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AZA 8762 Schwanden
Jeden Donnerstag in allen Haushaltungen Abonnement ausserhalb der Region jährlich Fr. 65.– Einzelverkauf: Fr. 2.– Nr. 2 Donnerstag, 14. Januar 2016
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Gegründet 1928 als Anzeiger vom Gross- und Kleintal
LE IT-SATZ
Notfalldienste
Hausärztlicher
Notfalldienst
Paradox
Es ist kaum zu glauben: Ein Dorf
wächst, zieht Industrie und
Gewerbe an, und auch der Wohnungsbau boomt. Es entstehen
mächtige Industriezonen, die den
Ausbau der Infrastruktur, wie
Strassenbau und Energielieferung,
erfordern – und dennoch ziehen
sich die Dienstleistungsbetriebe
aus dem Ortsteil Bilten, Gemeinde Glarus Nord, zurück. Die
Schliessung der Filiale der Glarner Kantonalbank ist Geschichte;
die Eröffnung einer Geschäftsstelle eines anderen Finanzinstitutes ist bis dato nicht bekannt.
Warum wird ausgerechnet Bilten,
dem attraktiven Ortsteil an bester
Lage zwischen Zürich und Chur
mit idealem Autobahnanschluss,
die Dienstleistung entzogen? Ist
es kurzfristiges Renditedenken
oder ein Zeichen der Zeit? Hat
das Dienen, das Sich-zur-Verfügung-Stellen für die Bewohner
ausgedient? Schon möglich, dass
der Moloch Post, mit Hauptsitz
im behäbigen Bern, nicht weiss,
dass die Gemeinde Glarus Nord
stetig wächst und neue Kunden
aus der überfüllten Region
Oberer Zürichsee ansiedelt. Es
scheint, dass das Glarnerland und
die Bedürfnisse der Bevölkerung
nicht wahrgenommen werden.
Immerhin ist Bilten kein abgelegenes Bergdorf, das von Entvölkerung bedroht ist – das Gegenteil ist der Fall. Gerade sind
32 neue Wohnungen im Bau und
es sind weitere Bauvorhaben geplant. Fortschritt ist angesagt,
neue Steuerzahler werden angelockt, aber die Dienstleistung
wird abgebaut. Ein Rückschritt?
Oder der direkte Weg zur Schlafgemeinde? Immerhin ist die
Lebensmittelversorgung durch
den Denner noch gewährleistet,
und ein paar Restaurants stellen
sich als Treffpunkt zur Verfügung.
Auch dies sind Dienstleistungen,
die es zu respektieren gilt. Ob die
Rechnung im Lebensmittelhandel und in den Restaurants Ende
Jahr aufgeht, ist nicht bekannt.
Immerhin fühlen sich die Betreiber gegenüber der Bevölkerung
verpflichtet, was lobenswert ist.
Bilten ist nur eines von zahlreichen Beispielen, die aufzeigen,
dass am grünen Tisch von riesigen Verwaltungen über Sein oder
Nichtsein einer Geschäftsstelle
entschieden wird. Ob die Demografie und die Konsequenzen davon in den Köpfen der Entscheidungsträger angekommen sind,
ist ungewiss. Sie erwarten in aller
Selbstverständlichkeit, dass sich
die Kunden dem Dienstleistungsabbau unterwerfen und den Weg
ins Nachbardorf auf sich nehmen.
●
zim.
Täglich 24 Stunden
EINWOHNER GLARUS SÜD:
0844 55 66 55
EINWOHNER GLARUS:
0844 44 66 44
EINWOHNER GLARUS NORD:
0844 33 66 33
An Samstagen, Sonntagen und allgemeinen Feiertagen werden die
Dienstkreise Glarus Süd und Glarus (Mitte) zusammengeschlossen.
Zahnarzt
Samstag, 16. Januar
11.00 bis 12.00 Uhr
Sonntag, 17. Januar
11.00 bis 12.00 Uhr und
17.00 bis 18.00 Uhr
Der diensttuende Notfallzahnarzt
ist über Telefon 1811 zu erfragen.
Bilten ist ein aufstrebender Ort mit Neubauquartieren und frisch angesiedelter Industrie,
trotzdem soll die Post geschlossen werden.
Schliesst die Post?
Augenarzt
(Foto: mst.)
Bilten im Abseits
Im wirtschaftlich aufstrebenden Ort Bilten geht das Gerücht um, dass vielleicht bald die Poststelle schliessen könnte.
