHULRAT
FÜR STEIERMARK
Stück 5
Jahrgang 2015
Mai 2015
herausgegeben
in Graz,
Körblergasse 23
Inhalt:
Nr.
Seite
Amtliche Mitteilungen
24. Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung beim
Landesschulrat für Steiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
25. Verleihung von Berufstiteln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
26. Dank und Anerkennung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
Sonstige Mitteilungen
27. Todesfälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
VERORDNUNGSBLATT
Stück 4 / Jg. 2015
Amtliche Mitteilungen
den Berufstitel Studienrat an FOL Anton Ritter, HTBLA Weiz, FOL Ing. Karl Heinrich,
HTBLA Weiz,
den Berufstitel Oberschulrat an FOL Franz
Wünscher, HTBLA Weiz.
Nr. 24
Wahl der Mitglieder und Ersatzmitglieder der Landesschülervertretung
beim Landesschulrat für Steiermark
(GZ.: IV Schu 8/86-2015 vom 19.3.
2015)
Die Wahlkommission hat am 19. März 2015
gemäß § 9 des Schülervertretungengesetzes,
BGBl.Nr. 284/1990 (SchVG), folgende Beschlüsse gefasst:
Tag der Wahlausschreibung: 3. Juni 2015
Wahltag: 2. Juli 2015
Wahlzeit: 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr
Wahlort: Landesschulrat für Steiermark, Körblergasse 23, 8011 Graz, Sitzungssaal „Fasseiche“, Tiefparterre; (Zugang durch das
Vermessungsamt Graz, Körblergasse 25, 8011
Graz)
Das Verzeichnis der Wahlberechtigten und
Wählbaren liegt in der Zeit vom 3. Juni 2015 bis
einschließlich 17. Juni 2015 beim Landesschulrat für Steiermark, Körblergasse 23, 8011 Graz,
2. Stock, Zimmer Nr. 201, zur Einsicht auf. Dieses Verzeichnis wird auch den do. Direktionen
zur Auflage gemäß § 9 Abs.2 SchVG übermittelt
werden.
Der Vorsitzende: HR Mag. Wippel
Nr. 25
Verleihung von Berufstiteln
Der Herr Bundespräsident hat verliehen:
den Berufstitel Oberstudienrät/in an Prof.
Mag. Margit Moravi, BG Rein, Prof. Mag.
Ingrid Robin, BORG Bad Radkersburg, Prof.
Mag. Meinhard Lang, BG/BRG Graz-Lichtenfelsgasse,
Nr. 26
Dank und Anerkennung
Die Frau Bundesministerin für Bildung und
Frauen hat folgenden Lehrerinnen und Lehrern
Dank und Anerkennung anlässlich der Versetzung in den Ruhestand ausgesprochen:
Prof. OStR Mag. Margit Plösch, HTBLVA
Graz-Gösting, Prof. Mag. Johann Hofer,
HBLW Leoben.
Der Amtsführende Präsident des Landesschulrates für Steiermark hat folgenden Lehrerinnen
und Lehrern Dank und Anerkennung ausgesprochen:
VDir. Sabine Ifkovich, VS St.Oswald/Plankenwarth, Heidrun Allmer, VS St.Oswald/Plankenwarth, Jutta Egger, VS St.Oswald/
Plankenwarth, Daniela Longhino, BEd, VS
St.Oswald/Plankenwarth, Marie-Kristin Otto,
BEd, VS St.Oswald/Plankenwarth, Ingrid Geisler, VS St.Oswald/Plankenwarth, VDir. Birgit
Flitsch-Fröhlich, VS St.Marein/Graz, Katrin
Friedl, VS St.Marein/Graz, Ingrid Grössl, VS
St.Marein/Graz, VOL Gerlinde Neumeister, VS
St.Marein/Graz, Marianne Platzer, VS St.Marein/Graz, Sabine Polenat, VS St.Marein/Graz,
Susanna Pozar, VS St.Marein/Graz, Mag. Sabine Rauch, VS St.Marein/Graz, Mag. Martina
Schröck, VS St.Marein/Graz, Marion Weißl,
BEd, VS St.Marein/Graz, Gertrude Zierer, VS
St.Marein/Graz, Marianne Platzer, VS St.Marein/Graz, VDir Michaela Rossmann, VS Kloster, Ulla Beust, VS Kloster, VDir. Rosa Ertler,
VS Hengsberg, Jakob Karl, BEd, VS Hengsberg, Kerstin Rieger, BEd, VS Hengsberg, Daniela Sackl, VS Hengsberg, Liane Schober, VS
Hengsberg, Elisabeth Schwarz, VS Hengsberg,
VDir. Gertrud Vorcnik, VS Dr. Jonas Kapfenberg, Evelin Höck, VS Dr. Jonas Kapfenberg,
Nr. 273, Mai 2015
SEITE 14
Herbert Amstetter, VS Dr. Jonas Kapfenberg,
Christina Fruhwirt, BEd MA, VS Dr. Jonas
Kapfenberg, Marina Mitterböck VS Dr. Jonas
Kapfenberg, Sonja Motschnik, VS Dr. Jonas
Kapfenberg, Georg Reisner, BEd, VS Dr. Jonas
Kapfenberg, für die besonders innovative pädagogische Arbeit und für die Beteiligung am Projekt „Netzwerkschule“,
VDir. Bernhard Wabl, VS Arnfels für die Leitung der Expertengruppe „Förderung im Schuleingang“ und für die engagierte pädagogische
Arbeit,
Corinna Kroboth, BEd, NMS Fürstenfeld, für
die Planung und Durchführung des fächer- und
schulstufenübergreifenden Projekts zum Eurovision Youth Contest an der NMS Fürstenfeld mit
dem Titel „Wir bauen Brücken“.
Das Kollegium des Landesschulrates für Steiermark hat mit dem Beschluss vom 9.2.2015 folgenden Lehrern und Lehrerinnen Dank und
Anerkennung ausgesprochen:
Julia Breyner, VS Wienerstraße Bruck/Mur,
Dagmar Fadinger, VS Mitterdorf/Raab, Elisabeth Feiner BEd, VS Graz-Schönau, Mag.
Klaus Grafoner, PTS Graz – Herrgottwies, Robert Kaiser, PTS Graz – Herrgottwies, Robert
Kugler, PTS Graz – Herrgottwies, Marianne
Pendl, PTS Graz – Herrgottwies, Rosemarie
Pichler, NMS Friedberg, Doris Proksch, PTS
Graz – Herrgottwies, Karin Resch, PTS Graz –
Herrgottwies, OL der PTS SR Heinz Steiner,
PTS Graz – Herrgottwies, HOL Friedrich Temmel, PTS Graz – Herrgottwies, HOL Ursula
Weißenbacher, PTS Graz – Herrgottwies, Michael Wundsam, PTS Graz – Herrgottwies, Tamara Zerche Bakk, PTS Graz – Herrgottwies.
in Würdigung der besonderen Verdienste auf
dem Gebiete der Erziehung und des Unterrichtes.
Sonstige Mitteilungen
Nr. 27
Todesfälle
VOL i.R. Annelies Mögele, 29.3.2015, ehem.
VOL Irene Ehrbar, 14.3.2015, VDir. i.R. OSR
Edith Koinig, 15.3.2015, VDir. i.R. OSR Maria
Sallegger, 7.4.2015.
