Theorie in einer Kickboxprüfung

Theorie in einer Kickboxprüfung
Was ist Kickboxen?
Die Kunst des Schlagens und des Tretens...
Kickboxen als Wettkampfdisziplin ist auf das Jahr 1974 zurückzuführen. In diesem Jahr einigten sich die
Gründer des Weltverbandes WAKO, Mike Anderson, Georg F. Brückner und andere, auf ein neues,
stilübergreifendes Kampfsystem mit Schutzausrüstung. Durch ein einheitliches Regelwerk wurde es möglich,
dass die unterschiedlichen Kampfsysteme wie z.B. Taekwondo, Karate, Kung Fu, usw. sich im sportlichen
Wettkampf miteinander messen können.
Kickboxen ist eine Kampfsportart, bei der das Schlagen mit den Fäusten und das Treten mit den Füßen
erlaubt sind, wie wenn man Karate und konventionelles Boxen mit einander verbinden würde. Ellenbogenund Kniestöße sind verboten und dem Muay Thai vorbehalten. In den einzelnen Schulen und
Sportverbänden ist unterschiedlich geregelt, ob der Gegner gehalten werden darf oder welche
Trefferflächen beim Gegenüber erlaubt sind. Das Halten des Gegners, sowie das zu Fall bringen und in den
"Clinch" gehen wieder auf der Muay Thai zurück. Tiefschläge sind immer tabu, jedoch sind in manchen
Verbänden Tritte auf die Oberschenkel (Lowkicks) erlaubt. Verbandsabhängig unterschiedlich geregelt ist
auch die Verwendung von Handdrehschlägen und Fußfegern. Allen Verbänden gemeinsam ist das Verbot
des Schlagens auf den Rücken und auf Gegner die am Boden liegen, sowie das Werden des Konkurrenten.
Als Vater des Kick-Boxens wird häufig Mike Anderson genannt, der im Jahr 1974 die erste Weltmeisterschaft
im Kick-Boxen ausrichtete. Doch auch die Kampfsportlegenden Bill Wallace, Joe Lewis, Al Dacascos, Chuck
Norris, Benny Urquidez oder Dominique Valera sorgen für eine schnelle Verbreitung des Kick-Boxens.
Mitte der siebziger Jahre findet das Kick-Boxen Einzug in Europa und somit auch in Deutschland. Als Pionier
muss hier der Berliner Georg F. Brückner genannt werden, der 1974 das erste Turnier in Berlin organisiert.
Er bestimmt über viele Jahre die Kick-Box-Szene nicht nur in Deutschland. Wobei zu erwähnen ist, das das
Leichtkontakt Kickboxen von Gert lemmens erfunden wurde.
Heute hat sich diese junge Sportart fest etabliert und ist aus dem Kampfkunstsektor nicht mehr weg zu
denken. Zurzeit gibt es viele verschiedene Verbände und Organisationen, die diese Sportart anbieten. Doch
immer mehr Turniere finden offen für alle Sportler statt und die verschieden Regelwerke passen sich immer
mehr aneinander an. Annäherung, Koordination und Kooperation der verschiedenen Verbände und
Organisationen sind zu begrüßen, um diesen anspruchsvollen Sport weiter zu verbreiten.
So entstand ein neuer Wettkampfsport, der zunächst den Namen Sportkarate trug. Später wurde er
umbenannt in Kickboxen. Bei der WAKO - Deutschland gibt es mittlerweile 3 Disziplinen: In unserem
Verband können Sie Semi-, Leicht-, Vollkontakt Kickboxen und freien Musikformen betreiben.
Bei uns ist Kickboxen nicht nur Leistungssport, sondern vielmehr Breitensport, der auch von vielen Kindern
und Frauen ausgeübt wird.
Neben dem Wettkampf liegt eines der Ziele des Trainings in den Gürtelgraden.
Die Graduierung der Sportler unterteilt sich in 5 Schülergrade und zwar in gelb, orange, grün, blau und
Braungurte. Danach folgen die DAN bzw. Meistergrade, welche durch einen schwarzen Gürtel ersichtlich
sind.
Weitere Aspekte der Ausbildung sind die Selbstverteidigung und Fallschule. Das Training und die Ausbildung
der Sportler erfolgt durch qualifizierte Trainer, die nach den Richtlinien des DOSB ausgebilden werden
Wann wurde die Wako gegründet?
