patienteninteressen vor kapitalinteressen

P.b.b. Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien/GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 07
M I T T E I L U N G E N D E R Ä R Z T E K A M M E R F Ü R W I E N 07 08 2 0 1 5
SPITÄLER
KASSENÄRZTE
STEUER
In letzter Minute
kam die Einigung
Bei Abrechnungen
hilft eine Servicestelle
Ab 2016 drohen
Verschärfungen
PATIENTENINTERESSEN
VOR KAPITALINTERESSEN
Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP könnte die
Gesundheitssysteme in Europa tiefgreifend verändern. Die Ärzteschaft
wird sich der drohenden Gefahren zunehmend bewusst.
▸ Tagungsmappe
▸ Unterlagen
▸ Meet the Experts Runde
▸ Nachlese auf medONLINE
Psychiatrie
ADHS & Angst in der Allgemeinpraxis
19. September 2015
9.00 –13.00 Uhr
Veranstaltungsort:
Courtyard Marriott Wien Messe
Programm
Trabrennstraße 4, 1020 Wien
▸ ADHS - nur eine Erkrankung im Schulalter?
▸ Psychotherapeutische und pharmakologische Behandlung
von ADHS bei Kindern und Jugendlichen
▸ Angststörung - was ist das?
▸ Psychotherapeutische Medikation der Angststörung
▸ Meet the Experts Runde
Information und Anmeldung unter:
www.medizin-akademie.at
Teilnahmegebühr pro Veranstaltung € 30 ,– | Frühbucherpreis € 25 pro Veranstaltung
Anmeldung erforderlich, limitierte Teilnehmerzahl!
MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON:
BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE
Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege!
Wir geldgierigen Erpresser
► Seit Anfang 2015, mit mehr als einem Jahrzehnt Verspätung, gilt auch bei uns das
EU-Krankenanstaltenarbeitszeitgesetz: Ab 2021 wird es eine maximale durchschnittliche wöchentlich Arbeitszeit von 48 Stunden für Ärztinnen und Ärzte geben.
Inzwischen wurden die Rahmenbedingungen in ganz Österreich entsprechend angepasst
und drohende Einkommensverluste durch teilweise signifikante Grundgehaltserhöhungen
ausgeglichen – zuletzt auch in Wien, wo gleichsam in letzter Minute doch noch eine Einigung mit der Gemeinde Wien erzielt werden konnte.
Davor aber gab es viele gescheiterte Verhandlungen, in denen die Ärztekammer klare und für
den reibungslosen Betrieb unabdingbare Punkte formuliert hat.
Letztlich konnte sich die Ärztekammer überall durchsetzen
„Nicht das Geld allein ist entscheidend, wie in der Öffentlichkeit zu suggerieren versucht
wird. Vielmehr sind es mangelnde Organisation, Arbeitsverdichtung, mangelhafte EDV,
steigender Arbeitsdruck, Unsicherheit über künftige Strukturen sowie länger werdende
Wartezeiten in Ambulanzen
und auf Eingriffe, die zu einer
massiven Unzufriedenheit bei
den Mitarbeitern führen.“
Die Forderungen lauteten:
 B
enötigt wird eine entsprechende Personalausstattung, wenn die Leistungen beibehalten
werden sollen.
 V
eränderte Arbeitszeiten darf es nur nach anonymer Abstimmung an den Abteilungen geben.
 N
achtdienste, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, müssen besser entlohnt
werden.
 N
otfalleinrichtungen und Akutaufnahmen müssen aufgewertet und ausgebaut werden.
 P
rimarärzte und ärztliche Direktoren müssen ebenfalls mit 1. Juli 2015 eine Gehaltsanpassung erhalten.
Kurz vor Anlaufen der „Streikmaschinerie“ hat die Gemeinde Wien dann doch noch eingelenkt und entsprechende Zugeständnisse gemacht: Wir konnten uns in allen fünf Punkten
entscheidend durchsetzen. Erreicht wurde dies wohl auch durch den Umstand, dass kurz
­davor 93,5 Prozent der befragten KAV-Ärzte ihre prinzipielle Streikbereitschaft bekundet
hatten. Die Stadträtin hat uns daraufhin als „geldgierige Erpresser“ verunglimpft.
Umfrageergebnisse in dieser Größenordnung sind ein Aufschrei und ein unübersehbares
Zeichen für eine generelle Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Nicht das Geld
allein ist entscheidend, wie in der Öffentlichkeit zu suggerieren versucht wird. Vielmehr sind
es mangelnde Organisation, Arbeitsverdichtung, mangelhafte EDV, steigender Arbeitsdruck,
Unsicherheit über künftige Strukturen sowie länger werdende Wartezeiten in Ambulanzen
und auf Eingriffe, die zu einer massiven Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führen.
Viel wichtiger ist der ehrliche Umgang miteinander
Foto: Stefan Seelig
Im Interesse unserer Patienten ist uns ein unter den geänderten Rahmenbedingungen funktionierendes Gesundheitssystem wichtig. Das steht offenbar im Gegensatz zu den Interessen
des KAV-Managements, das, wie es scheint, primär zum Sparen eingesetzt wurde.
Ein Blick nach Niederösterreich zeigt, dass eine rechtzeitige Umstellung bei den Arbeitszeiten
auch ganz ohne Proteste möglich ist – dort gibt es seit Längerem eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung. In Wien hingegen waren Protestkundgebungen, Demonstrationen
und zuletzt sogar eine Streikdrohung notwendig, um eine letztlich dann doch befriedigende
Lösung für die Ärzteschaft erreichen zu können.
Es geht nicht darum, wer wen erpresst. Wir erfüllen unsere Aufgaben gerne, es bedarf nur eines
ehrlichen Umgangs miteinander – und etwas Wertschätzung. Es geht um das Anerkennen von
Leistungen, welche täglich von den Kolleginnen und Kollegen im KAV erbracht werden.
Besuchen Sie auch meinen Blog:
blog.szekeres.at.
Herzlichst,
Ihr Thomas Szekeres
07_08_2015 doktor in wien 3
>> 5. Österreichischer
Pankreastag
>> Konsensus-Statement
„Erkrankungen des Pankreas“
>> Wissenschaftliches
Komitee:
> Ahmed Ba-Ssalamah
> Peter Götzinger
> Friedrich Längle
> Klaus Markstaller
> Andreas Püspök
> Werner Scheithauer
> Maximilian
Schöniger-Hekele
> Felix Sedlmayer
> Judith Stift
> Michael Trauner
> Barbara Tribl
> Roman Ullrich
> Friedrich Wrba
> Christoph Zielinski
Illustration: American Society of Clinical Oncology
>> Veranstalter:
Medizinische
Universität Wien
>> Organisation:
Michael Gnant
Gabriela Kornek
Martin Schindl
>> Zeit: Samstag, 5.9.2015, 900–1400 Uhr
>> Ort: Campus Altes AKH, Hörsaal C1, Hof 2
>> Programm Auszug
>> Diagnostik, Genetik, Zysten
•Radiologische und endoskopische Diagnostik bei soliden
und zystischen Tumoren
•Familiäres Pankreaskarzinom - ein Screening Konzept
>> AkutePankreatitis
•Intensivtherapie
•Interventionelle Therapie
•Minimale bis maximale chirurgische
Behandlung
>> Anmeldung unter
www.medizin-akademie.at
Die Teilnahme ist kostenlos
Information:
Medizin Medien Austria | Medizin Akademie
Christine Kreibich
Grünbergstraße 15, 1120 Wien
Tel.: +43/1/546 00 550
Fax: +43/1/546 00 50 550
Mail: [email protected]
Internet: www.medizin-akademie.at
>> Pankreaskarzinom
•Fortschritte in der medikamentösen Therapie
•Chirurgische Standards: RR, Anastomosen, Drainage
•Pathologie: Response, RR, IPMN
•Neuroendokrine Tumoren des Pankreas
•Palliativmedizin beim Pankreaskarzinom
•Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs
>> Mit freundlicher Unterstützung von:
BGP Products Mylan EPD, Celgene, Covidien, Johnson &
Johnson, Roche, Takeda
Stand bei Drucklegung
>> In Kooperation mit
Österreichische Krebshilfe
Österreichische Krebshilfe Wien
Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie,
Reanimation und Intensivmedizin
Österreichische Gesellschaft für chirurgische Onkologie
Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie
Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie
und Hepatologie
Österreichische Gesellschaft für Chirurgie
Österreichische Gesellschaft für Radioonkologie
Berufsverband Österreichischer Chirurgen
EDITORIAL INHALT
Inhalt
3
In eigener Sache
Intern
6
N
ews
Im Zuge der „Wiener Vorlesungen“ erhielt die US-amerikanische Literaturwissenschafterin
und Schriftstellerin Ruth Klüger am 12. Juni 2015 im Wiener Rathaus den von der Wiener
Ärztekammer gestifteten Paul-Watzlawick-Ehrenring 2015. Im Rahmen der Preisverleihung
hielt Klüger einen Vortrag zum Thema „Geschichten erzählen“.
10
N
ews
Eine deutliche Erhöhung bei der Abgeltung von Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten,
­Zuschläge für alle an einer zentralen Notaufnahme tätigen Ärztinnen und Ärzte sowie
­veränderte Dienstzeiten nur mit Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter – das sind einige ­
der Eckpunkte der soeben erzielten Vereinbarung zum neuen Dienstzeitmodell und Besoldung
der Ärztinnen und Ärzte im Wiener KAV.
14
N
ews
Aufgrund der zunehmenden Abrechnungskontrollen seitens der Wiener Gebietskrankenkasse
hat sich die Ärztekammer entschlossen, eine interne Servicestelle für kassenärztliche Abrechnungen zu etablieren. Der Start wird voraussichtlich 2016 erfolgen.
16Kammerbereich
20Gesundheit und Politik
Coverstory
2
2
Patienteninteressen vor Kapitalinteressen
Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP könnte die Gesundheitssysteme in
Europa tiefgreifend verändern. Die Ärzteschaft wird sich der drohenden Gefahren zunehmend
bewusst.
Service
6Fortbildung
2
Vorträge, Tagungen, Symposien
28Medizin
34Steuer
Der Begutachtungsentwurf zur Steuerreform 2015/16 liegt vor. Damit droht eine veritable
Belastungswelle. Das Erfreuliche: Die Erhöhung der Kapitalertragsteuer auf Dividenden sowie
die Neuregelung der Grunderwerbsteuer kommen erst 2016.
35Bücher
36Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Foto: AEK Wien
38Kleinanzeigen
IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den
Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: [email protected]. Redaktionsvorsitz:
Dr. Stefan Ferenci. Stellvertreter: Dr. Franz Mayrhofer. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Petra Lindermuth,
Bakk., Mag. Susanne Schönmayr, Mag. Elisa Cavalieri, Alexandra Wolffinger (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria
GmbH, ­Forum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 50 531, Mail: [email protected].
Aboverwaltung: Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: [email protected]. Anzeigenleitung: Reinhard Rosenberger,
T 01/54 600-510. Anzeigen­verkauf: Bernhard Mitterhauser, T 01/54 600-531. ­­Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-512,
Mail: [email protected]. Druck: Friedrich VDV, 4020 Linz.
Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/media/Offenlegung_DIW.pdf
Editorial
Wind machen
Auch das viele Diskutieren und Schimpfen,
das Argumentieren
gegen Unsinn und
Niedertracht, das sich
ständig Wappnen gegen
die mediale Faust unter
die Gürtellinie ermüdet
und erschöpft, und ein
Urlaub muss sein. Vorher aber sollen noch
alle vor den Vorhang gerufen werden, die
sich an diesem ebenso spannenden wie
bisweilen frustrierenden Diskurs um die
Entwicklung unseres Gesundheitswesens
mit Engagement persönlich beteiligen –
wortgewaltig in den Gremien, pointiert und
polemisch in Interviews und Kommentaren
in Zeitungen und Zeitschriften, frech und
furchtlos in Presseaussendungen, mit
Witz und blitzartig aktuell in den sozialen
Medien, mit Leserbriefen und kabaretthaft
treffsicheren Postings in verschiedenen
Foren und Blogs.
Sie alle machen den Wind, der in die Segel
des Schiffs „Gesundheitswesen“ bläst und
es in Bewegung hält.
Die Motive, nicht in der bequemen Loge
zu verharren, sondern sich in das Getümmel auf die Bühne zu begeben, sind meist
vielfältig.
Ob Idealismus, Ärger über Missstände im
eigenen Arbeitsumfeld, ob der Anspruch
auf gerechte Entlohnung oder das Leiden
am Klima verweigerter Wertschätzung,
der Schritt, den eigenen Standpunkt nicht
nur in der privaten Runde, sondern auch in
der Öffentlichkeit lauthals zu artikulieren,
bedeutet immer, sich wohlwollender Zustimmung, aber auch feindseligen Buhrufen,
auszusetzen. Das ist unangenehm und nicht
selten gefährlich für das eigene berufliche
Fortkommen.
All diesen Lautstarken gebührt ein Zwischenapplaus, verbunden mit der Aufforderung, keinesfalls vor der Zeit locker zu
lassen. Sie erweitern die Möglichkeiten und
den Horizont politischer Partizipation. Courage ist ansteckend, wie das überzeugende
Ja zur Option Streik bei den Spitalsärzten
bewiesen hat. Mut zahlt sich aus, aber nur
derjenige, der nicht nur die Faust im Sack
ballt, sondern unüberhörbar und öffentlich
Stellung bezieht und einen ordentlichen
Wind macht!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen
schönen Urlaub.
Ihr
Franz Mayrhofer
07_08_2015 doktor in wien 5
INTERN NEWS
Paul-WatzlawickEhrenring der
Ärztekammer
für Wien 2015
Geschichten aus Wien – von Ruth
Klüger erlebt, erzählt, erdichtet
Im Zuge der „Wiener Vorlesungen“ erhielt die US-amerikanische Literaturwissenschafterin
und Schriftstellerin Ruth Klüger am 12. Juni 2015 im Wiener Rathaus den von der Wiener
Ärztekammer gestifteten Paul-Watzlawick-Ehrenring 2015. Im Rahmen der Preisverleihung
hielt Klüger einen Vortrag zum Thema „Geschichten erzählen“.
Herrn, der mir erklärte, er lese
zwar sehr viele Bücher, aber niemals
Romane. Von den Büchern über Wirklichkeit und Wissenschaft, mit denen
er sich abgäbe, könne man etwas lernen, aber erfundene Geschichten seien
eine Zeitverschwendung für den ernsthaften Bürger. Obwohl er sich auf Romane konzentrierte, als die Gattung,
von der er wegwerfend sprach, so forderte er mich doch eigentlich heraus,
die ganze Belletristik, die Literatur, angesichts der drängenden Wirklichkeit
zu verteidigen. Dass es eine scharfe
Grenze zwischen der „wirklichen“
Wirklichkeit und den Hirngespinsten
der Phantasie gäbe, war ihm eine
6 doktor in wien 07_08_2015
„In allen
Zivilisatio­
nen, von
denen wir
wissen,
haben die
Menschen
einander
Geschichten
erzählt.“
Selbstverständichkeit, auf die man
nicht weiter eingehen musste.
Ich hätte ihm eine konstruktivistische
Antwort geben sollen, nämlich dass die
Wirklichkeit, die wir zu sehen glauben,
immer eine erfundene Wirklichkeit
ist, dass es die vermeintlich objektive
Wirklichkeit in Reinkultur gar nicht
gäbe, sondern nur die, welche vom
Beobachter einer Situation oder eines
Zustands konstruiert beziehungsweise „erfunden“ wird, also eine subjektive Wirklichkeit. Das Wissen ist
vom Erfinden abhängig, lehrt uns der
Konstuktivismus. Das sei der Grund,
hätte ich ihm sagen sollen, warum wir
erfundene Geschichten so dringend
brauchen.
Menschliche Erzählfreudigkeit
Leider fiel mir aber in dem Augenblick
nur ein, mein Gegenüber seinerseits
herauszufordern, mit der Frage, ob er
denn alle Fiktionen konsequent vermeide, ob er zum Beispiel nie ins Kino gehe und kein Gefallen an Filmen
habe, ob er vielleicht am Fernsehen
immer nur die Nachrichten sehenswert fände (also diese sogenannten
Wirklichkeiten, an die sich die meisten Leute nach sehr kurzer Zeit nicht
mehr erinnern können). Ich kenne nur
wenige Menschen, die mir eine ehrlich negative Antwort auf diese Frage
über Filme geben würden. Denn wir
beziehen unseren Bedarf an erfundenen Geschichten heutzutage immer
Foto: Stefan Seelig
► Neulich sprach ich mit einem
NEWS INTERN mehr von den visuellen Medien. Ich
spreche absichtlich von „unserem Bedarf. Denn der Kern der Sache ist, dass
in allen Zivilisationen, von denen wir
wissen, die Menschen einander Geschichten erzählt haben, mündlich
oder schriftlich, auf Steintabletten
oder auf gebundenem Papier, heutzutage auf der Leinwand und jetzt auch
elektronisch, manchmal mit dem Anspruch, heilige Schriften zu sein, dann
wieder als ernsthafte, aber nicht heilige Mythologie oder auch als Märchen
und heiterer Schwindel. Manchmal
mündlich auf Marktplätzen oder im
Theater. Zu Hause vor versammelten
Kindern oder im Gotteshaus vor andächtiger Gemeinde. Manchmal gesungen, meistens gesprochen, manchmal in Versen, dann wieder in Prosa.
Manchmal strafbar und verboten, aber
doch nicht unterzukriegen.
Romane und Filme sind nur eine
kleine Unterabteilung dieser nicht abbrechbaren Entwicklung der menschlichen
Erzählfreudigkeit,
diesem
Verlangen nach konstruierten Wirklichkeiten. Der Konstruktivismus, wie
ich ihn mit laienhafter Beschränkung
verstehe, kommt diesem Verlangen
entgegen.
Aleida Asssmann (Paul-WatzlawickEhrenring-Trägerin 2009, Anm.) hat in
ihrer Dankrede für die Ehrung, die mir
heute zuteil wird, das menschliche Bedürfnis, Geschichten zu erfinden und
zu erzählen, vorausgesetzt und ihren
sozialen Zweck so gedeutet: „Im kollektiven Gedächtnis werden mentale
Bilder zu Ikonen und Erzählungen zu
Mythen ... Solche Mythen lösen die historische Erfahrung von den konkreten
Bedingungen ihres Entstehens weitgehend ab und formen sie zu zeitent­
hobenen Geschichten um, die von Generation zu Generation weitergegeben
werden. Wie lange sie weitergegeben
werden, hängt davon ab, ob sie gebraucht werden.“
Das Schlüsselwort ist gebraucht,
brauchbar. Sie merken: Die Voraussetzung ist, dass sie gebraucht werden. Die
Frage ist nicht, ob, sondern nur, welche
Geschichten werden gebraucht und wie
lange werden gerade diese Phantasien
gebraucht. Manche halten sich erstaunlich lange, erläutert Assmann, andere werden abgestreift und es kommen
neue, es kommen andere, die brauchbarer sind für ein neues Zeitalter.
Von Realität und Fiktion
Verliebt in das Vergängliche
Was hat nun die anspruchsvolle Literatur, die ja als Germanistik mein Fach
ist, beizutragen? Ich schlage kühn vor,
Franz Kafka zum Konstruktivisten par
excellence der deutschen Literatur zu
ernennen. Ein negativer Konstruktivist, wenn man so will, denn in seinem
Werk verschwimmen Wirklichkeit
und Wahrnehmung in einer von Angst
aufgeladenen und zerrütteten Welt. In
seinen Geschichten kann man die unheimliche Seite konstruktivistischer
Lebenserfahrung kennenlernen und
nachvollziehen.
Ein Beispiel: Es gibt einen Kafka-Text,
in dem ein ähnlicher Herausforderer
wie mein Bekannter, der Romane verachtet, von Parabeln, von Gleichnissen, redet und konstatiert: „Alle diese
Gleichnisse wollen eigentlich nur sagen, dass das Unfassbare unfassbar ist,
und das haben wir gewusst. Aber das,
womit wir uns jeden Tag abmühen,
sind andere Dinge.“
Das heißt, hier wird die Realität, „das,
womit wir uns jeden Tag abmühen“, gegen die Fiktion ausgespielt, und die Fiktion, die hier in der Spielart des Gleichnisses vertreten ist, wird abgewertet.
Der Verächter des Gleichnisses meint,
dass das Gleichnis ihm nichts zu sagen hat, er habe andere Sorgen. Darauf
antwortet ein Vertreter der erfundenen
Wahrheit: „Warum wehrt ihr euch?
Würdet ihr den Gleichnissen folgen,
dann wäret ihr selbst Gleichnisse geworden und damit schon der täglichen
Mühe frei.“
Aha, hier wird‘s schwieriger. Etwas
Übernatürliches, vielleicht sogar Mystisches, schwingt in dieser Verteidigung des Gleichnisses mit. Schlägt der
Sprecher vor, man soll sich von der objektiven mühseligen Wirklichkeit frei
machen und in der Phantasie, das Heil,
in der Fiktion, glücklich werden? Nicht
so schnell. Denn nun sagt ein anderer:
„Ich wette, dass auch das ein Gleichnis
ist.“
Der erste sagte: „Du hast gewonnen.“
Der zweite sagte: „Aber leider nur im
Gleichnis.“
Der erste sagte: „Nein, in Wirklichkeit;
im Gleichnis hast du verloren.“
Haben Sie noch den Faden in der
Hand? Spinnt uns der Kopf ein wenig?
Diese Geschichte ist auf keinen eindeutigen Nenner zu bringen. Wo sind hier
Anfang und Ende?
Wirklichkeit und Gleichnis konfrontieren einander, und nur einer von den
beiden kann recht haben, kann die
Wette gewinnen. Oder doch nicht?
Und wenn ja, welcher?
Wir suchen umsonst irgendeinen Zipfel, der aus dem Labyrinth herausführt.
Oder zumindest zum Anfang zurückführt. Oder geben es auf und sagen, es
ist doch nur ein Witz. Dieses Geplänkel
über die Gleichnisse ist aber eher ein
literarischer Möbiusstreifen, so eine
Schleife mit verdrehten Enden, man
weiß nicht, wo oben und wo unten ist,
und noch weniger, was innen und was
außen ist. Die Wirklichkeit gibt es zwar
(„das, was uns abmüht“, heißt sie), aber
wo ist ihr verdammtes Gegenteil, wenn
subjektiv und objektiv verschwimmen
und ineinander übergehen? Dem Möbiusstreifen sieht man’s an. Er ist eine
zweidimensionale Struktur, die nur eine Kante und eine Fläche hat. Ein Rätsel >
„Die Frage
ist nicht,
ob, sondern
nur, welche
Geschichten werden
gebraucht
und wie lange werden
gerade diese
Phantasien
gebraucht.“
Zur Auszeichnung
Der Paul-Watzlawick-Ehrenring wird an Menschen
verliehen, die sich für den Diskurs zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen sowie um die Humanisierung der
Welt verdient gemacht haben. Er ist eine Hommage an
den großen – 2007 verstorbenen – Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick, der unter anderem durch seine
Publikationen „Anleitung zum Unglücklichsein“ und „Wie
wirklich ist die Wirklichkeit?“ Bekanntheit erlangte.
Zum Ring
Kreiert im Rahmen eines Wettbewerbs der Universität
für Angewandte Kunst Wien und der Meisterklasse Paolo
Piva, ist der Paul-Watzlawick-Ehrenring in Form eines
Möbiusbands gestaltet – benannt nach dem deutschen
Mathematiker und Astronom August Ferdinand Möbius
(1790-1868). Er leistete mit der Einführung der homogenen Koordinaten und des Dualitätsprinzips wertvolle
Beiträge zur analytischen Geometrie und gilt als Pionier der Topologie. So wie das Möbiusband mit seiner
zweidimensionalen Struktur mit nur einer Kante und einer
Fläche in sich gedreht und gewendet werden kann und
letztlich immer wieder in sich selbst übergeht, geht auch
bei Watzlawicks Self-Fulfilling-Prophecy am Ende das
angenommene oder erwartete Ereignis immer wieder in
die Wirklichkeit über.
Zu den bisherigen Preisträgern
Seit 2008 wurden der Soziologe Peter L. Berger, die
Kulturanthropologin Aleida Assmann, der Kulturphilosoph Rüdiger Safranski, der Architekt Friedrich Achleitner
sowie der Physiker Walter Thirring mit dem Ehrenring der
Wiener Ärztekammer bedacht.
07_08_2015 doktor in wien 7
INTERN NEWS
Goethe konnte sich das leisten
So lässt der alte Goethe den alten Faust
den Sinn des Lebens zusammenfassen.
Richtig? Nein, falsch. Denn noch im
selben Akt wird dieses Bekenntnis zu
Tüchtigkeit und zur ergreifbaren Welt
umgekehrt. In der Szene „Grablegung“
ist Faust gestorben, und der Teufel, der
sich diese kostbare Seele mit schwerer
Arbeit und in langen Jahren redlich
verdient hat, wird von himmlischen
Geistern um seinen Lohn geprellt.
