P.b.b. Ärztekammer für Wien, Weihburggasse 10-12, 1010 Wien, Erscheinungsort Wien/GZ 02Z032618 M Postaufgabenummer: 07 M I T T E I L U N G E N D E R Ä R Z T E K A M M E R F Ü R W I E N 07 08 2 0 1 5 SPITÄLER KASSENÄRZTE STEUER In letzter Minute kam die Einigung Bei Abrechnungen hilft eine Servicestelle Ab 2016 drohen Verschärfungen PATIENTENINTERESSEN VOR KAPITALINTERESSEN Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP könnte die Gesundheitssysteme in Europa tiefgreifend verändern. Die Ärzteschaft wird sich der drohenden Gefahren zunehmend bewusst. ▸ Tagungsmappe ▸ Unterlagen ▸ Meet the Experts Runde ▸ Nachlese auf medONLINE Psychiatrie ADHS & Angst in der Allgemeinpraxis 19. September 2015 9.00 –13.00 Uhr Veranstaltungsort: Courtyard Marriott Wien Messe Programm Trabrennstraße 4, 1020 Wien ▸ ADHS - nur eine Erkrankung im Schulalter? ▸ Psychotherapeutische und pharmakologische Behandlung von ADHS bei Kindern und Jugendlichen ▸ Angststörung - was ist das? ▸ Psychotherapeutische Medikation der Angststörung ▸ Meet the Experts Runde Information und Anmeldung unter: www.medizin-akademie.at Teilnahmegebühr pro Veranstaltung € 30 ,– | Frühbucherpreis € 25 pro Veranstaltung Anmeldung erforderlich, limitierte Teilnehmerzahl! MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON: BRIEF DES PRÄSIDENTEN IN EIGENER SACHE Sehr geehrte Kollegin! Sehr geehrter Kollege! Wir geldgierigen Erpresser ► Seit Anfang 2015, mit mehr als einem Jahrzehnt Verspätung, gilt auch bei uns das EU-Krankenanstaltenarbeitszeitgesetz: Ab 2021 wird es eine maximale durchschnittliche wöchentlich Arbeitszeit von 48 Stunden für Ärztinnen und Ärzte geben. Inzwischen wurden die Rahmenbedingungen in ganz Österreich entsprechend angepasst und drohende Einkommensverluste durch teilweise signifikante Grundgehaltserhöhungen ausgeglichen – zuletzt auch in Wien, wo gleichsam in letzter Minute doch noch eine Einigung mit der Gemeinde Wien erzielt werden konnte. Davor aber gab es viele gescheiterte Verhandlungen, in denen die Ärztekammer klare und für den reibungslosen Betrieb unabdingbare Punkte formuliert hat. Letztlich konnte sich die Ärztekammer überall durchsetzen „Nicht das Geld allein ist entscheidend, wie in der Öffentlichkeit zu suggerieren versucht wird. Vielmehr sind es mangelnde Organisation, Arbeitsverdichtung, mangelhafte EDV, steigender Arbeitsdruck, Unsicherheit über künftige Strukturen sowie länger werdende Wartezeiten in Ambulanzen und auf Eingriffe, die zu einer massiven Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führen.“ Die Forderungen lauteten: B enötigt wird eine entsprechende Personalausstattung, wenn die Leistungen beibehalten werden sollen. V eränderte Arbeitszeiten darf es nur nach anonymer Abstimmung an den Abteilungen geben. N achtdienste, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, müssen besser entlohnt werden. N otfalleinrichtungen und Akutaufnahmen müssen aufgewertet und ausgebaut werden. P rimarärzte und ärztliche Direktoren müssen ebenfalls mit 1. Juli 2015 eine Gehaltsanpassung erhalten. Kurz vor Anlaufen der „Streikmaschinerie“ hat die Gemeinde Wien dann doch noch eingelenkt und entsprechende Zugeständnisse gemacht: Wir konnten uns in allen fünf Punkten entscheidend durchsetzen. Erreicht wurde dies wohl auch durch den Umstand, dass kurz davor 93,5 Prozent der befragten KAV-Ärzte ihre prinzipielle Streikbereitschaft bekundet hatten. Die Stadträtin hat uns daraufhin als „geldgierige Erpresser“ verunglimpft. Umfrageergebnisse in dieser Größenordnung sind ein Aufschrei und ein unübersehbares Zeichen für eine generelle Unzufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen. Nicht das Geld allein ist entscheidend, wie in der Öffentlichkeit zu suggerieren versucht wird. Vielmehr sind es mangelnde Organisation, Arbeitsverdichtung, mangelhafte EDV, steigender Arbeitsdruck, Unsicherheit über künftige Strukturen sowie länger werdende Wartezeiten in Ambulanzen und auf Eingriffe, die zu einer massiven Unzufriedenheit bei den Mitarbeitern führen. Viel wichtiger ist der ehrliche Umgang miteinander Foto: Stefan Seelig Im Interesse unserer Patienten ist uns ein unter den geänderten Rahmenbedingungen funktionierendes Gesundheitssystem wichtig. Das steht offenbar im Gegensatz zu den Interessen des KAV-Managements, das, wie es scheint, primär zum Sparen eingesetzt wurde. Ein Blick nach Niederösterreich zeigt, dass eine rechtzeitige Umstellung bei den Arbeitszeiten auch ganz ohne Proteste möglich ist – dort gibt es seit Längerem eine für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung. In Wien hingegen waren Protestkundgebungen, Demonstrationen und zuletzt sogar eine Streikdrohung notwendig, um eine letztlich dann doch befriedigende Lösung für die Ärzteschaft erreichen zu können. Es geht nicht darum, wer wen erpresst. Wir erfüllen unsere Aufgaben gerne, es bedarf nur eines ehrlichen Umgangs miteinander – und etwas Wertschätzung. Es geht um das Anerkennen von Leistungen, welche täglich von den Kolleginnen und Kollegen im KAV erbracht werden. Besuchen Sie auch meinen Blog: blog.szekeres.at. Herzlichst, Ihr Thomas Szekeres 07_08_2015 doktor in wien 3 >> 5. Österreichischer Pankreastag >> Konsensus-Statement „Erkrankungen des Pankreas“ >> Wissenschaftliches Komitee: > Ahmed Ba-Ssalamah > Peter Götzinger > Friedrich Längle > Klaus Markstaller > Andreas Püspök > Werner Scheithauer > Maximilian Schöniger-Hekele > Felix Sedlmayer > Judith Stift > Michael Trauner > Barbara Tribl > Roman Ullrich > Friedrich Wrba > Christoph Zielinski Illustration: American Society of Clinical Oncology >> Veranstalter: Medizinische Universität Wien >> Organisation: Michael Gnant Gabriela Kornek Martin Schindl >> Zeit: Samstag, 5.9.2015, 900–1400 Uhr >> Ort: Campus Altes AKH, Hörsaal C1, Hof 2 >> Programm Auszug >> Diagnostik, Genetik, Zysten •Radiologische und endoskopische Diagnostik bei soliden und zystischen Tumoren •Familiäres Pankreaskarzinom - ein Screening Konzept >> AkutePankreatitis •Intensivtherapie •Interventionelle Therapie •Minimale bis maximale chirurgische Behandlung >> Anmeldung unter www.medizin-akademie.at Die Teilnahme ist kostenlos Information: Medizin Medien Austria | Medizin Akademie Christine Kreibich Grünbergstraße 15, 1120 Wien Tel.: +43/1/546 00 550 Fax: +43/1/546 00 50 550 Mail: [email protected] Internet: www.medizin-akademie.at >> Pankreaskarzinom •Fortschritte in der medikamentösen Therapie •Chirurgische Standards: RR, Anastomosen, Drainage •Pathologie: Response, RR, IPMN •Neuroendokrine Tumoren des Pankreas •Palliativmedizin beim Pankreaskarzinom •Ernährung bei Bauchspeicheldrüsenkrebs >> Mit freundlicher Unterstützung von: BGP Products Mylan EPD, Celgene, Covidien, Johnson & Johnson, Roche, Takeda Stand bei Drucklegung >> In Kooperation mit Österreichische Krebshilfe Österreichische Krebshilfe Wien Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin Österreichische Gesellschaft für chirurgische Onkologie Österreichische Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie Österreichische Gesellschaft für Chirurgie Österreichische Gesellschaft für Radioonkologie Berufsverband Österreichischer Chirurgen EDITORIAL INHALT Inhalt 3 In eigener Sache Intern 6 N ews Im Zuge der „Wiener Vorlesungen“ erhielt die US-amerikanische Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin Ruth Klüger am 12. Juni 2015 im Wiener Rathaus den von der Wiener Ärztekammer gestifteten Paul-Watzlawick-Ehrenring 2015. Im Rahmen der Preisverleihung hielt Klüger einen Vortrag zum Thema „Geschichten erzählen“. 10 N ews Eine deutliche Erhöhung bei der Abgeltung von Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten, Zuschläge für alle an einer zentralen Notaufnahme tätigen Ärztinnen und Ärzte sowie veränderte Dienstzeiten nur mit Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter – das sind einige der Eckpunkte der soeben erzielten Vereinbarung zum neuen Dienstzeitmodell und Besoldung der Ärztinnen und Ärzte im Wiener KAV. 14 N ews Aufgrund der zunehmenden Abrechnungskontrollen seitens der Wiener Gebietskrankenkasse hat sich die Ärztekammer entschlossen, eine interne Servicestelle für kassenärztliche Abrechnungen zu etablieren. Der Start wird voraussichtlich 2016 erfolgen. 16Kammerbereich 20Gesundheit und Politik Coverstory 2 2 Patienteninteressen vor Kapitalinteressen Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP könnte die Gesundheitssysteme in Europa tiefgreifend verändern. Die Ärzteschaft wird sich der drohenden Gefahren zunehmend bewusst. Service 6Fortbildung 2 Vorträge, Tagungen, Symposien 28Medizin 34Steuer Der Begutachtungsentwurf zur Steuerreform 2015/16 liegt vor. Damit droht eine veritable Belastungswelle. Das Erfreuliche: Die Erhöhung der Kapitalertragsteuer auf Dividenden sowie die Neuregelung der Grunderwerbsteuer kommen erst 2016. 35Bücher 36Diensthabende Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Foto: AEK Wien 38Kleinanzeigen IMPRESSUM Herausgeber und Medieninhaber: Ärztekammer für Wien, Körperschaft des öffentlichen Rechts, vertreten durch den Präsidenten, 1010 Wien, Weihburggasse 10–12, T 01/515 01, F 01/515 01-1289, Mail: [email protected]. Redaktionsvorsitz: Dr. Stefan Ferenci. Stellvertreter: Dr. Franz Mayrhofer. Redaktion: Dr. Hans-Peter Petutschnig (Chef vom Dienst), Mag. Petra Lindermuth, Bakk., Mag. Susanne Schönmayr, Mag. Elisa Cavalieri, Alexandra Wolffinger (Sekretariat, Fotos). Verleger: Medizin Medien Austria GmbH, Forum Schönbrunn, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Stg. 1, T 01/54 600-0, F DW 50 531, Mail: [email protected]. Aboverwaltung: Alexandra Wolffinger, T 01/515 01-1223, Mail: [email protected]. Anzeigenleitung: Reinhard Rosenberger, T 01/54 600-510. Anzeigenverkauf: Bernhard Mitterhauser, T 01/54 600-531. Anzeigensekretariat: Sylvia Saurer, T 01/54 600-512, Mail: [email protected]. Druck: Friedrich VDV, 4020 Linz. Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: www.aekwien.at/media/Offenlegung_DIW.pdf Editorial Wind machen Auch das viele Diskutieren und Schimpfen, das Argumentieren gegen Unsinn und Niedertracht, das sich ständig Wappnen gegen die mediale Faust unter die Gürtellinie ermüdet und erschöpft, und ein Urlaub muss sein. Vorher aber sollen noch alle vor den Vorhang gerufen werden, die sich an diesem ebenso spannenden wie bisweilen frustrierenden Diskurs um die Entwicklung unseres Gesundheitswesens mit Engagement persönlich beteiligen – wortgewaltig in den Gremien, pointiert und polemisch in Interviews und Kommentaren in Zeitungen und Zeitschriften, frech und furchtlos in Presseaussendungen, mit Witz und blitzartig aktuell in den sozialen Medien, mit Leserbriefen und kabaretthaft treffsicheren Postings in verschiedenen Foren und Blogs. Sie alle machen den Wind, der in die Segel des Schiffs „Gesundheitswesen“ bläst und es in Bewegung hält. Die Motive, nicht in der bequemen Loge zu verharren, sondern sich in das Getümmel auf die Bühne zu begeben, sind meist vielfältig. Ob Idealismus, Ärger über Missstände im eigenen Arbeitsumfeld, ob der Anspruch auf gerechte Entlohnung oder das Leiden am Klima verweigerter Wertschätzung, der Schritt, den eigenen Standpunkt nicht nur in der privaten Runde, sondern auch in der Öffentlichkeit lauthals zu artikulieren, bedeutet immer, sich wohlwollender Zustimmung, aber auch feindseligen Buhrufen, auszusetzen. Das ist unangenehm und nicht selten gefährlich für das eigene berufliche Fortkommen. All diesen Lautstarken gebührt ein Zwischenapplaus, verbunden mit der Aufforderung, keinesfalls vor der Zeit locker zu lassen. Sie erweitern die Möglichkeiten und den Horizont politischer Partizipation. Courage ist ansteckend, wie das überzeugende Ja zur Option Streik bei den Spitalsärzten bewiesen hat. Mut zahlt sich aus, aber nur derjenige, der nicht nur die Faust im Sack ballt, sondern unüberhörbar und öffentlich Stellung bezieht und einen ordentlichen Wind macht! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Urlaub. Ihr Franz Mayrhofer 07_08_2015 doktor in wien 5 INTERN NEWS Paul-WatzlawickEhrenring der Ärztekammer für Wien 2015 Geschichten aus Wien – von Ruth Klüger erlebt, erzählt, erdichtet Im Zuge der „Wiener Vorlesungen“ erhielt die US-amerikanische Literaturwissenschafterin und Schriftstellerin Ruth Klüger am 12. Juni 2015 im Wiener Rathaus den von der Wiener Ärztekammer gestifteten Paul-Watzlawick-Ehrenring 2015. Im Rahmen der Preisverleihung hielt Klüger einen Vortrag zum Thema „Geschichten erzählen“. Herrn, der mir erklärte, er lese zwar sehr viele Bücher, aber niemals Romane. Von den Büchern über Wirklichkeit und Wissenschaft, mit denen er sich abgäbe, könne man etwas lernen, aber erfundene Geschichten seien eine Zeitverschwendung für den ernsthaften Bürger. Obwohl er sich auf Romane konzentrierte, als die Gattung, von der er wegwerfend sprach, so forderte er mich doch eigentlich heraus, die ganze Belletristik, die Literatur, angesichts der drängenden Wirklichkeit zu verteidigen. Dass es eine scharfe Grenze zwischen der „wirklichen“ Wirklichkeit und den Hirngespinsten der Phantasie gäbe, war ihm eine 6 doktor in wien 07_08_2015 „In allen Zivilisatio nen, von denen wir wissen, haben die Menschen einander Geschichten erzählt.“ Selbstverständichkeit, auf die man nicht weiter eingehen musste. Ich hätte ihm eine konstruktivistische Antwort geben sollen, nämlich dass die Wirklichkeit, die wir zu sehen glauben, immer eine erfundene Wirklichkeit ist, dass es die vermeintlich objektive Wirklichkeit in Reinkultur gar nicht gäbe, sondern nur die, welche vom Beobachter einer Situation oder eines Zustands konstruiert beziehungsweise „erfunden“ wird, also eine subjektive Wirklichkeit. Das Wissen ist vom Erfinden abhängig, lehrt uns der Konstuktivismus. Das sei der Grund, hätte ich ihm sagen sollen, warum wir erfundene Geschichten so dringend brauchen. Menschliche Erzählfreudigkeit Leider fiel mir aber in dem Augenblick nur ein, mein Gegenüber seinerseits herauszufordern, mit der Frage, ob er denn alle Fiktionen konsequent vermeide, ob er zum Beispiel nie ins Kino gehe und kein Gefallen an Filmen habe, ob er vielleicht am Fernsehen immer nur die Nachrichten sehenswert fände (also diese sogenannten Wirklichkeiten, an die sich die meisten Leute nach sehr kurzer Zeit nicht mehr erinnern können). Ich kenne nur wenige Menschen, die mir eine ehrlich negative Antwort auf diese Frage über Filme geben würden. Denn wir beziehen unseren Bedarf an erfundenen Geschichten heutzutage immer Foto: Stefan Seelig ► Neulich sprach ich mit einem NEWS INTERN mehr von den visuellen Medien. Ich spreche absichtlich von „unserem Bedarf. Denn der Kern der Sache ist, dass in allen Zivilisationen, von denen wir wissen, die Menschen einander Geschichten erzählt haben, mündlich oder schriftlich, auf Steintabletten oder auf gebundenem Papier, heutzutage auf der Leinwand und jetzt auch elektronisch, manchmal mit dem Anspruch, heilige Schriften zu sein, dann wieder als ernsthafte, aber nicht heilige Mythologie oder auch als Märchen und heiterer Schwindel. Manchmal mündlich auf Marktplätzen oder im Theater. Zu Hause vor versammelten Kindern oder im Gotteshaus vor andächtiger Gemeinde. Manchmal gesungen, meistens gesprochen, manchmal in Versen, dann wieder in Prosa. Manchmal strafbar und verboten, aber doch nicht unterzukriegen. Romane und Filme sind nur eine kleine Unterabteilung dieser nicht abbrechbaren Entwicklung der menschlichen Erzählfreudigkeit, diesem Verlangen nach konstruierten Wirklichkeiten. Der Konstruktivismus, wie ich ihn mit laienhafter Beschränkung verstehe, kommt diesem Verlangen entgegen. Aleida Asssmann (Paul-WatzlawickEhrenring-Trägerin 2009, Anm.) hat in ihrer Dankrede für die Ehrung, die mir heute zuteil wird, das menschliche Bedürfnis, Geschichten zu erfinden und zu erzählen, vorausgesetzt und ihren sozialen Zweck so gedeutet: „Im kollektiven Gedächtnis werden mentale Bilder zu Ikonen und Erzählungen zu Mythen ... Solche Mythen lösen die historische Erfahrung von den konkreten Bedingungen ihres Entstehens weitgehend ab und formen sie zu zeitent hobenen Geschichten um, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Wie lange sie weitergegeben werden, hängt davon ab, ob sie gebraucht werden.“ Das Schlüsselwort ist gebraucht, brauchbar. Sie merken: Die Voraussetzung ist, dass sie gebraucht werden. Die Frage ist nicht, ob, sondern nur, welche Geschichten werden gebraucht und wie lange werden gerade diese Phantasien gebraucht. Manche halten sich erstaunlich lange, erläutert Assmann, andere werden abgestreift und es kommen neue, es kommen andere, die brauchbarer sind für ein neues Zeitalter. Von Realität und Fiktion Verliebt in das Vergängliche Was hat nun die anspruchsvolle Literatur, die ja als Germanistik mein Fach ist, beizutragen? Ich schlage kühn vor, Franz Kafka zum Konstruktivisten par excellence der deutschen Literatur zu ernennen. Ein negativer Konstruktivist, wenn man so will, denn in seinem Werk verschwimmen Wirklichkeit und Wahrnehmung in einer von Angst aufgeladenen und zerrütteten Welt. In seinen Geschichten kann man die unheimliche Seite konstruktivistischer Lebenserfahrung kennenlernen und nachvollziehen. Ein Beispiel: Es gibt einen Kafka-Text, in dem ein ähnlicher Herausforderer wie mein Bekannter, der Romane verachtet, von Parabeln, von Gleichnissen, redet und konstatiert: „Alle diese Gleichnisse wollen eigentlich nur sagen, dass das Unfassbare unfassbar ist, und das haben wir gewusst. Aber das, womit wir uns jeden Tag abmühen, sind andere Dinge.“ Das heißt, hier wird die Realität, „das, womit wir uns jeden Tag abmühen“, gegen die Fiktion ausgespielt, und die Fiktion, die hier in der Spielart des Gleichnisses vertreten ist, wird abgewertet. Der Verächter des Gleichnisses meint, dass das Gleichnis ihm nichts zu sagen hat, er habe andere Sorgen. Darauf antwortet ein Vertreter der erfundenen Wahrheit: „Warum wehrt ihr euch? Würdet ihr den Gleichnissen folgen, dann wäret ihr selbst Gleichnisse geworden und damit schon der täglichen Mühe frei.“ Aha, hier wird‘s schwieriger. Etwas Übernatürliches, vielleicht sogar Mystisches, schwingt in dieser Verteidigung des Gleichnisses mit. Schlägt der Sprecher vor, man soll sich von der objektiven mühseligen Wirklichkeit frei machen und in der Phantasie, das Heil, in der Fiktion, glücklich werden? Nicht so schnell. Denn nun sagt ein anderer: „Ich wette, dass auch das ein Gleichnis ist.“ Der erste sagte: „Du hast gewonnen.“ Der zweite sagte: „Aber leider nur im Gleichnis.“ Der erste sagte: „Nein, in Wirklichkeit; im Gleichnis hast du verloren.“ Haben Sie noch den Faden in der Hand? Spinnt uns der Kopf ein wenig? Diese Geschichte ist auf keinen eindeutigen Nenner zu bringen. Wo sind hier Anfang und Ende? Wirklichkeit und Gleichnis konfrontieren einander, und nur einer von den beiden kann recht haben, kann die Wette gewinnen. Oder doch nicht? Und wenn ja, welcher? Wir suchen umsonst irgendeinen Zipfel, der aus dem Labyrinth herausführt. Oder zumindest zum Anfang zurückführt. Oder geben es auf und sagen, es ist doch nur ein Witz. Dieses Geplänkel über die Gleichnisse ist aber eher ein literarischer Möbiusstreifen, so eine Schleife mit verdrehten Enden, man weiß nicht, wo oben und wo unten ist, und noch weniger, was innen und was außen ist. Die Wirklichkeit gibt es zwar („das, was uns abmüht“, heißt sie), aber wo ist ihr verdammtes Gegenteil, wenn subjektiv und objektiv verschwimmen und ineinander übergehen? Dem Möbiusstreifen sieht man’s an. Er ist eine zweidimensionale Struktur, die nur eine Kante und eine Fläche hat. Ein Rätsel > „Die Frage ist nicht, ob, sondern nur, welche Geschichten werden gebraucht und wie lange werden gerade diese Phantasien gebraucht.“ Zur Auszeichnung Der Paul-Watzlawick-Ehrenring wird an Menschen verliehen, die sich für den Diskurs zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen sowie um die Humanisierung der Welt verdient gemacht haben. Er ist eine Hommage an den großen – 2007 verstorbenen – Kommunikationstheoretiker Paul Watzlawick, der unter anderem durch seine Publikationen „Anleitung zum Unglücklichsein“ und „Wie wirklich ist die Wirklichkeit?