Pilot- und Demonstrationsanlage Power-to

Pilot- und Demonstrationsanlage
Power-to-Methane HSR
Überblick über die Aktivitäten nach 1.5 Jahren SCCER
Prof. Dr. Markus Friedl
September 2015
Version 2
Abbildung 1:
Frühes Bild der Pilot- und Demonstrationsanlage Power-to-Methane vom Januar 2015.
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Projektpartner:
Unterstützt durch den „Forschungs-, Entwicklungs- und Förderungsfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA), Foga Nr.: 0274
Danksagung:
Im Namen des IET Institut für Energietechnik bedanke ich mich bei allen Projektpartnern für
ihre Unterstützung dieses Projektes und für die Unterstützung unserer anderen Aktivitäten im
Bereich Power-to-Gas. Bei Martin Seifert vom SVGW bedanke ich mich ebenfalls für den
fachlichen Input und sein Engagement. Neben den oben aufgeführten Partnern wurde unser
Projekt auch durch Schulleitung und Gebäudedienst der HSR Hochschule für Technik
Rapperswil sowie den Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik EEU
gefördert. Alle haben damit einen Beitrag für eine nachhaltige Energieversorgung der
Schweiz geleistet.
Prof. Dr. Markus Friedl
Leiter Institut für Energietechnik
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Abstract
Das IET konnte sich in der Schweiz als Praxispartner im Bereich Power-to-Gas etablieren
(Kapitel 1). Seit Anfang 2014 ist das IET im Bereich Power-to-Gas operativ als Teil des
SCCER Heat and Electricity Storage. Anfang 2015 konnte das IET Institut für Energietechnik
termingerecht die Pilot- und Demonstrationsanlage in Betrieb nehmen und verfügt somit über
die erste Power-to-Methane Anlage in der Schweiz (Kapitel 2). Dieser Bericht fasst unsere
Aktivitäten im Zusammenhang mit dieser Anlage zusammen. Er enthält nur wenige
technischen Aspekte des Projektes. Diese werden separat publiziert.
Ziele (Kapitel 2.1):
- Technisch: Weltweit erstmaliges technisches Schliessen des CO2 Kreislaufs in einer
einzigen Anlage, indem CO2 für die Methanisierung mit einer Technologie von Climeworks
aus der Atmosphäre entnommen wird.
- Gewinn von Erkenntnissen: Umgang mit Wasserstoff und Methan für das IET,
Erkenntnisse zu Bau, Bewilligungsverfahren, stationärem und dynamischen Betrieb.
- Public Relations: Kommunikation der Erfahrungen der Öffentlichkeit und Fachkreisen.
Die Aktivitäten in den ersten 1.5 Jahren des SCCER Storage of Heat and Electricity:
- Das Power-to-Gas Team besteht aus acht Mitarbeitenden (Kapitel 1.3), von denen fünf
durch Etogas geschult wurden und die Power-to-Methane Anlage jetzt selbständig
betreiben können.
- Mit der Unterzeichnung eines Vertrags mit Audi und Climeworks im Januar 2015 hat das
Projekt seine definitive Form gefunden.
- Es wurde ein Steering Commitee ins Leben gerufen mit Angehörigen aus Politik,
Wissenschaft und Wirtschaft. (Kapitel 4.2).
- Im Rahmen von Führungen und einer öffentlichen Veranstaltung (Kapitel 3.1) haben bis
heute ca. 400 Personen die Anlage besucht. Anlässlich der zweiten und dritten
Expertengespräche (Kapitel 4.3) haben zusätzlich 150 Fachleute die Anlage besichtigt.
- Es hat eine erste Schulung für die Energiewirtschaft stattgefunden, welche aufgezeigt hat,
dass Unterlagen zu den Grundlagen von Power-to-Gas fehlen und Schulungen ein
Bedürfnis sind (Kapitel 4.5).
- Das IET hat zwei weitere Projekte im Bereich Power-to-Gas sowie zwei zusätzliche
Projekte beantragt (Kapitel 5) und konnte sich im Rahmen eines EU-Projekt-Antrages
auch im internationalen Umfeld gut vernetzen.
- Bereits zum dritten Mal finden am 10. September 2015 die Expertengespräche Power-toGas in Rapperswil statt (Kapitel 4.4).
- Das IET wird in der Oktoberausgabe von Aqua und Gas quantitative Resultate zur Pilotund Demonstrationsanlage publizieren (Kapitel 4.1) und damit eine Lücke in der Literatur
schliessen.
- Das IET moderiert eine Erfahrungsgruppe von Betreibern von Power-to-Gas Anlagen
(Kapitel 4.4) und beteiligt sich an diversen Aktivitäten, welche der Information, der
Steigerung der Akzeptanz und der Umsetzung von Power-to-Gas im grossen Massstab
dienen (Kapitel 4.6). Es ist wichtig, dass nicht durch falsche Informationen in einem frühen
Stadium die Weichen für Power-to-Gas falsch gestellt werden.
- Studierende des Studiengangs Erneuerbare Energien und Umwelttechnik haben die
Demonstrationsanlage besucht und im Rahmen einer Vorlesung behandelt. Mehrere
Studierende schreiben Semesterarbeiten zu Power-to-Gas. Studierende von anderen
Hochschulen, die Interesse am Thema haben, haben die Anlage ebenfalls besucht.
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Inhalt
1
IET Institut für Energietechnik ................................................................................... 5
1.1 Positionierung...................................................................................................... 5
1.2 Einbettung ........................................................................................................... 5
1.3 Mitarbeitende....................................................................................................... 7
2
Pilot- und Demonstrationsanlage .............................................................................. 8
2.1 Aufgabenstellung und Ziele ................................................................................. 8
2.2 Überblick ............................................................................................................. 9
2.3 Historie des Projektes........................................................................................ 10
2.4 Finanzierung...................................................................................................... 11
3
Öffentliche Kommunikation ..................................................................................... 12
3.1 Führungen ......................................................................................................... 12
3.2 Wissensplattform auf der Internetseite............................................................... 13
3.3 Beiträge in Fernsehen und Radio ...................................................................... 13
3.4 Medienspiegel ................................................................................................... 14
4
Fachdiskussionen .................................................................................................... 16
4.1 Veröffentlichungen ............................................................................................ 16
4.2 Steering Committee ........................................................................................... 16
4.3 Expertengespräche ........................................................................................... 17
4.4 Erfahrungsgruppe .............................................................................................. 17
4.5 Schulung der Energiewirtschaft ......................................................................... 18
4.6 Beiträge zu Akzeptanz und Umsetzung ............................................................. 20
4.7 Vorträge ............................................................................................................ 21
4.8 Studienarbeiten ................................................................................................. 21
5
Weitere Projekte ....................................................................................................... 22
6
Vorläufige Beurteilung von Power-to-Gas .............................................................. 23
Anhang: Presseartikel zu den Power-to-Gas Aktivitäten am IET
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1
IET Institut für Energietechnik
1.1 Positionierung
Seit Anfang 2014 ist das IET Institut für Energietechnik im Bereich Power-to-Gas operativ als
Teil des SCCER Heat and Electricity Storage und konnte sich als Praxispartner Power-toGas für öffentliche Einrichtungen, Energieversorgungsunternehmen und Industrie etablieren.