Mithilfe von „dirty tricks“, nämlich
homosexueller Verführung, entreißen
sie dem armen Mephisto, was rechtmäßig sein ist („sein erworbnes Recht“
nennt er es): „Mir ist ein großer einziger
Schatz entwendet./Die hohe Seele, die
sich mir verpfändet,/Die haben sie mir
pffifig weggepascht.“
In der nächsten und letzten Szene,
„Bergschluchten“ genannt, wird nun
das, was eben noch fest war, als Gleich8 doktor in wien 07_08_2015
Paul-WatzlawickEhrenring der
Ärztekammer
für Wien 2015
Ruth Klüger – Die Biografie
Ruth Klüger wurde am 30. Oktober 1931 als Tochter eines
jüdischen Frauenarztes in Wien geboren. Ihr Vater und ihr
Halbbruder fielen dem Holocaust zum Opfer.
1942 wurde Klüger im Alter von elf Jahren gemeinsam
mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager deportiert,
vorerst nach Theresienstadt. Anschließend war sie im
Theresienstädter Familienlager von Auschwitz-Birkenau
und danach in Christianstadt, einem Außenlager von
Groß-Rosen, gefangen. 1945 gelang ihr die Flucht noch
kurz vor dem Kriegsende. Diese Jugend beschreibt sie
in ihrem 1992 erschienenen und viel beachteten Buch
„weiter leben“.
Nach dem Krieg lebte sie mit ihrer Mutter im bayrischen
Straubing, wo sie auch das Abitur machen konnte. Dann
begann sie ein Germanistikstudium in Regensburg.
Ruth Klüger emigrierte 1947 in die USA, studierte in New
York und Berkeley Germanistik, nachdem sie ein Studium
der Anglistik und Amerikanistik abgeschlossen hatte. 1953
heiratete sie den Historiker Werner Angress; sie bekamen
zwei Söhne.
Sie startete eine akademische Karriere: Von 1962 bis 1994
war sie als Universitätslehrerin an verschiedenen US-Universitäten tätig. 1986 wurde sie Professorin für Germanistik an der University of California, Irvine. Von 1988 bis
1990 war sie Leiterin des kalifornischen Studienzentrums
in Göttingen (Deutschland). Seit 1988 ist sie Gastprofessorin an der Georg-August-Universität Göttingen.
Von 1976 bis 1979 war Ruth Klüger aktives Mitglied der
„Modern Language Association Commission on the ­Status
of Women in the Profession“ und wandte sich Mitte der
1970er-Jahre verstärkt feministischen Themen zu.
Von 1977 bis 1984 gab sie die Fachzeitschrift German
Quarterly heraus.
nis bezeichnet. Die letzten Verse von
Goethes größtem Werk sagen aus: „Alles Vergängliche/Ist nur ein Gleichnis.“
So zieht Goethe, den ich immer noch
vor allem als den deutschen Aufklärer
par excellence sehe, am Ende seines
Lebens und am Ende von Faust II der
Wirklichkeit, wie wir sie verstehen, den
Boden unter den Füßen weg und wird
zum Konstruktivisten. Wie bei Kafka haben wir es mit Gleichnissen und
ihrer Bedeutung, ihrem Widerstand
zu ihrem Gegenteil zu tun. Nur das
unscharf wahrgenommene, mystisch
Verklärte und in Mythen Festgehaltene
ist in der Bergschluchtenszene morgen
dasselbe, das es gestern war: „Das Unzulängliche,/Hier wird’s Ereignis;/Das
Unbeschreibliche,/Hier ist’s getan.“
Es sind Spiegelungen der Wahrnehmung: Bei Goethe ist auf einmal die
Wirklichkeit selbst („alles Vergängliche“) zum Gleichnis geworden, und
das Andere, das Subjektive, welches er
„das Unzulängliche“ nennt, ist – was? –
das, was sich ereignet, was getan ist, wie
er es ausdrückt, und ist erstaunlicherweise im Bereich der Mystik zu Hause. Normalerweise kann ja gerade das,
was getan wird, adäquat beschrieben
werden. In Umkehrung unserer üblichen beschreibbaren Wahrheit ist die
Wirklichkeit des „Tüchtigen“, wie Faust
ihn eben noch lobend genannt hat,
plötzlich unbeschreibbar. Wir landen,
Foto: Stefan Seelig
> in der Topologie ist so ein Möbiusstreifen, dessen Lösung neue Rätsel aufgibt.
Wie Kafkas Fabel.
Na ja, Kafka, werden Sie sagen. Ein großer Schriftsteller, ein Genie, aber ein
verrückter, veränstigter Querkopf. Was
kann man da erwarten?
Aber er war ja keineswegs der erste.
Deutsche Dichter, Klassiker wie Romantiker, sprechen hartnäckig von
„Vergänglichkeit“, sind geradezu verliebt in das Vergängliche, womit sie
jene scheinbar objektive und scheinbar
festgemauerte historische Wirklichkeit
meinen. Mit dem Wort „vergänglich“
weisen sie darauf hin, dass diese Wirklichkeit sich immerfort verändert.
Also, von Kafka möchten wir uns lieber abwenden und halten uns lieber an
Goethe, der immer wusste, wo’s lang
geht und der mit beiden Beinen auf
dem Boden der Wirklichkeit stand; an
Goethe, der die Aufklärung von Jugend
an als eine Selbstverständlichkeit mit
sich trug, wie wir unsere Armbanduhren, und dem keine Verwechslung
von gelebtem und verklärtem Leben
durchgegangen wäre.
Ich zitiere also den alten Goethe, wie er
den alten Faust im zweiten Teil der Tragödie über den vernünftigen Menschen
sagen lässt: „Er stehe fest und sehe hier
sich um./Dem Tüchtigen ist diese Welt
nicht stumm … Was er erkennt, lässt
sich ergreifen./Er wandle so den Erdentag entlang.“[11445ff.]
NEWS INTERN wie bei Kafka, im Labyrinth. Wie bei
Kafka, doch heiterer. Bei Goethe siegen
immerhin die guten Geister, wenn auch
mit reichlich unsauberen Mitteln, was
den Sieg der Himmlischen wiederum
ins Komödienhafte zu verzerren droht.
Ein Art von literarischem, fast operettenhaftem Konstruktivismus, wie es
sich nur der alte Goethe leisten konnte.
“… hier ist’s getan“
Doch die Lust, mit der wir alle Geschichten erzählen, hören, erfinden,
durchspielen, ist kein müßiger Zeitvertreib, sondern ist die ebenbürtige Schwester der Wissbegierde. Im
menschlichen Denken verschmelzen
Erzählfreude und Wissensdurst. Die
erfundene Wirklichkeit, die sich ja besonders glänzend in der Literatur offenbart, spielt mit einer Möbiusschleife,
die das Gewesene abrollt, neu verarbeitet und in die Zukunft deutet, während
sie das Gegenwärtige wie die Katze den
Wollknäuel vor sich hinrollt. Das hätte
ich dem Herrn erwidern sollen, der sein
Leben nicht mit dem Lesen von Romanen verschwenden wollte. Gleichnisse
und die Wollknäueln der Katzen hätte
ich ihm anbieten und ihm nahelegen
sollen; dass Geschichten erzählen oder
sie zu hören und zu lesen nicht nur eine Lust und eine Freude, sondern eine
Notwendigkeit sei.
Die Erfahrung mit ihren konkreten Bedingungen: Das ist eben die objektive
Wirklichkeit, die die Konstruktivisten
infrage stellen. Was sich jedoch nicht
relativieren lässt, ist die Wirklichkeit
des Todes. Es ist der Tod, gegen den
sich die gesamte Weltliteratur mit all
ihren Gleichnissen auflehnt. Scheherezade erzählt ihre Geschichten gegen
den Tod, der ihr jeden Morgen droht.
Die versammelten Erzähler in Boccacios Decamerone tun dasselbe, sie erfinden Geschichten, während draußen
der Schwarze Tod tobt. Der Tod ist der
überwältigende Beweis von einer Wirklichkeit, die nicht vom wahrnehmenden
– und sterbenden – Subjekt abhängt.
Man könnte theoretisch behaupten,
dass alle Literatur der Versuch einer
Aufbäumung gegen eine Gegebenheit
ist, die sich nicht abstreiten lässt. Wir
verteidigen uns mit der konstruierten
Wirklichkeit der Fabeln, der Gleichnisse.
„Das Unbeschreibliche,/Hier ist’s getan.“ 
Ausschreibung von
Vertragsarztstellen
Ausschreibung von
Gruppenpraxisstellen
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger
schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten
für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten
iVm § 6 Abs. 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner
2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt
öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau
(VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der
gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der
Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA
Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer
für Wien folgende Vertragsarztstellen aus:
Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger
schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die Aus­wahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9
Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner
2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt
öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau
(VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der
gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der
Krankenfürsorgeanstalt Wien (KFA Wien) im
Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien
folgende Gruppenpraxisstellen aus:
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 2. (Stelle nach Dr. Kosta
Todoroff)
Neugründung:
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 2. (Dr. Wolfgang Molnar)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 6. (Stelle nach OMR Dr.
Eberhard Meyer)
Neugründung:
Fach: Allgemeinmedizin
Ort: Wien 10. (Dr. Helmut Steingötter)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 10. (Stelle nach Dr. Kurt
Wawrik)
Neugründung:
Fach: Chirurgie
Ort: Wien 21. (Dr. Arthur Mensdorff-Pouilly)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 14. (Stelle nach MR Dr.
Eveline Weber-Rech)
Neugründung:
Fach: Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Ort: Wien 11. (Dr. Veronica Westra-Kuhn)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 22. (Stelle nach Dr. Ingeborg Calvi)
Erweiterung:
Fach: Lungenkrankheiten
Ort: Wien 19. (GP Dr. Zehetner – Dr. Obermair FÄ für Lungenkrankheiten OG)
Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin
Berufssitz in Wien 23. (Stelle nach MR Dr.
Walter Streichsbier)
Facharzt/Fachärztin für Urologie
Berufssitz in Wien 21. (Stelle nach Dr. Wolfgang Bruschek)
Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2015 zu
richten an:
Sekretariat der Sektion
Ärzte für Allgemeinmedizin:
Otto Baidinger
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1222 DW
E-Mail: [email protected]
Sekretariat der Sektion Fachärzte:
Angela Rupprecht
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1259 DW
E-Mail: [email protected]
Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse
eine Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt)
bei Abschluss eines Einzelvertrags mit der
Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt werden kann. Ausgenommen sind nur
konsiliar- und belegärztliche Tätigkeiten.
Unterlagen zur Anrechnung von Punkten
können ausschließlich im Rahmen einer
Bewerbung eingereicht werden.
Neugründung:
Fach: Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Ort: Wien 3. (Dr. Johann Luschnig)
Neugründung:
Fach: Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Ort: Wien 23. (Dr. Alfred Steinwenter)
Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2015 zu
richten an:
Sekretariat der Sektion
Ärzte für Allgemeinmedizin:
Otto Baidinger
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1222 DW
E-Mail: [email protected]
Sekretariat der Sektion Fachärzte:
Angela Rupprecht
1010 Wien, Weihburggasse 10-12
Tel.: 515 01/1259 DW
E-Mail: [email protected]
Der Gesellschaftsvertrag ist nicht Gegenstand
der Ausschreibung – die rechtlichen Beziehungen sind zwischen den Bewerbern und
dem Ordinationsinhaber beziehungsweise den
Gesellschaftern der bestehenden Gruppenpraxis zu vereinbaren.
Mit der Bewerbung um die ausgeschriebenen
Gruppenpraxisstellen entsteht kein Rechtsanspruch der Bewerber auf den Erwerb eines
Gesellschaftsanteils.
07_08_2015 doktor in wien 9
INTERN NEWS
KAV
Einigung mit der Gemeinde Wien
Eine deutliche Erhöhung bei der Abgeltung von Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten,
Zuschläge für alle an einer zentralen Notaufnahme tätigen Ärztinnen und Ärzte sowie
veränderte Dienstzeiten nur mit Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter – das sind
einige der Eckpunkte der soeben erzielten Vereinbarung zum neuen Dienstzeitmodell
und Besoldung der Ärztinnen und Ärzte im Wiener KAV.
Kampf um neue Arbeitsbedingungen in den Wiener Gemeindespitälern gibt es nun doch eine Einigung zwischen der Wiener Ärztekammer und
der Stadt Wien: Im Vorfeld der Kuriensitzung am 1. Juli 2015 wurden zwischen
der Stadt Wien, der Gewerkschaft der
Gemeindebediensteten und der Ärztekammer – vertreten durch Kammeramtsdirektor Thomas Holzgruber –
­informelle Gespräche geführt, in denen
ein Paket erarbeitet wurde, welches ent-
scheidende Nachbesserungen
enthielt. Dieses Paket wurde dann in der Kurie mit deutlicher Mehrheit angenommen – ein allfälliger
Streik war damit vom Tisch.
Der Blick zurück
Bereits im November vergangenen
Jahres hatte die Wiener Ärztekammer sofortige Verhandlungen über die
Arbeitszeiten der Spitalsärzte gefordert, um drohende massive Gehalts­
einbußen zu verhindern. Im Rahmen
der mit 1. Jänner 2015 in Kraft getretenen Novelle des Krankenanstalten-­
Arbeitszeitgesetzes wird die wöchentliche Höchstarbeitszeit für Spitalsärzte
schrittweise bis zum Jahr 2021 auf
10 doktor in wien 07_08_2015
Die Personalausstattung
folgt dem
Leistungsgeschehen der
jeweiligen
Abteilung.
Eine Personalreduktion
um ungefähr
400 Stellen
ist damit
vom Tisch.
durchschnittlich 48 Stunden pro Woche herabgesetzt. Während in anderen
Bundesländern schon lange im Vor­
hinein entsprechende Änderungen bei
den Arbeitszeiten sowie Gehaltsanpassungen durchgeführt wurden, ist in
Wien jahrelang nichts passiert.
In der Vollversammlung der Ärztekammer für Wien am 9. Dezember 2014
wurde schließlich ein Beschluss zur
Forderung der Erhöhung der Grundgehälter um 30 Prozent gefasst. Auch
wurden ausreichend Geldmittel für
Kampf- und Streikmaßnahmen bereitgestellt.
Doch auch nach dem Inkrafttreten der
Gesetzesnovelle mit Jahreswechsel liefen die Verhandlungen über die neuen
Arbeitsbedingungen nur sehr zäh an,
im Spitalsbetrieb machten sich erste
Versorgungsengpässe bemerkbar. Das
führte zu einem ersten Höhepunkt der
Protestwelle: die Großkundgebung in
der Halle E im Museumsquartier am
19. Jänner 2015, an der mehr als 1500
Ärztinnen und Ärzte teilgenommen
und ihren Unmut über die zähen Verhandlungen mit den Arbeitgebern –
damals gab es mit noch keinem Wiener Spitalsträger eine Einigung – Luft
gemacht haben. Diese von der Ärzte-
kammer initiierte Protestmaßnahme
führte zumindest einmal zu intensiven
Verhandlungen und einer ersten Annäherung der Standpunkte.
Am 29. Jänner 2015 wurde dann sogar
eine Einigung zwischen der Stadt Wien,
dem Wiener Krankenanstaltenverbund,
der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und der Ärztekammer verkündet
und ein neues Gehaltsschema mit einer
Erhöhung der Grundgehälter zwischen
19 bis 29 Prozent präsentiert – eine doch
zu frühe Erfolgsmeldung, denn kurze Zeit später stellte die Gesundheitsstadträtin Einsparungen in Form einer
Personalreduktion von ungefähr 400
Stellen in den Raum, eine für die Ärztekammer inakzeptable Maßnahme, da
dadurch massive Leistungseinschränkungen für Patienten zu befürchten waren. Nach und nach kristallisierten sich
dann auch noch weitere negative Auswirkungen für die in der Gemeindespitälern tätigen Kolleginnen und Kollegen
heraus, was schließlich dazu führte,
dass das Verhandlungsergebnis Anfang
März im Rahmen einer Urabstimmung
von 87,44 Prozent der betroffenen Kolleginnen und Kollegen abgelehnt wurde.
Das Gehaltsschema wurde dennoch im
Wiener Gemeinderat beschlossen, um
ein Inkrafttreten mit 1. Juli 2015 zu ermöglichen.
Keine Personalreduktionen
Die neu aufgestellten Forderungen der
Ärztekammer beinhalteten als zentrale
Forderung eine angemessene Abgeltung von Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten sowie einen Stopp aller Pläne
hinsichtlich Personalreduktionen. Die
Protestmaßnahmen der Ärzteschaft
gipfelten schließlich am 23. März 2015
in einem Demonstrationszug in der
Wiener Innenstadt, an der sich mehr als
2000 Ärztinnen und Ärzte beteiligten.
Foto: shironosov/iStock
► Nach einem wahren Kraftakt im
NEWS INTERN Obwohl man durch diesen Protest weitere Verhandlungen erzwingen konnte,
gab es inhaltlich nur kleine Fortschritte.
Auch ein zweites Verhandlungspaket
wurde von der Kurie abgelehnt. Eine
völlige Gesprächsverweigerung seitens
der Gesundheitsstadträtin war daraufhin die Folge. Während es Ende Mai
sowohl für die Kolleginnen und Kollegen der Ordensspitäler als auch – nach
Streikdrohung – der MedUni Wien zu
einer Einigung hinsichtlich eines neuen Besoldungsschemas kam, hielt die
Stadt Wien, und mit ihr der KAV, an
ihrer Blockadehaltung also fest. Die
offenen Forderungen der Ärzteschaft
blieben unerfüllt. Für die Kurie machte
dies weitere Protestmaßnahmen unumgänglich.
Analog zum AKH führte die Ärztekammer daher vom 19. bis 24. Juni
2015 eine Abstimmung über die Bereitschaft der KAV-Kollegenschaft, sich
an einem Streik zu beteiligen, durch.
An der Abstimmung nahmen 2214 der
3809 stimmberechtigten Kolleginnen
und Kollegen teil. Mit 93,45 Prozent
stimmte eine beeindruckende Mehrheit für einen Streik.
In letzter Minute
Angesichts eines drohenden Streik­
beschlusses der Kurie am 1. Juli 2015
besserte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely auf Basis der davor stattgefundenen informellen Gespräche
dann doch noch das Angebot der Stadt
Wien ordentlich nach und ging damit
auf alle fünf offenen Forderungen der
Ärztekammer ein (siehe Kasten). Vor
allem die Frage um die Abgeltung von
Nacht-, Sonn-, und ­Feiertagsdiensten
konnte dabei geklärt werden. Das
Paket enthält außerdem Funktions­
zulagen für bestimmte Bereiche, zum
Beispiel für die zentralen Notaufnahmen. Das führte dazu, dass am 1. Juli
schließlich, anstatt eines Streiks, eine
Einigung mit der Stadt Wien beschlossen werden konnte. Zwei dabei noch
bestehende Vorbehalte wurden am Tag
darauf von der Stadt Wien akzeptiert.
Eine gemeinsame Monitoring-Gruppe,
bestehend aus Ärztekammer, Gewerkschaft, KAV und Stadt Wien, wird sich
nun in einem ersten Schritt vor allem
mit den derzeit laufenden Umsetzungsmaßnahmen an den Abteilungen sowie
der Einbindung der betroffenen Ärztinnen und Ärzte befassen. 
Was die Ärztekammer für Sie erreicht hat
Die Forderungen vor der Streikabstimmung und die Verhandlungsergebnisse im Überblick
Keine Personalreduktionen bei künftig begrenzter ärztlicher Arbeitszeit
Das haben wir erreicht: Innerhalb des KAV frei werdende ärztliche Ressourcen (zum Beispiel durch
die Etablierung von zentralen Notaufnahme und damit Entlastung der anderen Abteilungen) werden genutzt, um derzeit stark belastete Bereiche zu unterstützen oder mittelfristig für die Stärkung
der Versorgung im niedergelassenen Bereich zu sorgen. Die Personalausstattung folgt dabei dem
Leistungsgeschehen der jeweiligen Abteilung. Eine Personalreduktion um ungefähr 400 Stellen, wie
ursprünglich von der Stadt Wien geplant, ist damit vom Tisch.
Veränderte Dienstzeiten nur mit Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter
Das haben wir erreicht: Die Wiener Ärztekammer, die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, die
Stadt Wien sowie der KAV bekennen sich, die vereinbarten Punkte des Gesamtpakets so rasch wie
möglich in der Umsetzung voranzutreiben. Als zentraler Schritt wird hierfür umgehend die Arbeit in
der vereinbarten gemeinsamen Monitoring-Gruppe aufgenommen, die sich in einem ersten Schritt vor
allem mit den derzeit laufenden Umsetzungsmaßnahmen an den Abteilungen und der Einbindung der
betroffenen Ärztinnen und Ärzte durch anonyme Befragungen an den Abteilungen zu den Arbeitszeitmodellen befassen soll.
Verbesserung der Nachtdienstkompensation (Entlohnung, Freizeitkompensation), insbesondere an
Samstagen, Sonn- und Feiertagen
Das haben wir erreicht: Zusätzlich zur Nachtdienst- und Sonn- und Feiertagszulage werden ab 1. Jänner 2016 allen Ärztinnen und Ärzten für jede erbrachte Arbeitsstunde innerhalb der Normalarbeitszeit
an einem Sonn- oder Feiertag 7,25 Euro pro Stunde als weitere Zulage gewährt. Insgesamt beträgt die
Zulage zusätzlich zum Grundgehalt für einen Samstags-/Sonntagsdienst ab 1. Jänner 2016 223 Euro
und ab 1. Juli 2016 248 Euro. Die Zulage zusätzlich zum Grundgehalt für Sonntags-/Montagsdienste
beträgt ab 1. Jänner 2016 311 Euro und ab 1. Juli 2016 336 Euro. Darüber hinaus werden alle Überstunden, die auf einen Sonn- oder Feiertag fallen, im Verhältnis 1:2 abgegolten (und nicht, wie von der
Stadt Wien ursprünglich gefordert, nur im Verhältnis 1:1,5).
Ausgehend vom gemeinsamen Zielwert von ungefähr 100.000 Nachtdiensten jährlich wird die Nachtdienstzulage per 1. Jänner 2016 von 75 auf 135 Euro und per 1. Juli 2016 auf 160 Euro pro geleistetem
Nachtdienst innerhalb der Normalarbeitszeit erhöht. Unbeschadet der bereits im Landtag beschlossenen Gehaltserhöhung für Allgemeinmediziner und Fachärzte im KAV zum 1. Jänner 2017 entfallen
die für die Stadt Wien üblichen jährlichen Erhöhungen für die Berufsgruppe der Ärztinnen und Ärzte
im Jahr 2016 und 2017. Im Falle eines Abschlusses für die Bediensteten der Stadt Wien für das Jahr
2017 von mehr als 2,5 Prozent würden jedoch auch die Ärztinnen und Ärzte eine Erhöhung in dem
Prozentsatz, der diese 2,5 Prozent übersteigt, erhalten.
Fachärztliche Ausstattung und Ausbau von Notaufnahmen
Das haben wir erreicht: Alle an einer zentralen Notaufnahme tätigen Ärztinnen und Ärzte erhalten ab
1. Jänner 2016 pro geleisteter Stunde innerhalb der Normalarbeitszeit einen Zuschlag von 5 Euro pro
Stunde. Ausgenommen davon sind Arbeitsstunden, die innerhalb eines verlängerten Dienstes (25-Stunden-Dienst) in einer zentralen Notaufnahme geleistet werden. Ziel ist eine stark etablierte Notaufnahme
hinsichtlich Ablauforganisation und Qualifikation, um so die dadurch umfassten Abteilungen vor allem in
der Nacht durch Reduktion der Nachtaufnahmen und Konsiliardienste entlasten zu können. Folglich ist
auch der Abbau von Nachtdiensten an den so entlasteten Abteilungen möglich und die Personalausstattung der Leistung folgend anzupassen. Das Konzept der zentralen Notaufnahme beinhaltet die Einführung einer Triage nach international üblichen Beispielen sowie den von der Ärztekammer geforderten
Wegfall der Begutachtungspflicht aller ambulanten Patienten durch einen einschlägigen Facharzt.
Adäquate Anpassung der Gehälter von ärztlichen Direktoren und Primarärzten an das neue Schema
ärztlicher Entlohnung
Das haben wir erreicht: Ein neues Besoldungsschema für Primarärzte und ärztliche Direktoren wird bis
spätestens Ende 2015 erarbeitet, womit die Besoldungsreform der Stadt Wien vorgezogen wird. Dabei
wird ein umfassendes Gesamtpaket unter Berücksichtigung aller Aspekte (Gehaltsstruktur, Sonder­
klasse, Nebenbeschäftigungen, Führungsaufgaben, Führungsverantwortung, Bestellungsverfahren)
erarbeitet. Es ist vereinbart, dass dabei auch eine rückwirkende Erhöhung mit 1. Juli 2015 in Höhe von
1200 Euro pro Monat (14-mal jährlich) enthalten sein wird.
07_08_2015 doktor in wien 11
INTERN NEWS
Ärztekammer fordert nachhaltige Umweltstrategien
„Es ist unumstritten, dass ein gesunder Lebensraum in Koexistenz mit einer natürlichen
Artenvielfalt eine wesentliche Grundlage zur
Erhaltung und Förderung der Gesundheit der
Menschen darstellt“, betont der Referent für
Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien,
Piero Lercher. Anlässlich des Tags der Umwelt
am 5. Juni 2015 bekräftigte die Ärztekammer
ihre Forderungen nach nachhaltigen Umweltstrategien in Bezug auf handyfreie Zonen,
einem Stopp der Renaissance der Kernenergie
sowie einem stärkeren Verantwortungsbewusstsein für kommende Generationen in den
Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP.