“ Bekanntheit erlangte. Zum Ring Kreiert im Rahmen eines Wettbewerbs der Universität für Angewandte Kunst Wien und der Meisterklasse Paolo Piva, ist der Paul-Watzlawick-Ehrenring in Form eines Möbiusbands gestaltet – benannt nach dem deutschen Mathematiker und Astronom August Ferdinand Möbius (1790-1868). Er leistete mit der Einführung der homogenen Koordinaten und des Dualitätsprinzips wertvolle Beiträge zur analytischen Geometrie und gilt als Pionier der Topologie. So wie das Möbiusband mit seiner zweidimensionalen Struktur mit nur einer Kante und einer Fläche in sich gedreht und gewendet werden kann und letztlich immer wieder in sich selbst übergeht, geht auch bei Watzlawicks Self-Fulfilling-Prophecy am Ende das angenommene oder erwartete Ereignis immer wieder in die Wirklichkeit über. Zu den bisherigen Preisträgern Seit 2008 wurden der Soziologe Peter L. Berger, die Kulturanthropologin Aleida Assmann, der Kulturphilosoph Rüdiger Safranski, der Architekt Friedrich Achleitner sowie der Physiker Walter Thirring mit dem Ehrenring der Wiener Ärztekammer bedacht. 07_08_2015 doktor in wien 7 INTERN NEWS Goethe konnte sich das leisten So lässt der alte Goethe den alten Faust den Sinn des Lebens zusammenfassen. Richtig? Nein, falsch. Denn noch im selben Akt wird dieses Bekenntnis zu Tüchtigkeit und zur ergreifbaren Welt umgekehrt. In der Szene „Grablegung“ ist Faust gestorben, und der Teufel, der sich diese kostbare Seele mit schwerer Arbeit und in langen Jahren redlich verdient hat, wird von himmlischen Geistern um seinen Lohn geprellt. Mithilfe von „dirty tricks“, nämlich homosexueller Verführung, entreißen sie dem armen Mephisto, was rechtmäßig sein ist („sein erworbnes Recht“ nennt er es): „Mir ist ein großer einziger Schatz entwendet./Die hohe Seele, die sich mir verpfändet,/Die haben sie mir pffifig weggepascht.“ In der nächsten und letzten Szene, „Bergschluchten“ genannt, wird nun das, was eben noch fest war, als Gleich8 doktor in wien 07_08_2015 Paul-WatzlawickEhrenring der Ärztekammer für Wien 2015 Ruth Klüger – Die Biografie Ruth Klüger wurde am 30. Oktober 1931 als Tochter eines jüdischen Frauenarztes in Wien geboren. Ihr Vater und ihr Halbbruder fielen dem Holocaust zum Opfer. 1942 wurde Klüger im Alter von elf Jahren gemeinsam mit ihrer Mutter ins Konzentrationslager deportiert, vorerst nach Theresienstadt. Anschließend war sie im Theresienstädter Familienlager von Auschwitz-Birkenau und danach in Christianstadt, einem Außenlager von Groß-Rosen, gefangen. 1945 gelang ihr die Flucht noch kurz vor dem Kriegsende. Diese Jugend beschreibt sie in ihrem 1992 erschienenen und viel beachteten Buch „weiter leben“. Nach dem Krieg lebte sie mit ihrer Mutter im bayrischen Straubing, wo sie auch das Abitur machen konnte. Dann begann sie ein Germanistikstudium in Regensburg. Ruth Klüger emigrierte 1947 in die USA, studierte in New York und Berkeley Germanistik, nachdem sie ein Studium der Anglistik und Amerikanistik abgeschlossen hatte. 1953 heiratete sie den Historiker Werner Angress; sie bekamen zwei Söhne. Sie startete eine akademische Karriere: Von 1962 bis 1994 war sie als Universitätslehrerin an verschiedenen US-Universitäten tätig. 1986 wurde sie Professorin für Germanistik an der University of California, Irvine. Von 1988 bis 1990 war sie Leiterin des kalifornischen Studienzentrums in Göttingen (Deutschland). Seit 1988 ist sie Gastprofessorin an der Georg-August-Universität Göttingen. Von 1976 bis 1979 war Ruth Klüger aktives Mitglied der „Modern Language Association Commission on the Status of Women in the Profession“ und wandte sich Mitte der 1970er-Jahre verstärkt feministischen Themen zu. Von 1977 bis 1984 gab sie die Fachzeitschrift German Quarterly heraus. nis bezeichnet. Die letzten Verse von Goethes größtem Werk sagen aus: „Alles Vergängliche/Ist nur ein Gleichnis.“ So zieht Goethe, den ich immer noch vor allem als den deutschen Aufklärer par excellence sehe, am Ende seines Lebens und am Ende von Faust II der Wirklichkeit, wie wir sie verstehen, den Boden unter den Füßen weg und wird zum Konstruktivisten. Wie bei Kafka haben wir es mit Gleichnissen und ihrer Bedeutung, ihrem Widerstand zu ihrem Gegenteil zu tun. Nur das unscharf wahrgenommene, mystisch Verklärte und in Mythen Festgehaltene ist in der Bergschluchtenszene morgen dasselbe, das es gestern war: „Das Unzulängliche,/Hier wird’s Ereignis;/Das Unbeschreibliche,/Hier ist’s getan.“ Es sind Spiegelungen der Wahrnehmung: Bei Goethe ist auf einmal die Wirklichkeit selbst („alles Vergängliche“) zum Gleichnis geworden, und das Andere, das Subjektive, welches er „das Unzulängliche“ nennt, ist – was? – das, was sich ereignet, was getan ist, wie er es ausdrückt, und ist erstaunlicherweise im Bereich der Mystik zu Hause. Normalerweise kann ja gerade das, was getan wird, adäquat beschrieben werden. In Umkehrung unserer üblichen beschreibbaren Wahrheit ist die Wirklichkeit des „Tüchtigen“, wie Faust ihn eben noch lobend genannt hat, plötzlich unbeschreibbar. Wir landen, Foto: Stefan Seelig > in der Topologie ist so ein Möbiusstreifen, dessen Lösung neue Rätsel aufgibt. Wie Kafkas Fabel. Na ja, Kafka, werden Sie sagen. Ein großer Schriftsteller, ein Genie, aber ein verrückter, veränstigter Querkopf. Was kann man da erwarten? Aber er war ja keineswegs der erste. Deutsche Dichter, Klassiker wie Romantiker, sprechen hartnäckig von „Vergänglichkeit“, sind geradezu verliebt in das Vergängliche, womit sie jene scheinbar objektive und scheinbar festgemauerte historische Wirklichkeit meinen. Mit dem Wort „vergänglich“ weisen sie darauf hin, dass diese Wirklichkeit sich immerfort verändert. Also, von Kafka möchten wir uns lieber abwenden und halten uns lieber an Goethe, der immer wusste, wo’s lang geht und der mit beiden Beinen auf dem Boden der Wirklichkeit stand; an Goethe, der die Aufklärung von Jugend an als eine Selbstverständlichkeit mit sich trug, wie wir unsere Armbanduhren, und dem keine Verwechslung von gelebtem und verklärtem Leben durchgegangen wäre. Ich zitiere also den alten Goethe, wie er den alten Faust im zweiten Teil der Tragödie über den vernünftigen Menschen sagen lässt: „Er stehe fest und sehe hier sich um./Dem Tüchtigen ist diese Welt nicht stumm … Was er erkennt, lässt sich ergreifen./Er wandle so den Erdentag entlang.“[11445ff.] NEWS INTERN wie bei Kafka, im Labyrinth. Wie bei Kafka, doch heiterer. Bei Goethe siegen immerhin die guten Geister, wenn auch mit reichlich unsauberen Mitteln, was den Sieg der Himmlischen wiederum ins Komödienhafte zu verzerren droht. Ein Art von literarischem, fast operettenhaftem Konstruktivismus, wie es sich nur der alte Goethe leisten konnte. “… hier ist’s getan“ Doch die Lust, mit der wir alle Geschichten erzählen, hören, erfinden, durchspielen, ist kein müßiger Zeitvertreib, sondern ist die ebenbürtige Schwester der Wissbegierde. Im menschlichen Denken verschmelzen Erzählfreude und Wissensdurst. Die erfundene Wirklichkeit, die sich ja besonders glänzend in der Literatur offenbart, spielt mit einer Möbiusschleife, die das Gewesene abrollt, neu verarbeitet und in die Zukunft deutet, während sie das Gegenwärtige wie die Katze den Wollknäuel vor sich hinrollt. Das hätte ich dem Herrn erwidern sollen, der sein Leben nicht mit dem Lesen von Romanen verschwenden wollte. Gleichnisse und die Wollknäueln der Katzen hätte ich ihm anbieten und ihm nahelegen sollen; dass Geschichten erzählen oder sie zu hören und zu lesen nicht nur eine Lust und eine Freude, sondern eine Notwendigkeit sei. Die Erfahrung mit ihren konkreten Bedingungen: Das ist eben die objektive Wirklichkeit, die die Konstruktivisten infrage stellen. Was sich jedoch nicht relativieren lässt, ist die Wirklichkeit des Todes. Es ist der Tod, gegen den sich die gesamte Weltliteratur mit all ihren Gleichnissen auflehnt. Scheherezade erzählt ihre Geschichten gegen den Tod, der ihr jeden Morgen droht. Die versammelten Erzähler in Boccacios Decamerone tun dasselbe, sie erfinden Geschichten, während draußen der Schwarze Tod tobt. Der Tod ist der überwältigende Beweis von einer Wirklichkeit, die nicht vom wahrnehmenden – und sterbenden – Subjekt abhängt. Man könnte theoretisch behaupten, dass alle Literatur der Versuch einer Aufbäumung gegen eine Gegebenheit ist, die sich nicht abstreiten lässt. Wir verteidigen uns mit der konstruierten Wirklichkeit der Fabeln, der Gleichnisse. „Das Unbeschreibliche,/Hier ist’s getan.“ Ausschreibung von Vertragsarztstellen Ausschreibung von Gruppenpraxisstellen Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Vertragsärzten für Allgemeinmedizin und Vertragsfachärzten iVm § 6 Abs. 1 Gesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt der Stadt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende Vertragsarztstellen aus: Die Wiener § 2-Krankenversicherungsträger schreiben gemäß § 7 der Richtlinie für die Auswahl und Invertragnahme von Gesellschaftern von Vertragsgruppenpraxen iVm § 9 Gruppenpraxengesamtvertrag vom 1. Jänner 2011 gemeinsam mit der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA), der Versicherungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB), der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) sowie der Krankenfürsorgeanstalt Wien (KFA Wien) im Einvernehmen mit der Ärztekammer für Wien folgende Gruppenpraxisstellen aus: Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 2. (Stelle nach Dr. Kosta Todoroff) Neugründung: Fach: Allgemeinmedizin Ort: Wien 2. (Dr. Wolfgang Molnar) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 6. (Stelle nach OMR Dr. Eberhard Meyer) Neugründung: Fach: Allgemeinmedizin Ort: Wien 10. (Dr. Helmut Steingötter) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 10. (Stelle nach Dr. Kurt Wawrik) Neugründung: Fach: Chirurgie Ort: Wien 21. (Dr. Arthur Mensdorff-Pouilly) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 14. (Stelle nach MR Dr. Eveline Weber-Rech) Neugründung: Fach: Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten Ort: Wien 11. (Dr. Veronica Westra-Kuhn) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 22. (Stelle nach Dr. Ingeborg Calvi) Erweiterung: Fach: Lungenkrankheiten Ort: Wien 19. (GP Dr. Zehetner – Dr. Obermair FÄ für Lungenkrankheiten OG) Arzt/Ärztin für Allgemeinmedizin Berufssitz in Wien 23. (Stelle nach MR Dr. Walter Streichsbier) Facharzt/Fachärztin für Urologie Berufssitz in Wien 21. (Stelle nach Dr. Wolfgang Bruschek) Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2015 zu richten an: Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin: Otto Baidinger 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1222 DW E-Mail: [email protected] Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1259 DW E-Mail: [email protected] Die Ärztekammer für Wien erlaubt sich darauf hinzuweisen, dass gemäß den Vereinbarungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse eine Tätigkeit als angestellte(r) Ärztin (Arzt) bei Abschluss eines Einzelvertrags mit der Wiener Gebietskrankenkasse nicht weitergeführt werden kann. Ausgenommen sind nur konsiliar- und belegärztliche Tätigkeiten. Unterlagen zur Anrechnung von Punkten können ausschließlich im Rahmen einer Bewerbung eingereicht werden. Neugründung: Fach: Orthopädie und orthopädische Chirurgie Ort: Wien 3. (Dr. Johann Luschnig) Neugründung: Fach: Orthopädie und orthopädische Chirurgie Ort: Wien 23. (Dr. Alfred Steinwenter) Bewerbungen sind bis zum 31. Juli 2015 zu richten an: Sekretariat der Sektion Ärzte für Allgemeinmedizin: Otto Baidinger 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1222 DW E-Mail: [email protected] Sekretariat der Sektion Fachärzte: Angela Rupprecht 1010 Wien, Weihburggasse 10-12 Tel.: 515 01/1259 DW E-Mail: [email protected] Der Gesellschaftsvertrag ist nicht Gegenstand der Ausschreibung – die rechtlichen Beziehungen sind zwischen den Bewerbern und dem Ordinationsinhaber beziehungsweise den Gesellschaftern der bestehenden Gruppenpraxis zu vereinbaren. Mit der Bewerbung um die ausgeschriebenen Gruppenpraxisstellen entsteht kein Rechtsanspruch der Bewerber auf den Erwerb eines Gesellschaftsanteils. 07_08_2015 doktor in wien 9 INTERN NEWS KAV Einigung mit der Gemeinde Wien Eine deutliche Erhöhung bei der Abgeltung von Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten, Zuschläge für alle an einer zentralen Notaufnahme tätigen Ärztinnen und Ärzte sowie veränderte Dienstzeiten nur mit Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter – das sind einige der Eckpunkte der soeben erzielten Vereinbarung zum neuen Dienstzeitmodell und Besoldung der Ärztinnen und Ärzte im Wiener KAV. Kampf um neue Arbeitsbedingungen in den Wiener Gemeindespitälern gibt es nun doch eine Einigung zwischen der Wiener Ärztekammer und der Stadt Wien: Im Vorfeld der Kuriensitzung am 1. Juli 2015 wurden zwischen der Stadt Wien, der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und der Ärztekammer – vertreten durch Kammeramtsdirektor Thomas Holzgruber – informelle Gespräche geführt, in denen ein Paket erarbeitet wurde, welches ent- scheidende Nachbesserungen enthielt. Dieses Paket wurde dann in der Kurie mit deutlicher Mehrheit angenommen – ein allfälliger Streik war damit vom Tisch. Der Blick zurück Bereits im November vergangenen Jahres hatte die Wiener Ärztekammer sofortige Verhandlungen über die Arbeitszeiten der Spitalsärzte gefordert, um drohende massive Gehalts einbußen zu verhindern. Im Rahmen der mit 1. Jänner 2015 in Kraft getretenen Novelle des Krankenanstalten- Arbeitszeitgesetzes wird die wöchentliche Höchstarbeitszeit für Spitalsärzte schrittweise bis zum Jahr 2021 auf 10 doktor in wien 07_08_2015 Die Personalausstattung folgt dem Leistungsgeschehen der jeweiligen Abteilung. Eine Personalreduktion um ungefähr 400 Stellen ist damit vom Tisch. durchschnittlich 48 Stunden pro Woche herabgesetzt. Während in anderen Bundesländern schon lange im Vor hinein entsprechende Änderungen bei den Arbeitszeiten sowie Gehaltsanpassungen durchgeführt wurden, ist in Wien jahrelang nichts passiert. In der Vollversammlung der Ärztekammer für Wien am 9. Dezember 2014 wurde schließlich ein Beschluss zur Forderung der Erhöhung der Grundgehälter um 30 Prozent gefasst. Auch wurden ausreichend Geldmittel für Kampf- und Streikmaßnahmen bereitgestellt. Doch auch nach dem Inkrafttreten der Gesetzesnovelle mit Jahreswechsel liefen die Verhandlungen über die neuen Arbeitsbedingungen nur sehr zäh an, im Spitalsbetrieb machten sich erste Versorgungsengpässe bemerkbar. Das führte zu einem ersten Höhepunkt der Protestwelle: die Großkundgebung in der Halle E im Museumsquartier am 19. Jänner 2015, an der mehr als 1500 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen und ihren Unmut über die zähen Verhandlungen mit den Arbeitgebern – damals gab es mit noch keinem Wiener Spitalsträger eine Einigung – Luft gemacht haben. Diese von der Ärzte- kammer initiierte Protestmaßnahme führte zumindest einmal zu intensiven Verhandlungen und einer ersten Annäherung der Standpunkte. Am 29. Jänner 2015 wurde dann sogar eine Einigung zwischen der Stadt Wien, dem Wiener Krankenanstaltenverbund, der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten und der Ärztekammer verkündet und ein neues Gehaltsschema mit einer Erhöhung der Grundgehälter zwischen 19 bis 29 Prozent präsentiert – eine doch zu frühe Erfolgsmeldung, denn kurze Zeit später stellte die Gesundheitsstadträtin Einsparungen in Form einer Personalreduktion von ungefähr 400 Stellen in den Raum, eine für die Ärztekammer inakzeptable Maßnahme, da dadurch massive Leistungseinschränkungen für Patienten zu befürchten waren. Nach und nach kristallisierten sich dann auch noch weitere negative Auswirkungen für die in der Gemeindespitälern tätigen Kolleginnen und Kollegen heraus, was schließlich dazu führte, dass das Verhandlungsergebnis Anfang März im Rahmen einer Urabstimmung von 87,44 Prozent der betroffenen Kolleginnen und Kollegen abgelehnt wurde. Das Gehaltsschema wurde dennoch im Wiener Gemeinderat beschlossen, um ein Inkrafttreten mit 1. Juli 2015 zu ermöglichen. Keine Personalreduktionen Die neu aufgestellten Forderungen der Ärztekammer beinhalteten als zentrale Forderung eine angemessene Abgeltung von Nacht-, Sonn- und Feiertagsdiensten sowie einen Stopp aller Pläne hinsichtlich Personalreduktionen. Die Protestmaßnahmen der Ärzteschaft gipfelten schließlich am 23. März 2015 in einem Demonstrationszug in der Wiener Innenstadt, an der sich mehr als 2000 Ärztinnen und Ärzte beteiligten. Foto: shironosov/iStock ► Nach einem wahren Kraftakt im NEWS INTERN Obwohl man durch diesen Protest weitere Verhandlungen erzwingen konnte, gab es inhaltlich nur kleine Fortschritte. Auch ein zweites Verhandlungspaket wurde von der Kurie abgelehnt. Eine völlige Gesprächsverweigerung seitens der Gesundheitsstadträtin war daraufhin die Folge. Während es Ende Mai sowohl für die Kolleginnen und Kollegen der Ordensspitäler als auch – nach Streikdrohung – der MedUni Wien zu einer Einigung hinsichtlich eines neuen Besoldungsschemas kam, hielt die Stadt Wien, und mit ihr der KAV, an ihrer Blockadehaltung also fest. Die offenen Forderungen der Ärzteschaft blieben unerfüllt. Für die Kurie machte dies weitere Protestmaßnahmen unumgänglich. Analog zum AKH führte die Ärztekammer daher vom 19. bis 24. Juni 2015 eine Abstimmung über die Bereitschaft der KAV-Kollegenschaft, sich an einem Streik zu beteiligen, durch. An der Abstimmung nahmen 2214 der 3809 stimmberechtigten Kolleginnen und Kollegen teil. Mit 93,45 Prozent stimmte eine beeindruckende Mehrheit für einen Streik. In letzter Minute Angesichts eines drohenden Streik beschlusses der Kurie am 1. Juli 2015 besserte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely auf Basis der davor stattgefundenen informellen Gespräche dann doch noch das Angebot der Stadt Wien ordentlich nach und ging damit auf alle fünf offenen Forderungen der Ärztekammer ein (siehe Kasten). Vor allem die Frage um die Abgeltung von Nacht-, Sonn-, und Feiertagsdiensten konnte dabei geklärt werden. Das Paket enthält außerdem Funktions zulagen für bestimmte Bereiche, zum Beispiel für die zentralen Notaufnahmen. Das führte dazu, dass am 1. Juli schließlich, anstatt eines Streiks, eine Einigung mit der Stadt Wien beschlossen werden konnte. Zwei dabei noch bestehende Vorbehalte wurden am Tag darauf von der Stadt Wien akzeptiert. Eine gemeinsame Monitoring-Gruppe, bestehend aus Ärztekammer, Gewerkschaft, KAV und Stadt Wien, wird sich nun in einem ersten Schritt vor allem mit den derzeit laufenden Umsetzungsmaßnahmen an den Abteilungen sowie der Einbindung der betroffenen Ärztinnen und Ärzte befassen. Was die Ärztekammer für Sie erreicht hat Die Forderungen vor der Streikabstimmung und die Verhandlungsergebnisse im Überblick Keine Personalreduktionen bei künftig begrenzter ärztlicher Arbeitszeit Das haben wir erreicht: Innerhalb des KAV frei werdende ärztliche Ressourcen (zum Beispiel durch die Etablierung von zentralen Notaufnahme und damit Entlastung der anderen Abteilungen) werden genutzt, um derzeit stark belastete Bereiche zu unterstützen oder mittelfristig für die Stärkung der Versorgung im niedergelassenen Bereich zu sorgen. Die Personalausstattung folgt dabei dem Leistungsgeschehen der jeweiligen Abteilung. Eine Personalreduktion um ungefähr 400 Stellen, wie ursprünglich von der Stadt Wien geplant, ist damit vom Tisch. Veränderte Dienstzeiten nur mit Zustimmung der betroffenen Mitarbeiter Das haben wir erreicht: Die Wiener Ärztekammer, die Gewerkschaft der Gemeindebediensteten, die Stadt Wien sowie der KAV bekennen sich, die vereinbarten Punkte des Gesamtpakets so rasch wie möglich in der Umsetzung voranzutreiben. Als zentraler Schritt wird hierfür umgehend die Arbeit in der vereinbarten gemeinsamen Monitoring-Gruppe aufgenommen, die sich in einem ersten Schritt vor allem mit den derzeit laufenden Umsetzungsmaßnahmen an den Abteilungen und der Einbindung der betroffenen Ärztinnen und Ärzte durch anonyme Befragungen an den Abteilungen zu den Arbeitszeitmodellen befassen soll. Verbesserung der Nachtdienstkompensation (Entlohnung, Freizeitkompensation), insbesondere an Samstagen, Sonn- und Feiertagen Das haben wir erreicht: Zusätzlich zur Nachtdienst- und Sonn- und Feiertagszulage werden ab 1. Jänner 2016 allen Ärztinnen und Ärzten für jede erbrachte Arbeitsstunde innerhalb der Normalarbeitszeit an einem Sonn- oder Feiertag 7,25 Euro pro