Die Pilot- und Demonstrationsanlage Power-to-Gas ist das Fundament seiner Aktivitäten im
Bereich Power-to-Gas.
1.2 Einbettung
SCCER 3 Heat and Electricity Storage
Die Pilot- und Demonstrationsanlage ist in weitere Aktivitäten im Bereich Power-to-Gas
eingebettet. Sie sind in Abbildung 2 gezeigt und in Abbildung 3 mit den entsprechenden
Partnern dargestellt.
Projekte
- Wissenschaftliche Begleitung der Power-to-Hydrogen Anlage
mit Einspeisung im Hybridwerk Aarmatt (Kapitel 5 Seite 22)
- Pilot- und Demonstrationsanlage Power-to-Gas HSR (Kapitel 2
Seite 8) mit Steering Committee (Kapitel 4.2 Seite 16)
- SNF Projekt „Renewable Methane for Power and
Mobility“(Kapitel 5 Seite 22)
zukünftige
Projekte
(Kapitel 5
Seite 22)
- EU-Projektantrag „Store and Go“ im Rahmen des Programms
Horizon 2020
- Projektanträge beim BFE und beim FOGA zur Untersuchung
von konzentrierten CO2-Quellen
- Mitarbeit bei der Überarbeitung und Ergänzung der SVGW
Richtlinie G13 „Einspeisung von Biogas“ für die Einspeisung
von Wasserstoff und Methan aus Power-to-Gas Anlagen
- Erste Abklärungen zum Nachfolgeprojekt bzw. Nachfolgeinfrastruktur der Pilot- und Demonstrationsanlage
Öffentliche
Kommunikation
(Kapitel 3
Seite 12)
- Produktion von zwei Animationen, die Power-to-Gas erklären
https://youtu.be/0ErKWNuKPs0, https://youtu.be/hzaEcbNGA04
- Facebookseite www.facebook.com/powertogasiethsr
- Bericht in der Sendung Einstein des Schweizer Fernsehens
sowie in zwei Regionalfernsehstationen (Kapitel 3.3 Seite 13)
- Führungen (Kapitel 3.1 Seite 12)
- Wissensplattform auf der Internetseite (Kapitel 3.2 Seite 13)
- Öffentliche Veranstaltung (Kapitel 3.1 Seite 12)
- Der Medienspiegel zeigt insgesamt 39 weitere Beiträge auf
Online Medien, Presse und Fernsehen (Kapitel 3.4, Seite 14)
- Themenwoche am Radio Zürichsee (Kapitel 3.3 Seite 13)
Fachdiskussionen
-
IET
Abbildung 2:
Steering Commitee (Kapitel 4.2 Seite 16)
Expertengespräche Power-to-Gas (Kapitel 4.3 Seite 17)
Erfahrungsgruppe Power-to-Gas (Kapitel 4.4 Seite 17)
Schulungen für die Energiewirtschaft (Kapitel 4.5 Seite 18)
Beiträge zur Akzeptanz und Umsetzung (Kapitel 4.6 Seite 20)
Studienarbeiten (Kapitel 4.8 Seite 21)
Überblick über die Aktivitäten Power-to-Gas am IET.
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Abbildung 3:
Landkarte der Power-to-Gas Aktivitäten des IET.
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1.3 Mitarbeitende
Dank der Finanzierung des Projektes durch den SCCER „Heat and Electricity Storage“, die
HSR und den FOGA, kann langfristiges Know How aufgebaut werden. Die acht Personen
des Power-to-Gas Teams am IET sind in Tabelle 1 gezeigt. Fünf davon wurden geschult, um
die Anlage von Etogas selbständig bedienen zu können. Alle Arbeiten an der Anlage werden
durch Mitarbeitende des IET durchgeführt. In Studienarbeiten werden nur einzelne Aspekte
von Power-to-Gas untersucht. Sie sind in Kapitel 4.8 ab Seite 21 aufgeführt.
Tabelle 1:
Colin Cianelli
Boris Meier
MSc FHO in Engineering,
Energy & Environment
am IET seit September
2011
Dipl. Masch. Ing. ETH
am IET seit Februar 2012
Vito Crameri
Fabian Ruoss
MSc FHO in Engineering,
Energy & Environment
am IET seit Februar 2015
BSc FHO in Energie- und
Umwelttechnik
am IET seit September
2014
Dr. Elimar Frank
Marina Schifferle
Physiker und Theologe
an der HSR seit Oktober
2007, am IET seit
September 2014
BSc FHO in Energie- und
Umwelttechnik
am IET seit September
2013
Prof. Dr. Markus Friedl
Luca Schmidlin
Leiter Institut für
Energietechnik
am IET seit Februar 2011
BSc FHO in Energie- und
Umwelttechnik
am IET seit September
2014
Power-to-Gas Team am IET in alphabetischer Reihenfolge.