Die Wiener Ärztekammer warnt regelmäßig
vor den direkten und indirekten Folgen eines
exzessiven Handykonsums. Auch im aktuellen
Fact Sheet der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Oktober 2014 werden die
elektromagnetischen Felder, die von Mobil­
telefonen produziert werden, nach wie vor als
„für Menschen möglicherweise krebserregend“
klassifiziert. Die Ärztekammer wiederholt
daher ihre Forderung nach Untersuchung
von Langzeiteffekten und einem bewussten
Umgang mit Mobiltelefonen. „Zeitliche und
örtliche handyfreie Zonen, die in vielen Gesellschaftsbereichen und Institutionen immer
stärker angenommen und implementiert
werden, sind eine positive Entwicklung, die
die Ärztekammer befürwortet“, so Lercher.
Die Ärztekammer unterstützt ebenfalls die
Bestrebungen der österreichischen Bundesregierung, die Förderung und Neuerrichtung
von Kernkraftwerken auch auf internationaler
Ebene zu unterbinden. „Die Renaissance der
Kernenergie wird als fragwürdige Klimaschutzmaßnahme propagiert“, kritisiert Lercher.
„Dabei haben gerade die Nuklearkatastrophen
der jüngsten Zeit gezeigt, dass das Betreiben von Kernkraftwerken unverantwortliche
­Sicherheitsrisiken birgt.“ Ebenso ist die permanente und sichere Entsorgung von radioaktiven
Abfällen nach wie vor ein ungelöstes Problem.
Aber auch hinsichtlich der im Rahmen der Energiewende geplanten Ökostromprojekte muss
beachtet werden, dass der Energieversorgungsprozess Auswirkungen auf das Lebensumfeld
der Menschen hat. „Großdimensionierte
Projekte sollten daher umweltmedizinischen
Prüfungen unterzogen und Gesetzeslücken,
Übernahme von Fortbildungs­
kosten auch durch den Staat
Die Ärztekammer verlangt, dass der Staat
einen Teil der Kosten für die verpflichtende
Fortbildung der Mediziner übernimmt. Dafür
müssten Strukturen geschaffen werden, die es
Ärztinnen und Ärzten zeitlich und finanziell
ermöglichten, ihre Pflicht zur Fortbildung zu
erfüllen. Es sei nicht einzusehen, dass Spitalsträger nach eigenem Gutdünken entscheiden,
ob ärztliche Mitarbeiter für Fortbildungszwecke freigestellt oder Fortbildungskosten
übernommen werden beziehungsweise
dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte
ihre Fortbildung gänzlich selbst finanzieren
müssen.
Ärztinnen und Ärzte sind eine der wenigen
Berufsgruppen, die gesetzlich zu einer kontinuierlichen Fortbildung verpflichtet sind.
Dazu wurde schon 1995 das Diplom-Fortbildungsprogramm (DFP) eingeführt. 2000
gründete die Ärztekammer die „Akademie der
Ärzte“ zur Administration. Das DFP-Diplom
ist der nach außen sichtbare Nachweis, dass
12 doktor in wien 07_08_2015
ein Arzt auf dem aktuellen Wissensstand
seines Fachs ist. Das Diplom erhält, wer die
vorgeschriebene Mindestanzahl an durchschnittlich 50 Fortbildungspunkten pro Jahr
nachweist. Das entspricht im Durchschnitt
einer Woche Fortbildung pro Jahr, ein Arbeitsleben lang.
Allein im Jahr 2014 wurden österreichweit
mehr als 2,7 Millionen Fortbildungspunkte
elektronisch auf die Fortbildungskonten der
heimischen Ärztinnen und Ärzte gebucht.
Das entspricht bereits ungefähr 50 Stunden
pro Arzt.
Ab September 2016 wird der Nachweis der
Fortbildung gesetzlich verpflichtend. Über die
Einhaltung wir der Disziplinarrat der Österreichischen Ärztekammer wachen. Schon jetzt
erfüllen in etwa 90 Prozent der Ärzteschaft die
Fortbildungspflicht. Ein Online-DFP-Konto,
das auch die erworbenen Punkte verwaltet,
haben derzeit ungefähr drei Viertel aller Ärztinnen und Ärzte eingerichtet. 
die eine Umgehung von Umweltverträglichkeitsprüfungen zulassen, geschlossen werden“,
erklärt Lercher. „Wir appellieren hier vor allem
an politische Entscheidungsträger, das Thema
Energiesparen wieder verstärkt zu propagieren.“ Damit könne so manches Kraftwerks­
projekt eingespart werden.
Für die Erhaltung eines gesunden Lebensraums des Menschen sei aus medizinischer
Sicht außerdem der Schutz der Biodiversität von großer Bedeutung. Die biologische
Vielfalt sei eine wesentliche Grundlage und
Voraussetzung dafür. Daher appellierte die
Ärztekammer anlässlich des Tags der Umwelt
auch an die verantwortlichen Politiker, in
den Verhandlungen rund um das geplante
Freihandelsabkommen TTIP im Sinne einer
Verantwortung für kommende Generationen
Naturschutz, Biodiversität und Gesund­
heitsförderung über wirtschaftliche Inter­
essen zu stellen. „Denn das beste medizinische Konzept wird längerfristig ineffizient
und wirkungslos sein, wenn Lebensraum
und Umgebung des Individuums krank
machen“, betont Lercher (siehe dazu auch
Seiten 22 ff). 
Wohlfahrtsfonds: Aktuelle VwGH-Judikatur
In mehreren Wohlfahrtsfondsverfahren
hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH)
Beschwerden von Ärztinnen und Ärzten aus
formalen Gründen zurückgewiesen. Dies
führt dazu, dass die von den Ärztinnen und
Ärzten zur Klärung von Rechtsfragen an
den VwGH herangetragenen Themen nicht
inhaltlich geklärt wurden, da sich der VwGH
mit diesen nicht auseinandergesetzt hat.
Rechtliche Konsequenz aus diesen Erkenntnissen ist, dass die Ärztekammer nunmehr
aufgefordert ist, im Lichte der aktuellen
Judikatur formal korrekte Entscheidungen
nachzuholen. Dazu müssen die Bescheide
neu erlassen werden, und allenfalls ist auch
nochmals ein Rechtsmittel dagegen zu ergreifen. Praktisch bedeutet dies leider, dass
die betroffenen Kolleginnen und Kollegen
nunmehr länger auf eine Sachentscheidung
warten müssen.
Außer einer längeren Verfahrensdauer entsteht keinem der betroffenen Kolleginnen
und Kollegen ein Nachteil, da eine Fälligkeit
von Beitragsbescheiden erst dann eintritt,
wenn auch über allfällige Rechtsmittel
rechtskräftig gesprochen wurde.
Fortbildungsnachweis
Nicht vergessen und mitmachen.
Genauere Details finden sie unter www.meindfp.at.
September 2016
1
Fortbildungsnachweis
Im Zuge des Fortbildungsnachweises mit
Stichtag 1. September 2016 ist von den Ärztinnen
und Ärzten nachzuweisen, dass der gesetzlichen
Fortbildungspflicht im Umfang eines DFP-Diploms
nachgekommen wurde.
INTERN NEWS
Ordinationen
Abrechnungsservice für Kassenärzte
Aufgrund der zunehmenden Abrechnungskontrollen seitens der Wiener Gebiets­kranken­kasse hat sich die Ärztekammer entschlossen, eine interne Servicestelle für kassenärztliche
Abrechnungen zu etablieren. Der Start wird voraussichtlich 2016 erfolgen.
Von Sabine Schuh
nungskontrollen durch die Sozialversicherungsträger zumeist im
Hintertreffen, weil entsprechende Vergleichsdaten anderer Kolleginnen und
Kollegen fehlen.
Vielfach stellen sich die Überprüfungen
als unbegründet heraus. Dennoch sind
die Überprüfungen ärgerlich, vor allem
im Hinblick darauf, dass die Wiener
Gebietskrankenkasse seit der Einführung von ALVA, ihrem Abrechnungssystem, alle Leistungen für sich mit
Abrechnungsschlüsseln hinterlegt hat.
Diese Abrechnungsschlüssel sind aber
vielfach mit der Ärztekammer nicht
abgestimmt. Als Einzelarzt ist es daher
oft sehr schwierig, herauszufinden, ob
Im Überblick
Welche Vorteile hat die HBS-­
Servicestelle für ­Vertragsärzte?
Folgende Kernbereiche werden die
HBS-Stellen, je nach ­lokalen Gegebenheiten, zukünftig für einzelne
Ärztinnen und Ärzte sowie Gruppenpraxen ab 2016 abdecken können:
 Fachgruppen-Benchmarking
­inklusive Fallwertberechnung
­beziehungsweise -darstellung
 Abrechnungskontrolle beziehungs
weise -service für Einzel- und Gruppenpraxen
 Datenbasis für die Beratung von neuen Vertragsärzten
 Auswertung der Kassenabrechnung und Vergleich mit den Differenzprotokollen der Wiener
­Gebietskrankenkasse je Einzelarzt
Muss ich als Vertragsarzt an HBS teilnehmen?
Nein, die Teilnahme an HBS ist absolut freiwillig. Die Erfahrungen aus Oberösterreich und Salzburg
haben aber gezeigt, dass dieses freiwillige Service der Ärztekammer sehr gut und gerne angenommen
wird, weil dadurch auch systematische Abrechnungsfehler, die auch zum Schaden des Arztes erfolgen
können, frühzeitig entdeckt werden und dann beim Sozialversicherungsträger entsprechend geltend
gemacht werden können.
Was kostet mich HBS als Vertragsarzt?
Das HBS-Service wird ein kostenfreies Service der Ärztekammer darstellen.
Was passiert mit meinen Daten?
Die Daten werden streng vertraulich in der Ärztekammer behandelt. Um das sicherzustellen, wird zu
Beginn der ersten Datenübermittlung eine sogenannte Datenschutzerklärung zwischen dem teilnehmenden Arzt und der Ärztekammer zu unterfertigen sein.
Wie läuft eine HBS-Beratung ab?
Die Daten werden nach erfolgter Unterfertigung der Datenschutzerklärung an die HBS-Servicemitarbeiter der Ärztekammer elektronisch übermittelt. Im Anschluss daran kann ein persönliches Gespräch
vereinbart werden, bei der die eigene Abrechnung im Detail besprochen werden kann, um beispielsweise zukünftig Effizienzverluste zu vermeiden.
14 doktor in wien 07_08_2015
Streichungen zulässig waren oder nicht.
Auch systematische Abrechnungsfehler, die durch eine Fehlprogrammierung in der jeweiligen Arztsoftware
entstehen, können – wenn der Arzt auf
sich allein gestellt ist – oft nicht rechtzeitig entdeckt und korrigiert werden.
Persönliche Beratung
Aufgrund der zunehmenden Abrechnungskontrollen sowie der vielen positiven Rückmeldungen aus der Ärzteschaft hat sich daher die Ärztekammer
entschlossen, eine eigene serviceorientierte Abrechnungsstelle aufzubauen.
Ziel der Abrechnungsstelle „Honorarberechnung und Statistik“, kurz HBS,
wird es sein, die Honorarabrechnungsdaten der Vertragsärzteschaft zu prüfen und mit den Abrechnungen der
Sozialversicherungsträger zu matchen,
um mögliche ungerechtfertigte Abzüge
zeitnah aufdecken zu können. Ferner
wird es durch die HBS-Servicestelle
im Rahmen persönlicher Beratungen
möglich sein, den teilnehmenden
Kolleginnen und Kollegen auf möglicherweise vergessene abzurechnende
Leistungen hinzuweisen beziehungsweise jene Bereiche aufzuzeigen, wo
möglicherweise Effizienzverluste in der
Ordination vorliegen.
Vorbild der Wiener Servicestelle sind
die bereits bestehenden Verrechnungsinformationssysteme der Oberösterreichischen und der Salzburger Ärztekammer. Beide Ärztekammern setzen
seit vielen Jahren Datenbanklösungen
erfolgreich ein und haben sich damit
in diesem Bereich viel Know-how erarbeitet. Die Erfahrungen in den beiden Bundesländern haben gezeigt,
dass eine solche serviceorientierte Abrechnungsstelle sehr gut in der Kollegenschaft ankommt und sie gerne
– auf freiwilliger Basis – in Anspruch
genommen wird. Allerdings sind die
Foto: SusanneB/iStock
► Vertragsärzte sind bei Abrech-
NEWS INTERN j­
eweiligen Systeme aus technischer
Sicht ein wenig „in die Jahre gekommen“, weswegen eine Eins-zu-einsÜbernahme der bestehenden Systeme
nicht möglich ist. Daher wird nun im
Rahmen eines Kooperationsprojekts
der drei Landesärztekammern ein
neues modernes System für die Unterstützung der niedergelassenen Kassenärzteschaft geschaffen.
Die Programmierung wird von der
„Programmierwerkstatt der Ärztekammern Österreichs“ vorgenommen, die
somit als neutrales Gegenüber zu allen
Ärztekammern auch für die organisatorische Umsetzung des Projekts Sorge trägt. Durch die ärztekammernahe
Programmierung ist auch gewährleistet, dass die Daten geschützt kammerintern ausgewertet werden.
Anonymisierte Daten
Hauptsächlich soll das HBS-System
zur Unterstützung der Kassenärzteschaft genützt werden, indem Routineauswertungen pro Quartal und Arzt
geliefert werden. Zusätzlich dazu soll
es Sonderauswertungen für persönliche Analysen und Beratungen geben.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich für neue
Vertragsärzte, die mit diesem System
„begleitet“ werden können, um so von
Anfang an bestmöglich auf die neuen
administrativen Herausforderungen
vorbereitet zu sein.
Zusätzlich bringt die HBS-Servicestelle
Vorteile für die zukünftigen Kassenverhandlungen. Szenarienberechnungen
sowie Prognosemodelle werden dann
mit „eigenen“ Zahlen möglich sein –
ebenso wie Fachgruppenvergleiche.
Alle „Over-all-Auswertungen“ erfolgen anonym. Damit kann die HBSServicestelle Daten liefern, die – neben
dem persönlichen Nutzen für jeden
einzelnen Arzt – generell zu einer
Verbesserung der Verhandlungsposition der Ärztekammer bei Honorarverhandlungen beitragen.
Der Start für die HBS-Servicestelle ist
für 2016 geplant und umfasst vorerst
die Abrechnungen mit der Wiener
Gebietskrankenkasse. Der spätere Ausbau der Abrechnungskontrolle mit den
bundesweiten Trägern ist in der Systemlösung vorgesehen. 
Sabine Schuh ist stellvertretende Kurienmanagerin der Kurie niedergelassene
Ärzte der Ärztekammer für Wien.
Ärztekammer regt Ausbau des
­Wiener Ärztefunkdiensts an
Die Ärztekammer regt den Ausbau des Wiener
Ärztefunkdiensts an. Die aktuellen Ressourcen
würden nicht ausreichen, um die stetig wachsende Wiener Bevölkerung in den Nachtstunden,
an Feiertagen und an Wochenenden ausreichend
hausärztlich zu versorgen, warnt der Obmann
der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Johannes
Steinhart. Schon derzeit käme es immer wieder zu Engpässen bei den Anfahrten zu den
Patienten. Steinhart sieht als Grund dafür die
schlechten Rahmenbedingungen im Umfeld, die
einen direkten negativen Einfluss auch auf den
Ärztefunkdienst hätten: „Die Spitalsambulanzen
haben immer weniger Personal. Gleichzeitig gibt
es in Wien aber auch immer weniger Arztpraxen
mit Kassenvertrag.“
Waren es in Wien vor 15 Jahren noch 1670
Kassenstellen, die den Patienten zur Verfügung
gestanden sind, sind es heute nur mehr 1540.
Gleichzeitig ist die Wiener Bevölkerung um
eine Viertel Million Menschen gewachsen.
­Patienten würden damit vermehrt auf den
Ärztefunkdienst ausweichen, „dort aber können
wir die gesteigerte Nachfrage aufgrund der
eingeschränkten Kapazitäten nicht wirklich
effizient bedienen“.
Als besonderes Problem sieht Steinhart die
Situation rund um die telefonisch erfolgenden
Zuteilungen nach Dringlichkeitsstufen. „Unsere
Telefonärzte müssen in kurzen Gesprächen mit
oft aufgeregten und verständlicherweise nervösen Patienten beziehungsweise Angehörigen
rasch die richtige Entscheidung treffen, ob mit
Blaulicht angefahren werden muss, oder ob eine
herkömmliche hausärztliche Visite mit entsprechend längeren Anfahrtszeiten ausreicht“, erklärt
Steinhart.
Dabei sollte eigentlich die Maxime gelten,
dass in jedem noch so kleinen Verdachts­moment sicherheitshalber eine „rasche
Anfahrt“ angeordnet wird. Das aber lässt die
derzeitige personelle Ausstattung oft nicht
zu. Steinhart: „Wir benötigen dringend mehr
Personal. Nur so können wir unseren Aufgaben
im Ärztefunkdienst entsprechend nachkommen.
Keinesfalls darf es aufgrund ausschließlich
finanzieller Überlegungen und Personalknappheit zu für Patienten gefährlichen Situationen
kommen.“
Steinhart will nun mit den Gesundheitspartnern
in Verhandlungen treten, um den Leistungsumfang beim Ärztefunkdienst deutlich auszubauen.
„Das bringt neben einer verbesserten hausärztlichen Betreuung in den Nachstunden, an Feiertagen und an Wochenenden automatisch auch
eine Entlastung für die Spitäler“, ist Steinhart
überzeugt. 
Sozialversicherung verhindert Modernisierung der Vorsorgeuntersuchung
Der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte
und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien,
Johannes Steinhart, fordert vom Hauptverband
der österreichischen Sozialversicherungsträger
„Bewegung bei der Modernisierung der Vorsorgeuntersuchung“. Ein kürzlich stattgefundenes
Gipfelgespräch zwischen Sozialversicherung und
Ärztekammer blieb bekanntlich ergebnislos.
Steinhart bedauerte die „rigide Haltung“ der
Sozialversicherungsfunktionäre, die offensichtlich
die österreichweite Bedeutung der Vorsorgeuntersuchung bei Weitem unterschätzen. „Es liegt
ein überarbeitetes Programm vor, es ist eigentlich nicht einzusehen, wieso dies nicht zu fairen
Bedingungen für Ärztinnen und Ärzte umgesetzt
werden soll“, sagte Steinhart. Österreich hinke bei
der Prävention nach, die Vorsorgeuntersuchung
sei daher von strategischer Bedeutung. Steinhart:
„Doch entgegen aller Notwendigkeit will die Sozialversicherung wohl die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen herunterfahren, um Geld zu sparen.“
Steinhart urgiert „konstruktive Gespräche“ zur
Fortentwicklung des sozialen Gesundheitssystems in Österreich und zur Erarbeitung
gemeinsamer Vorgehensweisen von Ärzteschaft
und Krankenkassen. Die Fortsetzung des von der
Ärztekammer initiierten diesbezüglichen Dialogs
sei laut Steinhart „ein Gebot der Stunde“. Die
Ärztekammer sei jedenfalls bereit, auf sachlicher
Ebene mit den Krankenkassen zu kooperieren,
soweit das Ziel die Weiterentwicklung des Systems, und nicht dessen Stillstand, sei. 