Stunde als weitere Zulage gewährt. Insgesamt beträgt die Zulage zusätzlich zum Grundgehalt für einen Samstags-/Sonntagsdienst ab 1. Jänner 2016 223 Euro und ab 1. Juli 2016 248 Euro. Die Zulage zusätzlich zum Grundgehalt für Sonntags-/Montagsdienste beträgt ab 1. Jänner 2016 311 Euro und ab 1. Juli 2016 336 Euro. Darüber hinaus werden alle Überstunden, die auf einen Sonn- oder Feiertag fallen, im Verhältnis 1:2 abgegolten (und nicht, wie von der Stadt Wien ursprünglich gefordert, nur im Verhältnis 1:1,5). Ausgehend vom gemeinsamen Zielwert von ungefähr 100.000 Nachtdiensten jährlich wird die Nachtdienstzulage per 1. Jänner 2016 von 75 auf 135 Euro und per 1. Juli 2016 auf 160 Euro pro geleistetem Nachtdienst innerhalb der Normalarbeitszeit erhöht. Unbeschadet der bereits im Landtag beschlossenen Gehaltserhöhung für Allgemeinmediziner und Fachärzte im KAV zum 1. Jänner 2017 entfallen die für die Stadt Wien üblichen jährlichen Erhöhungen für die Berufsgruppe der Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2016 und 2017. Im Falle eines Abschlusses für die Bediensteten der Stadt Wien für das Jahr 2017 von mehr als 2,5 Prozent würden jedoch auch die Ärztinnen und Ärzte eine Erhöhung in dem Prozentsatz, der diese 2,5 Prozent übersteigt, erhalten. Fachärztliche Ausstattung und Ausbau von Notaufnahmen Das haben wir erreicht: Alle an einer zentralen Notaufnahme tätigen Ärztinnen und Ärzte erhalten ab 1. Jänner 2016 pro geleisteter Stunde innerhalb der Normalarbeitszeit einen Zuschlag von 5 Euro pro Stunde. Ausgenommen davon sind Arbeitsstunden, die innerhalb eines verlängerten Dienstes (25-Stunden-Dienst) in einer zentralen Notaufnahme geleistet werden. Ziel ist eine stark etablierte Notaufnahme hinsichtlich Ablauforganisation und Qualifikation, um so die dadurch umfassten Abteilungen vor allem in der Nacht durch Reduktion der Nachtaufnahmen und Konsiliardienste entlasten zu können. Folglich ist auch der Abbau von Nachtdiensten an den so entlasteten Abteilungen möglich und die Personalausstattung der Leistung folgend anzupassen. Das Konzept der zentralen Notaufnahme beinhaltet die Einführung einer Triage nach international üblichen Beispielen sowie den von der Ärztekammer geforderten Wegfall der Begutachtungspflicht aller ambulanten Patienten durch einen einschlägigen Facharzt. Adäquate Anpassung der Gehälter von ärztlichen Direktoren und Primarärzten an das neue Schema ärztlicher Entlohnung Das haben wir erreicht: Ein neues Besoldungsschema für Primarärzte und ärztliche Direktoren wird bis spätestens Ende 2015 erarbeitet, womit die Besoldungsreform der Stadt Wien vorgezogen wird. Dabei wird ein umfassendes Gesamtpaket unter Berücksichtigung aller Aspekte (Gehaltsstruktur, Sonder klasse, Nebenbeschäftigungen, Führungsaufgaben, Führungsverantwortung, Bestellungsverfahren) erarbeitet. Es ist vereinbart, dass dabei auch eine rückwirkende Erhöhung mit 1. Juli 2015 in Höhe von 1200 Euro pro Monat (14-mal jährlich) enthalten sein wird. 07_08_2015 doktor in wien 11 INTERN NEWS Ärztekammer fordert nachhaltige Umweltstrategien „Es ist unumstritten, dass ein gesunder Lebensraum in Koexistenz mit einer natürlichen Artenvielfalt eine wesentliche Grundlage zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Menschen darstellt“, betont der Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Piero Lercher. Anlässlich des Tags der Umwelt am 5. Juni 2015 bekräftigte die Ärztekammer ihre Forderungen nach nachhaltigen Umweltstrategien in Bezug auf handyfreie Zonen, einem Stopp der Renaissance der Kernenergie sowie einem stärkeren Verantwortungsbewusstsein für kommende Generationen in den Verhandlungen über das Freihandelsabkommen TTIP. Die Wiener Ärztekammer warnt regelmäßig vor den direkten und indirekten Folgen eines exzessiven Handykonsums. Auch im aktuellen Fact Sheet der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Oktober 2014 werden die elektromagnetischen Felder, die von Mobil telefonen produziert werden, nach wie vor als „für Menschen möglicherweise krebserregend“ klassifiziert. Die Ärztekammer wiederholt daher ihre Forderung nach Untersuchung von Langzeiteffekten und einem bewussten Umgang mit Mobiltelefonen. „Zeitliche und örtliche handyfreie Zonen, die in vielen Gesellschaftsbereichen und Institutionen immer stärker angenommen und implementiert werden, sind eine positive Entwicklung, die die Ärztekammer befürwortet“, so Lercher. Die Ärztekammer unterstützt ebenfalls die Bestrebungen der österreichischen Bundesregierung, die Förderung und Neuerrichtung von Kernkraftwerken auch auf internationaler Ebene zu unterbinden. „Die Renaissance der Kernenergie wird als fragwürdige Klimaschutzmaßnahme propagiert“, kritisiert Lercher. „Dabei haben gerade die Nuklearkatastrophen der jüngsten Zeit gezeigt, dass das Betreiben von Kernkraftwerken unverantwortliche Sicherheitsrisiken birgt.“ Ebenso ist die permanente und sichere Entsorgung von radioaktiven Abfällen nach wie vor ein ungelöstes Problem. Aber auch hinsichtlich der im Rahmen der Energiewende geplanten Ökostromprojekte muss beachtet werden, dass der Energieversorgungsprozess Auswirkungen auf das Lebensumfeld der Menschen hat. „Großdimensionierte Projekte sollten daher umweltmedizinischen Prüfungen unterzogen und Gesetzeslücken, Übernahme von Fortbildungs kosten auch durch den Staat Die Ärztekammer verlangt, dass der Staat einen Teil der Kosten für die verpflichtende Fortbildung der Mediziner übernimmt. Dafür müssten Strukturen geschaffen werden, die es Ärztinnen und Ärzten zeitlich und finanziell ermöglichten, ihre Pflicht zur Fortbildung zu erfüllen. Es sei nicht einzusehen, dass Spitalsträger nach eigenem Gutdünken entscheiden, ob ärztliche Mitarbeiter für Fortbildungszwecke freigestellt oder Fortbildungskosten übernommen werden beziehungsweise dass niedergelassene Ärztinnen und Ärzte ihre Fortbildung gänzlich selbst finanzieren müssen. Ärztinnen und Ärzte sind eine der wenigen Berufsgruppen, die gesetzlich zu einer kontinuierlichen Fortbildung verpflichtet sind. Dazu wurde schon 1995 das Diplom-Fortbildungsprogramm (DFP) eingeführt. 2000 gründete die Ärztekammer die „Akademie der Ärzte“ zur Administration. Das DFP-Diplom ist der nach außen sichtbare Nachweis, dass 12 doktor in wien 07_08_2015 ein Arzt auf dem aktuellen Wissensstand seines Fachs ist. Das Diplom erhält, wer die vorgeschriebene Mindestanzahl an durchschnittlich 50 Fortbildungspunkten pro Jahr nachweist. Das entspricht im Durchschnitt einer Woche Fortbildung pro Jahr, ein Arbeitsleben lang. Allein im Jahr 2014 wurden österreichweit mehr als 2,7 Millionen Fortbildungspunkte elektronisch auf die Fortbildungskonten der heimischen Ärztinnen und Ärzte gebucht. Das entspricht bereits ungefähr 50 Stunden pro Arzt. Ab September 2016 wird der Nachweis der Fortbildung gesetzlich verpflichtend. Über die Einhaltung wir der Disziplinarrat der Österreichischen Ärztekammer wachen. Schon jetzt erfüllen in etwa 90 Prozent der Ärzteschaft die Fortbildungspflicht. Ein Online-DFP-Konto, das auch die erworbenen Punkte verwaltet, haben derzeit ungefähr drei Viertel aller Ärztinnen und Ärzte eingerichtet. die eine Umgehung von Umweltverträglichkeitsprüfungen zulassen, geschlossen werden“, erklärt Lercher. „Wir appellieren hier vor allem an politische Entscheidungsträger, das Thema Energiesparen wieder verstärkt zu propagieren.“ Damit könne so manches Kraftwerks projekt eingespart werden. Für die Erhaltung eines gesunden Lebensraums des Menschen sei aus medizinischer Sicht außerdem der Schutz der Biodiversität von großer Bedeutung. Die biologische Vielfalt sei eine wesentliche Grundlage und Voraussetzung dafür. Daher appellierte die Ärztekammer anlässlich des Tags der Umwelt auch an die verantwortlichen Politiker, in den Verhandlungen rund um das geplante Freihandelsabkommen TTIP im Sinne einer Verantwortung für kommende Generationen Naturschutz, Biodiversität und Gesund heitsförderung über wirtschaftliche Inter essen zu stellen. „Denn das beste medizinische Konzept wird längerfristig ineffizient und wirkungslos sein, wenn Lebensraum und Umgebung des Individuums krank machen“, betont Lercher (siehe dazu auch Seiten 22 ff). Wohlfahrtsfonds: Aktuelle VwGH-Judikatur In mehreren Wohlfahrtsfondsverfahren hat der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) Beschwerden von Ärztinnen und Ärzten aus formalen Gründen zurückgewiesen. Dies führt dazu, dass die von den Ärztinnen und Ärzten zur Klärung von Rechtsfragen an den VwGH herangetragenen Themen nicht inhaltlich geklärt wurden, da sich der VwGH mit diesen nicht auseinandergesetzt hat. Rechtliche Konsequenz aus diesen Erkenntnissen ist, dass die Ärztekammer nunmehr aufgefordert ist, im Lichte der aktuellen Judikatur formal korrekte Entscheidungen nachzuholen. Dazu müssen die Bescheide neu erlassen werden, und allenfalls ist auch nochmals ein Rechtsmittel dagegen zu ergreifen. Praktisch bedeutet dies leider, dass die betroffenen Kolleginnen und Kollegen nunmehr länger auf eine Sachentscheidung warten müssen. Außer einer längeren Verfahrensdauer entsteht keinem der betroffenen Kolleginnen und Kollegen ein Nachteil, da eine Fälligkeit von Beitragsbescheiden erst dann eintritt, wenn auch über allfällige Rechtsmittel rechtskräftig gesprochen wurde. Fortbildungsnachweis Nicht vergessen und mitmachen. Genauere Details finden sie unter www.meindfp.at. September 2016 1 Fortbildungsnachweis Im Zuge des Fortbildungsnachweises mit Stichtag 1. September 2016 ist von den Ärztinnen und Ärzten nachzuweisen, dass der gesetzlichen Fortbildungspflicht im Umfang eines DFP-Diploms nachgekommen wurde. INTERN NEWS Ordinationen Abrechnungsservice für Kassenärzte Aufgrund der zunehmenden Abrechnungskontrollen seitens der Wiener Gebietskrankenkasse hat sich die Ärztekammer entschlossen, eine interne Servicestelle für kassenärztliche Abrechnungen zu etablieren. Der Start wird voraussichtlich 2016 erfolgen. Von Sabine Schuh nungskontrollen durch die Sozialversicherungsträger zumeist im Hintertreffen, weil entsprechende Vergleichsdaten anderer Kolleginnen und Kollegen fehlen. Vielfach stellen sich die Überprüfungen als unbegründet heraus. Dennoch sind die Überprüfungen ärgerlich, vor allem im Hinblick darauf, dass die Wiener Gebietskrankenkasse seit der Einführung von ALVA, ihrem Abrechnungssystem, alle Leistungen für sich mit Abrechnungsschlüsseln hinterlegt hat. Diese Abrechnungsschlüssel sind aber vielfach mit der Ärztekammer nicht abgestimmt. Als Einzelarzt ist es daher oft sehr schwierig, herauszufinden, ob Im Überblick Welche Vorteile hat die HBS- Servicestelle für Vertragsärzte? Folgende Kernbereiche werden die HBS-Stellen, je nach lokalen Gegebenheiten, zukünftig für einzelne Ärztinnen und Ärzte sowie Gruppenpraxen ab 2016 abdecken können: Fachgruppen-Benchmarking inklusive Fallwertberechnung beziehungsweise -darstellung Abrechnungskontrolle beziehungs weise -service für Einzel- und Gruppenpraxen Datenbasis für die Beratung von neuen Vertragsärzten Auswertung der Kassenabrechnung und Vergleich mit den Differenzprotokollen der Wiener Gebietskrankenkasse je Einzelarzt Muss ich als Vertragsarzt an HBS teilnehmen? Nein, die Teilnahme an HBS ist absolut freiwillig. Die Erfahrungen aus Oberösterreich und Salzburg haben aber gezeigt, dass dieses freiwillige Service der Ärztekammer sehr gut und gerne angenommen wird, weil dadurch auch systematische Abrechnungsfehler, die auch zum Schaden des Arztes erfolgen können, frühzeitig entdeckt werden und dann beim Sozialversicherungsträger entsprechend geltend gemacht werden können. Was kostet mich HBS als Vertragsarzt? Das HBS-Service wird ein kostenfreies Service der Ärztekammer darstellen. Was passiert mit meinen Daten? Die Daten werden streng vertraulich in der Ärztekammer behandelt. Um das sicherzustellen, wird zu Beginn der ersten Datenübermittlung eine sogenannte Datenschutzerklärung zwischen dem teilnehmenden Arzt und der Ärztekammer zu unterfertigen sein. Wie läuft eine HBS-Beratung ab? Die Daten werden nach erfolgter Unterfertigung der Datenschutzerklärung an die HBS-Servicemitarbeiter der Ärztekammer elektronisch übermittelt. Im Anschluss daran kann ein persönliches Gespräch vereinbart werden, bei der die eigene Abrechnung im Detail besprochen werden kann, um beispielsweise zukünftig Effizienzverluste zu vermeiden. 14 doktor in wien 07_08_2015 Streichungen zulässig waren oder nicht. Auch systematische Abrechnungsfehler, die durch eine Fehlprogrammierung in der jeweiligen Arztsoftware entstehen, können – wenn der Arzt auf sich allein gestellt ist – oft nicht rechtzeitig entdeckt und korrigiert werden. Persönliche Beratung Aufgrund der zunehmenden Abrechnungskontrollen sowie der vielen positiven Rückmeldungen aus der Ärzteschaft hat sich daher die Ärztekammer entschlossen, eine eigene serviceorientierte Abrechnungsstelle aufzubauen. Ziel der Abrechnungsstelle „Honorarberechnung und Statistik“, kurz HBS, wird es sein, die Honorarabrechnungsdaten der Vertragsärzteschaft zu prüfen und mit den Abrechnungen der Sozialversicherungsträger zu matchen, um mögliche ungerechtfertigte Abzüge zeitnah aufdecken zu können. Ferner wird es durch die HBS-Servicestelle im Rahmen persönlicher Beratungen möglich sein, den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen auf möglicherweise vergessene abzurechnende Leistungen hinzuweisen beziehungsweise jene Bereiche aufzuzeigen, wo möglicherweise Effizienzverluste in der Ordination vorliegen. Vorbild der Wiener Servicestelle sind die bereits bestehenden Verrechnungsinformationssysteme der Oberösterreichischen und der Salzburger Ärztekammer. Beide Ärztekammern setzen seit vielen Jahren Datenbanklösungen erfolgreich ein und haben sich damit in diesem Bereich viel Know-how erarbeitet. Die Erfahrungen in den beiden Bundesländern haben gezeigt, dass eine solche serviceorientierte Abrechnungsstelle sehr gut in der Kollegenschaft ankommt und sie gerne – auf freiwilliger Basis – in Anspruch genommen wird. Allerdings sind die Foto: SusanneB/iStock ► Vertragsärzte sind bei Abrech- NEWS INTERN j eweiligen Systeme aus technischer Sicht ein wenig „in die Jahre gekommen“, weswegen eine Eins-zu-einsÜbernahme der bestehenden Systeme nicht möglich ist. Daher wird nun im Rahmen eines Kooperationsprojekts der drei Landesärztekammern ein neues modernes System für die Unterstützung der niedergelassenen Kassenärzteschaft geschaffen. Die Programmierung wird von der „Programmierwerkstatt der Ärztekammern Österreichs“ vorgenommen, die somit als neutrales Gegenüber zu allen Ärztekammern auch für die organisatorische Umsetzung des Projekts Sorge trägt. Durch die ärztekammernahe Programmierung ist auch gewährleistet, dass die Daten geschützt kammerintern ausgewertet werden. Anonymisierte Daten Hauptsächlich soll das HBS-System zur Unterstützung der Kassenärzteschaft genützt werden, indem Routineauswertungen pro Quartal und Arzt geliefert werden. Zusätzlich dazu soll es Sonderauswertungen für persönliche Analysen und Beratungen geben. Ein weiterer Vorteil ergibt sich für neue Vertragsärzte, die mit diesem System „begleitet“ werden können, um so von Anfang an bestmöglich auf die neuen administrativen Herausforderungen vorbereitet zu sein. Zusätzlich bringt die HBS-Servicestelle Vorteile für die zukünftigen Kassenverhandlungen. Szenarienberechnungen sowie Prognosemodelle werden dann mit „eigenen“ Zahlen möglich sein – ebenso wie Fachgruppenvergleiche. Alle „Over-all-Auswertungen“ erfolgen anonym. Damit kann die HBSServicestelle Daten liefern, die – neben dem persönlichen Nutzen für jeden einzelnen Arzt – generell zu einer Verbesserung der Verhandlungsposition der Ärztekammer bei Honorarverhandlungen beitragen. Der Start für die HBS-Servicestelle ist für 2016 geplant und umfasst vorerst die Abrechnungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse. Der spätere Ausbau der Abrechnungskontrolle mit den bundesweiten Trägern ist in der Systemlösung vorgesehen. Sabine Schuh ist stellvertretende Kurienmanagerin der Kurie niedergelassene Ärzte der Ärztekammer für Wien. Ärztekammer regt Ausbau des Wiener Ärztefunkdiensts an Die Ärztekammer regt den Ausbau des Wiener Ärztefunkdiensts an. Die aktuellen Ressourcen würden nicht ausreichen, um die stetig wachsende Wiener Bevölkerung in den Nachtstunden, an Feiertagen und an Wochenenden ausreichend hausärztlich zu versorgen, warnt der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart. Schon derzeit käme es immer wieder zu Engpässen bei den Anfahrten zu den Patienten. Steinhart sieht als Grund dafür die schlechten Rahmenbedingungen im Umfeld, die einen direkten negativen Einfluss auch auf den Ärztefunkdienst hätten: „Die Spitalsambulanzen haben immer weniger Personal. Gleichzeitig gibt es in Wien aber auch immer weniger Arztpraxen mit Kassenvertrag.“ Waren es in Wien vor 15 Jahren noch 1670 Kassenstellen, die den Patienten zur Verfügung gestanden sind, sind es heute nur mehr 1540. Gleichzeitig ist die Wiener Bevölkerung um eine Viertel Million Menschen gewachsen. Patienten würden damit vermehrt auf den Ärztefunkdienst ausweichen, „dort aber können wir die gesteigerte Nachfrage aufgrund der eingeschränkten Kapazitäten nicht wirklich effizient bedienen“. Als besonderes Problem sieht Steinhart die Situation rund um die telefonisch erfolgenden Zuteilungen nach Dringlichkeitsstufen. „Unsere Telefonärzte müssen in kurzen Gesprächen mit oft aufgeregten und verständlicherweise nervösen Patienten beziehungsweise Angehörigen rasch die richtige Entscheidung treffen, ob mit Blaulicht angefahren werden muss, oder ob eine herkömmliche hausärztliche Visite mit entsprechend längeren Anfahrtszeiten ausreicht“, erklärt Steinhart. Dabei sollte eigentlich die Maxime gelten, dass in jedem noch so kleinen Verdachtsmoment sicherheitshalber eine „rasche Anfahrt“ angeordnet wird. Das aber lässt die derzeitige personelle Ausstattung oft nicht zu. Steinhart: „Wir benötigen dringend mehr Personal. Nur so können wir unseren Aufgaben im Ärztefunkdienst entsprechend nachkommen. Keinesfalls darf es aufgrund ausschließlich finanzieller Überlegungen und Personalknappheit zu für Patienten gefährlichen Situationen kommen.“ Steinhart will nun mit den Gesundheitspartnern in Verhandlungen treten, um den Leistungsumfang beim Ärztefunkdienst deutlich auszubauen. „Das bringt neben einer verbesserten hausärztlichen Betreuung in den Nachstunden, an Feiertagen und an Wochenenden automatisch auch eine Entlastung für die Spitäler“, ist Steinhart überzeugt. Sozialversicherung verhindert Modernisierung der Vorsorgeuntersuchung Der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart, fordert vom Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger „Bewegung bei der Modernisierung der Vorsorgeuntersuchung“. Ein kürzlich stattgefundenes Gipfelgespräch zwischen Sozialversicherung und Ärztekammer blieb bekanntlich ergebnislos. Steinhart bedauerte die „rigide Haltung“ der Sozialversicherungsfunktionäre, die offensichtlich die österreichweite Bedeutung der Vorsorgeuntersuchung bei Weitem unterschätzen. „Es liegt ein überarbeitetes Programm vor, es ist eigentlich nicht einzusehen, wieso dies nicht zu fairen Bedingungen für Ärztinnen und Ärzte umgesetzt werden soll“, sagte Steinhart. Österreich hinke bei der Prävention nach, die Vorsorgeuntersuchung sei daher von strategischer Bedeutung. Steinhart: „Doch entgegen aller Notwendigkeit will die Sozialversicherung wohl die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen herunterfahren, um Geld zu sparen.“ Steinhart urgiert „konstruktive Gespräche“ zur Fortentwicklung des sozialen Gesundheitssystems in Österreich und zur Erarbeitung gemeinsamer Vorgehensweisen von Ärzteschaft und Krankenkassen. Die Fortsetzung des von der Ärztekammer initiierten diesbezüglichen Dialogs sei laut Steinhart „ein Gebot der Stunde“. Die Ärztekammer sei jedenfalls bereit, auf sachlicher Ebene mit den Krankenkassen zu kooperieren, soweit das Ziel die Weiterentwicklung des Systems, und nicht dessen Stillstand, sei. 07_08_2015 doktor in wien 15 INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH ERNENNUNGEN MR Dr. Jakob Bieber, Allgemeinmedizin Obermedizinalrat Dr. Georg Bischof, Chirurgie Universitätsprofessor Dr. Barbara Degn, Allgemeinmedizin Medizinalrätin Dr. Christa Derfler, Radiologie Stellvertretende ärztliche Leiterin im Röntgen Liesing Dr. L. Schmidt Primarius im Geriatriezentrum Donaustadt, ärztlicher Leiter im Pflege- Dir. Dr. Thomas Stefan Paul Egger, Innere Medizin wohnhaus Donaustadt Dr. Sheila Fous, Augenheilkunde und Optometrie Ärztliche Leiterin im Augenambulatorium Dr. N. Stelzer Dr. Walter Geyer, Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Medizinalrat Dr. Peter Jaksch, Lungenkrankheiten Privatdozent Mag. Dr. Elke Janig, Haut- und Geschlechtskrankheiten Stellvertretende ärztliche Leiterin im Kuzbari Zentrum Dr. Alfred Klein-Watrycz, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Stellvertretender ärztlicher Leiter im Institut für physikalische Medizin Priv.