1977
Gurtfolge:
Bei Erwachsenen: gelb-orange-grün-blau-braun-schwarz (DAN), 2. DAN, 3. DAN (weitere können nur
verliehen werden, z.B. sportliche Erfolge, Basis oder Verbandarbeit etc.)
Kinder: weis-gelb, gelb, gelb-orange, orange, orange-grün, grün, grün-balu, blau, blau-braun, braun,braunschwarz
ab 12 Jahren Jugendschwarzgurt
ab 14 Jahren 2. jugendschwarzgurt
ab 16 Jahren 3. Jugendschwazgurt
ab 18 Jahren 1. DAN
(nur in Hamburg und Berlin)
(nur in Hamburg und Berlin)
(nur in Hamburg und Berlin)
Was Heisst Dojo?
In Deutschland sind Vereine überwiegend auf Schulturnhallen angewiesen, aber sie verfügen nicht über ein
Dojo im Sinne des Wortes. Nach der Überlieferung ist ein Dojo "die Stätte des Studium des Weges". Do, den
Weg, studiert man in einem Dojo. Das Dojo ist eine Stätte der Ruhe und Konzentration. Soll das erreicht
werden, sind gewisse Dojo-Sitten und eine Dojo-Etikette unerläßlich. Daran sollten die Lehrer und
Übungsleiter ständig denken.
Höflichkeit ist in einem guten Dojo selbstverständlich; Höflichkeit gegenüber dem Lehrer, gegenüber dem
Partner. Alter und soziale Stellung des Partners sind im Dojo unwesentlich, hier sind alle Kickboxen. Die
Verneigung beim Betreten des Dojos, vor dem Lehrer und dem Übungspartner haben keinen mystischen
Hintergrund, sondern sind ein Ausdruck gegenseitiger Achtung. Das Studium einer solchen Atmosphäre ist
anregender und leichter. Ein Schüler fühlt sich in einem solchen Dojo wohler, wenn er vielleicht auch zuerst
Sinn und Zweck dieser Formen nicht versteht.
Warum verneigen im Dojo?
Die Verbeugung ist eine Körperhaltung des Menschen, die üblicherweise Respekt ausdrückt.
Im asiatischen Raum wird die Verbeugung bei der Begrüßung benutzt; insbesondere ist es dort nicht üblich,
sich die Hände zu schütteln. In vielen asiatischen Kampfsportarten verbeugen sich die Kontrahenten vor und
nach dem Kampf aus Respekt voreinander, beim Betreten der Dōjō sowie vor der Trainings- oder
Kampffläche.
Respekt gegenüber
- Trainer
- anderen Schülern
- dem Dojo
- der Sportart als solches
Auch solllte man ab dem Verbeugen versuchen seinen Alltag und Sorgen abzulegen und sich mental auf das
Training zu konzentrieren.
Worauf sollte man vor dem Betreten des Dojos achten?
- korrekte Tragen der vollständigen Sportbekleidung, inkl. Gurt und Bandagen
- Kleiderordnung des Vereins, Verband oder Sportart
- weder Schmuck noch Ketten oder Ohrringe dürfen getragen werden
- Hygiene: Fussnägel u. Fingernägel Sportgerecht geschnitten, evtl. vor dem Training Duschen
- Keine Drogen oder Alkohl versteht sich fast von selbst
Oss - Mehr als ein Grußwort
Der Begriff Oss besteht in der japanischen Schreibweise aus zwei Schriftzeichen. Das erste ist Osu, das die
Aussprache des ganzen Wortes beeinflußt. Dieses bedeutet wörtlich stoßen oder drücken. Das zweite
Zeichen Shinobu hat die Bedeutung von ertragen, erdulden, erleiden. Im Karate-Do sollte und wird dieses
Wort Oss für fast alles benutzt. Übliche Bedeutungen sind Danke, Bitte, Ich habe verstanden und ist auch
ein Grußwort zu einem anderen Kickboxer. Wird es mit einer Verbeugung ausgesprochen, drückt es
Respekt, Vertrauen und Sympathie dem Gegenüber aus oder zeigt dem Sensei, daß das von ihm Gesagte
verstanden worden ist.
