“Aller guten Dinge sind fünf“ oder 5 Mäusekinder in

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“Aller guten Dinge sind fünf“ oder 5 Mäusekinder in Aktion!
- Duten Morgen Andedita, schallt es mir fröhlich entgegen als ich um 7.15 Uhr die Haustüre öffne.
Strahlend und gut gelaunt kommen die ersten zwei Racker hereingestürmt. Giulio 2 Jahre und
Franziska 3 Jahre alt. Der eine bringt schon viel Vorfreude mit, die andere hat ihren Eltern schon um
4.30 Uhr mitgeteilt das sie jetzt wach ist und all Zeit bereit.
Bis die restliche Bande ankommt bekommen die beiden erst einmal eine Tasse Milchschaum und ich
trinke währenddessen den letzten Rest meines Kaffees aus.
Giulio löffelt genüsslich und verpasst dabei manchmal seinen Mund. Franziska löffelt ebenso und
berichtet dazwischen in langen Sequenzen von ihrem „freien Mittwochtag“. Eine halbe Stunde später
bin ich auf dem neuesten Stand aus dem Hause „ Müller und der Oma Rosi“.
Acht Uhr, alle sind da. Amelie 2 Jahre ( tausend dicke Küsse für Papa ), Matias 1½ Jahre
(hat keine Zeit zum winken) und Claire 3 Jahre (tausend Küsse und beinhängen für Mama).
Dann erst mal eine Runde Sofa kuscheln und vorlesen oder vorsingen.
- Können wir raus gehen?, fragt Amelie. - Nein, sage ich, es ist noch zu früh und Brotzeit haben wir
auch noch nicht gemacht. Die gibt es um 8.45 Uhr. - Na gut, sagt sie und fragt Claire ob sie
zusammen kochen und verkaufen spielen. Claire ist einverstanden und los geht es. Fleißig wird
eingekauft im Kaufladen. Giulio möchte den roten Korb den sich Amelie ausgesucht hat.
Auf seine Art versucht er ihn ihr abzuluchsen. Erst mit - bitte bitte, dann mit - Das ist meins.
Amelie ignoriert ihn erst, dann überlegt sie, doch das ist für Giulio zu lange. - Her damit!, denkt er
wohl und reißt den Korb an sich. Doch Amelie gibt ihn nicht her. Ich sehe eine Gewitterfront
heranziehen und vermittle indem ich Giulio eine Alternative anbiete. Einen kleinen, hübschen,
orangen Korb in dem viele Dinge Platz haben. Claire schaut den beiden zu und ich habe das Gefühl
das sie auf dem Sprung ist Amelie zu helfen.
Keine zwei Minuten später hat sich Amelie den Korb von Giulio stibitzt als er eifrig die
Spielwaschmaschine mit bunten Tüchern füllt und die Trommel kurbelt. Leise stellt Amelie ihren „so
verteidigten roten Korb“ neben Giulio und geht zum Kaufladen,
nicht ohne mich dabei strahlend anzusehen.
So ganz nebenbei hat Matias während dieser Zeit seelenruhig alle so schön eingeräumten
Lebensmittel von Claire und Amelie im Zimmer verteilt.
Und Franziska hat ihm, vom Sofa aus ( ich sage nur 4.30 Früh, ich bin noch so müde), eine
Standpauke gehalten:
- Stopp Matias, des derfst du ned. Die Claire und die Amelie ham des so schön eingräumt.
Tu`s sofort wieder zurück sonst gibt’s Auszeit!!
Es ist Zeit für die Brotzeit und Giulio darf die Aufräumglocke heute läuten. 8.45 Uhr die
Frühstückskerze brennt. Brettchen (wir haben Tierformen als Brettchen) und Becher stehen bereit. Jeder
hat geholfen den Tisch zu decken. Hungrig werden Frischkäsebrote mit Wurst oder Käse verputzt.