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2
Pilot- und Demonstrationsanlage
2.1 Aufgabenstellung und Ziele
Gemäss dem Gesuch des IET an den FOGA, verfolgt die Pilot- und Demonstrationsanlage
Power-to-Methane HSR die folgenden Ziele:
„Technisch:
- Erstmalig nutzt die CO2 Adsorption die Abwärme von Elektrolyse und Methanisierung
- Das IET kalibriert physikalische Modelle zur Beschreibung von Power-to-Gas Systemen
- Optimieren des Gesamtwirkungsgrads
- Versuchsanlage für Studienarbeiten
- Entwicklung einer Mastersteuerung für das optimale Wärmemanagement (Abwärme von
Elektrolyse und Methanisierung, Wärmebedarf der Desorption von CO2)
Gewinn von Erkenntnissen:
- Systemdesign für die Integration der Komponenten
- Vertieftes Verständnis der Analytik der Prozesskette
- Designkriterien für hochskalierte Anlagen
- Betrieb mit unterschiedlichen Randbedingungen: konstante oder variierende Gasqualität
bei konstanter oder variierender Stromversorgung
- Sicherheitskonzept
- Allgemein: Umgang mit Wasserstoff und Methan
- dynamisches Verhalten von Power-to-Gas Anlagen
- Einspeiseüberwachung
- Verfahren zum Erlangen von Bau- und Betriebsbewilligung
Public Relations:
- Power-to-Methane wird für Öffentlichkeit und interessierte Fachkreise anschaulich
demonstriert: Von der Solarzelle bis zum Erdgasauto
- Ausbildungskurse für Angehörige der HSR sowie externe Fachexperten möglich
- Erdgas Obersee positioniert sich als innovativer Energieversorger und zeigt Wege in eine
erneuerbare Gasversorgung
- Weitere mögliche Projektpartner und Lieferanten positionieren sich als innovative
Unternehmen
- Die HSR zeigt sich als innovatives und pragmatisches Kompetenzzentrum bei der
Umsetzung neuer Technologien und vermarktet den Studiengang Erneuerbare Energie
und Umwelttechnik EEU
- Das IET positioniert sich als Kompetenzzentrum Power-to-Gas und akquiriert weitere
Projekte in diesem Bereich
Vision:
- Umsetzung einer industriellen Anlage mit elektrischer Leistung von mind. 1 MW innerhalb
von drei Jahren.“
Dieses Dokument gibt einen Überblick über vergangene und bereits geplante Aktivitäten,
welche diesen Zielen dienen.
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2.2 Überblick
Die Anlage ist in Abbildung 4 gezeigt. Es handelt sich um eine temporäre Anlage, die bis
Januar 2017 an der HSR stehen wird. Obwohl es eine Anlage im kleinen Massstab ist,
enthält sie alle wichtigen Komponenten einer Anlage im grossen Massstab. Der Kern der
Anlage ist der Container mit Elektrolyseur, Methanisierung, Gasspeicher und Tankstelle. Er
wurde 2009 vom ZSW und seinem SpinOff Etogas (vormals SolarFuel) als ihr erster Prototyp
betrieben und für dieses Projekt ertüchtigt.
Abbildung 4:
Übersicht Demonstrationsanlage, 1: Elektrolyse, Methanreaktor und Tankstelle, 2: Büro, 3:
CO2-Abtrennung aus der Umgebungsluft, 4: Photovoltaikanlage.
Die Anlage hat die folgenden Eckdaten und Kennwerte:
- Standort: Gaswerkstrasse 1, Rapperswil-Jona
- Input-Leistung elektrisch (ohne CO2-Gewinnung): 31 kW
- Output Methan: 1 m3/h (bei Normbedingungen)
- Betriebszeit für eine Erdgasfahrzeug-Tankfüllung: 20 h
- Ressourcen für eine Erdgasfahrzeug -Tankfüllung:
o 100 l Wasser
o 40 kg CO2
o 620 kWh elektrische Energie
- Wirkungsgrad = (Leistung im Brennwert des Gases)/(gesamte elektrische Leistung)
= 35 %
- Energieflussdiagramm aus der ersten Veröffentlichung in Abbildung 6 Seite 16
- Partner: Erdgas Obersee AG, Erdgas Regio AG, Forschungs-, Entwicklungs- und
Förderungsfonds der Schweizerischen Gasindustrie (FOGA), Elektrizitätswerk JonaRapperswil (EWJR), Audi AG, Climeworks AG
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2.3 Historie des Projektes
Zu Beginn der Aktivitäten im Bereich „Power-to-Gas“ am IET stand die Überlegung, wie ein
Demonstrationsprojekt am Standort Rapperswil-Jona realisiert werden könnte. Dank der
unkomplizierten Unterstützung von Erdgas Obersee AG und Erdgas Regio AG, konnte mit
der schnellen Umsetzung konkreter Ideen gestartet werden. Das Projekt wurde im Verlauf
von 2014 weiter ausformuliert und hat seine definitive Form im Januar 2015 mit dem
Vertragsabschluss mit Audi AG und Climeworks AG erhalten. Ein Vergleich mit dem Zeitplan
aus dem Vertrag mit dem FOGA in Tabelle 2 zeigt, dass die zu Beginn der Vertragsverhandlungen festgelegten Meilensteine weitgehend eingehalten werden konnten.
März 2014
Erste Projektskizze „Demonstrationsanlage Power-to-Gas“ wird von Boris
Meier vom Institut für Energietechnik verfasst. Als erster Standort wurde die
Kompostierungsanlage des Entsorgungsparks Engelhölzli gewählt. Die
höhere CO2-Konzentration im Biogas aus Kompogas-Anlagen ist zur CO2Gewinnung besser geeignet als diejenige der Umgebungsluft.
Sommer 2014 Ertüchtigung der Anlage durch Etogas gemäss Auftrag des IET. Die
Finanzierung in dieser frühen Phase wurde durch Erdgas Obersee AG und
Erdgas Regio AG sichergestellt. Die Arbeitszeit der HSR wurden durch den
SCCER Heat and Electricity Storage und die HSR finanziert.
Oktober 2014
Transport der Power-to-Gas-Anlage der Firma Etogas von Stuttgart nach
Rapperswil.
Dezember 2014 Inbetriebnahme der Power-to-Gas-Anlage an Standort Gaswerkstrasse 1 in
Jona. Vor Weihnachten wird das erste Mal Wasserstoff produziert.
Januar 2015
Vertragsabschluss mit Audi und Climeworks AG, erste Methanisierung in der
Anlage.
bis April 2015
Ausbildung von fünf Mitarbeitenden des IET durch Etogas, sodass sie die
Methanisierungsanlage ohne den Lieferanten Etogas betreiben können.
Mai und Juni 2015: Lieferung des CO2-Kollektors von Climeworks, Bau einer Anlage, welche
das CO2 aus dem Kollektor speichert und in die Anlage von Climeworks
fördert.
Juni 2015
Ablieferung eines Berichts Version 1 zum Bewilligungs- und Zulassungsverfahren der Pilot- und Demonstrationsanlage zuhanden des SVGW.