07_08_2015 doktor in wien 15
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
ERNENNUNGEN
MR Dr. Jakob Bieber, Allgemeinmedizin
Obermedizinalrat
Dr. Georg Bischof, Chirurgie
Universitätsprofessor
Dr. Barbara Degn, Allgemeinmedizin
Medizinalrätin
Dr. Christa Derfler, Radiologie
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Röntgen Liesing Dr. L. Schmidt
Primarius im Geriatriezentrum Donaustadt, ärztlicher Leiter im Pflege-
Dir. Dr. Thomas Stefan Paul Egger, Innere Medizin
wohnhaus Donaustadt
Dr. Sheila Fous, Augenheilkunde und Optometrie
Ärztliche Leiterin im Augenambulatorium Dr. N. Stelzer
Dr. Walter Geyer, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Medizinalrat
Dr. Peter Jaksch, Lungenkrankheiten
Privatdozent
Mag. Dr. Elke Janig, Haut- und Geschlechtskrankheiten
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Kuzbari Zentrum
Dr. Alfred Klein-Watrycz, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Stellvertretender ärztlicher Leiter im Institut für physikalische Medizin
Priv.-Doz. Dr. Franz Kralinger, Unfallchirurgie
Primarius im Wilhelminenspital (Unfallchirurgische Abteilung)
Dr. Bettina Krancz, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Institut für physikalische Medizin
Dr. György Lang, Chirurgie
Privatdozent
Dr. Werner Leixnering, Kinder- und JugendpsychiatrieStellvertretender ärztlicher Leiter im Ambulatorium für Kinder- und
Jugendpsychiatrie
Dr. Polina Lyatoshinskaya, Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Wunschbaby Institut Feichtinger
Dr. Nathalia Marik, Allgemeinmedizin
Ärztliche Leiterin im Medicron Institut
Dr. Christiane Marko, Innere Medizin
Ärztliche Leiterin im Zentrum für ambulante Rehabilitation
Stellvertretender ärztlicher Leiter im Pflegewohnhaus Simmering
Dr. Erwin Meisl, Allgemeinmedizin
Dr. Sabine Mierau, Innere Medizin
Ärztliche Leiterin in der BKK der Wiener Verkehrsbetriebe
Obermedizinalrat
MR Dr. Franz Niederekker, Allgemeinmedizin
Dr. Manfred Rotter, Anästhesiologie und Intensivmedizin
Medizinalrat
Dr. Alfred Schlegl, Radiologie (ÄAO 1989)
Medizinalrat
Dr. Leopold Schmidt, Radiologie (ÄAO 1989)
Ärztlicher Leiter im Röntgen Liesing Dr. L. Schmidt
Dr. Dominik Wiedemann, Herzchirurgie
Privatdozent
Dr. Thomas Wochele-Thoma, Allgemeinmedizin
Ärztlicher Leiter Caritas Erzdiözese Wien
Dr. Marta Wojcik Giemzowski, Augenheilkunde und Optometrie
Stellvertretende ärztliche Leiterin im Augenambulatorium Dr. N. Stelzer
NAMENSÄNDERUNGEN
Dr. Patricia Fous
Dr. Monika Prem
Dr. Ursula Sevelda-Schwarzgruber
Dr. Elisabeth Völk
-
1230, Perfektastraße 40/4
1120, Niederhofstraße 39/1/3
-
Dr. Patricia Fous-Zeiner
Dr. Monika Lux
Dr. Ursula Sevelda
Dr. Elisabeth Pelanek-Völk
PRAXISERÖFFNUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Abdul Mounem Altoundji
1100, Laxenburger Straße 63
1080, Breitenfelder Gasse 6-8/2/15
Dr. Diana Maria Doppelbauer
Dr. Karin Eichenbaum
1190, Hameaustraße 28 **
Dr. Elisabeth Friedl
1190, Billrothstraße 78
Dr. Mattias Lachmann
1110, Mautner-Markhof-Gasse 58/4/1
Priv.-Doz. Dr. Thomas Nau
1080, Piaristengasse 2-4
Dr. Brigitte Römer-Scheucher
1170, Hernalser Hauptstraße 192
Dr. Philipp Thomas Sabanas
1190, Billrothstraße 78
Dr. Marianne Sapper
1190, Billrothstraße 78
Dr. Birgitta Schuler
1220, Bellegardegasse 4/1 **
Dr. Roman Spitzmüller
1190, Billrothstraße 78
Augenheilkunde und Optometrie
Univ.-Prof. Dr. Guido Dorner
1130, Würzburggasse 45 **
1190, Krottenbachstraße 82-86/1/8 **
Dr. Sabine Markovic
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dr. Christian Reinwald
1060, Mariahilfer Straße 19-21/1/7
Priv.-Doz. Dr. Muy-Kheng Tea
1090, Berggasse 4/9
Innere Medizin
Priv.-Doz. Dr. Christopher Adlbrecht 1190, Heiligenstädter Straße 46-48
Dr. Markus Haumer
1120, Khleslplatz 9
Dr. Thomas Winkler
1130, Auhofstraße 189/EG/Amb. 3
16 doktor in wien 07_08_2015
Kinder- und Jugendheilkunde
Dr. Elisabeth Mlczoch
1190, Heiligenstädter Straße 55-63
Kinder- und Jugendpsychiatrie
Dr. Christa Wagner-Ennsgraber
1090, Währinger Gürtel 6/5
Neurologie
Dr. Georg Müller
1080, Josefstädter Straße 79/1/17
Dr. Katharina Schnopfhagen
1010, Riemergasse 9/7
Dr. Katharina Schnopfhagen
1150, Pelzgasse 19/10 **
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Dr. Christoph Tschöp
1190, Kreindlgasse 13/2
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Dr. Malvina Herceg
1220, Stadlauer Straße 62
Dr. Birgitta Schuler
1220, Bellegardegasse 4/1 **
Psychiatrie
Dr. Atena Adambegan
1080, Lammgasse 5/4
Unfallchirurgie
Dr. Wolfgang Jansky
1140, Felbigergasse 110/1-2
Priv.-Doz. Dr. Thomas Nau
1080, Piaristengasse 2-4
Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Prof. Dr. Thomas Bernhart
1090, Berggasse 7/6 **
Priv.-Doz. Dr. Georg Strbac
1010, Graben 27-29/3/19
(** Zweitpraxis)
die Ärztekammern Für Wien und niederöSterreich
veranStaLten gemeinSam die
Lange nacht
der FortbiLdung
Sucht
kardioLogie
inFektioLogie
ernÄhrung
6. november 2015 // 18:00 – 23:00 uhr
apothekertrakt SchLoSS Schönbrunn, 1130 Wien
© Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. / Olschinsky
INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH
PRAXISVERLEGUNGEN
Allgemeinmedizin
Dr. Sabine Bruckner
1210, Pastorstraße 2A/1
 1210, Kürschnergasse 1A
Dr. Anke Gasche
1190, Heiligenstädter Straße 46-48
 1190, Heiligenstädter Straße 50-52/Top 1
Dr. Birgit Höller
1020, Vorgartenstraße 206C/BIZ 2/5. Stock
 1060, Otto-Bauer-Gasse 26/6
1110, Simmeringer Hauptstraße 120/1/10
 1110, Simmeringer Hauptstraße 147
Dr. Kordula Lzicar
Dr. Doris Resch
1220, Donaucitystraße 1
 1080, Josefstädter Straße 69/4
Univ.-Doz. Dr. Michael Walter Sator
1190, Döblinger Hauptstraße 21/3
 1190, Heiligenstädter Straße 69/Top 12
Dr. Diana Stöckl
1010, Bräunerstraße 11a/6
 1010, Börsegasse 6/18
Dr. Eva Maria Wenninger
1170, Kalvarienberggasse 34
 1170, Jörgerstraße 52/20
Chirurgie
Priv.-Doz. Dr. Christoph Neumayer
1010, Börsegasse 10
 1090, Schlagergasse 7/7
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Univ.-Doz. Dr. Michael Walter Sator
1190, Döblinger Hauptstraße 21/3
 1190, Heiligenstädter Straße 69/Top 12
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Univ.-Prof. Dr. Florian Roka
1030, Landstraßer Hauptstraße 13
 1030, Marxergasse 7/10
Dr. Karla Roka
1030, Landstraßer Hauptstraße 13/25
 1030, Marxergasse 7/10
Dr. Jakob Schnedl
1080, Lerchenfelder Straße 18-24/2
 1120, Schallergasse 37
Innere Medizin
Priv.-Doz. Dr. Arnulf Ferlitsch
1180, Hildebrandgasse 19/14
 1180, Schopenhauerstraße 59/9
Univ.-Prof. Dr. Christoph Gasche
1190, Heiligenstädter Straße 46-48
 1190, Heiligenstädter Straße 50-52/Top 1
Dr. Ali Navaifard
1020, Untere Augartenstraße 1-3/4
 1040, Favoritenstraße 8/4
Dr. Georg Tatzreiter
1190, Heiligenstädter Straße 177/16
 1220, Biberhaufenweg 10/1/8
Kinder- und Jugendchirurgie
Dr. Ursula Kohlhuber
1220, Leonard-Bernstein-Straße 8/3/2
 1220, Hochwaldweg 2/2/29
Kinder- und Jugendheilkunde
Dr. Doris Resch
1220, Donaucitystraße 1
 1080, Josefstädter Straße 69/4
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Prim. Univ.-Prof. DDr. Werner Millesi
1190, Pfarrwiesengasse 18/1/6
 1090, Lazarettgasse 19
Neurologie und Psychiatrie
Univ.-Prof. Dr. Kurt Jellinger
1070, Kenyongasse 18/7
 1150, Alberichgasse 5/13
Neuropathologie
Univ.-Prof. Dr. Kurt Jellinger
1070, Kenyongasse 18/7
 1150, Alberichgasse 5/13
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Priv.-Doz. Dr. Johannes Holinka
1180, Kreuzgasse 17-19
 1090, Lazarettgasse 25
Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation
Dr. Kordula Lzicar
1110, Simmeringer Hauptstraße 120/1/10
 1110, Simmeringer Hauptstraße 147
Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie
Dr. Daniela Rieder
1180, Kreuzgasse 17-19
 1090, Garnisongasse 7/12b
PRAXISABMELDUNGEN
Allgemeinmedizin
MR Dr. Freidun Ebrahim-Nehuray1220
Dr. Hertha Forcher1230
Dr. Maria Gasser1030
ObstA MR Dr. Kurt Haberzeth
1180 **
Dr. Regina Hofer
1010 **
Dr. Athanasios Kalliontzis1180
Dr. Elisabeth Lahnsteiner
1180 **
Dr. Gregor Markow1090
Dr. Ramin Nikzad1190
Dr. Aiga Straudi1060
Dr. Reza Valipour
1220 **
Dr. Elisabeth Weeger-Marek1140
Anästhesiologie und Intensivmedizin
Dr. Renate Barker, MSc
1130 **
Dr. Gregor Markow1090
Arbeitsmedizin
Dr. Albert Michitsch
1210 **
18 doktor in wien 07_08_2015
Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Univ.-Doz. Dr. Murat Gürkan Arikan1130
Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten
Dr. Michael Arnoldner1130
Dr. Andrea Fernbach-Schöberl1010
Haut- und Geschlechtskrankheiten
Dr. Gita Gharari
1010 **
Dr. Elisabeth Weeger-Marek
1140 **
MR Dr. Rosemarie Schramek1210
Dr. Silvia Seligo-Schneider1030
Innere Medizin
OMR Univ.-Doz. Dr. Ramazanali Ahmadi1190
Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka1180
Dr. Fritz Freihoff1160
Univ.-Prof. Dr. Ronald Karnik
1190 **
DDr. Bodo Kuklinski1070
Dr. Gerhard Schiller
1090 **
Dir. Prim. Dr. Christa Wutschitz1130
Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Dr. Susanne Patloch-Magistris
1040 **
Psychiatrie
Dr. Regina Hofer
1010 **
Psychiatrie und Neurologie
Dr. Annelies Baier1210
Dr. Kordula-Jasmin Euller1210
Prof. Dr. Josef Shaked
1090 **
Unfallchirurgie
Dr. Wolfgang Jansky1140
Urologie
Dr. Badereddin Mohamad Al-Ali1210
Dr. Wolfgang Wondratsch1110
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Prof. MR Dr. Peter Kotschy1010
Dr. Evelyn Maculan-Lanschützer1010
Dr. Paul Tischler1200
(** Zweitpraxis)
MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN
GEBURTSTAGE JULI
Dr. Robert Bezdekovsky, Dr. Christa Derfler, Dr. Mohammad Ayoob Fazlani, Priv.-Doz. Dr. Rene Fortelny, Dr. Frantisek Gazo, Dr. Costantino Gratzer,
Dr. Kurt Gremel, Dr. Ahmad Othman Hamad, Dr. Irmgard Homeier, Dr. Renate Kollaritsch, Dr. Thomas Fried. Langfelder, MR Dr. Robert Lindner,
Dr. Dagmar Maria Millesi, Dr. Christian Neumann, Dr. Alfred Partik, Dr. Amir Rasul, MR Dr. Karl Schmoll, Dr. Elfriede Silberbauer, Dr. Judit Szekely,
Dr. Ulrike Thurner, DI Univ.-Prof. Dr. Harald Vogelsang, Dir. Prim. Dr. Georg Wense, Bgdr. Dr. Peter Wittels, Dr. Benno Zifko (alle 60)
Dr. Rezgar Al-Dalawi, Dr. Eva Carmine, MR Dr. Harald Peter David, Dr. Günther Freysinger, Dr. Elisabeth Gilbert, Dr. Christa Gruber, MR Dr. Ilse
Gund-Jung, Dr. Gertrude Harringer, Dr. Balazs Kovacs, Dr. Elisabeth Moser, Dr. Josef Patloch, Dr. Maria Scheibelhofer, Dr. Harald Schöngut,
Dr. Cornelia Simion, Dr. Karl Sipek (alle 65)
DDr. Renate Bednar, Dr. Christa Binder, Dr. Christa-Monica Borde, Dr. Norbert Chimani, DDr. Levente Dévényi, MR Dr. Winfried Dichtl, Dr. Julius
Endl, Dr. Helga Ursula Fischer, OMR Dr. Andreas Hamori, Dr. Alfred Kaff, Univ.-Prof. Dr. Walter Koller, MR Dr. Brigitta Kosma, MR Dr. Heiner Nemec,
Dr. Gerhard Novotny, Univ.-Prof. DDr. Armin Prinz, Dr. Hans Alfred Puchinger, Dr. Karl Purzner, Univ.-Prof. Dr. Wolfram Reiterer, OMR Dr. Ferdinand
Silberbauer, DDr. Christine Wallner, MR Dr. John Kwame Yeboah (alle 70)
MR Dr. Gunter Peter Alk, Dr. Hannelore Cech, Dr. Christine Dietrich, Prof. Dr. Peter Hernuss, Prim. a.D. Univ.-Prof. Dr. Julius Neumark, MR Dr. Werner
Peter, Dr. Akbar Ravassizadeh, Prim. Dr. Monika Saletu, MR Dr. Gunther Steinböck, Dr. Erika Wilde-Winter (alle 75)
MR Dr. Abdul-Nabi Jinniate, HR Univ.-Prof. Dr. Alfred Staffen (alle 80)
Univ.-Prof. Dr. Friedrich Frank, Dr. Gottfried Harasek, Dr. Ingeborg Jeschek, Dr. Brunhilde Sokopp (alle 85)
Dr. Brigitta Groh, MR Dr. Herta Mimra (alle 90)
Univ.-Prof. Dr. Christoph Groh, Dr. Elisabeth Hartmann (beide 91)
MR Dr. Gertrude Bretschneider (92)
Dr. Judith Volkert (93)
w.HR Dr. Reinhard Kaiser, Dr. Herta Lantos, Dr. Christine Paurnfeind (alle 94)
Dr. Gerda Ernstbrunner (98)
GEBURTSTAGE AUGUST
Dr. Bedina Elke Ammer, Dr. Ingrid Brown, Dr. Anna Maria Convalexius, Prim. Univ.-Doz. Dr. Johann Feichtinger, Dr. Heimo Frimmel, Dr. Ursula
Graninger, Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, MR Dr. Christian Husek, Dr. Asim Kundu, Dr. Reinhard Landa-Dufek, Dr. Gabriele Menapace, Dr. Axel
Neuner, Univ.-Doz. Dr. Renate Petschnig, Prim. Univ.-Prof. Dr. Rolf Wolfgang Pohl, Dr. Hermann Ptakovszky, Dr. Rolf Rambousek, Dr. Karl-Heinz
­Ronovsky, Dr. Michael Sadowski, MR Dr. Günther Schleining, Univ.-Prof. Dr. Brigitte Schurz, Dr. Liliane Segall, Dr. Beate Selwicka-Wienerroither,
Dr. Ulrike Spendlingwimmer, Dr. Huberta Steiner, Dr. Jana Stirling, Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Ulrich, Univ.-Prof. DDr. Gerhard Undt, Dr. Eva Zunder
(alle 60)
Dr. Manfred Augeneder, Dr. Rudolf Egermann, Univ.-Prof. Dr. Manfred Frey, Prim. MR Dr. Günter Gal, Univ.-Prof. Dr. Alfons Hammerle, Dr. Peter
­Hermann, Dr. Rainer Kitz, Dir. Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Klaushofer, Dr. Werner Leixnering, MR Dr. Frederick Mayrhofer-Krammel, Dr. Ernst
­Murnberger, Dr. Elisabeth Pösel, Dr. Helge Richter, Dr. Harald Schreiber, Univ.-Doz. Dr. Georg Spiel, Dr. Catharina Vrba, Dr. Johannes Zlabinger
(alle 65)
Dr. Huschang Amighi, Dr. Sedigheh Golriz Amin, Dr. Iris Arns, MR Dr. Orbel Avanessian, Dr. Michael Barfuß, Dr. Judith Daxböck, Dr. Franz Dederding,
MR Dr. Wolf-Dietrich Erben, MR Dr. Johannes Frey, Dr. Gertraude Friedl, MR Dr. Friedrich Henk, MR Dr. Kurt Landkammer, Prof. OMR Dr. Josef
­Nagler, Univ.-Prof. Dr. Walter Ponhold, OMR Dr. Günther Riefler, Dr. Milada Slavka (alle 70)
Univ.-Prof. Dr. Helmut Gadner, Dr. Peter Gauss, Dr. Jürgen Kammel, Dr. Elke Karobath-Baum, Dr. Helmut Renner, MR Dr. Alexander Schröck (alle 75)
Dr. Herbert Bachmann, MR Dr. Ingrid Barker-Benfield, Dentist Friedrich Bayer, Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher, MR Dr. Helmut Trimmel (alle 80)
Dr. Luise May, OMR Dr. Johannes Mayer, MR Dr. Roland Mermon, MR Dr. Johann Rettinger, MR Dr. Bruno Zifko (alle 85)
Univ.-Prof. Dr. Kurt Hommer, Univ.-Prof. Dr. Kurt Moser, Dr. Sigrid Ruthner (alle 90)
Dr. Otto Hartmann, Dr. Ingeborg Karwautz, Dr. Michael Rosak (alle 91)
Dr. Gertrude Führer, Stadtphys. MR Dr. Norbert Ortel, Univ.-Prof. Dr. Hellmuth Petsche, Dr. Hildegard Stransky-Stranograd (alle 92)
Dr. Jutta Fischer, Dr. Wilhelmine Machan (beide 93)
MR Dr. Elisabeth Rollett, MR Dr. Dorothea Rucker (beide 94)
MR Dr. Gerhard Denk, Univ.-Prof. DDDr. Ludwig Prokop (beide 95)
MR Dr. Hugo-Rene Gutmann, MR Dr. Hans Heinrich, MR Dr. Alfred Raber, HR Dr. Dietrich Stur (alle 96)
TODESFÄLLE R.I.P.
Phys.R Dr. Erwin Czermak
Dr. Mariana Hofmann
Prim.a.D. Dr. Gertrude Markes
 06.10.1927  14.04.2015
 26.06.1950  03.05.2015
 07.10.1927  03.03.2015
Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Mauritz
Dr. Walter Than
Dr. Kurt Wolf
 24.01.1952 19.05.2015
 03.03.1925  13.05.2015
 04.09.1928  15.05.2015
MELDUNGEN VON ÄNDERUNGEN
Bitte vergessen Sie nicht, folgende Änderungen an die Ärztekammer zu melden: jede Änderung der ärztlichen Tätigkeit (Beginn, Ende, Unterbrechung,
Dienstzuteilung, Karenzierung, Versetzung, Landesärztekammerwechsel, Auslands­aufenthalt, vorzeitiger Mutterschutz und Mutterschutz), Anmeldung,
Verlegung und Abmeldung von Ordinationen, Aufnahme und Beendigung von ärztlichen Nebentätigkeiten, Verleihung von Berufs- und Amtstiteln,
Namensänderungen sowie Änderung der Zustelladresse:
Mag. Beate Udvardi, Susanne Will, Florian Chalupsky, Tel.: 515 01/1296, 1205, 1206 DW, Fax: 515 01/1429 DW, E-Mail: [email protected]
07_08_2015 doktor in wien 19
INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK
Krankenkassen 2014 mit 88 Millionen Euro im Plus
Die Krankenkassen haben das vergangene
Jahr mit einem Plus von 88 Millionen
Euro abgeschlossen, was noch ein wenig
höher ist als ursprünglich erwartet. Für
2015 indes wurde die Prognose nach unten
revidiert: Man rechnet nun mit einem
­G ebarungsabgang von 137 Millionen Euro.
Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Hauptverbands der
österreichischen Sozialversicherungsträger hervor.
16,4 Milliarden Euro betrug das Gesamtbudget der Krankenkassen 2014. An
der Spitze lag bei den Gebietskrankenkassen die oberösterreichische mit 23,1
Millionen Euro Überschuss, gefolgt von
den Wienern mit 15,6 Millionen Euro
und Salzburg mit 15 Millionen Euro. Im
Minus waren die Gebietskrankenkassen
in der Steiermark (neun Millionen Euro)
und Kärnten (1,8 Millionen Euro).
Bei den Berufskrankenkassen bilanzierte 2014 die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft
(SVA) als einzige negativ (minus 16,2
Millionen Euro). 2015 hat sie sich
einen Überschuss von 3,3 Millionen
Euro vorgenommen. Dafür wird für die
Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) mit 24,9 Millionen Euro
Schulden gerechnet, für die Versiche-
rungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau
(VAEB) mit minus drei Millionen Euro.
Generell geht der Hauptverband für 2015 von
neuen Schulden in der Höhe von 136,8 Millionen Euro aus. Schließlich ist auch der Krankenkassenstrukturfonds, der 2014 immerhin
noch 40 Millionen Euro beisteuerte, für heuer
Geschichte. So werden laut Vorschau fast alle
Gebietskrankenkassen in die roten Zahlen
rutschen, allen voran Wien (minus 64,2
Millionen Euro) und Niederösterreich (46,8
Millionen Euro). Nur im Burgenland und in
Salzburg werden die Krankenkassen demnach
ausgeglichen beziehungsweise leicht positiv
bilanzieren.
KRANKENKASSEN IM MINUS
Ursache für diese trüben Aussichten ist
laut Peter McDonald, VorstandsvorsitBilanzsaldo in Millionen Euro, 2014 vorläufig, 2015 Voranschlag
zender des Hauptverbands, zum einen
die schlechte Lage am Arbeitsmarkt:
400
292
Alle Krankenkassen
Mehr Arbeitslose bedeuteten auch we218
200
88
niger Sozialversicherungsbeiträge. Zum
22
147
anderen gebe es neue Medikamente, die
0
43 -137
-339
ihren (hohen) Preis hätten, erklärte er
-125
Gebietskrankenkassen
-157
in einer Aussendung: Die Zahl der Ver-400
schreibungen bleibe zwar stabil, aber es
-425
’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15
gebe eine „kleine Gruppe von hochpreisigen Medikamenten mit einem
Einzelne Kassen 2014 2015
2014 2015
Packungspreis von mehr als 700 Euro“.
GKK Bgld
±0
±0
SVA Bauern
+29,8 +44,7
Diese würden zwar nur 0,4 Prozent der
GKK NÖ
±0
-46,8
VA Eisenbahn/
+9,6
-3,0
verordneten Medikamente ausmachen,
Bergbau
GKK Ktn
-1,8
-1,0
aber 25 Prozent aller Ausgaben für HeilGKK OÖ
+23,1 -21,5
SVA Gewerbl.
-16,2 +3,3
mittel. Kostenintensivstes Medikament
Wirtschaft
GKK Sbg
+15,0 +3,7
sei etwa eines gegen Hepatitis C, für das
GKK Stmk
-9,0
-1,7
VA Öffentlicher +23,1 -24,9
man derzeit mehr als 50 Millionen Euro
Dienst
GKK Tirol
±0
-19,1
im Jahr ausgebe. McDonald möchte
GKK Vbg
±0
-6,4
daher mit der Pharmabranche über
Grafik: © APA
GKK Wien
+15,6 -64,2
neue Preismodelle und höhere Rabatte
Quelle: APA/Hauptverband
zu verhandeln beginnen. 
Aufholbedarf für klinische
Forschung in Österreich
Krankenkassenstrukturfonds
kommt ab 2016 wieder
Österreich hat deutlichen Aufholbedarf in der klinischen Forschung.
Vor allem fehlt derzeit die Vorbereitung auf die Umsetzung neuer EURegeln im kommenden Jahr durch den Gesetzgeber, kritisierten am 20.
Mai 2015 Experten bei einer Pressekonferenz in Wien.
Bisher war die Abwicklung von wissenschaftlichen Studien durch eine
EU-Richtlinie geregelt. Ende kommenden Jahres ist das dann eine
Verordnung, die keinen nationalen Spielraum mehr zulässt. Gleichzeitig verliert Österreich die bisher laut dem Arzneimittelgesetz geltende
Frist von 35 Tagen, innerhalb der nach Antrag bei der zuständigen
Ethikkommission und bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) beide Gremien die Durchführung einer Studie
genehmigen oder ablehnen mussten. Das war im internationalen
Vergleich sehr kurz. Die einheitliche Frist soll in der EU in Zukunft bei
60 Tagen liegen.
„Dieser bisherige Standortvorteil fällt jetzt weg“, kritisiert Ilona Reischl
von der Abteilung für Klinische Prüfungen bei der AGES. Österreichs
Medizin war bisher gut bei klinischen Studien vertreten, es gibt aber
Aufholbedarf: 2014 gab es nur 17 Studien der frühen Phase I mit wenigen Probanden, 105 der Phase II und 302 Studien der Phase III. 
Die Krankenkassen bekommen nun doch wieder Geld, wenn sie
vorgegebene Finanzziele erreichen. Mit der Steuerreform wird laut den
Begutachtungsentwürfen auch der sogenannte Krankenkassenstrukturfonds ab 2016 wieder eingeführt, den es heuer erstmals nicht mehr
gibt. Allerdings ist die Dotierung mit zehn Millionen Euro jährlich
deutlich geringer als früher.
Der Strukturfonds war eines jener Instrumente, mit denen die Sanierung der Krankenkassen gelungen ist. Für das Jahr 2010 wurden damit
100 Millionen Euro ausgeschüttet, ab dem Jahr 2011 bis 2014 waren
es jeweils 40 Millionen Euro. Ausgezahlt wurde das Geld, wenn die
Krankenkassen bestimmte, ihnen vorgegebene Finanzziele erreicht haben. Im Gegenzug für die Einführung der Gratiszahnspange für Kinder
und Jugendliche wurden diese Gelder für heuer jedoch gestrichen.
Gleichzeitig rutschen die Krankenkassen aber wieder ins Minus, für
heuer wird laut jüngster Prognose ein Defizit von 137 Millionen Euro
erwartet (siehe Bericht oben).
Im Hinblick auf die ursprüngliche Steuerungsfunktion erscheine eine
Wiedereinführung des Strukturfonds als „sinnvoll“, heißt es in dem
Gesetzesentwurf. 
20 doktor in wien 07_08_2015
GESUNDHEIT UND POLITIK INTERN Sozialbetrug: Widerstand der Länder ­
gegen Ausweiskontrolle durch Ärzte
In den Bundesländern regt sich Widerstand gegen die geplanten
Ausweiskontrollen durch Ärztinnen und Ärzte zur Bekämpfung des
E-Card-Missbrauchs. In ihren Begutachtungsstellungnahmen zum
­Sozialbetrugsbekämpfungsgesetz lehnen dies vor allem Tirol und
Nieder­österreich ab. Zuvor hatte sich schon die Ärztekammer vehement
dagegen gewehrt und zuletzt auch eine Resolution gegen „Mystery Shopping“ und Ausweiskontrollen in den Ordinationen verabschiedet.
Tirol spricht sich gegen die generelle Überprüfung der Identität der
Patienten aus, da sie als „überschießend und zu teuer“ angesehen wird.
Allein für die öffentlichen Spitäler erwartet das Land bei annähernd
zwei Millionen ambulanten Frequenzen pro Jahr personelle Mehrkosten in der Höhe von ungefähr 900.000 Euro. Außerdem fehlen
Tirol im Entwurf auch nähere Bestimmungen, wie vorzugehen ist,
wenn etwa der Patient keinen Identitätsnachweis vorlegen kann, weil
er ihn vergessen hat oder überhaupt über keinen solchen verfügt. Im
ambulanten Bereich stelle sich zudem die Frage, ob bei wiederkehrend
chronisch kranken Patienten oder bei Nachkontrollen die Identitätskontrolle bei jedem Aufsuchen der Krankenanstalt beziehungsweise
der Ambulanz, oder doch nur beim erstmaligen Aufsuchen, zu erfolgen hat.
Auch Niederösterreich befürchtet „erhebliche Mehrkosten im Personalbereich“, wenn bei ungefähr 360.000 stationären Aufenthalten und
2,5 Millionen Ambulanzbesuchen in den Landeskliniken die Ausweise
kontrolliert werden sollen. Zusätzliche Kosten erwartet Niederösterreich auch durch einen weiteren Verwaltungsaufwand infolge von
vermehrten Strafverfahren, die von den Bezirksverwaltungsbehörden
zu führen wären.
Vorarlberg verlangt, dass Notfälle und dringliche Fälle von der E-CardPrüfung jedenfalls ausgenommen sind beziehungsweise die Prüfung
zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen kann. 
Länder wollen sich gegen Mehr­
kosten bei Ärzteausbildung wehren
Die Länder wollen Mehrkosten, die durch die geplante Neuregelung der
Spitalsärzteausbildung entstehen, nicht allein tragen. Der Entwurf des
Bundes zur Ausbildungsordnung wird daher abgelehnt. „Von Länder­
seite ist beschlossen worden, den Konsultationsmechanismus in Gang
zu setzen“, so Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner nach der
am 22. April 2015 beendeten Landesfinanzreferentenkonferenz.
Inhaltlich begrüße man die „Ärzte-Ausbildungsordnung 2015“ in
weiten Teilen. Es sei aber „absolut inakzeptabel“, dass anfallende
Zusatz­kosten den Ländern umgehängt werden sollen. „Das wird so
nicht gehen. Allfällige Mehrkosten müssen auch vom Bund getragen
werden“, betonte Wallner in einer Aussendung.