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Friedlich
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Weltfriedenstag …
Buchtipp
… im Museum im Palais, im Landeszeughaus und im
Volkskundemuseum am 21. September 2015
Frieden ist ein sehr wichtiges Thema, zu
dem gerade wir im Landeszeughaus, Museum im Palais und Volkskundemuseum
einen Beitrag leisten wollen und müssen.
Wenn auch nur im Kleinen, wollen wir gemeinsam lernen, was jede und jeder von
uns zu einem schönen und wertvollen Miteinander beitragen kann.
In unseren Museen stößt man immer wieder auf Themen, die sich mit „Krieg“ oder
„Frieden“ beschäftigen. Diese Aspekte
wollen wir interaktiv aufarbeiten und unseren Teil zum Unterrichtsprinzip „Politische
Bildung“ beitragen. Wir beschäftigen uns
dabei zum Beispiel mit den absurdesten
Kriegsgründen, der Bedeutung von Büchern zu dieser Thematik oder mit der
Rolle von Frauen und Kindern im Krieg.
Darüber zu sprechen und Vergangenes
nicht zu vergessen ist wichtig!
Auch Themen, die in diesem Kontext weniger naheliegend erscheinen, kommen da-
bei zur Sprache: Inwiefern verändern kriegerische Handlungen die Landschaft? Wie
kann das Bundesheer Friedensarbeit leisten? Die SchülerInnen werden auch aktiv
verschiedene Dinge ausprobieren – etwa
zum Thema „Ernährung in Notzeiten“ –
bzw. mit der Friedensburg Schlaining aktiv
soziale Kompetenzen trainieren. Wichtig
ist aber auch, dass Kriegsbetroffene das
Wort erhalten, wozu im Rahmen unserer
Programme ebenfalls Gelegenheit besteht.
Am 21. September 2015, dem Weltfriedenstag, haben Schulklassen von 9 bis
14.30 Uhr die Gelegenheit, unsere 90-minütigen Programme gratis zu besuchen.
Weitere Informationen zu den genauen
Programminhalten und zur Anmeldung erhalten Sie beim Leitstand Museum im Palais/Landeszeughaus:
Tel: +43 316 8017-9810
[email protected]
Anmeldungen sind ab sofort möglich.
Literatur durch die
Blume
Es ist doch öd, Schriftsteller
nur durch ihre Geburts- und
Sterbedaten und durch ihre
Werke zu kennen. Viel reizvoller ist es doch, ihr Lebensumfeld kennen zu lernen: die Häuser, in denen
sie lebten, die Gärten, die
zu diesen Domizilen gehörten, Anekdoten aus ihrem
Leben zu erfahren. All dies
bringt uns Autoren und ihre
Werke weit näher als trockene Daten. Gärten erwiesen sich oftmals als Inspirationsquelle, man könnte sie
sogar als „Musen“ bezeichnen. Wie kamen die Schriftsteller zu diesen in wunderschönen
Bildern
do kumentierten literarischen
Schauplätzen? Gibt es
diese Gartenanlagen heute
noch, kann man sie vielleicht sogar besichtigen?
Antworten zu all diesen Fragen bietet in einfühlsamer,
sachlich kompetenter Form
das vorliegende Buch. 25
Schriftsteller und ihre grünen Oasen in England werden beschrieben. Sie erfahren unter anderem mehr
über
Agatha
Christie,
Charles Dickens, Winston
Churchill, George Bernard
Shaw, Roald Dahl oder die
Kinderbuchautorinnen Beatrix Potter und Enid Blyton.
Heidrun Gollesch, Graz/Stainz
Die Gärten der
Dichter
Das Programm „Mit Kind und Kegel“ greift das Thema Frauen und Kinder in Kriegszeiten auf
Viktoria Krenn (UMJ)
Nr. 273, Mai 2015
25 grüne Oasen, die
Schriftsteller inspirierten
Gerstenberg, München. ISBN
978-3-8369-2796-3
Hinter dem Horizont
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Die Schule unter
dem Blätterdach
Neue Methode
Ein Interview mit der
Preisträgerin Butet Manurung.
Wie kamen Sie auf die
Idee der Schulgründung?
Es war 2003, nachdem
ich mich schon vier Jahre
lang mit den Dschungelmenschen
beschäftigt
hatte. Ich versuchte auf
Grund der Erfahrungen
ein Konzept für Analphabeten zu erarbeiten, durch
das sie Indonesisch möglichst schnell lernten.
Was ist so besonders an
diesen Menschen?
Das erste, was ich von
den Orang Rimba lernte,
war, dass sie Zwang und
Schläge ablehnen. Sie
sind frei und unabhängig.
Es klingt seltsam, aber so
ist es: Sie lernen, wie sie
wollen. Daher sind sie
nicht nach herkömmlichen
Methoden zu unterrichten,
weil sie sich nicht an Regeln orientieren.
Welches Lebensbild haben diese Menschen
denn?
Ihre Einstellung steht im
Gegensatz zum staatlichen Prinzip der Ordnung,
Hierarchie und Disziplin.
Sie haben eine sehr gute
räumliche Orientierung,
aber ihre Welt hört dort
auf, wo das Meer beginnt,
oder beim höchsten Berg
in Kerinci, wo ihre Götter
wohnen.
Das Leben der
Dschungelmenschen im Bukit Dua
Belas Nationalpark
auf Sumatra ist bedroht. Bildung soll
helfen, sich erfolgreich gegen profitwütige Holzhändler
und Plantagenbesitzer zu wehren,
die den Wald schonungslos roden
wollen.
ie Orang Rimba
(Menschen
des
Dschungels) leben
noch immer ihr eigenes Leben, das vom tropischen
Regenwald geprägt wird.
Die Jagd und das Sammeln
von Früchten sind ihr Lebensunterhalt und ihre
Sprache pflegen sie nur
mündlich. Westlicher Le-
D
Die Existenz der Menschen im Bukit Dua Belas-Nationalpark ist bedroht.
Obwohl
der
Lebensbereich dieser
indigenen Minderheit
der Orang Rimba (Menschen des Dschungels)
gesetzlich geschützt ist,
wird von Plantagenbesitzern immer wieder
versucht, mit dubiosen
Verträgen Geschäfte mit
dem wertvollen Holz zu
machen und rigoros zu
schlägern. Siedler versuchen mit ebensolchen
Verträgen neues Ackerland zu roden. Die Beherrschung des Indonesischen in Wort und
Schrift soll diese Menschen nun besser vor
Täuschung und Betrug
schützen.
bensstil war ihnen bisher
fremd und auf eine Begegnung mit dem Ungewohnten war man nicht vorbereitet und ist es zum Teil auch
bis heute noch nicht.
Gefahr von außen
Vom Gesetzgeber her
wurde der Lebensbereich
der Orang Rimba – rein juristisch jedenfalls – zum
Nationalpark „Bukit Dua
Belas“ erklärt, um die biologische Vielfalt der Wälder
und die Lebenswelt der
Menschen zu schützen. Bestehende Gesetze kümmern Holzhändler, neue
Siedler und Plantagenbesitzer jedoch wenig. Bäume
werden nach wie vor gefällt
und das edle Holz von
Holzhändlern gewinnbringend an den Meistbietenden verkauft.