-Doz. Dr. Franz Kralinger, Unfallchirurgie Primarius im Wilhelminenspital (Unfallchirurgische Abteilung) Dr. Bettina Krancz, Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Stellvertretende ärztliche Leiterin im Institut für physikalische Medizin Dr. György Lang, Chirurgie Privatdozent Dr. Werner Leixnering, Kinder- und JugendpsychiatrieStellvertretender ärztlicher Leiter im Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Polina Lyatoshinskaya, Frauenheilkunde und Geburtshilfe Stellvertretende ärztliche Leiterin im Wunschbaby Institut Feichtinger Dr. Nathalia Marik, Allgemeinmedizin Ärztliche Leiterin im Medicron Institut Dr. Christiane Marko, Innere Medizin Ärztliche Leiterin im Zentrum für ambulante Rehabilitation Stellvertretender ärztlicher Leiter im Pflegewohnhaus Simmering Dr. Erwin Meisl, Allgemeinmedizin Dr. Sabine Mierau, Innere Medizin Ärztliche Leiterin in der BKK der Wiener Verkehrsbetriebe Obermedizinalrat MR Dr. Franz Niederekker, Allgemeinmedizin Dr. Manfred Rotter, Anästhesiologie und Intensivmedizin Medizinalrat Dr. Alfred Schlegl, Radiologie (ÄAO 1989) Medizinalrat Dr. Leopold Schmidt, Radiologie (ÄAO 1989) Ärztlicher Leiter im Röntgen Liesing Dr. L. Schmidt Dr. Dominik Wiedemann, Herzchirurgie Privatdozent Dr. Thomas Wochele-Thoma, Allgemeinmedizin Ärztlicher Leiter Caritas Erzdiözese Wien Dr. Marta Wojcik Giemzowski, Augenheilkunde und Optometrie Stellvertretende ärztliche Leiterin im Augenambulatorium Dr. N. Stelzer NAMENSÄNDERUNGEN Dr. Patricia Fous Dr. Monika Prem Dr. Ursula Sevelda-Schwarzgruber Dr. Elisabeth Völk - 1230, Perfektastraße 40/4 1120, Niederhofstraße 39/1/3 - Dr. Patricia Fous-Zeiner Dr. Monika Lux Dr. Ursula Sevelda Dr. Elisabeth Pelanek-Völk PRAXISERÖFFNUNGEN Allgemeinmedizin Dr. Abdul Mounem Altoundji 1100, Laxenburger Straße 63 1080, Breitenfelder Gasse 6-8/2/15 Dr. Diana Maria Doppelbauer Dr. Karin Eichenbaum 1190, Hameaustraße 28 ** Dr. Elisabeth Friedl 1190, Billrothstraße 78 Dr. Mattias Lachmann 1110, Mautner-Markhof-Gasse 58/4/1 Priv.-Doz. Dr. Thomas Nau 1080, Piaristengasse 2-4 Dr. Brigitte Römer-Scheucher 1170, Hernalser Hauptstraße 192 Dr. Philipp Thomas Sabanas 1190, Billrothstraße 78 Dr. Marianne Sapper 1190, Billrothstraße 78 Dr. Birgitta Schuler 1220, Bellegardegasse 4/1 ** Dr. Roman Spitzmüller 1190, Billrothstraße 78 Augenheilkunde und Optometrie Univ.-Prof. Dr. Guido Dorner 1130, Würzburggasse 45 ** 1190, Krottenbachstraße 82-86/1/8 ** Dr. Sabine Markovic Frauenheilkunde und Geburtshilfe Dr. Christian Reinwald 1060, Mariahilfer Straße 19-21/1/7 Priv.-Doz. Dr. Muy-Kheng Tea 1090, Berggasse 4/9 Innere Medizin Priv.-Doz. Dr. Christopher Adlbrecht 1190, Heiligenstädter Straße 46-48 Dr. Markus Haumer 1120, Khleslplatz 9 Dr. Thomas Winkler 1130, Auhofstraße 189/EG/Amb. 3 16 doktor in wien 07_08_2015 Kinder- und Jugendheilkunde Dr. Elisabeth Mlczoch 1190, Heiligenstädter Straße 55-63 Kinder- und Jugendpsychiatrie Dr. Christa Wagner-Ennsgraber 1090, Währinger Gürtel 6/5 Neurologie Dr. Georg Müller 1080, Josefstädter Straße 79/1/17 Dr. Katharina Schnopfhagen 1010, Riemergasse 9/7 Dr. Katharina Schnopfhagen 1150, Pelzgasse 19/10 ** Orthopädie und orthopädische Chirurgie Dr. Christoph Tschöp 1190, Kreindlgasse 13/2 Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Dr. Malvina Herceg 1220, Stadlauer Straße 62 Dr. Birgitta Schuler 1220, Bellegardegasse 4/1 ** Psychiatrie Dr. Atena Adambegan 1080, Lammgasse 5/4 Unfallchirurgie Dr. Wolfgang Jansky 1140, Felbigergasse 110/1-2 Priv.-Doz. Dr. Thomas Nau 1080, Piaristengasse 2-4 Zahnärzte/Fachärzte für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Prof. Dr. Thomas Bernhart 1090, Berggasse 7/6 ** Priv.-Doz. Dr. Georg Strbac 1010, Graben 27-29/3/19 (** Zweitpraxis) die Ärztekammern Für Wien und niederöSterreich veranStaLten gemeinSam die Lange nacht der FortbiLdung Sucht kardioLogie inFektioLogie ernÄhrung 6. november 2015 // 18:00 – 23:00 uhr apothekertrakt SchLoSS Schönbrunn, 1130 Wien © Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. / Olschinsky INTERN MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH PRAXISVERLEGUNGEN Allgemeinmedizin Dr. Sabine Bruckner 1210, Pastorstraße 2A/1 1210, Kürschnergasse 1A Dr. Anke Gasche 1190, Heiligenstädter Straße 46-48 1190, Heiligenstädter Straße 50-52/Top 1 Dr. Birgit Höller 1020, Vorgartenstraße 206C/BIZ 2/5. Stock 1060, Otto-Bauer-Gasse 26/6 1110, Simmeringer Hauptstraße 120/1/10 1110, Simmeringer Hauptstraße 147 Dr. Kordula Lzicar Dr. Doris Resch 1220, Donaucitystraße 1 1080, Josefstädter Straße 69/4 Univ.-Doz. Dr. Michael Walter Sator 1190, Döblinger Hauptstraße 21/3 1190, Heiligenstädter Straße 69/Top 12 Dr. Diana Stöckl 1010, Bräunerstraße 11a/6 1010, Börsegasse 6/18 Dr. Eva Maria Wenninger 1170, Kalvarienberggasse 34 1170, Jörgerstraße 52/20 Chirurgie Priv.-Doz. Dr. Christoph Neumayer 1010, Börsegasse 10 1090, Schlagergasse 7/7 Frauenheilkunde und Geburtshilfe Univ.-Doz. Dr. Michael Walter Sator 1190, Döblinger Hauptstraße 21/3 1190, Heiligenstädter Straße 69/Top 12 Haut- und Geschlechtskrankheiten Univ.-Prof. Dr. Florian Roka 1030, Landstraßer Hauptstraße 13 1030, Marxergasse 7/10 Dr. Karla Roka 1030, Landstraßer Hauptstraße 13/25 1030, Marxergasse 7/10 Dr. Jakob Schnedl 1080, Lerchenfelder Straße 18-24/2 1120, Schallergasse 37 Innere Medizin Priv.-Doz. Dr. Arnulf Ferlitsch 1180, Hildebrandgasse 19/14 1180, Schopenhauerstraße 59/9 Univ.-Prof. Dr. Christoph Gasche 1190, Heiligenstädter Straße 46-48 1190, Heiligenstädter Straße 50-52/Top 1 Dr. Ali Navaifard 1020, Untere Augartenstraße 1-3/4 1040, Favoritenstraße 8/4 Dr. Georg Tatzreiter 1190, Heiligenstädter Straße 177/16 1220, Biberhaufenweg 10/1/8 Kinder- und Jugendchirurgie Dr. Ursula Kohlhuber 1220, Leonard-Bernstein-Straße 8/3/2 1220, Hochwaldweg 2/2/29 Kinder- und Jugendheilkunde Dr. Doris Resch 1220, Donaucitystraße 1 1080, Josefstädter Straße 69/4 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Prim. Univ.-Prof. DDr. Werner Millesi 1190, Pfarrwiesengasse 18/1/6 1090, Lazarettgasse 19 Neurologie und Psychiatrie Univ.-Prof. Dr. Kurt Jellinger 1070, Kenyongasse 18/7 1150, Alberichgasse 5/13 Neuropathologie Univ.-Prof. Dr. Kurt Jellinger 1070, Kenyongasse 18/7 1150, Alberichgasse 5/13 Orthopädie und orthopädische Chirurgie Priv.-Doz. Dr. Johannes Holinka 1180, Kreuzgasse 17-19 1090, Lazarettgasse 25 Physikalische Medizin und allgemeine Rehabilitation Dr. Kordula Lzicar 1110, Simmeringer Hauptstraße 120/1/10 1110, Simmeringer Hauptstraße 147 Plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie Dr. Daniela Rieder 1180, Kreuzgasse 17-19 1090, Garnisongasse 7/12b PRAXISABMELDUNGEN Allgemeinmedizin MR Dr. Freidun Ebrahim-Nehuray1220 Dr. Hertha Forcher1230 Dr. Maria Gasser1030 ObstA MR Dr. Kurt Haberzeth 1180 ** Dr. Regina Hofer 1010 ** Dr. Athanasios Kalliontzis1180 Dr. Elisabeth Lahnsteiner 1180 ** Dr. Gregor Markow1090 Dr. Ramin Nikzad1190 Dr. Aiga Straudi1060 Dr. Reza Valipour 1220 ** Dr. Elisabeth Weeger-Marek1140 Anästhesiologie und Intensivmedizin Dr. Renate Barker, MSc 1130 ** Dr. Gregor Markow1090 Arbeitsmedizin Dr. Albert Michitsch 1210 ** 18 doktor in wien 07_08_2015 Frauenheilkunde und Geburtshilfe Univ.-Doz. Dr. Murat Gürkan Arikan1130 Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten Dr. Michael Arnoldner1130 Dr. Andrea Fernbach-Schöberl1010 Haut- und Geschlechtskrankheiten Dr. Gita Gharari 1010 ** Dr. Elisabeth Weeger-Marek 1140 ** MR Dr. Rosemarie Schramek1210 Dr. Silvia Seligo-Schneider1030 Innere Medizin OMR Univ.-Doz. Dr. Ramazanali Ahmadi1190 Priv.-Doz. Dr. Daniel Cejka1180 Dr. Fritz Freihoff1160 Univ.-Prof. Dr. Ronald Karnik 1190 ** DDr. Bodo Kuklinski1070 Dr. Gerhard Schiller 1090 ** Dir. Prim. Dr. Christa Wutschitz1130 Orthopädie und orthopädische Chirurgie Dr. Susanne Patloch-Magistris 1040 ** Psychiatrie Dr. Regina Hofer 1010 ** Psychiatrie und Neurologie Dr. Annelies Baier1210 Dr. Kordula-Jasmin Euller1210 Prof. Dr. Josef Shaked 1090 ** Unfallchirurgie Dr. Wolfgang Jansky1140 Urologie Dr. Badereddin Mohamad Al-Ali1210 Dr. Wolfgang Wondratsch1110 Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Prof. MR Dr. Peter Kotschy1010 Dr. Evelyn Maculan-Lanschützer1010 Dr. Paul Tischler1200 (** Zweitpraxis) MITTEILUNGEN AUS DEM KAMMERBEREICH INTERN GEBURTSTAGE JULI Dr. Robert Bezdekovsky, Dr. Christa Derfler, Dr. Mohammad Ayoob Fazlani, Priv.-Doz. Dr. Rene Fortelny, Dr. Frantisek Gazo, Dr. Costantino Gratzer, Dr. Kurt Gremel, Dr. Ahmad Othman Hamad, Dr. Irmgard Homeier, Dr. Renate Kollaritsch, Dr. Thomas Fried. Langfelder, MR Dr. Robert Lindner, Dr. Dagmar Maria Millesi, Dr. Christian Neumann, Dr. Alfred Partik, Dr. Amir Rasul, MR Dr. Karl Schmoll, Dr. Elfriede Silberbauer, Dr. Judit Szekely, Dr. Ulrike Thurner, DI Univ.-Prof. Dr. Harald Vogelsang, Dir. Prim. Dr. Georg Wense, Bgdr. Dr. Peter Wittels, Dr. Benno Zifko (alle 60) Dr. Rezgar Al-Dalawi, Dr. Eva Carmine, MR Dr. Harald Peter David, Dr. Günther Freysinger, Dr. Elisabeth Gilbert, Dr. Christa Gruber, MR Dr. Ilse Gund-Jung, Dr. Gertrude Harringer, Dr. Balazs Kovacs, Dr. Elisabeth Moser, Dr. Josef Patloch, Dr. Maria Scheibelhofer, Dr. Harald Schöngut, Dr. Cornelia Simion, Dr. Karl Sipek (alle 65) DDr. Renate Bednar, Dr. Christa Binder, Dr. Christa-Monica Borde, Dr. Norbert Chimani, DDr. Levente Dévényi, MR Dr. Winfried Dichtl, Dr. Julius Endl, Dr. Helga Ursula Fischer, OMR Dr. Andreas Hamori, Dr. Alfred Kaff, Univ.-Prof. Dr. Walter Koller, MR Dr. Brigitta Kosma, MR Dr. Heiner Nemec, Dr. Gerhard Novotny, Univ.-Prof. DDr. Armin Prinz, Dr. Hans Alfred Puchinger, Dr. Karl Purzner, Univ.-Prof. Dr. Wolfram Reiterer, OMR Dr. Ferdinand Silberbauer, DDr. Christine Wallner, MR Dr. John Kwame Yeboah (alle 70) MR Dr. Gunter Peter Alk, Dr. Hannelore Cech, Dr. Christine Dietrich, Prof. Dr. Peter Hernuss, Prim. a.D. Univ.-Prof. Dr. Julius Neumark, MR Dr. Werner Peter, Dr. Akbar Ravassizadeh, Prim. Dr. Monika Saletu, MR Dr. Gunther Steinböck, Dr. Erika Wilde-Winter (alle 75) MR Dr. Abdul-Nabi Jinniate, HR Univ.-Prof. Dr. Alfred Staffen (alle 80) Univ.-Prof. Dr. Friedrich Frank, Dr. Gottfried Harasek, Dr. Ingeborg Jeschek, Dr. Brunhilde Sokopp (alle 85) Dr. Brigitta Groh, MR Dr. Herta Mimra (alle 90) Univ.-Prof. Dr. Christoph Groh, Dr. Elisabeth Hartmann (beide 91) MR Dr. Gertrude Bretschneider (92) Dr. Judith Volkert (93) w.HR Dr. Reinhard Kaiser, Dr. Herta Lantos, Dr. Christine Paurnfeind (alle 94) Dr. Gerda Ernstbrunner (98) GEBURTSTAGE AUGUST Dr. Bedina Elke Ammer, Dr. Ingrid Brown, Dr. Anna Maria Convalexius, Prim. Univ.-Doz. Dr. Johann Feichtinger, Dr. Heimo Frimmel, Dr. Ursula Graninger, Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, MR Dr. Christian Husek, Dr. Asim Kundu, Dr. Reinhard Landa-Dufek, Dr. Gabriele Menapace, Dr. Axel Neuner, Univ.-Doz. Dr. Renate Petschnig, Prim. Univ.-Prof. Dr. Rolf Wolfgang Pohl, Dr. Hermann Ptakovszky, Dr. Rolf Rambousek, Dr. Karl-Heinz Ronovsky, Dr. Michael Sadowski, MR Dr. Günther Schleining, Univ.-Prof. Dr. Brigitte Schurz, Dr. Liliane Segall, Dr. Beate Selwicka-Wienerroither, Dr. Ulrike Spendlingwimmer, Dr. Huberta Steiner, Dr. Jana Stirling, Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Ulrich, Univ.-Prof. DDr. Gerhard Undt, Dr. Eva Zunder (alle 60) Dr. Manfred Augeneder, Dr. Rudolf Egermann, Univ.-Prof. Dr. Manfred Frey, Prim. MR Dr. Günter Gal, Univ.-Prof. Dr. Alfons Hammerle, Dr. Peter Hermann, Dr. Rainer Kitz, Dir. Prim. Univ.-Prof. Dr. Klaus Klaushofer, Dr. Werner Leixnering, MR Dr. Frederick Mayrhofer-Krammel, Dr. Ernst Murnberger, Dr. Elisabeth Pösel, Dr. Helge Richter, Dr. Harald Schreiber, Univ.-Doz. Dr. Georg Spiel, Dr. Catharina Vrba, Dr. Johannes Zlabinger (alle 65) Dr. Huschang Amighi, Dr. Sedigheh Golriz Amin, Dr. Iris Arns, MR Dr. Orbel Avanessian, Dr. Michael Barfuß, Dr. Judith Daxböck, Dr. Franz Dederding, MR Dr. Wolf-Dietrich Erben, MR Dr. Johannes Frey, Dr. Gertraude Friedl, MR Dr. Friedrich Henk, MR Dr. Kurt Landkammer, Prof. OMR Dr. Josef Nagler, Univ.-Prof. Dr. Walter Ponhold, OMR Dr. Günther Riefler, Dr. Milada Slavka (alle 70) Univ.-Prof. Dr. Helmut Gadner, Dr. Peter Gauss, Dr. Jürgen Kammel, Dr. Elke Karobath-Baum, Dr. Helmut Renner, MR Dr. Alexander Schröck (alle 75) Dr. Herbert Bachmann, MR Dr. Ingrid Barker-Benfield, Dentist Friedrich Bayer, Univ.-Prof. Dr. Hans Tilscher, MR Dr. Helmut Trimmel (alle 80) Dr. Luise May, OMR Dr. Johannes Mayer, MR Dr. Roland Mermon, MR Dr. Johann Rettinger, MR Dr. Bruno Zifko (alle 85) Univ.-Prof. Dr. Kurt Hommer, Univ.-Prof. Dr. Kurt Moser, Dr. Sigrid Ruthner (alle 90) Dr. Otto Hartmann, Dr. Ingeborg Karwautz, Dr. Michael Rosak (alle 91) Dr. Gertrude Führer, Stadtphys. MR Dr. Norbert Ortel, Univ.-Prof. Dr. Hellmuth Petsche, Dr. Hildegard Stransky-Stranograd (alle 92) Dr. Jutta Fischer, Dr. Wilhelmine Machan (beide 93) MR Dr. Elisabeth Rollett, MR Dr. Dorothea Rucker (beide 94) MR Dr. Gerhard Denk, Univ.-Prof. DDDr. Ludwig Prokop (beide 95) MR Dr. Hugo-Rene Gutmann, MR Dr. Hans Heinrich, MR Dr. Alfred Raber, HR Dr. Dietrich Stur (alle 96) TODESFÄLLE R.I.P. Phys.R Dr. Erwin Czermak Dr. Mariana Hofmann Prim.a.D. Dr. Gertrude Markes 06.10.1927 14.04.2015 26.06.1950 03.05.2015 07.10.1927 03.03.2015 Prim. Univ.-Prof. Dr. Walter Mauritz Dr. Walter Than Dr. Kurt Wolf 24.01.1952 19.05.2015 03.03.1925 13.05.2015 04.09.1928 15.05.2015 MELDUNGEN VON ÄNDERUNGEN Bitte vergessen Sie nicht, folgende Änderungen an die Ärztekammer zu melden: jede Änderung der ärztlichen Tätigkeit (Beginn, Ende, Unterbrechung, Dienstzuteilung, Karenzierung, Versetzung, Landesärztekammerwechsel, Auslandsaufenthalt, vorzeitiger Mutterschutz und Mutterschutz), Anmeldung, Verlegung und Abmeldung von Ordinationen, Aufnahme und Beendigung von ärztlichen Nebentätigkeiten, Verleihung von Berufs- und Amtstiteln, Namensänderungen sowie Änderung der Zustelladresse: Mag. Beate Udvardi, Susanne Will, Florian Chalupsky, Tel.: 515 01/1296, 1205, 1206 DW, Fax: 515 01/1429 DW, E-Mail: [email protected] 07_08_2015 doktor in wien 19 INTERN GESUNDHEIT UND POLITIK Krankenkassen 2014 mit 88 Millionen Euro im Plus Die Krankenkassen haben das vergangene Jahr mit einem Plus von 88 Millionen Euro abgeschlossen, was noch ein wenig höher ist als ursprünglich erwartet. Für 2015 indes wurde die Prognose nach unten revidiert: Man rechnet nun mit einem G ebarungsabgang von 137 Millionen Euro. Dies geht aus den kürzlich veröffentlichten Zahlen des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger hervor. 16,4 Milliarden Euro betrug das Gesamtbudget der Krankenkassen 2014. An der Spitze lag bei den Gebietskrankenkassen die oberösterreichische mit 23,1 Millionen Euro Überschuss, gefolgt von den Wienern mit 15,6 Millionen Euro und Salzburg mit 15 Millionen Euro. Im Minus waren die Gebietskrankenkassen in der Steiermark (neun Millionen Euro) und Kärnten (1,8 Millionen Euro). Bei den Berufskrankenkassen bilanzierte 2014 die Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) als einzige negativ (minus 16,2 Millionen Euro). 2015 hat sie sich einen Überschuss von 3,3 Millionen Euro vorgenommen. Dafür wird für die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) mit 24,9 Millionen Euro Schulden gerechnet, für die Versiche- rungsanstalt für Eisenbahnen und Bergbau (VAEB) mit minus drei Millionen Euro. Generell geht der Hauptverband für 2015 von neuen Schulden in der Höhe von 136,8 Millionen Euro aus. Schließlich ist auch der Krankenkassenstrukturfonds, der 2014 immerhin noch 40 Millionen Euro beisteuerte, für heuer Geschichte. So werden laut Vorschau fast alle Gebietskrankenkassen in die roten Zahlen rutschen, allen voran Wien (minus 64,2 Millionen Euro) und Niederösterreich (46,8 Millionen Euro). Nur im Burgenland und in Salzburg werden die Krankenkassen demnach ausgeglichen beziehungsweise leicht positiv bilanzieren. KRANKENKASSEN IM MINUS Ursache für diese trüben Aussichten ist laut Peter McDonald, VorstandsvorsitBilanzsaldo in Millionen Euro, 2014 vorläufig, 2015 Voranschlag zender des Hauptverbands, zum einen die schlechte Lage am Arbeitsmarkt: 400 292 Alle Krankenkassen Mehr Arbeitslose bedeuteten auch we218 200 88 niger Sozialversicherungsbeiträge. Zum 22 147 anderen gebe es neue Medikamente, die 0 43 -137 -339 ihren (hohen) Preis hätten, erklärte er -125 Gebietskrankenkassen -157 in einer Aussendung: Die Zahl der Ver-400 schreibungen bleibe zwar stabil, aber es -425 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 ’12 ’13 ’14 ’15 gebe eine „kleine Gruppe von hochpreisigen Medikamenten mit einem Einzelne Kassen 2014 2015 2014 2015 Packungspreis von mehr als 700 Euro“. GKK Bgld ±0 ±0 SVA Bauern +29,8 +44,7 Diese würden zwar nur 0,4 Prozent der GKK NÖ ±0 -46,8 VA Eisenbahn/ +9,6 -3,0 verordneten Medikamente ausmachen, Bergbau GKK Ktn -1,8 -1,0 aber 25 Prozent aller Ausgaben für HeilGKK OÖ +23,1 -21,5 SVA Gewerbl. -16,2 +3,3 mittel. Kostenintensivstes Medikament Wirtschaft GKK Sbg +15,0 +3,7 sei etwa eines gegen Hepatitis C, für das GKK Stmk -9,0 -1,7 VA Öffentlicher +23,1 -24,9 man derzeit mehr als 50 Millionen Euro Dienst GKK Tirol ±0 -19,1 im Jahr ausgebe. McDonald möchte GKK Vbg ±0 -6,4 daher mit der Pharmabranche über Grafik: © APA GKK Wien +15,6 -64,2 neue Preismodelle und höhere Rabatte Quelle: APA/Hauptverband zu verhandeln beginnen. Aufholbedarf für klinische Forschung in Österreich Krankenkassenstrukturfonds kommt ab 2016 wieder Österreich hat deutlichen Aufholbedarf in der klinischen Forschung. Vor allem fehlt derzeit die Vorbereitung auf die Umsetzung neuer EURegeln im kommenden Jahr durch den Gesetzgeber, kritisierten am 20. Mai 2015 Experten bei einer Pressekonferenz in Wien. Bisher war die Abwicklung von wissenschaftlichen Studien durch eine EU-Richtlinie geregelt. Ende kommenden Jahres ist das dann eine Verordnung, die keinen nationalen Spielraum mehr zulässt. Gleichzeitig verliert Österreich die bisher laut dem Arzneimittelgesetz geltende Frist von 35 Tagen, innerhalb der nach Antrag bei der zuständigen Ethikkommission und bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) beide Gremien die Durchführung einer Studie genehmigen oder ablehnen mussten. Das war im internationalen Vergleich sehr kurz. Die einheitliche Frist soll in der EU in Zukunft bei 60 Tagen liegen. „Dieser bisherige Standortvorteil fällt jetzt weg“, kritisiert Ilona Reischl von der Abteilung für Klinische Prüfungen bei der AGES. Österreichs Medizin war bisher gut bei klinischen Studien vertreten, es gibt aber Aufholbedarf: 2014 gab es nur 17 Studien der frühen Phase I mit wenigen Probanden, 105 der Phase II und 302 Studien der Phase III. Die Krankenkassen bekommen nun doch wieder Geld, wenn sie vorgegebene Finanzziele erreichen. Mit der Steuerreform wird laut den Begutachtungsentwürfen auch der sogenannte Krankenkassenstrukturfonds ab 2016 wieder eingeführt, den es heuer erstmals nicht mehr gibt. Allerdings ist die Dotierung mit zehn Millionen Euro jährlich deutlich geringer als früher. Der Strukturfonds war eines jener Instrumente, mit denen die Sanierung der Krankenkassen gelungen ist. Für das Jahr 2010 wurden damit 100 Millionen Euro ausgeschüttet, ab dem Jahr 2011 bis 2014 waren es jeweils 40 Millionen Euro. Ausgezahlt wurde das Geld, wenn die Krankenkassen bestimmte, ihnen vorgegebene Finanzziele erreicht haben. Im Gegenzug für die Einführung der Gratiszahnspange für Kinder und Jugendliche wurden diese Gelder für heuer jedoch gestrichen. Gleichzeitig rutschen die Krankenkassen aber wieder ins Minus, für heuer wird laut jüngster Prognose ein Defizit von 137 Millionen Euro erwartet (siehe Bericht oben). Im Hinblick auf die ursprüngliche Steuerungsfunktion erscheine eine Wiedereinführung des Strukturfonds als „sinnvoll“, heißt es in dem Gesetzesentwurf. 