August 2015
Erstmals wird effektiv CO2 aus der Atmosphäre für die Methanisierung
verwendet, sodass der CO2-Kreislauf geschlossen ist.
Nach August 2015: Es werden weitere Messungen gemacht und Auswertungen, um die
Expertise zu vertiefen und auszuweiten sowie weitere quantitative Resultate
zu erhalten und zu publizieren.
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Nr.
1
2
Datum
1. November
13. Februar
2015
3
17. März 2015
4
April 2015
Mai 2015
30. April 2015
6
16. Juni 2015
Sommer, Herbst
2015
31. Dezember
2015
Tabelle 2:
Meilenstein
Offizielle Inbetriebnahme und
Vorstellung der Öffentlichkeit
Schulungen der eigenen
Mitarbeitenden, einzelne
Führungen
Abschluss der
Bewilligungsverfahren.
Erfolgreiche Abnahme durch
Technisches Inspektorat des
Schweizerischen Gasfachs TISG
IET Mitarbeitende können Anlage
selbständig betreiben.
Anschluss des CO2-Kollektors
von Climeworks und Betrieb
5
7
Aktion
Projektstart
Abgabe des Erfahrungsberichts
zu den Bewilligungsverfahren.
Erste SVGW Schulung auf der
Anlage
Weitere Führungen und
Schulungen, Messungen mit dem
CO2-Kollektor von Climeworks
Einreichen des Schlussberichts
Zeitplan und Meilensteine aus dem Vertrag mit dem FOGA.
2.4 Finanzierung
Nach einer anfänglichen Finanzierung durch den Bund über das SCCER Heat and Electricity
Storage, hat der FOGA zunächst die Förderung der wissenschaftlichen Begleitung des
Projektes von Regio Energie Solothurn im Hybridwerk Aarmatt zugesagt (FOGA Nr. 0260).
Dank den unkomplizierten Zusagen von Erdgas Obersee AG und Erdgas Regio AG konnte
die Idee, in Rapperswil die Power-to-Methane Anlage von Etogas aufzustellen und mit der
Technologie von Climeworks und einem erdgasbetriebenen Fahrzeug von Audi zu
kombinieren, rasch umgesetzt werden. Dank der Zusage des FOGA zur Förderung der Pilotund Demonstrationsanlage (FOGA Nr. 0274), konnten die in diesem Bericht dargestellten
Resultate erzielt werden.
Eine Untersuchung der Einspeisung von Methan wäre interessant, zumal der Standort der
Anlage neben einer Druckreduzierstation liegt. Im Moment sind Apparate und
Arbeitsaufwendungen für die Einspeisung nicht finanziert. Das IET will auch diesen Aspekt
untersuchen und ist diesbezüglich mit seinen Partnern im Gespräch. Aufgrund der
Erkenntnisse im Nationalfondprojekt „Renewable Methane for Transport and Mobility“ sind je
ein Gesuch beim Bundesamt für Energie und beim FOGA hängig für die experimentelle
Untersuchung von konzentrierten CO2-Quellen.
Ebenfalls hängig ist ein Projektantrag für ein europäisches Grossprojekt, im Rahmen dessen
unter anderem die Erfahrungen mit der Pilot- und Demonstrationsanlage an der HSR dazu
genutzt werden sollen, eine grössere Methanisierungsanlage als Ergänzung der
(verdoppelten) elektrolysebasierten Wasserstoffproduktion im Hybridwerk Aarmatt in
Solothurn zu realisieren, zu betreiben und zu optimieren.
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3
Öffentliche Kommunikation
3.1 Führungen
Insgesamt haben während Führungen ca. 550 Personen die Pilot- und Demonstrationsanlage besichtigt.
13.02.2015
Erste Führungen anlässlich der Expertengespräche Power-to-Gas. Die
Anlage wird Teilnehmende und dem Steering Committee gezeigt.
06.03.2015
Studierende des Studiengangs Erneuerbare Energien und Umwelttechnik
13.03.2015
Studierende des Studiengangs Erneuerbare Energien und Umwelttechnik
27.05.2015
Mitarbeiter der Firma BZA AG
27.05.2015
Mitarbeiter der Firma IBB Energie AG, Energieversorger der Region Brugg,
Windisch
28.05.2015
Alle Mitarbeiter von Erdgas Obersee
28.05.2015
Energieforum Linth mit Nationalrat Jakob Büchler und Kantonsrätin Barbara
Keller-Inhelder
05.06.2015
Stiftschule Einsiedeln
18.06.2015
Kiwanis Club Rapperswil-Jona
18.06.2015
Technische Mitarbeiter der Tochterunternehmen von Erdgas Obersee
25.06.2015
Besichtigung im Rahmen der Schulung, die in Kapitel 4.5 Seite 18
beschrieben ist.
27.06.2015
Öffentliche Veranstaltung für die Bevölkerung von Rapperswil Jona: Powerto-Gas Open Day. Der Stadtpräsident von Rapperswil-Jona, Erich Zoller, der
Verwaltungsratspräsident von Erdgas Obersee, Hansruedi Müller, der
Prorektor der HSR, Prof. Alex Simeon und der Leiter IET, Prof. Dr. Markus
Friedl, haben Ansprachen gehalten. Es kamen ca. 150 Besucher.
03.07.2015
Theoretische Einführung und Demonstration der Anlage an Verantwortliche
der Stadt Wetzikon.
11.08.2015
Studierende der Zürcher Hochschule der Angewandten Wissenschaften
09.09.2015
Führung der Glarner Handelskammer
10.09.2015
Führungen anlässlich der dritten Expertengespräche Power-to-Gas für ca.
50 Personen.
11.09.2015
Studierende der Stiftschule Einsiedeln
30.10.2015
Gemeinde Richterswil
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3.2 Wissensplattform auf der Internetseite
Unter www.iet.hsr.ch/power-to-gas steht eine Wissensplattform zur Verfügung, auf der neue
Erkenntnisse der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Zurzeit finden sich dort die
folgenden Informationen:
Power-to-Gas Landkarte mit CO2-Quellen und der Erdgasinfrastruktur und ausgewählten
elektrischen Anlagen (Abbildung 5).
Informationen zu ausgewählten Kapiteln von Power-to-Gas zusammengefasst auf wenigen
Seiten, z.B. kann sich ein Gemisch aus CH4 und H2 spontan entmischen?