Die geplante Änderung der Ausbildung verursache Mehraufwand
in Organisation und Planung. So lehne man Regelungen ab, die der
Bürokratie Vorschub leisteten, etwa dass für jedes neue medizinische
Sonderfach eine eigene Abteilung und ein eigenes Primariat geschaffen werden müssten, erklärte Wallner. Für Vorarlberg zum Beispiel
würde das bis zu einer Million Euro jährlich mehr kosten. Eine weitere
organisatorische Aufsplitterung sei auch wegen des Ärztemangels
problematisch. 
„MEDIZINISCHE
FORSCHUNGSFÖRDERUNGEN
IN ÖSTERREICH”
Die 6. Auflage des praktischen Handbuchs „Medizinische Forschungsförderungen, Preise, Stipendien”.
Aus dem Verlag der
Ärztekammer für Wien.
n Österreichweite und länderspezifische Forschungsförderungen
n Übersichtlich aufgelistet
nach durchführenden Stellen
n Zusätzliches Namensregister und
nach Fachgebieten geordnet
BESTELLEN SIE JETZT IHR
PERSÖNLICHES EXEMPLAR:
Verlag der
Ärztekammer für Wien
Alexandra Wolffinger
Tel.: (01) 515 01/1223 DW
Fax: (01) 512 60 23/1223 DW
E-Mail: [email protected]
Internet:
Zusätzlich kann die Broschüre unter
www.aekwien.at/media/forschf.pdf
downgeloadet werden.
Die Broschüre und der
Versand sind kostenlos.
Eine Serviceleistung der
Ärztekammer für Wien.
07_08_2015 doktor in wien 21
WA FF Ins 74x254_3-15.indd 1
27.03.15 09:49
AM PULS COVERSTORY
Patienteninteressen
vor Kapitalinteressen
Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP
könnte die Gesundheitssysteme in Europa tiefgreifend
verändern. Die Ärzteschaft wird sich der drohenden
Gefahren zunehmend bewusst.
Von Michael Krassnitzer
22 doktor in wien 07_08_2015
kleine südamerikanische
Republik Uruguay ist ein Vorbild in Sachen Tabakprävention. Unter
anderem sind verharmlosende Namen
wie „Light“ oder „Filter“ verboten, und
vier Fünftel der Oberfläche der Zigarettenpackungen müssen mit Warnhinweisen und abschreckenden Bildern
bedeckt sein. Doch dem Tabakkonzern
Philip Morris ist diese Gesetzgebung
ein Dorn im Auge. Das Unternehmen
mit Sitz in New York hat daher Uruguay
vor einem internationalen Schiedsgericht geklagt, weil die Gesetze des südamerikanischen Landes gegen das bilaterale ­Investitionsschutzabkommen
zwischen der Schweiz und Uruguay
verstoßen.
Geht es nach den Plänen der maßgeblichen Personen in der EU und den
USA, dann müssten bald auch europäische Länder mit derartigen Klagen
rechnen. Denn nach dem jetzigen
Stand wird eine solche Investitionsschutzregelung auch Teil des Trans­
atlantischen Freihandelsabkommens
(„Transatlantic Trade and Investment
Partnership“ – TTIP) sein, das seit
ziemlich genau zwei Jahren verhandelt wird. Eine solche Regelung würde
es ausländischen Investoren erlauben,
vor einem privaten Schiedsgericht
Staaten zu klagen, wenn ihre Profiterwartungen aufgrund einer geänderten
Gesetzeslage oder Verwaltungsbestimmung beeinträchtigt werden.
Der Fall Philip Morris belegt nicht
nur, mit welchen Mittel internationale Konzerne demokratische Entscheidungen auszuhebeln versuchen und
dass ureigene staatliche Aufgaben wie
die Rechtssprechung – in Gestalt von
Schiedsgerichten – über die Hintertür
privatisiert werden. Die Causa macht
auch deutlich, welche Auswirkungen
Handelsabkommen auf den Gesundheitsbereich haben könnten. Das gilt
natürlich auch für TTIP. Dabei geht es
nicht nur um die Gefahr der Aushebelung gesundheitspolitischer Maßnahmen durch Unternehmen, sondern auch um medizinische Fragen im
engeren Sinn, wie die Zulassung von
Medikamenten oder den Umgang mit
wissenschaftlichen Studien bis hin zur
Gesundheitsversorgung an sich.
„Wir Ärztinnen und Ärzte sollten uns
dringend mit TTIP auseinandersetzen.
Ich habe große Sorgen über mögliche
Auswirkungen dieses Abkommens auf
Foto: Dangubic/iStock
► Die
COVERSTORY AM PULS die Gesundheit und die Gesundheitsversorgung der Österreicher“, meint
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.
Noch keine Beschlüsse
Bislang gibt es weder von der Österreichischen Ärztekammer noch von
einer der Landesärztekammern einen
Beschluss zum Thema TTIP. Szekeres
ist es daher ein großes Anliegen, einen Impuls in diese Richtung zu setzen. Vorbild ist ihm eine gemeinsame
Erklärung der Präsidenten und Vorsitzenden der Heilberufe in Deutschland, also von Bundesärztekammer,
Kassenärztlicher Bundesvereinigung,
Bundeszahnärztekammer,
Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (siehe Kasten Seite 24),
der er sich grosso modo anschließt.
„Freihandelsabkommen dürfen die
Behandlungsqualität, den schnellen
Zugang zur Gesundheitsversorgung
und das hohe Patientenschutzniveau
in Österreich und der EU nicht beeinträchtigen“, unterstreicht der Wiener
Ärztekammerpräsident.
Der Vertrag über die Arbeitsweise der
EU stellt klar, dass die Verantwortung
der Mitgliedsstaaten für die Festlegung
ihrer Gesundheitspolitik sowie für die
Organisation des Gesundheitswesens
und der medizinischen Versorgung
zu wahren ist. Darüber hinaus hat
die EU dem Gesundheitssystem eine
Sonderstellung zuerkannt: Gesundheitsdienstleistungen sind besonders
sensibel, allgemeinwohlbezogen und
schützenswert und können nicht mit
marktorientierten
Dienstleistungen
gleichgesetzt werden. Daher sind sie
zum Beispiel auch von der Dienstleistungsrichtlinie ausgenommen. „Wir
erwarten, dass die EU-Verhandlungsführer diese Grundsätze bei den Verhandlungen (zu TTIP, Anm.) beachten
und unsere erfolgreichen Gesundheitssysteme – auch in Teilen – schützen“,
heißt es folgerichtig in der deutschen
Erklärung.
„TTIP darf keine Anwendung auf das
Gesundheitswesen und die Heilberufe
finden“, schließt sich Szekeres dem an
und bekräftigt: „Freihandelsabkommen
dienen der wirtschaftlichen Entwicklung, aber sie müssen dort ihre Grenzen haben, wo sie die medizinische
Versorgung der Patienten beeinträch-
tigen.“ Keinesfalls dürften Kapital­
interessen medizinische Entscheidungen beeinflussen.“ In Österreich
existiere ein weitgehend selbstverwaltetes, am Gemeinwohl orientiertes
Gesundheitswesen. Das US-amerikanische Gesundheitssystem hingegen
sei stark marktwirtschaftlich geprägt
und weise deutlich weniger solidarische Elemente auf. „Eine noch stärkere Ökonomisierung der Medizin
würde das bisherige Niveau der Patientenversorgung nachhaltig in Österreich
gefährden“, warnt der Ärztekammerpräsident.
Viele Kritiker befürchten auch Öffnungs- und Privatisierungspflichten.
Man stelle sich nur folgendes Szenario
vor: Ein privates Schiedsgericht erklärt
die hierzulande geltende Bedarfsprüfung bei der Errichtung einer Krankenanstalt zu einem „nicht tarifären
Handelshemmnis“, weil es private
Krankenhausbetreiber aus dem Ausland daran hindere, in Österreich ein
Spital zu errichten.
Glaubt man der für Handel zuständigen EU-Kommissarin Cecilia Malmström, dann sind solche Befürchtungen allerdings unbegründet. Im
Jänner dieses Jahres stellte sie in einem
Brief an einen britischen Minister den
Standpunkt der Europäischen Union
klar: „Kein EU-Mitgliedsstaat muss
das öffentliche Gesundheitswesen für
private Anbieter öffnen oder Gesundheitsdienste an private Anbieter auslagern. Die Mitgliedsstaaten sind auch
frei, ihre Gesundheitspolitik zu ändern
und bereits ausgelagerte Gesundheitsagenden wieder in den öffentlichen
Sektor zurückzuführen.“ Demnach
solle es Regierungen sogar freistehen,
ein Monopol im öffentlichen Gesundheitswesen zu errichten, wenn sie das
wollten.
Intransparente Justizstrukturen
Mit den privaten Schiedsgerichten hat
die Kommissarin freilich kein Problem.
Was diesen sogenannten Investitionsschutz angeht – Stichwort: Philip
Morris versus Uruguay –, schließt sich
Szekeres der Erklärung der deutschen
Heilberufe an: „Schiedsgerichtsverfahren sind mit Blick auf die Gesundheitspolitik mit erheblichen Risiken verbunden. Insbesondere die mangelnde
Transparenz, die fehlende Einbettung
in den europäischen Rechtsrahmen,
die Rekrutierung von Schiedsrichtern
aus internationalen Anwaltskanzleien
sowie deren Fokus auf internationales
Handelsrecht würden dem öffentlichen Interesse und der Komplexität der
unterschiedlichen Gesundheitssysteme
der Vertragsstaaten nicht gerecht. Die
Einführung intransparenter paralleler
Justizstrukturen ist nicht zuletzt aus
staatsbürgerlicher Sicht inakzeptabel.“
Tarifäre Handelshemmnisse
TTIP und
seine Anwendung auf
das Gesundheitswesen
und die
Heilberufe:
„Freihandelsabkommen dienen
der wirtschaftlichen
Entwicklung, aber
sie müssen
dort ihre
Grenzen haben, wo sie
die medizinische Versorgung der
Patienten
beeinträchtigen.“
Das Ziel von TTIP ist laut den Verhandlungspartnern der Abbau von
sogenannten tarifären Handelshemmnissen (Zölle, Exportsubventionen)
und sogenannten nicht tarifären Handelshemmnissen, die den Marktzugang ausländischer Anbieter erschweren. Viele Menschen hegen dabei die
Befürchtung, dass geltende gesetzliche
Standards in den Bereichen Umweltschutz, Konsumentenschutz, Arbeit,
Soziales, und eben auch Gesundheit,
als Handelshemmnisse eingestuft werden könnten. Die folgende Aufzählung
der konkret von TTIP betroffenen Bereiche des Gesundheitswesens ist lange
und wahrscheinlich unvollständig:
Ernährung und Prävention
„Eine gesunde Ernährung ist die wichtigste Säule der Präventivmedizin“,
betont Markus Metka, Gynäkologe,
Buchautor sowie wissenschaftlicher
Leiter des „Medicinicum Lech“, und
fordert: „Weil auf diesem Gebiet besonders viel Schaden angerichtet werden
kann, muss der Bereich der Ernährung
– ebenso wie der Bereich der Gesundheit im Allgemeinen – von TTIP ausgeklammert werden.“ Zu jenen Dingen,
die Metka keinesfalls in Europa sehen
möchte, zählen der großzügige Einsatz
von Hormonen in der US-Viehzucht
sowie gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Vor allem aber warnt er
vor den gesundheitlichen Folgen der
in den USA vorherrschenden ungesunden Ernährungsweise: „Die USamerikanische Bevölkerung ist überfettet, übersalzen und überzuckert. Das
ist kein erstrebenswerter Zustand.“
In den USA grassiert eine bislang unaufhaltsame Adipositas- und Diabetesepidemie: Nicht weniger als 27,7
Prozent der erwachsenen US-Bürger
sind fettleibig (Zahlen von 2014), im
Jahr 2012 waren 9,3 Prozent der Bevölkerung zuckerkrank – in beiden Fällen >
07_08_2015 doktor in wien 23
AM PULS COVERSTORY
Tabakkontrolle
Ein weiteres betroffenes Gesundheitsthema ist das Rauchen. Auf EU-Ebene
steht der Kampf gegen den Tabakkonsum ganz oben auf der gesundheitspolitischen Agenda – nicht zuletzt, weil
die meisten anderen gesundheitspolitischen Fragen Sache der einzelnen
Mitgliedsstaaten sind. In den USA
verhält sich das ganz anders, wie Bernard Merkel, der in der EU-Delegation
für Gesundheitsfragen bei den TTIPVerhandlungen Verantwortliche, vor
eineinhalb Jahren beim „European
24 doktor in wien 07_08_2015
Fructose als
Verursacher
von Diabetes
und Fettleibigkeit:
„Wenn TTIP
kommt,
dann wird
Fructose
gleichsam
in Pipelines
nach Europa
gepumpt.“
Health Forum“ in Gastein berichtete:
„US-Senatoren und -Abgeordnete betreiben mir gegenüber ganz offen Lobbying für die Tabakkonzerne.“ Der EUVerhandler berichtete auch, dass die
USA die Verhandlungen zum Beitritt
Australiens zur Transpazifischen Freihandelszone („Trans-Pacific Partnership“ – TPP) gezielt nutzen, um gegen
die strengen australischen Anti-TabakGesetze vorzugehen.
Umwelt und Biodiversität
Wenn man die Gesundheitsbelange
sehr weit fasst, dann gehören natürlich auch Umweltthemen zum Wirkungsbereich von TTIP. „Ein gesunder Lebensraum ist ein wesentlicher
Faktor für die Gesundheit“, betont der
Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Piero Lercher:
„Das beste medizinische Konzept wird
längerfristig ineffizient und wirkungslos sein, wenn Lebensraum und Umgebung des Individuums krankmachen.“
Die Ärztekammer appellierte daher
kürzlich aus Anlass des Tags der Umwelt an die verantwortlichen Politiker,
in den TTIP-Verhandlungen Naturschutz und Biodiversität über wirt-
„Keine Aushöhlung“
Die Eckpunkte der Erklärung der Präsidenten und
Vorsitzenden der deutschen Heilberufe („Vielfalt des
europäischen Gesundheitswesens und Freiberuflichkeit
bewahren“):
 Patienteninteressen vor Kapitalinteressen: Freihandels
abkommen müssen dort ihre Grenzen haben, wo sie die
medizinische Versorgung der Patienten beeinträchtigen.
 Freihandelsabkommen dürfen den Patientenschutz nicht
gefährden: Die Vorschriften für den Berufszugang und
die Berufsausübung der Heilberufe dürfen nicht durch
die geplanten Freihandelsabkommen ausgehöhlt werden.
 Freihandelsabkommen dürfen die europäischen Stan
dards nicht senken.
 Keine „Medical Procedure Patents“: Die Patentierung
von Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen
Behandlung sowie von Diagnostizierverfahren muss in
Europa weiterhin verboten bleiben.
 Gesundheitsschutz ist nicht verhandelbar: Die Einfüh
rung privater Schiedsgerichte in Zusammenhang mit der
Gesetzgebung zugunsten der öffentlichen Gesundheit ist
inakzeptabel.
Die Präsidenten und Vorsitzenden von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer, Kassenzahnärztlicher
Bundesvereinigung und Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände;
www.kbv.de/html/15389.php
schaftliche Interessen zu stellen (siehe
dazu auch Seite 12).
„Biodiversität ist ein wichtiges Gesundheitsthema“, weiß Lercher. Demnach lassen sich die Folgen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten
und
Allergien durch alte, autochtone Sorten von Nutzpflanzen vermeiden: „Es
gibt Menschen, die zum Beispiel eine
Unverträglichkeit gegen herkömmliche
Äpfel haben, denen aber der Genuss
einer Ananasrenette oder eines Brünnerlings nichts ausmacht.“
Transparenz bei Studien
Was viele nicht wissen: TTIP betrifft
auch zahlreiche Themen, die spezifisch
medizinisch sind, etwa den Umgang
mit klinischen Studien. Auf diesem
Gebiet prallen im Vergleich USA und
EU Welten aufeinander.
In Europa müssen ab 2016 alle Ergebnisse von in der EU durchgeführten
klinischen Studien der Öffentlichkeit
zugänglich gemacht werden. Das reicht
von den detaillierten Clinical Study
Reports bis zu für Laien verständliche
Zusammenfassungen. In den USA
hingegen können klinische Studien,
deren Ergebnis dem Auftraggeber nicht
zupass kommt, nach wie vor unter Verschluss gehalten werden. „Der Umgang
mit Studien, die direkt und indirekt
den menschlichen oder tierischen Körper betreffen, muss transparent sein“,
unterstreicht Lercher. In einem offiziellen Factsheet der EU-Kommission
zum Thema Medikamente und TTIP
heißt es dazu: Der öffentliche Zugang
zu klinischen Studien sei „nicht verhandelbar“.
In Europa sind Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen
Körpers sowie Diagnostizierverfahren,
die am menschlichen oder tierischen
Körper vorgenommen werden, von
der Patentierbarkeit ausgeschlossen.
In den USA hingegen sind sogenannte
„Medical Procedure Patents“ gestattet.
Auf diese Weise können Ärztinnen
und Ärzte daran gehindert werden, ein
bestimmtes medizinisches Verfahren
anzuwenden, obwohl es in einem vorliegenden Fall das optimale wäre. „Es
darf nicht sein, dass Patente dazu missbraucht werden, um den Zugang zu
Behandlungsverfahren zu verhindern“,
bekennt Lercher und schließt sich der
bereits mehrfach erwähnten Erklärung
Foto: laflor/iStock
> mit steigender Tendenz. Dafür verantwortlich sind viele Faktoren, doch
einer ist in Metkas Augen besonders
einflussreich: „Es spricht viel dafür,
dass der Anstieg von Diabetes und
Fettleibigkeit auf die starke Zunahme
des Konsums von Fructose, genauer
von Fructosesirup (High fructose corn
syrup, Anm.), zurückzuführen ist.“ Im
Gegensatz zu Glucose wird Fructose
nicht vollständig aus der Nahrung aufgenommen und daher in der Leber zu
Fett umgebaut. Zugleich hemmt Glucose den Fettabbau in der Leber. Die Folge: ein rasanter Anstieg bei den Zahlen
der nicht alkoholischen Fettleber. Dazu
gesellt sich der Umstand, dass Fructose
das Sättigungshormon Leptin hemmt
und die Betroffenen somit einfach
mehr essen. Ein Durchschnittseuropäer nimmt derzeit nur einen Bruchteil der Fructosemenge zu sich, die ein
durchschnittlicher US-Amerikaner in
sich hineinstopft. „Wenn TTIP kommt,
dann wird Fructose gleichsam in Pipelines nach Europa gepumpt“, befürchtet Metka.
Auch gesundheitspolitische Maßnahmen, die eine Verbesserung der Ernährung zum Ziel haben, könnten künftig
in Europa verunmöglicht werden, etwa
die Lebensmittelkennzeichnung mittels Ampel: „Im Falle einer Inkraftsetzung von TTIP könnte ein solches System in der EU nicht mehr eingeführt
werden, weil es die großen Nahrungsmittelkonzerne über ein Schiedsgericht
als nicht tarifäres Handelshemmnis
bekämpfen würden“, ist Metka überzeugt.
Die Auswirkungen des Freihandelsabkommens auf die Gesundheit sind
übrigens ein Schwerpunkt auf dem
kommenden „Medicinicum Lech“, das
von 9. bis 12. Juli 2015 stattfinden wird.
COVERSTORY AM PULS der deutschen Heilberufe an: „,Medical
Procedure Patents‘ müssen in E
­ uropa
auch weiterhin verboten bleiben.“
Überdies fordert der Umweltmediziner
ein generelles Verbot von Patenten auf
Tiere und Pflanzen.
Die Zulassung von Medikamenten ist
eine der wenigen TTIP-Verhandlungsmaterien, zu denen ein offizielles Positionspapier der EU vorliegt. Angepeilt
wird, grob gesagt, eine Harmonisierung
der Medikamentenzulassung. „Wir
wollen vermeiden, dass ein Unternehmen die gleiche Studie zweimal durchführen muss, damit sein Produkt eine
Zulassung sowohl von den EU- als auch
den US-Behörden erhält“, heißt es im
dazugehörigen Factsheet. Auch zu diesem Thema meldet sich Umweltmedizinreferent Lercher zu Wort: Eine rigide Standardisierung der Zulassungen
könnte dazu führen, dass traditionelle
europäische Heilanwendungen, für die
es keine entsprechenden Studien gibt,
vom medizinischen Markt verschwinden: „Wenn uns diese nachweislich
wirksamen naturmedizinischen Anwendungen – ich nenne zum Beispiel
den Kamillentee – weggenommen werden, dass landen sie bei Berufsgruppen,
die keine medizinische Kompetenz besitzen.“
Ein Punkt, der auch in der Erklärung
der deutschen Heilberufe enthalten
ist, ist das Verbot der Bewerbung verschreibungspflichtiger Medikamente.
In Österreich und Deutschland gilt ein
solches Verbot – hierzulande übriges
seit genau 90 Jahren. In den USA hingegen dürfen verschreibungspflichtige
Arzneien beworben werden. Die Pharmawirtschaft ist dort der zehntgrößte
Werbekunde.
Werbeverbot überdenken?
In diesem Punkt vertritt Lercher seine
eigene Meinung: „Das Werbeverbot
muss überdacht werden. Die Patienten
holen sich die Informationen sowieso
im Internet. Da darf man die Augen
nicht vor der Realität verschließen.“
Allerdings verlangt Lercher sachliche
Informationen statt reißerische Darstellung. Unter dieser Bedingung kann
er sich Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente auch in Laienmedien vorstellen.
Auch für die Zulassung von Medizinprodukten ist im Internet ein offizielles
Positionspapier der EU zugänglich.
Auf diesem Gebiet wird keine Harmonisierung angestrebt, sondern nur
eine engere Zusammenarbeit. „Medizinprodukte sollen zugänglicher und
zurückverfolgbarer gemacht werden,
während unsere hohen Sicherheitsstandards erhalten werden“, heißt es.
Zu Kritik freilich hat der Umstand geführt, dass TTIP einen mit Experten
besetzten Regulierungsrat vorsieht, der
sich über Regulierungsansätze unter
anderem in den Bereichen Medizinprodukte und Arzneimittel austauschen soll. „Auch wenn es hier primär
darum geht, Produkte und Dienstleistungen besser auf die Markteinführung vorzubereiten, befürchten wir die
Einführung einer Struktur, die Mitgliedsstaaten ausschließt und allein
den Interessen der Industrie Vorschub
leistet“, befürchten die Vertreter der
deutschen Heilberufe: „Keinesfalls darf
dieses Gremium über die Köpfe demokratisch legitimierter Regierungen hinweg Fakten schaffen.“
Medikamente und
TTIP: „Es
darf nicht
sein, dass
Patente dazu
missbraucht
werden, um
den Zugang
zu Behandlungsverfahren zu
verhindern.“
Standespolitik und TTIP
ausübung, die dem Schutz der Patienten und der Sicherung einer qualitativ hochwertigen gesundheitlichen
Versorgung dienen, dürften nicht
durch das geplanten Freihandelsabkommen ausgehöhlt werden: „Es muss
unbedingt darauf geachtet werden,
dass die Qualifikation in den Gesundheitsberufen ausreichend ist und keine
Hintertür geöffnet wird, die schlecht
qualifizierten Personen den Zugang
zu europäischen Gesundheitssystemen
ermöglichen.“
Szekeres hält seine Forderung, dass
Gesundheitsdienstleistungen aus dem
Anwendungsbereich des Freihandelsabkommens ausgeschlossen werden müssen, aufrecht. Er ist sich aber
dessen bewusst, dass dieses Ansinnen
zumindest kurzfristig wohl kein Gehör finden wird. Daher schlägt er vor,
dass die europäische Ärzteschaft in die
Verhandlungen mit einbezogen werden soll: „In all jene Gremien, in denen
gesundheitsrelevante Verhandlungen
geführt werden, sollten Ärztinnen und
Ärzte integriert sein. Denn es sind nun
einmal wir Ärztinnen und Ärzte, die
in Gesundheitsfragen über die größte
Kompetenz verfügen.“ 
TTIP könnte sogar Auswirkungen auf
die Standespolitik haben: „Die Grundsätze der Freiberuflichkeit und der
Selbstverwaltung durch Kammern sowie die Vorschriften
für den Berufszugang und die
Berufsausübung müssen auch
unter der Geltung von TTIP
Raiffeisen
beibehalten werden“, fordern
Immobilien
die Präsidenten und Vorsitzenden der deutschen Bundes­
ärztekammer, der Kassenärzt­
lichen
Bundesvereinigung,
der Bundeszahnärztekammer,
der
Kassenzahnärztlichen
Bundesvereinigung und der
Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände.
Dem
schließt sich der Wiener ÄrzQuality Living
tekammerpräsident an: „Die
Ärztekammern tragen wesentbeim Liesinger Platzl
lich dazu bei, das hohe Qualitätsniveau der medizinischen
23., Perchtoldsdorfer Straße 7
Versorgung im Interesse der
21 Eigentumswohnungen
3 Reihenhaus-Wohnungen
Patienten sicherzustellen“, beWohnungsgrößen 53 bis 132 m
tont Szekeres. TTIP dürfe in
Balkone, Terrassen, Eigengärten
hochwertige Gesamtausstattung
keinem Fall dazu führen, dass
sehr gut für Vorsorgezwecke geeignet
der Status der Ärztekammern
provisionsfrei für den Käufer
www.perchtoldsdorferstrasse7.at
als Körperschaften öffentliTel. 0517 517-75
chen Rechts in irgendeiner
[email protected]
Weise beeinträchtigt werde.