Immer größere Rodungen
zerstören nicht nur das natürliche Gleichgewicht von
Pflanzen und Tieren, sondern auch den Lebensbereich der Dschungelmenschen, weil sie die Tiere,
die sie jagen und zum Lebensunterhalt brauchen,
nicht mehr vorfinden und
die Bäume, deren Früchte
sie sammeln. Den neuen
Geschäftemachern und ihrem für sie völlig unverständlichen Lebensstil mit
Geld, Fernsehen, Luxus
und Straßen, auf denen Autos fahren, stehen sie völlig
hilflos gegenüber, weil sie
die Wörter nicht lesen können, die auf den Verträgen
der neuen, ungewohnten
„Eindringlinge“ stehen.
Bildung als Gegenwehr
Die Naturschützerin Butet
Manurung, die in Djakarta
geboren wurde, aber seit
2010 mit ihrem australischen Ehemann in Canberra lebt, beschloss den
bedrohten Menschen zu
Nr. 273, Mai 2015
15
Hinter dem Horizont
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Kommentar
David gegen Goliath
helfen. Sie lebte eine Zeit
lang mit ihnen, lernte ihre
Sprache und erkannte bald
die Gefahren, denen diese
Menschen ausgesetzt waren. „Es ist wichtig für sie ,
lesen, schreiben und rechnen zu können“, meinte sie
in einem Interview, „aber
auch für mich, mit ihnen zu
leben und von ihnen zu lernen.“
Als charakteristischstes
Merkmal ihrer Lebensweise
nennt sie ihre „Zwang- und
Stresslosigkeit“ und ihr
Wissen, „dass sie zwar Indonesier seien, aber ihre
Welt dort aufhöre, wo das
Meer beginnt.“ An ihrer neu
gegründeten Schule Sokola
Rimba gibt es daher auch
keinen festen Stundenplan.
„Lesen und Schreiben sind
für sie wichtig, um sich gegen jene Menschen zur
Wehr zu setzen, die sie gewaltsam zu vertreiben oder
mit zweifelhaften Verträgen
zu täuschen oder zu betrügen versuchen“, erklärt sie
nahezu kämpferisch.
Schule ohne Stress
Helle Kinderstimmen hört
man neuerdings aus dem
kleinen Holzhaus unter den
Wipfeln der Baumriesen.
Eine kleine Leiter führt hinauf. Die Wände haben nur
Brusthöhe, damit der Wind
hindurchwehen kann. Hier
sitzen die Kinder auf dem
Boden, über Hefte gebeugt.
Es gibt keine Lehrbücher,
keine festen Unterrichtszeiten und keinen Stress. „Die
Kinder lernen, wenn sie
Lust dazu haben“, erklärt
eine Lehrerin. Für ein paar
Wochen im Jahr kommen
die Kinder von überall aus
ihren Weilern, um gemeinsam in der Schule zu leben.
Wenn sie Bewegung brauchen, toben sie um einen
dicken Kayu-Bajak-LinggaBaum oder gehen in den
Wald, um Fallen zu überprüfen. Zum gemeinsamen
Mittagessen kommt alles
auf den Tisch, was der
Wald zu bieten hat: Baumwurzeln, Bananen, Nüsse,
wilder Honig und als Spezialität Wildschwein. Auch
abends wird im Schulhaus
noch gelernt.
teidigen will“, meint Butet
Manurung lächelnd. Finanziell wird dieses Projekt
auch von der Hilfsorganisation „Terre des hommes“
gefördert, für die etwa in
Deutschland ehrenamtlich
gearbeitet wird.
Einzigartiges Projekt
Im August des Vorjahres
wurde Butet Manurung in
Australien mit dem nach
dem philippinischen Präsidenten benannten „Ramon
Magsaysay Award“ ausgezeichnet „Was dieses Projekt Sokola Rimba so einzigartig macht, ist die
Berücksichtigung der strengen Sitten, Traditionen und
Lebensweisen indigener
und marginalisierter Bevölkerungsgruppen bei der
Entwicklung individueller
Alphabetisierungsprogramme, um Wissen für
spezielle Lebenskompetenzen zu vermitteln“, heißt es
in der Begründung für die
Preisvergabe. Manurungs
Im Schein der Öllampen Schlussbemerkung: „Für
werden noch schnell Re- mich war es ein Traumjob,
chenaufgaben gelöst. Erst ein Konzept zu entwickelt,
wenn diese erloschen sind, das Analphabeten befähigt,
kriecht man in die kleinen in relativ kurzer Zeit die in„Man donesische Sprache lesen
Stoffschlafsäcke.
Stimmen
den
nun
lauscht
und schreiben zu können.“
des Urwalds, den man verThomas Aititsch
Nr. 273, Mai 2015
Indigene Bevölkerungsgruppen stehen immer im
Gegensatz zu wohlgeordneten Systemen mit Hierarchie, Reglement und
Disziplin. Dazu kommt
noch, dass viele Menschen sie ob der vermeintlichen Unberechenbarkeit sogar als
gefährlich einstufen.
Die Frage ist wohl berechtigt, ob die Orang
Rimba unseren Wertvorstellungen ebenso skeptisch gegenüberstehen,
vielleicht sogar um einen
Teil noch verständnisloser. Wenn es Butet Manurung mit ihrem Bildungskonzept gelungen ist, den
Dschungelmenschen Wissen zu vermitteln, ohne
sie unseren Wertvorstellungen angleichen zu
wollen, dann liegt darin
die wahre Größe ihres
Bildungskonzeptes.
Ob es zum Schutz wirkungsvoll ist, bezweifle
ich. Wenn Skrupellose
Profite wittern, dann fahren sie mit der Dampfwalze drüber, ob man
Verträge nun lesen kann
oder nicht. Wenn die finanzielle Potenz fehlt,
wirksam dagegen vorzugehen, hilft auch die
beste Bildung nichts.
Der „arme Gelehrte“ hat
kaum Prozesse gewonnen. Oder hat David gegen Goliath doch eine
Chance?
Thomas Aititsch
Altes – Neues
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Im Wandel der Zeit
Ein Militärlager
wird errichtet
1915 wurde in Lebring
südlich von Graz ein Militärlager errichtet, das
späterhin auch als Lager
für Kriegsgefangene dienen sollte. In der Schulchronik des Ortes wird
genau über die Baumaßnahmen berichtet, etwa,
dass dieses Lager anstelle wallender Weizenfelder entstand, dass
etwa 2000 Arbeiter mit
der Errichtung dieser
„Stadt“ und der dazu gehörigen Wasserleitung beschäftigt waren, dass in
Lebring und St. Margarethen
Wohnungsnot
herrschte, weil sämtliche
verfügbaren Wohngelegenheiten an die diensthabenden Offiziere und
Ingenieure vergeben wurden.
Hier nun ein Auszug aus
der Schulchronik: Die Jugend sieht staunend dem
bunten Treiben auf den
Bauplätzen, dem wirren
Völkergemisch der Arbeiter der verschiedenen Nationen zu, weiß dieses
und jenes in der Schule zu
erzählen. Die Kinder hören
und sehen auch manches,
was ihr sittliches Betragen
vielfach ungünstig beeinflusst. Die Lehrkräfte sehen sich veranlasst, ihre
erziehlichen Maßnahmen
den jeweiligen Verhältnissen entsprechend strenger zu gestalten.