Wirtschaftlichkeitsrechner: Mit einem interaktiven Tool kann man berechnen, wie viel
Mobilität mit Methan aus einer Power-to-Gas Anlage kostet.
Abbildung 5:
Power-to-Gas Landkarte abrufbar unter www.iet.hsr.ch/power-to-gas, auf der die grössten
CO2-Quellen dargestellt sind.
3.3 Beiträge in Fernsehen und Radio
Februar 2015
Fernsehbericht in der Sendung Einstein anlässlich der Inbetriebnahme und
der offiziellen Eröffnung an den Expertengesprächen Power-to-Gas vom
13.02.2015.
Juni 2015
Anlässlich der öffentlichen Veranstaltung vom 25. Juni 2015 wurde an jedem
Tag der Woche davor auf Radio Zürichsee ein Beitrag zu Power-to-Gas
gesendet (http://www.erdgasobersee.ch/produkte/power-to-gas/).
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3.4 Medienspiegel
Insgesamt wissen wir von weiteren 39 Beiträgen, die in der gedruckten Presse, in OnlineArtikeln oder in Fernsehbeiträgen zum Projekt an der HSR erschienen sind. Sie sind im
Folgenden aufgelistet.
15.08.2015
Online: „HSR: Solarstrom zu Treibstoff!“, ee-news.ch / EE-News (Link)
07.07.2015
Print: „Die HSR stellt ein innovatives Projekt vor“, Südostschweiz / Ausgabe
Glarus (Link)
30.06.2015
Print: „Die HSR stellt ein innovatives Projekt vor“, Südostschweiz / Ausgabe
Gaster & See (Link)
19.06.2015
Online: „Mit Strom aufs Gas“, nzz.ch / Neue Zürcher Zeitung Online (Link)
18.06.2015
Print: „Power-to-Gas: Sonne, Luft und Wasser = «Grüne Energie»“, Obersee
Nachrichten (Link)
02.06.2015
Print: „Gas geben für die Wende“, Kommunal Magazin (Link)
13.05.2015
Print: „Power-to-Gas - Energie der Zukunft?“, Smart Media in der Bilanz /
Themenbeilage (Link)
02.04.2015
Print: „Gas geben für die Wende“, Baublatt (Link)
01.04.2015
Print: „Power-to-Gas: Sonne, Luft und Wasser im Tank“, Kundenmagazin
Erdgas Obersee Nr. 9 (Link)
15.03.2015
Print: „HSR eröffnet schweizweit erste «Power to-Methane»-Anlage zur
Produktion von vollständig erneuerbarem Treibstoff“, Umwelttechnik
Schweiz (Link)
04.03.2015
Print: „Erste Produktion von vollständig erneuerbarem Treibstoff in der
Schweiz“, Aqua & Gas (Link)
26.02.2015
Print: „Demo-Anlage“, Umwelt Perspektiven (Link)
20.02.2015
Print: „Dank der HSR fahren Autos mit Luft und Wasser im Tank“,
Südostschweiz / Ausgabe Glarus (Link)
20.02.2015
Print: „Wie Luft, Sonne und Wasser an der HSR zu Treibstoff werden“,
Zürichsee-Zeitung / Bezirk Meilen (Link)
20.02.2015
Print: „HSR stellt Pilotanlage vor“, Zürichsee-Zeitung / Bezirk Meilen (Link)
19.02.2015
Print: „HSR produziert Treibstoff aus Sonne, Wasser und CO2- Emissionen“,
Umwelttechnik Schweiz (Link)
18.02.2015
Online: „Erste Power-to-Gas-Anlage der Schweiz“, bulletin-online.ch/de /
Bulletin-Online DE (Link)
16.02.2015
Print: „Heute noch Ideen, morgen schon Lösungen“, Smart Media im TagesAnzeiger / Themenbeilage (Link)
16.02.2015
TV: „Erste Power-to-Gas-Anlage in der Schweiz“, SRF 1 / Nano* (Play, Link)
Seite 14 von 23
15.02.2015
Print: „Dank HSR: Autos fahren mit Luft und Wasser im Tank“, Schweiz am
Sonntag / Ausgabe Gaster & See (Link)
14.02.2015
Print: „Treibstoff aus Sonne, Luft und Wasser“, Neue Zürcher Zeitung (Link)
13.02.2015
Online: „Tanken mit Luft, Sonne und Wasser statt mit Benzin“, 20min.ch / 20
minuten Online (Link)
13.02.2015
Online: „Treibstoff aus Sonne, Luft und Wasser, nzz.ch / Neue Zürcher
Zeitung Online (Link)
13.02.2015
Online: „HSR stellt erste Methangas-Anlage vor“, regio.ch / Regio.ch (Link)
13.02.2015
Online: „Sonnenenergie als Gas speichern“, srf.ch / SRF Schweizer Radio
und Fernsehen Online (Link)
13.02.2015
Online: "Riesige Batterie für das ganze Land", zsz.ch / Zürichsee-Zeitung
Online (Link)
12.02.2015
TV: „Innovation“, tvo / Das Ostschweizer Fernsehen / 60 Minuten (Play,
Link)
09.02.2015
Print: „Erdgas aus Sonne, Luft und Wasser“, Höfner Volksblatt (Link)
13.01.2015
Online: „HSR produziert Treibstoff aus Sonne und Wasser“, youtility.ch /
Youtility (Link)
19.12.2014
Print: „HSR produziert Treibstoff für Erdgasfahrzeuge“, Toggenburger
Nachrichten (Link)
19.12.2014
Print: „Hochschule produziert Treibstoff aus Sonne, Wasser und CO2“,
Zürichsee-Zeitung / Bezirk Horgen (Link)
18.12.2014
Print: „HSR produziert Treibstoff für Erdgasfahrzeuge“, Alttoggenburger /
Toggenburger Volksblatt (Link)
18.12.2014
Print: „Hochschule produziert Treibstoff aus Sonne, Wasser und CO2“,
Zürichsee-Zeitung / Bezirk Meilen (Link)
17.12.2014
Print: „HSR produziert Treibstoff für Erdgasfahrzeuge“, St. Galler Tagblatt /
Ausgabe St. Gallen+Gossau (Link)
16.12.2014
Online: „HSR produziert Treibstoff aus Sonne und Wasser“, cleantech.ch /
Cleantech.ch (Link)
16.12.2014
Print: „HSR produziert grünen Treibstoff“, Die Südostschweiz / Ausgabe
Gaster und See (Link)
16.12.2014
Print: „HSR produziert Treibstoff aus Sonne, Wasser und CO2-Emissionen“,
Zürichsee-Zeitung / Obersee (Link)
01.09.2014
Print: „Gas geben bei Power-to-Gas“, Aqua & Gas (Link)
30.05.2014
Print: „Audi stellt mit Windstrom Gas her“, Tages-Anzeiger (Link)
Seite 15 von 23
4
Fachdiskussionen
4.1 Veröffentlichungen
Bis jetzt gibt es nicht viele Veröffentlichungen über das detaillierte Betriebsverhalten und die
Leistungsfähigkeit von Power-to-Gas Anlagen in der Praxis. Obwohl die Schweiz über
Swissgrid am Projekt in Falkenhagen beteiligt ist, wurden nach derzeitigem Kenntnisstand
des Autors bislang keine quantitativen Zahlen bekannt gegeben. Auch über die Anlage in
Werlte ist ausser einem bereits vor der Inbetriebnahme publizierten Wirkungsgrad nicht viel
bekannt. Das IET wird in der Oktoberausgabe von Aqua und Gas quantitative Resultate zur
Pilot- und Demonstrationsanlage publizieren. Das instationäre Verhalten und die Resultate
der CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre mit der Technologie von Climeworks werden im
weiteren Projektverlauf untersucht und zu gegebener Zeit kommuniziert.