Kinder sind wie Kieselsteine, keines gleicht dem anderen.
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Tomaten und Äpfel finden ebenso leicht den Weg in fünf kleine Münder.
-Matias hat Angst um seine Brotzeit und beeilt sich alles auf einmal in den Mund zu stecken.
-Giulio verteilt seinen Anteil auf die Brettchen der anderen um ihn sich dann wiederzuholen.
-Franziska erklärt mir: - Der Matias ist ja noch a Baby, der muss des Essen erst no lernen!,
dabei nickt sie mir wissend zu.
Und dann belehrt sie:
- Na Giulio, i mog ned dai Brot, ich hab noch was auf meim Frosch.
Claire teilt mir stolz mit das sie schon den Mund beim Essen zulassen kann. Woraufhin ein
dreistimmiges: ICH AUCH! ertönt.
Zwei umgefallene Trinkbecher später stellt sich die Frage wer heute die Kerze auspusten darf. Wir
zählen aus und Amelie ist Siegerin. Woraufhin Claire einen Pflunsch zieht und beleidigt ist. Amelie
bemerkt Claire´s Reaktion und erklärt ihr liebevoll , ( dabei neigt sie ihren Kopf mütterlich zur Seite)
- Du darfst der Zweiter sein! Ja, Claire? Machen wir das so? Claire überlegt und Amelie pustet.
Jetzt schnell Tisch abdecken und abwischen dann Hände waschen.
Was einer ERSTEN SINNFLUT für heute gleichkommt.
Es ist 9:15, die Sonne versteckt sich noch dennoch raus auf den Spielplatz. HALT, HALT, HALT so
einfach geht das nicht. Erst einmal anziehen und das bedeutet: Möglichst allen gleichzeitig helfen;
Anweisungen immer wieder wiederholen; geduldig auf verkehrt herum angezogene Schuhe
hinweisen ( was aber bei manchen auf Durchzug stößt ), 5X Reißverschlüsse schließen die Giulio
wieder aufmacht, das Drängeln bei der Haustür ordnen, Tränen von Claire trocknen weil Matias vor
drängelt obwohl sie als Erste fertig war (Claire kann sich schon lange prima alleine anziehen),
Amelie überzeugen das sie heute keinen Schal braucht auch wenn Papa das gesagt hat und
Franziska erinnern das sie erst einen Schuh und die Mütze anhat und alle anderen schon fertig sind.
Gefühlte drei Stunden später und schweißnass stehe ich, natürlich noch nicht angezogen, vor der
Meute. Die schart schon mit den Hufen und jetzt eilt es. Taschentücher, Schlüssel, Telefon,
Trinkflaschen, alles da?
Los geht’s. Alles stürmt auf den Spielplatz und in Opas Garten. Gott sei dank gibt es genügend
Fahrgeräte sodass alle um die Wette fahren können. Matias kann noch nicht Bobbycar fahren
deshalb schnappt er sich einen Puppenbuggy und wackelt hinterher. Auf halber Strecke
angekommen rasen die anderen wieder an ihm vorbei. Er lacht laut auf, dreht sich um und das Spiel
geht von vorne los. 20 Minuten später wird es ruhiger und die Kinder verteilen sich. Die einen backen
Sandkuchen, rutschen, rollern, malen mit Straßenkreide, die anderen spielen verstecken, schaukeln
oder hüpfen Trampolin. Claire hat das Klettern im Gehölz entdeckt. Mutig klettert sie nach oben und
freut sich über ihr Geschick. Sie ist der Natur sehr verbunden das merkt man auch an ihrem
Interesse für Pflanzen und kleine Tiere.
