USA – UKRAINE – RUSSLAND – CHINA – SYRIEN - KALIFAT EUROPA – TERROR - 3. WELTKRIEG ng 1 Eineinhalb Stunden haben US-Präsident Obama und Kremlchef Putin telefoniert. Das allein zeigt, wie ernst die Lage ist: Russland steht im Streit um die Schwarzmeer-Halbinsel Krim kurz vor einem Einmarsch in die Ukraine. Mit mehreren Tausend Soldaten hat Moskau bereits die Kontrolle über die auto-nome Republik übernommen. Das will Obama nicht hinnehmen. 04. 05. 2014 Obama warnt Russland «Wir akzeptieren diese Annexion niemals» «Wer einen Verbündeten angreift, greift alle an»: US-Präsident Barack Obama hat in einer Grundsatzrede in Warschau Russland vor jeder Aggression gegen einen Nato-Alliierten in Osteuropa gewarnt. Der amerikanische Präsident Obama hat Moskau vor aggressivem Verhalten in Osteuropa gewarnt. Gleichzeitig hat die deutsche Bundeskanzlerin dem Kreml mit weiteren Sanktionen gedroht. Der amerikanische Präsident Barack Obama hat Russland vor jeder Aggression gegen einen Nato-Alliierten in Osteuropa gewarnt. In einer Grundsatzrede in Warschau erinnerte Obama am Mittwoch an Artikel 5 des Nato-Vertrages. «Polen, und auch Litauen und Rumänien werden niemals alleine stehen», sagte Obama. Vielmehr stünden an ihrer Seite mit den USA die stärkste Militärmacht der Welt und mit der Nato eine unzerstörbare Allianz. 2 „Sie brauchen unbedingt Geld“ Eva Herman: Bankrotte USA reizen Russland so lange, bis es zum Krieg kommt Montag, 04.08.2014 Die ehemalige ARDModeratorin Eva Herman wirft den Amerikanern Kriegstreiberei vor Die ehemalige ARD-Nachrichtensprecherin Eva Herman bloggt für den russischen Sender „Voice of Russia“. In ihrem neuesten Beitrag erklärt sie, warum ein Krieg zwischen den Großmächten USA und Russland unaus-weichlich sei. Ihre Begründung: Es gehe ums Geld. "Es wird Krieg geben", schreibt die ehemalige Nachrichtensprecherin Eva Herman in ihrem Blog für den russischen Sender "Voice of Russia". "Nichts, aber auch gar nichts scheint die bankrotte US-Administration davon abhalten zu können, Russland so lange zu reizen, bis es knallt." Die USA bräuchten dringend Geld und würden alles dafür tun. Das ist Hermans Grundthese, die sie im Vorspann ihres Beitrags dadurch zu untermauern versucht, dass ein möglichst langer Krieg viel Geld in die Kassen der Amerikaner spülen würde. Putin ist am Ziel Die Ukrai- ne hat die Kontrolle über die Halbinsel Krim verloren 3 4 Russland steht vor Abschluss eines Mega - Gas – Deals mit China ! 19. 05. 2014 Seit zwei Jahrzehnten verhandeln China und Russland über ein Gaslieferabkommen. Nun steht Wladimir Putin kurz vor dem Durchbruch. Für Russland käme das Abkommen zum richtigen Zeitpunkt. China ist sich mit Russland «in weiten Teilen einig» 03. 03. 2014 Auf der Krim spitzt sich die Lage zu: Gepanzerte Fahrzeuge sind an der Grenze zur Krim aufgefahren. Derweil erhält Russland für sein Vorgehen auf der Krim Unterstützung aus China. 21. 05. 2014 Wird der chinesische Drache friedlich bleiben? - Oder die nächste große Krise auslösen? 5 Politische Konflikte gibt es reichlich rund um den Erdball. Zum Beispiel den permanenten Krisenherd im Nahen Osten oder den Konflikt in der Ukraine. Die größte Gefahr aber sieht US-Ökonom Nouriel Roubini nicht darin, sondern im Aufstieg Chinas. 01.08.14 Die Angst der USA vor Chinas neuer Super-Rakete Dongfeng-41 Sie fliegt in 20 Minuten von Asien nach Amerika – und das in 1000 Kilometern Höhe: China hat die Existenz der Dongfeng-41 bestätigt, einer hochmodernen Interkontinentalrakete. Zu stoppen ist sie kaum. , 12. Juni 2014, Inselstreit im Ostchinesischen Meer China und Japan drohen sich mit Kampfjets Der Stein des Anstosses: Luftaufnahme der Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Showdown vor der Insel Hainan: Ein chinesisches Kampfflugzeug hat sich nach Angaben des US-Pentagons einer amerikanischen Maschine drei Mal gefährlich genähert. Bis auf zehn Meter sei der Jet dreimal herangeflogen, teilte das Außenministerium mit. 6 23.12. 2014 China will Russland im Notfall aus der Krise holen Chinas Außenminister Wang Yi. Moskau und Peking sind wirtschaftlich immer stärker verflochten. Daher stellt sich China in der Krise demonstrativ hinter Russland, das seinerseits am Montag einen Stopp von Getreideexporten angekündigt hat. -------------------------26. 05. 2014 Ukraine Poroschenko wird Präsident, Klitschko Bürgermeister von Kiew In der Ukraine könnte der Oligarch Petro Poroschen die Präsidentschaftswahl schon im ersten Wahlgang für sich entschieden haben. Sein Verbündeter Vitali Klitschko hat offenbar die Bürgermeisterwahl in Kiew gewonnen. Firtasch: "Ukraine wird zum Schlachtfeld zwischen USA und Russland" 7 Der Oligarch Dmitrij Firtasch bietet runde Tische in Wien zur Lösung der Ukraine-Krise an, hält die jetzige Regierung für korrupt und schildert seinen Bruch mit Ex-Präsident Viktor Janukowitsch. 29. 08. 2014 04. 05. 2014 Ukraine veröffentlicht Militär-Karte: G-7-Gipfel im Zeichen der Ukraine-Krise Demonstratives Treffen ohne Putin EU-Kommissionspräsident Barroso zusammen mit EU-Ratspräsident Van Rompuy im Vorfeld des G7-Gipfels. Am Abend treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G-7-Staaten in Brüssel. Sie wollen den Druck auf Moskau aufrechterhalten, hoffen nach den ukrainischen Wahlen aber auch auf eine Annäherung. 8 Wie abhängig ist Österreich von Russland? 4,6 Milliarden Euro an Umsatz, hunderte Millionen an Steuern und Tausende Jobs Putins Einfluss Donnerstag, 19. Juni 2014 Unsere Regierung rollt für den russischen Präsidenten den roten Teppich aus - allen Protesten zum Trotz. Weil die Wirtschaft sonst 4,6 Milliarden Euro verliert. ------------------29. 06. 2014 Ukraine unterzeichnet Abkommen Barroso, Poroschenko, Van Rompuy Die Ukraine, Georgien und Moldau haben Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der EU unterschrieben. Moskau warnt nun vor "schwerwiegenden Konsequenzen". Moskau droht mit "Konsequenzen" 4. Juni 2014, Schwenk nach Osten Der Schwenk nach Osten hat schon vor ein paar Jahren begonnen: Der damalige Präsident Dmitri Medwedew empfängt den verstorbenen nordkoreanischen Diktator Kim Jong-Il 2011 in Moskau. 9 11. 09. 2014 - Russland testet atomar bestückbare Rakete ! Erfolgreicher Waffentest: Ein russisches Atom-U-Boot hat im Weißen Meer eine Interkontinentalrakete abgefeuert. Der mit Atomraketen bestückbare Flugkörper zerschellte plangemäß 6000 Kilometer weiter. 18. Dezember 2014 Das "Seemonster" Russlands unheimlicher Bomber Um ihre Atombomber von Startbahnen zu Lande unabhängig zu machen, entwickelten die Supermächte während des Kalten Krieges monströse Flugboote. Das sowjetische Ekranoplan KM war ein sogenanntes Bodeneffektfahrzeug. US-Geheimdienstexperten nannten das riesige Fluggerät auch das Kaspische Seemonster Als Jagdschutz für die Seamaster wurde der Überschalljäger Convair F2Y Sea Dart entwickelt. Auch dieses Flugzeug war wassertauglich. 10 07. 11. 2014 Krise: Nato erwägt Großmanöver nahe der russischen Grenze Amerikanisches F-22-Kampfflugzeug: Bisher übt die Nato nur im Westen des Bündnisses Die Nato denkt über provokante Aktionen gegen Moskau nach: Das westliche Militärbündnis will möglicherweise erstmals große Manöver in Osteuropa abhalten und damit in den Grenzregionen zu Russland. 23. 12. 2014 Großgeschwader russischer Kampfflugzeuge werden von deutschen Abfangjägern verfolgt ! 24. 10. 2014 Putin kritisiert "Vormachtstreben" der USAremlchef Wladimir Putin hat das "Vormachtstreben" der USA als Gefahr für den Weltfrieden kritisiert. Das "einseitige Diktat" Washingtons führe zu einer Verschärfung von Konflikten und zur Entwicklung radikaler Regime, sagte Putin am Freitag bei einem Expertenforum in der Schwarzmeerstadt Sotschi. Unter den Teilnehmern war auch Österreichs Altkanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP). Gorbatschow warnt vor Krieg in Europa Der Ex-Sowjetpräsident verurteilt die Sanktionen gegen Russland scharf. "Wir brauchen ein neues Tauwetter", so Gorbatschow. 11 Gipfel am Mittwoch Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt ihre Pendeldiplomatie (Kiew - Moskau - München) am Montag in Washington fort. Am Mittwoch soll es einen neuen Vierer- Gipfel mit den Präsidenten Francois Hollande (Frankreich), Petro Poroschenko (Ukraine) und Wladimir Putin (Russland) im weißrussischen Minsk geben. Erste Details aus dem geplanten Abkommen gleichen einer Kapitulation Kiews. ---------------- 09.02.2015 Plan für Ukraine ähnelt einer Kapitulation Kiews 12 21. Jänner 2015 - Ukraine will Armee auf 250.000 Mann vergrößern Der ukrainische Regierungschef Jazenjuk will die Armee des Landes auf 250.000 Mann vergrößern. Präsident Poroschenko versichert unterdessen, dass es keine gewaltsame Lösung des Ukraine-Konflikts geben könne. 11. 03. 2015 Materielle Hilfe: USA liefern Drohnen und gepanzerte Geländewagen an die Ukraine Militär-„Humvee“: Die USA liefern solche Geländewagen an die Ukraine Die Ukraine bekommt im Konflikt mit prorussischen Rebellen Ausrüstung von den USA. Außerdem wurden die Sanktionen gegen Russland ausgeweitet. Moskau zeigt sich fassungslos. ---------------------------12. 03. 2015 Machtdemonstration: USA schicken 3000 Soldaten ins Baltikum Ankunft in Riga: Fast 750 Militärfahrzeuge haben die USA nach Lettland geschickt Die USA rüsten Estland, Lettland und Litauen auf, "zur Abschreckung der russischen Aggression". Auch ein Großmanöver ist geplant. In der Ukraine bestätigt Präsident Poroschenko, dass die Separatisten ihre schweren Waffen abziehen. 13 17. 03. 2015 Putin - versetzt Nordflotte in Gefechtsbereitschaft Russlands Staatschef Wladimir Putin hat mehrere Manöver mit rund 38.000 Soldaten angeordnet. Dazu wurde die größte Flotte der russischen Marine in der Arktis in volle Gefechtsbereitschaft versetzt. 