Notfallseelsorge Die Wurzeln der Notfallseelsorge im Landkreis Wesel befinden sich auf der Feuer- und Rettungswache der Feuerwehr Moers. Der damalige Branddirektor fragte bei den Kirchen an, ob es nicht möglich sei, für die Begleitung von Zivilpersonen bei besonderen Einsatzsituationen Seelsorge bereit zu stellen. Gleichzeit wurden kirchliche Ansprechpartner für Einsatzkräfte gewünscht. So startete genau vor 20 Jahren, im Januar 1994, die Notfallseelsorge im Kirchenkreis (KK) Moers für das Einsatzgebiet der FW Moers. Im ersten Einsatzjahr wurden Seelsorger und Seelsorgerinnen achtmal auf Grund spezieller Einsatzindikationen von der Feuerwehr und der Polizei als Ansprechpartner für Zivilpersonen nach tragischen Ereignissen angefordert. Der Dienst der NFS (Notfallseelsorge) wurde von Anfang an freiwillig durch Pfarrer/Pfarrerinnen getragen. Der Bereitschaftsdienst wurde für jeweils eine Woche und täglich 24 Stunden gewährleistet. Die Kolleginnen und Kollegen, die kommunal zur Stadt Duisburg gehören, arbeiten im dortigen System des Kirchenkreises Duisburg mit, die sich laut Synodenbeschlusses verpflichtet haben, dass alle Pfarrerinnen und Pfarrer das System der dortigen Notfallseelsorge per Dienstverpflichtung mittragen. Im Laufe der Jahre erweiterte sich der Dienstbezirk über Moers hinaus auf die gesamte linksrheinische Fläche des Kreises Wesels und er wuchs auch auf der rechten Rheinseite in den Kirchenkreisen Dinslaken und Wesel zu einem unverzichtbaren Dienstangebot der Kirche, so dass im Jahre 2000 ein Vertrag zwischen den beteiligten Kirchenkreisen, dem Kreisdekanat Wesel und dem Kreis Wesel geschlossen wurde. Dieser verpflichtete sich seinerseits zur Kostenübernahme der Ausstattung der NFS, Telefon- und Kilometer- sowie weitere Sachkosten. Die Kirchen sicherten ihrerseits die Gestellung von Notfallseelsorgern/innen für zwei parallel arbeitende Systeme (links- und rechtsrheinisch) zu, und sorgten für die fachliche Leitung und Begleitung sowie Fortbildung der diensttuenden Kolleginnen und Kollegen. Parallel dazu entwickelte sich eine nachhaltige Arbeit von Seelsorgenden bei den Feuerwehren der haupt- und ehrenamtlichen Kräfte zu berufsethischen Themen wie z.B. „Umgang mit Sterben und Tod“. Zudem wurden Einkehrtage angeboten, die im Laufe der Jahre immer intensiver genutzt wurden und heute zum Standard der Feuerwehrseelsorge im Kirchenkreis Moers gehören. Auch über diese Arbeit verstärkten sich die Kontakte zu den weiteren Hilfsorganisationen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr aber auch zur Polizei. So wurden bald gemeinsame Fortbildungen z.B. zum Thema Suizid mit den Opferschützern der Polizei durchgeführt, um einerseits die Vertrauensbasis untereinander zu stärken, andererseits aber auch um sich persönlich und fachlich auszutauschen. Bis ins Jahr 2005 wurden alle diese Maßnahmen durch die Synodalbeauftragten für Notfallseelsorge in den beteiligten Kirchenkreis gestemmt. Ab 2006 wurde im KK Moers ein Pfarrer zur Entlastung des Koordinators mit der Sonderaufgabe eingestellt, den Bereich der Arbeit mit den Einsatzkräften zu stärken. Aus dieser Tätigkeit erwuchs als Fachdienst der Notfallseelsorge das Einsatznachsorgeteam im Kreis Wesel, welches heute 65 ausgebildete Einsatzkräfte aus dem Bereich des DRK, MHD, JUH, THW, I.S.A.R., Polizei, Feuerwehren sowie der Rettungshundestaffel des Kreis Wesel und der DRLG verfügt. Moers, 25.3.2014 Pfr. Bernhard Ludwig, 9. kreiskirchliche Pfarrstelle im Kirchenkreis Moers für Notfallseelsorge und Einsatznachsorge im Kreis Wesel ei se Kr Notfallseelsorge im Kreis Wesel l Kurzbeschreibung Notfallseelsorge im Kreis Wesel s We Kurzbeschreibung Notfallseelsorge im Kreis Wesel Auch durch diese Arbeit ist Kirche im Landkreis in allen Organisationen präsent und arbeitet präventiv, einsatzbegleitend und einsatznachsorgend. Beim Unglück auf der Duisburger Loveparade 2010 waren innerhalb von 4 Stunden trotz Sommerferien 45 Einsatzkräfte aus dem Bereich Notfallseelsorge und Einsatznachsorge präsent. Dafür erhielten wir vom damaligen Bundespräsidenten am 10.12. 