20 doktor in wien 07_08_2015 GESUNDHEIT UND POLITIK INTERN Sozialbetrug: Widerstand der Länder gegen Ausweiskontrolle durch Ärzte In den Bundesländern regt sich Widerstand gegen die geplanten Ausweiskontrollen durch Ärztinnen und Ärzte zur Bekämpfung des E-Card-Missbrauchs. In ihren Begutachtungsstellungnahmen zum Sozialbetrugsbekämpfungsgesetz lehnen dies vor allem Tirol und Niederösterreich ab. Zuvor hatte sich schon die Ärztekammer vehement dagegen gewehrt und zuletzt auch eine Resolution gegen „Mystery Shopping“ und Ausweiskontrollen in den Ordinationen verabschiedet. Tirol spricht sich gegen die generelle Überprüfung der Identität der Patienten aus, da sie als „überschießend und zu teuer“ angesehen wird. Allein für die öffentlichen Spitäler erwartet das Land bei annähernd zwei Millionen ambulanten Frequenzen pro Jahr personelle Mehrkosten in der Höhe von ungefähr 900.000 Euro. Außerdem fehlen Tirol im Entwurf auch nähere Bestimmungen, wie vorzugehen ist, wenn etwa der Patient keinen Identitätsnachweis vorlegen kann, weil er ihn vergessen hat oder überhaupt über keinen solchen verfügt. Im ambulanten Bereich stelle sich zudem die Frage, ob bei wiederkehrend chronisch kranken Patienten oder bei Nachkontrollen die Identitätskontrolle bei jedem Aufsuchen der Krankenanstalt beziehungsweise der Ambulanz, oder doch nur beim erstmaligen Aufsuchen, zu erfolgen hat. Auch Niederösterreich befürchtet „erhebliche Mehrkosten im Personalbereich“, wenn bei ungefähr 360.000 stationären Aufenthalten und 2,5 Millionen Ambulanzbesuchen in den Landeskliniken die Ausweise kontrolliert werden sollen. Zusätzliche Kosten erwartet Niederösterreich auch durch einen weiteren Verwaltungsaufwand infolge von vermehrten Strafverfahren, die von den Bezirksverwaltungsbehörden zu führen wären. Vorarlberg verlangt, dass Notfälle und dringliche Fälle von der E-CardPrüfung jedenfalls ausgenommen sind beziehungsweise die Prüfung zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen kann. Länder wollen sich gegen Mehr kosten bei Ärzteausbildung wehren Die Länder wollen Mehrkosten, die durch die geplante Neuregelung der Spitalsärzteausbildung entstehen, nicht allein tragen. Der Entwurf des Bundes zur Ausbildungsordnung wird daher abgelehnt. „Von Länder seite ist beschlossen worden, den Konsultationsmechanismus in Gang zu setzen“, so Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner nach der am 22. April 2015 beendeten Landesfinanzreferentenkonferenz. Inhaltlich begrüße man die „Ärzte-Ausbildungsordnung 2015“ in weiten Teilen. Es sei aber „absolut inakzeptabel“, dass anfallende Zusatzkosten den Ländern umgehängt werden sollen. „Das wird so nicht gehen. Allfällige Mehrkosten müssen auch vom Bund getragen werden“, betonte Wallner in einer Aussendung. Die geplante Änderung der Ausbildung verursache Mehraufwand in Organisation und Planung. So lehne man Regelungen ab, die der Bürokratie Vorschub leisteten, etwa dass für jedes neue medizinische Sonderfach eine eigene Abteilung und ein eigenes Primariat geschaffen werden müssten, erklärte Wallner. Für Vorarlberg zum Beispiel würde das bis zu einer Million Euro jährlich mehr kosten. Eine weitere organisatorische Aufsplitterung sei auch wegen des Ärztemangels problematisch. „MEDIZINISCHE FORSCHUNGSFÖRDERUNGEN IN ÖSTERREICH” Die 6. Auflage des praktischen Handbuchs „Medizinische Forschungsförderungen, Preise, Stipendien”. Aus dem Verlag der Ärztekammer für Wien. n Österreichweite und länderspezifische Forschungsförderungen n Übersichtlich aufgelistet nach durchführenden Stellen n Zusätzliches Namensregister und nach Fachgebieten geordnet BESTELLEN SIE JETZT IHR PERSÖNLICHES EXEMPLAR: Verlag der Ärztekammer für Wien Alexandra Wolffinger Tel.: (01) 515 01/1223 DW Fax: (01) 512 60 23/1223 DW E-Mail: [email protected] Internet: Zusätzlich kann die Broschüre unter www.aekwien.at/media/forschf.pdf downgeloadet werden. Die Broschüre und der Versand sind kostenlos. Eine Serviceleistung der Ärztekammer für Wien. 07_08_2015 doktor in wien 21 WA FF Ins 74x254_3-15.indd 1 27.03.15 09:49 AM PULS COVERSTORY Patienteninteressen vor Kapitalinteressen Das Transatlantische Freihandelsabkommen TTIP könnte die Gesundheitssysteme in Europa tiefgreifend verändern. Die Ärzteschaft wird sich der drohenden Gefahren zunehmend bewusst. Von Michael Krassnitzer 22 doktor in wien 07_08_2015 kleine südamerikanische Republik Uruguay ist ein Vorbild in Sachen Tabakprävention. Unter anderem sind verharmlosende Namen wie „Light“ oder „Filter“ verboten, und vier Fünftel der Oberfläche der Zigarettenpackungen müssen mit Warnhinweisen und abschreckenden Bildern bedeckt sein. Doch dem Tabakkonzern Philip Morris ist diese Gesetzgebung ein Dorn im Auge. Das Unternehmen mit Sitz in New York hat daher Uruguay vor einem internationalen Schiedsgericht geklagt, weil die Gesetze des südamerikanischen Landes gegen das bilaterale Investitionsschutzabkommen zwischen der Schweiz und Uruguay verstoßen. Geht es nach den Plänen der maßgeblichen Personen in der EU und den USA, dann müssten bald auch europäische Länder mit derartigen Klagen rechnen. Denn nach dem jetzigen Stand wird eine solche Investitionsschutzregelung auch Teil des Trans atlantischen Freihandelsabkommens („Transatlantic Trade and Investment Partnership“ – TTIP) sein, das seit ziemlich genau zwei Jahren verhandelt wird. Eine solche Regelung würde es ausländischen Investoren erlauben, vor einem privaten Schiedsgericht Staaten zu klagen, wenn ihre Profiterwartungen aufgrund einer geänderten Gesetzeslage oder Verwaltungsbestimmung beeinträchtigt werden. Der Fall Philip Morris belegt nicht nur, mit welchen Mittel internationale Konzerne demokratische Entscheidungen auszuhebeln versuchen und dass ureigene staatliche Aufgaben wie die Rechtssprechung – in Gestalt von Schiedsgerichten – über die Hintertür privatisiert werden. Die Causa macht auch deutlich, welche Auswirkungen Handelsabkommen auf den Gesundheitsbereich haben könnten. Das gilt natürlich auch für TTIP. Dabei geht es nicht nur um die Gefahr der Aushebelung gesundheitspolitischer Maßnahmen durch Unternehmen, sondern auch um medizinische Fragen im engeren Sinn, wie die Zulassung von Medikamenten oder den Umgang mit wissenschaftlichen Studien bis hin zur Gesundheitsversorgung an sich. „Wir Ärztinnen und Ärzte sollten uns dringend mit TTIP auseinandersetzen. Ich habe große Sorgen über mögliche Auswirkungen dieses Abkommens auf Foto: Dangubic/iStock ► Die COVERSTORY AM PULS die Gesundheit und die Gesundheitsversorgung der Österreicher“, meint Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Noch keine Beschlüsse Bislang gibt es weder von der Österreichischen Ärztekammer noch von einer der Landesärztekammern einen Beschluss zum Thema TTIP. Szekeres ist es daher ein großes Anliegen, einen Impuls in diese Richtung zu setzen. Vorbild ist ihm eine gemeinsame Erklärung der Präsidenten und Vorsitzenden der Heilberufe in Deutschland, also von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer, Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (siehe Kasten Seite 24), der er sich grosso modo anschließt. „Freihandelsabkommen dürfen die Behandlungsqualität, den schnellen Zugang zur Gesundheitsversorgung und das hohe Patientenschutzniveau in Österreich und der EU nicht beeinträchtigen“, unterstreicht der Wiener Ärztekammerpräsident. Der Vertrag über die Arbeitsweise der EU stellt klar, dass die Verantwortung der Mitgliedsstaaten für die Festlegung ihrer Gesundheitspolitik sowie für die Organisation des Gesundheitswesens und der medizinischen Versorgung zu wahren ist. Darüber hinaus hat die EU dem Gesundheitssystem eine Sonderstellung zuerkannt: Gesundheitsdienstleistungen sind besonders sensibel, allgemeinwohlbezogen und schützenswert und können nicht mit marktorientierten Dienstleistungen gleichgesetzt werden. Daher sind sie zum Beispiel auch von der Dienstleistungsrichtlinie ausgenommen. „Wir erwarten, dass die EU-Verhandlungsführer diese Grundsätze bei den Verhandlungen (zu TTIP, Anm.) beachten und unsere erfolgreichen Gesundheitssysteme – auch in Teilen – schützen“, heißt es folgerichtig in der deutschen Erklärung. „TTIP darf keine Anwendung auf das Gesundheitswesen und die Heilberufe finden“, schließt sich Szekeres dem an und bekräftigt: „Freihandelsabkommen dienen der wirtschaftlichen Entwicklung, aber sie müssen dort ihre Grenzen haben, wo sie die medizinische Versorgung der Patienten beeinträch- tigen.“ Keinesfalls dürften Kapital interessen medizinische Entscheidungen beeinflussen.“ In Österreich existiere ein weitgehend selbstverwaltetes, am Gemeinwohl orientiertes Gesundheitswesen. Das US-amerikanische Gesundheitssystem hingegen sei stark marktwirtschaftlich geprägt und weise deutlich weniger solidarische Elemente auf. „Eine noch stärkere Ökonomisierung der Medizin würde das bisherige Niveau der Patientenversorgung nachhaltig in Österreich gefährden“, warnt der Ärztekammerpräsident. Viele Kritiker befürchten auch Öffnungs- und Privatisierungspflichten. Man stelle sich nur folgendes Szenario vor: Ein privates Schiedsgericht erklärt die hierzulande geltende Bedarfsprüfung bei der Errichtung einer Krankenanstalt zu einem „nicht tarifären Handelshemmnis“, weil es private Krankenhausbetreiber aus dem Ausland daran hindere, in Österreich ein Spital zu errichten. Glaubt man der für Handel zuständigen EU-Kommissarin Cecilia Malmström, dann sind solche Befürchtungen allerdings unbegründet. Im Jänner dieses Jahres stellte sie in einem Brief an einen britischen Minister den Standpunkt der Europäischen Union klar: „Kein EU-Mitgliedsstaat muss das öffentliche Gesundheitswesen für private Anbieter öffnen oder Gesundheitsdienste an private Anbieter auslagern. Die Mitgliedsstaaten sind auch frei, ihre Gesundheitspolitik zu ändern und bereits ausgelagerte Gesundheitsagenden wieder in den öffentlichen Sektor zurückzuführen.“ Demnach solle es Regierungen sogar freistehen, ein Monopol im öffentlichen Gesundheitswesen zu errichten, wenn sie das wollten. Intransparente Justizstrukturen Mit den privaten Schiedsgerichten hat die Kommissarin freilich kein Problem. Was diesen sogenannten Investitionsschutz angeht – Stichwort: Philip Morris versus Uruguay –, schließt sich Szekeres der Erklärung der deutschen Heilberufe an: „Schiedsgerichtsverfahren sind mit Blick auf die Gesundheitspolitik mit erheblichen Risiken verbunden. Insbesondere die mangelnde Transparenz, die fehlende Einbettung in den europäischen Rechtsrahmen, die Rekrutierung von Schiedsrichtern aus internationalen Anwaltskanzleien sowie deren Fokus auf internationales Handelsrecht würden dem öffentlichen Interesse und der Komplexität der unterschiedlichen Gesundheitssysteme der Vertragsstaaten nicht gerecht. Die Einführung intransparenter paralleler Justizstrukturen ist nicht zuletzt aus staatsbürgerlicher Sicht inakzeptabel.“ Tarifäre Handelshemmnisse TTIP und seine Anwendung auf das Gesundheitswesen und die Heilberufe: „Freihandelsabkommen dienen der wirtschaftlichen Entwicklung, aber sie müssen dort ihre Grenzen haben, wo sie die medizinische Versorgung der Patienten beeinträchtigen.“ Das Ziel von TTIP ist laut den Verhandlungspartnern der Abbau von sogenannten tarifären Handelshemmnissen (Zölle, Exportsubventionen) und sogenannten nicht tarifären Handelshemmnissen, die den Marktzugang ausländischer Anbieter erschweren. Viele Menschen hegen dabei die Befürchtung, dass geltende gesetzliche Standards in den Bereichen Umweltschutz, Konsumentenschutz, Arbeit, Soziales, und eben auch Gesundheit, als Handelshemmnisse eingestuft werden könnten. Die folgende Aufzählung der konkret von TTIP betroffenen Bereiche des Gesundheitswesens ist lange und wahrscheinlich unvollständig: Ernährung und Prävention „Eine gesunde Ernährung ist die wichtigste Säule der Präventivmedizin“, betont Markus Metka, Gynäkologe, Buchautor sowie wissenschaftlicher Leiter des „Medicinicum Lech“, und fordert: „Weil auf diesem Gebiet besonders viel Schaden angerichtet werden kann, muss der Bereich der Ernährung – ebenso wie der Bereich der Gesundheit im Allgemeinen – von TTIP ausgeklammert werden.“ Zu jenen Dingen, die Metka keinesfalls in Europa sehen möchte, zählen der großzügige Einsatz von Hormonen in der US-Viehzucht sowie gentechnisch veränderte Nahrungsmittel. Vor allem aber warnt er vor den gesundheitlichen Folgen der in den USA vorherrschenden ungesunden Ernährungsweise: „Die USamerikanische Bevölkerung ist überfettet, übersalzen und überzuckert. Das ist kein erstrebenswerter Zustand.“ In den USA grassiert eine bislang unaufhaltsame Adipositas- und Diabetesepidemie: Nicht weniger als 27,7 Prozent der erwachsenen US-Bürger sind fettleibig (Zahlen von 2014), im Jahr 2012 waren 9,3 Prozent der Bevölkerung zuckerkrank – in beiden Fällen > 07_08_2015 doktor in wien 23 AM PULS COVERSTORY Tabakkontrolle Ein weiteres betroffenes Gesundheitsthema ist das Rauchen. Auf EU-Ebene steht der Kampf gegen den Tabakkonsum ganz oben auf der gesundheitspolitischen Agenda – nicht zuletzt, weil die meisten anderen gesundheitspolitischen Fragen Sache der einzelnen Mitgliedsstaaten sind. In den USA verhält sich das ganz anders, wie Bernard Merkel, der in der EU-Delegation für Gesundheitsfragen bei den TTIPVerhandlungen Verantwortliche, vor eineinhalb Jahren beim „European 24 doktor in wien 07_08_2015 Fructose als Verursacher von Diabetes und Fettleibigkeit: „Wenn TTIP kommt, dann wird Fructose gleichsam in Pipelines nach Europa gepumpt.“ Health Forum“ in Gastein berichtete: „US-Senatoren und -Abgeordnete betreiben mir gegenüber ganz offen Lobbying für die Tabakkonzerne.“ Der EUVerhandler berichtete auch, dass die USA die Verhandlungen zum Beitritt Australiens zur Transpazifischen Freihandelszone („Trans-Pacific Partnership“ – TPP) gezielt nutzen, um gegen die strengen australischen Anti-TabakGesetze vorzugehen. Umwelt und Biodiversität Wenn man die Gesundheitsbelange sehr weit fasst, dann gehören natürlich auch Umweltthemen zum Wirkungsbereich von TTIP. „Ein gesunder Lebensraum ist ein wesentlicher Faktor für die Gesundheit“, betont der Referent für Umweltmedizin der Ärztekammer für Wien, Piero Lercher: „Das beste medizinische Konzept wird längerfristig ineffizient und wirkungslos sein, wenn Lebensraum und Umgebung des Individuums krankmachen.“ Die Ärztekammer appellierte daher kürzlich aus Anlass des Tags der Umwelt an die verantwortlichen Politiker, in den TTIP-Verhandlungen Naturschutz und Biodiversität über wirt- „Keine Aushöhlung“ Die Eckpunkte der Erklärung der Präsidenten und Vorsitzenden der deutschen Heilberufe („Vielfalt des europäischen Gesundheitswesens und Freiberuflichkeit bewahren“): Patienteninteressen vor Kapitalinteressen: Freihandels abkommen müssen dort ihre Grenzen haben, wo sie die medizinische Versorgung der Patienten beeinträchtigen. Freihandelsabkommen dürfen den Patientenschutz nicht gefährden: Die Vorschriften für den Berufszugang und die Berufsausübung der Heilberufe dürfen nicht durch die geplanten Freihandelsabkommen ausgehöhlt werden. Freihandelsabkommen dürfen die europäischen Stan dards nicht senken. Keine „Medical Procedure Patents“: Die Patentierung von Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen Behandlung sowie von Diagnostizierverfahren muss in Europa weiterhin verboten bleiben. Gesundheitsschutz ist nicht verhandelbar: Die Einfüh rung privater Schiedsgerichte in Zusammenhang mit der Gesetzgebung zugunsten der öffentlichen Gesundheit ist inakzeptabel. Die Präsidenten und Vorsitzenden von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung, Bundeszahnärztekammer, Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände; www.kbv.de/html/15389.php schaftliche Interessen zu stellen (siehe dazu auch Seite 12). „Biodiversität ist ein wichtiges Gesundheitsthema“, weiß Lercher. Demnach lassen sich die Folgen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien durch alte, autochtone Sorten von Nutzpflanzen vermeiden: „Es gibt Menschen, die zum Beispiel eine Unverträglichkeit gegen herkömmliche Äpfel haben, denen aber der Genuss einer Ananasrenette oder eines Brünnerlings nichts ausmacht.“ Transparenz bei Studien Was viele nicht wissen: TTIP betrifft auch zahlreiche Themen, die spezifisch medizinisch sind, etwa den Umgang mit klinischen Studien. Auf diesem Gebiet prallen im Vergleich USA und EU Welten aufeinander. In Europa müssen ab 2016 alle Ergebnisse von in der EU durchgeführten klinischen Studien der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das reicht von den detaillierten Clinical Study Reports bis zu für Laien verständliche Zusammenfassungen. In den USA hingegen können klinische Studien, deren Ergebnis dem Auftraggeber nicht zupass kommt, nach wie vor unter Verschluss gehalten werden. „Der Umgang mit Studien, die direkt und indirekt den menschlichen oder tierischen Körper betreffen, muss transparent sein“, unterstreicht Lercher. In einem offiziellen Factsheet der EU-Kommission zum Thema Medikamente und TTIP heißt es dazu: Der öffentliche Zugang zu klinischen Studien sei „nicht verhandelbar“. In Europa sind Verfahren zur chirurgischen oder therapeutischen Behandlung des menschlichen oder tierischen Körpers sowie Diagnostizierverfahren, die am menschlichen oder tierischen Körper vorgenommen werden, von der Patentierbarkeit ausgeschlossen. In den USA hingegen sind sogenannte „Medical Procedure Patents“ gestattet. Auf diese Weise können Ärztinnen und Ärzte daran gehindert werden, ein bestimmtes medizinisches Verfahren anzuwenden, obwohl es in einem vorliegenden Fall das optimale wäre. „Es darf nicht sein, dass Patente dazu missbraucht werden, um den Zugang zu Behandlungsverfahren zu verhindern“, bekennt Lercher und schließt sich der bereits mehrfach erwähnten Erklärung Foto: laflor/iStock > mit steigender Tendenz. Dafür verantwortlich sind viele Faktoren, doch einer ist in Metkas Augen besonders einflussreich: „Es spricht viel dafür, dass der Anstieg von Diabetes und Fettleibigkeit auf die starke Zunahme des Konsums von Fructose, genauer von Fructosesirup (High fructose corn syrup, Anm.), zurückzuführen ist.“ Im Gegensatz zu Glucose wird Fructose nicht vollständig aus der Nahrung aufgenommen und daher in der Leber zu Fett umgebaut. Zugleich hemmt Glucose den Fettabbau in der Leber. Die Folge: ein rasanter Anstieg bei den Zahlen der nicht alkoholischen Fettleber. Dazu gesellt sich der Umstand, dass Fructose das Sättigungshormon Leptin hemmt und die Betroffenen somit einfach mehr essen. Ein Durchschnittseuropäer nimmt derzeit nur einen Bruchteil der Fructosemenge zu sich, die ein durchschnittlicher US-Amerikaner in sich hineinstopft. „Wenn TTIP kommt, dann wird Fructose gleichsam in Pipelines nach Europa gepumpt“, befürchtet Metka. Auch gesundheitspolitische Maßnahmen, die eine Verbesserung der Ernährung zum Ziel haben, könnten künftig in Europa verunmöglicht werden, etwa die Lebensmittelkennzeichnung mittels Ampel: „Im Falle einer Inkraftsetzung von TTIP könnte ein solches System in der EU nicht mehr eingeführt werden, weil es die großen Nahrungsmittelkonzerne über ein Schiedsgericht als nicht tarifäres Handelshemmnis bekämpfen würden“, ist Metka überzeugt. Die Auswirkungen des Freihandelsabkommens auf die Gesundheit sind übrigens ein Schwerpunkt auf dem kommenden „Medicinicum Lech“, das von 9. bis 12. Juli 2015 stattfinden wird. COVERSTORY AM PULS der deutschen Heilberufe an: „,Medical Procedure Patents‘ müssen in E uropa auch weiterhin verboten bleiben.“ Überdies fordert der Umweltmediziner ein generelles Verbot von Patenten auf Tiere und Pflanzen. Die Zulassung von Medikamenten ist eine der wenigen TTIP-Verhandlungsmaterien, zu denen ein offizielles Positionspapier der EU vorliegt. Angepeilt wird, grob gesagt, eine Harmonisierung der Medikamentenzulassung. „Wir wollen vermeiden, dass ein Unternehmen die gleiche Studie zweimal durchführen muss, damit sein Produkt eine Zulassung sowohl von den EU- als auch den US-Behörden erhält“, heißt es im dazugehörigen Factsheet. Auch zu diesem Thema meldet sich Umweltmedizinreferent Lercher zu Wort: Eine rigide Standardisierung der Zulassungen könnte dazu führen, dass traditionelle europäische Heilanwendungen, für die es keine entsprechenden Studien gibt, vom medizinischen Markt verschwinden: „Wenn uns diese nachweislich wirksamen naturmedizinischen Anwendungen – ich nenne zum Beispiel den Kamillentee – weggenommen werden, dass landen sie bei Berufsgruppen, die keine medizinische Kompetenz besitzen.