09. 08. 2014 „Das sind nicht nur Trainingsflüge“ 16 Maschinen in 10 Tagen: Russische AtomBomber fliegen in US-Luftverteidigungszone ------------------------- 12.09.2015 Diese Enthüllung hat politische Sprengkraft! Laut ukrainischen Militärkreisen schickt Wladimir Putin (62) seine Schergen aus der besetzten Ostukraine in den Syrien-Krieg, um dort Diktator Assad militärisch zu unterstützen. Der Kreml habe seine Strategie in der Ostukraine in den letzten Wochen überdacht und schlage nun einen grundlegenden Kurswechsel ein. Militärintervention in Syrien Russland setzt Bodentruppen ein 10.11. 2015 Mehrere russische Soldaten sind weitab von der Militärbasis Latakia geortet worden. Offenbar setzt der Kreml bei der Militäraktion in Syrien nicht nur die Luftwaffe ein, sondern auch Bodentruppen. 14 Der mörderische Assad-Clan Syriens langjähriger Herrscher Hafis al Assad mit seiner Frau Anisa in den späten Neunzigerjahren. Dahinter die Kinder Maher, Bashar, Basil, Majd und Bushra 15 Seit 45 Jahren lenkt die Assad-Familie mit brutaler Hand. Drahtzieher: Mutter, Bruder, Schwerster des Präsidenten. Ein Clan, der Frieden im Weg steht. -------------------------------------------------------------------- Projekt 4202 - Putin droht der Nato mit einer neuen Super-Atomwaffe 11. 11. 2015 Es ist wie einst im Kalten Krieg. Der russische Präsident droht der Nato mit einer neuartigen Super-Atomwaffe, die in der Lage sei, jedes Abwehrsystem zu durchbrechen. Man werde Angriffssysteme entwickeln, die "in mehrschichtigen Raketenabwehrsystemen operieren" könnten, sagte Wladimir Putin am Dienstag in Moskau. ---------------------------------- Hollande und Putin kündigen Kooperation an Frankreich und Russland schmieden Allianz gegen IS 27.11.2015 Hollande, Putin: Kampf gegen einen "gemeinsamen Feind" 16 Russland und Frankreich haben eine engere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung der Extremistenmiliz Islamischer Staat in Syrien angekündigt. Frankreichs Präsident Francois Hollande sagte am Donnerstag nach einem Arbeitsbesuch auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau, beide Länder würden künftig ihre Geheimdienst-Erkenntnisse über den IS und andere Rebellen-Gruppen teilen, um bei ihren Bombardements in Syrien effektiver vorgehen zu können. Zudem seien sich beide Länder einig, dass nur Terroristen und Kämpfer des IS angegriffen werden dürften, nicht aber solche, die gegen den Terrorismus kämpften. "Wir werden Informationen austauschen, wer angegriffen werden sollte und wer nicht." Russland war in der Vergangenheit wiederholt vorgeworfen worden, in Syrien vorrangig nicht gegen den IS zu kämpfen, sondern gegen Aufständische, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad stürzen wollen und die teils sogar von der westlichen Militärallianz unterstützt werden. Putin sagte, er sei bereit zum Kampf mit Frankreich gegen einen "gemeinsamen Feind" und auch zur Kooperation mit der von den USA angeführten westlichen Koalition. Zu Beginn des Treffens hatte Hollande erklärt, die Weltmächte müssten eine "große Koalition" bilden, um gegen Terroristen vorzugehen. Der französische Präsident betreibt derzeit eine diplomatische Offensive, um nach den Pariser Anschlägen von Mitte November mit 130 Toten eine gemeinsame Front gegen den IS aufzubauen. Zuletzt hatte sich Deutschland bereit erklärt, sich mit Aufklärungs- und Tankflugzeugen an dem Militäreinsatz in Syrien zu beteiligen. Auch Moskau sieht sich vom IS bedroht: So hat sich die Miliz zum Anschlag auf ein russisches Verkehrsflugzeug Ende Oktober über der Sinai-Halbinsel bekannt, bei dem alle 224 Menschen an Bord getötet worden waren. Hollande und Putin hoben am Donnerstag auch hervor, dass künftig verstärkt gegen Tanklaster vorgegangen werden müsse, die Öl durch das vom IS kontrollierte Gebiet transportieren. Damit könne eine wichtige Finanzierungsquelle der Miliz trocken gelegt werden. Putin wiederholte zudem Vorwürfe, die Türkei ginge nicht gegen Öl-Schmuggel des IS vor. Das Verhältnis zwischen Russland und dem Nato-Mitglied Türkei hat sich drastisch verschlechtert, seit die Türkei am Dienstag einen russischen Kampfjet im türkisch-syrischen Grenzgebiet abgeschossen hat. Uneins waren sich Hollande und Putin weiter in der Frage der politischen Zukunft Assads. Putin bekräftigte, Assad und die syrische Regierung seien Verbündete im Kampf gegen den Terror und das syrische Volk müsse über den Präsidenten entscheiden. Hollande erklärte indes, Assad könne künftig keine politische Rolle mehr in Syrien spielen. ---------------------------27. 11. 2915 Das sagen Politiker zum geplanten Bundeswehreinsatz in Syrien Nach den Pariser Anschlägen will die Bundesregierung mit „Tornado“ - Aufklärungsjets und einem Kriegsschiff in den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat eingreifen. Das sind die Meinungen zu dem geplanten Einsatz: 17 Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat den geplanten Bundeswehreinsatz als wichtig zum Schutz der Bevölkerung in Syrien gerechtfertigt. Die Regierung habe „schwere, aber richtige und notwendige Schritte beschlossen“, sagte die Ministerin am Donnerstag nach Sondersitzungen der Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD in Berlin. Jeder wisse aber, „dass dieses menschenverachtende Wüten jederzeit auch uns“ treffen könne. Dem IS müsse die ideologische Grundlage entzogen werden. Frankreichs Präsident François Hollande hat die deutschen Ankündigungen zum Kampf gegen den IS begrüßt. „Der Präsident der Republik bedankt sich herzlich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel für ihr Angebot, sich an den Operationen (...) gegen den IS in Syrien und im Irak zu beteiligen“, teilte der Élyséepalast am Donnerstagabend mit. „Dieser äußerst wichtiger Beitrag zeigt den Willen Deutschlands, eine führende Rolle im Kampf gegen die Geißel zu spielen, die der IS darstellt.“ Hollande setze nun darauf, dass die anderen Europäer den gleichen Schwung zeigen werden. Der Präsident sei überzeugt, dass sie ebenfalls auf seine Bitte um Solidarität reagieren, hieß es weiter. SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann hat eine baldige Zustimmung des Bundestags zum geplanten Einsatz der Bundeswehr angekündigt. Neben dem politischen Prozess sei auch ein militärisches Vorgehen nötig, sagte Oppermann am Donnerstagabend nach einer SPD-Fraktionssitzung in Berlin. „Deshalb werden wir dieses Mandat in der nächsten Woche zügig beraten und verabschieden.“ Dass durch den geplanten Anti-Terror-Einsatz die Gefahr von Anschlägen in Deutschland steige, glaube er nicht. Oppermann begründete den Einsatz auch mit deutschen Islamisten, die sich dem IS angeschlossen haben. 18 Die Linke lehnt den geplanten deutschen Militäreinsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) strikt ab. Fraktionschefin Sahra Wagenknecht sagte am Donnerstagabend in Berlin, der Einsatz werde den Terror und den IS nicht schwächen. „Er erhöht auch die Terrorgefahr in Deutschland.“ Zudem fehle ein ausreichendes UN-Mandat, somit sei der Einsatz völkerrechtswidrig. Man werde den IS nicht mit militärischen Mitteln besiegen können, solange es weiter Geldströme gebe und der IS mit Ölgeschäften weiter agieren könne. Die Grünen sehen den geplanten Bundeswehreinsatz äußerst skeptisch und halten ihre Zustimmung für fraglich. „Wir prüfen das Mandat, wenn es uns vorliegt“, sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt am Freitag in Berlin. „Aber: Eine Zustimmung zu einem Militäreinsatz, der bedeutet, dass wir Seite an Seite mit Assad kämpfen oder der Deals zulasten der Ukraine beinhaltet, kann ich mir nicht vorstellen.“ Die Stabilisierung der Diktatur von Machthaber Baschar al-Assad wäre direkt oder indirekt ein „Belebungsprogramm“ für die Terrormiliz IS, sagte Göring-Eckardt der Deutschen Presse-Agentur. Im syrischen Bürgerkrieg führt aus Sicht des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Armin Laschet kein Weg an einer Zusammenarbeit des Westens mit den Truppen von Staatschef Baschar al-Assad vorbei. „Um den IS zu bekämpfen, müssen wir alle Kräfte einbinden“, sagte Laschet dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag). Ohne Bodentruppen sei der IS aber nicht zu besiegen, sagte er. „Die Bodentruppen, die dafür zur Verfügung stehen, sind besonders die syrische Armee und die Kurden.“ Die Frage nach dem Schicksal Assads müsse dagegen bis zum Ende des Krieges zurückstehen. „Darüber haben die Syrer zu entscheiden und nicht wir.“ Laschet warnte davor, in Syrien die gleichen Fehler zu begehen wie im Irak. „Der erzwungene Sturz des Regimes durch den Irakkrieg war ein Ausgangspunkt für die Fehlentwicklungen der vergangenen 15 Jahre in der Region.“ 19 Russland kämpft mit Bodentruppen in Syrien 28.11. 