Unterschiede Semi.- Leicht,- Vollkontakt und Formen
Semikontakt
Beim Semikontakt wird nach jedem erfolgreichen Treffer am Körper des Gegners der Kampf kurzzeitig
unterbrochen, und die Kämpfer begeben sich wieder in die Ausgangsstellung. Jeder Treffer wird während
dieser kurzen Unterbrechung von drei Kampfrichtern bewertet. Können sich die Kampfrichter nicht auf eine
Bewertung einigen, gibt es keinen Punkt, denn die Techniken sollen sauber und eindeutig ausgeführt
werden. Letztendlich gewinnt derjenige, dem am meisten Punkte zugesprochen werden.
Semikontaktkämpfe werden häufig auf Matten und nicht im Boxring ausgetragen. Die Größe der
Kampffläche variiert zwischen 6 x 6 und 8 x 8 Metern.
Jede saubere Technik, die ein erlaubtes Ziel erreicht und mit leichtem Kontakt trifft, wird je nach
Schwierigkeitsgrad mit folgenden Trefferpunkten bewertet (die Punkte können bei verschiedenen
Verbänden variieren):
- 1 Punkt für erlaubte Handtechniken aller Art zum Körper
- 1 Punkt für erlaubte Fußtechniken aller Art zum Körper
- 3 Punkt für Fußfeger, klares Brechen des Gleichgewichts, Gegner geht zu Boden
- 1 Punkte für erlaubte Schlagtechniken aller Art zum Kopf
- 2 Punkte für erlaubte Tritttechniken aller Art zum Kopf
- 2 Punkte für Fußfeger mit sofortiger Folgetechnik
- 2 Punkte für erlaubte Sprungfußtritte zum Körper
- 3 Punkte für erlaubte gesprungene Fußtechniken aller Art zum Kopf
Leichtkontakt
Beim Leichtkontakt wird meist auf Matten gekämpft. Das Ziel ist es, mehr Treffer als der Gegner zu erzielen.
Im Gegensatz zum Semikontakt wird nicht nach jedem erzielten Treffer unterbrochen, sondern
weitergekämpft. Das Tragen von Schutzausrüstung (geschlossene, meist 10 oz Handschuhe bei Männern, 10
oz bei Frauen, Fuß- und Schienbeinschutz, Kopfschutz, Tiefschutz, Brustschutz bei Frauen und natürlich ein
Gebissschutz) ist Pflicht. Leichtkontakt ist technisch und vor allem konditionell sehr fordernd und
anspruchsvoll. Im Turnierbetrieb gehören die Leichtkontaktkämpfe zu den Highlights solcher
Veranstaltungen. Jede Runde ist durch jeden Punktrichter einzeln zu bewerten. Die Bewertungen einer
Runde soll nach der Anzahl der tatsächlichen Treffer erfolgen. Außerdem kann nach jeder Runde ein
Hilfspunkt für die bessere Technik und Taktik vergeben werden, der sich nach folgenden Kriterien
zusammensetzt:
- Wirksamkeit der Angriffe
- Kombinationsfähigkeit
- Sauberkeit des Kampfstils
- Wirksamkeit der Verteidigung
- Ausgeglichenheit von Hand- und Fußtechniken
- Gesamteindruck der sportlichen Leistung
Die Kriterien nach denen sich der Hilfspunkt zusammensetzt, gelten sowohl als auch für Leicht- und
Vollkontakt.
Vollkontakt
Die Vollkontaktvariante des Kickboxens wird im Gegensatz zu den anderen Kampfstilen in einem Boxring
ausgetragen. Dabei kann der Kampf nicht nur über Punkte gewonnen werden, sondern auch durch K. O.
Dies kann sowohl durch einen Niederschlag des Gegners (K. O.) erfolgen, wie auch durch die
Kampfunfähigkeit des Gegners (technischer K. O.). Bei vielen Vollkontaktkämpfen sind Tritte gegen die
Oberschenkel erlaubt (Fullcontact mit Lowkicks). Vielfach wird von dieser Disziplin auch als sogenannter
„Königsdisziplin“ im Kickboxen gesprochen.
Punktewertung (die Angaben können abhängig vom jeweiligen Verband abweichen):
- 1 Punkt für erlaubte Handtechniken aller Art zum Kopf oder Körper
- 1 Punkt für erlaubte Fußtechniken auf den Oberschenkel (nur bei Fullcontact mit Lowkicks)
- 2 Punkte für erlaubte Fußtechniken aller Art zum Körper
- 3 Punkte für erlaubte gesprungene Fußtechniken aller Art zum Kopf
- 1 Punkt für Schläge unter die Gürtellinie.