Oktober 2014
Artikel „Power-to-Gas“ in der Anwendung, Aqua und Gas, Oktober 2014
Oktober 2015
Artikel „Power-to-Gas zur Erzeugung erneuerbarer Treibstoffe, erste
Betriebserfahrungen mit der Pilot- und Demonstrationsanlage Power-toMethane HSR“, Aqua und Gas, Oktober 2015
Abbildung 6:
Noch unveröffentlichte Darstellung der Energieflüsse in der Pilot- und Demonstrationsanlage
Power-to-Methane in Rapperswil. Sie wird im Oktober 2015 Artikel im Aqua und Gas
enthalten sein und an den dritten Expertengesprächen gezeigt.
4.2 Steering Committee
13.02.2015
Erstes Treffen des Steering Committee, das aus Vertretern der Industrie, der
Politik und der Wissenschaft zusammengesetzt ist. Mitglieder siehe Tabelle
3. Hinzu kamen einige Gäste (Herr Sager – Direktor SVGW, Herr Seifert –
Audi AG, Frau Müller-Hellwig – Audi AG).
20.08.2015
Zweites Treffen des Steering Committee.
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Politik
Industrie
Wissenschaft
Tabelle 3:
Martin Landolt, Nationalrat, BDP
Thomas Böhni, Nationalrat, GLP
Barbara Keller-Inhelder, Kantonsrätin, SVP
Ernst Uhler, CEO, Erdgas Obersee AG, Erdgas Regio
Peter Graf, Leiter Marketing, St.Galler Stadtwerke
Martin Seifert, Ressortleiter, SVGW
Daniela Decurtins, Direktorin, VSG
Roland Heigl, Teamleiter Erneuerbare Energien, Audi
Jan Wurzbacher, Gründer und Direktor, Climeworks
Adrian Inauen, SN Energie AG, seit Mai 2015
Christian Bach, Abteilung Verbrennungsmotoren, EMPA
Markus Friedl, Institutsleiter, IET, HSR
Elimar Frank, Responsible Power-to-Gas, IET, HSR
Liste der Mitglieder des Steering Commitee
4.3 Expertengespräche
Als Schweizer Forum für die Umsetzung von Power-to-Gas konnten sich die
„Expertengespräche Power-to-Gas“ etablieren. Die Veranstaltung ist nicht öffentlich, sondern
richtet sich an Personen, die beruflich mit Energie zu tun haben.
13.05.2014
Erste Expertengespräche Power-to-Gas, Sponsoren: Regio
Solothurn, Sanktgaller Stadtwerke sgsw und Swissgas. (Link)
Energie
13.02.2015
Zweite Expertengespräche Power-to-Gas mit gleichzeitiger Eröffnung und
Vorstellung der Power-to-Gas Anlage, Sponsoren: Erdgas Obersee, Erdgas
Regio. (Link)
10.09.2015
Dritte Expertengespräche Power-to-Gas mit 100 Teilnehmenden.
Sponsoren: Regio Energie Solothurn, Audi, Swissgas. Wegen zu wenigen
Anmeldungen aus der französischsprachigen Schweiz wurde die
Veranstaltung nicht synchron auf Französisch übersetzt.
4.4 Erfahrungsgruppe
Die Erfahrungsgruppe dient dem Austausch von Erfahrungen zum Thema Power-to-Gas
unter aktuellen und zukünftigen Betreibern von Power-to-Gas Anlagen. Mitglieder sind:
Postauto Schweiz AG, Sankt Galler Stadtwerke sgsw, Regio Energie Solothurn, die EMPA
und der SVGW vertreten durch Martin Seifert. Die Protokolle sind vertraulich und werden
deshalb in diesem Bericht nicht aufgeführt.
04.07.2014
Erstes Treffen der Erfahrungsgruppe in Rapperswil
22.09.2015
Zweites Treffen der Erfahrungsgruppe in Brugg bei der Wasserstofftankstelle von Postauto Schweiz AG
25.03.2015
Drittes Treffen der Erfahrungsgruppe in Rapperswil
10.09.2015
Viertes Treffen der Erfahrungsgruppe in Rapperswil
27.11.2015
Vorgesehener Termin für das fünfte Treffen der Erfahrungsgruppe
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4.5 Schulung der Energiewirtschaft
25.06.2015
Erste Schulung der Gasindustrie zum Thema Power-to-Gas: Unter der
Leitung von Martin Seifert (Schweizerischer Verein des Gas- und
Wasserfaches, SVGW) und Vito Crameri (IET Institut für Energietechnik,
HSR Hochschule für Technik Rapperswil) haben 15 Teilnehmende aus der
Energiebranche an diesem Workshop eine theoretische Einführung in die
Thematik erhalten und konnten die Pilot- und Demonstrationsanlage der
Abbildung 7:
Flyer des Workshops.
