AZA 8762 Schwanden Jeden Donnerstag in allen Haushaltungen Abonnement ausserhalb der Region jährlich Fr. 65.– Einzelverkauf: Fr. 2.– Nr. 2 Donnerstag, 14. Januar 2016 Regierungsrat Landrat Amtsblatt 4 8 seit 70 Jahren 17– 20 «Gaster aktuell» 33 Die Regionalzeitung mit Amtsblatt im Wirtschaftsraum Glarus • Radio • TV • Video • Antennen-/Satelliten-/Beschallungsanlagen 055 612 22 42 Auflage 32 048 Expl. WEMF/SW-beglaubigt Fridolin Druck und Medien Tel. 055 6474747, Fax 055 6474700 E-Mail: [email protected] www.fridolin.ch Gegründet 1928 als Anzeiger vom Gross- und Kleintal LE IT-SATZ Notfalldienste Hausärztlicher Notfalldienst Paradox Es ist kaum zu glauben: Ein Dorf wächst, zieht Industrie und Gewerbe an, und auch der Wohnungsbau boomt. Es entstehen mächtige Industriezonen, die den Ausbau der Infrastruktur, wie Strassenbau und Energielieferung, erfordern – und dennoch ziehen sich die Dienstleistungsbetriebe aus dem Ortsteil Bilten, Gemeinde Glarus Nord, zurück. Die Schliessung der Filiale der Glarner Kantonalbank ist Geschichte; die Eröffnung einer Geschäftsstelle eines anderen Finanzinstitutes ist bis dato nicht bekannt. Warum wird ausgerechnet Bilten, dem attraktiven Ortsteil an bester Lage zwischen Zürich und Chur mit idealem Autobahnanschluss, die Dienstleistung entzogen? Ist es kurzfristiges Renditedenken oder ein Zeichen der Zeit? Hat das Dienen, das Sich-zur-Verfügung-Stellen für die Bewohner ausgedient? Schon möglich, dass der Moloch Post, mit Hauptsitz im behäbigen Bern, nicht weiss, dass die Gemeinde Glarus Nord stetig wächst und neue Kunden aus der überfüllten Region Oberer Zürichsee ansiedelt. Es scheint, dass das Glarnerland und die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht wahrgenommen werden. Immerhin ist Bilten kein abgelegenes Bergdorf, das von Entvölkerung bedroht ist – das Gegenteil ist der Fall. Gerade sind 32 neue Wohnungen im Bau und es sind weitere Bauvorhaben geplant. Fortschritt ist angesagt, neue Steuerzahler werden angelockt, aber die Dienstleistung wird abgebaut. Ein Rückschritt? Oder der direkte Weg zur Schlafgemeinde? Immerhin ist die Lebensmittelversorgung durch den Denner noch gewährleistet, und ein paar Restaurants stellen sich als Treffpunkt zur Verfügung. Auch dies sind Dienstleistungen, die es zu respektieren gilt. Ob die Rechnung im Lebensmittelhandel und in den Restaurants Ende Jahr aufgeht, ist nicht bekannt. Immerhin fühlen sich die Betreiber gegenüber der Bevölkerung verpflichtet, was lobenswert ist. Bilten ist nur eines von zahlreichen Beispielen, die aufzeigen, dass am grünen Tisch von riesigen Verwaltungen über Sein oder Nichtsein einer Geschäftsstelle entschieden wird. Ob die Demografie und die Konsequenzen davon in den Köpfen der Entscheidungsträger angekommen sind, ist ungewiss. Sie erwarten in aller Selbstverständlichkeit, dass sich die Kunden dem Dienstleistungsabbau unterwerfen und den Weg ins Nachbardorf auf sich nehmen. ● zim. Täglich 24 Stunden EINWOHNER GLARUS SÜD: 0844 55 66 55 EINWOHNER GLARUS: 0844 44 66 44 EINWOHNER GLARUS NORD: 0844 33 66 33 An Samstagen, Sonntagen und allgemeinen Feiertagen werden die Dienstkreise Glarus Süd und Glarus (Mitte) zusammengeschlossen. Zahnarzt Samstag, 16. Januar 11.00 bis 12.00 Uhr Sonntag, 17. Januar 11.00 bis 12.00 Uhr und 17.00 bis 18.00 Uhr Der diensttuende Notfallzahnarzt ist über Telefon 1811 zu erfragen. Bilten ist ein aufstrebender Ort mit Neubauquartieren und frisch angesiedelter Industrie, trotzdem soll die Post geschlossen werden. Schliesst die Post? Augenarzt (Foto: mst.) Bilten im Abseits Im wirtschaftlich aufstrebenden Ort Bilten geht das Gerücht um, dass vielleicht bald die Poststelle schliessen könnte. Derzeit sind Gespräche zwischen dem Dienstleister und der Gemeinde Glarus Nord im Gange. Definitive Resultate gibt es allerdings noch keine. Für die betroffenen Bürger in Bilten sowie die angesiedelte Industrie wäre es aber auf jeden Fall ein herber Verlust. W ie die letzte Woche im FRIDOLIN zu lesen war, haben SVP-Fraktionspräsident und Landrat Toni Gisler sowie Landrat Aydin Elitok eine Interpellation zur drohenden