(Hier ist der direkte Bereich unter der Gürtellinie, also der Schritt, gemeint. Wie schon oben erwähnt, kann
der Kick zum Oberschenkel erlaubt sein. Dies hängt vom Verband ab. Auch eine Vereinbarung zwischen den
Verantwortlichen und den Kämpfern bzw. Kickboxställen ist möglich. Dies ist oft der Fall, wenn die Kämpfer
in unterschiedlichen Verbänden kämpfen und sich die Regelwerke in diesem Punkt unterscheiden.)
Formen
Der Formenlauf ist vergleichbar mit der Kür beim Eiskunstlaufen oder Bodenturnen. Es handelt sich um eine
frei gestaltete Kampfchoreographie und muss mit Musik untermalt werden.
Die Punktrichter bewerten den Schwierigkeitsgrad der Techniken, das Gleichgewicht der Läufer, die
Synchronität zur Musik, Ausdruck und Mimik, Krafteinsatz, Akrobatik und Schnelligkeit, sowie
gegebenenfalls die Handhabung mit der Waffe.
Man unterscheidet folgende vier " FREE-STYLE" Disziplinen:
Hard-Style (gekennzeichnet durch " HARTE" Techniken, vorwiegend aus den Bereichen Karate und TaeKwon-Do)
Soft-Style (gekennzeichnet durch " WEICHE" Techniken, vorwiegend aus den Bereichen Kung-Fu und Wushu)
Hard-Style mit Waffe (verwendete Waffen: Kama, Sai, Tonfa, Bo, Katana)
Soft-Style mit Waffe (verwendete Waffen: Naginata, Nunchaku, ein oder zwei Tai CHI Chuan Schwerter,
Kette/Peitsche, Wu-Shu Langstab, Doppelschwert aus dem Tai Chi Chuan, ein oder zwei Hakenschwerter)).
Die einzelnen Disziplinen sollen getrennt voneinander vorgetragen werden.
Der Starter muss zwischen Hardstyle oder Softstyle wählen. Er kann in nur einer Kategorie mit und ohne
Waffen antreten.
Für den Formenwettbewerb gibt es keine feste Bekleidungsvorschrift. Die Starter können jeden legalen,
sauberen, anständigen Kickboxanzug tragen. Im Hardstyle müssen die Starter jedoch barfuß sein.
Wohingegen im Softstyle (von den Kampfsportausstattern ausgewiesene, kampfsporttaugliche) Schuhen
gestartet werden darf.
Es wird in unterschiedlichen Altersklassen gestartet und je nach Altersklasse mit unterschiedlichen Punkten
bewertet.
Die 5 motorischen Fähigkeiten?
- Ausdauer: ein Abreitsprogramm über einen längeren Zeitraum auszuführen, ohne wesentlichen Verlust
der Intensität
- Beweglichkeit: Aktionsradius wird vergrößert durch die Dehnbarkeit Bänder, Sehnen und Muskeln
(Dehfähigkeit+Gelenkigkeit)
- Koordination: Kopplungsfähigkeit, Orientierung, Differenzierung, Reaktion, Gleichgewicht
- Kraft: Fähigkeit einen Widerstand zu überwinden
- Schnelligkeit: eine Bewegung ist kürzester Zeit auszuführen
Wie wird eine Trainingseinheit immer aufgebaut?
Aufwärmen (Warm Up) - Hauptteil- Abwärmen (Cool Down)
Todsünden im Leistungssport!
- Keine oder zu kurze Ruhepausen (Körper kann keine volle Leistung erbringen)
- Schlechte Wettkampfvorbereitung (Körper hält den Anstrengungen nicht stand)
- Kein oder zu wenig Aufwärmen (Verletzungsgefahr oder "blaue Lippen" Sauerstoffmangel im Blut,
überpacen- zu schnell trainieren)
Was passiert eigentlich beim Aufwärmen?
Kein Berufssportler würde mit dem Training beginnen, ohne sich gründlich aufzuwärmen. Das Aufwärmen
hilft vor allem den Muskeln und den Gelenken (bilden von Gelenkschmiere). Es regt die Durchblutung und
den Stoffwechsel an. Es hat aber noch einen weiteren Zweck. Es gibt immer Schwachstellen im Körper. Die
Aufwärmphase hilft, in sich hineinzuhorchen. Tut mir etwas weh? Bin ich irgendwo verspannt? Wie fühle ich
mich gerade. Beim Aufwärmen geht der Sportler in sich. Ein erster Schritt, die Tagesform zu überprüfen und
Schwachstellen aufzuspüren (Psychologische Aktivierung).