Heidrun Gollesch, Graz/Stainz
Nachhaltigkeit ist Thema
Eigentlich ist es das Thema
Nachhaltigkeit, dem die HLW
FW Hartberg in diesem Schuljahr quer durch alle Unterrichtsgegenstände ihre Aufmerksamkeit widmet, ein
schier unerschöpfliches. Möge
man vorerst auch meinen,
Nachhaltigkeit bezieht sich
ausschließlich auf ökologisches Denken und Handeln,
so wird bei genauerer Auseinandersetzung
mit
dem
Thema sehr bald bewusst,
dass man diesen Begriff auf
viele Bereiche in Wirtschaft,
Politik und Gesellschaft ausdehnen kann.
Eine gute Möglichkeit dazu
bot die Wanderausstellung
IMAGO zur Gemeinwohlökonomie. Die Gemeinwohlökonomie begegnet so mancher
wirtschaftlichen Fehlentwick-
lung sehr selbstbewusst und
macht schon allein aus diesem Grund neugierig. Sie
zeigt Handlungsspielräume
hin zu mehr Ethik und sozialem Verantwortungsbewusstsein in der Wirtschaft auf und
damit einhergehend auch in
unserer Gesellschaft. Sie
stärkt das Demokratiebewusstsein und setzt auf Solidarität und soziale Gerechtigkeit
genauso
wie
auf
Menschenwürde und Eigenverantwortung.
Anhand dieser Wanderausstellung wurden alle SchülerInnen
der HLW FW Hartberg auf den
Vortrag und Workshop mit
Christian Felber, dem Begründer der Gemeinwohlökonomie,
vorbereitet, dessen Kommen
wohl den Höhepunkt dieses
Schuljahres darstellte. Chris-
Firmentag
der
HTL Weiz
Als Veranstaltungsort der 15.
Auflage des Firmentags der
HTL Weiz diente zum nunmehr
dritten Mal das Kunsthaus
Weiz. Der Begrüßung durch
Schulleiter DI Gottfried Purkarthofer und den Organisator
der Veranstaltung, Abteilungsvorstand DI Peter Schwar,
folgte ein kurzes Referat von
Roman Neubauer von der
Stadtgemeinde Weiz, der den
TeilnehmerInnen die Chancen
erläuterte, die sich nach der
Gemeindefusion für die neue
Stadt Weiz als Wirtschaftsstandort ergeben.
In der Folge wurden rund 40
renommierte Betriebe den zukünftigen AbsolventInnen der
HTL Weiz sowie der Expositur
Fürstenfeld in einem profes-
tian Felber verwies in seinem
Vortrag auf verschiedenste
Probleme, die das derzeitige
Wirtschaftssystem mit sich
bringt – z. B. das Verteilungsproblem, das Auseinanderklaffen der Einkommensschere
oder das Ignorieren der Begrenztheit der ökologischen
Ressourcen – und denen die
Gemeinwohlökonomie
mit
konkreten Vorschlägen zu begegnen versucht.
Dass diese Vorschläge auf
fruchtbaren Boden fallen, beweisen diejenigen Firmen oder
Gemeinden, die sich bereits
an den Werten der Gemeinwohlökonomie orientieren und
versuchen, diese bestmöglich
umzusetzen.
Unser InternetTipp
Schule.at
sionellen Ambiente in kurzen
Vorträgen präsentiert. Im Anschluss fand eine von Manfred
Hadholt und Albert Wogrolly
(HTL Weiz) moderierte, äußerst interessante Podiumsdiskussion zum Thema „Stellenwert der HTL für die
Wirtschaft“ statt, an der neben den Vorständen und Geschäftsführern renommierter
Firmen sowie der für die steirischen HTL zuständige Landesschulinspektor Mag. Bernd
Steiner teilnahmen.
Danach konnten sich die interessierten SchülerInnen in Einzelgesprächen an den Firmenständen
über
berufliche
Anforderungen und Chancen
informieren.
Nr. 273, Mai 2015
AV DI Peter Schwar
österreichische
Das
Schulportal bietet nicht
nur eine umfangreiche,
nach Schultypen geordnete Linksammlung zu
aktuellen Themen und
Materialien sowie zu solchen aus dem Jahreskreis, sondern stellt zum
Beispiel auch nützliche
Internettools zur Unterstützung von Lehrpersonen bei ihrer Arbeit vor
oder verweist auf Wettbewerbe, an denen Schulklassen teilnehmen können. Natürlich ist auch
eine Suchfunktion vorhanden, die Ergebnisse
der Suche werden automatisch in verschiedene
Bereiche eingeteilt.
http://www.schule.at
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Auf sicherem Weg
www.dieschule-stmk.com
Frei sprechen ist nicht
immer frei gesprochen
Mit der warmen
Jahreszeit begann
nicht nur für die
Radfahrschule die
Radsaison. Die 15.
StVO-Novelle, die
seit 1. April 2013
gilt, trifft speziell
die RadfahrerInnen.
Das Telefonieren
während des Radfahrens ist verboten und mit einer
Strafe von 50 bis
72 Euro bedroht.
Ausgenommen davon ist
lediglich die Benützung einer (geeigneten) Freisprecheinrichtung. Handelsübliche
mobile
Freisprecheinrichtungen
(Ohrhörer und Mikrofon)
gelten als geeignet, wobei
darauf geachtet werden
sollte, dass ein Kabel nicht
die Bewegungsfreiheit einschränkt oder sonst das sichere Radfahren behindert.
Wichtig ist noch anzumerken, dass ein/e durch das
Telefonieren abgelenkte/r
RadfahrerIn im Falle eines
Unfalls mit Sach- oder Personenschaden sehr wohl
mit zivil- oder strafrechtlichen Folgen rechnen muss,
auch wenn eine Freisprecheinrichtung
verwendet
wurde. „Freisprechen“ be-
deutet also nicht zwangsläufig auch „freigesprochen“.
Welche Auswirkungen ergeben sich durch das Telefonieren am Fahrrad mit geeigneter Freisprecheinrichtung in der Praxis? Während das passive Annehmen eines Anrufs relativ
einfach funktioniert, ist das
Wählen einer Telefonnummer während des Radfahrens auch aus rein fahrtechnischer Sicht schon
herausfordernder. Vor allem, wenn man mit der
rechten Hand das Telefon
bedient, ist es sehr schwierig, mit nur der linken Hand
am Lenker adäquat auf
plötzliche Gefahrensituationen im Straßenverkehr zu
reagieren.
Zumal
der
Bremsgriff links in der Regel die Vorderbremse betätigt, was bei einer „einhändigen“
Notbremsung
unweigerlich zu
einem
Sturz
führt.
Hinzu
kommen noch
die Ablenkung
durch das Wählen selbst sowie
die verminderte
akustische
Wahrnehmung
durch den Ohrhörer, wodurch
sich insgesamt
eine starke Beeinträchtigung
der Reaktionsmöglichkeiten
ergibt.
