FAM NEU ILIE N LEB Se Elt iten f EN ern ür D ie www.schweizerfamilie.ch Nr. 37 10. September 2015 Fr. 5.– NATURSCHÄTZE DER SCHWEIZ UNSERE SCHÖNSTEN LANDSCHAFTEN BEAT SCHLATTER DIE PECHSTRÄHNE DES KOMIKERS SEITE 10 HOCHZEIT GUT GEPLANT IST BESSER GEHEIRATET SEITE 42 VIA VALTELLINA IMMER DEM SÜDEN ENTGEGEN SEITE 74 EDITORIAL DIS12.9.15 SED ENTI S ei R U S te 7 N 2 LIEBE LESERINNEN LIEBE LESER «WOZU REDEN?», sagte der Mann aus Unterschächen. Ich hatte ihn gefragt, warum er täglich mit seinen Kollegen in der Beiz am Stammtisch sitze, wenn doch den ganzen Abend kaum ein Wort gesprochen würde. Ernährung, seine Kleidung, seine Haltung, seine Sprache. Darum haben die Menschen in Unterschä chen eine andere Mentalität als jene in Basel oder als jene im Emmental. Die Landschaft knüpft ein unsicht bares Band um ihre Bewohner und formt sie zu einer Gemeinschaft. Faszinierende Welt des Nordens DAS SPÜREN DIE MENSCHEN. Die Landschaft und ihre Bewohner: Weiler Campo im Val Bavona TI. So knapp seine Antwort auch ausfiel, so vielsagend war sie. Ist es nicht logisch, dass in einer kargen Berg welt wie dem Urner Schächental die Menschen wortkarg sind? Dass hier der Verzicht auf alles Überflüssige die Bewältigung des Alltags erleich tert? Dass die Menschen den hier drohenden Naturgewalten mit einem fast schon heiteren Fatalismus begegnen? ES IST LOGISCH. Weil die Land schaft den Menschen prägt, indem sie seine Lebensbedingungen bestimmt. Seinen Beruf, seine Foto: Andreas Gerth Darum hat die Schweizer Stimmbe völkerung bei Abstimmungen immer wieder der Verschandelung der Landschaft einen Riegel geschoben. Sei es bei der Rothenthurm-Initiative zum Schutz der Hochmoore; sei es bei der Alpeninitiative gegen den Ausbau von Transitachsen durch die Alpen; sei es bei der Revision des Raumplanungsgesetzes gegen die Zersiedlung. Denn die Menschen wissen instinktiv, dass die Zerstörung der Landschaft die Zerstörung der Heimat bedeutet und zum Verlust der eigenen Identität führt. Wie einmalig unsere Heimat ist, zeigen die Fotos der schützenswerten Landschaften ab SEITE 26. Herzlich, Ihr Michael Solomicky, stv. Chefredaktor Kostenlose Info-Abende Mehr Informationen und Anmeldung: Tel. 056 203 66 66 oder www.kontiki.ch/infoabend Bestellen Sie unsere neuen Kataloge: Tel. 056 203 66 66 oder www.kontiki.ch/kataloge Nordische Winterträume Hurtigruten Eiszeit www.kontiki.ch INHALT Nr. 37 vom 10.9.2015 – MIT TV TÄGLICH Ge w wou?sst ➳ Menschen Traumfänger.......................... 8 Sara Bachmann, Moderatorin Beat Schlatter...................... 10 Der Komiker im grossen Feuerstelleninterview Kontinent Morgenthaler..... 18 Das Kunstmuseum Thun ehrt die künstlerische Familie 26 ➳ Wissen Pracht-Landschaften.......... 26 Die schützenswerten Naturdenkmäler der Schweiz Natur-Schätze: Wir zeigen Ihnen die schönsten Landschaften der Schweiz. Finden Sie heraus, wo die Fotos entstanden sind. ➳ SchönerLeben Hochzeitsfest....................... 42 Eine Märchenheirat will von langer Hand geplant sein 64 Koch-Kunst: Was ist Shake? Oder Gyoza? So lesen Sie die Speisekarte in japanischen Restaurants. 10 42 Volks-Komiker: Beat Schlatter wurde verprügelt und betrogen. Seinen Humor hat er aber nicht verloren. Kräuterpfarrer Künzle........ 48 Das Wirken und Werk des «Herrgottsapothekers» Lebensberatung.................. 52 Dr. Christine Hefti weiss Rat ➳ Familienleben Sprachaufenthalt................. 