Der „Notwehrparagraph“ § 32 StGB
Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff vonsich
oder einem andern abzuwenden.
„Notwehr ist die Verteidigung...“
In Notwehr handelt jemand, wenn es sich um eine Verteidigungsaktion handelt. Was auch durch
denGesetzestext „um ... abzuwenden“ deutlich wird.
Es kann sich hierbei auch um einen Gegenangriff handeln, wenn die Schädigungsabsicht des Angreifers klar
erkennbar ist und der Angriff unmittelbar bevor steht.
Die Notwehrhandlung muss sich immer gegen den Angreifer selbst richten.
Zum Prinzip der „Verhältnismäßigkeit der Mittel“:
Die Notwehrhandlung darf nicht in krassem Gegensatz zum Angriff stehen. Sie muss sowohl der
Person des Angreifers, als auch dessen Aktion angepasst sein.
Sind Waffen im Spiel, so ist von einem sehr hohen kriminellen Gehalt des Angriffs auszugehen. Auch hier ist
eine härtere Abwehraktion gerechtfertigt, als bei einem Angriff ohne Waffen. Gleiches gilt wenn mehrere
Personen gleichzeitig Angreifen.
Schutzausrüstung warum?
Die eigene Gesundheit und auch die des Gegners sind das Wichtigste bei diesem Sport. Während der vielen
Jahre sind mir nur selten Verletzungen untergekommen. Die meisten Verletzungen lassen sich durch die
Schutzausrüstung vermeiden. Aus diesem Grund ist eine umfangreiche Schutzausrüstung unerlässlich. Dazu
gehören: Tiefschutz, Zahnschutz, Kopfschutz, Fußschutz, Boxhandschuhe mit Bandagen und
Schienbeinschützer.
Der Tiefschutz ist wohl das Wichtigste. Warum, brauche ich wohl nicht zu erklären. Aber selbst mit
Tiefschutz können tiefe Tritte erhebliche Schmerzen verursachen. Deshalb sollten Sie trotz Tiefschutz
vorsichtig sein und insbesondere beim eigenen Kick darauf achten, dass das Bein des Gegners nicht unter
dem eigenen Bein ins „Ziel“ rutscht. Ein wirksamer Schutz gegen Tieftritte ist der Block mit den Beinen
(siehe unten).
Der Zahnschutz schützt einerseits die Lippen und andererseits die Zähne. Der Mund ist beim Kampf in
jedem Fall geschlossen zu halten, so dass die Zunge nicht zwischen die Zähne gerät.
Amateure tragen beim Kampf einen Kopfschutz. Auch beim Training sollte hierauf nicht verzichtet werden,
insbesondere auch um Ohr-Verletzungen zu vermeiden. Ich selbst hatte einen Trommelfellriss, da mich der
Handschuh des Gegners genau auf dem Ohr erwischt hat.
Die Boxhandschuhe sollten für das Training mit dem Partner möglichst schwer (= weicher) sein (16 OZ).
Bandagen um die Hand- und Fingergelenke sollte man tragen, um diese vor Verletzungen zu schützen. Die
Bandage wird um die Finger- und Handgelenke gewickelt. Jeder Finger kann auch einzeln bandagiert
werden. In jedem Fall soll der Daumen bandagiert werden. Beim bandagieren kann man zwischendurch
eine Faust ballen, damit die Bandage nicht zu eng sitzt. Das Aufrollen der Bandage erleichtert das Anlegen.
Die Fußschützer sollten fest am Fuß sitzen und auch die Ferse für Hakenfußtritte bedecken. Die untere
Lauffläche und damit der Fußballen sind nicht geschützt. Hieran sollte bei geraden Fußtritten und bei
Seitwärtstritten zum Kopf des Gegners gedacht werden.