2010 eine besondere Auszeichnung. Im Herbst 2010 beschloss der KSV (Kreissynodalvorstand) des Kirchenkreises Moers durch Umwidmung einer freiwerden kreiskirchlichen Pfarrstelle diese zu 50 % mit der Arbeit in der Notfallseelsorge zu besetzen. Nach weiteren politischen Verhandlungen gelang die Aufstockung dieser Stelle mit Mitteln des Landkreises Wesel um 45 % für die Arbeit der Einsatznachsorge. Mittlerweile war der Dienst der NFS auf den beiden Rheinseiten auf über 200 Einsätze im Jahr angestiegen, aber bedingt durch Pfarrstellenreduzierungen standen immer weniger Pfarrerinnen und Pfarrern aus den Gemeinden für den Dienst bereit, sodass die Koordinatoren der NFS 2011 mit der Ausbildung von Ehrenamtlichen für die NFS begonnen wurde. Dazu wurde zusammen mit dem Kirchenkreis Kleve ein Ausbildungskonzept entworfen, welches dem Seelsorgeausschuss der EKiR (Evangelische Kirche im Rheinland) vorgetragen und mit dem Landespfarramt abgestimmt wurde. Die neueren Beschlüsse der Landeskirche zur Seelsorgeausbildung wurden parallel gesichtet und einbezogen, sodass wir im Jahre 2012 erstmalig und als Pilotprojekt der EKiR eine zertifizierte Ausbildung für ehrenamtliche Notfallseelsorger abschließen konnten, die EKD-weit (Evangelische Kirche in Deutschland) nun auch im neuen Handbuch Notfallseelsorge publiziert wurde. Besonderer Schwerpunkt dieser Ausbildung liegt auf der seelsorgerlichen Kompetenz der Mitarbeitenden. Aktuell arbeiten in unserem System 16 ehrenamtliche Mitarbeiter in der NFS mit. Weitere 15 wurden 2014 ausgebildet. Bereits durch die Dienstaufnahme der Ehrenamtlichen im Jahre 2012/13 bahnte sich eine Verschiebung der Mitarbeit in der NFS zulasten der Ehrenamtlichen an (siehe statistische Zahlen dazu im Anhang). Zudem bedarf der Einsatz und die Unterstützung der Ehrenamtlichen einen hohen Anteil der hauptamtlich als Koordinatoren Tätigen (KK Moers: 50%; KK DIN 25 %; KK WES 25%). Neben flexibleren Dienstzeitmodellen, die ständiger Pflege bedürfen und den Bedürfnissen der zum Großteil berufstätigen ehrenamtlichen Notfallseelsorgenden entgegenkommen müssen, bedarf es in der Begleitung der ENFS’ler verstärkter Supervision, vermehrter Nachgespräche, verlässlicher Hintergrunddienste als Absicherungsebene, begleitende Fortbildung und auch geistlicher Begleitung als Angebote, die von den Ehrenamtlichen zunehmend und auch berechtigt eingefordert werden. Die Notfallseelsorge im Kreis Wesel wird geleitet durch die kirchlichen Koordinatoren der jeweiligen Kirchenkreise, Pfr.in Eva Holthuis, KK Wesel, Pfr. Christoph Wessler, KK Dinslaken, Pfr. Bernhard Ludwig, KK Moers und für das Kreisdekanats Wesel Pastoralreferent Adolfo Terhorst, Dinslaken. Die Funktion des ltd. Notfallseelsorgers nimmt aktuell Pfarrer Bernhard Ludwig, Moers, war. Am besten erreichbar ist die NFS über die E-mail-Adresse [email protected] sowie über die 02841 – 100.100, Handy 0177 – 401221 sowie über die Alarmierung per DME über die Kreisleitstelle des Kreises Wesel über die ‚Schleife’ NFS rechtrheinisch und NFS linksrheinisch. Die Koordinatoren erhalten zusätzlich alle Alarmierungen per TTA auf Ihr Handy. Ab Sommer 2015 informieren wir auch über die Internetseite www.notfallseelsorge-wesel.de . Moers, 25.3.2014 Pfr. Bernhard Ludwig, 9. kreiskirchliche Pfarrstelle im Kirchenkreis Moers für Notfallseelsorge und Einsatznachsorge im Kreis Wesel
© Copyright 2025 ExpyDoc