“ Ein Punkt, der auch in der Erklärung der deutschen Heilberufe enthalten ist, ist das Verbot der Bewerbung verschreibungspflichtiger Medikamente. In Österreich und Deutschland gilt ein solches Verbot – hierzulande übriges seit genau 90 Jahren. In den USA hingegen dürfen verschreibungspflichtige Arzneien beworben werden. Die Pharmawirtschaft ist dort der zehntgrößte Werbekunde. Werbeverbot überdenken? In diesem Punkt vertritt Lercher seine eigene Meinung: „Das Werbeverbot muss überdacht werden. Die Patienten holen sich die Informationen sowieso im Internet. Da darf man die Augen nicht vor der Realität verschließen.“ Allerdings verlangt Lercher sachliche Informationen statt reißerische Darstellung. Unter dieser Bedingung kann er sich Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente auch in Laienmedien vorstellen. Auch für die Zulassung von Medizinprodukten ist im Internet ein offizielles Positionspapier der EU zugänglich. Auf diesem Gebiet wird keine Harmonisierung angestrebt, sondern nur eine engere Zusammenarbeit. „Medizinprodukte sollen zugänglicher und zurückverfolgbarer gemacht werden, während unsere hohen Sicherheitsstandards erhalten werden“, heißt es. Zu Kritik freilich hat der Umstand geführt, dass TTIP einen mit Experten besetzten Regulierungsrat vorsieht, der sich über Regulierungsansätze unter anderem in den Bereichen Medizinprodukte und Arzneimittel austauschen soll. „Auch wenn es hier primär darum geht, Produkte und Dienstleistungen besser auf die Markteinführung vorzubereiten, befürchten wir die Einführung einer Struktur, die Mitgliedsstaaten ausschließt und allein den Interessen der Industrie Vorschub leistet“, befürchten die Vertreter der deutschen Heilberufe: „Keinesfalls darf dieses Gremium über die Köpfe demokratisch legitimierter Regierungen hinweg Fakten schaffen.“ Medikamente und TTIP: „Es darf nicht sein, dass Patente dazu missbraucht werden, um den Zugang zu Behandlungsverfahren zu verhindern.“ Standespolitik und TTIP ausübung, die dem Schutz der Patienten und der Sicherung einer qualitativ hochwertigen gesundheitlichen Versorgung dienen, dürften nicht durch das geplanten Freihandelsabkommen ausgehöhlt werden: „Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass die Qualifikation in den Gesundheitsberufen ausreichend ist und keine Hintertür geöffnet wird, die schlecht qualifizierten Personen den Zugang zu europäischen Gesundheitssystemen ermöglichen.“ Szekeres hält seine Forderung, dass Gesundheitsdienstleistungen aus dem Anwendungsbereich des Freihandelsabkommens ausgeschlossen werden müssen, aufrecht. Er ist sich aber dessen bewusst, dass dieses Ansinnen zumindest kurzfristig wohl kein Gehör finden wird. Daher schlägt er vor, dass die europäische Ärzteschaft in die Verhandlungen mit einbezogen werden soll: „In all jene Gremien, in denen gesundheitsrelevante Verhandlungen geführt werden, sollten Ärztinnen und Ärzte integriert sein. Denn es sind nun einmal wir Ärztinnen und Ärzte, die in Gesundheitsfragen über die größte Kompetenz verfügen.“ TTIP könnte sogar Auswirkungen auf die Standespolitik haben: „Die Grundsätze der Freiberuflichkeit und der Selbstverwaltung durch Kammern sowie die Vorschriften für den Berufszugang und die Berufsausübung müssen auch unter der Geltung von TTIP Raiffeisen beibehalten werden“, fordern Immobilien die Präsidenten und Vorsitzenden der deutschen Bundes ärztekammer, der Kassenärzt lichen Bundesvereinigung, der Bundeszahnärztekammer, der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Dem schließt sich der Wiener ÄrzQuality Living tekammerpräsident an: „Die Ärztekammern tragen wesentbeim Liesinger Platzl lich dazu bei, das hohe Qualitätsniveau der medizinischen 23., Perchtoldsdorfer Straße 7 Versorgung im Interesse der 21 Eigentumswohnungen 3 Reihenhaus-Wohnungen Patienten sicherzustellen“, beWohnungsgrößen 53 bis 132 m tont Szekeres. TTIP dürfe in Balkone, Terrassen, Eigengärten hochwertige Gesamtausstattung keinem Fall dazu führen, dass sehr gut für Vorsorgezwecke geeignet der Status der Ärztekammern provisionsfrei für den Käufer www.perchtoldsdorferstrasse7.at als Körperschaften öffentliTel. 0517 517-75 chen Rechts in irgendeiner [email protected] Weise beeinträchtigt werde. Auch die Vorschriften für den HWB 36,72 kwha © www.oln.at Berufszugang und die Berufs 2 07_08_2015 doktor in wien 25 Perchotlsdorfer_Straße_Inserat_90x120_abf_4c_RZ.indd 1 3/9/2015 12:02:43 PM SERVICE KONGRESSE SEPTEMBER BIS NOVEMBER 2015 ZAFI – ZAHNÄRZTLICHE FORTBILDUNG Ultraschall-Grundkurs Abdomen Ort: Otto-Wagner-Spital, Institut für Radiologie 1140 Wien, Baumgartner Höhe 1 Termin: 17. – 19.9.2015 Veranstalter: Verein „Akademie für Ultraschalldiagnostik – Wiener Ultraschallseminare“ Information und Anmeldung: Wiener Radiologie – Ultraschallkurse, Marlies Reichl, 1080 Wien, Skodagasse 32 Tel.: +43/1/405 31 93, E-Mail: [email protected] www.wienerultraschallseminare.at/start.html ZAFI – Zahnärztliche Fortbildung der Landeszahnärztekammer für Wien 1060 Wien, Gumpendorferstraße 83/4, Tel.:+43/1/597 33 57/10-12 DW, Fax: 13 DW, E-Mail: [email protected], [email protected] Wie schütze ich mich vor Energievampiren Ort: Hotel am Kahlenberg, 1190 Wien, Josefsdorf 3/Top 404 Termin: 3.10.2015 Veranstalter und Information: ÖGZH – Österreichische Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose Dr. Allan Krupka, Tel.: +43/1/317 63 20 E-Mail: [email protected], www.oegzh.at Jour-fixe: Erste Hilfe für den Ordinationsnotfall Ort: Hotel am Kahlenberg, 1190 Wien, Josefsdorf 3/Top 404 Termin: 9.10.2015 Veranstalter und Information: ÖGZH – Österreichische Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose Dr. Allan Krupka, Tel.: +43/1/317 63 20 E-Mail: [email protected], www.oegzh.at Praxisgründungs-, -führungs- und schlussseminar Ort: Wilhelminenhof 7061 Trausdorf, DDr.-Stefan-Laszlo-Platz Termin: 10.10.2015 Veranstalter: Ärztekammer für Burgenland Wissenschaftliche Leitung: MR Dr. Milan Kornfeind Information und Anmeldung: AZ med.info 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-85 DW E-Mail: [email protected] Notfälle in der Inneren Medizin Ort: SMZ-Ost/Donauspital 1220 Wien, Langobardenstraße 122 Termin: 17.10.2015 Organisation: Univ.-Prof. Dr. Thomas Stefenelli Information und Anmeldung: AZ med.info 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-32 DW E-Mail: [email protected] 30. Jahrestagung der Medizinischen Gesellschaft Niederösterreich Ort: Seminar- und Tagungszentrum Schwaighof 3100 St. Pölten, Landsbergstraße 11 Termin: 7.11.2015 Tagungspräsident: Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger Information und Anmeldung: AZ med.info 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-85 DW E-Mail: [email protected], www.medgesnoe.at 26 doktor in wien 07_08_2015 Aufbereitung zahnärztlicher Medizinprodukte (Seminar für Assistenten) Prof. Dr. Martin Baxmann 3.9., 11.9., 17.9.2015 Administration – Verwaltung (Seminar für Assistenten) Dr. Johanna Treer 4.9.2015 Curriculum Ästhetische Zahnheilkunde 2015 Prof. Dr. Jürgen Manhart und Team 4. – 5.9., 30. – 31.10., 4. – 5.12.2015 Assistenz in der selbstligierenden Multibrackettechnik (Seminar für Assistenten) Prof. Dr. Martin Baxmann 7.9.2015 Fotodokumentation (Seminar für Assistenten) Dr. Gerhard Schager 12.9.2015 Notfallkoffer und Bereitschaftsapotheke bzgl. § 37 ZÄG Dr. Werner Deutschmann 12.9.2015 Endodontie Intensivkurs Dr. Johannes Reichsthaler 18.9., 19.9.2015 ZAFI Curriculum - Implantologie 2015 Implantologie Live OP – Kurse – Planungs Jour-fixe Dr. Christian Schober, Univ.-Prof. DDr. Raoul Polansky, Prof. DDr. Rudolf Seemann, DDr. Cornelia Czembirek, DDr. Christina Eder-Czembirek, ZTM Tom Vaskovich Kursserie 2: 18. – 19.9., 23. – 24.10., 20. – 21.11.2015 Bohren Sie noch – oder infiltrieren Sie schon? DIAGNOcam und ICON – Livebehandlung Dr. Werner Boch 25.9.2015 Manuelle Funktionsanalyse des Kauorgans Univ.-Prof. Dr. Alex Celar 26.9.2015 Fachausdrücke – Fachenglisch (Seminar für Assistenten) Dr. Wilhelm Schein 26.9.2015 Notfallmedizin – Erste Hilfe (Seminar für Assistenten) Dr. Werner Deutschmann 2.10.2015 Einführung in die allgemeine Psychologie und Kommunikationspsychologie (Seminar für Assistenten) Petra Eibl-Schober 2.10., 3.10.2015 Menschenkenntnis in der Zahnarztpraxis Tom Zimmermann 3.10.2015 Kompaktkurs Kinderzahnheilkunde 14. – 17.10.2015, 20. – 23.1., 6. – 9.4.2016 Moderne Kieferorthopädie: Qualität und Effizienz Dr. Guido Sampermans 16. – 17.10., 13. – 14.11., 18. – 19.12.2015, 15. – 16.1., 19. – 20.2., 18. – 19.3., 15. – 16.4., 20. – 21.5., 24. – 25.6., 16. – 17.9.2016 KONGRESSE SERVICE INTERNATIONAL CONFERENCE ON PROGRESS IN BONE AND MINERAL NOVEMBER BIS DEZEMBER 2015 Research 2015 and the Annual Autumn Conference of the Austrian Society for Bone and Mineral Research on the occasion of the Awarding of the „2015 International Research Prize“ Ort: TechGate Vienna, 1220 Vienna, Donau-City-Straße 1 Termin: 3. – 5.12.2015 Veranstalter: Austrian Society for Bone and Mineral Research, www.ausbmr.at Kongresssekretariat: Vienna Academy of Postgraduate Medical Education and Research, Catherine Altermann, 1090 Vienna, Alser Straße 4 Tel.: +43/1/405 13 83-18 DW, E-Mail: [email protected] Information: AZ med.info, 1014 Vienna, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-38 DW, E-Mail: [email protected] Update Gastroenterologie-Stoffwechsel 2015 Ort: Congress Innsbruck, 6020 Innsbruck, Rennweg 3 Termin: 13. – 14.11.2015 Tagungsleitung: Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg Information und Anmeldung: AZ med.info 1014 Wien, Helferstorferstraße 4, PO Box 155 Tel.: +43/1/531 16-76 oder 39 DW, E-Mail: azmedinfo@ media.co.at, www.updategastro-stoffwechsel.at 11TH INTERNATIONAL VIENNA ORTHODONTIC SYMPOSIUM (IVOS) Ort: Palais Niederösterreich, 1010 Wien, Herrengasse 13 Termin: 4. – 6.12.2015 Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Bantleon Anmeldung: Austropa Interconvention, Heike Faustmann oder Alfred Kerschenbauer Tel.: +43/1/588 00-534 DW, E-Mail: [email protected] www.austropa-interconvention.at/congress/ivos KARDIOLOGISCHE FORTBILDUNGSSEMINARE Antithrombotische Therapie bei Herzerkrankungen Ort: Schloss Wilhelminenberg, 1160 Wien, Savoyenstraße 2 Termin: 5.12.2015 Veranstalter: ATVB – Verein zur Förderung der Forschung auf dem Gebiet der Arterio sklerose, Thrombose und vaskulären Biologie Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Kurt Huber, Prim. Univ.-Prof. Dr. Harald Darius Information: ÄZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-32 DW, E-Mail: [email protected] CURRICULUM NLP UND HYPNOLINGUISTIK FÜR FORTGESCHRITTENE Ort: Hotel am Kahlenberg, 1190 Wien, Josefsdorf 3/Top 404 Termine: 5./6.12.2015, 5./6.3., 23./24.4., 25./26.6., 3./4.9., 29./30.10., 26./27.11.2016 Veranstalter und Information: ÖGZH – Österreichische Gesellschaft für ärztliche und zahnärztliche Hypnose, Dr. Allan Krupka Tel.: +43/1/317 63 20, E-Mail: [email protected] www.oegzh.at MENOPAUSE ANDROPAUSE ANTI-AGING 2015 Ort: Hotel Hilton Wien, 1030 Wien, Am Stadtpark 1 Termin: 10. – 12.12.2015 Veranstalter: Österreichische Menopausegesellschaft Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4, Tel.: +43/1/531 16-47 DW, E-Mail: [email protected], www.menopausekongress.at TRAUMA IMAGING 2015: ALLES TRAUMA Ort: Radisson Blu Hotel, 20335 Hamburg, Marseiller Straße 2 Termin: 18. – 19.12.2015 Veranstalter: Trauma Imaging Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-0 DW, E-Mail: [email protected] www.traumaimaging.at Allergy – State of the Art meets TCM Ort: Bundesministerium für Gesundheit 1030 Wien, Radetzkystraße 2 Termin: 14. – 15.11.2015 Wissenschaftliche Leitung: Dr. Karin Stockert Information und Anmeldung: Neurologisches Zentrum Rosenhügel, 1130, Riedelgasse 5, Manfred Richart Tel.: +43/1/880 00-599 DW E-Mail: [email protected], www.tcmsymposium.at 16. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Notfall- und Katastrophenmedizin Ort: Congress Center – Reed Messe Wien 1020 Wien, Messeplatz 1 Termin: 1. – 2.12.2015 Kongressleitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schreiber, Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Christof Havel, Dr. Raphael van Tulder Kongresssekretariat: KUONI Destination Management GmbH, 1160 Wien, Lerchenfelder Gürtel 43/4/1 Tel.: +43/1/319 76 90-57 DW, E-Mail: notarztkongress@ at.kuoni.com, www.notarztkongress.at Information: AZ med.info, 1014 Wien, Helferstorferstraße 4 Tel.: +43/1/531 16-68 DW, E-Mail: [email protected] 43. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie Ort: Reed Messe Wien, 1021 Wien, Messeplatz 1 Termin: 4. – 6.12.2015 Veranstalter: Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie Kongresspräsident: Univ.-Prof. Dr. Angelika Stary Kongresssekretär: Dr. Claudia Heller-Vitouch Anmeldung: Mondial Congress & Events 1040 Wien, Operngasse 20B, Tel.: +43/1/588 04-0, E-Mail: [email protected], www.mondial-congress.com Carotissonographie Grundkurs II Ort: LKH Salzburg, 5020 Salzburg, Müllner Hauptstraße 48 Termin: 11. – 12.12.2015 Leitung: Prim. Univ.-Doz. Dr. Reinhold Katzenschlager, Dr. Ara Ugurluoglu Anmeldung: Berufsverband Österreichischer Internisten, Sekretariat, 1200 Wien, Treustraße 43/4/4, Tel.: +43/1/270 24 57, E-Mail: [email protected], www.boei.or.at BITTE BEACHTEN SIE Das gesamte wissenschaftliche Programm der Gesellschaft der Ärzte in Wien können Sie auf www.billrothhaus.at nachlesen. 07_08_2015 doktor in wien 27 SERVICE MEDIZIN Diabetes Netzhautschäden schlecht versorgt Ungefähr ein Viertel der 600.000 bis 800.000 Diabetiker in Österreich entwickeln binnen 20 Jahren nach Ausbruch der Erkrankung schwere Netzhautschäden mit Erblindungsgefahr. Doch trotz hoch wirksamer Therapien gibt es durch das Agieren der Spitalserhalter und der Krankenkassen eklatante Versorgungsmängel. Matthias Bolz, Leiter des Studienzentrums der Abteilung Augenheilkunde und Optometrie des Krankenhauses der Stadt Linz, bei einer Pressekonferenz in Wien hin. „Wir gehen davon aus, dass wir in Österreich 600.000 bis 800.000 Diabetiker haben. 90 Prozent sind Typ-2-Diabetiker. Diabetes ist keine harmlose Erkrankung. In Österreich haben pro Jahr in etwa 10.000 Patienten eine Amputation als Folge. Etwa 300 Diabetiker kommen neu zur Dialyse, etwa 200 Patienten erblinden. Diabetiker sterben häufiger am Herzinfarkt, Schlaganfällen und Krebserkrankungen“, ergänzte Bernhard Ludvik, Vorstand der 1. Medizinischen Abteilung mit Diabetologie, Endokrinologie und Nephrologie der Krankenanstalt Rudolfstiftung. Zu den gravierendsten Folgeerkrankungen zählen die diabetische Retinopathie und die diabetische Makulapathie. Die Retinopathie entsteht durch irreguläre Gefäßneubildungen in der Netzhaut und Entzündungen, die diabetische Makulapathie ist durch krankhafte Veränderungen am Ort des schärfsten Sehens an der Netzhaut mit Schwellungen bedingt. Die regelmäßige Injektion von Biotechpräparaten zur Hemmung des Gefäßwachstumsfaktors VEGF und neuerdings auch von Cortison kann die Sehkraft der Betroffenen stark verbessern und diese Krankheit unter Kontrolle bringen. Lange Weg- und Wartezeiten Doch Österreichs Patienten sind durch die Vorgaben von Spitälern und Krankenkassen gerade in diesem heiklen Bereich im Vergleich zu Ländern wie der Schweiz und Deutschland benachteiligt. „Die Anti-VEGF-Präparate wirken hervorragend – aber nur vier Wochen. Die Patienten brauchen pro Jahr sieben bis neun Injektionen“, so Bolz. 28 doktor in wien 07_08_2015 Es gibt lange Wartezeiten auf Augenarzttermine bei Kassenärzten. Patienten, die es sich leisten können, weichen daher zu Wahlärzten auf Privathonorar aus. Versorgungstechnisch seit Jahren bekannt und ein anhaltendes Defizit: Die Injektionstherapien werden von den Krankenkassen in der Ordination nicht bezahlt. Sie können deshalb nur an Augenabteilungen der Krankenhäuser erfolgen. Das führt zu für die Patienten und deren Angehörige belastend langen Weg- und Wartezeiten. Der zweite Effekt: Viele der Betroffenen werden erst sehr spät behandelt. „In Oberösterreich haben wir lange Wartezeiten für einen Termin beim Augenarzt. Dieser weist dann an eine Augenabteilung zu. Das ist wieder eine Wartezeit“, schildert Bolz. An der Spezialambulanz wird die Diagnose einer diabetischen Retinopathie oder eines Makulaödems dann bestätigt. Dann gibt es eine weitere Wartezeit bis zum Start der Injektionstherapie. Laut dem Linzer Spezialisten erfolgt diese in vielen Fällen dadurch erst sehr spät. Nicht nur in Oberösterreich gibt es lange Wartezeiten auf Augenarzttermine bei Kassenärzten. Patienten, die es sich leisten können, weichen daher zu Wahlärzten auf Privathonorar aus. Ökonomische Direktiven Ein weiteres Problem ist offenbar eine beinharte, ökonomisch bedingte Direktive der Krankenhäuser beziehungsweise Spitalserhalter, das für die Anwendung bei Retinopathie und Makulaödemen nicht zugelassene Anti-VEGF-Biotechmedikament Bevacizumab („Avastin“) für die Injektionen zu benutzen. Dieses Krebsmedikament ist bedeutend billiger als zwei andere, speziell für diese Anwendungsgebiete entwickelte Medikamente. „Eine Vergleichsstudie mit den zugelassenen Medikamenten (für die Retinopathie und das Makulaödem, Anm.) hat gezeigt, dass die zugelassenen Medikamente bei Weitem überlegen sind, gerade bei Diabetikern“, betont Bolz. So ergänzen einander ein suboptimales Versorgungsnetz und ökonomische Zwänge offenbar zum Nachteil der österreichischen Patienten mit Netzhaut- beziehungsweise Makulaschäden, obwohl sie von Invalidität samt Erblindung bedroht sind. Das Problem trifft auch die zahlreichen Patienten mit altersbedingter Makuladegeneration. Sie benötigen zwischen fünf und sieben Injektionen pro Jahr. Eine aktuelle Auswertung hat ergeben, dass die österreichischen Patienten viel weniger erhalten. „Wir kommen im Durchschnitt auf maximal 3,5 Injektionen pro Jahr. Wir haben da wirklich ein Versorgungsproblem“, sagte Bolz. APA Foto: Gannet77/iStock ► Darauf wies am 14. April 2015 MEDIZIN SERVICE Wer weniger Schmerz empfindet, hat weniger Mitgefühl Wer selbst weniger Schmerzen hat, empfindet auch weniger Mitgefühl mit anderen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität Wien rund um den Neuropsychologen Claus Lamm. Sie beobachteten den Effekt bei einer Placebostudie: Wer meinte, ein Schmerzmittel erhalten zu haben, war weniger empathisch, wenn er Schmerzen bei anderen beobachtete. „Wir konnten erstmals den neuronalen Mechanismus zeigen, mit dem Schmerzempfindung und Empathie für Schmerz zusammenhängen“, erklärte Lamm. Die eigene Schmerzerfahrung stellt für das Gehirn offenbar die Grundlage dar, um Mitgefühl empfinden zu können. Ist diese Erfahrung durch eine Veränderung des Opiathaushalts herabgesetzt, werden die Schmerzen anderer als weniger stark eingestuft und das Beobachten als weniger unangenehm empfunden. Neues Material für Gefäßprothesen in Wien entwickelt Wissenschafter der TU Wien und der MedUni Wien haben aus einem speziellen Elastomer-Material eine neue Art von Gefäßprothesen mit vorteilhaften Eigenschaften entwickelt. Im Laufe der Zeit wird das synthetische Material von körpereigenem Gewebe durchwachsen. Erprobt wurde das neue Polyurethan bei Ratten. Zur Herstellung der Gefäßprothesen werden Polymerlösungen in einem elektrischen Feld zu sehr feinen Fäden gesponnen und auf eine Spule aufgewickelt. „Die Wand dieser künstlichen Blutgefäße ist natürlichen sehr ähnlich“, wurde Heinz Schima von der MedUni Wien in einer Aussendung zitiert. Foto: ilbusca/iStock Das Polymergewebe ist leicht porös, daher sickert zunächst etwas Blut hindurch und reichert die Wand mit Wachstumsfaktoren an. Das begünstigt das Einwandern körpereigener Zellen. In einer Studie an Ratten zeigten sich positive Ergebnisse. „Sechs Monate nach dem Einsetzen der Gefäßprothesen wurden die Blutgefäße der Ratten untersucht“, stellte Helga Bergmeister von der MedUni Wien fest. „Es waren weder Aneurysmen noch Thrombosen oder Entzündungen festzustellen. APA Sowohl die Studienteilnehmer als auch die beobachtete Person erhielten kurze Elektroschock-Impulse, entweder mit oder ohne Schmerzkontrolle. Dabei benutzten die Forscher gar keine echten Schmerzmittel, sondern nur Placebos, die allerdings nachweislich die Schmerzaktivität des Gehirns herabsetzen. „Sie reduzieren den empfundenen Schmerz über die Ausschüttung körpereigener Opiate“, so Lamm. „Die Annahme ist, dass der Effekt auch bei echten Schmerzmitteln auftritt, denn Morphin wirkt auf eine ähnliche Weise.