Meine Aufgabe ist es jedes meiner 5 Mäusekinder im Auge zu behalten. Also flitze ich zu
Rollerunfällen; singe Heile Segen leider, renne zu hüpfenden Kinder vor der Toilette, weil mal wieder
der Hosenknopf nicht aufgeht – mache ihn später wieder zu, hebe Hüpfeflöhe in und aus dem
Trampolin; ermahne das das Bobbycar ein Lenkrad hat und nicht hebend links oder rechts dann
knallend herunter umgedreht werden muss, schlichte Streits wer den Hula Hup Reifen zu erst gehabt
Kinder sind wie Kieselsteine, keines gleicht dem anderen.
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hat, sammle Malkreide aus Nachbars Garten, puste Seifenblasen und suche Giulio´s Brille zum
dritten Mal. Nebenbei probiere ich Claire´s und Amelie´s Sandkuchen, erkläre Matias wiederholt die
Grenze (der dabei einen Schmollmund zieht), und lobe Franziska weil sie endlich den Roller mit nur zwei
Rädern fahren kann.
Manchmal wenn alle im Sandkasten spielen, sitze ich auf der Bank und staune wie schnell die Zeit
vergeht. Gestern noch Windelflitzer und heute schon fast Kindergartenkinder.
Elf Uhr - Alle Mann aufräumen ! Wir gehen rein Mittagessen!, so mein Kommando.
- Na, no ned. I mog no Trampolin hüpfen. wer ist das wohl? Aber heute keine Ausnahme!
Es ziehen Regenwolken auf.
Also alle Schuhe ausziehen und ordentlich hinstellen, Jacken aufhängen, Mützen in die Ärmel,
Hausschuhe anziehen und dann Hände waschen. Was einer ZWEITEN SINNFLUT heute gleich
kommt.
Dann Tischdecken. Heute gibt es Tomaten -erbsen -karotten -wienerle -risotto. Das mögen alle
gerne. Nach dem Tischvers darf sich jeder selbst etwas auf den Teller schöpfen. Doch nur soviel das
er es aufessen kann. Manchmal klappt es, manchmal sind die Augen größer als der Hunger.
Ausgestattet mit Schiebemesser und Löffel wird es ruhig am Tisch bis Giulio entdeckt das der Teller
von Amelie anders klingt als seiner, wenn er mit dem Löffel auf den Rand klopft. Und dann probiert er
gleich den von Claire aus. Siehe da, auch der klingt anders. Und schon gibt es ein lustiges Konzert.
Jeder klopft bei jedem. Nach einer Weile muss ich der Kakaphonie Einhalt gebieten denn schließlich
habe ich auch eine erziehende Aufgabe. SMILE.
Als alle aufgegessen haben bekommt jeder ein feuchtes Tuch und darf vor dem Spiegel seinen Mund
säubern. Welch eine Herausforderung der Koordination seinem Spiegelbild den Mund zu reinigen.
Nur Matias braucht für sich und seinen Platz unter dem Tisch eine Generalüberholung. Aber dafür
hat er alles alleine gegessen ohne Hilfe. Die Katze freut sich auch, sie mag Risotto.
Anschließend Pippi machen, Windeln wechseln und wieder Hände waschen. DRITTE SINNFLUT!
Hosen ausziehen und schön über den Stuhl hängen; Kuscheltiere/Schnuller holen und dann ab ins
Bett. Rein kuscheln, zudecken, Spieluhr an, Licht aus, Türe auf lassen, flüstern, kichern,
2 Ermahnungen dann endlich Ruhe, um 12.15 Uhr.
Jetzt erst einmal tief durchatmen, lüften, aufräumen, Essen, Sofaplumpser, Zeitung lesen und aufs
Wetter schauen. Es regnet!! Das heißt Innenbeschäftigung. Ich weiß schon was......!
14.00 Uhr noch kein Laut. Sogar Giulio schlummert noch. 14.15 Uhr ….jetzt gehe ich sie wecken!
Verschlafene, zerknautschte Mäusekinder blinzeln mich an.
-Raus aus den Federn ihr Schlafmützen! Aber erst muss sich gestreckt werden und dann geht das
erzählen schon los. - Wir haben gut geschlafen und nicht gequatscht, verkündet Amelie.