Derzeit sind Gespräche zwischen dem Dienstleister und der Gemeinde Glarus Nord im Gange. Definitive Resultate
gibt es allerdings noch keine. Für die betroffenen Bürger in Bilten sowie die angesiedelte Industrie wäre es aber auf
jeden Fall ein herber Verlust.
W
ie die letzte Woche im
FRIDOLIN zu lesen war,
haben SVP-Fraktionspräsident und Landrat Toni Gisler sowie
Landrat Aydin Elitok eine Interpellation zur drohenden Schliessung
der Poststellen Bilten und Oberurnen eingereicht. Sie fragen sich,
wo nach der bereits erfolgten
Schliessung der Glarner-Kantonalbank-Filiale in Bilten der Service
public noch bleibt.
Der FRIDOLIN hat sich nun auf
den Weg gemacht und versucht,
etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Der Gemeinderat
ist im Gespräch
Nachdem, wie bekannt, die Post
Oberurnen im Herbst 2016 durch
eine sogenannte Postagentur ersetzt
wird, laufen derzeit Gespräche zwischen dem schweizweiten Anbieter
und der Gemeinde Glarus Nord
betreffend Bilten. In dem aufstrebenden Dorf mit viel relativ neuer
Industrieansiedlung soll das Postbüro wegrationalisiert werden.
Wie Andreas Neumann als
Medienverantwortlicher und Wirtschaftsförderer von Glarus Nord
allerdings betont, versucht der Gemeinderat alles, um den Service im
Ort aufrechtzuerhalten. Geht es
nach ihnen, ändert sich nichts an
der Situation. Denn nicht alles kann
man heutzutage auf elektronischem
Weg lösen, und gerade viele ältere
oder auch ganz junge Einwohner
sind auf diese Dienstleistung angewiesen. Zudem wächst Bilten, neue
Industrie wird angelockt, ein Neubauquartier ist entstanden, weitere
sind im Entstehen, und trotzdem
gibt es einen Dienstleistungsabbau.
Glarus Nord floriert, Neuzuzüger
kommen in Scharen hinzu;
schweizweit und international tätige
Unternehmungen wie die Resilux
haben ihren Hauptsitz in Bilten aufgebaut, und dennoch befindet sich
die Post auf dem Rückzug. Die
demografische Entwicklung geht
ganz klar in Richtung höhere
Lebenserwartung und höhere Einwohnerdichte in der Schweiz, und
die Post verschwindet. Eigentlich
paradox. Doch die Zukunft hängt
von der Rendite ab und nicht nur
von Kundenbedürfnissen.
Folgen für Einwohner
und Industrie
Nachdem die Aufgabe des Standorts Bilten der Glarner Kantonalbank Ende April 2015 keine allzu
hohen Wellen geworfen hat, könnte
man denken, dass eine Schliessung
der Post ebenso durchginge. Doch
viele Kundinnen und Kunden sind
es gewohnt, ihre Post in Bilten zu
erledigen und teilweise auch Geld
abzuheben. Trudi Marti sagt, nach
der Aufhebung der GLKB-Filiale
hätten die Einwohner von Bilten
nach der Post nur noch ein Lebensmittelgeschäft. Und Silvia Müller
(68), ebenfalls ortsansässig, meint,
für ihre Zukunft wäre es schlecht,
denn sie wisse nicht, wie lange sie
noch mobil sein werde.
Auch ein Rückschlag wäre es für
die Biltner Industriebetriebe: Den
Betten- und Matratzenhersteller
Riposa beträfe es zwar nicht im
Kern, weil er einen anderen Lieferdienst beauftragt, hingegen den Isoliermaterialien-Hersteller Wannerit
und den Läderach, der vor einer
grossen Umstellung stünde. Auch
für den PET-Flaschen-Hersteller
Resilux hätte eine Schliessung der
Post-Filiale Konsequenzen. Gewerbevereins-Vizepräsident Rolf
Raschle allerdings meint, damit
müsste man eben klarkommen.
Dies sei der Lauf der Zeit.
Wenn dann das definitive Ende eintreten würde, wäre mindestens für
die Angestellten gesorgt: Poststellenleiter Alfons Gmür wird bald
pensioniert, und die restlichen
Mitarbeitenden könnten weitervermittelt werden, ist Gmür überzeugt.
Jedenfalls hat sich beim Ortstermin
gezeigt, dass das Postbüro in Bilten
sehr fleissig benutzt wird und einem
echten Anliegen entspricht. ● mst.
Samstag/Sonntag, 16./17. Januar
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bis Montag, 08.00 Uhr.
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Tierarzt
Samstag/Sonntag, 16./17. Januar
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