“ Echte Schmerzmittel mit Suchtpotenzial wurden aufgrund ethischer Bedenken nicht eingesetzt. Um den Effekt sicher auch darauf übertragen zu können, wären also weitere Studien nötig. „Das wäre dann auch für den klinischen Bereich interessant“, so Lamm. Denn bisher wurde nicht untersucht, ob etwa Patienten, die aufgrund chronischer Schmerzen längerfristig entsprechende Medikamente nehmen, auch eine reduzierte Reaktion auf den Schmerz anderer aufweisen. Bei der Erforschung des offenbar engen neuronalen Zusammenhangs von eigener Empfindung und Empathie ist man mit der aktuellen Studie jedenfalls einen großen Schritt weiter – schon bisher wusste man, dass bei eigenem und fremdem Schmerz die gleichen Areale im Gehirn aktiviert werden. „Nun kennen wir mit größerer Sicherheit den kausalen Mechanismus und haben stärkere Belege dafür, dass teilweise die gleiche neuronale Funktion betroffen ist.“ Schon bald will das Team um Lamm den nächsten Schritt publizieren: Wenn der Placeboeffekt durch eine pharmakologische Substanz blockiert wird, ist die Empathie wiederhergestellt. Journal of Neuroscience Anämie lässt Patienten mit Hüftgelenksfraktur häufiger sterben Pro Jahr kommen in Österreich mehr als 15.000 Menschen mit einer Hüftgelenksfraktur ins Spital. Die Sterblichkeit innerhalb von zwölf Monaten nach der Fraktur hängt offenbar stark vom Hämoglobinwert ab. Anämische Patienten haben eine bis zu dreieinhalbfach höhere Mortalität. Das haben Wiener Unfallchirurgen herausgefunden. Florian Kovar von der Wiener Universi tätsklinik für Unfallchirurgie und seine Co-Autoren haben die Daten von insgesamt 3595 betagten Patienten analysiert, die innerhalb von 20 Jahren nach derartigen Frakturen behandelt worden sind. Für die Auswertung herangezogen wurden die Sterblichkeit innerhalb von zwölf Monaten sowie die Hämoglobinausgangswerte. Bei Männern wird von einer Anämie bei einer Hämoglobinkonzentration von weniger als 13 Gramm pro Deziliter Blut gesprochen, bei Frauen bei einem Wert von unter zwölf Gramm pro Deziliter Blut. Die Wissenschafter verwendeten die Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei der Einteilung in leichte, moderate und schwere Anämie (Männer: elf bis 13, acht bis elf beziehungsweise unter acht Gramm pro Deziliter Blut; Frauen: elf bis zwölf, acht bis elf beziehungsweise unter acht Gramm Hämoglobin pro Deziliter). Die Sterblichkeit erhöht sich jedenfalls mit dem Grad der Blutarmut stark. Bei milder Anämie war sie um die Hälfte höher als bei normalen Werten. Patienten mit moderater Anämie wiesen schon die 2,6-fache Mortalität auf. Eine schwere Anämie bedeutete das 3,6-fache Sterblichkeitsrisiko. Da dieser Prognosefaktor so eindeutig sei, könnte man ihn benutzen, um die Behandlung der Patienten zu optimieren, stellten die Autoren in ihrer Zusammenfassung fest. An sich müsste sich eine Normalisierung des Hämoglobinwerts bei solchen Patienten positiv bemerkbar machen. Akut wird das mit Bluttransfusionen erreicht, viele Patienten leiden aber chronisch an einem Eisenmangel, es gibt auch nierenbedingte Anämien. Längerfristig lässt sich das mit der Injektion des Blutwachstumshormons EPO gut therapieren. APA 07_08_2015 doktor in wien 29 SERVICE MEDIZIN Wirksamere Krebsbehandlung durch Immuntherapie Seit Kurzem zur Verfügung stehende Medikamente zur Immuntherapie bestimmter Krebsformen könnten eine höhere Wirksamkeit als andere moderne Therapien gegen bösartige Erkrankungen besitzen. Es geht um das Herstellen eines Gleichgewichts zwischen den körpereigenen Abwehrkräften und dem Tumorwachstum, erläuterten Experten des Comprehensive Cancer Center (CCC) von AKH und MedUni Wien. CCC-Koordinator Zielinski meinte zu den neuen Entwicklungen: „Es gibt seit drei bis vier Jahren eine explosionsartige Vermehrung des Wissens über die Möglichkeiten zur Herstellung eines Gleichgewichts zwischen Abwehr und Wachstum eines Tumors. Man hat verstanden, dass Tumore in der Lage sind, die immunologische Abwehr gegen sie selbst zu unterdrücken.“ Die bösartigen Zellen benutzen dazu Proteine an ihrer Zelloberfläche, welche zielgenau an Rezeptoren der Abwehrzellen – den TLymphozyten – binden. Solche Rezeptoren sind beispielsweise CTLA-4 (Cytotoxic TLymphocyte Antigen 4) und PD-1 (Program- med Cell Death 1). Diese Rezeptoren haben normalerweise die Aufgabe, eine überschießende Immunreaktion über das Bremsen der Aktivität der T-Zellen zu hemmen. Bei Krebserkrankungen aber kippt diese von den Tumorzellen verursachte Wirkung ins Negative. Seit Kurzem zugelassene monoklonale Antikörper wie Ipilimumab (CTLA-4-Blocker) oder Nivolumab und Pembrolizumab (PD-1-Blocker) verhindern das und befeuern damit die Aktivität des Immunsystems gegen die Krebserkrankung. „Die Wirksamkeit ist beim metastasierten Melanom um vieles besser als die Chemotherapie. Nach zwei bis drei Jahren leben noch ungefähr 50 Prozent der Patienten“, sagte Zielinski zum Effekt von Ipilimumab. Bis zur Entwicklung dieses Arzneimittels hat die durchschnittliche Lebenserwartung von Melanomkranken mit fortgeschrittener, metastasierter Erkrankung in etwa sechs Monate betragen. Ein Problem liegt allerdings darin, dass CTLA-4-Hemmstoffe das Immunsystem generell anheizen, was zu deutlichen Nebenwirkungen führen kann. Die gegen PD-1 gerichteten monoklonalen Antikörper verhindern hingegen direkt den für die Unterdrückung der Funktion der T-Zellen notwendigen Kontakt zwischen Tumor- und Abwehrzellen. Der Effekt ist damit stärker fokussiert, und dies bei weniger Nebenwirkungen. Zum Teil erstaunliche Behandlungserfolge wurden hier bei bestimmen Formen von Lungenkrebs, beim Nierenzellund beim sogenannten Triple-Negativen Mammakarzinom, für das es bisher keine Alternative zur traditionellen Chemotherapie bei den Medikamenten gab, erzielt. APA Eine neue und von der entsprechenden europäischen Fachgesellschaft als Exzellenzzentrum zertifizierte Expertengruppe im Wiener AKH soll speziell Patienten mit bestimmten seltenen Tumorerkrankungen helfen. Es geht dabei um sogenannte neuroendokrine Tumore (NET), die heterogen sind und oft erst spät diagnostiziert werden. Bei der Arbeitsgruppe handelt es sich um eine neue „Unit“ des Comprehensive Cancer Center (CCC) von AKH und MedUni Wien. CCC-NET ist das Exzellenzzentrum für Forschung, Diagnose und Therapie rund um neuroendokrine Tumore. NET sind an sich seltene Krankheiten. „Statistisch erkranken in Österreich 2,39 Menschen pro 100.000 Einwohner und Jahr an diesen teilweise bösartig verlaufenden Tumorerleiden. Zumeist entstehen sie im Magen-Darmtrakt, in der Bauchspeichel30 doktor in wien 07_08_2015 drüse und in der Lunge“, sagte der Organisator von CCC-NET, der Chirurg Bruno Niederle, der sich die Leitungsfunktion mit dem Onkologen Markus Raderer teilt. Das Problem liegt darin, dass die Diagnose oft erst recht spät erfolgt. Häufig handelt es sich um Zufalls befunde im Rahmen von bildgebenden Untersuchungen oder bei RoutineMagen-Darmspiegelungen. Bei unklaren Symptomen ist ein neuroendokriner Tumor oft buchstäblich erst das letzte, woran Ärztinnen und Ärzte wirklich denken. „Wenn ein solcher Tumor ständig Insulin produziert und der Betroffene dauernd zu geringe Blutzuckerwerte hat, wird noch eher Verdacht geschöpft, bei anderen Symptomen ist das oft nicht der Fall“, betonte Niederle. Gerade deshalb kommt es auf die Bildung solcher Expertengruppen an. In der CCC-NET-Gruppe arbeiten Chirurgen, Endokrinologen, Gastroenterologen, Onkologen, Nuklearmediziner, Radiologen und Strahlentherapeuten der Wiener Universitätskliniken zusammen. Das entspricht dem sehr diversen Bild der verschiedenen Erkrankungsformen. Gleichzeitig soll die Zentrumsbildung eben die notwendige Expertise auch bei solchen seltenen Erkrankungen zusammenfassen und garantieren. Darüber hinaus geht es um die internationale Zusammenarbeit. Niederle: „Wir sind das erste und einzige Exzellenzzentrum in Österreich, das von der europäischen Fachgesellschaft ENETS (European Neuroendocrine Tumor Society, Anm.) als solches zertifiziert worden ist.“ Auf europäischer Ebene geht es um die Mitarbeit an der Formulierung von Diagnoseund Behandlungsempfehlungen sowie um die Durchführung von klinischen Studien innerhalb dieses Netzwerks. Gerade bei seltenen Erkrankungen können oft nur über die Teilnahme vieler Zentren schnell und statistisch signifikant neue Ansätze geprüft werden. APA / New England Journal of Medicine Fotos: georgemuresan/iStock, vitanovski/iStock Seltene Tumore: Neues Exzellenzzentrum in Wien MEDIZIN SERVICE Monoklonaler Antikörper kann bei Melanomen helfen Auch bei fortgeschrittenen Melanomerkrankungen könnte in Zukunft eine Aufeinanderfolge medikamentöser Therapien möglich werden. Ein internationales Spezialistenteam unter Beteiligung von Wiener Experten hat dazu kürzlich eine Wirksamkeitsstudie mit einem monoklonalen Antikörper nach Fehlschlagen anderer ähnlicher Therapien publiziert. Es gab relativ gute Ergebnisse. Bis vor wenigen Jahren war das fortgeschrittene Melanom mit Metastasen und ohne Möglichkeit, die Tumore chirurgisch zu entfernen, kaum effektiv zu behandeln. Die üblichen Chemotherapien zeigten nur wenig Wirkung. Erst mit neuen, zielgerichteten Arzneimitteln wurde das möglich. So wirkt das vor ungefähr vier Jahren zugelassene Medikament Vemurafenib. 70 Prozent der Melanome weisen das akti- vierte Krebsgen BRAF auf. Bei Vorliegen einer bestimmten Mutation (BRAF V600E; bei 50 Prozent der Melanome) fördert das Medikament den programmierten Zelltod. Ebenfalls bereits seit einigen Jahren gibt es mit dem monoklonalen Antikörper Ipilimumab ein Biotechmedikament, das ebenfalls gezielt bei Melanomen eingesetzt wird. Der Antikörper blockiert den CTLA-4-Rezeptor auf Immunzellen und hemmt damit die beim Melanom auftretende Schwächung der Abwehrreaktion gegen die Tumorzellen. Allerdings tritt nach einiger Zeit Resistenz gegen diese Medikamente bei den Tumorzellen auf. Sinnvoll wäre also ein Ausweg über zusätzlich wirksame Arzneimittel. Die Wissenschafter einer internationalen Studiengruppe, unter ihnen Christoph Höller von der Wiener Universitätsklinik für Dermatologie, untersuchten daher eine mögliche Folgetherapie mit Foto: AustralisPhotography/iStock Doppelt so viele Frauen erkranken an Lungenkrebs wie vor 20 Jahren Der Anstieg der Lungenkrebserkrankungen von Frauen in Österreich ist alarmierend, wie die vor Kurzem veröffentlichten Daten aus dem Krebsregister zeigen. Demnach erkranken heutzutage fast doppelt so viele Frauen an Lungenkarzinomen wie vor 20 Jahren. Nach den Daten des Krebsregisters werden pro Jahr in etwa 1600 Neuerkrankungen von Frauen an Lungenkarzinomen verzeichnet. Bei den Männern sind es mit ungefähr 2700 Fällen pro Jahr noch immer deutlich mehr. Die im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellte Prognose zeigt aber, dass die Neuerkrankungen an Lungenkrebs bei Männern bis 2030 kaum mehr ansteigen werden. 2020 wurden demnach 2948 Fälle pro Jahr prognostiziert, 2030 sollten es 2958 sein. Demnach dürfte es bei Frauen im Jahr 2030 um 250 Lungenkrebserkrankungen mehr als bei Männern geben, nämlich 3208. Insgesamt wird die Zahl der Neuerkrankungen an Krebs bis 2030 weiter steigen. Nach aktuellen Daten dürfte es 2030 knapp 44.000 Neuerkrankungen pro Jahr geben. 2010 waren es 39.300 Fälle. Innerhalb von 20 Jahren wäre das eine Zunahme um ungefähr 13 Prozent. Bei Krebstodesfällen wäre es demnach ein Anstieg von 19.567 Fällen im Jahr 2010 auf 22.707 im Jahr 2030 oder plus 16 Prozent. Doch dies hat vor allem mit der Alterung der Bevölkerung zu tun. Immer mehr Österreicher fallen in den kommenden Jahren in die Gruppe 65 plus, zugleich steigt das Krebsrisiko mit dem Alter an. Die Statistiker führen daher die Zunahme der Fälle auf die demografische Entwicklung zurück. Die Statistiker haben den Risikofaktor Alter herausgerechnet und so festgestellt, dass zwischen 2000 und 2010 die Rate der Krebserkrankungen pro 100.000 Einwohner von 300 auf 275 zurückgegangen ist. Bis 2030 wird eine weitere Abnahme der altersstandardisierten Rate auf 234 Erkrankungsfälle pro 100.000 Einwohner erwartet. Statistik Austria dem monoklonalen Antikörper Nivolumab. Dieser wiederum bindet am sogenannten PD-1-Rezeptor von T-Lymphozyten und verstärkt damit die Abwehrreaktion. Die Wissenschafter nahmen an 90 Zentren in 14 Staaten in etwa 400 Patienten mit fortgeschrittenen und chirurgisch nicht behandelbaren Melanomen in die Studie auf. Bei ihnen musste die Erkrankung bereits resistent gegen zuvor gegebenes Ipilimumab und/ oder Vemurafenib sein. Zwei Drittel (272) erhielten Nivolumabinfusionen alle zwei Wochen, der Rest verschiedene Chemotherapien. Die Ergebnisse waren für die Situation der bereits mehrfach therapierten Patienten relativ gut: 31,7 Prozent der ersten 120 Patienten, die mit Nivolumab behandelt wurden, zeigten noch ein objektiv feststellbares Ansprechen auf die Behandlung. In der Chemotherapiegruppe waren es unter den ersten 47 Behandelten nur 10,6 Prozent. Gleichzeitig brachte die Therapie mit dem neuen Arzneimittel weniger Nebenwirkungen mit sich als die Behandlung mit den Zellgiften (Dacarbazin, Paclitaxel und Carboplatin). Lancet Oncology Frauen mit Blasenkrebs haben in Österreich schlechtere Chancen Frauen, die in Österreich an Blasenkrebs erkranken, haben schlechtere Chancen als Männer. Das hat eine Untersuchung der Abteilung für Epidemiologie der MedUni Wien ergeben. Thomas Waldhör und die Co-Autoren haben das österreichische Krebsregister und die Todesursachenstatistik miteinander verknüpft. Für die Jahre 1983 bis 2012 wurden die Daten von 27.773 Patienten ausgewertet. Dies erfolgte auch nach der Stadieneinteilung bei Stellen der Diagnose (pT1, pT2, pT3, pT4). Insgesamt zeigte sich, dass bei Frauen offenbar Blasenkarzinome später diagnostiziert werden als bei Männern – zumindest, was fortgeschrittenere Stadien angeht. So lag das Verhältnis von Männern zu Frauen im Stadium 1 (pT1) bei drei zu eins. Im Stadium vier kam statistisch bereits auf 1,9 Erkrankungen bei Männern eine Diagnose bei Frauen. Während die Sterberaten im Fall einer Blasenkrebserkrankung im Stadium 1 für Männer und Frauen fast gleich waren, zeigte sich in allen anderen Stadien für Frauen eine Urologia Internationalis höhere Mortalität. 07_08_2015 doktor in wien 31 SERVICE MEDIZIN Neue Therapie bei Duchenne Muskeldystrophie Viele kleine Schritte in Richtung Sicherstellung einer besseren Lebensqualität der Betroffenen prägen das Gebiet der Neuropädiatrie. Die Kinderneurologen Europas tagten vom 27. bis 30 Mai 2015 im Austria Center Vienna. Ein Highlight dabei war die Vorstellung einer medikamentösen Therapie, die bestimmten Kindern mit Duchenne Muskeldystrophie hilft. „Einer von 3500 Buben entwickelt die Duchenne Muskeldystrophie. Die Erkrankung wird zumeist im Alter zwischen zwei und vier Jahren diagnostiziert. Der Verlust des Gehvermögens tritt mit acht bis zwölf Jahren ein. Es kommt zu einer Skoliose, die Kranken entwickeln eine Atemstörung, am Schluss erkrankt der Herzmuskel“, charakterisierte der Präsident der Tagung und Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des SMZ Süd/ Kaiser-Franz-Josef-Spital, Günther Bernert, bei einer Pressekonferenz die häufigste Form der fortschreitenden Muskelschwunderkrankungen. Durch viele verschiedenen Betreuungs- und Behandlungsansätze ist es in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, die Lebenserwartung in etwa zu verdoppeln. „Früher wurden die Betroffenen 15 Jahre alt, jetzt kommen wir in die Nähe von 40 Jahren“, sagte der Neuropädiater. Als wirksam beim Bremsen des Fortschreitens der Erkrankung erwies sich Cortison. Gentherapeutische Versuche, mit denen das bei der Krankheit defekte Dystrophin-Gen ersetzt werden sollte, wurden wieder gestoppt. Doch seit vergangenem Jahr ist in Europa mit Translarna ein synthetisches Arzneimittel zugelassen, das bei Buben, deren Duchenne Muskeldystrophie auf eine sogenannte Nonsense-Mutation des Dystrophin-Gens zurückzuführen ist, die Verschlechterung des Krankheitsbilds verzögert. „Bei diesen Mutationen wird der Ablesevorgang des Dystrophin-Gens unterbrochen, es entsteht kein Protein. Der Wirkstoff führt dazu, dass der Genfehler übersprungen wird. Es entsteht zumindest ein abgekürztes Protein“, sagte Bernert. Die Therapie in Form von Tabletten kostet derzeit in etwa 300.000 Euro pro Jahr. In zwei österreichischen Bundesländern ist es bereits auf chefärztliche Bewilligung erhältlich. Das Medikament ist derzeit ausschließlich für Duchenne-Kranke mit Nonsense-Mutation ab dem Alter von fünf Jahren bis zum Verlust der Gehfähigkeit zugelassen. Das trifft derzeit in Österreich nur auf vier bis sechs Kinder zu. Erprobt wird das Mittel aber auch bereits bei zystischer Fibrose. Ein zweites Thema: Immerhin bei zwei Drittel der Betroffenen kann die häufige neurologische Störung der Epilepsie mit Medikamenten unter Kontrolle gebracht werden. Bei dem Anfallsleiden handelt es sich um das Symptom von Störungen, die im Laufe der Entwicklung des Gehirns aufgetreten oder auf Tumore oder Schädigungen zurückzuführen sind. 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung fallen unter die Gruppe der Epileptiker. Zwei Drittel der Erkrankungen treten bereits im Alter bis zu 18 Jahren auf, berichtete Martha Feucht von der Wiener Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde. Neben den Medikamenten gibt es auch die Möglichkeit der Hirnstimulation und auch chirurgische Eingriffe. Zunehmend wird versucht, die Diagnose möglichst früh zu stellen. Das könnte in Zukunft bei manchen Formen der Epilepsie sogar schon bei Ungeborenen erfolgen. APA Vor zehn Jahren etablierten der österreichische IVF-Pionier Wilfried Feichtinger und Markus Hengstschläger die Polkörperanalyse in der In-vitro-Fertilisierung. Eine Auswertung der Ergebnisse von 351 Patientinnen zeigte jetzt fast eine Verdoppelung der Lebendgeburtraten durch diese Form der Präimplantationsdiagnostik. Die aktuelle Studie umfasste Patientinnen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren (Durchschnitt: 38,4 Jahre), die zum Teil schon mehrere erfolglose Versuche künstlicher Befruchtung hinter sich hatten. Die Lebendgeburtrate betrug in der Gruppe ohne Polkörperdiagnostik 14,9 Prozent und konnte durch den Einsatz der genetischen Untersuchung und die Auswahl der chromosomal unauffälligen Eizellen auf 26,4 Prozent gesteigert werden, schrieb Hengstschläger in einer Zusammenfassung. Bei der Polkörperanalyse wird im Rahmen einer IVF-Behandlung nach dem Injizieren 32 doktor in wien 07_08_2015 eines Spermiums in die Eizelle die mütterliche Erbsubstanz, welche im Rahmen der Befruchtung in den Polkörpern übrig geblieben ist, untersucht. Dabei kann ausschließlich die mütterliche Erbsubstanz untersucht werden. Doch in vielen Fällen reicht das aus, um vor der Implantation geeignete Eizellen zu identifizieren. Diese Präimplantationsanalyse war auch schon vor der Novelle des österreichischen Medizinfortpflanzungsgesetzes möglich. Die Wiener Experten haben die Methode weiterentwickelt. November vergangenen Jahres wurde in Wien das erste Baby in Österreich geboren, bei dem über Polkörperdiagnostik eine monogen vererbte Erkrankung ausgeschlossen wurde. Bei solchen Erkrankungen handelt es sich um Schäden in einem Gen. Das kann aber beim Ungeborenen schwerste Defekte hervorrufen, die nicht mit dem Leben vereinbar sind. „Bisher haben wir diese Technik vor allem dazu verwendet, die Fehlgeburtenrate im Rahmen der IVF zu verringern und Eizellen auszuschließen, die sich nicht implantieren können“, sagte Hengstschläger damals. Das Durchschnittsalter, in dem Frauen in Österreich Kinder bekommen wollen, ist in den vergangenen Jahrzehnten ständig angestiegen. Mit höherem Alter der Frau zeigt sich aber auch eine vermehrte Anzahl an Eizellen mit genetischen Veränderungen, die zu keiner Schwangerschaft führen können oder in einer Fehlgeburt enden. „Während bei einer 30-jährigen Frau meist noch mehr als 70 bis 80 Prozent der Eizellen einen normalen Chromosomensatz aufweisen, sinkt dieser Prozentsatz stetig, so dass bei einer 40-Jährigen nur noch etwa 35 Prozent und bei einer 45-Jährigen Frau nur mehr etwa 10 bis 15 Prozent der Eizellen genetisch unauffällig sind“, schrieb Hengstschläger. Damit wird bei der IVF die Auswahl geeigneter Eizellen immer wichtiger. Plos One Foto: realitybytes/iStock Polkörperuntersuchung bringt bessere IVF-Ergebnisse GIFT-TAGE 1.