- Ich hab auch mein Kuscheltier eingeschlaft, meint Claire. Und Franziska verkündet heiser,
- Ich ruh mich noch a bissl aus! Ich komm dann scho! (Ich sage nur 4.30 Uhr früh).
Nach dem alle Kuscheltiere wieder in ihren Schachteln liegen und alle Kinder wieder salonfähig sind,
gibt es einen Imbiss. Der besteht heute aus Erdbeerjogurt, Äpfel und Bananen. Razzfazz ist alles
weggeputzt.
Kinder sind wie Kieselsteine, keines gleicht dem anderen.
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14.30 Uhr Stefan kommt von der Arbeit heim und alle Kinder rufen begeistert: Hallo Stefan!!
Er begrüßt alle Kinder mit Namen und Franziska ruft begeistert, - Jetzt hast du´s richtig gsagt
Stefan, siehst du du kannst das scho!
(Insiderwissen: Franziska mag nicht Franzi genannt werden. Stefan hat sie einmal geärgert und seit dem lobt sie
ihn immer wenn er ihren Namen richtig ausspricht)
Claire fragt, - was machen wir jetzt? Man einigt sich auf erst Tanzen zu Turnzwergemusik und dann
kneten.
Bei Schlupp der Kleine Frosch geht die Post ab. Es wird gehüpft, geklatscht und Ringelreihe getanzt.
Nach der vierten Wiederholung des Liedes holen wir die Knete hervor.
Als jeder seine Farbe hat, wird munter drauflos gewalkt, gedrückt, geknetet, ausgestochen, Spagetti
gepresst, Knete gemischt und von Matias gegessen.
15.30 Uhr Zeit zum aufräumen. Weiß jemand, wo man überall Knete finden kann wenn das Spiel
beendet ist? Nein? Ich schon! Im 3 Meter Radius um die Knetfabrik herum verteilt, unter den
Hausschuhen, im Haar, im Gesicht, am Ellenbogen auf dem T-Shirt, auf und unter dem Tisch und
Sofa, beim Wickeln (trotz Boddy) in der Windel. Übrigens gibt es den gleichen Effekt bei Sand.
Die Knete hat sich um einen halben Becher verkleinert als alles auf gekehrt war.
16.00 Uhr, langsam werden alle abgeholt. Nachdem 5:ten - Pfiad di, bis morgen!“ sind alle auf dem
Weg nach Hause. Jetzt noch aufräumen, vorkochen, Wäsche waschen, Krone basteln für Claire, sie
hat morgen Geburtstag und dann hinsetzen!!
Wie war dein Tag fragt Stefan und ich erzähle ihm von dem lustigsten Erlebnis heute...
Claire, Amelie, Giulio und Franziska unterhalten sich über das Große und das Kleine Turnen. ( zur
Erklärung, ich bin auch Übungsleiterin für Kinderturnen und das – kleine Turnen - ist das ElternKindturnen. Das -große Turnen - ist das ab drei Jahren und ohne Eltern ).Claire erzählt also Giulio
das er noch ins kleine Turnen geht und Franziska und sie schon ins große Turnen dürfen. Daraufhin
fragt Amelie,
- Und ich? - Du gehst noch a bisserl ins kleine Turnen mit der Mama, ja? Und dann wenn mia
alle in den Kindagarten gehen, dann derfst du auch mit uns ins große Turnen gehen, Amelie!
Ist des ned a Schau?!!
Lacht und klopft dabei Amelie freundschaftlich auf den Rücken.
Ja, Franziska das finde ich auch. Ich freue mich riesig darauf euch alle im Montagsturnen wieder zu
sehen.
Eure Angelika, Tagesmutter in Vollzeit und das mit Leib und Seele
Kinder sind wie Kieselsteine, keines gleicht dem anderen.

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