Auch die Vorschriften für den
HWB 36,72 kwha
© www.oln.at
Berufszugang und die Berufs


2







07_08_2015 doktor in wien 25
Perchotlsdorfer_Straße_Inserat_90x120_abf_4c_RZ.indd 1
3/9/2015 12:02:43 PM
SERVICE KONGRESSE
SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015
ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG
Ultraschall-Grundkurs Abdomen
Ort: Otto-Wagner-Spital, Institut für Radiologie
1140 Wien, Baumgartner Höhe 1
Termin: 17. – 19.9.2015
Veranstalter: Verein „Akademie für Ultraschalldiagnostik –
­Wiener Ultraschallseminare“
Information und Anmeldung: Wiener Radiologie – Ultraschallkurse, Marlies Reichl, 1080 Wien, Skodagasse 32
Tel.: +43/1/405 31 93, E-Mail: [email protected]
www.wienerultraschallseminare.at/start.html
ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien
1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW,
Fax: 13 DW, E-Mail: [email protected], [email protected]
Wie schütze ich mich vor Energievampiren
Ort: Hotel am Kahlenberg, 1190 Wien, Josefsdorf 3/Top 404
Termin: 3.10.2015
Veranstalter und Information: ÖGZH – Österreichische
Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose
Dr. Allan Krupka, Tel.: +43/1/317 63 20
E-Mail: [email protected], www.oegzh.at
Jour-fixe: Erste Hilfe für den Ordinationsnotfall
Ort: Hotel am Kahlenberg, 1190 Wien, Josefsdorf 3/Top 404
Termin: 9.10.2015
Veranstalter und Information: ÖGZH – Österreichische
Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose
Dr. Allan Krupka, Tel.: +43/1/317 63 20
E-Mail: [email protected], www.oegzh.at
Praxisgründungs-, -führungs- und schlussseminar
Ort: Wilhelminenhof
7061 Trausdorf, DDr.-Stefan-Laszlo-Platz
Termin: 10.10.2015
Veranstalter: Ärztekammer für Burgenland
Wissenschaftliche Leitung: MR Dr. Milan Kornfeind
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-85 DW
E-Mail: [email protected]
Notfälle in der Inneren Medizin
Ort: SMZ-Ost/Donauspital
1220 Wien, Langobarden­straße 122
Termin: 17.10.2015
Organisation: Univ.-Prof. Dr. Thomas Stefenelli
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-32 DW
E-Mail: [email protected]
30. Jahrestagung der Medizinischen Gesellschaft
­Niederösterreich
Ort: Seminar- und Tagungszentrum Schwaighof
3100 St. Pölten, Landsbergstraße 11
Termin: 7.11.2015
Tagungspräsident: Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-85 DW
E-Mail: [email protected], www.medgesnoe.at
26 doktor in wien 07_08_2015
Aufbereitung zahnärztlicher Medizinprodukte (Seminar für Assistenten)
Prof. Dr. Martin Baxmann
3.9., 11.9., 17.9.2015
Administration – Verwaltung (Seminar für Assistenten)
Dr. Johanna Treer
4.9.2015
Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde 2015
Prof. Dr. Jürgen Manhart und Team
4. – 5.9., 30. – 31.10., 4. – 5.12.2015
Assistenz in der selbstligierenden Multibrackettechnik (Seminar für
­Assistenten)
Prof. Dr. Martin Baxmann
7.9.2015
Fotodokumentation (Seminar für Assistenten)
Dr. Gerhard Schager
12.9.2015
Notfallkoffer und Bereitschaftsapotheke bzgl. § 37 ZÄG
Dr. Werner Deutschmann
12.9.2015
Endodontie Intensivkurs
Dr. Johannes Reichsthaler
18.9., 19.9.2015
ZAFI Curriculum - Implantologie 2015
Implantologie Live OP – Kurse – Planungs Jour-fixe
Dr. Christian Schober, Univ.-Prof. DDr. Raoul Polansky, Prof. DDr. Rudolf
Seemann, DDr. Cornelia Czembirek, DDr. Christina Eder-Czembirek, ZTM Tom
­Vaskovich
Kursserie 2: 18. – 19.9., 23. – 24.10., 20. – 21.11.2015
Bohren Sie noch – oder infiltrieren Sie schon?
DIAGNOcam und ICON – Livebehandlung
Dr. Werner Boch
25.9.2015
Manuelle Funktionsanalyse des Kauorgans
Univ.-Prof. Dr. Alex Celar
26.9.2015
Fachausdrücke – Fachenglisch (Seminar für Assistenten)
Dr. Wilhelm Schein
26.9.2015
Notfallmedizin – Erste Hilfe (Seminar für Assistenten)
Dr. Werner Deutschmann
2.10.2015
Einführung in die allgemeine Psychologie und Kommunikationspsychologie
(Seminar für Assistenten)
Petra Eibl-Schober
2.10., 3.10.2015
Menschenkenntnis in der Zahnarztpraxis
Tom Zimmermann
3.10.2015
Kompaktkurs Kinderzahnheilkunde
14. – 17.10.2015, 20. – 23.1., 6. – 9.4.2016
Moderne Kieferorthopädie: Qualität und Effizienz
Dr. Guido Sampermans
16. – 17.10., 13. – 14.11., 18. – 19.12.2015, 15. – 16.1., 19. – 20.2., 18. – 19.3., 15. – 16.4.,
20. – 21.5., 24. – 25.6., 16. – 17.9.2016
KONGRESSE SERVICE
INTERNATIONAL CONFERENCE ON PROGRESS IN BONE AND MINERAL
NOVEMBER BIS DEZEMBER 2015
Research 2015 and the Annual Autumn Conference of the Austrian Society for
Bone and Mineral Research on the occasion of the Awarding of the „2015 International
Research Prize“
Ort: TechGate Vienna, 1220 Vienna, Donau-City-Straße 1
Termin: 3. – 5.12.2015
Veranstalter: Austrian Society for Bone and Mineral Research, www.ausbmr.at
Kongresssekretariat: Vienna Academy of Postgraduate Medical Education and
­Research, Catherine Altermann, 1090 Vienna, Alser Straße 4
Tel.: +43/1/405 13 83-18 DW, E-Mail: [email protected]
Information: AZ med.info, 1014 Vienna, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-38 DW, E-Mail: [email protected]
Update Gastroenterologie-Stoffwechsel 2015
Ort: Congress Innsbruck, 6020 Innsbruck, Rennweg 3
Termin: 13. – 14.11.2015
Tagungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg
Information und Anmeldung: AZ med.info
1014 Wien, Helferstorferstraße 4, PO Box 155
Tel.: +43/1/531 16-76 oder 39 DW, E-Mail: azmedinfo@
media.co.at, www.updategastro-stoffwechsel.at
11TH INTERNATIONAL VIENNA ORTHODONTIC SYMPOSIUM (IVOS)
Ort: Palais Niederösterreich, 1010 Wien, Herrengasse 13
Termin: 4. – 6.12.2015
Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Bantleon
Anmeldung: Austropa Interconvention, Heike Faustmann oder Alfred Kerschenbauer
Tel.: +43/1/588 00-534 DW, E-Mail: [email protected]
www.austropa-interconvention.at/congress/ivos
KARDIOLOGISCHE FORTBILDUNGSSEMINARE
Antithrombotische Therapie bei Herzerkrankungen
Ort: Schloss Wilhelminenberg, 1160 Wien, Savoyenstraße 2
Termin: 5.12.2015
Veranstalter: ATVB – Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Arterio­
sklerose, Thrombose und vaskulären Biologie
Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber,
Prim. Univ.-Prof. Dr. Harald Darius
Information: ÄZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-32 DW, E-Mail: [email protected]
CURRICULUM NLP UND HYPNOLINGUISTIK FÜR FORTGESCHRITTENE
Ort: Hotel am Kahlenberg, 1190 Wien, Josefsdorf 3/Top 404
Termine: 5./6.12.2015, 5./6.3., 23./24.4., 25./26.6., 3./4.9., 29./30.10., 26./27.11.2016
Veranstalter und Information: ÖGZH – Österreichische Gesellschaft für ärztliche
und zahnärztliche Hypnose, Dr. Allan Krupka
Tel.: +43/1/317 63 20, E-Mail: [email protected]
www.oegzh.at
MENOPAUSE ANDROPAUSE ANTI-AGING 2015
Ort: Hotel Hilton Wien, 1030 Wien, Am Stadtpark 1
Termin: 10. – 12.12.2015
Veranstalter: Österreichische Menopausegesellschaft
Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-47
DW, E-Mail: [email protected], www.menopausekongress.at
TRAUMA IMAGING 2015: ALLES TRAUMA
Ort: Radisson Blu Hotel, 20335 Hamburg, Marseiller Straße 2
Termin: 18. – 19.12.2015
Veranstalter: Trauma Imaging
Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-0 DW, E-Mail: [email protected]
www.traumaimaging.at
Allergy – State of the Art meets TCM
Ort: Bundesministerium für Gesundheit
1030 Wien, Radetzkystraße 2
Termin: 14. – 15.11.2015
Wissenschaftliche Leitung: Dr. Karin Stockert
Information und Anmeldung: Neurologisches Zentrum
Rosenhügel, 1130, Riedelgasse 5, Manfred Richart
Tel.: +43/1/880 00-599 DW
E-Mail: [email protected], www.tcmsymposium.at
16. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für
­Notfall- und Katastrophenmedizin
Ort: Congress Center – Reed Messe Wien
1020 Wien, Messeplatz 1
Termin: 1. – 2.12.2015
Kongressleitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Assoc.
Prof. Priv.-Doz. Dr. Christof Havel, Dr. Raphael van Tulder
Kongresssekretariat: KUONI Destination Management
GmbH, 1160 Wien, Lerchenfelder Gürtel 43/4/1
Tel.: +43/1/319 76 90-57 DW, E-Mail: notarztkongress@
at.kuoni.com, www.notarztkongress.at
Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4
Tel.: +43/1/531 16-68 DW, E-Mail: [email protected]
43. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für
Dermatologie und Venerologie
Ort: Reed Messe Wien, 1021 Wien, Messeplatz 1
Termin: 4. – 6.12.2015
Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Dermatologie
und Venerologie
Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary
Kongresssekretär: Dr. Claudia Heller-Vitouch
Anmeldung: Mondial Congress & Events
1040 Wien, Operngasse 20B, Tel.: +43/1/588 04-0, E-Mail:
[email protected], www.mondial-congress.com
Carotissonographie Grundkurs II
Ort: LKH Salzburg, 5020 Salzburg, Müllner Hauptstraße 48
Termin: 11. – 12.12.2015
Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager,
Dr. Ara Ugurluoglu
Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten,
Sekretariat, 1200 Wien, Treustraße 43/4/4, Tel.: +43/1/270
24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at
BITTE BEACHTEN SIE
Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der
Ärzte in Wien können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen.
07_08_2015 doktor in wien 27
SERVICE MEDIZIN
Diabetes
Netzhautschäden schlecht versorgt
Ungefähr ein Viertel der 600.000 bis 800.000 Diabetiker in Österreich entwickeln
binnen 20 Jahren nach Ausbruch der Erkrankung schwere Netzhautschäden mit
Erblindungsgefahr. Doch trotz hoch wirksamer Therapien gibt es durch das Agieren
der Spitalserhalter und der Krankenkassen eklatante Versorgungsmängel.
Matthias Bolz, Leiter des Studienzentrums der Abteilung Augenheilkunde und Optometrie des Krankenhauses der Stadt Linz, bei einer
Pressekonferenz in Wien hin.
„Wir gehen davon aus, dass wir in Österreich 600.000 bis 800.000 Diabetiker haben. 90 Prozent sind Typ-2-Diabetiker. Diabetes ist keine harmlose
Erkrankung. In Österreich haben pro
Jahr in etwa 10.000 Patienten eine Amputation als Folge. Etwa 300 Diabetiker
kommen neu zur Dialyse, etwa 200 Patienten erblinden. Diabetiker sterben
häufiger am Herzinfarkt, Schlaganfällen und Krebserkrankungen“, ergänzte
Bernhard Ludvik, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung mit Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie
der Krankenanstalt Rudolfstiftung.
Zu den gravierendsten Folgeerkrankungen zählen die diabetische Retinopathie und die diabetische Makulapathie.
Die Retinopathie entsteht durch irreguläre Gefäßneubildungen in der Netzhaut
und Entzündungen, die diabetische Makulapathie ist durch krankhafte Veränderungen am Ort des schärfsten Sehens an
der Netzhaut mit Schwellungen bedingt.
Die regelmäßige Injektion von Biotechpräparaten zur Hemmung des Gefäßwachstumsfaktors VEGF und neuerdings
auch von Cortison kann die Sehkraft der
Betroffenen stark verbessern und diese
Krankheit unter Kontrolle bringen.
Lange Weg- und Wartezeiten
Doch Österreichs Patienten sind durch
die Vorgaben von Spitälern und Krankenkassen gerade in diesem heiklen Bereich im Vergleich zu Ländern wie der
Schweiz und Deutschland benachteiligt. „Die Anti-VEGF-Präparate wirken
hervorragend – aber nur vier Wochen.
Die Patienten brauchen pro Jahr sieben
bis neun Injektionen“, so Bolz.
28 doktor in wien 07_08_2015
Es gibt lange
Wartezeiten
auf Augenarzttermine
bei Kassenärzten.
Patienten,
die es sich
leisten können, weichen daher
zu Wahlärzten auf
Privathonorar aus.
Versorgungstechnisch seit Jahren bekannt und ein anhaltendes Defizit: Die
Injektionstherapien werden von den
Krankenkassen in der Ordination nicht
bezahlt. Sie können deshalb nur an
Augenabteilungen der Krankenhäuser
erfolgen. Das führt zu für die Patienten
und deren Angehörige belastend langen Weg- und Wartezeiten.
Der zweite Effekt: Viele der Betroffenen werden erst sehr spät behandelt.
„In Oberösterreich haben wir lange
Wartezeiten für einen Termin beim
Augenarzt. Dieser weist dann an eine
Augenabteilung zu. Das ist wieder eine
Wartezeit“, schildert Bolz. An der Spezialambulanz wird die Diagnose einer
diabetischen Retinopathie oder eines
Makulaödems dann bestätigt. Dann
gibt es eine weitere Wartezeit bis zum
Start der Injektionstherapie. Laut dem
Linzer Spezialisten erfolgt diese in vielen Fällen dadurch erst sehr spät.
Nicht nur in Oberösterreich gibt es lange Wartezeiten auf Augenarzttermine
bei Kassenärzten. Patienten, die es
sich leisten können, weichen daher zu
Wahlärzten auf Privathonorar aus.
Ökonomische Direktiven
Ein weiteres Problem ist offenbar eine beinharte, ökonomisch bedingte
Direktive der Krankenhäuser beziehungsweise Spitalserhalter, das für
die Anwendung bei Retinopathie und
Makulaödemen nicht zugelassene
Anti-VEGF-Biotechmedikament
Bevacizumab („Avastin“) für die
Injektionen zu benutzen. Dieses
Krebsmedikament ist bedeutend billiger als zwei andere,
speziell für diese Anwendungsgebiete
entwickelte
Medikamente. „Eine Vergleichsstudie mit den zugelassenen Medikamenten
(für die Retinopathie und
das Makulaödem, Anm.) hat
gezeigt, dass die zugelassenen
Medikamente bei Weitem
überlegen sind, gerade bei Diabetikern“, betont Bolz. So ergänzen
einander ein suboptimales Versorgungsnetz und ökonomische Zwänge
offenbar zum Nachteil der österreichischen Patienten mit Netzhaut- beziehungsweise Makulaschäden, obwohl
sie von Invalidität samt Erblindung bedroht sind.
Das Problem trifft auch die zahlreichen
Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration. Sie benötigen zwischen
fünf und sieben Injektionen pro Jahr.
Eine aktuelle Auswertung hat ergeben,
dass die österreichischen Patienten viel
weniger erhalten. „Wir kommen im
Durchschnitt auf maximal 3,5 Injektionen pro Jahr. Wir haben da wirklich ein Versorgungsproblem“, sagte
Bolz. 
APA
Foto: Gannet77/iStock
► Darauf wies am 14. April 2015
MEDIZIN SERVICE
Wer weniger Schmerz empfindet, hat weniger Mitgefühl
Wer selbst weniger Schmerzen hat, empfindet auch weniger Mitgefühl mit anderen.
Zu diesem Schluss kommen Forscher der
Universität Wien rund um den Neuropsychologen Claus Lamm. Sie beobachteten den
Effekt bei einer Placebostudie: Wer meinte,
ein Schmerzmittel erhalten zu haben, war
weniger empathisch, wenn er Schmerzen bei
anderen beobachtete.
„Wir konnten erstmals den neuronalen
Mechanismus zeigen, mit dem Schmerzempfindung und Empathie für Schmerz zusammenhängen“, erklärte Lamm. Die eigene
Schmerzerfahrung stellt für das Gehirn
offenbar die Grundlage dar, um Mitgefühl
empfinden zu können. Ist diese Erfahrung
durch eine Veränderung des Opiathaushalts
herabgesetzt, werden die Schmerzen anderer
als weniger stark eingestuft und das Beobachten als weniger unangenehm empfunden.
Neues Material für
­Gefäßprothesen in
Wien entwickelt
Wissenschafter der TU Wien und der
MedUni Wien haben aus einem speziellen
Elastomer-Material eine neue Art von Gefäßprothesen mit vorteilhaften Eigenschaften entwickelt. Im Laufe der Zeit wird das
synthetische Material von körpereigenem
Gewebe durchwachsen. Erprobt wurde das
neue Polyurethan bei Ratten.
Zur Herstellung der Gefäßprothesen werden Polymerlösungen in einem elektrischen
Feld zu sehr feinen Fäden gesponnen und
auf eine Spule aufgewickelt. „Die Wand
dieser künstlichen Blutgefäße ist natürlichen sehr ähnlich“, wurde Heinz Schima
von der MedUni Wien in einer Aussendung
zitiert.
Foto: ilbusca/iStock
Das Polymergewebe ist leicht porös, daher
sickert zunächst etwas Blut hindurch und
reichert die Wand mit Wachstumsfaktoren
an. Das begünstigt das Einwandern körpereigener Zellen.
In einer Studie an Ratten zeigten sich positive Ergebnisse. „Sechs Monate nach dem
Einsetzen der Gefäßprothesen wurden die
Blutgefäße der Ratten untersucht“, stellte
Helga Bergmeister von der MedUni Wien
fest. „Es waren weder Aneurysmen noch
Thrombosen oder Entzündungen festzustellen.
APA
Sowohl die Studienteilnehmer als auch
die beobachtete Person erhielten kurze
Elektroschock-Impulse, entweder mit oder
ohne Schmerzkontrolle. Dabei benutzten die
Forscher gar keine echten Schmerzmittel,
sondern nur Placebos, die allerdings nachweislich die Schmerzaktivität des Gehirns
herabsetzen. „Sie reduzieren den empfundenen Schmerz über die Ausschüttung körpereigener Opiate“, so Lamm. „Die Annahme
ist, dass der Effekt auch bei echten Schmerzmitteln auftritt, denn Morphin wirkt auf eine
ähnliche Weise.“
Echte Schmerzmittel mit Suchtpotenzial
wurden aufgrund ethischer Bedenken nicht
eingesetzt. Um den Effekt sicher auch darauf
übertragen zu können, wären also weitere
Studien nötig. „Das wäre dann auch für den
klinischen Bereich interessant“, so Lamm.
Denn bisher wurde nicht untersucht, ob etwa
Patienten, die aufgrund chronischer Schmerzen längerfristig entsprechende Medikamente
nehmen, auch eine reduzierte Reaktion auf
den Schmerz anderer aufweisen.
Bei der Erforschung des offenbar engen
neuronalen Zusammenhangs von eigener
Empfindung und Empathie ist man mit der
aktuellen Studie jedenfalls einen großen
Schritt weiter – schon bisher wusste man,
dass bei eigenem und fremdem Schmerz die
gleichen Areale im Gehirn aktiviert werden.
„Nun kennen wir mit größerer Sicherheit den
kausalen Mechanismus und haben stärkere
Belege dafür, dass teilweise die gleiche neuronale Funktion betroffen ist.“
Schon bald will das Team um Lamm den
nächsten Schritt publizieren: Wenn der
Placeboeffekt durch eine pharmakologische
Substanz blockiert wird, ist die Empathie
wiederhergestellt. 
Journal of Neuroscience
Anämie lässt Patienten mit Hüftgelenksfraktur häufiger sterben
Pro Jahr kommen in Österreich mehr als
15.000 Menschen mit einer Hüftgelenksfraktur ins Spital. Die Sterblichkeit innerhalb von zwölf Monaten nach der Fraktur
hängt offenbar stark vom Hämoglobinwert
ab. Anämische Patienten haben eine bis
zu dreieinhalbfach höhere Mortalität. Das
haben Wiener Unfallchirurgen herausgefunden.
Florian Kovar von der Wiener Universi­
tätsklinik für Unfallchirurgie und seine
­Co-Autoren haben die Daten von insgesamt
3595 betagten Patienten analysiert, die
innerhalb von 20 Jahren nach derartigen
Frakturen behandelt worden sind. Für die
Auswertung herangezogen wurden die
­Sterblichkeit innerhalb von zwölf Monaten
sowie die Hämoglobinausgangswerte. Bei
Männern wird von einer Anämie bei einer
Hämoglobinkonzentration von weniger als
13 Gramm pro Deziliter Blut gesprochen,
bei Frauen bei einem Wert von unter zwölf
Gramm pro Deziliter Blut.
Die Wissenschafter verwendeten die
Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Einteilung in leichte,
moderate und schwere Anämie (Männer:
elf bis 13, acht bis elf beziehungsweise unter
acht Gramm pro Deziliter Blut;
Frauen: elf bis zwölf, acht bis
elf beziehungsweise unter acht
Gramm Hämoglobin
pro Deziliter). Die
Sterblichkeit erhöht
sich jedenfalls mit
dem Grad der Blutarmut stark. Bei milder
Anämie war sie um die
Hälfte höher als bei normalen Werten. Patienten
mit moderater Anämie
wiesen schon die 2,6-fache Mortalität
auf. Eine schwere Anämie bedeutete das
3,6-fache Sterblichkeitsrisiko.
Da dieser Prognosefaktor so eindeutig sei,
könnte man ihn benutzen, um die Behandlung der Patienten zu optimieren, stellten die
Autoren in ihrer Zusammenfassung fest. An
sich müsste sich eine Normalisierung des Hämoglobinwerts bei solchen Patienten positiv
bemerkbar machen. Akut wird das mit Bluttransfusionen erreicht, viele Patienten leiden
aber chronisch an einem Eisenmangel, es gibt
auch nierenbedingte Anämien. Längerfristig
lässt sich das mit der Injektion des Blutwachstumshormons EPO gut therapieren.  APA
07_08_2015 doktor in wien 29
SERVICE MEDIZIN
Wirksamere Krebsbehandlung durch Immuntherapie
Seit Kurzem zur Verfügung stehende Medikamente zur Immuntherapie bestimmter
Krebsformen könnten eine höhere Wirksamkeit als andere moderne Therapien gegen
bösartige Erkrankungen besitzen. Es geht um
das Herstellen eines Gleichgewichts zwischen
den körpereigenen Abwehrkräften und dem
Tumorwachstum, erläuterten Experten des
Comprehensive Cancer Center (CCC) von
AKH und MedUni Wien.
CCC-Koordinator Zielinski meinte zu den
neuen Entwicklungen: „Es gibt seit drei bis
vier Jahren eine explosionsartige Vermehrung des Wissens über die Möglichkeiten zur
Herstellung eines Gleichgewichts zwischen
Abwehr und Wachstum eines Tumors. Man
hat verstanden, dass Tumore in der Lage sind,
die immunologische Abwehr gegen sie selbst
zu unterdrücken.“
Die bösartigen Zellen benutzen dazu Proteine
an ihrer Zelloberfläche, welche zielgenau
an Rezeptoren der Abwehrzellen – den TLymphozyten – binden. Solche Rezeptoren
sind beispielsweise CTLA-4 (Cytotoxic TLymphocyte Antigen 4) und PD-1 (Program-
med Cell Death 1). Diese Rezeptoren haben
normalerweise die Aufgabe, eine überschießende Immunreaktion über das Bremsen
der Aktivität der T-Zellen zu hemmen. Bei
Krebserkrankungen aber kippt diese von den
Tumorzellen verursachte Wirkung ins Negative. Seit Kurzem zugelassene monoklonale
Antikörper wie Ipilimumab (CTLA-4-Blocker) oder Nivolumab und Pembrolizumab
(PD-1-Blocker) verhindern das und befeuern
damit die Aktivität des Immunsystems gegen
die Krebserkrankung.
„Die Wirksamkeit ist beim metastasierten
Melanom um vieles besser als die Chemotherapie. Nach zwei bis drei Jahren leben
noch ungefähr 50 Prozent der Patienten“,
sagte Zielinski zum Effekt von Ipilimumab.