Wer beim Radfahren nicht
auf mobile Kommunikation
verzichten mag und auf
Nummer Sicher gehen will,
dem sind folgende Tipps
auf den (Rad-)Weg mitgegeben:
l Eine kabellose, mobile
Freisprecheinrichtung kombiniert mit einer automatischen Anrufannahme und
einer sprachgesteuerten
Nummernwahl ist die technisch beste Lösung.
l Werden Ohrhörer mit Kabel verwendet, sollte darauf
geachtet werden, dass dieses körpernah geführt wird,
um eine Störung durch freihängende Kabel zu vermeiden.
l Jedenfalls sollte nur telefoniert werden, wenn es die
Verkehrssituation erlaubt.
Nr. 273, Mai 2015
Die Radfahrschule empfiehlt einhändige Ausweichmanöver auf einer gesicherten Fläche zu trainieren. In
Radfahrsicherheitskursen
stehen ausgebildete RadfahrlehrerInnen mit Tricks
und Tipps zu Seite, um
auch auf diese Verkehrssituation gut vorbereitet zu
sein.
Aus fahrtechnischer Sicht
wird empfohlen, das Telefon mit der linken Hand zu
bedienen, um bei einem allfälligen Bremsmanöver mit
der rechten Hand die Hinterbremse betätigen zu
können, um einen Sturz zu
vermeiden.
Einen sicheren Start in die
neue Radsaison wünscht
allen LeserInnen das Team
der Easy Drivers MOBILE
RADFAHRSCHULE
–
www.radfahrschule.at
OSR VD Karl Ederer
Landesreferent für
Verkehrserziehung
Handelsakademien
18
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HAK goes Europe
Akademy Award
Der steirische HAK-AdemyAward überzeugte auch im
Jahr 2015 mit engagierten
Schülerinnen und Schülern,
die sich mit ihren Maturabzw. Abschlussprojekten im
Wifi Graz einer hochkarätig
besetzten Jury stellten – zum
17. und letzten Mal.
Begeisterung über Projekte
und Fähigkeiten von Schülerinnen und Schülern mit wirtschaftlichem Hintergrund, gepaart mit Wehmut. Das war
die Stimmung beim 17. HAK
Ademy-Award in Graz. Begeisterung deshalb, weil die
Schülerteams ihre Projekte
unter Berücksichtigung und
Einbeziehung von Projektmanagementinstrumentarien beachtlich gemeistert hatten.
Und Wehmut kam auf, weil
der HAK Ademy-Award nach
seinem 17. Mal Geschichte
ist, weil ab kommendem
Schuljahr Projektarbeiten von
Diplomarbeiten abgelöst werden.
Seit 1999 wurde der Projektwettbewerb durchgeführt, erst
in kleinerem Rahmen, seit einigen Jahren als HAK AdemyAward, dem größten Projektwettbewerb für steirische
Handelsakademien und Handelsschulen sowie deren Sonderformen. Organisiert vom
Verein zur Förderung innovativer Business-Projekte, der aus
sechs Pädagoginnen und Pädagogen besteht. Ein kleines
Team, das viel bewegte in diesen Jahren – vor allem, die
Brücke zwischen Schule und
der Wirtschaft, Unternehmertum und Organisationen
schlug.
Knapp 200 Schülerinnen und
Schüler, die in rund 40 Projektteams ihre Themen mit
und in der realen Wirtschaft
erarbeitet hatten, stellten sich
beim letzten Award dieser Art
in sieben Kategorien den Juroren. Ihnen zur Seite standen
während der vergangenen Monate Pädagoginnen und Pädagogen, die unterstützend wirkten, aber auch nicht außer
acht ließen, die jungen Damen
und Herren zu fordern.
Die Siegerteams der Kategorien „Unternehmerisches Denken“, „Innovation“, „Event“,
„Follow me“, Business Presentation“, „Sonderformen“
und „Handelsschule“ überzeugten ihre Jurorenteams,
die aus Vertretern der Wirtschaft, der Fachhochschule
Campus 02, von Organisationen und Bildungseinrichtungen bestand.
Die Sieger kamen von den
BHAK/BHAS Voitsberg (Unternehmerisches Denken), Feldbach (Innovation & Business
Presentation), Bruck an der
Mur (Event), Weiz (Follow me)
sowie Schladming (Handelsschule & Sonderformen)
Absolventinnen und Absolventen von Handelsakademien
stehen nach der Matura alle
Türen offen, von der Gründung eines eigenen Unternehmens über alle Studien bis
zum direkten Einstieg in den
Beruf. Die Jobaussichten auf
dem Arbeitsmarkt sind zwar
sehr gut, aber fast jedes Angebot beinhaltet die Forderung nach einer „einschlägigen Berufserfahrung“. In der
HAK Feldbach gibt es schon
seit vielen Jahren schulautonome Regelungen diesen Praxiserwerb betreffend. Die
Schülerinnen und Schüler absolvieren im 3. Jahrgang während des Schuljahres eine
Praxiswoche und sind verpflichtet, bis zum Beginn des
5. Jahrgangs insgesamt acht
Wochen einschlägige Ferialpraxis nachzuweisen.
Vor zwei Jahren wurde ein
weiterer großer Schritt in
Richtung Praxis gemacht. Für
eine Projektklasse wurden bereits mit Beginn des 2. Jahrganges Partnerbetriebe aus
verschiedensten Branchen gefunden, die den Schülerinnen
und Schülern laufend (einmal
im Monat) Praxiserfahrungen
vor Ort ermöglichen und vertraglich garantieren, dass sie
nach dem 2. und 3. Jahr eine
vierwöchige Ferialpraxis machen dürfen. Die Partnerfirmen sind Kreditinstitute, Steuerberater
und
Wirtschaftstreuhänder, Handels-,
Produktions- und Dienstleistungsbetriebe, Zeitungshe-
Weitere Informationen und zahlreiche Fotos finden Sie unter
www.hak-projekte.net und ein eindrucksvolles Video der Hypo Steiermark unter
https://www.facebook.com/andrea.graf.3323
Nr. 273, Mai 2015
rausgeber sowie Non-ProfitOrganisationen. Das beweist
einmal mehr, wie universell
einsetzbar Absolventinnen
und Absolventen von Handelsakademien sind.
Dank des überdurchschnittlichen Engagements der Schülerinnen und Schüler der Projektklasse und der großen
Kooperationsbereitschaft der
18 Partnerbetriebe kann nach
fast zwei Jahren Projekterfahrung auf erfreuliche und nachhaltige Ergebnisse geblickt
werden. Die Schülerinnen und
Schüler verfügen nicht nur
über ein gut dokumentiertes
Praxisportfolio, sondern haben auch wertvolle Erfahrungen als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter in den Betrieben
gesammelt.
Diese Erfolgsgeschichte geht
aber weiter! Noch befinden
wir uns in der Planungsphase
für das nächste große Vorhaben, wir gehen ins Ausland.
Eine Schülerin und vier Schüler haben Praxisplätze im Ausland gefunden und werden in
den kommenden Sommerferien im Rahmen des Projektes
„Styrian Schools go Europe“
weitere Praxiserfahrungen in
einem EU-Land u. a. in
Deutschland und Schweden
sammeln. Wir sind sehr stolz
auf unsere bereitwilligen
Schülerinnen und Schüler, die
bereit sind mehr zu tun als
ihre Pflicht.
