48 HINTE RTH U RGAU Thurgauer Zeitung, Mittwoch, 9. März 2005 Aus Altem Neues erschaffen Kunsthandwerker Gianni Mauro ist vom Werkstoff Holz fasziniert. Seine aussagekräftigen Collagen aus Altholz fügt er zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Am kommenden Samstag, 12. März spielt der ehemalige Eschliker Töbi Tobler (Hackbrett) und seine Freunde Matthias Lincke (Geige, Gesang) und Ivo Schmid (Bassgeige). MAYA HEIZMANN WALLENWIL – In der geräumigen Werkstatt riecht es aromatisch nach Holz. Inmitten von Werkzeugen, Hobelbänken, gelagerten Holzbrettern, diversen Farben und Pinseln, einer Schweissanlage und einem Hubstapler, der ab und zu als Arbeitstisch dient, fühlt sich Gianni Mauro überaus glücklich und zufrieden. Hier befinden sich seine vielen Maschinen zum Sägen, zum Plattenschneiden, zum Schleifen und zum Bohren. Im Atelier, das mit einem kleinen Büro ausgestattet ist, entstehen seine kreativen Unikate; Bilder und Skulpturen aus Holz, Stein und Eisen. Gianni Mauro verwendet für seine Collagen ausschliesslich alte, ausgediente Holzbretter. Diese findet er bei Abbruchobjekten. Der Kunsthandwerker versteht es, verschiedene Holzstücke zu kombinieren und sie zu einem Ganzen zusammenzufügen. Die absichtlich sichtbar gelassenen Trennungslinien verleihen den einzelnen Holzteilen genügend Raum, um ihre individuelle Form beizubehalten. Töbi Tobler spielt für indisches Dorf In der geräumigen Atelierwerkstatt fühlt sich Gianni Mauro überaus wohl. Hier entstehen seine kreativen Unikate, die er bereits BILD: MAYA HEIZMANN öfters einer breiten Öffentlichkeit vorstellen durfte. stücke um ein zentrales Mittelstück aneinander und liess die gelben, braunen und grünen Holzstücke zu einer Gesamtheit verschmelzen. Lebendiges Holz Zuversicht und Mut «Bollwerk» benennt Mauro beispielsweise ein Holzkunstwerk, das er 1995 angefertigt hat. «Bollwerk ist das Sinnbild von Macht und Stärke, ist aber in meinem Sinn nicht mit Gewalt gleichzusetzen», erklärte er. Für ihn heisse Bollwerk Zuverlässigkeit, Beständigkeit, Tradition und Unvergänglichkeitwie auch Harmonie und Schönheit. Diese Prinzipien bedeuten für ihn nicht nur leere Floskeln, sie sind wichtige Werte in seinem Leben. Besonders fasziniert war Mauro von diesem ganz gewöhnlichen Brett, das jahrelang Wind und Wetter ausgesetzt war. Nur der Schöpfer könne solche Farben und Strukturen hervorbringen, sagte er. Gianni Mauro reihte die Holz- Auch in einem anderen Werk, das er mit «Zurück zur Natur» betitelte, ist ihm die Zusammengehörigkeit am wichtigsten. «Mögen die Menschen noch so unterschiedlich sein, sie sollten aufeinander zugehen und versuchen, trotz Ecken und Kanten sich anzupassen und ein Ganzes bilden», diese Botschaft möchte derKünstlermit seinem Bild vermitteln. «Jeder Mensch sollte ein Zentrum haben, von dem er sich ausrichten kann», sagte Mauro. In seinen Werken sprechen die Formen und Farben eine klare Sprache, welche die Offenheit und Ehrlichkeit des Künstlers widerspiegeln. «Ich bin auf der Suche nach einem Weg aus der Oberflächlichkeit», äusserte sich Gianni Mauro. Die Isolation jedes Einzelnen bedränge ihn. Er möchte mit seinen Bildern Mut machen, eigene Wege zu suchen und zu begehen. «Jedes Individuum fügt sich schlussendlich zu einem Ganzen zusammen», ist der Kunstschaffende überzeugt. Deshalb gibt er dem ausgedienten Wegwerfholz eine andere Form und schenkt ihm mit einer neuen Komposition Unvergänglichkeit. «Dies ist der Kern meines gestalterischen Schaffens», sagte Gianni Mauro. Infos: www. gianni-mauro.ch Den Mut haben, eigene Wege zu gehen Gianni Mauro wurde 1943 als Hans Boller in Oberuzwil geboren. Als gelernter Schreiner gründete er 1987 eine Küchenbaufirma mit Schreinerei. Bereits in den Jahren 1968 bis 1970 fertigte er erste Arbeiten aus Öl und Zement an. Nach einer schöpferischen Pause entstanden 1984 als Ausgleich zu seinem Beruf erste Collagen aus Altholz. 