Bäume umarmen ist ausdrücklich erwünscht

4 SALZBURG AKTUELL
D ONNERST AG, 21. M AI 20 15
KURZ GEMELDET
SALZBURG-STADT. Der starke
Regen zwingt die Bauarbeiter
in der Getreidegasse, der
Griesgasse und auf dem Herbert-von-Karajan-Platz in der
Stadt Salzburg zu einer Pause.
Den ganzen Mittwoch konnte
nicht gearbeitet werden. In
den nächsten Tagen könnte es
noch weitere Regenpausen geben, meldet Baustellenkoordinator Rupert Kübler. Auf den
Zeitplan der Arbeiten haben
die Pausen keinen Einfluss.
Zwei Anzeigen wegen
illegaler Prostitution
SALZBURG-STADT. Bei Kontrol-
Auf Kuschelkurs mit einer Platane: Christian Steinwender (l.) und Christian Mitterer.
BILD: SN/HAIMERL
Bäume umarmen ist
ausdrücklich erwünscht
Im Wonnemonat Mai bringen Bäume in der Stadt Salzburg eine
klare Botschaft unters Volk. Was es mit der Knuddelei auf sich hat.
BARBARA HAIMERL
SALZBURG-STADT. Eine der mäch-
tigen Platanen hinter dem Neutor
in Salzburg trägt neuerdings
einen weißen Mantel. Die Banderole fordert die Passanten auf:
„Umarme mich!“. Die „Verbandelung“ ist der Auftakt zu einer Aktion, die der Salzburger Konzeptkünstler Christian Steinwender
und Christian Mitterer, der Inhaber des Designmöbelgeschäfts
„Werkschau“ an der Neutorstraße, ersonnen haben.
Schritt für Schritt wird das Duo
Bäume mit dem wetterfesten
Band umwickeln. „Wir möchten
diese Aktion über die ganze Stadt
fortpflanzen“, erklärt Steinwender. Alle Baumliebhaber seien
eingeladen, ein Foto von ihrer
persönlichen Baumumarmungsaktion zu machen und das Bild
auf FACEBOOK.COM/WERKSCHAU.CC
zu posten. Die Fotos mit den
meisten Likes werden im Herbst
in den Räumen der Werkschau
ausgestellt. Mit den Einnahmen
aus dem Ausstellungskatalog
wird ein Naturschutzprojekt unterstützt.
„Bäume sind vor allem im urbanen Raum eine unschätzbare
Energiequelle“, sagt Steinwender. Er will Menschen ermuntern,
„Wir wollen die Aktion
über die ganze Stadt
fortpflanzen. “
Christian Steinwender, Künstler
diesen „Atem des Lebens“ und
die Kraft der Bäume bewusst zu
spüren. „Viele Leute haben in unserem digitalen Zeitalter vergessen, sich selbst wahrzunehmen.“
Das weiße Band symbolisiere
einen Schutzmantel und diene
dazu, auf die Aktion aufmerksam
zu machen, erklärt Mitterer, der
auch einen Baum im Waldbad in
Anif und Bäume an den Salzburger Seen umwickeln will. Die Fotos könnten natürlich auch mit
anderen Bäumen gemacht werden. Jeder könne der Facebookveranstaltung beitreten und
Freunde einladen, daran teilzunehmen. Durch die soziale Aktion auf Facebook und die Aktion
in der Natur werde die digitale
mit der realen Welt vernetzt.
Seit Mitterer sein Geschäft in
der Riedenburg vor zwei Jahren
aufgesperrt hat, lädt er regelmäßig Künstler ein, bei ihm auszustellen. Mit der „BaumUmarmung“ geht er jetzt sozusagen
vor die Tür. Die beiden Christians
kennen einander aus der Zeit, als
Mitterer mit Designmöbeln vorübergehend in einem Abbruchhaus hinter dem Neutor zu Hause
war. Steinwender gestaltete eine
Installation, die zusammen mit
dem Haus abgerissen wurde. In
der Werkschau kündet ein Kübel
mit Überresten von der Aktion.
len in der Nacht auf Mittwoch
ertappte die Polizei in Salzburg-Gnigl zwei Prostituierte
aus Rumänien, die offensichtlich illegal der Prostitution
nachgingen. Die beiden Frauen im Alter von 24 und 41 Jahren werden angezeigt.
Unfalllenker hatte
keinen Führerschein
ANIF. Zu einem Auffahrunfall
mit drei Fahrzeugen kam es
am Mittwochmorgen auf der
Salzachtal-Bundesstraße bei
Anif. Der 53-jährige Lenker
des vordersten Fahrzeuges
konnte bei seinem Auto keine
Beschädigung feststellen und
fuhr weiter. Die Polizei konnte
den Mann ausforschen. Dabei
stellten die Beamten fest, dass
er seit 2006 keinen Führerschein mehr besitzt. Eine Frau,
die ebenfalls an dem Unfall beteiligt war, wurde verletzt ins
Krankenhaus gebracht.