– 8. November 2015 In Kooperation mit Hotel Sheraton Soma Bay, Ägypten Wissenschaftliche Leitung Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer Sonntag 1.11. 18:15 – 19:00 Welcome Reception Referenten: Montag 2.11. 08:30 – 09:15 09:15 – 10:00 10:00 – 10:45 Antibiotika I Antibiotika II Abdominelle Infektionen F. Thalhammer F. Thalhammer A. Wechsler-Fördös 17:00 – 17:45 17:45 – 18:30 18:30 – 19:15 Antibiotika III Harnwegsinfektionen Infektionsdiagnostik F. Thalhammer A. Rosenkranz C. Lass-Flörl Dienstag 3.11. 08:30 – 09:15 Perioperative Antibiotikaprophylaxe 09:15 – 10:00 Infektionsbedingte Nephropathien 10:00 – 10:45 Interaktionen von Antiinfektiva 17:00 – 17:45 17:45 – 18:30 18:30 – 19:15 Pneumonie (CAP bis VAP) Hygienemassnahmen bei ESBL, MRSA und VRE Nebenwirkungen von Antiinfektiva A. Wechsler-Fördös A. Rosenkranz A. Wechsler-Fördös F. Thalhammer C. Lass-Flörl F. Thalhammer Mittwoch 4.11. 08:30 – 09:15 Antimykotika 09:15 – 10:00 Helicobacter pylori 10:00 – 10:45 Interpretationen des Antibiogramms C. Lass-Flörl F. Thalhammer C. Lass-Flörl 17:00 – 17:45 17:45 – 18:30 18:30 – 19:15 F. Thalhammer A. Rosenkranz F. Thalhammer Haut- und Weichteilinfektionen Katheterinfektionen Erkältung und Grippe Donnerstag 5.11. 08:30 – 09:15 Antiparasitäre Medikamente 09:15 – 10:00 Clostridium difficile Infektion 10:00 – 10:45 Prophylaxe mit Antiinfektiva F. Thalhammer A. Wechsler-Fördös F. Thalhammer 17:00 – 17:45 17:45 – 18:30 18:30 – 19:15 Endokarditis A. Wechsler-Fördös Infektionen bei TX-Patienten A. Rosenkranz Leberabszesse – bakteriell bis parasitär A. Wechsler-Fördös Freitag 6.11. 08:30 – 09:15 09:15 – 10:00 10:00 – 10:45 Meningitis – Therapie & Prophylaxe Durchfallserkrankungen Biologicals und Infektionsrisiken F. Thalhammer C. Lass-Flörl F. Thalhammer 17:00 – 17:45 17:45 – 18:30 18:30 – 19:15 Antibiotic Stewardship Fieber unbekannter Ursache Candida-Infektionen A. Wechsler-Fördös F. Thalhammer C. Lass-Flörl Samstag 7.11. 18:15 – 19:00 Meet the Experts Faculty Univ.-Prof. Dr. Cornelia Lass-Flörl Dept. für Hygiene, Mikrobiologie und Sozialmedizin Division Hygiene und Med. Mikrobiologie, MedUni Innsbruck Univ.-Prof. Dr. Alexander Rosenkranz Klin. Abt. für Nephrologie Univ.-Klinik für Innere Medizin, MedUni Graz Univ.-Prof. Dr. Florian Thalhammer Klin. Abt. für Infektionen und Tropenmedizin Univ.-Klinik für Innere Medizin I, MedUni Wien OA Dr. Agnes Wechsler-Fördös Krankenhaushygiene, Antibiotikabeauftragte Ärztin KH-Rudolfstiftung, Wien Ermäßigte Kongressgebühr*: EUR 290,-*/EUR 350,-° * Bei gleichzeitiger Reisebuchung des Reisearrangements über Mondial Medica ° Erhöhte Kongressgebühr bei Buchung nach dem 31.08.2015 Kongressgebühr: EUR 450,-** ** Bei eigenständiger Reisebuchung oder Zahlung vor Ort Reisearrangement: Das Reisearrangement versteht sich pro Person/Woche und inkludiert: • Charterflug von Wien nach Hurghada und retour, Economy Class • 7 Übernachtungen im Hotel Sheraton Soma Bay • Halbpension • Transfers Flughafen Hurghada – Hotel – Flughafen Hurghada Doppelzimmer Einzelzimmer EUR 1.175,EUR 1.475,- Aufpreis für Meerblick: EUR 175,– pro Zimmer für die gesamte Woche Aufpreis für All Inklusive Verpflegung/Person: EUR 245,– Andere Abflughäfen auf Anfrage möglich! Reiseversicherung: EUR 61,– (bis zu einem Reisepreis von EUR 1.500,–) inkl. Stornoschutz im Krankheitsfall Preis- und Tarifstand: März 2015/Änderungen vorbehalten! Buchung und Information: Mondial Medica Reisebüro GmbH Frau Marina Theuringer Währinger Gürtel 18–20 (AKH) A-1090 Wien Tel.: (+43/1) 402 40 61-0 und 40 400-55810 Fax: (+43/1) 402 40 61-20 e-mail: [email protected] www.mondial-medica.at/giftTage SERVICE STEUER Steuerreform Verschärfungen treten 2016 in Kraft Der Begutachtungsentwurf zur Steuerreform 2015/16 liegt vor. Damit droht eine veritable Belastungswelle. Das Erfreuliche: Die Erhöhung der Kapitalertragsteuer auf Dividenden sowie die Neuregelung der Grunderwerbsteuer kommen erst 2016. Von Wolfgang Leonhart würfe für die Steuerreform zeichnet sich für viele Österreicher trotz vorübergehender Progressionsmilderung bei der Einkommensteuer (die maximale jährliche Ersparnis durch den neuen Einkommensteuertarif beträgt nominell 2143 Euro, welche freilich nicht valorisiert werden) eine veritable Belastungswelle ab: Die sogenannten „Topfsonderausga ben“ für private Lebens-, Krankenund Unfallversicherungen sowie Ausgaben für Wohnraumschaffung und Sanierung sollen innerhalb der nächsten fünf Jahre auslaufen. Die Erhöhung der Kapitalertragsteuer von 25 auf 27,5 Prozent bedeutet eine bleibende Steigerung der Besteuerung auf diesem Sektor von 10 Prozent. Betroffen ist nicht nur, wer Aktien, Anleihen oder Investmentfonds besitzt, sondern es trifft auch alle GmbHGesellschafter. Bei jeder GmbH steigt daher die Gesamtsteuerbelastung ausgeschütteter Gewinne auf 45,6 Prozent. Lediglich die Kapitalertragsteuer auf Bank- und Spareinlagen bleibt bei 25 Prozent, was angesichts der bestehenden Zinsenlandschaft (es drohen ja sogar Negativzinsen) vernachlässigbar ist. Die Steuer auf Gewinne aus Immo bilienverkäufen („Neuvermögen“) wird von bisher 25 auf 30 Prozent erhöht, zusätzlich entfällt der Inflationsabschlag. Dies entspricht einer Verschlechterung gegenüber der erst 2012 eingeführten bisherigen Regelung der Immobilienertragsteuer um mindestens 20 Prozent, im Höchstfall infolge des Verlusts des Inflationsabschlags sogar bis 140 Prozent. Bei Immobilien, welche als „Altvermögen“ gelten (diese waren am 1. April 2012 bereits außerhalb der damals zehnjährigen Spekulationsfrist), er34 doktor in wien 07_08_2015 Leonhart: „Die Steuerschraube angezogen wird unter anderem bei den Sonderausgaben, der Kapitalertragsteuer sowie bei Gewinnen aus Immobilienverkäufen beziehungsweise -vermietungen“ Bei Steuerprüfungen soll die Finanz in begründeten Fällen in sämtliche Konten von Unternehmern Einsicht nehmen können. höht sich die Besteuerung vom Verkaufspreis dadurch von bisher 3,5 auf 4,2 Prozent, was gleichfalls eine Steigerung um 20 Prozent bedeutet. Auch bei vermieteten Immobilien wird die Steuerschraube angezogen: Der für die Berechnung der jährlichen Abschreibungen (1,5 Prozent vom Gebäudewert) von den Anschaffungskosten auszuscheidende Anteil am Bodenwert wird von 20 auf 40 Prozent erhöht. Dadurch kommt es automatisch zu einer Reduktion der jährlichen Abschreibungsbeträge um ein Viertel der bisherigen Absetzposten, was zu einer Erhöhung der laufenden Besteuerung führt. Diese Änderung soll auch für alle „Altfälle“ Anwendung finden. Des Weiteren können die Kosten für Gebäude instandsetzungen statt wie bisher auf zehn Jahre nur mehr auf 15 Jahre abgeschrieben werden. Auch diese Neuerung soll auf „Altfälle“ angewendet werden. Die Umstellung von Zehntelabsetzung auf 15tel-Absetzung entspricht im Einzelfall einer Verringerung des gewinnmindernden Jahresbetrags um 33,3 Prozent. Die Möglichkeit, aus gewerblichen „Verlustabschreibegesellschaften“ steuerliche Vorteile zu lukrieren, soll durch ein dezidiertes Verbot, bestimmte Verluste als „kapitalistischer Mitunternehmer“ mit anderen positiven Einkünften auszugleichen, endgültig eliminiert werden. „Organisierte“ Verlustabschreibungen kommen daher künftig nur noch bei direkten Immobilieninvestments (Vermietungen) in Betracht. Um die politisch offenbar besonders wünschenswerte Einführung von Registrierkassen in Unternehmen jeder Art flächendeckend zu erzwingen, soll für die Registrierkassenpflicht nicht die Höhe des Bargeldumsatzes, sondern die Anzahl der Bareinnahmen plus Anzahl der Bankomat- und Kreditkartenzahlungen maßgeblich sein. Ausnahmen soll es nur bei Kleinstbetrieben geben. Die Registrierkasse muss darüber hinaus ab 2017 mit einer Fotos: cogal/iStock, AEK Wien ► Mit Vorlage der Gesetzesent- STEUER / BÜCHER SERVICE elektronischen Sicherheitslösung (internetgestützte Signaturerstellungseinheit) ausgerüstet sein. Für alle empfangenen Bargeld-, Ban komatkarten- und Kreditkartenzahlungen muss dem Zahler zwingend ein Beleg ausgehändigt werden, welcher ab 2017 die oben genannte elektronische Signatur aufgedruckt enthält. Der Kunde muss diesen Beleg mitnehmen. Bei elektronischer Führung der Auf zeichnungen im Betrieb wird die entsprechende Protokollierung der Datenerfassung und nachträglicher Änderungen fixer Bestandteil eines von der Finanz als ordnungsgemäß einzustufenden Systems. Bei Steuerprüfungen soll die Finanz in begründeten Fällen und nach Einholung einer richterlichen Genehmigung in sämtliche Konten von Unternehmern Einsicht nehmen können. Dazu ist eine Meldepflicht der Banken an ein zentrales Kontenregister vorgesehen. Neben den eigenen Konten sollen auch jene Konten ausgeworfen werden, über die jemand verfügungsberechtigt ist. Die Schenkung und Erbschaft von Immobilien wird wegen der künftigen Bemessung der dabei anfallenden Grunderwerbsteuer vom marktüblichen Verkehrswert anstelle des dreifachen Einheitswerts in den meisten Fällen massiv verteuert. Daran ändert auch die Einführung eines Grunderwerbsteuersatzes von 0,5 Prozent für die ersten 250.000 Euro nichts, zumal bei wiederholten Schenkungen und Erbschaft zwischen denselben Personen innerhalb von fünf Jahren diese progressionsverschärfend zusammenzurechnen sind. Die Grunderwerbsteuer bei Verkauf/Erbschaft/Schenkung innerhalb der Familie beträgt künftig vom Verkehrswert: bis 250.000 Euro 0,5 Prozent, zwischen 250.000 und 400.000 Euro 2 Prozent und mehr als 400.000 Euro 3,5 Prozent (wie bei Fällen außerhalb der Familie). Auch der Urlaub in Österreich wird teurer: Für die Beherbergung sind künftig 13 Prozent Umsatzsteuer (bisher: 10 Prozent) zu zahlen. Wolfgang Leonhart ist Steuerberater in Wien 7. und Verfasser des im Verlag der Österreichischen Ärztekammer erschienenen Buches „Arzt und Steuern“. Ultraschalldiagnostik der Hand „Ultraschalldiagnostik der Hand“ von Sebastian Kluge, Zürich. 2015. XVII, 294 Seiten. ISBN 978-3-642-44939-0. Springer Verlag, Berlin – Heidelberg. Das Buch enthält alle notwendigen Grundlagen zur zuverlässigen sonografischen Diagnosestellung von Erkrankungen und Veränderungen der Hand. Nach einer Einführung in die physikalischen Grundlagen der Sonografie werden entzündliche, degenerative, kompressive und traumatische Veränderungen von Haut, Subkutangewebe, Muskeln, Sehnen, Knochen, Nerven und Gelenken besprochen. Eigenständige Kapitel widmen sich der Ultraschalldiagnostik von Tumoren und der Beurteilung implantatbedingter Veränderungen. Aktuelle psychiatrische Diagnostik „Aktuelle psychiatrische Diagnostik – Ein Leitfaden für das tägliche Arbeiten mit ICD und DSM“ von Markus Jäger, Günzburg. 2015. 168 Seiten. ISBN 978-3-13200521-1. Georg Thieme Verlag, Stuttgart. Das Buch bietet alle relevanten Hilfestellungen durch praktische Tipps und wichtige Hintergrundinformationen für die Anwendung von ICD und DSM. Aufgelistet sind unter anderem die Vor- und Nachteile der Diagnosesysteme ICD 11 und DSM 5, ein Überblick über verschiedene Krankheitsmodelle, entwicklungsgeschichtliche Aspekte sowie aktuelle Ansätze und Zukunftsperspektiven. Das Buch ist damit ein zuverlässiger Begleiter für die Diagnosestellung. Multiple Sklerose „Multiple Sklerose – Prävalenz & Therapie im 12-Jahres-Vergleich in Österreich“ von Ulf Baumhackl (Hrsg.), Wien. 2014. 120 Seiten. ISBN 978-3-7089-1132-8. Facultas Verlag, Wien. Das Buch enthält statistische Auswertungen zur österreichweiten Verbreitung der Multiplen Sklerose, der häufigsten neurologischen Erkrankung junger Erwachsener. Besonders bedeutsam ist die Darstellung eines 12-Jahres-Vergleichs, der anhand von zwei großen Patientenstudien durchgeführt wurde. Dadurch konnten auch Einblicke in die Einflussnahme neuer Therapien auf den Krankheitsverlauf gewonnen werden. Da die Anzahl der MS-Patienten in der vergangenen Dekade in Österreich zugenommen hat, sind sowohl Daten zur Prävalenz als auch zum Einfluss der Therapie von großer Bedeutung. Kindern helfen ohne Medikamente „Kindern helfen ohne Medikamente – Traditionelles neu entdecken“ von Wolfgang A. Schuhmayer, Gföhl im Waldviertel, und Karl Zwiauer, St. Pölten. 2013. 230 Seiten. ISBN 978-3-99052-065-9. Verlagshaus der Ärzte, Wien. Nicht zuletzt in der Kinderheilkunde haben natürlich-pflanzliche Therapien einen hohen Stellenwert, da sie zumeist nebenwirkungsärmer sind, teilweise aber auch einen relevanten präventiven Nutzen aufweisen. In dem Ratgeber werden daher wichtige ausgewählte und wissenschaftlich erwiesene Therapien vorgestellt, wobei ein eigener Abschnitt der Zubereitung und richtigen Anwendung tradierter Heilmittel gewidmet ist. 07_08_2015 doktor in wien 35 SERVICE NOTDIENSTE DIENSTHABENDE FACHÄRZTE FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE AUGUST 2015 (VON 20.00 – 1.00 UHR FRÜH) 01. Dr.-medic stom. Dumitru Doina 02.DDr. Vornwagner Karin 03.Dr. Mohamad Moustafa 04.Dr. Herberth Ilse 05.Dr. Balduin-Stark Brigitte 06.Dr. Kova Martin 07.Dr. Kunisch Ronald 08.Dr. Mohamad Moustafa 09.DDr. Klimscha Johannes 10.DDr. Safar Abdul Salam 11.DDr. Safar Abdul Salam 12.Dr. Breu Christian 13.DDr. Safar Abdul Salam 14.Dr. Melber Ulrike 15.Dr. Mamut Achim 16.Dr. Pultar Susanne 17.DDr. Weber-Bacican Mihaela 18.Dr. Pabisch Alfred 19.Dr. Hock Jasmin 20. Univ.-Doz. DDr. Dörtbudak Orhun 21.Dr. Schafhauser Roman 22.Dr. Hanna Ingrid 23.Dr. Fenninger Christoph 24.Dr. Badulescu Mihai-Adrian 25.Dr. Janacek Milos 26.Dr. Blindhofer Reinhard 27.Dr. Karlsböck Andreas 28.Dr. Ludvik-Meyer Gerda 29.Dr. Prodinger Friedrich 30.Dr. Mladenov Vesselin 31.Dr. Wagner Edeltraud 596 17 15 409 06 65 604 22 64 330 31 16 485 48 48 920 60 76 470 13 18 604 22 64 269 87 77 402 03 52 402 03 52 544 47 04 402 03 52 271 33 12 888 19 43 505 41 28 406 88 50 713 17 59 603 09 73 317 64 66 369 83 00 405 45 30 596 32 99 402 67 64 892 32 63 330 86 40 480 85 94 216 61 72 214 13 78 586 51 09 877 81 83 06., Gumpendorfer Straße 115 17., Elterleinplatz 1/7a 10., Absberggasse 21/1/9 20., Jägerstraße 23/4 16., Baumeistergasse 1/14/1 11., Guglgasse 6/3/6/6 18., Gersthofer Straße 119/2/2 10., Absberggasse 21/1/9 22., Leonard-Bernstein-Straße 4-6/Stg. 10 08., Piaristengasse 56-58 08., Piaristengasse 56-58 05., Margaretenstraße 71 08., Piaristengasse 56-58 21., Schlosshofer Straße 20/1/5 23., Marktgemeindegasse 44-50/4/5 04., Mayerhofgasse 12 08., Alser Straße 53/Top 6 03., Neulinggasse 28/3 10., Keplergasse 16 09., Währinger Straße 16/23 19., Krottenbachstraße 106/Stg. 3 17., Hernalser Hauptstraße 16/5 06., Schmalzhofgasse 24/6 18., Hans-Sachs-Gasse 29 15., Mariahilfer Straße 140/11 20., Engerthstraße 56/4/2 16., Ottakringer Straße 163/6 02., Praterstraße 58 02., Praterstraße 66 04., Margaretenstraße 47/1/6 13., Wattmanngasse 8 WOCHENEND- BZW. FEIERTAGSDIENST (SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAG VON 9.00 – 18.00 UHR) AUGUST 2015 01. – 02. August 2015 Dr. Koban Gert Dr. Gorea Pastorel Dr. Salbrechter Bettina 317 46 64 604 51 03 292 15 65 09., Grundlgasse 1 10., Reumannplatz 17/2/10 21., Donaufelder Straße 103/1/1 08. – 09. August 2015 Dr. Harik Petra Dr. Kova Martin DDr. Slezak Ellen 597 31 34 920 60 76 317 52 22 06., Kurzgasse 1/1 11., Guglgasse 6/3/6/6 20., Brigittenauer Lände 156/5/2 15. – 16. August 2015 Dr. Kova Martin Dr. Wolner Christine Dr. Emara Gad 920 60 76 330 86 65 408 32 07 11., Guglgasse 6/3/6/6 02., Brigittenauer Lände 4/1 17., Geblergasse 67/3 22. – 23. August 2015 Dr.-medic stom. Hortolomei Armand-Romeo DDr. Aigner Alla Dr. Iacob Ovidiu 505 43 06 600 39 64 332 75 10 01., Kärntner Ring 10/6 10., Laxenburger Straße 83/3-4 20., Raffaelgasse 1/9 29. – 30. August 2015 Dr. Schöberl Rainer Dr.-medic stom. Aktaa Ghazwan Dr. Kniewasser Wolfgang 216 11 33 586 62 92 479 73 74 02., Engerthstraße 150/10/5 04., Wiedner Hauptstraße 64/2 18., Gymnasiumstraße 28 36 doktor in wien 07_08_2015 NOTDIENSTE SERVICE DIENSTHABENDE FACHÄRZTE FÜR ZAHN-, MUND- UND KIEFERHEILKUNDE SEPTEMBER 2015 (VON 20.00 – 1.00 UHR FRÜH) 01.Dr. Belk Otto 893 43 51 15., Mariahilfer Straße 139/5-6 02.DDr. Lindner Andreas 985 87 18 15., Schmutzergasse 2 03.DDr. Engin-Deniz Brigitte 368 73 73 19., Chimanistraße 19 04.Dr. Wichlas Sandra 544 73 16 05., Hartmanngasse 10/20 05.Dr. Fuchs Nikolaus 713 62 30 03., Klimschgasse 14 06.Dr. Mamut Achim 888 19 43 23., Marktgemeindegasse 44-50/4/5 07.Dr. Sindelar Erwin 523 61 61 07., Neubaugasse 11/10 08.Dr. Pinchasov Wjaczeslaw 914 32 80 14., Linzer Straße 408/I 09.DDr. Bandila Rodica-Florica 479 29 00 18., Hockegasse 17/Top B01 10.DDr. Stary Otto-Felix 492 03 04 16., Richard-Wagner-Platz 3/1 603 23 23 10., Pernerstorfergasse 25/16 12.Dr. Wolner Christine 330 86 65 02., Brigittenauer Lände 4/1 13.Dr. Ludvik-Meyer Gerda 216 61 72 02., Praterstraße 58 MR Dr. Grünberger Doris 712 44 28 03., Parkgasse 15/2 15.Dr. Fuhrmann Anton 893 63 69 15., Ullmannstraße 52 11. 14. Mag. DDr. Seitz Monika 16.Dr. Fenninger Christoph 596 32 99 06., Schmalzhofgasse 24/6 17.Dr. Arnaout Mounir 545 26 46 05., Margaretenstraße 102/8-9 18.Dr. Janacek Milos 892 32 63 15., Mariahilfer Straße 140/11 19.DDr. Monov Gabriel 470 19 57 18., Weimarer Straße 15 20.Dr. Elias Michael 350 66 66 20., Othmargasse 25/57 21.DDr. Deinhofer Edith 523 71 14 07., Kaiserstraße 5/17 22.Zahnarzt Shamoon Ragheed 485 78 17 16., Wattgasse 63 23.DDr. Friede-Lindner Ingrid 368 42 52 19., Gymnasiumstraße 62 24.DDr. Tasch Maximilian 877 83 91 13., Altgasse 23/5 25.Dr. Schwehr Axel 214 31 68 02., Taborstraße 76/3 26.Dr. Pernatsch Michael 587 43 73 04., Paulanergasse 16/53 27.Dr. Moser Wolfgang 982 69 49 15., Selzergasse 34/4 28.Dr. Geyerhofer Susanne 278 36 75 21., Gerichtsgasse 1e/4/4 29.Dr. Peternel Herbert 30.Dr. Hock Jasmin 713 61 31 603 09 73 03., Rasumofskygasse 9-11 10., Keplergasse 16 WOCHENEND- BZW. FEIERTAGSDIENST (SAMSTAG, SONN- UND FEIERTAG VON 9.00 – 18.00 UHR) SEPTEMBER 2015 05. – 06. September 2015 Dr. Koban Gert 317 46 64 09., Grundlgasse 1 Dr. Gorea Pastorel 604 51 03 10., Reumannplatz 17/2/10 Dr. Nicolae Raluca-Elena 270 59 59 21., Schloßhofer Straße 13-15/2 Dr.-medic stom. Dumitru Doina 596 17 15 06., Gumpendorfer Straße 115 Zahnärztin Pilus Katarzyna 603 08 04 10., Ettenreichgasse 14/3-5 Dr. Sarukhanyan Roman 486 02 83 16., Wurlitzergasse 13/10+11 Dr. Lehner Robert 726 36 26 02., Lassallestraße 40/8/3 Dr. Waldbauer Barbara 914 96 54 14., Gruschaplatz 8 DDr. Roser-Podlesak Christine 370 21 09 19., Grinzinger Straße 70 Dr. Wolner Christine 330 86 65 02., Brigittenauer Lände 4/1 Dr. Sas Katharina 815 05 50 12., Steinbauergasse 34 Dr. Vyslonzil Paul 485 89 13 16., Feßtgasse 10 12. – 13. September 2015 19. – 20. September 2015 26. – 27. September 2015 Ambulanz der Universitätsklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (AKH Wien – Telefon der Notfallaufnahme, Leitstelle 6D, Tel.: 40 400/1964 oder 3964 DW). Bitte nur in dringenden kieferchirurgischen Fällen auf die Ambulanz verweisen! 07_08_2015 doktor in wien 37 KONTAKT KLEINANZEIGEN Gutgehende Wahlarztordination für Psychiatrie im 15. Bezirk wegen Pensionierung weiterzugeben. Dr. Heinz Fölkl, 0676/775 71 91, [email protected]. Kinderärztin sucht Karenzvertretung für Wahlarztordination in Eichgraben bei Wien. Karenz: Mitte September bis Oktober/November, aber gerne auch schon zum Eingewöhnen davor oder darüber hinaus. Dr. Raffaela Hammerl, Tel.: 0688/861 91 04, [email protected], www.kinderarzt-eichgraben.at. Klavierstimmaktion € 90,– in Wien/€ 100,– außerhalb. Alles inkl. Erfahrener Fachmann besucht Sie! Tel.: 0676/686 61 62. Internet: www.pianoservice.at, E-Mail: [email protected]. Planung - Bau - Umbau! Alles aus einer Hand! Wir bieten eine kompetente und individuelle Projektbetreuung. Die Renovierung alter Bausubstanz und Umbauten sind unsere Stärken. Dymecka 0660/462 80 28, [email protected]. 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