2915 Hilfe für Assad: Russischer Stützpunkt in Latakia: Verstärkte Schlagkraft Wladimir Putin bestreitet es, doch Recherchen des SPIEGEL ergeben: Russland setzt zur Unterstützung des syrischen Diktators auch Bodentruppen und Artillerie ein. Zwei Soldaten einer Speznaz -Brigade sind bereits gefallen. Der Kreml baut trotz entgegengesetzter Beteuerungen von Präsident Wladimir Putin seine Militärhilfe für das Regime von Syriens Diktator Baschar al-Assad aus. Mittlerweile werden nach Informationen des SPIEGEL auch russische Bodentruppen eingesetzt. Mindestens zwei russische Soldaten sind demnach bereits im Syrieneinsatz gefallen. Sie gehörten zu einer Eliteeinheit des Militärgeheimdienstes GRU, genauer: zur 22. Speznas-Brigade, die nahe Rostow am Don stationiert ist. Dort fanden am 12. November auch die Beerdigungen statt. In den russischen Medien durfte der Tod der Soldaten nicht erwähnt werden. Russland unterstützt das Regime von Assad mit Luftschlägen - und auch mit Truppentransporten und Artillerie: So bringen russische Militärflugzeuge vom Typ Iljuschin, aber auch große Mi-24-Hubschrauber Assads Kämpfer ins Einsatzgebiet. Moskau verstärkt die syrische Schlagkraft außerdem offenbar mit Haubitzen vom Typ Msta-B, die zur 120. russischen Artilleriebrigade gehören eine Einheit, die eigentlich in Sibirien stationiert ist. Am Freitag brachte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius eine Einbeziehung der Soldaten des Assad-Regimes im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS) ins Spiel. Bei der Bekämpfung der Extremisten gebe es "zwei Maßnahmen: Bombardierungen und Truppen am Boden", sagte Fabius im Radiosender RTL. Die Bodentruppen könnten nicht von Frankreich gestellt werden, aber von Einheiten der oppositionellen Freien Syrischen Armee, von sunnitischen arabischen Truppen "und warum nicht auch von Regierungstruppen?", sagte Fabius. Westliche Staaten hatten bisher eine Zusammenarbeit mit Assad ausgeschlossen. 20 28. 11. 2015 Tornados in Syrien : Deutsche Fotos für den Luftkrieg der anderen Aufklärungstornados der Bundeswehr sollen in Syrien den Kampf gegen den IS unterstützen. Nicht die beste Lösung, aber etwas anderes kann Deutschland nicht bieten. Vor rund vier Jahrzehnten hängte die deutsche Luftwaffe die ersten Kameras unter ihre damals neuen Tornado-Kampfflugzeuge. Es war die Hoch-Zeit der Blockkonfrontation, und die Aufklärungsjets hatten eine präzise umrissene Aufgabe: Sie sollten so viele Informationen wie möglich über die Streitkräfte und die Infrastruktur der Gegenseite, des Warschauer Paktes, herausfinden. Mit gewissem Stolz berichteten damals Piloten, wie sie ihre Tornados über der Ostsee hart auf der Grenze zu Polen und der Sowjetunion flogen, den Flugzeugbauch zur Küste gerichtet, um ein verwertbares Foto einer Radarstellung zu bekommen. Die Aufklärungsbehälter, im Militärjargon "Recce Pods" (vom englischen reconnaissance, Aufklärung) genannt, enthielten herkömmliches Filmmaterial. Das musste nach der Landung der Maschinen erst entwickelt werden, und die Bundeswehr-Spezialisten bildeten sich einiges darauf ein, innerhalb von 45 Minuten nach dem Aufsetzen der Tornados auf dem heimischen Fliegerhorst nicht nur die Filme entwickelt zu haben, sondern bereits aus dem professionell ausgewerteten Material einen zusammenfassenden Bericht vorlegen zu können. Davon ist vieles Geschichte. Seit 2009 fliegt die Luftwaffe nicht mehr Filme durch die Gegend: Unter den Tornados hängen inzwischen sogenannte "Recce Lite Pods" des israelischen Herstellers Rafael, voll digitalisiert. Die ermöglichen nicht nur optische und Infrarot-Aufnahmen, sondern auch über eine Funkverbindung die Echtzeit-Übertragung der Aufnahmen zum Boden. Schneller als Drohnen und nicht wehrlos Dennoch bleibt die Frage, warum im Zeitalter der Drohnen überhaupt noch Aufklärung mit bemannten Flugzeugen, noch dazu mit teuren Jets, geflogen wird. Schließlich haben die unbemannten Systeme zahlreiche Vorteile: Sie können viel länger über einem Ziel kreisen und ein ständiges Videobild liefern – noch dazu praktisch unbemerkt, weil lautlos. Und es werden keine Besatzungsmitglieder gefährdet, wenn eine Drohne doch einmal entdeckt und abgeschossen wird. Die Vorteile der Drohnen, sagt Oberstleutnant Jörg Langer vom Kommando Luftwaffe in Berlin, sind allerdings auch ihre Nachteile. Denn die unbemannten Flieger sind nicht viel mehr als motorisierte Segelflugzeuge mit Kameras (und teilweise mit Raketen als Bewaffnung): bislang nur dafür ausgelegt, in Gebieten zu operieren, in denen es keine ernstzunehmende Bedrohung für sie gibt. Keine Gegner mit eigener Luftwaffe, vor allem aber: keine Gegner mit Flugabwehrgeschützen, die die Drohnen recht schnell vom Himmel holen können. 21 Die Tornado-Kampfjets dagegen wurden für das klassische Kriegsszenario entwickelt, und die Piloten sind darauf trainiert, mit gegnerischer Flugabwehr fertig zu werden. Zum einen, weil sie eine solche Bedrohung besser und schneller erkennen können als der Drohnen-Pilot vor seinem Monitor. Und zum anderen, weil sie besser manövrieren und ausweichen können. Gegen Beschuss mit Raketen haben die Kampfflugzeuge zudem Abwehrmaßnahmen an Bord: zum Beispiel Täuschkörper, Hitzefackeln, die dem Infrarot-Suchkopf einer Rakete ein lohnendes Ziel vorgaukeln. Vor allem aber: Die Jets sind mit Schallgeschwindigkeit deutlich schneller über einem Beobachtungsziel als die Drohnen mit Propellerantrieb. "Bei Bedarf können die sehr schnell Informationen über eine bestimmte Örtlichkeit liefern, während die Drohne noch unterwegs ist", sagt Langer. Und selbst wenn das Funksignal zu dem Aufklärungsbehälter abreiße und kein Live-Videobild möglich ist, weil die Tornados im Tiefflug unterwegs sind: Die Maschinen können innerhalb von Sekunden auf eine Höhe steigen, die wieder die LiveÜbertragung ermöglicht. Für alle Partner der Anti-IS-Koalition bleiben damit die RecceTornados das einzige, was Deutschland schnell und flexibel in einen Einsatz schicken kann. Die Franzosen nehmen das Angebot dennoch gern an – denn Aufklärungsmittel sind in jedem Konflikt Mangelware. Und die deutschen Aufklärungsergebnisse sollen ja nicht allein den Franzosen zugute kommen: Die Maschinen der Luftwaffe, so kündigte von der Leyen an, werden in die Anti-IS-Koalition eingebunden, die von den USA militärisch geführte Operation Inherent Resolve. Damit liefern die Deutschen demnächst faktisch Fotos für alle Länder, die am Luftkrieg gegen den IS beteiligt sind. Im Gegenzug dürfte die Luftwaffe dann auch auf eine wichtige Unterstützung der Verbündeten bei einem solchen Einsatz zurückgreifen: auf Spezialtruppen, die zur Rettung abgeschossener oder auch nur aus technischen Gründen abgestürzter Besatzungen von Kampfjets bereitstehen. "Wir haben zum Beispiel ganz klare Regeln, auch wie Evakuierungsteams gegebenenfalls auch retten können. Das heißt, wenn die Rettungskette nicht steht, würden wir nicht fliegen", sagte die deutsche Verteidigungsministerin im ZDF. Eigene Rettungsteams meinte sie wohl kaum, denn das würde einen für die Bundeswehr kaum leistbaren Aufwand bedeuten. Doch auf der türkischen Basis Inçirlik stehen seit Anfang Oktober genau solche Spezialisten der US-Luftwaffe bereit – für alle Mitglieder der Koalition. Mit den Aufklärungstornados und einem zusätzlich zugesagten Tankflugzeug, das ebenfalls für alle Mitglieder der Anti-IS-Koalition zur Verfügung stehen soll, ist die deutsche Beteiligung am Luftkrieg gegen den IS praktisch beschlossen. Ob dieser Luftkrieg, wie er bereits seit rund einem Jahr geführt wird, überhaupt sinnvoll ist – die Debatte wird in Deutschland derzeit eher weniger geführt. 22 4.12.2015 - Bundestagsdebatte zum Syrien-Einsatz: Es sollte wehtun Vor dem Blitzentscheid über den Syrien-Einsatz der Bundeswehr stritt der Bundestag heftig. Es wurde persönlich: Man schimpfte einander peinlich, heuchlerisch, herzlos. Plenardebatten im Bundestag haben immer auch etwas von Pausenhof: Emsiges Kommen und Gehen, jemand spielt auf dem Handy, es wird gelästert und geschimpft. Oft erbittert, ernst gemeint ist es selten. Anders sieht es aus, wenn über etwas debattiert wird, auf das sich eigentlich alle einigen können – und das deshalb jeder für sich beansprucht. Dann wird es bisweilen hässlich. Solidarität zum Beispiel findet jeder gut. Alle sind gegen den IS-Terror, alle fühlen mit Frankreich. Die Linke versteht unter Solidarität aber etwas anderes als die Regierungsparteien. Denen geht es vor allem um Bündnissolidarität. Das stellt auch ihre Abgeordneten vor ein Dilemma: Was ist wichtiger, eigenes Gewissen oder Fraktionsdisziplin? Wenn es solch innere Zerrissenheit gibt, werden die Stimmen umso lauter. So auch am heutigen Freitag, bevor der Syrien-Einsatz vom Bundestag beschlossen wurde – im "Tornado-Tempo", diesen Kalauer konnte man sich bei der Linkspartei nicht verkneifen. 77 Minuten Debatte waren angesetzt, und für Höflichkeiten blieb dementsprechend wenig Zeit: Es war nicht nur hitzig, es wurde persönlich. Man schimpfte einander peinlich, heuchlerisch, herzlos. Sprach den einen den Verstand ab, den anderen die Menschlichkeit. Nicht ohne Unterhaltungswert: SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich, der sich sogar selbst als "zerrissen" zwischen den Argumentationsfronten zu erkennen gab, zitierte mit Genuss aus Tweets von Linken-Abgeordneten, in denen sie den bewaffneten Kampf der Kurden gegen den "Islamischen Staat" (IS) feierten. Dabei hätte Deutschland ja auch schon geholfen, oder etwa nicht? Linken-Politikerin Wagenknecht: Hat die gerade "Mord" gesagt? 