HR Mag. Edith Kohlmeier,
OSTR Mag. Ingrid Heinrich,
BHAK Feldbach
19
Handelsakademien
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Die TOPSIM-Jungmanager der HAK Judenburg wurden mit Zertifikaten sowie mit Geldpreisen und Geschenken vom Sponsor HYPO-Bank Judenburg belohnt. Mit ihnen freuten sich (v. l.) prov. HAK-Direktor OStR Mag. Anton Isola, HYPO-Bank-Direktor Bernd Messner und TOPSIM-Lehrer
OStR Mag. Peter Rafalt.
HAK Judenburg: Spitzenleistungen
Eine Kursentwicklung von 100
auf 567 Euro in fünf Jahren!
Mit dieser herausragenden
Leistung konnten Jürgen Dürschmid
und
Fabienne
Schweighart den diesjährigen
TOPSIM-Schulwettbewerb der
HAK Judenburg klar für sich
entscheiden.
Das erfolgreiche Team der 5B
folgte damit erfolgreichen Unternehmungen aus der realen
Wirtschaft, wie z. B. dem
deutschen Automobilzulieferer
Continental AG oder dem USamerikanischen sozialen Netz-
werker Facebook Inc., deren
Aktienkurse sich in den letzten
Jahren ähnlich gut entwickelt
haben.
Auch wenn der außergewöhnliche Kurserfolg „nur“ fiktiv, im
Rahmen des anspruchsvollen
Unternehmensplanspieles
TOPSIM,
erzielt
werden
konnte, so wurde er doch mit
einem ansehnlichen Preisgeld
der HYPO-Bank Judenburg
belohnt.
Zusammen mit den Schulsiegern haben auch in diesem
Schuljahr insgesamt 24 Schü-
Fairtrade-School
Seit Jänner 2015 ist die HLW
Fohnsdorf um eine weiteres
Zertifikat reicher: Sie ist nun
auch eine Fairtrade-School
und konnte kürzlich stolz
diese Auszeichnung von Florian Ablöscher, dem Leiter der
Fairtrade-Schools-Kampagne
Österreich, entgegennehmen.
Diese Kampagne begann im
Frühjahr 2014. An unserer
Schule hatte der FairtradeGedanke schon lange Tradition gehabt, sei es als Thema
im Unterricht, sei es in Form
eines Fairtrade-Standes an
den Tagen der offenen Tür
oder in der Verwendung von
fairen Produkten in den Küchen.
Vor etwa einem Jahr ent-
schied sich daher das Team
um Prof. Mag. Elisabeth Pirker
die Zertifizierung in Angriff zu
nehmen. Dabei mussten fünf
Kriterien erfüllt werden:
lerinnen und Schüler der 5.
Jahrgänge der Handelsakademie Judenburg an mehreren
Samstagen den ganzen Tag in
der Schule verbracht, um mit
dem Industrieplanspiel TOPSIM General Management ihre
unternehmerische Entscheidungsfähigkeit zu trainieren.
Bei TOPSIM versuchen die
Schülergruppen als Vorstände
von
Industrieaktiengesellschaften für jede Periode
(Jahr) möglichst gute Entscheidungen zu treffen, z. B.
über Preise, Produkte, Werbe-
budget, Anzahl der Mitarbeiter, Investitionen und Finanzierung, um sich gegenüber
ihren Mitbewerbern durchzusetzen.
Beim alljährlichen TOPSIMWettbewerb der HAK Judenburg werden die Siegerinnen
und Sieger des Unternehmensplanspieles mit Hilfe von
betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie zum Beispiel
Eigenkapitalanteil, Umsatzrentabilität, Cash-Flow, Jahresüberschuss und Aktienkurs ermittelt.
Kaffee und faire Fruchtsäfte in
unseren Küchen, faire Schokolade und andere Süßigkeiten in unserem Snackautoma-
ten und fairer Kaffee für die
Lehrer in den Pausen.
l Schulaktionen zum Thema
Fairtrade. Mag. Elisabeth Pirker
l Bildung eines Schulteams:
Es setzt sich aus einigen LehrerInnen, der Elternvereinsobfrau und acht Schülerinnen
des 2A-Jahrgangs zusammen.
l Erstellung eines Aktionsplans.
l Behandlung und Erarbeitung von Fairtrade-relevanten
Themen im Unterricht in verschiedenen Gegenständen
und Klassen.
l Einsatz von Fairtrade-Produkten in der Schule: Bei uns
waren und sind dies fairer
Nr. 273, Mai 2015
Buchklub aktiv
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Reading Tea Time
& Balladenbewerb
Im Rahmen der „Reading Tea
Time“, die immer donnerstags
in der ersten Unterrichtsstunde stattfindet, haben die
Kinder der 3. b-Klasse der VS
Graz–Andritz die Idee geboren
einen Lesethron für die Buchvorstellungen zu gestalten!
Die Reading Tea Time startet
immer mit einer Buchvorstellung, die von einem/einer
SchülerIn gestaltet wird. Das
jeweilige Kind spricht einige
Worte zu AutorIn, Verlag und
vor allem zum Inhalt des gewählten Buches. Anschließend
wird der spannendste Teil vorgelesen. Erst danach sucht
sich jedes Kind mit seinem
Lesepolster ein gemütliches
Plätzchen im Klassenzimmer
und liest umrahmt von Entspannungsmusik in seinem
Buch, das es entweder von zu
Hause oder aus der Schulbibliothek mitgebracht hat.
Dazu gibt es auch vier „TeeKinder“, die Tee zubereiten
dürfen. Dafür stehen zwei
Wasserkocher zur Verfügung,
jedes Kind hat auch sein eigenes Teehäferl. Anschließend
wird in ruhiger Atmosphäre
gelesen. Auch die Klassenlehrerin liest und trinkt Tee mit
den Kindern. Der Lesethron
wurde im Rahmen eines fächerübergreifenden Projektes
u. a. gekoppelt mit technischem Werkunterricht gestaltet. Zuerst wurde ein alter
Stuhl vom Flohmarkt besorgt.
Dieser wurde mit einigen
Holzteilen „throntauglich“ gemacht, um anschließend mit
diversen Stoffen und alten Büchern verziert zu werden. Die
Kinder lieben es, auf ihrem
Stuhl zu thronen und ihre
Lieblingsbücher vorzustellen!
Dipl. Päd. Silvia Svoboda, VS Buchklub-Bezirksreferentin, Graz
*
Anlässlich des Lesemonats
April veranstalteten die Schulbibliothekarinnen der NMS der
Ursulinen einen Balladenwettbewerb. Die Schülerinnen und
Schüler der 1. bis 4. Schulstufe wählten eine Ballade
und suchten sich dafür eine
passende Präsentationsform
aus. Erlaubt war … alles.
Nach den Klassenausscheidungen ging es zum entscheidenden Wettbewerb mit einer
großartigen Jury. Die Jurymitglieder – Maria Lemes-Rosanelli (künstlerische Leiterin im
Mariagrüner Kindertheater),
„Balladenmeister“ Prof. Gottfried
Hofmann-Wellenhof,
Volksschuldirektorin Sr. Maria
Riedl und Ing. Friedrich Rupp
(Elternvertreter) – hatten die
Qual der Wahl zwischen
Schattenspiel, Filmsequenzen
und darstellendem Spiel. Der
Einfallsreichtum der SchülerInnen hat wieder einmal alle
beeindruckt.