1991 nahm Hans Boller seinen Künstlernamen Gianni Mauro an, um Verwechslungen zwischen Firma und Kunsthandwerk zu vermeiden. Seit 1994 präsentierte der Kunstschaffende seine Werke an diversen Ausstellungen. Im Altervon 60 Jahren fand Gianni Mauro für sein Geschäft einen geeigneten Nachfolger. Er widmet sich seither ganz seinem Kunstschaffen. «Heute bin ich in der glücklichen Lage meine Kreativität ausleben zu können», erklärte Gianni Mauro. Dafür sei er glücklich und dankbar. (mhe.) ESCHLIKON – Töbi Tobler und seine Freunde spielen in der katholischen Unterkirche in Eschlikon und nehmen ihr Publikum auf eine überraschende und vielseitige Reise mit. Die drei Vollblutmusiker spielen eigene, neue Songs, Instrumentalstücke, Improvisationen und zarte Appenzeller Melodien. Die Musik ist nicht überarrangiert, sie lebt von der Intuition und vom «Feeling». Das Musikertrio will mit seinem Auftritt «Eschlikon bautAgraharam» unterstützen. Dieses Projekt hat zum Ziel, mit ungefähr 90 000 Franken den Bau von stabilen Häusern für 50 Familien im südindischen Dorf Agraharam zu ermöglichen. Es ist ein Projekt der VRO Schweiz (Village Reconstruction Organisation) «Ein Dorf für Indien», das mit Hilfe der Eschliker Bevölkerung innerhalb von ein bis zwei Jahren realisiert werden soll. Mit dem Eintritt Ziegel bezahlen Die Konzertbesucher werden deshalb auch individuell zum Bau dieser Häuser beitragen können. Es werden verschiedene Eintrittstickets verkauft und man wählt zwischen einem Backstein-, Ziegel-, Fenster- oder einem Türticket, je nachdem wie viel gespendet werden will. In der Festwirtschaft, die ab 19 Uhr geöffnet sein wird,werden die Besucher mit Penne mit verschiedenen Saucen verwöhnt. Der Konzertbeginn ist um 20.30 Uhr. Es findet kein Vorverkauf statt, heisst es bei den Veranstaltern. (mgt.) Blut spenden MÜNCHWILEN – Am Mittwoch, 23. März, findet ab 17 Uhr im Schulhaus Oberhofen die nächste Blutspendeaktion des Samaritervereins statt, heisst es bei den Veranstaltern. (mgt.) Neuer Mitgliederrekord Karl Häni übernimmt das Präsidium Kürzlich versammelten sich 63 Mitglieder des Turnvereins Eschlikon im Restaurant Mettlenhof zur Jahresversammlung. Turnverein Eschlikon kann seit Jahren insbesondere auf Grund einer intensiven und professionellen Jugendförderung einen kontinuierlichen Mitgliederzuwachs in der Aktivriege verzeichnen. DerTVE mit total 86 Aktiv-, Ehrenund Freimitgliedern verzeichnet damit einen neuen Mitgliederrekord. An der Jahresversammlung der Syna, Sektion Hinterthurgau, übergab Hans Hengartner nach neun Jahren den Führungsstab an Karl Häni. Rochaden im Vorstand WÄNGI – Knapp 30 Mitglieder versammelten sich kürzlich in Wängi zur Jahresversammlung. Der Präsident, Hans Hengartner, bemängelte in seinem Jahresbericht, dass in den oberen Etagen vieler Konzerne Riesengewinne auf Kosten der Arbeiterschaft erzielt und gleichzeitig Arbeitsplätze abgebautwerden. Er spricht auch von den «Working poors», den Arbeitnehmern, die wohl eine Vollstelle haben, doch zu wenig verdienen für den normalen Lebensunterhalt. Ebenso spricht er von den zunehmenden Fürsorgefällen, den Arbeitnehmern, die immer länger arbeiten müssen und der steigenden Arbeitslosigkeit der jungen Leute. Für viele Verbesserungen bei den sozial Schwächeren habe sich auch in diesem Jahr die Gewerkschaft Syna eingesetzt, trotzdem sei es immer schwieriger geworden Neumitglieder für die Gewerkschaft zu gewinnen. Vor allem werden die jungen ESCHLIKON – Der Präsident gab in seinem Jahresbericht einerseits einen interessanten Rückblick über die festlichen Aktivitäten im vergangenen Jahr, andererseits aber auch einen groben Rückblick über seine Amtszeit als Präsident. Der Oberturner Stefan Haag zeigte auf, was der Turnverein an den letztjährigen Wettkämpfen erreicht hatte. Höhepunkte waren der Thurgauer