Bis zur Entwicklung dieses Arzneimittels hat
die durchschnittliche Lebenserwartung von
Melanomkranken mit fortgeschrittener, metastasierter Erkrankung in etwa sechs Monate
betragen. Ein Problem liegt allerdings darin,
dass CTLA-4-Hemmstoffe das Immunsystem
generell anheizen, was zu deutlichen Nebenwirkungen führen kann.
Die gegen PD-1 gerichteten monoklonalen
Antikörper verhindern hingegen direkt den
für die Unterdrückung der Funktion der
T-Zellen notwendigen Kontakt zwischen
Tumor- und Abwehrzellen. Der Effekt ist
damit stärker fokussiert, und dies bei weniger
Nebenwirkungen. Zum Teil erstaunliche Behandlungserfolge wurden hier bei bestimmen
Formen von Lungenkrebs, beim Nierenzellund beim sogenannten Triple-Negativen
Mammakarzinom, für das es bisher keine
Alternative zur traditionellen Chemotherapie
bei den Medikamenten gab, erzielt.  APA
Eine neue und von der entsprechenden europäischen Fachgesellschaft als Exzellenzzentrum zertifizierte Expertengruppe im Wiener
AKH soll speziell Patienten mit bestimmten
seltenen Tumorerkrankungen helfen. Es
geht dabei um sogenannte neuroendokrine
Tumore (NET), die
heterogen sind und
oft erst spät diagnostiziert werden.
Bei der Arbeitsgruppe
handelt es sich um
eine neue „Unit“ des
Comprehensive Cancer Center (CCC) von
AKH und MedUni
Wien. CCC-NET ist
das Exzellenzzentrum
für Forschung, Diagnose und Therapie rund
um neuroendokrine Tumore.
NET sind an sich seltene Krankheiten.
„Statistisch erkranken in Österreich 2,39
Menschen pro 100.000 Einwohner und Jahr
an diesen teilweise bösartig verlaufenden
Tumorerleiden. Zumeist entstehen sie im
Magen-Darmtrakt, in der Bauchspeichel30 doktor in wien 07_08_2015
drüse und in der Lunge“, sagte der Organisator von CCC-NET, der Chirurg Bruno
Niederle, der sich die Leitungsfunktion mit
dem Onkologen Markus Raderer teilt.
Das Problem liegt darin, dass die Diagnose
oft erst recht spät erfolgt. Häufig handelt es
sich um Zufalls­
befunde im Rahmen
von bildgebenden
Untersuchungen
oder bei RoutineMagen-Darmspiegelungen. Bei unklaren Symptomen
ist ein neuroendokriner Tumor oft
buchstäblich erst
das letzte, woran
Ärztinnen und Ärzte wirklich denken.
„Wenn ein solcher Tumor ständig Insulin
produziert und der Betroffene dauernd zu
geringe Blutzuckerwerte hat, wird noch eher
Verdacht geschöpft, bei anderen Symptomen
ist das oft nicht der Fall“, betonte Niederle.
Gerade deshalb kommt es auf die Bildung
solcher Expertengruppen an.
In der CCC-NET-Gruppe arbeiten Chirurgen, Endokrinologen, Gastroenterologen,
Onkologen, Nuklearmediziner, Radiologen
und Strahlentherapeuten der Wiener Universitätskliniken zusammen. Das entspricht
dem sehr diversen Bild der verschiedenen
Erkrankungsformen. Gleichzeitig soll die
Zentrumsbildung eben die notwendige
Expertise auch bei solchen seltenen Erkrankungen zusammenfassen und garantieren.
Darüber hinaus geht es um die internationale Zusammenarbeit. Niederle: „Wir sind das
erste und einzige Exzellenzzentrum in Österreich, das von der europäischen Fachgesellschaft ENETS (European Neuroendocrine
Tumor Society, Anm.) als solches zertifiziert
worden ist.“
Auf europäischer Ebene geht es um die Mitarbeit an der Formulierung von Diagnoseund Behandlungsempfehlungen sowie um
die Durchführung von klinischen Studien
innerhalb dieses Netzwerks. Gerade bei
seltenen Erkrankungen können oft nur über
die Teilnahme vieler Zentren schnell und
statistisch signifikant neue Ansätze geprüft
werden.  APA / New England Journal of Medicine
Fotos: georgemuresan/iStock, vitanovski/iStock
Seltene Tumore: Neues Exzellenzzentrum in Wien
MEDIZIN SERVICE
Monoklonaler Antikörper kann bei Melanomen helfen
Auch bei fortgeschrittenen Melanomerkrankungen könnte in Zukunft eine Aufeinanderfolge medikamentöser Therapien möglich
werden. Ein internationales Spezialistenteam
unter Beteiligung von Wiener Experten
hat dazu kürzlich eine Wirksamkeitsstudie
mit einem monoklonalen Antikörper nach
Fehlschlagen anderer ähnlicher Therapien
publiziert. Es gab relativ gute Ergebnisse.
Bis vor wenigen Jahren war das
fortgeschrittene Melanom
mit Metastasen und ohne
Möglichkeit, die Tumore
chirurgisch zu entfernen, kaum effektiv zu
behandeln. Die üblichen
Chemotherapien zeigten
nur wenig Wirkung.
Erst mit neuen, zielgerichteten Arzneimitteln
wurde das möglich. So wirkt
das vor ungefähr vier Jahren
zugelassene Medikament
Vemurafenib. 70 Prozent der
Melanome weisen das akti-
vierte Krebsgen BRAF auf. Bei Vorliegen einer
bestimmten Mutation (BRAF V600E; bei 50
Prozent der Melanome) fördert das Medikament den programmierten Zelltod. Ebenfalls
bereits seit einigen Jahren gibt es mit dem
monoklonalen Antikörper Ipilimumab ein
Biotechmedikament, das ebenfalls gezielt bei
Melanomen eingesetzt wird. Der Antikörper
blockiert den CTLA-4-Rezeptor auf Immunzellen und hemmt damit die beim
Melanom auftretende Schwächung
der Abwehrreaktion gegen die
Tumorzellen.
Allerdings tritt nach einiger
Zeit Resistenz gegen diese
Medikamente bei den Tumorzellen auf. Sinnvoll wäre
also ein Ausweg über zusätzlich wirksame Arzneimittel.
Die Wissenschafter einer internationalen Studiengruppe, unter
ihnen Christoph Höller von der
Wiener Universitätsklinik für
Dermatologie, untersuchten daher
eine mögliche Folgetherapie mit
Foto: AustralisPhotography/iStock
Doppelt so viele Frauen erkranken
an Lungenkrebs wie vor 20 Jahren
Der Anstieg der Lungenkrebserkrankungen
von Frauen in Österreich ist alarmierend,
wie die vor Kurzem veröffentlichten Daten
aus dem Krebsregister zeigen. Demnach
erkranken heutzutage fast doppelt so viele
Frauen an Lungenkarzinomen wie vor 20
Jahren.
Nach den Daten des Krebsregisters werden
pro Jahr in etwa 1600 Neuerkrankungen von
Frauen an Lungenkarzinomen verzeichnet.
Bei den Männern sind es mit ungefähr 2700
Fällen pro Jahr noch immer deutlich mehr.
Die im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellte Prognose zeigt aber, dass die
Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern bis 2030 kaum mehr ansteigen werden.
2020 wurden demnach 2948 Fälle pro Jahr
prognostiziert, 2030 sollten es 2958 sein.
Demnach dürfte es bei Frauen im Jahr 2030
um 250 Lungenkrebserkrankungen mehr als
bei Männern geben, nämlich 3208.
Insgesamt wird die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs bis 2030 weiter steigen.
Nach aktuellen Daten dürfte es 2030 knapp
44.000 Neuerkrankungen pro Jahr geben.
2010 waren es 39.300 Fälle. Innerhalb von
20 Jahren wäre das eine Zunahme um ungefähr 13 Prozent. Bei Krebstodesfällen wäre
es demnach ein Anstieg von 19.567 Fällen im
Jahr 2010 auf 22.707 im Jahr 2030 oder plus
16 Prozent.
Doch dies hat vor allem mit der Alterung der
Bevölkerung zu tun. Immer mehr Österreicher fallen in den kommenden Jahren in die
Gruppe 65 plus, zugleich steigt das Krebsrisiko mit dem Alter an. Die Statistiker führen
daher die Zunahme der Fälle auf die demografische Entwicklung zurück. Die Statistiker
haben den Risikofaktor Alter herausgerechnet und so festgestellt, dass zwischen 2000
und 2010 die Rate der Krebserkrankungen
pro 100.000 Einwohner von 300 auf 275 zurückgegangen ist. Bis 2030 wird eine weitere
Abnahme der altersstandardisierten Rate auf
234 Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner erwartet. 
Statistik Austria
dem monoklonalen Antikörper Nivolumab.
Dieser wiederum bindet am sogenannten
PD-1-Rezeptor von T-Lymphozyten und
verstärkt damit die Abwehrreaktion.
Die Wissenschafter nahmen an 90 Zentren
in 14 Staaten in etwa 400 Patienten mit fortgeschrittenen und chirurgisch nicht behandelbaren Melanomen in die Studie auf. Bei
ihnen musste die Erkrankung bereits resistent
gegen zuvor gegebenes Ipilimumab und/
oder Vemurafenib sein. Zwei Drittel (272) erhielten Nivolumabinfusionen alle zwei Wochen, der Rest verschiedene Chemotherapien.
Die Ergebnisse waren für die Situation der
bereits mehrfach therapierten Patienten relativ gut: 31,7 Prozent der ersten 120 Patienten,
die mit Nivolumab behandelt wurden, zeigten
noch ein objektiv feststellbares Ansprechen
auf die Behandlung. In der Chemotherapiegruppe waren es unter den ersten 47 Behandelten nur 10,6 Prozent. Gleichzeitig brachte
die Therapie mit dem neuen Arzneimittel
weniger Nebenwirkungen mit sich als die
Behandlung mit den Zellgiften (Dacarbazin,
Paclitaxel und Carboplatin).  Lancet Oncology
Frauen mit Blasenkrebs
haben in Österreich
schlechtere Chancen
Frauen, die in Österreich an Blasenkrebs erkranken, haben schlechtere Chancen als Männer. Das hat eine Untersuchung der Abteilung
für Epidemiologie der MedUni Wien ergeben.
Thomas Waldhör und die Co-Autoren haben
das österreichische Krebsregister und die
Todesursachenstatistik miteinander verknüpft. Für die Jahre 1983 bis 2012 wurden
die Daten von 27.773 Patienten ausgewertet.
Dies erfolgte auch nach der Stadieneinteilung
bei Stellen der Diagnose (pT1, pT2, pT3,
pT4). Insgesamt zeigte sich, dass bei Frauen
offenbar Blasenkarzinome später diagnostiziert werden als bei Männern – zumindest,
was fortgeschrittenere Stadien angeht.
So lag das Verhältnis von Männern zu Frauen
im Stadium 1 (pT1) bei drei zu eins. Im
Stadium vier kam statistisch bereits auf 1,9
Erkrankungen bei Männern eine Diagnose bei
Frauen. Während die Sterberaten im Fall einer Blasenkrebserkrankung im Stadium 1 für
Männer und Frauen fast gleich waren, zeigte
sich in allen anderen Stadien für Frauen eine
Urologia Internationalis
höhere Mortalität.
07_08_2015 doktor in wien 31
SERVICE MEDIZIN
Neue Therapie bei Duchenne Muskeldystrophie
Viele kleine Schritte in Richtung Sicherstellung einer besseren Lebensqualität der
Betroffenen prägen das Gebiet der Neuropädiatrie. Die Kinderneurologen Europas tagten
vom 27. bis 30 Mai 2015 im Austria Center
Vienna. Ein Highlight dabei war die Vorstellung einer medikamentösen Therapie, die
bestimmten Kindern mit Duchenne Muskeldystrophie hilft.
„Einer von 3500 Buben entwickelt die Duchenne Muskeldystrophie. Die Erkrankung
wird zumeist im Alter zwischen zwei
und vier Jahren diagnostiziert. Der
Verlust des Gehvermögens tritt mit
acht bis zwölf Jahren ein. Es kommt
zu einer Skoliose, die Kranken
entwickeln eine Atemstörung, am
Schluss erkrankt der Herzmuskel“, charakterisierte
der Präsident der Tagung
und Leiter der Abteilung
für Kinder- und Jugendheilkunde des SMZ Süd/
Kaiser-Franz-Josef-Spital,
Günther Bernert, bei
einer Pressekonferenz die
häufigste Form der fortschreitenden Muskelschwunderkrankungen.
Durch viele verschiedenen Betreuungs- und
Behandlungsansätze ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, die Lebenserwartung in etwa zu verdoppeln. „Früher wurden
die Betroffenen 15 Jahre alt, jetzt kommen
wir in die Nähe von 40 Jahren“, sagte der
Neuropädiater. Als wirksam beim Bremsen
des Fortschreitens der Erkrankung erwies sich
Cortison. Gentherapeutische Versuche, mit
denen das bei der Krankheit defekte Dystrophin-Gen ersetzt werden sollte, wurden
wieder gestoppt.
Doch seit vergangenem Jahr ist in Europa
mit Translarna ein synthetisches Arzneimittel zugelassen, das bei Buben, deren
Duchenne Muskeldystrophie auf eine
sogenannte Nonsense-Mutation des
Dystrophin-Gens zurückzuführen
ist, die Verschlechterung des Krankheitsbilds verzögert. „Bei diesen
Mutationen wird der Ablesevorgang
des Dystrophin-Gens unterbrochen,
es entsteht kein Protein. Der Wirkstoff führt dazu, dass der Genfehler
übersprungen wird. Es entsteht
zumindest ein abgekürztes Protein“,
sagte Bernert.
Die Therapie in Form von Tabletten
kostet derzeit in etwa 300.000 Euro
pro Jahr. In zwei österreichischen Bundesländern ist es bereits auf chefärztliche
Bewilligung erhältlich. Das Medikament ist
derzeit ausschließlich für Duchenne-Kranke
mit Nonsense-Mutation ab dem Alter von
fünf Jahren bis zum Verlust der Gehfähigkeit
zugelassen. Das trifft derzeit in Österreich nur
auf vier bis sechs Kinder zu. Erprobt wird das
Mittel aber auch bereits bei zystischer Fibrose.
Ein zweites Thema: Immerhin bei zwei Drittel
der Betroffenen kann die häufige neurologische Störung der Epilepsie mit Medikamenten unter Kontrolle gebracht werden.
Bei dem Anfallsleiden handelt es sich um das
Symptom von Störungen, die im Laufe der
Entwicklung des Gehirns aufgetreten oder
auf Tumore oder Schädigungen zurückzuführen sind. 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung
fallen unter die Gruppe der Epileptiker. Zwei
Drittel der Erkrankungen treten bereits im
Alter bis zu 18 Jahren auf, berichtete Martha
Feucht von der Wiener Universitätsklinik für
Kinder- und Jugendheilkunde. Neben den
Medikamenten gibt es auch die Möglichkeit
der Hirnstimulation und auch chirurgische
Eingriffe. Zunehmend wird versucht, die Diagnose möglichst früh zu stellen. Das könnte
in Zukunft bei manchen Formen der Epilepsie
sogar schon bei Ungeborenen erfolgen.  APA
Vor zehn Jahren etablierten der österreichische IVF-Pionier Wilfried Feichtinger
und Markus Hengstschläger die Polkörperanalyse in der In-vitro-Fertilisierung. Eine
Auswertung der Ergebnisse von 351 Patientinnen zeigte jetzt fast eine Verdoppelung
der Lebendgeburtraten durch diese Form der
Präimplantationsdiagnostik.
Die aktuelle Studie umfasste Patientinnen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren
(Durchschnitt: 38,4 Jahre), die zum Teil
schon mehrere erfolglose Versuche künstlicher ­Befruchtung hinter sich hatten. Die
­Lebendgeburtrate betrug in der Gruppe ohne
Polkörperdiagnostik 14,9 Prozent und konnte
durch den Einsatz der genetischen Untersuchung und die Auswahl der chromosomal
unauffälligen Eizellen auf 26,4 Prozent
gesteigert werden, schrieb Hengstschläger
in einer Zusammenfassung.
Bei der Polkörperanalyse wird im Rahmen
einer IVF-Behandlung nach dem Injizieren
32 doktor in wien 07_08_2015
eines Spermiums in die Eizelle die mütterliche Erbsubstanz, welche im Rahmen der
Befruchtung in den Polkörpern übrig geblieben ist, untersucht. Dabei kann ausschließlich die mütterliche Erbsubstanz untersucht
werden. Doch in vielen Fällen reicht das aus,
um vor der Implantation geeignete Eizellen
zu identifizieren.
Diese Präimplantationsanalyse war auch
schon vor der Novelle des österreichischen
Medizinfortpflanzungsgesetzes möglich. Die
Wiener Experten haben die Methode weiterentwickelt. November vergangenen Jahres
wurde in Wien das erste Baby in Österreich
geboren, bei dem über Polkörperdiagnostik
eine monogen vererbte Erkrankung ausgeschlossen wurde. Bei solchen Erkrankungen
handelt es sich um Schäden in einem Gen.
Das kann aber beim Ungeborenen schwerste Defekte hervorrufen, die nicht mit dem
Leben vereinbar sind. „Bisher haben wir
diese Technik vor allem dazu verwendet,
die Fehlgeburtenrate im Rahmen der IVF
zu verringern und Eizellen auszuschließen,
die sich nicht implantieren können“, sagte
Hengstschläger damals.
Das Durchschnittsalter, in dem Frauen in
Österreich Kinder bekommen wollen, ist in
den vergangenen Jahrzehnten ständig angestiegen. Mit höherem Alter der Frau zeigt
sich aber auch eine vermehrte Anzahl an
Eizellen mit genetischen Veränderungen, die
zu keiner Schwangerschaft führen können
oder in einer Fehlgeburt enden. „Während
bei einer 30-jährigen Frau meist noch mehr
als 70 bis 80 Prozent der Eizellen einen normalen Chromosomensatz aufweisen, sinkt
dieser Prozentsatz stetig, so dass bei einer
40-Jährigen nur noch etwa 35 Prozent und
bei einer 45-Jährigen Frau nur mehr etwa 10
bis 15 Prozent der Eizellen genetisch unauffällig sind“, schrieb Hengstschläger. Damit
wird bei der IVF die Auswahl geeigneter
Eizellen immer wichtiger. 
Plos One
Foto: realitybytes/iStock
Polkörperuntersuchung bringt bessere IVF-Ergebnisse
GIFT-TAGE
1.– 8. November 2015
In Kooperation mit
Hotel Sheraton
Soma Bay, Ägypten
Wissenschaftliche Leitung
Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer
Sonntag 1.11.
18:15 – 19:00 Welcome Reception
Referenten:
Montag 2.11.
08:30 – 09:15
09:15 – 10:00
10:00 – 10:45
Antibiotika I
Antibiotika II
Abdominelle Infektionen
F. Thalhammer
F. Thalhammer
A. Wechsler-Fördös
17:00 – 17:45
17:45 – 18:30
18:30 – 19:15
Antibiotika III
Harnwegsinfektionen
Infektionsdiagnostik
F. Thalhammer
A. Rosenkranz
C. Lass-Flörl
Dienstag 3.11.
08:30 – 09:15 Perioperative Antibiotikaprophylaxe
09:15 – 10:00 Infektionsbedingte Nephropathien
10:00 – 10:45 Interaktionen von Antiinfektiva
17:00 – 17:45
17:45 – 18:30
18:30 – 19:15
Pneumonie (CAP bis VAP)
Hygienemassnahmen bei ESBL,
MRSA und VRE
Nebenwirkungen von Antiinfektiva
A. Wechsler-Fördös
A. Rosenkranz
A. Wechsler-Fördös
F. Thalhammer
C. Lass-Flörl
F. Thalhammer
Mittwoch 4.11.
08:30 – 09:15 Antimykotika
09:15 – 10:00 Helicobacter pylori
10:00 – 10:45 Interpretationen des Antibiogramms
C. Lass-Flörl
F. Thalhammer
C. Lass-Flörl
17:00 – 17:45
17:45 – 18:30
18:30 – 19:15
F. Thalhammer
A. Rosenkranz
F. Thalhammer
Haut- und Weichteilinfektionen
Katheterinfektionen
Erkältung und Grippe
Donnerstag 5.11.
08:30 – 09:15 Antiparasitäre Medikamente
09:15 – 10:00 Clostridium difficile Infektion
10:00 – 10:45 Prophylaxe mit Antiinfektiva
F. Thalhammer
A. Wechsler-Fördös
F. Thalhammer
17:00 – 17:45
17:45 – 18:30
18:30 – 19:15
Endokarditis
A. Wechsler-Fördös
Infektionen bei TX-Patienten
A. Rosenkranz
Leberabszesse – bakteriell bis parasitär A. Wechsler-Fördös
Freitag 6.11.
08:30 – 09:15
09:15 – 10:00
10:00 – 10:45
Meningitis – Therapie & Prophylaxe
Durchfallserkrankungen
Biologicals und Infektionsrisiken
F. Thalhammer
C. Lass-Flörl
F. Thalhammer
17:00 – 17:45
17:45 – 18:30
18:30 – 19:15
Antibiotic Stewardship
Fieber unbekannter Ursache
Candida-Infektionen
A. Wechsler-Fördös
F. Thalhammer
C. Lass-Flörl
Samstag 7.11.
18:15 – 19:00 Meet the Experts
Faculty
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl
Dept. für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin
Division Hygiene und Med. Mikrobiologie, MedUni Innsbruck
Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz
Klin. Abt. für Nephrologie
Univ.-Klinik für Innere Medizin, MedUni Graz
Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer
Klin. Abt. für Infektionen und Tropenmedizin
Univ.-Klinik für Innere Medizin I, MedUni Wien
OA Dr. Agnes Wechsler-Fördös
Krankenhaushygiene, Antibiotikabeauftragte Ärztin
KH-Rudolfstiftung, Wien
Ermäßigte Kongressgebühr*: EUR 290,-*/EUR 350,-°
* Bei gleichzeitiger Reisebuchung des Reisearrangements über
Mondial Medica
° Erhöhte Kongressgebühr bei Buchung nach dem 31.08.2015
Kongressgebühr: EUR 450,-**
** Bei eigenständiger Reisebuchung oder Zahlung vor Ort
Reisearrangement:
Das Reisearrangement versteht sich pro Person/Woche und
inkludiert:
• Charterflug von Wien nach Hurghada und retour,
Economy Class
• 7 Übernachtungen im Hotel Sheraton Soma Bay
• Halbpension
• Transfers Flughafen Hurghada – Hotel – Flughafen Hurghada
Doppelzimmer
Einzelzimmer
EUR 1.175,EUR 1.475,-
Aufpreis für Meerblick: EUR 175,– pro Zimmer für die
gesamte Woche
Aufpreis für All Inklusive Verpflegung/Person: EUR 245,–
Andere Abflughäfen auf Anfrage möglich!
Reiseversicherung:
EUR 61,– (bis zu einem Reisepreis von EUR 1.500,–)
inkl. Stornoschutz im Krankheitsfall
Preis- und Tarifstand: März 2015/Änderungen vorbehalten!
Buchung und Information:
Mondial Medica Reisebüro GmbH
Frau Marina Theuringer
Währinger Gürtel 18–20 (AKH)
A-1090 Wien
Tel.: (+43/1) 402 40 61-0 und 40 400-55810
Fax: (+43/1) 402 40 61-20
e-mail: [email protected]
www.mondial-medica.at/giftTage
SERVICE STEUER
Steuerreform
Verschärfungen treten 2016 in Kraft
Der Begutachtungsentwurf zur Steuerreform 2015/16 liegt vor. Damit droht eine
veritable Belastungswelle. Das Erfreuliche: Die Erhöhung der Kapitalertragsteuer auf
Dividenden sowie die Neuregelung der Grunderwerbsteuer kommen erst 2016.
Von Wolfgang Leonhart
würfe für die Steuerreform
zeichnet sich für viele Österreicher trotz
vorübergehender Progressionsmilderung bei der Einkommensteuer (die
maximale jährliche Ersparnis durch
den neuen Einkommensteuertarif beträgt nominell 2143 Euro, welche freilich nicht valorisiert werden) eine veritable Belastungswelle ab:
 Die sogenannten „Topfsonderausga
ben“ für private Lebens-, Krankenund Unfallversicherungen sowie
Ausgaben für Wohnraumschaffung
und Sanierung sollen innerhalb der
nächsten fünf Jahre auslaufen.
 Die Erhöhung der Kapitalertragsteuer
von 25 auf 27,5 Prozent bedeutet eine
bleibende Steigerung der Besteuerung
auf diesem Sektor von 10 Prozent. Betroffen ist nicht nur, wer Aktien, Anleihen oder Investmentfonds besitzt,
sondern es trifft auch alle GmbHGesellschafter. Bei jeder GmbH steigt
daher die Gesamtsteuerbelastung
ausgeschütteter Gewinne auf 45,6
Prozent. Lediglich die Kapitalertragsteuer auf Bank- und Spareinlagen
bleibt bei 25 Prozent, was angesichts
der bestehenden Zinsenlandschaft (es
drohen ja sogar Negativzinsen) vernachlässigbar ist.