54 Die wichtigsten Tipps, damit die Zeit ein Erfolg wird Ratgeber............................... 59 Xenia Frenkel über Anstand ➳ Essen Hoch-Zeit: Sie wollen nächstes Jahr heiraten? Dann ist es Zeit, mit den Vorbereitungen zu beginnen. Japanische Küche................ 64 Komplexe fernöstliche Speisen – einfach erklärt ➳ Reisen Widmer wandert.................. 70 Schweisstreibend, wunderbar – von Braunwald in den Karst Via Valtellina.........................74 Historischen Saumpfaden entlang ins Veltlin 18 Weekendtipp........................ 83 Auf ins Unterengadin, ins «Schellen-Ursli»-Land! Sasha-Puppen: Ihre Erfinderin Sasha Morgenthaler war mit Ehemann Ernst jahrzehntelang Teil eines wichtigen Schweizer Künstlerkreises. ➳ Gesundheit Broken-Heart-Syndrom...... 86 Wie Stress einer Herzkammer lebensgefährlich zusetzt Puls....................................... 90 Taubheit in den Füssen – wenn die Nerven verrückt spielen ➳ Rubriken Aus dem Fotoalbum......................9 Spielspass...................................58 Rätsel...........................................60 Medientipps.................................91 Horoskop......................................92 Impressum..................................92 Leserforum..................................93 Lösungen.....................................93 Marktplatz...................................94 Titelfoto: Andreas Gerth; Fotos Inhalt: Andreas Gerth, René Ruis, Getty Images, Nachlass Morgenthaler Thun; Illustrationen: Flavia Travaglini Frölein Da Capo...........................96 Sudoku.........................................97 Gewinnen Sie...............................98 Schweizer Familie 37/2015 5 MENSCHEN «Ich bin ein STARKER MANN» Die letzten Monate waren nicht einfach für ihn. Er wurde verprügelt und betrogen. Den Humor hat Komiker BEAT SCHLATTER aber nicht verloren. Und erst recht nicht seinen Appetit. Interview Marianne Fehr DAHEIM AUF VIELEN BÜHNEN Beat Schlatter, 54, ist Komiker, Schauspieler und Drehbuchautor. Anfang der 80er-Jahre war er Schlagzeuger in der Punkband Liliput. 1983 gründete er mit Patrick Frey das Kabarett Götterspass. Schlatters grösste Erfolge sind die Filme «Katzendiebe» und «Komiker», für die er als Drehbuchautor und Darsteller arbeitete. 2012 wurde er mit dem Prix Walo für seine Leistung im Schwingerfilm «Hoselupf» geehrt. Derzeit tritt er in der ganzen Schweiz mit der Komödie «Polizeiruf 117» auf – unter anderem mit Andrea Zogg. Schlatter ist mit der Kunsthistorikerin Mirjam Fischer verheiratet und lebt in Zürich. www.polizeiruf117.ch 10 Schweizer Familie 37/2015 Fotos René Ruis MENSCHEN Mag es pikant: Beat Schlatter an der «Schweizer Familie»Feuerstelle in Affoltern ZH. Schweizer Familie 37/2015 11 MENSCHEN «Bloss weil ich einen Schlag auf den Kopf bekommen habe, bin ich kein Gewaltexperte.» Beat Schlatter, ist Ihnen das Schicksal derzeit nicht wohlgesinnt? Sie sprechen mich auf den Überfall im März an, als ich mitten am Tag auf dem Bahnhof in Meilen bei Zürich grundlos zusammengeschlagen wurde. Wie geht es Ihnen heute? Ich habe keine bleibenden Schäden davongetragen. Auch keine psychischen? Nein, ausser dass ich erschrecke, wenn jemand schnell auf mich zukommt. Hat sich Ihre Meinung im Umgang mit Straftätern geändert? Ich hatte früher einen milderen Blick auf die Täter, fand, man solle sie nicht zu hart bestrafen, ihnen noch eine Chance geben. In meinem Fall handelte es sich um schwere Körperverletzung. Ich