Besonders begeistert von den
Leistungen der Mädchen und
Buben waren natürlich auch
alle Eltern, die den Balladenabend besuchten. Organisiert
wurde diese Veranstaltung
von SchülerInnen des Wahlpflichtfaches „Tatort Bibliothek“, die durch das Programm führten, für das
reibungslose Funktionieren
der Technik und das leibliche
Wohl sorgten. Umrahmt wurde
die fröhliche Schau von den
Chorsängerinnen und Mitgliedern des Wahlpflichtfaches
„Zirkusschule“, deren Einradeinlage mit viel Applaus belohnt wurde. Insgesamt wieder
eine
gelungene
Veranstaltung!
Dipl.Päd. Barbara Kanhäuser, NMS
Ursulinen, Graz
Nr. 273, Mai 2015
Geschichten
für Schlaue
Die Buchklub-Magazine für
die Volksschule im Schuljahr 2015/2016 fördern
spielerisch die Lesekompetenz der Kinder.
Zum Lesenlernen brauchen
Kinder vor allem eines:
starke Geschichten. In PHILIPP 1. Klasse, PHILIPP 2.
Klasse und YEP für die 3.
und 4. Klasse finden sich
die besten Geschichten der
aktuellen
Kinderliteratur
ebenso wie klassische Märchen und Erzählungen aus
aller Welt. Eingebettet sind
diese Geschichten in Themenstrecken: Die BuchklubRedaktion wählt sorgfältig
drei Themen pro Heft, die
sich für die Wochenplanung
gemäß Lehrplan anbieten, v.
a. aber auch Kinder und
ihre Interessen ansprechen.
Sachtexte und Bilder erweitern Weltwissen und Wortschatz zum jeweiligen
Thema. Zu jeder Geschichte
gibt es direkt im Heft spielerisch aufbereitete Übungen zum Textverständnis
und zur Lesetechnik.
PHILIPP und YEP ermöglichen ganzheitlichen, themenorientierten Leseunterricht. Die Themenstrecken
sind fertige Module für den
Gesamtunterricht und lassen sich vielfach einsetzen:
als attraktives Wochenthema, für Lesestunden aller Art, im Stationenbetrieb
oder als zeitgemäße Lesehausübung mit Differenzierungsmöglichkeiten.
Auf www.buchklub.at gibt
es zu jedem Heft frei zugänglich vielfältige Unterrichtsmaterialien, z. B. konkrete Unterrichtsbausteine,
Übungen zum digitalen Lesen (Apps), differenzierende
Arbeitsblätter und Lesereisen zu den literarischen
Texten.
Übrigens: PHILIPP und YEP
werden vom Bildungsministerium ausdrücklich für den
Einsatz im Unterricht empfohlen (Erlass BMUKK29.540/0093-I/1/2010)
www.buchklub.at .
Theater & Schmökern
21
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Buchtipp
Roadmovie
„Tschick“ von Wolfgang Herrndorfl;
Bühnenfassung:
Robert Koall. Next
Liberty Graz.
*** ab 14
Zur Vertiefung
Für Schülerinnen und Schüler gibt’s nun auch zu
„Tschick“ von Wolfgang
Herrndorf einen Lektüreschlüssel auf Grundlage der
24. Auflage 2012 der Textausgabe des Rowohlt Taschenbuch Verlages. Nach
einer kurzen Erstinformation
werden der Inhalt erzählt
und die Personen ausführlich vorgestellt. Im nächsten
Abschnitt beschäftigt sich
die Autorin mit dem Aufbau
des Werks und dem Versuch, den Roman einem
Genre zuzuordnen. Es folgen Wort- und Sacherläuterungen. Der ausführliche
Vorschlag einer Interpretation schließt mit dem Hinweis darauf, dass es verschiedene Möglichkeiten
der Interpretation gebe und
es darauf ankäme, eigene
Überlegungen anzustellen
und sie mit Hilfe des Textes
gut zu belegen. Nach Informationen über den Autor
sowie über die Aufnahme
seines Werks runden eine
Checkliste mit Fragen zu
den Kapiteln, Lektüretipps
wie auch Quellenangaben,
davon einige aus dem Internet, den Lektüreschlüssel
ab. Das Büchlein ist sicher
nützlich, will man sich mit
dem Roman näher auseinandersetzen.
Spannend inszeniert Josef
Maria Krasanovsky Wolfgang Herrnsdorfs Jugendroman „Tschick“ im Grazer
Next Liberty.
Maik, Bürgersohn aus zerrütteter Familie, und Andrej
Tschischaroff,
kurz
„Tschick“, beide 14 Jahre
alt, machen sich zu Beginn
der Sommerferien mit einem gestohlenen Lada auf
den Weg zu Tschicks Großvater in der Walachei.
Es geht um Themen wie
Minderwertigkeitsgefühle,
Ausgegrenztheit, Freundschaft und Abenteuerlust.
Robert Koall hat die Bühnenfassung geschrieben,
die mittlerweile – wie auch
der Roman – im deutschen
Sprachraum ein großer Erfolg geworden ist.
Wiederaufgenommen wird
„Tschick“ im Mai. Wie bereits in der Saison 2012/13
sind Sebastian Mock als
Maik Klingenberg und Benedikt Vyplel als Tschick zu
sehen. Isa wird nun von
Alice Peterhans verkörpert.
In weiteren Rollen: Carola
Gartlgruber und Helmut Pucher.
Alexander Loretto
Materialien zu Tschick gibt
es unter „Downloads“ auf
www.nextliberty.com/stueck_detail.php?id=16055.
Alexander Loretto
Buchtipp
Eine Bibliothek
wirkt Wunder
Das Buch handelt von einer Maus, die alles weiß
und von ihren Abenteuern, die sie mit einem
Fuchs, den sie immer
wieder mit Witz und Geschick von sich selbst
als Beute ablenken kann,
erlebt. Die Maus wird von
einem Fuchs verfolgt und
im Laufe dieser Jagd landen sie in einer Bibliothek. Mit Hilfe einer Maus
und eines Huhns lernt er
lesen und findet Gefallen
an den Büchern und neue
Freunde. Das amüsant
geschriebene und mit
vielen Bildern versehene
Buch macht schon mit
seinem Titel neugierig.
Die Zielgruppe des Buches sind Vorschulkinder
sowie VolksschülerInnen
der ersten und zweiten
Schulstufe. Dem wird
auch die speziell dieser
Altersgruppe angepasste
Aufmachung mit festem
Einband und großer,
leicht lesbarer Schrift gerecht.
Mag. Waltraud Calvi-Hatz
Wolfgang Herrndorf
Tschick
Reclam Lektüreschlüssel
von Eva-Maria Scholz
Lorenz Pauli (Text)
Kathrin Schärer (Illustration)
Stuttgart: Philipp Reclam jun.
GmbH & Co., 2014, UB 15442,
89 S. ISBN 978-3-15-015442-7.
EUR 4,20
Orell Füssli Verlag Zürich 2011,
ISBN 978-3-7152-0620-2
PIPPILOTHEK???
Nr. 273, Mai 2015
Aus den Schulen
22
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Schülerautoren-Lesung
Die Leseerziehung an der
NMS Mürzzuschlag Schule
wird immer wieder mit Projekten verbunden, an denen die
gesamte Schule teilnimmt. Ein
besonderes Augenmerk wird
auf die Vorbildwirkung gelegt–
so lesen an unserer Schule
SchülerInnen der 4. Klassen
mit den SchülerInnen der 1.
und 2. Klassen. „Schüler lesen
für Schüler“ war eine Präsentation von selbst verfassten
Schülertexten, die im Rahmen
einer feierlichen „Schülerautorenlesung“ präsentiert wurden. Dabei sorgten die teilnehmenden Personen auch für
die instrumentale Begleitung.