 Die Steuer auf Gewinne aus Immo
bilienverkäufen
(„Neuvermögen“)
wird von bisher 25 auf 30 Prozent
erhöht, zusätzlich entfällt der Inflationsabschlag. Dies entspricht einer
Verschlechterung gegenüber der erst
2012 eingeführten bisherigen Regelung der Immobilienertragsteuer um
mindestens 20 Prozent, im Höchstfall
infolge des Verlusts des Inflationsabschlags sogar bis 140 Prozent. Bei
Immobilien, welche als „Altvermögen“ gelten (diese waren am 1. April
2012 bereits außerhalb der damals
zehnjährigen Spekulationsfrist), er34 doktor in wien 07_08_2015
Leonhart: „Die
Steuerschraube angezogen wird unter
anderem bei den
Sonderausgaben, der
Kapitalertragsteuer
sowie bei Gewinnen
aus Immobilienverkäufen beziehungsweise -vermietungen“
Bei Steuerprüfungen
soll die
Finanz in
begründeten
Fällen in
sämtliche
Konten
von Unternehmern
Einsicht
nehmen
können.
höht sich die Besteuerung vom Verkaufspreis dadurch von bisher 3,5 auf
4,2 Prozent, was gleichfalls eine Steigerung um 20 Prozent bedeutet.
 Auch bei vermieteten Immobilien
wird die Steuerschraube angezogen:
Der für die Berechnung der jährlichen Abschreibungen (1,5 Prozent
vom Gebäudewert) von den Anschaffungskosten auszuscheidende Anteil
am Bodenwert wird von 20 auf 40
Prozent erhöht. Dadurch kommt es
automatisch zu einer Reduktion der
jährlichen Abschreibungsbeträge um
ein Viertel der bisherigen Absetzposten, was zu einer Erhöhung der
laufenden Besteuerung führt. Diese
Änderung soll auch für alle „Altfälle“
Anwendung finden. Des Weiteren
können die Kosten für Gebäude­
instandsetzungen statt wie bisher
auf zehn Jahre nur mehr auf 15 Jahre­
abgeschrieben werden. Auch diese
Neuerung soll auf „Altfälle“ angewendet werden. Die Umstellung von
Zehntelabsetzung auf 15tel-Absetzung entspricht im Einzelfall einer
Verringerung des gewinnmindernden
Jahresbetrags um 33,3 Prozent.
 Die Möglichkeit, aus gewerblichen
„Verlustabschreibegesellschaften“
steuerliche Vorteile zu lukrieren,
soll durch ein dezidiertes Verbot,
bestimmte Verluste als „kapitalistischer Mitunternehmer“ mit anderen
positiven Einkünften
auszugleichen, endgültig eliminiert
werden. „Organisierte“ Verlustabschreibungen kommen daher künftig
nur noch bei direkten Immobilieninvestments (Vermietungen) in Betracht.
 Um die politisch offenbar besonders
wünschenswerte Einführung von Registrierkassen in Unternehmen jeder
Art flächendeckend zu erzwingen,
soll für die Registrierkassenpflicht
nicht die Höhe des Bargeldumsatzes,
sondern die Anzahl der Bareinnahmen plus Anzahl der Bankomat- und
Kreditkartenzahlungen maßgeblich sein. Ausnahmen soll es
nur bei Kleinstbetrieben geben. Die
Registrierkasse muss
darüber
hinaus
ab 2017
mit
einer
Fotos: cogal/iStock, AEK Wien
► Mit Vorlage der Gesetzesent-
STEUER / BÜCHER SERVICE
elektronischen Sicherheitslösung (internetgestützte Signaturerstellungseinheit) ausgerüstet sein.
 Für alle empfangenen Bargeld-, Ban
komatkarten- und Kreditkartenzahlungen muss dem Zahler zwingend ein
Beleg ausgehändigt werden, welcher ab
2017 die oben genannte elektronische
Signatur aufgedruckt enthält. Der
Kunde muss diesen Beleg mitnehmen.
 Bei elektronischer Führung der Auf
zeichnungen im Betrieb wird die
entsprechende Protokollierung der
Datenerfassung und nachträglicher
Änderungen fixer Bestandteil eines
von der Finanz als ordnungsgemäß
einzustufenden Systems.
 Bei Steuerprüfungen soll die Finanz
in begründeten Fällen und nach Einholung einer richterlichen Genehmigung in sämtliche Konten von Unternehmern Einsicht nehmen können.
Dazu ist eine Meldepflicht der Banken an ein zentrales Kontenregister
vorgesehen. Neben den eigenen
Konten sollen auch jene Konten ausgeworfen werden, über die jemand
verfügungsberechtigt ist.
 Die Schenkung und Erbschaft von
Immobilien wird wegen der künftigen Bemessung der dabei anfallenden Grunderwerbsteuer vom
marktüblichen Verkehrswert anstelle des dreifachen Einheitswerts in
den meisten Fällen massiv verteuert.
Daran ändert auch die Einführung
eines Grunderwerbsteuersatzes von
0,5 Prozent für die ersten 250.000
Euro nichts, zumal bei wiederholten
Schenkungen und Erbschaft zwischen denselben Personen innerhalb
von fünf Jahren diese progressionsverschärfend zusammenzurechnen
sind. Die Grunderwerbsteuer bei
Verkauf/Erbschaft/Schenkung innerhalb der Familie beträgt künftig
vom Verkehrswert: bis 250.000 Euro
0,5 Prozent, zwischen 250.000 und
400.000 Euro 2 Prozent und mehr
als 400.000 Euro 3,5 Prozent (wie bei
Fällen außerhalb der Familie).
 Auch der Urlaub in Österreich wird
teurer: Für die Beherbergung sind
künftig 13 Prozent Umsatzsteuer
(bisher: 10 Prozent) zu zahlen. 
Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in
Wien 7. und Verfasser des im Verlag der
Österreichischen Ärztekammer erschienenen Buches „Arzt und Steuern“.
Ultraschalldiagnostik der Hand
„Ultraschalldiagnostik der Hand“ von Sebastian Kluge, Zürich. 2015. XVII, 294
Seiten. ISBN 978-3-642-44939-0. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg.
Das Buch enthält alle notwendigen Grundlagen zur zuverlässigen sonografischen Diagnosestellung von Erkrankungen und Veränderungen der Hand.
Nach einer Einführung in die physikalischen Grundlagen der Sonografie werden entzündliche, degenerative, kompressive und traumatische Veränderungen
von Haut, Subkutangewebe, Muskeln, Sehnen, Knochen, Nerven und Gelenken besprochen. Eigenständige Kapitel widmen sich der Ultraschalldiagnostik
von Tumoren und der Beurteilung implantatbedingter Veränderungen. 
Aktuelle psychiatrische Diagnostik
„Aktuelle psychiatrische Diagnostik – Ein Leitfaden für das tägliche Arbeiten mit
ICD und DSM“ von Markus Jäger, Günzburg. 2015. 168 Seiten. ISBN 978-3-13200521-1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
Das Buch bietet alle relevanten Hilfestellungen durch praktische Tipps und
wichtige Hintergrundinformationen für die Anwendung von ICD und DSM.
Aufgelistet sind unter anderem die Vor- und Nachteile der Diagnosesysteme
ICD 11 und DSM 5, ein Überblick über verschiedene Krankheitsmodelle, entwicklungsgeschichtliche Aspekte sowie aktuelle Ansätze und Zukunftsperspektiven. Das Buch ist damit ein zuverlässiger Begleiter für die Diagnosestellung. 
Multiple Sklerose
„Multiple Sklerose – Prävalenz & Therapie im 12-Jahres-Vergleich in ­Österreich“
von Ulf Baumhackl (Hrsg.), Wien. 2014. 120 Seiten. ISBN 978-3-7089-1132-8.
­Facultas Verlag, Wien.
Das Buch enthält statistische Auswertungen zur österreichweiten Verbreitung
der Multiplen Sklerose, der häufigsten neurologischen Erkrankung junger
­Erwachsener.
Besonders bedeutsam ist die Darstellung eines 12-Jahres-Vergleichs, der anhand von zwei großen Patientenstudien durchgeführt wurde. Dadurch konnten auch Einblicke in die Einflussnahme neuer Therapien auf den Krankheitsverlauf gewonnen werden. Da die Anzahl der MS-Patienten in der
vergangenen Dekade in Österreich zugenommen hat, sind sowohl Daten zur
Prävalenz als auch zum Einfluss der Therapie von großer Bedeutung. 
Kindern helfen ohne Medikamente
„Kindern helfen ohne Medikamente – Traditionelles neu entdecken“ von Wolfgang
A. Schuhmayer, Gföhl im Waldviertel, und Karl Zwiauer, St. Pölten. 2013. 230 Seiten. ISBN 978-3-99052-065-9. Verlagshaus der Ärzte, Wien.
Nicht zuletzt in der Kinderheilkunde haben natürlich-pflanzliche Therapien
einen hohen Stellenwert, da sie zumeist nebenwirkungsärmer sind, teilweise
aber auch einen relevanten präventiven Nutzen aufweisen.
In dem Ratgeber werden daher wichtige ausgewählte und wissenschaftlich erwiesene Therapien vorgestellt, wobei ein eigener Abschnitt der Zubereitung
und richtigen Anwendung tradierter Heilmittel gewidmet ist. 
07_08_2015 doktor in wien 35
SERVICE NOTDIENSTE
DIENSTHABENDE FACHÄRZTE FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE AUGUST 2015 (VON 20.00 – 1.00 UHR FRÜH)
01.
Dr.-medic stom. Dumitru Doina
02.DDr. Vornwagner Karin
03.Dr. Mohamad Moustafa 04.Dr. Herberth Ilse
05.Dr. Balduin-Stark Brigitte
06.Dr. Kova Martin
07.Dr. Kunisch Ronald
08.Dr. Mohamad Moustafa
09.DDr. Klimscha Johannes
10.DDr. Safar Abdul Salam
11.DDr. Safar Abdul Salam
12.Dr. Breu Christian
13.DDr. Safar Abdul Salam
14.Dr. Melber Ulrike
15.Dr. Mamut Achim
16.Dr. Pultar Susanne
17.DDr. Weber-Bacican Mihaela
18.Dr. Pabisch Alfred
19.Dr. Hock Jasmin
20.
Univ.-Doz. DDr. Dörtbudak Orhun 21.Dr. Schafhauser Roman 22.Dr. Hanna Ingrid
23.Dr. Fenninger Christoph 24.Dr. Badulescu Mihai-Adrian
25.Dr. Janacek Milos 26.Dr. Blindhofer Reinhard
27.Dr. Karlsböck Andreas
28.Dr. Ludvik-Meyer Gerda
29.Dr. Prodinger Friedrich
30.Dr. Mladenov Vesselin
31.Dr. Wagner Edeltraud
596 17 15
409 06 65
604 22 64
330 31 16
485 48 48
920 60 76
470 13 18 604 22 64
269 87 77
402 03 52
402 03 52
544 47 04
402 03 52
271 33 12
888 19 43
505 41 28
406 88 50
713 17 59
603 09 73
317 64 66
369 83 00
405 45 30
596 32 99
402 67 64
892 32 63
330 86 40
480 85 94
216 61 72
214 13 78
586 51 09
877 81 83
06., Gumpendorfer Straße 115
17., Elterleinplatz 1/7a
10., Absberggasse 21/1/9
20., Jägerstraße 23/4
16., Baumeistergasse 1/14/1
11., Guglgasse 6/3/6/6
18., Gersthofer Straße 119/2/2
10., Absberggasse 21/1/9
22., Leonard-Bernstein-Straße 4-6/Stg. 10
08., Piaristengasse 56-58
08., Piaristengasse 56-58
05., Margaretenstraße 71
08., Piaristengasse 56-58
21., Schlosshofer Straße 20/1/5
23., Marktgemeindegasse 44-50/4/5
04., Mayerhofgasse 12
08., Alser Straße 53/Top 6
03., Neulinggasse 28/3
10., Keplergasse 16
09., Währinger Straße 16/23
19., Krottenbachstraße 106/Stg. 3
17., Hernalser Hauptstraße 16/5
06., Schmalzhofgasse 24/6
18., Hans-Sachs-Gasse 29
15., Mariahilfer Straße 140/11
20., Engerthstraße 56/4/2
16., Ottakringer Straße 163/6
02., Praterstraße 58
02., Praterstraße 66
04., Margaretenstraße 47/1/6
13., Wattmanngasse 8
WOCHENEND- BZW. FEIERTAGSDIENST (SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAG VON 9.00 – 18.00 UHR) AUGUST 2015
01. – 02. August 2015
Dr. Koban Gert
Dr. Gorea Pastorel
Dr. Salbrechter Bettina
317 46 64
604 51 03
292 15 65
09., Grundlgasse 1
10., Reumannplatz 17/2/10
21., Donaufelder Straße 103/1/1
08. – 09. August 2015
Dr. Harik Petra
Dr. Kova Martin
DDr. Slezak Ellen
597 31 34
920 60 76
317 52 22
06., Kurzgasse 1/1
11., Guglgasse 6/3/6/6
20., Brigittenauer Lände 156/5/2
15. – 16. August 2015
Dr. Kova Martin
Dr. Wolner Christine
Dr. Emara Gad
920 60 76
330 86 65
408 32 07
11., Guglgasse 6/3/6/6
02., Brigittenauer Lände 4/1
17., Geblergasse 67/3
22. – 23. August 2015
Dr.-medic stom. Hortolomei Armand-Romeo
DDr. Aigner Alla
Dr. Iacob Ovidiu
505 43 06
600 39 64
332 75 10
01., Kärntner Ring 10/6
10., Laxenburger Straße 83/3-4
20., Raffaelgasse 1/9
29. – 30. August 2015
Dr. Schöberl Rainer
Dr.-medic stom. Aktaa Ghazwan
Dr. Kniewasser Wolfgang
216 11 33
586 62 92
479 73 74
02., Engerthstraße 150/10/5
04., Wiedner Hauptstraße 64/2
18., Gymnasiumstraße 28
36 doktor in wien 07_08_2015
NOTDIENSTE SERVICE
DIENSTHABENDE FACHÄRZTE FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE SEPTEMBER 2015 (VON 20.00 – 1.00 UHR FRÜH)
01.Dr. Belk Otto
893 43 51
15., Mariahilfer Straße 139/5-6
02.DDr. Lindner Andreas
985 87 18
15., Schmutzergasse 2
03.DDr. Engin-Deniz Brigitte
368 73 73
19., Chimanistraße 19
04.Dr. Wichlas Sandra
544 73 16
05., Hartmanngasse 10/20
05.Dr. Fuchs Nikolaus
713 62 30
03., Klimschgasse 14
06.Dr. Mamut Achim
888 19 43
23., Marktgemeindegasse 44-50/4/5
07.Dr. Sindelar Erwin
523 61 61
07., Neubaugasse 11/10
08.Dr. Pinchasov Wjaczeslaw
914 32 80
14., Linzer Straße 408/I
09.DDr. Bandila Rodica-Florica
479 29 00
18., Hockegasse 17/Top B01
10.DDr. Stary Otto-Felix
492 03 04
16., Richard-Wagner-Platz 3/1
603 23 23
10., Pernerstorfergasse 25/16
12.Dr. Wolner Christine
330 86 65
02., Brigittenauer Lände 4/1
13.Dr. Ludvik-Meyer Gerda
216 61 72
02., Praterstraße 58
MR Dr. Grünberger Doris
712 44 28
03., Parkgasse 15/2
15.Dr. Fuhrmann Anton
893 63 69
15., Ullmannstraße 52
11.
14.
Mag. DDr. Seitz Monika 16.Dr. Fenninger Christoph
596 32 99
06., Schmalzhofgasse 24/6
17.Dr. Arnaout Mounir
545 26 46
05., Margaretenstraße 102/8-9
18.Dr. Janacek Milos 892 32 63
15., Mariahilfer Straße 140/11
19.DDr. Monov Gabriel
470 19 57
18., Weimarer Straße 15
20.Dr. Elias Michael
350 66 66
20., Othmargasse 25/57
21.DDr. Deinhofer Edith
523 71 14
07., Kaiserstraße 5/17
22.Zahnarzt Shamoon Ragheed
485 78 17
16., Wattgasse 63
23.DDr. Friede-Lindner Ingrid
368 42 52
19., Gymnasiumstraße 62
24.DDr. Tasch Maximilian 877 83 91
13., Altgasse 23/5
25.Dr. Schwehr Axel
214 31 68
02., Taborstraße 76/3
26.Dr. Pernatsch Michael
587 43 73
04., Paulanergasse 16/53
27.Dr. Moser Wolfgang
982 69 49
15., Selzergasse 34/4
28.Dr. Geyerhofer Susanne
278 36 75
21., Gerichtsgasse 1e/4/4
29.Dr. Peternel Herbert
30.Dr. Hock Jasmin
713 61 31
603 09 73
03., Rasumofskygasse 9-11
10., Keplergasse 16
WOCHENEND- BZW. FEIERTAGSDIENST (SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAG VON 9.00 – 18.00 UHR) SEPTEMBER 2015
05. – 06. September 2015
Dr. Koban Gert
317 46 64
09., Grundlgasse 1
Dr. Gorea Pastorel
604 51 03
10., Reumannplatz 17/2/10
Dr. Nicolae Raluca-Elena
270 59 59
21., Schloßhofer Straße 13-15/2
Dr.-medic stom. Dumitru Doina
596 17 15
06., Gumpendorfer Straße 115
Zahnärztin Pilus Katarzyna
603 08 04
10., Ettenreichgasse 14/3-5
Dr. Sarukhanyan Roman
486 02 83
16., Wurlitzergasse 13/10+11
Dr. Lehner Robert
726 36 26
02., Lassallestraße 40/8/3
Dr. Waldbauer Barbara
914 96 54
14., Gruschaplatz 8
DDr. Roser-Podlesak Christine
370 21 09
19., Grinzinger Straße 70
Dr. Wolner Christine
330 86 65
02., Brigittenauer Lände 4/1
Dr. Sas Katharina 815 05 50
12., Steinbauergasse 34
Dr. Vyslonzil Paul
485 89 13
16., Feßtgasse 10
12. – 13. September 2015
19. – 20. September 2015
26. – 27. September 2015
Ambulanz der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (AKH Wien – Telefon der Notfallaufnahme, Leitstelle 6D,
Tel.: 40 400/1964 oder 3964 DW). Bitte nur in dringenden kieferchirurgischen Fällen auf die Ambulanz verweisen!
07_08_2015 doktor in wien 37
KONTAKT KLEINANZEIGEN
Gutgehende Wahlarztordination für Psychiatrie im 15. Bezirk wegen Pensionierung
weiterzugeben.
Dr. Heinz Fölkl, 0676/775 71 91,
[email protected].
Kinderärztin sucht Karenzvertretung für
Wahlarztordination in Eichgraben bei Wien.
Karenz: Mitte September bis Oktober/November, aber gerne auch schon zum Eingewöhnen
davor oder darüber hinaus.
Dr. Raffaela Hammerl,
Tel.: 0688/861 91 04,
[email protected],
www.kinderarzt-eichgraben.at.
Klavierstimmaktion
€ 90,– in Wien/€ 100,– außerhalb. Alles inkl.
Erfahrener Fachmann besucht Sie!
Tel.: 0676/686 61 62.
Internet: www.pianoservice.at,
E-Mail: [email protected].
Planung - Bau - Umbau! Alles aus einer Hand!
Wir bieten eine kompetente und individuelle
Projektbetreuung. Die Renovierung alter Bausubstanz und Umbauten sind unsere Stärken.
Dymecka 0660/462 80 28, [email protected].
Platz in gut eingeführter Wahlarztordination
im Zentrum Korneuburgs frei. Große Nachfrage
nach FA/ärztin für Psychiatrie und/oder Neurologie. Gut besuchte psychiatrische Wahlarztordination seit 6 Monaten unbesetzt. Ein großes,
engagiertes Team freut sich auf neue Mitglieder.
Bei Interesse melden Sie sich bitte unter: 0660/490
63 78 (ev. Mailbox: Wir rufen zurück.) bzw. per
Mail unter: [email protected].
Gebrauchte Ultraschallgeräte
von Siemens, Philips, Toshiba,
Samsung/Sonoace und anderen
Herstellern günstig anzubieten.
Verschiedene Applikationen.
Nähere Information: Hr. Kundi,
Tel.: 0676/786 57 46.
Ordination, Apotheke, 1210 Wien
Top Lage - Leopoldauer Platz,
226 m², BMM € 2.700,([email protected], 0660/666 90 00).
Ordination für Psychiatrie und Neurologie sucht
FachärztIn für Neurologie für eine Karenzvertretung an einem Tag pro Woche.
Lukrative Honorierung.
Zuschriften an [email protected].
Das Kriseninterventionszentrum Wien
sucht eine/n Arzt/Ärztin mit ius practicandi
oder eine/n Facharzt/Fachärztin für Psychiatrie
für 20 Wochenstunden ab Jänner 2016.
Tätigkeitsbereich: Krisenintervention, Kurz­­p­sychotherapie, medikamentöse Therapie.
Voraussetzungen: psychotherapeutische Ausbildung (eingetragen in die PsychotherapeutInnenliste des BMG oder PSY3), psychiatrische
Vorerfahrung, Bereitschaft, in einem gleichberechtigten interdisziplinären Team zu arbeiten.
Monatsbruttogehalt: € 2.200,– (lt. BV),
Überzahlung abhängig von beruflicher Qualifikation und Erfahrung möglich.
Bewerbungen per E-Mail oder Post an:
Dr. Claudius Stein, ärztlicher Leiter,
1090 Wien, Lazarettgasse 14A,
[email protected],
www.kriseninterventionszentrum.at.
Ordinationsräumlichkeiten tageweise oder
halbtageweise zu vermieten, Wien IV, PrinzEugen-Straße. Repräsentatives Sprechzimmer
mit offenem Kamin, Parkettboden, ca 35 m2,
angrenzender Behandlungsraum, Wartebereich,
Internet, WLAN, exklusiv möbliert.
Anfragen unter 01778 an
[email protected].
90 x 128
Teilen macht Sinn
Es ist genug für alle da – wenn man teilt. Helfen Sie
der Wiener Tafel Armutsbetroffene zu versorgen –
mit guten Lebensmitteln, die andernfalls entsorgt
würden.
Spenden Sie jetzt: IBAN: AT09 2011 1310 0530 3005
www.wienertafel.at
*SMS-Preis laut Ihrem Tarif, keine Zusatzkosten. Mit dem Absenden der SMS
unterschreiben Sie die Petition zum Schutz der Bienen und stimmen zu, dass
Greenpeace Sie kontaktieren darf.
Pestizide machen Bienen krank.
Sterben die Bienen aus, sind
auch wir Menschen in Gefahr.
Jetzt Petition gegen
Pestizide unterzeichnen:
Greenpeace ist Teil der Initiative
Greenpeace dankt für die Unterstützung durch die kostenlose Schaltung
dieses Inserats.
SMS MIT „BIENEN“
AN 0664 660 30 30 *
38 doktor in wien 07_08_2015
WT_AZ_Gesammelt_RZ.indd 22
30.01.15 09:50
Pr
DIG
es
ve
mit
t er a c
ti
In
IVO
TE
e nt e r
Ös terreichs moderns
tes
internis tis ches
For tbild ung s forma t
für alle fertigen bzw. in A usbildung stehenden FachärztInnen
Wissenschaftliche Leitung: Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer
IHRE TERMINE 2015:
Online-Fortbildung: www.oegim-flip.at
Ha ut
Online-Fortbildung: www.oegim-flip.at
Niere
Online-Fortbildung: www.oegim-flip.at
Leber
21. September, 17.00 – 20.15 Uhr
Lu ng e
19. Oktober, 17.00 – 20.15 Uhr
Pa nkre a s
16. November, 17.00 – 20.15 Uhr
Herz
E in Or g
pro V eran a n
staltung
Informationen und Anmeldung:
www.oegim-flip.at
Veranstaltungsort:
Palais Eschenbach
Haus der Ingenieure
Eschenbachgasse 9, 1010 Wien
Z wei Me
t hodike
interdisz
n:
iplinär/m
ultimedia
l
D rei Ler
nmög lic
hkeite n
Live / Inte
:
rnet / Pri
nt
Teilnahmegebühr pro Veranstaltung € 25,Frühbucher-Bonus verfügbar!
ÖGIM Mitglieder sind von der T eilnahmegebühr befreit!
Anmeldung erforderlich, limitierte Teilnehmerzahl!
Po wered b y
Lernen Sie jetzt,
was Sie noch nicht wissen!
Novartis Pharma unterstützt mit dem Sponsoring des innovativen Self-Assessments
„Hippokratest“ die unabhängige, personalisierte ärztliche Fortbildung. Wir bieten der
österreichischen Ärztin und dem österreichischen Arzt die Möglichkeit eines Zugangs
zum Fortbildungsabo 2015 und damit eine ganz auf den persönlichen Wissensstand zugeschnittene Auswahl aus über 19.000 medizinischen Fortbildungsmöglichkeiten.
George Zarkalis
CPO Head & Country President Novartis Pharma GmbH Austria
Machen Sie jetzt den Hippokratest!
www.hippokrate.st
Bonus
10 sofort
aufgebuchte
DFP-Punkte
Bonus
12 Monats-Abo
exakt passende
DFP-Fortbildungsangebote
... macht Fortbildung effizient.
Eine Zusammenarbeit von Österreichische Akademie der Ärzte, ÖGAM und medONLINE.at