23 Die Linksfraktion wehrte sich. Die Stenografen des Bundestags blickten irgendwann nicht mehr in die Reihen, sondern einander ratlos ins Gesicht, so viele Zwischenrufe flogen nach vorn. Sahra Wagenknecht demonstrierte, dass auch nach dem Abgang Gregor Gysis als Vorsitzender der Linksfraktion aus deren Reihen deftige Rhetorik zu erwarten sein wird: "Wollen die Krieg führenden Staaten wirklich in einen Wettstreit mit dem IS treten, wer sich aufs Morden besser versteht?" Die Unionsseite musste da erst mal nach Luft schnappen: Hat die gerade "Mord" gesagt? Es hatte etwas von gegenseitigem An-den-Haaren-Ziehen: Fing eine Seite an, der Gegenseite wehzutun, riss die derart gepiesackte umso heftiger an der hübsch aufgewickelten Argumentation der anderen. Eine andere Strategie: Das lässige Wegwischen jeglicher Kritik, vorgeführt von Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. Der erklärte in Richtung Linksfraktion in freundlichem Singsang, es sei letztlich egal, ob mancher sich nicht ausreichend informiert fühlte: "Sie werden sowieso nicht zustimmen." Genug Zeit für Fragen habe es in den Ausschüssen gegeben. Klar könne die Opposition vor das Bundesverfassungsgericht ziehen, wenn sie denn einen Weg fände: "Wir sind da ganz gelassen." Als ob sie die ernsthafte Hoffnung hätten, mit ihren Reden noch Kollegen umstimmen zu können, versuchten einige Redner es mit Eindringlichkeit. Britta Haßelmann von den Grünen appellierte an das Ego ("Wir sind doch alle selbstbewusste Abgeordnete. Wo bleibt da eigentlich ihr Standing, verdammt noch mal?"), Norbert Röttgen (CDU) an das Mitgefühl, indem er bat, man solle sich doch mal in die Lage eines Mädchens versetzen, das täglich Brutalität und Terror unter dem IS erlebe: Da brauche es schon "verdammt gute Argumente" für eine Gegenstimme. Aufklärung nicht für Bomben, sondern für Freiheit und Menschenrechte, auch das ein wichtiger Baustein der Argumentationsschiene der Union, dessen man sich offenbar immer wieder selbst vergewissern musste. --------------------------- 1. Dezember 2015 "Kalter Krieg": Montenegro erhielt Einladung für NATO-Beitritt NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg. Trotz des Widerstands Russlands hat die NATO den Balkanstaat Montenegro eingeladen, 29. Mitglied des Militärbündnisses zu werden. Der montenegrinische Außenminister begrüßte die NATO-Einladung als einen "historischen Tag" für sein Land. Die Sicherheit und Stabilität am gesamten Balkan werde dadurch verbessert werden, wurde Außenminister Igor Luksic von Medien in Podgorica zitiert. Daher sei die NATO-Einladung auch eine hervorragende Nachricht für die Region. Der Regierung sei auch klar, dass es sich bei der Einladung nicht um das Ende eines Prozesses, sondern erst um dessen Beginn handle, fügte Luksic hinzu. Sein Land werde die 24 eingeschlagenen Reformen fortsetzen und sich weiterhin gegen Korruption und organisierte Kriminalität stark machen. Allerdings stehen nicht alle in Montenegro einem NATO-Beitritt positiv gegenüber. Kritik kam zuletzt immer wieder vonseiten der proserbischen Opposition sowie der serbischorthodoxen Kirche. Ihr Widerstand geht zumindest teilweise auf die von der NATO durchgeführten Luftangriffe gegen Serbien und Montenegro (damals Jugoslawien) während des Kosovokrieges zurück. Deshalb fordern die NATO-Gegner für den Fall eines Beitritts zur Allianz auch eine Volksabstimmung. Diese würden sie laut aktuellen Meinungsumfragen jedoch verlieren. Demnach sprechen sich 48 Prozent für und 38 Prozent der Bevölkerung gegen eine Mitgliedschaft im Verteidigungsbündnis aus. Den ersten Schritt in Richtung der NATO-Allianz hatte Montenegro gleich nach der Trennung von Serbien Ende 2006 unternommen, als es zum Mitglied der Partnerschaft für Frieden, einer ersten Vorstufe zur Mitgliedschaft in der Allianz, wurde. Zuletzt war es vor allem die Aussicht auf die bevorstehende NATO-Einladung, die das stark zerrüttete Regierungsbündnis aus der Demokratischen Partei der Sozialisten (DPS) von Premier Milo Djukanovic und der wesentlich kleineren Sozialdemokratischen Partei überhaupt noch zusammenhielt. Zu groß waren die Befürchtungen, innenpolitische Turbulenzen könnten die Einladung noch gefährden. Nun rechnen Beobachter aber mit vorgezogenen Parlamentswahlen, die von der Opposition schon seit September gefordert werden. Russen sprechen von "Kaltem Krieg" Zuletzt wurde das Bündnis im Jahr 2009 um Kroatien und Albanien erweitert. Russland hat die NATO mehrfach davor gewarnt, Montenegro aufzunehmen. Am 20. November verabschiedete das russische Parlament eine Erklärung, die den Plan zur Aufnahme des Kleinstaates verurteilt. "Podgoricas Absicht, der NATO beizutreten, ist ein schwerer Schlag für die traditionell freundlichen Beziehungen zwischen Russland und Montenegro", hieß es. Sicherheitsfragen durch die Teilung von Nationen in Blöcke anzugehen, sei "ein politisches Instrument des Kalten Kriegens". Diplomaten zufolge könnte Montenegro spätestens in eineinhalb Jahren NATO-Mitglied werden. Zuvor müssen noch die Verhandlungen über den Beitritt abgeschlossen und dieser durch die 28 bisherigen Mitglieder des Bündnisses ratifiziert werden. Nach mehr als eineinhalb Jahren Funkstille wegen der Ukraine-Krise will die NATO wieder den Kontakt zu Russland suchen. Er habe von den NATO-Außenministern den Auftrag erhalten zu prüfen, wie der Rat "als Werkzeug" für einen politischen Dialog mit Moskau genutzt werden könne, sagte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Mittwoch am Rande des NATO-Außenministertreffens in Brüssel. Das Verteidigungsbündnis hatte die Gespräche im NATO-Russland-Rat ebenso wie die militärische Zusammenarbeit mit Moskau nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim im April 2014 ausgesetzt. Zuvor hatte sich bereits Frank-Walter Steinmeier, der Außenminister Deutschlands - das seit längerem auf eine Wiederaufnahme der Gespräche drängt - zuversichtlich gezeigt, "dass vermutlich Treffen auf der Ebene der Botschafter demnächst wieder möglich" sein würden. 25 Stoltenberg begrüßte die Unterstützung der Minister, "den Rat wieder zusammentreten zu lassen". Er werde nun mit den NATO-Botschaftern der 28 Mitgliedstaaten darüber beraten, wie und wann dies geschehen soll. Der NATO-Generalsekretär hob hervor, dass das Bündnis "die Kanäle für politische Kontakte" mit der russischen Seite trotz der Ukraine-Krise immer offengehalten habe. -------------------- o3. 12. 2015 Britisches Parlament Grossbritannien fliegt Angriffe auf IS in Syrien Grossbritannien beteiligt sich an Luftangriffen auf die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien. Das Parlament in London stimmte am Mittwochabend nach langer Debatte mit deutlicher Mehrheit für einen entsprechende Vorschlag. Grossbritannien beteiligt sich an Luftangriffen auf die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) in Syrien. Das Parlament in London stimmte am Mittwochabend nach langer Debatte mit deutlicher Mehrheit für einen entsprechende Vorschlag der konservativen Regierung von Premierminister David Cameron. 397 Abgeordnete waren dafür, 223 dagegen. Damit könnten britische Flugzeuge bereits am Donnerstag erste Angriffe auf IS-Stellungen fliegen. Im Irak beteiligt das Land sich bereits an Luftangriffen auf die Miliz. Das Votum hatte sich abgezeichnet. Oppositionschef Jeremy Corbyn ist als überzeugter Pazifist zwar gegen die Ausweitung des Militäreinsatzes, gestand seinen LabourAbgeordneten aber zu, ihrem Gewissen zu folgen. Mehr als 60 Labour-Abgeordnete stimmten mit den Konservativen und gegen die Linie des Parteichefs, darunter auch Schatten-Aussenminister Hilary Benn. Cameron hatte seit Monaten Stimmung für den Kampfeinsatz gemacht, doch erst nach den Anschlägen von Paris schwenkte eine klare Mehrheit der Abgeordneten auf seinen Kurs ein. Die USA hatten am Mittwoch die Nato-Partner aufgefordert, sich noch stärker an der Bekämpfung des IS zu beteiligen. Man habe unter anderem um Spezialkräfte und Polizeiausbilder gebeten. Bisher halfen die Briten in Syrien bei der Luftüberwachung und mit der Betankung von Kampfflugzeugen. Frankreich fliegt dort bereits Luftangriffe. Die Bundeswehr will «Tornado»-Flugzeuge als Aufklärer schicken, zudem sollen ein Tankflugzeug und eine Fregatte zum Anti-IS-Einsatz kommen. Cameron hatte seit Monaten Stimmung für den Kampfeinsatz gemacht, doch erst nach den Anschlägen von Paris schwenkte eine klare Mehrheit der Abgeordneten auf seinen Kurs ein. Die USA hatten am Mittwoch die Nato-Partner aufgefordert, sich noch stärker an der Bekämpfung des IS zu beteiligen. Man habe unter anderem um Spezialkräfte und Polizeiausbilder gebeten. Bisher halfen die Briten in Syrien bei der Luftüberwachung und mit der Betankung von Kampfflugzeugen. Frankreich fliegt dort bereits 26 Luftangriffe. Die Bundeswehr will «Tornado»-Flugzeuge als Aufklärer schicken, zudem sollen ein Tankflugzeug und eine Fregatte zum Anti-IS-Einsatz kommen. Kritiker der Entscheidung in London gaben während der mehr fast elfstündigen Debatte vor allem zu bedenken, dass es keine ausreichend starken und zugleich moderaten Bodentruppen in Syrien gebe, die den IS bekämpften. Zudem bemängelten sie, dass es wie schon im Irak-Krieg keinen überzeugenden Plan gebe, wie es politisch in dem Bürgerkriegsland weitergehen solle. Vor dem Parlament demonstrierten auch am späten Abend noch Hunderte gegen den Einsatz. Cameron hat mehrfach betont, dass es aus britischer Sicht keine Zukunft für Machthaber Baschar al-Assad in Syrien gebe. Seiner Darstellung nach kämpfen in Syrien rund 70 000 Oppositionelle, die keinen radikalen Gruppen angehören, die meisten in der Freien Syrischen Armee. Dazu kämen rund 20 000 kurdische Kämpfer. Streit gab es über eine Äusserung Camerons vom Dienstagabend, als er bei einem Treffen mit Parteifreunden die Gegner seines Vorstosses als «Haufen TerroristenSympathisanten» bezeichnet haben soll. Trotz mehrfacher Aufforderung während der Debatte entschuldigte er sich nicht dafür. ---------------------o3. 12. 2015 Geheimes Atomwaffenprogramm Verdacht gegen Iran hat sich erhärtet Iran hat bis vor einigen Jahren an der Entwicklung von Atomwaffen gearbeitet. Dies ist der Befund der Uno-Atombehörde. Doch Iran kann weiterhin mit einer Aufhebung der Sanktionen rechnen. Der ehemalige iranische Präsident Ahmadinejad besuchte die Nuklearanlage in Fordow nahe Isfahan im Jahr 2009. Seit Jahren geht die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) dem Vorwurf nach, Iran habe an Atomwaffen gearbeitet. Nun liegt ihr Befund vor: Ein geheimes Forschungsprogramm zur Entwicklung von Atombomben hat es wohl tatsächlich gegeben. Allerdings erfolgten diese Anstrengungen vor allem bis 2003 und kamen nicht über Forschungs- und Machbarkeitsstudien hinaus. Das sind die wesentlichen Schlussfolgerungen eines mit Spannung erwarteten Berichts der IAEA, der am Mittwochabend durchgesickert ist (PDF). 