Wichtige Namen in kurzen Worten erklärt:
- Georg F. Brückner: deutscher Erfinder des Kickboxens
- Mike Anderson: Mitbegründer der Wako aus den USA
- John Rhee: hatte die ersten Safetys entwickelt
- Gerrt J.Lemmens: Mitbegründer der Wako und Erfinder des Leichtkontaktkickboxens
- Peter Zaar: Präsident der Wako Deutschland und Leichtkontakt Bundestrainer
- Michael Wübke: Hamburger und Deutscher Vizepräsident. Bundestrainer Vollkontakt
- Ennio Falsoni: Weltpräsident der Wako
Was muss man erfüllen um an einem Turnier teilzunehmen?
- Man muss einen Pass mit aktueller Sichtmarke, Attest und bei minderjährigen eine
Einverstandniserklärung der Eltern haben.
- Vom Trainer als gut genug befunden werden
- Für das Turnier angemeldet sein
- Gewicht, Grösse sowie Alter müssen erfüllt werden
- komplette Schutzausrüstung muss vorhanden und i.O. sein (Wako Labels) Kickboxkleidung muss
Regelkonform sein
Kampfschrei?
Kiai
Der Kiai [ki.ai] (jap. 気合 und 気合い und 氣合) ist die Bezeichnung für den Kampfschrei während einer
Aktion in den asiatischen Kampfkünsten.
Es gibt zwei Formen des Kiai: den stimmlosen Kiai mit einem hörbaren Ausatmen und den stimmhaften Kiai
mit einem lauten Schrei.
Dabei wird nicht unbedingt „Kiai“ gerufen, sondern eine beliebige (oder im Dōjō festgelegte)
Silbenkombination, z. B. „Tsass!“, „Haai!“, „Aijah!“. Auch wird großer Wert auf die korrekte Atemtechnik
gelegt, bei der der Kiai durch Bauchatmung erzeugt wird, nicht durch Brustatmung.
Das Wort setzt sich zusammen aus den Begriffen Ki (jap. 氣 und 気, „innere Lebensenergie“) und Ai (jap. 合,
„Einheit, Harmonie“). Der Kiai („Eins-sein mit dem inneren Rhythmus“) ist ein wesentliches Element in
vielen Kampfkünsten und erfüllt mehrere Zwecke:
- zeitliche und räumliche Koordination der körperlichen Energie und der psychischen Aufmerksamkeit auf
die ausgeführte Schlag-, Tritt-, oder Wurfaktion (jap. Kime)
- Aufrechterhaltung der inneren Anspannung und Aggression nach einem erfolgreichen Treffer (dadurch ist
man in der Lage weiterzukämpfen, ohne durch Freude oder Erleichterung in der Konzentration
nachzulassen) (jap. Zanshin oder Zan-Shin)
Für viele Anfänger ist die Anwendung eines lauten, stimmhaften Kiai mit einer Art psychischen Hemmung
verbunden. Mögliche Gründe sind, dass laute Rufe im Alltag verpönt sind, und man sich unwohl fühlt, wenn
man alleine laut wird.
Kime?
Kime (jap. 決め) bezeichnet im Kampfsport die Energie, die in dem Moment größter Anspannung während
eines Stoßes, Schlages oder Trittes übertragen wird. Alle Bewegungen des Kämpfers sollen schnell und
entspannt ausgeführt werden, bis es im Moment des Treffens der Technik, im Kihon meist als Endposition
dargestellt, zur Entladung der Energie kommt. Kime ist ein essentieller Bestandteil des Kampfsports.
Äußerlich erkennt man Kime am plötzlichen kontrollierten Arretieren („Einrasten“) des die Technik
ausführenden Arms oder Beins wenige Zentimeter (Sun-dome) vor dem Ziel beziehungsweise im Ernstfall
genau im Ziel.
Kihon?
Im Kihon, der “Grundschule” des Karate/Kickboxen lernt man, die einzelnen Techniken zu verinnerlichen
und ihre Ausführung durch Ki zu verstärken. Jahrelanges Training im Kihon ermöglicht dem trainierenden
Spannung, Haltung und Atmung zu kontrollieren.
Er wird sich seines Körpers bewusst und ist in der Lage Technik, Körper und Geist zu verbinden.
Kihon verlangt Konzentration, bewusste Bewegung, Disziplin und Kontrolle. Jede Bewegung, jede Technik
soll präzise und mit klarem Ausdruck ausgeführt werden; mit der nötigen Spannung, der richtigen Haltung
und der passenden Atmung.
Im Kihon werden, richtige Ausführung vorausgesetzt, Vitalpunkte des Körpers positiv stimuliert.