Flyer Ilse Wolf - Landkreis Sigmaringen

Ausstellung
14. Februar–12. Juni 2016
Der Landkreis Sigmaringen
lädt Sie und Ihre Freunde ein
zur Eröffnung der Ausstellung
am Sonntag, 14. Februar 2016, 11 Uhr
in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch
Begrüßung
Landrätin Stefanie Bürkle
Einführung
Dr. Veronika Mertens
Musik
Stefan Fink (Tenor), Lukas Fink (Bass),
Felix Fink (Bass)
Anschließend lädt der Landkreis Sigmaringen
zu einem Stehempfang ein.
Abbildung Titelseite:
Durch die Flur, 1994
Hinterglasmalerei, 62 × 62 cm
Abbildung Titelseite:
Ecce homo (Verurteilt), 1985
Hinterglasmalerei, 111 × 96 cm
Öffnungszeiten der Ausstellung:
Freitag bis Sonntag sowie feiertags jeweils 13 bis 17 Uhr
Sonderführungen durch die Ausstellung
Sonntag, 20. März 2016, 15 Uhr
Ilse Wolf im Gespräch mit Pfarrer i.R. Franz Gluitz
Sonntag, 24. April 2016, 15 Uhr
Ilse Wolf im Gespräch mit Galerieleiter Dr. Edwin Ernst Weber
Sonntag, 12. Juni 2016, 15 Uhr
Finissage mit Johanna Warnke (Gedichte) und Monika Joos (Musik)
Kontakt
Landratsamt Sigmaringen, Stabsbereich Kultur und Archiv
Leopoldstraße 4, 72488 Sigmaringen, Tel. 0 75 71/1 02-11 42
e-Mail: [email protected]
www.landkreis-sigmaringen.de/kreisgalerie
Eintrittspreise
Kreisgalerie, Dauer- und Sonderausstellung 2,– € (ermäßigt 1,– €)
Sammelticket Kultur- und Museumszentrum Schloss Meßkirch
mit Kreisgalerie, Martin-Heidegger-Museum
und Oldtimer-Museum: 4,– € (ermäßigt 2,50 €)
Jahreskarte 10,– €
www.wais-und-partner.de_1/16
Passion
und Ilse Wolf
Lebensfreude
Passion
und Ilse Wolf
Lebensfreude
auch zum Weingartener Blutfreitag in einem anderen Licht:
Die farbensprühende Lebensfreude und die den Wolfschen
Bildern innewohnende fabulierende Daseinslust sind der
Vergänglichkeit abgerungen, gewähren ein stets bedrohtes
Glück auf Zeit. Nur in ihrem Nebeneinander und im Bezug
aufeinander sind „Passion“ und „Lebensfreude“ im menschlichen Dasein überhaupt möglich und auch in der Bilderwelt
von Ilse Wolf zu begreifen.
Mai, 1987. Hinterglasmalerei, 100 × 100 cm
Auf den ersten Blick erscheinen die Bilder von Ilse Wolf naiv,
heiter und harmlos, idyllisierende Darstellungen einer heilen
Welt mit üppigen Blumen, betulichem Dorfleben, intakter
Natur und zufriedenen Menschen: Es bedarf des genauen
Hinsehens, um hinter der scheinbaren Idylle die Fragilität
des Lebens, die Vergänglichkeit von Liebe und Glück, den
Schmerz und den Tod unter der Oberfläche zu entdecken.
Ihr beeindruckender expressiver Passionszyklus, wohl das
Hauptwerk ihres dreieinhalb Jahrzehnte währenden künstlerischen Schaffens, bietet einen ganz anderen Zugang zu ihrer Bilderwelt, die hier geprägt ist von nachtschwarzer Düsternis, dem Leiden der von Christus verkörperten Kreatur,
der Verzweiflung der Wegbegleiter, der Ausweglosigkeit eines unentrinnbaren Schicksals.
Intuitiver Arbeitsprozess „von innen heraus“
Die 1938 in Weingarten geborene Ilse Wolf ist nach einem
für ihre Generation „normalen“ Frauenleben mit kaufmännischer Lehre, Heirat und Kindererziehung eine künstlerisch
Spätberufene mit autodidaktischem Zugang, die erst seit
1980 zur Hinterglasmalerei gefunden hat. Die aus einer
Glaser- und Kunstglaser-Dynastie hervorgegangene Künstlerin hat in dieser anspruchsvollen Bildtechnik mit „seitenverkehrtem“ Farbauftrag ihre handwerklich perfekt beherrschte Ausdrucksform gefunden. Ilse Wolf malt schnell,
ja rastlos, ohne Vorzeichnung und, wie sie beteuert, ohne zu
denken „von innen heraus“. In einem intuitiven Arbeitspro-
Geschunden, 1988. Hinterglasmalerei, 98 ×109 cm
zess sind ihre Bilder bereits „fertig“ im Kopf, bevor sie ihren
künstlerischen Niederschlag in Form und Farbe finden.
Trotz der wiederkehrenden Themen aus der ländlichen und
religiösen Lebenswelt Oberschwabens und der Schwäbischen
Alb, wo sie seit 1967 in Inneringen ansässig ist, sind ihre Bilder durchaus eigenwillige Unikate, die sich selbst im eigens
zugeschnittenen Glasformat sowie den selbst gefertigten
und gefassten Holzrahmen unterscheiden.
Phantastische und traumhafte Bilderwelt
Die Ausstellung mit Arbeiten aus dreieinhalb Jahrzehnten
des künstlerischen Schaffens, darunter neben Glasmalereien auch einige wenige frühe Bilder auf Papier und Holz, lädt
zum genauen Hinschauen und zum Eintauchen in die farbensprühende und vielfach phantastische und traumhafte Bilderwelt von Ilse Wolf ein. Zum Blick in das pralle Leben gehört aber auch das Wissen und die Erfahrung von dessen
Vergänglichkeit und Endlichkeit, die dem Leben letztlich
erst seinen Wert und seine Kostbarkeit geben. Ilse Wolf erfasst in ihrem künstlerischen Werk das menschliche Leben
in dieser tiefgründigen Polarität.
Dr. Edwin Ernst Weber
Daseinslust und Vergänglichkeit
Die Ausstellung in der Kreisgalerie Schloss Meßkirch stellt
den von 1985 bis 1990 entstandenen Passionszyklus in den
Mittelpunkt der Schau. Durch die Kontrastierung mit dem
Kreuzweg erscheinen die hellen und heiteren Bilderserien zu
Frühling und Winter, zu den „Weibsbildern“ und der Fasnet,
Ausruhen, 1996. Hinterglasmalerei, 91 × 85 cm