könnte so geschädigt sein, dass ich meinen Beruf nicht mehr ausüben könnte, denn der Täter war KungFu-Kämpfer. Er hat einige Zeit davor eine Frau zusammengeschlagen, die sich nicht getraute, eine Strafanzeige zu machen. Hätte sie es getan, wäre ich nicht behelligt worden. Ich machte eine Anzeige. Der Täter ist jetzt in der geschlossenen Abteilung einer psychiatrischen Klinik und kommt bald wieder frei. Ich hoffe, dass die Psychiater ANZEIGE NEU genau prüfen, ob er noch eine Gefährdung für andere darstellt, ehe sie ihn entlassen. Sie leben seit 18 Jahren im Zürcher Niederdorf. Haben Sie das Gefühl, die Strassen seien unsicherer geworden? Im Niederdorf erlebte ich nie gefährliche Situationen. Es ist ein idyllisches Wohnquartier, das wir mit vielen Touristen aus der ganzen Welt teilen. Ich glaube, dass es heute nicht mehr Gewalt gibt, aber mehr unberechenbare geistig kranke Leute auf den Strassen, als wir meinen. Heisst das, dass die geistig Kranken gewalttätiger geworden sind? Das weiss ich nicht. Nur weil ich einen Schlag auf den Kopf bekommen habe, bin ich ja nicht zum Experten geworden. Haben Sie auch schon Gewalt angewendet? Fast. Ich fuhr einmal mit der letzten S-Bahn nach Hause. Der Zug war leer, bis auf ein älteres portugiesisches Ehepaar. Man sah ihnen an, dass sie den ganzen Abend in der Küche gearbeitet hatten. Aus Versehen sassen sie im Erstklassabteil. Die Kontrolleurin verlangte von ihnen eine Busse von je 80 Franken. Sie war enorm stur. Ich mischte mich ein, sie wurde immer gröber zu mir und holte schliesslich die Bahnpolizei. Ich war nahe dran, der Frau eine Ohrfeige zu verpassen. Das Ehepaar konnte dann, ohne gebüsst zu werden, verschwinden, und ich hatte einen längeren Disput mit der Bahnhofpolizei. Bereuten Sie, sich eingemischt zu haben? Keineswegs, denn man soll eine Haltung haben im Leben und sich einmischen, wenn man etwas nicht Ordnung findet und wenn Dienst nach Vorschrift wichtiger ist als Menschlichkeit. In solchen Fällen gehe ich die Wände hoch. Ein zweites Mal Pech hatten Sie dieses Jahr, als Ihre Managerin und Buchhalterin Ihr Bankkonto räumte. Was geschah? 12 Schweizer Familie 37/2015 Ich hatte ihr vertraut, sie erledigte den ganzen Bürokram, auch die Verträge mit Mitarbeitern und Veranstaltern. Sie hob die Gage eines Vierteljahres vom Bankkonto ab und nahm sie an sich. Die Kantonspolizei kümmert sich jetzt um die Angelegenheit und ermittelt gegen sie. Die Bühnenproduktion «Polizeiruf 117», für die wir über ein Jahr gearbeitet hatten, ist deswegen beinahe nicht zustande gekommen. Alle Hauptbeteiligten steckten dann je 15 000 Franken hinein. Zum Glück wurde das Stück ein grosser Erfolg. Prägend für Ihre Karriere war die Zusammenarbeit mit Patrick Frey, über den Sie 1995 sagten: «Mit ihm trete ich am liebsten auf. Wir streiten und versöhnen uns wie ein altes Ehepaar.» 2012 zerstritten Sie sich wegen beruflicher Differenzen. Kam der Bruch plötzlich? Der Krach war nur ein Auslöser. Wie in einer Beziehung, in der man wegen eines Putzlappens streitet. So etwas bahnt sich MENSCHEN Beat Schlatter ist ein Gourmet. An die Feuerstelle hat er Würste von einer kleinen Zürcher Metzgerei mitgebracht. Warum ist es besser, nicht zusammenzuwohnen? Man hat tagsüber häufig Ärger bei der Arbeit oder ist schlecht gelaunt. Warum soll man das an der liebsten Person auslassen, die überdies nichts mit dem Ärger zu tun hat? Stimmt es, dass Sie Ihre Frau siezen und