27 Koordinierter Effort Die Behörde spricht von einer «Reihe von Aktivitäten mit Bezug zur Entwicklung eines nuklearen Sprengkörpers» und betont, es habe sich dabei vor 2003 um einen «koordinierten Effort» gehandelt. Iran habe das Programm nach 2003 zum Teil noch weitergeführt, doch seit 2009 gebe es keine glaubwürdigen Anzeichen mehr für entsprechende Aktivitäten. Aus dem Bericht der IAEA geht ferner hervor, dass Iran sich auf den Erwerb des technischen Know-how konzentriert, aber den Schritt zum Bau einer Bombe nicht vollzogen hat. Dafür hätte Teheran nukleares Spaltmaterial aus seinem zivilen Anreicherungsprogramm beiseite schaffen müssen. Doch Anzeichen für einen solchen Missbrauch für militärische Zwecke hat die IAEA nach eigenen Angaben nicht entdeckt. Der Verdacht einer «möglichen militärischen Dimension» (PMD) des iranischen Atomprogramms hatte seit Jahren das Verhältnis zwischen Iran und dem Ausland vergiftet. Im Juli einigte sich das Land mit den fünf Uno-Vetomächten sowie Deutschland auf einen Weg zu Beilegung des Atomstreits. Im Rahmen dieser Vereinbarung sicherte die IAEA zu, bis Mitte Dezember ihre Untersuchung zum Streitfall PMD abzuschliessen. Keine Überraschung Für die USA und ihre westlichen Verbündeten kommt der Befund der IAEA nicht überraschend. In Washington will man nach dem Abkommen vom Juli nur noch nach vorne schauen und besteht nicht auf einer Bestrafung vergangener atomarer Sünden. Die meisten internationalen Sanktionen gegen Iran dürften somit plangemäss Anfang nächsten Jahres aufgehoben werden, sobald Iran sein Atomprogramm wie vereinbart zurückgefahren hat. 03. 12. 2015 Reform der Schweizer Armee Sicherheit ist kein Spielball Die Armeereform ist schon arg zerredet worden. In welche Richtung soll das wichtigste Sicherheitsinstrument derEidgenossenschaft weiter entwickelt werden? Darüber wird seit Jahren zähflüssig diskutiert. Die Debatte belegt vor allem etwas: Im Lande Schweiz herrscht sicherheitspolitische Konfusion. Wer zur Linken wenigstens für eine «Armee light» plädiert, hat einen schweren Stand gegen die roten und grünen Falken, die gar keine Armee wollen. Auf der anderen Seite will die SVP eine kraftstrotzende Armee, die aber ausserhalb der Landesgrenzen nichts verloren habe. Legitimerweise wird von Befürwortern der Landesverteidigung die Frage aufgeworfen, ob eine markant geschrumpfte Armee den klassischen militärischen Kernauftrag noch erfüllen könnte. Dass aber die Verfassung auch militärische Einsätze zugunsten der Friedenssicherung explizit als Armeeauftrag bezeichnet, negiert beispielsweise die Volkspartei rundweg. 28 Am Mittwoch hat sich der Nationalrat in zweiter Lesung über die Armeereform gebeugt. Bundesrat Ueli Maurer erinnerte daran, dass sich das Parlament bereits vor über vier Jahren auf die wichtigsten Eckwerte des Projekts «Weiterentwicklung der Armee» – Sollbestand 100 000, jährlicher Budgetrahmen 5 Milliarden Franken – verständigt habe. Trotzdem feilschte die grosse Kammer nochmals um die immergleichen Eckwerte, als befinde sie sich auf einem orientalischen Basar. Immerhin ist die Vorlage diesmal nicht vollends abgestürzt. Durchgesetzt hat sich die von FDP und CVP vorgespurte Marschorder: Den Armeeplanern soll in absehbarer Zeit ein Budget von 5 Milliarden Franken zur Verfügung gestellt werden. Die Truppen sollen vollständig ausgerüstet, die Milizsoldaten zeitgemäss ausgebildet und die Einsatzdoktrin auf die wahrscheinlichen Risiken ausgerichtet werden. Parallel dazu ist der Sollbestand von 200 000 auf 100 000 Armeeangehörige zu reduzieren. Es darf damit gerechnet werden, dass das Parlament die so konzipierte Armeereform in der Frühjahrssession unter Dach und Fach bringt. Damit würde eine Reform resultieren, die in vielerlei Hinsicht den Abschied von traditionellen militärischen Konzepten mit sich bringt. Die Fokussierung auf neue Bedrohungsformen, wie sie sich vor kurzem in Paris in hässlich-brutaler Weise manifestiert haben, erfordert zwingend ein Umdenken in den Köpfen. Armeeplaner, Bundesrat und bürgerliche Parlamentsmehrheit sind jetzt auf einen sicherheitspolitischen Weg geschwenkt, der in die richtige Richtung führt. Doch man täusche sich nicht. Von einem sicherheitspolitischen Burgfrieden ist die Schweiz weit entfernt. Armeekritiker, die von einer «Scheinreform» sprechen, und Armeebefürworter, welche die Reform als militärpolitische Kapitulationserklärung geisseln, werden inhaltlich niemals zueinanderfinden. Trotzdem ist es denkbar, dass sich die beiden Lager in einem Referendumskampf die Hände reichen werden. Es befremdet, dass in der Schweiz über die eigene Armee gestritten wird, als wäre sie ein Spielball, während unsere Nachbarstaaten im Angesicht des islamistischen Terrors militärische Interventionen erwägen. Die fehlende Ernsthaftigkeit, mit der hierzulande über sicherheitspolitische Konzepte gestritten wird, schürt Unsicherheit. Dazu hat der Bundesrat seinen Teil beigetragen, indem er die Armee seit vielen Jahren in erster Linie als Zitrone betrachtet, die noch nicht ausgepresst ist. Die bürgerlichen Parteien ihrerseits sollten erkennen, dass auch Investitionen in die Sicherheit plafoniert werden müssen. Es gilt, die Balance zu finden zwischen genereller Budgetdisziplin und sicherheitspolitischer Anspruchsmentalität. Wenn die bürgerlichen Parteien jetzt 5 Milliarden Franken für die Armee einfordern, müssen sie in Kürze auch konkret benennen, wo andernorts gespart werden soll. Von Schulterschlüssen ist in letzter Zeit oft die Rede gewesen. In der Sicherheitspolitik muss das gelingen, zumal die Linke abseitsstehen wird. Das bedeutet für die bürgerlichen Parteien, dass sie die Armeereform in einem allfälligen Referendumskampf Schulter an Schulter sowohl gegen pazifistische Traumtänzer als auch gegen finanzpolitisch masslose Patrioten verteidigen müssen. Falls das nicht gelingt, schlittert die Armee in eine existenzielle Sinnkrise. Nationalrat steht hinter Reform - 20 Milliarden Franken für die Armee 29 Auch der Nationalrat steht nun hinter der Armeereform. Mit nur 71 Gegenstimmen genehmigte er am Mittwoch die Vorlage. Eigentlich hätte Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf die Vorlage vertreten müssen. Der militärische Teil, etwa Bereitschaft, Ausbildung oder Leistungen der Armee, war in der zweiten Runde nämlich weitgehend unbestritten. Dafür gab die Finanzierung zu reden. Der Bundesrat hatte vorgeschlagen, der Armee mit einem vierjährigen Zahlungsrahmen mehr Planungssicherheit zu geben. Die Höhe der finanziellen Ausstattung liess er jedoch offen. Es war diese Unverbindlichkeit, die die Vorlage in der letzten Sommersession zum Absturz brachte. Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SiK) legte daher einen Bundesbeschluss vor, mit dem der Armee in den Jahren 2017-2020 insgesamt 20 Milliarden Franken zugesprochen werden. Das sind jene 5 Milliarden Franken pro Jahr, für die sich das Parlament in den letzten Jahren mehrmals ausgesprochen hat. Spardruck ignoriert Der Bundesrat hält das im Moment allerdings nicht für finanzierbar. Im Rahmen des nächsten Sparpakets hat er ein Verteidigungsbudget von rund 18,8 Milliarden Franken vorgeschlagen. Im Grundsatz seien 5 Milliarden Franken pro Jahr unbestritten, sagte Bundesrat Ueli Maurer. Der Betrag könne aber nicht schon ab 2017 ausgegeben werden, sondern erst ab 2019. Nach Ansicht des Nationalrats braucht es für die Umsetzung der Armeereform aber sofort 20 Milliarden Franken. Es handle sich bereits um einen Kompromiss, die Armee habe ihren Sparbeitrag schon geleistet, sagte Kommissionssprecher Thomas Hurter (svp., Schaffhausen). Die Mehrheit hörte den Appell und stimmte dem von der Kommission vorgelegten Bundesbeschluss mit 121 zu 71 Stimmen zu. Ob das Parlament den Entscheid beim Stabilisierungsprogramm und dann in den jeweiligen Jahresbudgets bestätigt, wird sich zeigen. «Die Verteilkämpfe werden noch kommen», sagte Hurter. Erfolglos waren Minderheitsanträge für höhere oder tiefere Beträge. Links-Grün wollte nur einen Zahlungsrahmen von 17,6 Milliarden Franken bewilligen, die GLP beantragte 18,8 Milliarden und die SVP 21,6 Milliarden Franken. Lorenz Hess (bdp., Bern) sprach von «Schlaumeiereien», da diese Beträge nicht den inhaltlichen Beschlüssen entsprächen. Weitgehende Einigung Diese hatte der Rat zuvor gefällt. Dabei wurde auch noch einmal über die Grösse der Armee gestritten. SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz (BE) rief den Nationalrat auf, den Sollbestand angesichts von Kriegen und Terror bei 120‘000 Mann festzulegen. Die Armee müsse personell so ausgestattet werden, dass sie die Bevölkerung schützen könne, sagte Erich von Siebenthal (svp., Bern). 