Viele der jüngeren SchülerInnen stellten Fragen an die jungen Autoren und suchten
noch Tage später den Kontakt. Großen Anklang finden
die regelmäßig abgehaltenen
Lesetage! Hierbei geht es um
den „Lese-Spaß“, bei dem alle
Sinne der Kinder angesprochen werden. Die SchülerInnen dürfen dabei unter den
unterschiedlichsten Bedingungen ihr Lesepotenzial testen
bzw. präsentieren. Dabei entstand etwa die Idee des „Bewegten Lesens“: lesen an der
Sprossenwand, lesen am Pedalo, lesen auf einem Bein in
der Weichmatte, lesen auf der
Langbank … Dass auch das
Zuhören eine Fähigkeit ist, die
geschult wird, beweisen die
Märchenstunden, die in der
Bibliothek stattfinden.
Die „News“ der NMS verpackt
in einer actionreichen spannenden Nachrichtensendung
bereitete den Kinder besonders viel Freude.
Ein gelungener Lesetag
Das Lesen hat in der Volksschule Hönigsberg einen hohen Stellenwert. Aus diesem
Grund wurde am 9. April 2015
in allen vier Klassen ein Lesetag gefeiert. Die 1. Klasse bekam Besuch von den Kindergartenkindern, denen sie ihre
Lesekenntnisse stolz beim gemeinsamen Vorlesen wie auch
beim Partnerlesen präsentierten. Anschließend lösten die
Kinder bei einer Leserallye Leserätsel, die im Schulhaus
versteckt wurden.
In der 2. Klasse stand der Lesetag ganz im Zeichen des
persönlichen Lieblingsbuches.
Die Kinder präsentierten ihr
eigenes Lieblingsbuch und la-
sen Geschichten vor, die in
den vergangenen Wochen
selbst geschrieben wurden.
Die Kinder der 3. und 4.
Klasse vertieften ihre Lesekompetenz bei gemeinsamen
Übungen. Beim Lesen von Leseketten beispielsweise waren
genaues Zuhören und Mitdenken gefragt. Das Partnerlesen
mit Lieblingsbüchern forderte
den Austausch über Gelesenes.
Alles in allem war es ein sehr
gelungener Lesetag, der den
Kindern großen Spaß machte
und neue Motivation am Lesen weckte.
VOL Kurt Riedler, Ilona Mandl BEd,
Daniela Gaugl BEd,
Manuel Haslinger BEd
Kwela, Kwela
Ende März 2015 war es endlich so weit. Es hieß „It´s
showtime!“ für das Musical
„Kwela, Kwela!“ von Andreas
Schmittberger an der NMS
Krieglach. Als klassenübergreifendes Schulprojekt wurde
dieses hinreißende Stück auf
die Bühne gebracht.
Die musikalische Leitung lag
in den Händen von Dipl.-Päd.
Veronika Egger und für die
Regie war Dipl.-Päd. Elisabeth
Hofbauer hauptverantwortlich.
Sie führten die kleinen und
großen Musicalstars zu Bestleistungen. Unterstützt wurden
sie bei ihrer Arbeit allen LehrerInnen. Die Burschen und
Mädchen zeigten viel Einsatz
beim Lernen der Texte, beim
Proben in und außerhalb der
Unterrichtszeit. Der Erfolg
konnte sich sehen lassen.
„Kwela“ bezeichnet eine jazzorientierte südafrikanische
Musik aus den 1950er-Jahren.
Der Funke dieser „GuteLaune-Musik“ sprang sofort
auf das Publikum über. Die
tollen Kostüme trugen das
Ihre zu einem gelungenen Gesamtkunstwerk bei. Viel Applaus belohnte die Akteure für
ihre Darbietung. Inhaltlich ging
es um eine Konferenz der
Tiere, die wegen des ausbleibenden Regens abgehalten
wird.
Auf Anraten eines Orakels
graben die Tiere ein Wasserloch, das in der Nacht von
Gespenstern gestohlen wird.
Dem Buschhasen gelingt es
schließlich mit seiner Flöte,
die Geister zu besänftigen und
das Wasser für alle Tiere zu
sichern.
Brücke nach Wien
Der Schulchor der NMS St.
Marein bei Graz fährt zum
Songcontest: Der Youth Contest des ORF hat es möglich
gemacht. Schülerinnen und
Schüler zwischen zehn und 16
Jahren aus ganz Österreich
waren aufgerufen, ein Kreativprojekt zum diesjährigen
Songcontest zu gestalten. Für
die Siegerprojektgruppen geht
es im Mai nach Wien zu einer
Nachmittagsshow des Eurovision Songcontests.
Unter den glücklichen Gewinnern ist auch der Chor der
Neuen Mittelschule St. Marein
bei Graz. Sein Beitrag zum
Thema „Building Bridges“ hat
Nr. 273, Mai 2015
die Jury überzeugt. Mit der
Frage „Wie tolerant und kreativ ist Graz?“ sind in der Landeshauptstadt die unterschiedlichsten Menschen zum
Interview gebeten worden.
Die harte Arbeit hat sich gelohnt, denn die Freude über
den Gewinn ist riesengroß. Es
hat gezeigt, wie wichtig es
sein kann, die Füllfeder auch
manchmal in der Federschachtel zu lassen, um für
ein gemeinsames Ziel zu
kämpfen!
Das Gewinnervideo kann sich
übrigens auch sehen lassen:
www.nms-marein.at
Anita Traußnig
Last, but not least
www.dieschule-stmk.com
Mehrsprachiger
Wandkalender
Der bunte Sprachen-Wandkalender 2015 ist das kreative Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen der 4
a-Klasse der MHS/NMS
Kirchberg an der Raab und
der slowenischen Partnerklasse von der Grundschule
Gornja Radgona. Diese beiden Schulen haben seit sieben Jahren eine gut funktionierende
Schulpartnerschaft und beindruckten
bereits durch eine Vielzahl
gemeinsamer Aktivitäten
wie
Slowenisch-Crashkurse, Schulbesichtigungen, gemeinsame Wanderungen, sportliche Ereignisse oder Besichtigungen
der Kulturhauptstädte Graz
und Marburg.
In gemeinsamer Projektarbeit, umsichtig begleitet
durch Dipl. Päd. Reingard
Meier und Prof. Romana
Slavic-Žnuderl, wurden beispielsweise eine Wanderausstellung, der Reiseführer durch die schönsten
europäischen Landstriche
oder 2011 „One calendar
for one Europe“ gestaltet.
In weiterer Folge beteiligten
sich auch Schulklassen aus
Ungarn, Tschechien, Lettland, Polen, Zypern und
Schweden an unterschiedlichen Präsentationen und
so entstanden neben mehreren mehrsprachigen Dokumentationen auch die
Musik-CD „Let’s sing a
song together“. Dafür gab
es 2013 die schöne Würdigung durch den Europtimuspreis des BMUK.
Dipl. Päd. Elfriede Wagner
Nr. 273, Mai 2015
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