Frau Fischer nennen? Ja, aber wenn wir miteinander sprechen ohne Namensnennung, sagen wir natürlich du. Es ist auch schon vorgekommen, dass Gäste kamen und mich nach ihrem Vornamen fragten. Da musste ich eine Weile überlegen. Sie sollten mal sehen, wie sie reagiert, wenn ich ein Flugbillett oder die Anmeldung in einem Hotel ausfülle. Dann frage ich sie: «Wo ist bloss das j und das i im Vornamen?» Sie lacht jeweils und antwortet: «Wir kennen uns seit acht Jahren, und du weisst nicht mal, wie man meinen Namen schreibt!» Sie sagen auch Frau Fischer, wenn es intim zu- und hergeht? über ein Jahr an, und ich merkte, dass ich zu viele Kompromisse einging. Es ist besser, einen Strich zu ziehen. Die Trennung gab mir die Möglichkeit, mit anderen Künstlern zu arbeiten und mich weiterzuentwickeln. Als Duo waren Sie sehr erfolgreich. Das ist gleichzeitig eine Hypothek. Die Leute hatten eine gewisse Erwartung. Das Stück «Polizeiruf 117» schrieb ich zum ersten Mal mit einem anderen, mit dem Schriftsteller Stefan Pörtner. Das bedeutete ein Loslösen von Festgefahrenem. Machte Sie diese Trennung traurig? Jede Trennung ist schwierig. Aber Kunst bedeutet auch, etwas auszuhalten, schwie- rige Zeiten zu durchleben, durch eine Zeit der Trauer zu gehen. Was bedeutet Ihnen Freundschaft? Sie ist das Wichtigste im Leben. Am schlimmsten ist es, einen Freund zu verraten oder von ihm hintergangen zu werden. Sie haben vor vier Jahren die Kunsthistorikerin Mirjam Fischer geheiratet. Führen Sie eine gute Ehe? Ja, eine ausgesprochen glückliche. Wenn man zu zweit nicht glücklicher ist als alleine, sollte man sich trennen. Meine Frau und ich wohnen nicht zusammen. Das ist ein Geheimrezept für eine gute Beziehung für Menschen in einem gewissen Alter. Selbstverständlich. Und wenn es ganz wild läuft, füge ich sogar ihren akademischen Titel hinzu. Sind Sie eifersüchtig? Eifersucht, Neid und Geiz sind zum Glück Eigenschaften, die ich nicht habe. Aber ich würde um meine Frau natürlich schon kämpfen. Sie sind parfümaffin, verwenden nur Frauenparfüm. Warum? Ich mag sie lieber als die Männerparfüms. Sie haben also einen guten Riecher? Ich bin ein Geruchsmensch. Viele ärgern sich, wenn sie einen Lift betreten und ihnen eine Parfümwolke entgegenweht. Damit habe ich überhaupt keine Probleme, im Gegenteil. Ich möchte am liebsten sofort die Person sehen und herausfinden, ob der Geruch zu ihr passt. ➳ ANZEIGE Die neue Bell-Spezialität für unterwegs. Knackig, snackig und gut! Das ist gut. Seit 1869. Schweizer Familie 37/2015 13 MENSCHEN «Ich bringe Komik an Orten unter, wo man sie nicht erwartet»: Schlatter entledigt sich seines Pullis. kommen lässt. Und ich versuche, Komik an Orten unterzubringen, wo man sie nicht erwartet. Sie sind auch Verwaltungsratspräsident der Brauerei Hürlimann. Was ist daran komisch? «Schwinger gefallen mir. Sie sind einfach, natürlich, keine Bluffer, sondern bodenständige Leute.» Wie viele Parfümfläschchen stehen in Ihrem Badezimmer? Etwa fünf. Aber ich kenne rund 60 Prozent aller Parfüms und lese alle Parfümkritiken. bodenständige Leute. Und ich habe grössten Respekt vor diesen Spitzensportlern. Es sind Menschen zum Anfassen, im Gegensatz zu Fussballern, an die man nicht rankommt. Riechen Männer anders als Frauen? Wären Sie gern ein starker Mann? Wenn Männer leicht transpirieren, wirkt sich das auf die Erotik der Frauen aus. Will ein Mann eine Frau kennenlernen, gibt es einen Trick. Erst