120‘000 Armeeangehörige könnten gar nicht ausgerüstet werden, gab Maurer zu bedenken. SP, Grüne und Grünliberale beantragten eine Reduktion auf 80‘000 Mann. Die Mehrheit beschloss aber einen Sollbestand von 100‘000 und einen Effektivbestand von 140‘000. Laut Hurter handelt es sich um den «kleinsten oder grössten gemeinsamen Nenner, je nach politischer Couleur». Die Armee soll rascher mobilisiert werden können, 35‘000 Mann sollen innerhalb von 10 Tagen eingesetzt werden können. Die Truppe soll voll ausgerüstet, die 30 Kaderausbildung verbessert und die Armee besser in den Regionen verankert werden. Zudem werden Flugplätze, Waffenplätze und Kampfbauten geschlossen. Die Rekrutenschule wird auf 18 Wochen verkürzt, danach folgen nach dem Willen des Ständerats fünf Wiederholungskurse zu drei Wochen. Der Nationalrat hingegen beschloss mit 134 zu 59 Stimmen, sechs WK durchzuführen. Die Mehrheit war der Meinung, dass dies das Minimum sei für eine gute Ausbildung. Die Anzahl der Diensttage würde damit immer noch von 265 auf rund 245 reduziert. Die Ombudsstelle, die das Parlament ursprünglich selber bestellt hatte, wurde aus der Vorlage gestrichen. Ansprechpartner seien die direkten Vorgesetzten, sagte Maurer. In der Milizarmee funktioniere das. Eine Einigung gab es auch bei der Ausserdienststellung von Panzern, Artillerie oder Kampfjets: Dieser Schritt muss künftig vom Parlament abgesegnet werden. Gerangel der Generäle Zu reden gab die Gliederung der Armee. Umstritten war insbesondere der Entscheid des Ständerats, Heer und Luftwaffe nicht dem Chef der Armee direkt zu unterstellt, sondern unter einem Kommando Operationen zusammenzufassen. SVP und ein Teil der FDP versuchten vergeblich, das wieder zu ändern: Heer und Luftwaffe seien die strategische Sicherheitsreserve der Schweiz und müssten rasch zur Verfügung stehen, sagte Walter Müller (fdp., St. Gallen). Ihr Einsatz dürfe nicht durch eine zusätzliche Führungsebene verzögert werden. Die Vorlage geht nun mit wenigen Differenzen zurück an den Ständerat. Die Ablehnung durch den Nationalrat hat die Reform bereits um ein Jahr verzögert. Diese kann nicht vor 2017 in Kraft gesetzt werden, die Umsetzung ist ab 2018 vorgesehen. Ursprünglich war geplant, ein Jahr früher damit zu beginnen. Obwohl der Zahlungsrahmen im Bundesbeschluss nicht dem Referendum untersteht, ist die Drohung nicht vom Tisch. Die Gruppe für eine Schweiz ohne Armee (GSoA) hält den Armeebestand immer noch für zu hoch und behält sich darum vor, Unterschriften gegen die Reform als Ganze zu sammeln. ----------------------------- 3. 12. 2015 Frankreich hat seine ganz eigenen Ziele in Syrien Der aktuelle Einsatz westlicher Truppen in Syrien gilt dem Islamischen Staat. Trotzdem sollte man wissen, wie Frankreich und andere Mächte schon vor hundert Jahren in der Levante agiert haben. Mit Versprechen sollte man vorsichtig sein – sie könnten eingefordert werden. "Jedwede Unterstützung" hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Frankreichs Präsident François Hollande nach den Terroranschlägen von Paris mit 130 Toten zugesagt. Aus Solidarität mit dem attackierten Nachbarstaat war das wohl auch richtig. Allerdings reichen Frankreichs Interessen in der Levante weit über den 13. November zurück. Das sollte man wissen. Schon vor genau 100 Jahren, mitten im Ersten Weltkrieg, begehrte "La Grande Nation" mehr Einfluss in der Levante, dem östlichen Ufer des Mittelmeers. Syrien, der Libanon und Palästina waren die Landschaften, die Pariser Strategen im Blick hatten als französische Einflusszone im Nahen Osten nach dem Sieg in Europa. 31 So legten die Großmächte England und Frankreich 1916 ihre Interessensphären in Syrien fest Seit der Antike bis zum Ausgreifen des Osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert waren diese Küsten fast durchweg reich und kultiviert gewesen. Im Ersten Weltkrieg sahen französische Diplomaten die Chance, sich aus dem Erbe der zerbrechenden islamischen Vielvölkerherrschaft zu bedienen, das zu den Kriegsgegnern der Entente gehörte. Im Verlauf des Jahres 1915, als auf belgischem und französischem Boden Millionen Männer einander im Stellungskrieg töteten, einigten sich Diplomaten aus London und Paris darauf, ihre Nachkriegsinteressen im Nahen Osten zu koordinieren. Die konkreten Verhandlungen übernahmen Sir Mark Sykes, ein 36-jähriger Hochadliger, konservativer Abgeordneter und Nahost-Experte, sowie François Georges-Picot, der Generalkonsul Frankreichs in Beirut. Beide gingen davon aus, dass Teile des bisherigen Osmanischen Reiches unter die direkte Herrschaft ihrer beiden Staaten fallen und weitere Teile als jeweilige Interessensphäre gelten würden. Faktisch ging es also um die Kolonialisierung des Nahen und Mittleren Ostens. Die Diplomaten François Georges-Picot (l.; 1870-1951) und Sir Mark Sykes ( 1879-1919 ) verhandelten 1915/16 über Syriens Zukunft 32 Sykes und Georges-Picot kamen rasch voran, denn sie verhandelten zulasten Dritter, nämlich der einheimischen Araber und Juden, die mit etwa acht Prozent der Bevölkerung in Palästina allerdings eine Minderheit darstellten. Schon am 3. Januar 1916 einigten sich die Unterhändler auf eine Aufteilung der Landschaften zwischen Mittelmeer und Persischem Golf. Sykes und Georges-Picot kamen rasch voran, denn sie verhandelten zulasten Dritter, nämlich der einheimischen Araber und Juden, die mit etwa acht Prozent der Bevölkerung in Palästina allerdings eine Minderheit darstellten. Schon am 3. Januar 1916 einigten sich die Unterhändler auf eine Aufteilung der Landschaften zwischen Mittelmeer und Persischem Golf. Frankreich sollte die syrische Küste von Kilikien bis zum südlichen Libanon bekommen, zusätzlich war eine Einflusszone bis nach Mossul in Kurdistan vorgesehen. Großbritannien hatte sich mehr für den Mittleren Osten interessiert, insbesondere für die beiden osmanischen Provinzen Bagdad und Basra. Hinzukommen sollte eine Einflusszone nach Westen bis zu den Hafenstädten Akkon und Haifa. Dagegen sollte der Rest von Palästina einer "internationalen Verwaltung" unterstellt werden, deren Form mit Russland abzustimmen sei. Das Abkommen, zu dem eine Karte mit den genauen De-facto-Kolonien und den nur vage durch rote und blaue Linien getrennten Einflusszonen gehörte, wurde noch im Februar 1916 von den Regierungen in London und Paris ratifiziert und am 16. Mai in einem Notenwechsel formal bestätigt. Natürlich alles streng geheim, denn derlei Geschacher hätte vielleicht nicht in der jeweils eigenen Öffentlichkeit, mit Sicherheit jedoch bei neutralen Staaten einschließlich der USA für Ärger gesorgt. --------------------- Krieg in Syrien: Neuer Militärstützpunkt für Russland 6.12.2015 Die Hinweise, dass Russland eine zweite Luftwaffenbasis in Syrien einrichtet, verdichten sich. Nachdem ein Journalist der kuwaitischen Tageszeitung «Al-Rai» mit guten Kontakten im Umfeld des syrischen Regimes am Montag davon berichtet hatte , bestätigten dies nun dem Asad-Regime nahestehende Quellen und ein nicht namentlich genannter amerikanischer Spitzenbeamter dem Sender Fox News. Russland unterhält bereits eine Luftwaffenbasis, die im September in der Küstenstadt Latakia eingerichtet wurde, und baut jetzt seine Präsenz im Landesinneren Syriens aus. 33 Russland unterhält bereits eine Luftwaffenbasis in der Küstenstadt Latakia. -----------------------6.12.2015 Kampf gegen den IS Irak reagiert gereizt auf türkische Truppen im Norden Die Türkei hat offenbar Hunderte von Soldaten in die Redion Mossul im Nordirak entsandt. Die Truppen sollen dort irakische Kämpfer ausbilden. Die irakische Regierung reagiert wenig erfreut. Der Irak hat die Türkei zum sofortigen Abzug ihrer Soldaten aus dem Norden des Landes aufgerufen. Die Entsendung der Einsatzkräfte sei ohne Zustimmung der Regierung erfolgt, hiess es am Samstag in einer Erklärung des irakischen Ministerpräsidenten Haider al-Abadi. - Bagdad stellt der Türkei ein 48-Stunden-Ultimatum Ankara müsse alle seine Soldaten innerhalb von 48 Stunden zurückziehen, fordert der Irak 34 Im Streit um die Stationierung türkischer Soldaten im kurdischen Norden des Irak hat die Regierung in Bagdad dem Nachbarland ein Ultimatum gestellt. Ankara müsse alle seine Soldaten innerhalb von 48 Stunden zurückziehen, forderte der irakische Regierungschef Haider al-Abadi am Sonntagabend. Wenn dies nicht geschehe, werde er "alle zur Verfügung stehenden Optionen" nutzen. Die türkischen Streitkräfte seien "ohne Billigung und ohne Wissen der irakischen Regierung" ins Land eingedrungen, erklärte der Regierungschef. Vor wenigen Tagen waren im Irak etwa 150 türkische Soldaten mit 20 bis 25 Panzern in der Region um Baschika nördlich von Mossul angekommen. Die Ölstadt Mossul war im Juni 2014 von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) überrannt worden. Medien berichten von weitaus umfangreicherer Stationierung Nach offiziellen türkischen Angaben handelte es sich bei der Truppenbewegung lediglich um eine Rotation innerhalb der Ausbildungsmission der türkischen Armee für kurdische Peschmerga-Kämpfer, die für den Kampf gegen die IS-Miliz ausgebildet würden. Türkische Medien berichteten aber über eine weitaus umfangreichere Stationierung. Erdogan: infrage" --------------------------------- "Abzug der Soldaten kommt nicht Trotz der Empörung in Bagdad hält die Türkei an der Stationierung ihrer Soldaten im Nordirak fest. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Donnerstagabend bei einer Pressekonferenz in Ankara, ein Abzug der Soldaten komme "nicht infrage". Sie würden nur "Ausbildung" für kurdische Peschmerga - Kämpfer leisten, versicherte Erdogan. 