Schliessung der Poststellen Bilten und Oberurnen eingereicht. Sie fragen sich, wo nach der bereits erfolgten Schliessung der Glarner-Kantonalbank-Filiale in Bilten der Service public noch bleibt. Der FRIDOLIN hat sich nun auf den Weg gemacht und versucht, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Der Gemeinderat ist im Gespräch Nachdem, wie bekannt, die Post Oberurnen im Herbst 2016 durch eine sogenannte Postagentur ersetzt wird, laufen derzeit Gespräche zwischen dem schweizweiten Anbieter und der Gemeinde Glarus Nord betreffend Bilten. In dem aufstrebenden Dorf mit viel relativ neuer Industrieansiedlung soll das Postbüro wegrationalisiert werden. Wie Andreas Neumann als Medienverantwortlicher und Wirtschaftsförderer von Glarus Nord allerdings betont, versucht der Gemeinderat alles, um den Service im Ort aufrechtzuerhalten. Geht es nach ihnen, ändert sich nichts an der Situation. Denn nicht alles kann man heutzutage auf elektronischem Weg lösen, und gerade viele ältere oder auch ganz junge Einwohner sind auf diese Dienstleistung angewiesen. Zudem wächst Bilten, neue Industrie wird angelockt, ein Neubauquartier ist entstanden, weitere sind im Entstehen, und trotzdem gibt es einen Dienstleistungsabbau. Glarus Nord floriert, Neuzuzüger kommen in Scharen hinzu; schweizweit und international tätige Unternehmungen wie die Resilux haben ihren Hauptsitz in Bilten aufgebaut, und dennoch befindet sich die Post auf dem Rückzug. Die demografische Entwicklung geht ganz klar in Richtung höhere Lebenserwartung und höhere Einwohnerdichte in der Schweiz, und die Post verschwindet. Eigentlich paradox. Doch die Zukunft hängt von der Rendite ab und nicht nur von Kundenbedürfnissen. Folgen für Einwohner und Industrie Nachdem die Aufgabe des Standorts Bilten der Glarner Kantonalbank Ende April 2015 keine allzu hohen Wellen geworfen hat, könnte man denken, dass eine Schliessung der Post ebenso durchginge. Doch viele Kundinnen und Kunden sind es gewohnt, ihre Post in Bilten zu erledigen und teilweise auch Geld abzuheben. Trudi Marti sagt, nach der Aufhebung der GLKB-Filiale hätten die Einwohner von Bilten nach der Post nur noch ein Lebensmittelgeschäft. Und Silvia Müller (68), ebenfalls ortsansässig, meint, für ihre Zukunft wäre es schlecht, denn sie wisse nicht, wie lange sie noch mobil sein werde. Auch ein Rückschlag wäre es für die Biltner Industriebetriebe: Den Betten- und Matratzenhersteller Riposa beträfe es zwar nicht im Kern, weil er einen anderen Lieferdienst beauftragt, hingegen den Isoliermaterialien-Hersteller Wannerit und den Läderach, der vor einer grossen Umstellung stünde. Auch für den PET-Flaschen-Hersteller Resilux hätte eine Schliessung der Post-Filiale Konsequenzen. Gewerbevereins-Vizepräsident Rolf Raschle allerdings meint, damit müsste man eben klarkommen. Dies sei der Lauf der Zeit. Wenn dann das definitive Ende eintreten würde, wäre mindestens für die Angestellten gesorgt: Poststellenleiter Alfons Gmür wird bald pensioniert, und die restlichen Mitarbeitenden könnten weitervermittelt werden, ist Gmür überzeugt. Jedenfalls hat sich beim Ortstermin gezeigt, dass das Postbüro in Bilten sehr fleissig benutzt wird und einem echten Anliegen entspricht. ● mst. Samstag/Sonntag, 16./17. Januar Dr. med. Dagmar Pillunat Neue Jonastrasse 85 Rapperswil-Jona Telefon 055 210 2171 Wochenend-Notfalldienst: jeweils ab Freitag, 12.00 Uhr, bis Montag, 08.00 Uhr. Schweizerisches Toxikologisches Zentrum Telefon 145, Zürich Tierarzt Samstag/Sonntag, 16./17. Januar Tierärztliche Notfallklinik Glarnerland und Umgebung Tierklinik am Kreis Zaunweg 11, Netstal Telefon 055 646 86 86 Permanenter Notfalldienst für alle Tierarten Notfallring Landerer/Buchholz: Dieses Wochenende hat Dienst: Kleintierpraxis Landerer Bahnhofstrasse 31a, Näfels Telefon 055 622 20 20 Grosstierpraxis Landerer Bahnhofstrasse 31a, Näfels Telefon 055 622 22 66 Wochenend-Notfalldienst: jeweils ab Samstag, 12.00 Uhr, bis Montag, 07.30 Uhr. 055 640 0135 remax-glarnerland.ch Glarnerland Der bequemste Weg, Ihre Immobilie zu verkaufen.
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