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HSR im Betrieb besichtigen. Nach der Besichtigung wurden Details der
Technologie diskutiert und Aspekte, die bei der Realisierung eines Power-toGas Projektes zu beachten sind. An einem Apéro konnten sich die
Teilnehmenden mit Experten des IET austauschen. Aufgrund des Erfolgs
dieses Workshops werden der SVGW und das IET weitere Schulungen
durchführen.
Abbildung 8:
Eindrücke aus dem Workshop für die Energiebranche vom 25. Juni 2015:
Oben: Vito Crameri (IET) in einer theoretischen Vorlesung, Unten: Dr.
Elimar Frank (IET) bei der Führung durch die Pilot- und
Demonstrationsanlage.
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4.6 Beiträge zu Akzeptanz und Umsetzung
05.11.2014
„Forum Energieforschung“, Abendveranstaltung zum Thema „Trends in der
dezentralen Energieversorgung“ mit dem Thema Power-to-Gas (Link)
13.03.2015
Teilnahme an einer Diskussion zum Berichtsentwurf eine Life Cycle Analysis
über Power-to-Gas unter der Leitung von Martin Seifert beim Bundesamt für
Umwelt.
April 2015
Gespräche mit Groupe E über ein grosses Power-to-Gas Projekt.
18.06.2015
Teilnahme an einer Aktion auf dem Bundesplatz mit Nationalrat Thomas
Böhni, dem Verein Clean Fuel Now, Sunfire, der EMPA und dem IET (siehe
Abbildung 9)
Abbildung 9:
Bild vom 18. Juni 2015 auf dem Bundesplatz. Von links nach rechts: Prof. Dr. Markus Friedl
(IET), Thomas Böhni (Nationalrat), Johann Schneider-Ammann (Bundesrat).
01.07.2015
Workshop mit dem Geschäftsführer Herbert Bolliger und dem Experten
Stefan Meyer des Energieversorgers von Schaffhausen (SH Power), Martin
Seifer und Elisabetta Carrea vom SVGW, Stephan Rieke von Etogas und
Markus Friedl vom IET zu einer Machbarkeitsstudie von Power-to-Gas in
Schaffhausen.
04.08.2015
Workshop mit dem Geschäftsführer und dem technischen Leiter der KVA
Linth, Stephan Rieke von Etogas, Martin Seifert vom SVGW und dem IET zu
einem möglichen Business Case für Power-to-Gas bei einer KVA.
13.08.2015
Besuch von und Diskussion mit Prof. Dr. Martin Patel, Universität Genf,
seinen Mitarbeitern und Christopher Mutel, Paul Scherrer Institut. Es wurde
diskutiert, wie eine Power-to-Methane Anlage, die CO2 aus einer KVA
entnimmt in einer Life Cycle Assessment (LCA) behandelt wird sowie die
Unterschiede von „Attributional LCA“ und „Consequential LCA“
August bis Oktober 2015: Das IET beteiligt sich an der Erarbeitung einer neuen Norm G13.
Die Erfahrungen aus der Pilot- und Demonstrationsanlage werden dort
einfliessen.
30.10.2015
Workshop mit der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) mit 10 Teilnehmenden.
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4.7 Vorträge
22.10.2014
Referat von Markus Friedl „Power-to-Gas: Chancen und Risiken“ an den
Smart Energy Days des Verbands der Schweizerischen Elektrizitätsindustrie
in Baden.
26.03.2015
Vortrag von Markus Friedl zu „Power-to-Gas“ an der Generalversammlung
von Erdgas Linth in Glarus.
04.06.2015
Vortrag und Teilnahme von Markus Friedl an der Expo Energietechnik 2015
in Bilten am Podiumsgespräch „Die neue Mobilität – Kosten sparen und
Umwelt schützen beim Autofahren“ unter Teilnahme von Tesla und Amag
und Moderation von Frau Barbara Keller-Inhelder, Kantonsrätin SG.
17.09.2015
Vortrag „Conversion d’électricité en gaz pour une mobilité durable“ an der
Gas- und Wasserfachtagung des SVGW in Genf.
30.09.2015
Vortrag „“ an der 4th Conference on Carbon Dioxide as Feedstock for Fuels,
Chemistry and Polymers in Essen.
4.8 Studienarbeiten
In Studienarbeiten werden separate Aspekte von Power-to-Gas betrachtet, die nicht im
direkten Fokus des Projektes sind. Sie finden immer mit einem Industriepartner statt. Bis jetzt
wurden die folgenden Arbeiten durchgeführt:
Burkard, M. und Kost, F. „Power-to-Gas Prozessanalyse der Methanisierung“, Bachelorarbeit
Frühlingssemester 2013, Studiengang Erneuerbare Energie- und Umwelttechnik, betreut
durch Prof. Dr. Markus Friedl, 14. Juni 2013
Peterer, R. „Power to Gas I, Betriebsverhalten grosstechnischer Elektrolyseanlagen“,
Bachelorarbeit Frühlingssemester 2013, Studiengang Erneuerbare Energie- und
Umwelttechnik, betreut durch Prof. Dr. Heiner Prechtl, 14. Juni 2013
Bruggmann, Ph. „Synergien zwischen Power-to-Gas, Holzvergasungs- und Biogasanlagen“,
Bachelorarbeit Frühlingssemester 2014, Studiengang Erneuerbare Energien und
Umwelttechnik, betreut durch Boris Meier und Prof. Dr. Markus Friedl, 11. Juni 2014
Crameri, V. „Untersuchungen des Zusammenwirkens der Abwasserreinigungsanlage
Oberengadin als CO2-Quelle mit dem Power-to-Gas-Prozess“, Masterarbeit
Herbstsemester 2013, Master of Science in Engineering, betreut durch Prof. Dr. Markus
Friedl, 22. Januar 2015
Seiler, M. „Machbarkeitsstudie Power-to-Gas Integration in der KVA Linth“, Bachelorarbeit
Frühlingssemester 2015, Studiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik, betreut
durch Boris Meier und Prof. Dr. Markus Friedl, 2. Juni 2015
Bruggmann, Ph. „Machbarkeitsstudie Dezentrale Power-to-Gas Anlagen“, Bachelorarbeit
Frühlingssemester 2015, Master of Science in Engineering, betreut durch Boris Meier und
Prof. Dr. Markus Friedl, 24. Juni 2015
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5
Weitere Projekte
Um Power-to-Gas weiter stärken zu können, ist es wichtig, dass das IET auch nach Ablauf
der vorliegenden Projekte als Praxispartner im Bereich Power-to-Gas auftreten kann. Bereits
konnten weitere Projekte im Bereich Power-to-Gas akquiriert werden und es wurden Anträge
für Projekte eingereicht:
- Wissenschaftliche Begleitung des Power-to-Hydrogen Projektes von Regio Energie
Solothurn im Hybridwerk Aarmatt (FOGA Nr. 0260). Sobald das IET erste Messresultate
aus Solothurn erhalten wird, kann die Analyse beginnen.