Meistertitel im Minitrampspringen sowie die drei Vize-Thurgauer-Meistertitel in den Disziplinen Barren, Gymnastik und Pendelstafette. Einmal mehr bestätigten auch die Jahresberichte des Jugendverantwortlichen Mathias Keller, des Leichtathletikverantwortlichen Roger Kamm, des Geräteturnenchefs Erwin Büchele sowie des KunstturnenPräsidenten Hansruedi Widmer, dass in der TVE-Jugendförderung der Nachwuchs regelmässig Bestresultate an kantonalen und eidgenössischen Wettkämpfen erzielt, heisst es in der Medienmitteilung des Turnvereins. Neuer Mitgliederrekord Stefan Haag stellte das diesjährige Jahresprogramm vor. Der Turnverein wird unter anderem zusammen mit der Damenriege an den Thurgauer Meisterschaften im Vereinsturnen in Münchwilen und am Tannzapfe-Cup in Dussnang teilnehmen. Als Saisonhöhepunkt steht das Bündner-Glarner Kantonalturnfest in Domat/Ems auf dem Programm. Der Nach acht Jahren Präsidentschaft übergab Daniel Bieli sein Amt an den einstimmig gewählten Michael Müller. Zudem trat der Kassier Stefan Müller ebenfalls nach achtjähriger Tätigkeit aus dem Vorstand aus und übergab sein Amt an Thomas Müller. Stefan Haag stellte sich wieder als Oberturner zur Verfügung und wurde einstimmig in seinem Amt bestätigt. Die restlichen Vorstandsmitglieder – Peter Meili, Reto Müller,Thomas Müller, Mathias Keller und Matthias Haldemann – wurden in globo für weitere zwei Jahre Amtszeit wieder gewählt. Neue Ehrenmitglieder Als Turner mit den meisten Turnbesuchen und somit «Turner des Jahres 2004» konnten gleich zwei Mitglieder geehrt werden: Patrick Müller und Mathias Fritsche. Weiter erhielt Thomas Gunz für den Sieg am «Fit & Fun Masters» eine spezielle Gratulation. In einer kombinierten Laudatio wurde der Versammlung aufgezeigt, was Daniel Bieli und Stefan Müller in den vergangenen acht Jahren für den Turnverein Eschlikon geleistet haben. Mit viel Applaus wurden die beiden Abtretenden in die Garde der Ehrenmitglieder aufgenommen. (mgt.) RUTH BOSSERT Hans Hengartner (l.) gratuliert dem neu gewählten Präsident Karl Häni zur einstimBILD: RUTH BOSSERT migen Wahl. Arbeitnehmer vermisst und er rief seine Gewerkschaftskollegen auf, vermehrt zu werben, denn nur mit einer grossen Anzahl Mitglieder gewinne man an Kraft und Stärke. Präsident verabschiedet Hans Hengartner gab nach neun Jahren sein Amt als Präsident ab und mit dankenden Worten wurde er von seinen Vorstandskollegen und vom Regionalsekretär Arthur Sprenger verabschiedet. «Es ist nicht selbstverständlich, Langjährige Gewerkschafterwurden geehrt Hans Hengartner durfte verschiedene Gewerkschafter zu einer langjährigen Mitgliedschaft gratulieren: Für 60 Jahre: Willi Moser, für 50 Jahre, Engelbert Hardegger, Jakob Heer und Bruno Schwager. Seit 40 Jahren in der Ge- werkschaft ist Bruno Artho und für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Josef Dönni, Hans-Peter Horr und Dieter Scheuermann geehrt. Den Geehrten, die anwesend waren, wurde ein Präsent überreicht. (rb.) dass sich immerwieder Gewerkschafter Zeit nehmen, ein Vorstandsamt oder gar ein Präsidium zu übernehmen», sagte Sprenger. Hans Hengartner habe als umsichtiger Präsident der Sektion Hinterthurgau gewirkt und verdiene Lob und Anerkennung. Übriger Vorstand bestätigt Zum neuen Präsident wurde Karl Häni einstimmig gewählt. Häni stammt aus den eigenen Reihen und war seit dem Zusammenschluss der verschiedenen Gewerkschaften als Aktuar im Vorstand der Syna Hinterthurgau tätig. Seit jungen Jahren arbeitet der engagierte Gewerkschafter in verschiedenen Gremien mit und ist heute auch im Regionalvorstand der Syna Ostschweiz tätig. Im Anschluss an die Versammlung orientierte RegionalsekretärArthur Sprenger über die Arbeit der Syna Ostschweiz und über die Bilateralen II, Schengen/Dublin und die Ausdehnung der Personenfreizügigkeit.
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