Zigaretten aus
Geschäft gestohlen
Ein Supermarkt
in Saalfelden wurde in der
Nacht auf Mittwoch Opfer von
Einbrechern. Die Diebe brachen mehrere Türen auf und
entwendeten Zigaretten und
Lebensmittel. Die Höhe des
entstandenen Schadens ist
noch nicht bekannt.
SAALFELDEN.
LEO
„Der Landeshauptmann hat endlich eine CD von den
Rumäne drang über
die Terrassentür
in das Haus ein.
Makemakes. Sie wird seine Sammlung von Mozart, Strauß
und Kammermusik ordentlich aufpeppen.“
Sorge um die Kaserne
Pläne für Tamsweg auch Thema im Parlament.
TAMSWEG. Das Angebot des Verteidigungsministeriums, bis zu
550 Flüchtlinge auf dem Areal
der Struckerkaserne in Tamsweg
unterzubringen, stößt im Bundesland – über die Parteigrenzen
hinweg – auf breite Ablehnung.
Die Lungauer Kaserne war am
Mittwoch auch ein Thema im
Parlament in Wien. Der Tamsweger Nationalratsabgeordnete
Franz Eßl (ÖVP) forderte Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ)
auf, „sich zumindest daran zu
halten, was in der Regierung vereinbart wurde“. Klug beabsichtige die Überstellung der Heeresangehörigen nach Kärnten. „Das
entspricht in keiner Weise dem,
OHNE PROTOKOLL
was ausgemacht war“, sagte Eßl.
Es müsse die militärische Nutzung bis 2016 sichergestellt sein
und bis zu diesem Zeitpunkt über
die weitere Nutzung unter Einbindung des Landes verhandelt
werden. „Es geht auch nicht darum, dass wir keine Flüchtlinge
im Land wollen, sondern darum,
dass das Nutzungskonzept nicht
von oben diktiert werden soll.“
Eßls Nationalratskollege und
Salzburger
ÖAAB-Landesobmann Asdin El Habbassi befürchtet, „dass für den Verteidigungsminister die Unterbringung von
Flüchtlingen nur ein Vorwand ist,
um die Kaserne später überhaupt
zu schließen“.
SALZBURG-STADT.
In der
Nacht auf Mittwoch schlug
eine 55-jährige Hausbesitzerin in Salzburg-Maxglan bei
der Polizei Alarm. Sie hatte
kurz vor 2 Uhr verdächtige Geräusche im Gebäude gehört –
und zum Telefon gegriffen.
Bei einer Durchsuchung der
Liegenschaft stießen Polizisten im Geräteschuppen hinter
dem Haus auf einen 25-jährigen Rumänen. Der Mann trug
ein Brecheisen sowie Geld und
Schmuck bei sich. Er ist zu
dem Einbruch in Maxglan geständig. Der Rumäne war über
die Terrassentür in das Haus
eingedrungen. Die Ermittlungen der Polizei laufen. Die Beamten prüfen jetzt, ob der Verdächtige auch für andere bislang ungeklärte Einbrüche
verantwortlich sein könnte,
die in der vergangenen Zeit in
Salzburg passiert sind.
BILD: SN/LMZ/NEUMAYR
Schlechtwetterpause
bei Altstadtbaustellen
Polizei stellte
Einbrecher im
Geräteschuppen
Auch ein LH drückt
die Daumen
SALZBURG. Eine CD „für unse-
ren Landeshauptmann“ hatten die Makemakes bei ihrem
Besuch vorige Woche mit. Wilfried Haslauer wünschte dem
Thalgauer Sänger Dominic
„Dodo“ Muhrer viel Glück.
„Salzburg drückt die Daumen.
Das ganze Land ist stolz, dass
sie uns beim Song Contest in
Wien vertreten. Der Erfolg der
Makemakes zeigt auch, dass
wir als Musikland viel zu bieten haben und Salzburg ein
guter Platz für kreative Köpfe
ist“, sagt Haslauer.
Erzabt zog den
Antrag zurück
Renoviertes Hotel
Goldgasse eröffnet
Aus dem Hotel Goldene Ente in
der Goldgasse in der Stadt Salzburg
wurde Salzburgs erstes „Small Luxury Hotel“, das an die Salzburger
Festspiele erinnert. In den Gängen
des renovierten Hotels Goldgasse
hängen Fotos von Aufführungen,
die Zimmer tragen Namen von
Opern. Die Zahl der Zimmer wurde
von 26 auf 16 reduziert. Hinter der
Neueröffnung des Hotels, die am
Mittwochabend gefeiert wurde,
steht eine Investorengruppe, der
auch der italienische Kunstmäzen
Rinaldo Invernizzi angehört.
Im Bild: Direktorin Margot Weindorfer und Restaurantchef Christoph Sailer. BILD: SN/ANDREAS KOLARIK/LEO
WALS-SIEZENHEIM. Die Erzabtei St. Peter wollte an der Laschenskystraße in Wals-Siezenheim einen Wald roden
und dort geförderte Mietwohnungen errichten. Bei der
Bauausschusssitzung der Gemeinde am Dienstagabend zog
Erzabt Korbinian Birnbacher
den umstrittenen Umwidmungsantrag wieder zurück.