35 Die Zahl der türkischen Soldaten werde entsprechend der Ausbildungserfordernisse "erhöht oder verringert". Die Türkei hatte in der vergangenen Woche mehrere Hundert Soldaten sowie mehr als 20 Panzer in Bashika nahe der Stadt Mossul im Nordirak stationiert, Mossul wird von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat kontrolliert. Nach türkischen Angaben sollen dort neben kurdischen Peschmerga auch sunnitische AntiIS- Kämpfer aus dem Irak ausgebildet werden. Irak sieht Verletzung der staatlichen Souveränität Die irakische Zentralregierung hatte wütend auf die Stationierung der türkischen Soldaten reagiert. Dies sei ohne Zustimmung Bagdads erfolgt und eine Verletzung der staatlichen Souveränität des Iraks. Bagdad stellte der Türkei ein Ultimatum zum Truppenabzug, das aber ohne ein Einlenken Ankaras verstrich. Iraks Regierungschef Haider al- Abadi steht unter innenpolitischem Druck, nicht noch mehr ausländische Truppen im Land zuzulassen. Vor allem schii-tische, vom Iran unterstützte Milizen, die im Kampf Bagdads gegen die IS- Miliz eine wichtige Rolle spielen, lehnen die türkische Truppenpräsenz vehement ab. Im Zuge der von Washington angeführten Anti- ISKoalition befinden sich seit dem vergangenen Jahr bereits Tausende USMilitärberater im Irak. ---------------------12.12.2015 USA fordern von Deutschland größeren Militäreinsatz gegen IS Treibstoffübernahme von einem Airbus A310 MRTT. Die ersten deutschen „Tornados“ starten vom schleswig-holsteinischen Jagel aus zur Unterstützung des Kampfes gegen die IS-Terrormiliz in Syrien. Irak, Syrien, Libyen – in diesen Ländern wütet die Terrormiliz „Islamischer Staat“ besonders brutal. Nach den Anschlägen von Paris hat die Anti-IS-Koalition ihre Angriffe gegen die Terrormiliz intensiviert. Auch Deutschland will sich nun stärker beteiligen: mit Aufklärungsflugzeugen und Soldaten. Das Wichtigste in Kürze: Tausende Menschen fliehen vor dem Terror der radikalen Islamisten nach Europa. Eine internationale Koalition fliegt Luftangriffe auf IS-Stellungen. Russland fliegt Bombenangriffe in Syrien - dem Kreml zufolge allein gegen Terroristen. Allerdings schlagen syrische Aktivisten Alarm: Demnach kämpft Moskau auch gezielt gegen Assad-Gegner, die keiner Terrororganisation angehören. An den Luftangriffen in Syrien beteiligt sich Deutschland mit Aufklärungs-Tornados. Trotz der eilig beschlossenen Entsendung deutscher Unterstützungskräfte für die von den Vereinigten Staaten angeführte Anti-IS-Koalition bat der amerikanische Verteidigungsminister Ashton Carter vergangene Woche seine deutsche Kollegin per Brief um weitere Beiträge der Bundeswehr. 36 Eine konkrete Wunschliste enthält das Schreiben an Ursula von der Leyen (CDU) offenbar noch nicht. Gleichwohl konnte der Brief als Aufforderung verstanden werden, das deutsche Engagement zu erweitern. Aus Sicht der vom Vorstoß überraschten Bundesregierung versuchen die USA mit ähnlichen Schreiben an weitere Partner eine stärkere Teilnahme an den Luftschlägen in Syrien und dem Irak zu erreichen. Dass Washington trotz der Bereitstellung von Kampfflugzeugen und einer Fregatte weitere Forderungen stellt, setzt Berlin unter Druck. Bisher hat Verteidigungsministerin von der Leyen auf den Brief nicht geantwortet. Am Donnerstag waren die ersten beiden deutschen "Tornados" auf dem türkischen Stützpunkt Incirlik gelandet. Von Januar an sollen die Jets erste Aufklärungsmissionen über Syrien fliegen. Lawrow für internationales Bündnis gegen den IS: Kooperation nötig 19.56 Uhr: Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) muss nach Ansicht des russischen Außenministers Sergej Lawrow mit mehr internationaler Zusammenarbeit bekämpft werden. "Nichts sollte uns davon abhalten, den Terrorismus zu besiegen", sagte Lawrow am Freitag in Rom, wo er bei einer Mittelmeerkonferenz sprach und Italiens Außenminister Paolo Gentiloni traf. "Wir wollen nicht mit der US-geführten Koalition konkurrieren wir haben eine Kooperation vorgeschlagen", sagte er. Lawrow forderte, sekundäre Dinge müssten im Kampf gegen den Terrorismus beiseite gestellt und dem Ziel untergeordnet werden. Im Kampf gegen den IS brauche es eine ähnliche große internationale Kooperation wie im Zweiten Weltkrieg. "Es darf keine Hindernisse geben", forderte er. - -------------------- Sahra Wagenknecht warnt vor dem Ausbruch des Dritten Weltkriegs 12.12.2015 Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht kritisiert den Syrien-Einsatz der Bundeswehr scharf, sie warnt gar vor dem Ausbruch eines Dritten Weltkriegs. Jetzt erklärt sie, wieso sie die Intervention des Westens für einen Fehler hält. "Deutschland beteiligt sich an einem Krieg, dessen Verlauf niemand wirklich in der Hand hat", sagt Linken-Fraktionschefin Sahra Wagenknecht in einem Interview mit "Spiegel Online". Uneinigkeit herrsche zwischen 15 Staaten, die momentan auf syrischem Boden kämpfen. Die Amerikaner etwa verfolgten nicht nur das Ziel, den IS zu bekämpfen, sondern mehr noch Assad zu stürzen. Auch die Türkei habe andere Prioritäten, als den Islamischen Staat zu bekämpfen. Den türkischen Präsidenten nennt Wagenknecht einen "Terrorpaten", der Journalisten verfolgt und mit dem IS Vetternwirtschaft betreibe. Sie kritisiert europäische Doppelmoral: "Die EU will der Türkei drei Milliarden Euro für das Versprechen geben, ihre Grenze für Flüchtlinge zu schließen, aber die Grenze zum "Islamischen Staat" ist immer noch offen." 37 "Erdogan muss unter Druck gesetzt werden" Die Lösung liege nicht darin, Gewalt anzuwenden, sondern den IS von neuen Kämpfern, Waffen und Geld abzuschneiden. "Erdogan muss unter Druck gesetzt werden, endlich seine verdeckte Terrorunterstützung zu beenden und die türkische Grenze für den IS zu schließen." Militärisches Eingreifen spiele dem IS jetzt nur in die Hände, Bombardierungen fordern zivile Opfer und schüren Hass, sagt Wagenknecht. ---------------------------- Uno-Sicherheitsrat: Irak beschwert sich über türkische Truppenpräsenz 12.12.2015 Der Konflikt zwischen dem Irak und der Türkei hat jetzt die Uno erreicht. Bagdad wandte sich besorgt an den Sicherheitsrat. In einem Schreiben an den Uno-Sicherheitsrat hat sich der Irak über die Stationierung türkischer Soldaten in dem Land beschwert. In dem Schreiben zeigte sich der irakische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Mohammed Ali Alhakim, nach den Worten von Ratspräsidentin Samantha Power besorgt über die Lage. Forderungen stellte Alhakim laut Power nicht. Die Türkei hatte in der vergangenen Woche mehrere Hundert Soldaten sowie mehr als 20 Panzer in Baschika nördlich der Stadt Mossul im Nordirak stationiert. Nach türkischen Angaben sollen dort neben kurdischen Peschmerga auch sunnitische Anti-IS-Kämpfer aus dem Irak ausgebildet werden. Die irakische Zentralregierung hatte wütend auf die Stationierung der türkischen Soldaten reagiert. Diese sei ohne Zustimmung Bagdads erfolgt und sei eine Verletzung der staatlichen Souveränität des Iraks. Bagdad stellte der Türkei ein Ultimatum zum Truppenabzug, das jedoch ohne ein Einlenken Ankaras verstrich. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sagte am Freitag in Istanbul: "Im Moment kommt so etwas wie ein Rückzug unserer Soldaten nicht in Frage." Er betonte erneut, die Soldaten seien nicht in der Region, um zu kämpfen. Die türkische Regierung beharrt darauf, dass die Solda-ten mit Einverständnis des Irak dort eingesetzt seien. Die US-Botschafterin bei der Uno, Power, bekräftigte die Haltung der USA, wonach jegliche Truppenpräsenz im Irak im Einverständnis mit der Regierung in Bagdad erfolgen müsse. Die Regierungen beider Länder forderte sie auf, eine einvernehmliche Lösung herbeizuführen. 38 Gebiete unter Kontrolle in Syrien und im Irak --------------------------17.12.15 USA verkauft Taiwan Waffen für 1,8 Milliarden Dollar Taiwanesische Schiffe bei einer Marineübung Die US-Lieferungen sollen die Selbstverteidigungskraft Taiwans stärken. Peking will "notwendige Maßnahmen" ergreifen. Die USA haben einen 1,8 Milliarden Dollar schweren Waffendeal mit Taiwan bekanntgegeben - und erntet damit heftige Kritik aus China. Nach der Verkündung des Waffengeschäfts, umgerechnet im Wert von 1,67 Milliarden Euro, wurde die amerikanische Geschäftsträgerin in Peking ins Außenministerium zitiert. Kaye Lee wurde eine Protestnote übergeben. 39 Die USA hatten seit vier Jahren keine Waffen mehr an Taiwan geliefert. Das Geschäft solle die Selbstverteidigungskraft Taiwans stärken, teilte das Außenministerium in Washington am Mittwoch mit. Die kommunistische Führung in Peking betrachtet die demokratische Inselrepublik nur als abtrünnige Provinz und droht mit einer gewaltsamen Rückeroberung. Die USA fühlen sich hingegen der Verteidigung der jungen Demokratie verpflichtet. Chinas Vizeaußenminister Zheng Zeguang protestierte gegenüber der USGeschäftsträgerin Kaye Lee. Taiwan sei "ein untrennbarer Teil chinesischen Territoriums". Die Waffenlieferungen schädigten Chinas Souveränität und Sicherheitsinteressen. Sanktionen gegen beteiligte Firmen China werde "notwendige Maßnahmen" ergreifen und - wie bei ähnlichen Lieferungen früher auch schon - Sanktionen gegen die Firmen verhängen, die sich an dem Geschäft beteiligen. Details nannte der Vizeaußenminister aber nicht. Die USA hatten China vorab am Mittwoch über die geplanten Waffenlieferungen zwei Fregatten der Perry-Klasse, Amphibienfahrzeuge, Panzer- und Flugabwehrraketen sowie Feuerleitsysteme - unterrichtet, wie ein Sprecher des US-Außenministeriums in Washington mitteilte. Er gehe nicht davon aus, dass die Beziehungen wegen des Geschäfts zwangsläufig leiden müssten. Die Ankündigung der neuen Waffenlieferungen erfolgt nur vier Wochen vor der Präsidentenwahl am 16. Jänner in Taiwan. Nach Umfragen ist ein Regierungswechsel zu erwarten, der Spannungen mit China auslösen könnte. Die Kandidatin Tsai Ing-wen von der oppositionellen Fortschrittspartei (DPP), die ihre Wurzeln in der Unabhängigkeitsbewegung hat, könnte Taiwans erste Präsidentin werden. Waffenlieferungen US-rechtskonform Der Außenamtssprecher in Washington hob hervor, dass die Lieferung im Einklang mit dem US-Gesetz für die Beziehungen zu Taiwan von 1979 stehe. Danach haben sich die USA verpflichtet, Taiwan "Waffen defensiver Art" zu liefern und in die Lage zu versetzen, "eine ausreichende Selbstverteidigungsfähigkeit zu wahren". Auch wird darin jeder Versuch, "die Zukunft Taiwans mit anderen als friedlichen Mitteln zu bestimmen", als Bedrohung des Westpazifiks und große Sorge der USA definiert. Das Gesetz wurde erlassen, nachdem die USA die kommunistische Volksrepublik diplomatisch anerkannt hatten und deswegen die Beziehungen zu Taipeh abbrechen mussten. Taiwan: Skepsis über Annäherung mit China Nach dem Ende des Bürgerkrieges in China waren die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang auf die Insel geflüchtet, während die Kommunisten 1949 die 40 Macht in China übernahmen. Seither betrachtet Peking die Insel als Teil Chinas und droht mit Waffengewalt, falls sich die Insel formell unabhängig erklären sollte. In der achtjährigen Amtszeit des bisherigen taiwanesischen Präsidenten Ma Yingjeou von der Kuomintang gab es eine deutliche Annäherung an Peking, die unter den 23 Millionen Taiwanesen aber zunehmend auf Unbehagen stößt. Zum ersten Mal seit mehr als sechs Jahrzehnten hatten sich sogar die Präsidenten Taiwans und Chinas im November in Singapur getroffen. -------------------- 18. 