- Nationalfondprojekt „Renewable Methane for Transport and Mobility“, Projektbudget
1.1 Mio CHF, davon 518’000 CHF vom Nationalfond über das nationale
Forschungsprogramm NFP70, Projektstart: 1. Oktober 2015, Projektdauer 3 Jahre, Unter
der Leitung des IET arbeiten die folgenden Gruppen: Prof. Dr. Klaus Frauendorfer
(Universität St.Gallen, HSG), Prof. Dr. Andreas Züttel (EPFL), Christian Bach (EMPA),
Prof. Dr. Urs Baier (ZHAW Wädenswil) und St.Galler Stadtwerke (sgsw). Im Rahmen
dieses Projektes hat das IET Institut für Energietechnik das Berechnungsmodell der
Schweizer Elektrizitätsversorgung von Prof. Dr. Gunzinger, ETH und Firma Super
Computing Systems
Abbildung 10:
Prognose Stromverbrauch Schweiz 2050 berechnet mit dem Modell von Prof. Dr. Gunzinger:
53 TWh: Angenommene installierte PV-leistung: 11.1 GW, Überschussstrom: 3’000 GWh
- Antrag EU-Projekt „Store and Go“ eingereicht am 6. Mai 2015, das IET hat bei der
Antragstellung die Schweizer Aktivitäten koordiniert und wird – falls der Antrag
angenommen wird – die Schweizer Aktivitäten innerhalb des Projektes koordinieren.
- Antrag Projekt konzentrierte CO2-Quellen eingereicht beim Bundesamt für Energie und
beim Foga.
- Im Moment laufen erste Diskussionen über eine Nachfolgeanlage, die nach Februar 2017
an der HSR stehen soll.
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6
Vorläufige Beurteilung von Power-to-Gas
Aufgrund der bis jetzt gemachten Erfahrungen, wird hier versucht, eine aktuelle und
vorläufige Beurteilung der Situation im Bereich Power-to-Gas vorzunehmen. Dass Power-toGas funktioniert – sowohl Power-to-Hydrogen als auch Power-to-Methane, beweisen die
zahlreichen Anlagen, unter anderem diejenige in Rapperswil. Die nächste Hürde, welche
Power-to-Gas nehmen muss, ist die Wirtschaftlichkeit. Diese wird bestimmt durch
- Politische Randbedingungen:
• Netznutzungsgebühr, von der heute Pumpspeicherwerken befreit sind, jedoch von
Power-to-Gas Anlagen zu entrichten sind.
• Strommarkliberalisierung, sodass der Strom („Power“) auf dem freien Markt eingekauft
werden kann.
• CO2-Abgabe, eine Erhöhung der Abgabe trägt zur Wirtschaftlichkeit von Power-to-Gas
bei, sofern das produzierte klimaneutrale Methan davon ausgenommen ist.
• Erneuerbares Methan ist heute zeitlich begrenzt von der Mineralölsteuer befreit. Das
hilft der Wirtschaftlichkeit von Power-to-Gas Anlagen.
- technischen Fortschritt:
• Reduktion der Investitionen durch reduzierte Herstellkosten, die sehr stark durch die
Kosten der Balance of Plant gegeben sind.
• Automatisierung reduziert die Betriebskosten.
• Zuverlässige Balance of Plant reduziert die Betriebskosten.
• Mittelfristig ist mit neuen Verfahren eine Steigerung der Effizienz möglich, vor allem
beim Elektrolyseur (z.B. mit Nutzung der nachgelagerten Abwärme für die
Aufwärmung/Verdampfung des zugeführten Wassers).
• „Lernkurve“ durch Massenproduktion
Noch in diesem Jahr werden erste Life Cycle Assessment-Studien zu Power-to-Gas
publiziert werden. Vorläufige Resultate zeigen, dass die Elektrizität erneuerbar sein muss
und nur mit geringen CO2 Emissionen belastet sein darf, um Power-to-Gas für die Umwelt
lohnend zu machen. Die Fachleute werden über sinnvolle Systemabgrenzungen sowie über
die Aussagekraft der beiden Ansätze „Attributional LCA“ und „Consequential LCA“
diskutieren.
Die Überlegungen des IET zeigen, dass nicht nur biogenes CO2 verwendet werden soll,
sondern auch „unvermeidbares“ CO2 aus konzentrierten Quellen verwendet werden kann.
Das CO2 aus der Luft zu nehmen, macht eine Power-to-Gas Anlage unabhängig von der
geografischen Lage und dem Betrieb einer CO2 Quelle. Zusätzlich reduziert die Entnahme
des CO2 aus der Atmosphäre die CO2-Konzentration und es erübrigen sich Diskussionen, ob
das produzierte Methan aufgrund des verwendeten CO2 erneuerbar ist.
Es gibt verschiedene Überlegungen zu ersten Grossanlagen in der Schweiz. Diese werden
vermutlich direkt neben stromerzeugenden Anlagen realisiert werden, um unter den heutigen
Bedingungen die Netznutzungsgebühr zu sparen. Zusätzlich werden lange Betriebszeiten
angestrebt, um die Investitionskosten auf möglichst viele Betriebsstunden zu verteilen.
Aktuellstes Beispiel ist das Projekt von Axpo, bei dem eine Power-to-Hydrogen Anlage mit
2 MW elektrischer Leistung direkt neben dem Laufwasserkraftwerk Eglisau-Glattfeld errichtet
wird 1.
Zusammen mit unterschiedlichen Partnern, wird das IET seinen Anstrengungen fortsetzen,
die Umsetzung von Power-to-Gas in der Realität zu begleiten, zu unterstützen und mit allen
Akteuren zu diskutieren.
1
http://www.axpo.com/axpo/ch/de/about-us/newsroom/media-releaes/2015/axpo-plant-anlage-beim-kraftwerkeglisau-glattfelden.html
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