duscht er ohne Seife, macht dann im Wohnzimmer ein paar leichte Körperübungen, tupft sich mit einem Boschettli ab und steckt es in die Brusttasche der Jacke, auf Nasenhöhe der Frau. Haben Sies schon mal probiert? Ja, aus Gwunder. Aber ob es funktioniert, verrate ich nicht, das soll jeder selber testen. Sie haben für den Film «Hoselupf» schwingen gelernt und stellten diesen Sommer in der Sendung «Sportpanorama» Kranzschwinger vor. Sind Sie diesem Sport immer noch verbunden? Ich gehe an die Schwingfeste, aber selber schwinge ich nicht mehr. Es wurde mir zu gefährlich. Ich habe mir ein paar Verletzungen zugezogen. Was fasziniert Sie am Schwingen? Die Schwinger gefallen mir. Sie sind einfach, natürlich, keine Bluffer, sondern 14 Schweizer Familie 37/2015 Als Künstler, der auch Zeiten mit äusserst minimen Einkünften erlebte, bin ich einer. Ich denke an einen körperlich starken Mann, der zwei Frauen gleichzeitig hochheben kann. Das ist nicht das Ziel der Schwinger. Als sich die Ex-Miss Fiona Hefti von ihrem Mann trennte, fragte ich einen bekannten Schwinger, was er lieber wolle: mit Fiona Hefti 14 Tage an einem FKK-Strand verbringen oder beim nächsten Eidgenössischen im Schlussgang sein. Er entschied sich für Letzteres. Sie sind Komiker, Schauspieler und Drehbuchautor, treten auch in der Werbung und in Bingoshows auf und waren kürzlich Jurymitglied des Basler Filmpreises und vieles mehr. Warum diese Umtriebigkeit? Ich habe klare Regeln: Kann ich eine persönliche Handschrift einbringen, interessieren mich Aufträge in anderen Sparten. Ich mag auch die grosse Spannbreite, die sie mit sich bringen und die mich mit vielen verschiedenen Leuten zusammen- Mit Thomas Amstutz, dem Geschäftsführer der Feldschlösschen Getränke AG, der Hürlimann gehört, kam ich auf die Idee, einen Rappen von jedem Bier in einen Fonds zu geben, um damit die Männer zu unterstützen. Als witzige Reaktion auf die Frauenemanzipation. Wir arbeiten nun daran, einen Männerparkplatz in der Stadt Zürich zu realisieren. Ein anderes Projekt von mir: Weil die Männer meist etwas früher sterben als die Frauen, sollen sie den Frauen etwas zurücklassen. Ich gab dem Künstlerpaar Wiedemann/Mettler den Auftrag, einen sprechenden Grabstein zu bauen. Der Mann kann zu Lebzeiten etwas auf Band aufnehmen. Kommt die Frau nach seinem Tod auf den Friedhof, kann sie an seinem Grab auf einen Knopf drücken und hört nochmals seine Stimme. Als Ihr Vater Sie in Ihrer Jugend einmal fragte, was Sie später machen wollten, sagten Sie: einen Laden führen, bei dem man das Schild «Bin gleich zurück» an die Türe hängen kann. Können Sie das bei Ihrer jetzigen Tätigkeit? Ein Künstler braucht sehr viel Zeit für sich, damit er über ein Projekt nachdenken kann. Um Fantasie zu erzeugen, braucht es nebst Begeisterung auch viel Ruhe. So gesehen hängt in diesen Zeiten symbolisch auch das Schild «Bin gleich zurück» an der Tür. Sollte Ihnen einmal die Fantasie abhandenkommen: In welchem Beruf sähen Sie sich heute? Fantasie braucht es überall. Sonst wird man jemand, der Dienst nach Vorschrift macht. Das möchte ich nie im Leben. ● 534 «Schweizer Familie»-Feuerstellen Wo die Grillplätze liegen, erfahren Sie im Internet auf einer übersichtlichen Karte inklusive Videoaufnahmen und Fotos. www.schweizerfamilie.ch/feuerstellen Haben Sie nun Lust, in einer richtigen «Schweizer Familie» zu blättern? Jetzt abonnieren
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