12. 2015 Nächtlicher Chefwechsel Polens Regierung lässt Nato – Zentrum stürmen Polens Verteidigungsminister hat den Chef einer Nato-Einrichtung mitten in der Nacht abgesetzt. Damit will die nationalkonservative Regierung eine weitere Stelle unter ihre Kontrolle bringen. Krzysztof Dusza im Interview. Beamte des polnischen Verteidigungsministeriums und Militärpolizisten haben in der Nacht zum Freitag in einer aufsehenerregenden Aktion ein von der Nato betreutes Spionageabwehrzentrum in Warschau gestürmt, um den bisherigen Leiter zu ersetzen. Lokale Medien berichteten von einem gewaltsamen Eindringen in das Gebäude, was jedoch nicht bestätigt wurde. Ebenfalls in der Nacht veröffentlichte das Verteidigungsministerium ein Communiqué, wonach Verteidigungsminister Antoni Macierewicz Oberst Robert Bala als neuen Leiter der Behörde ernannt habe. Der stellvertretende Verteidigungsminister Bartosz Kownacki erläuterte gegenüber Radio RMF, einige Mitarbeiter des Zentrums hätten sich ihrer Versetzung widersetzt. Sie genössen aber das Vertrauen der neuen nationalkonservativen Regierung nicht. ----------------------------41 18.12.2015 Kaczynskis Rechte spaltet Polen: Wer nicht sein Freund ist, ist sein Feind Skrupellos baut der Nationalkonservative Jaroslaw Kaczynski mit Hilfe von Präsident und Premierministerin Polen um. Er spaltet damit sein Land - am Samstag wollen wieder Zehntausende gegen den Kurswechsel protestieren. Wenn er seine Hand hebt, folgt die gesamte Fraktion: Jaroslaw Kaczynski gibt bei der nationalkonservativen Partei "Recht und Gerechtigkeit", kurz PiS, auch im Parlament den Kurs vor. Dabei ist er nicht einmal Fraktionschef, sondern nur einfacher Abgeordneter - zumindest auf dem Papier. • • Doch Kaczynski ist es, der Polen radikal umkrempelt und die Machtzentren mit seinen Getreuen besetzt - ein Entwicklung, die nicht nur die Bundesregierung entsetzt. Die PiS verfügt im Sejm seit den Parlamentswahlen Ende Oktober über eine absolute Mehrheit, sie stellt mit Beata Szydlo die Premierministerin. Und auch im Präsidentenpalast sitzt ein Gefolgsmann Kaczynskis: Andrzej Duda, er gewann im Mai die Präsidentschaftswahl. Duda und Szydlo hat Kaczynski sorgfältig selbst ausgewählt, und beide tun das, was er sagt. Die beiden Politiker gelten als Marionetten des Parteigründers, der mit uneingeschränkter Autorität ein strenges Regiment führt - zumal nach dem Verlust seines Zwillingsbruders Lech, der 2010 beim Absturz der Präsidentenmaschine im russischen Smolensk ums Leben kam. Ein Unglück, das nach Lesart Kaczynskis ein Attentat war. Nach Jahren in der Opposition beherrscht Jaroslaw Kaczynski nicht nur das Parlament und das Kabinett, sondern auch das Präsidentenamt. In den vier Wochen seit Amtsantritt der Regierung haben er und seine Helfer damit begonnen, Polen umzubauen - und dabei, so sehen es ihre Kritiker, die Verfassung mehrmals gebrochen: Geheimdienste: Die PiS-Regierung von Szydlo entließ vier von fünf Chefs der Geheimdienste. Zum neuen Geheimdienstkoordinator wurde der einstige und umstrittene Chef des Anti-Korruptions-Büros CBA, Mariusz Kaminski, ernannt. Er war allerdings wegen Amtsmissbrauchs zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Damit Kaminski sein Amt antreten konnte, begnadigte ihn Präsident Duda kurzerhand - obwohl das Urteil gegen Kaminski noch gar nicht rechtskräftig war. Verfassungsgericht: Die Vorgängerregierung der liberalkonservativen Bürgerplattform PO hatte fünf der 15 Richter neu ernannt, obwohl eigentlich nur zwei nötig gewesen wären - ein Gesetzesbruch laut Juristen. Doch die neue nationalkonservative Regierung ging noch viel weiter, sie 42 wollte die Posten mit ihren eigenen Leuten besetzen. Um die bereits ausgewählten Richter wieder zu kippen, erließ sie deshalb extra ein Gesetz. Obwohl die übrigen zehn Richter des Verfassungsgerichts dies für ungültig erklärten, vereidigte Duda zügig die von der PiS ernannten Juristen. In den Augen vieler Polen ist dies ein Anschlag auf die demokratische Kontrollinstanz - sie wehren sich dagegen. Auch am Samstag wollen wieder Zehntausende in ganz Polen demonstrieren. Dazu aufgerufen hat das "Komitee zum Schutz der Demokratie" (KOD) - eine Bürgerbewegung, die an eine Keimzelle der Solidarnosc anknüpft: an das Komitee zur Verteidigung der Arbeiter (KOR) aus dem Jahre 1977. Bereits am vergangenen Wochenende waren bis zu 50.000 Menschen allein in Warschau auf die Straße gegangen, um für Demokratie und Freiheit in ihrem Land zu demonstrieren. Kaczynski, der sich am Sonntag von seinen Anhängern bejubeln ließ, bezichtigte die Demonstranten des "Vaterlandsverrats", der "bei manchen Leuten wie in den Genen" sei: Sie seien "Polen der schlimmsten Sorte", so sein Urteil. Facebook-Aufruf zu Demonstrationen am Samstag in ganz Polen Wer nicht Freund ist, der ist Feind: Deutschlands östlicher Nachbar ist tiefer denn je gespalten. Nationalkonservative und Liberale stehen sich immer unversöhnlicher gegenüber. Beide Lager beanspruchen für sich, für Polen und dessen Freiheit zu kämpfen. Lech Walesa, Ex-Präsident und bekannt für seine Zuspitzungen, warnte bereits vor einem "Bürgerkrieg" in Polen. Reformen müssten offen und demokratisch erfolgen und nicht "auf brutale Weise", mahnte der einstige Solidarnosc-Anführer. Politik im Orbánschen Sinne Kaczynski will einen starken Staat, der möglichst viele Bereiche kontrolliert, aber seinen Bürgern dafür Fürsorge des Staates wie etwa höheres Kindergeld verspricht. Das erinnert an die Politik in Ungarn. Dort verschaffte sich Premier Viktor Orbán Einfluss über das höchste Gericht und auf die Medien. Ein Schritt, der auch in Polen geplant ist: Spitzenpositionen im staatlichen Radio und Fernsehen sollen mit Vertrauensleuten 43 besetzt werden, ein Regierungsbevollmächtigter soll staatliche Programme auf den Kurs der PiS trimmen. Viel über das Medienverständnis der PiS sagte auch der Auftritt des neuen Kulturministers Piotr Glinski Ende November aus. Der empfand die kritischen Nachfragen einer Journalistin des öffentlichen Fernsehens als ungerechtfertigt und ließ sie suspendieren. "Schleichenden Staatsstreich" Was für die Medien gelten soll, ist bei den Staats- oder teilstaatlichen Konzernen schon längst im Gange: Nach und nach tauscht die PiS-Regierung die Spitzen aus. Der Chef des größten Mineralölkonzerns des Landes, PKN Orlen, wurde am Donnerstag abgesetzt. Am Freitag folgte der Leiter des landeseigenen Unternehmens für Sport und Touristik PL.2012, das auch das Nationalstadion in Warschau betreibt. Der frühere Dissident und Chefredakteur der linksliberalen Zeitung "Gazeta Wyborcza“, Adam Michnik, nennt diesen Prozess einen „schleichenden Staatsstreich“. Europäische Politiker zeigen sich bereits alarmiert. Doch Kaczynski lässt sich nicht beirren. Er weiß, dass die rechtlichen Möglichkeiten, seine Regierung in die Schranken zu weisen, sehr begrenzt sind. Eigentlich gibt es dafür nur Artikel 7 des Lissabon-Vertrags, der bei Verstößen gegen Grundrechte den Entzug des Stimmrechtes vorsieht. Dies aber hat sich die EU-Kommission bisher nicht einmal bei Orbán getraut. --------------------- Nationalkonservative an der Macht - Berlin entsetzt über polnische Regierung: "Bestätigt schlimmste Befürchtungen" 18.12.2015 Die Vorstöße der neuen polnischen Regierung werden in Deutschland äußerst kritisch gesehen. In der Bundesregierung zieht man schon Vergleiche zum ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Die Politik der neuen nationalkonservativen Regierung in Polen sorgt einem Medienbericht zufolge für Entsetzen bei der Bundesre-gier-ung. "Spiegel online" zitiert ein namentlich nicht genanntes Kabinettsmitglied mit den Worten: "Was sich derzeit in Warschau abspielt, bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen." Der Versuch, Einfluss auf Justiz und Presse zu nehmen, erinnere an den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán. Die polnische Regierung will unter anderem das Gesetz über das Verfassungsgericht ändern. Kritiker sehen darin einen Versuch, dessen Rechte zu beschneiden. Darüber hinaus soll die Direktoren-Wahl bei den öffentlich-rechtlichen Medien künftig stärker von der Warschauer Regierung beeinflusst werden. 44 Offizielle Zurückhaltung Offiziell hieß es aus Berlin lediglich, die Bundesregierung beobachte die jüngsten Entwicklungen aufmerksam. Ein Regierungssprecher betonte, die Beziehungen zwischen beiden Ländern seien enger als je zuvor. Die Bundesregierung sei überzeugt, "dass Deutschen und Polen am besten gedient ist, wenn wir diese Gemeinsamkeiten weiterentwickeln Noch kein Termin mit Merkel Laut "Spiegel online" ist Berlin auch darüber verwundert, dass Ministerpräsidentin Beata Szydlo trotz Einladung noch keinen Termin für ein Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgeschlagen habe. Das sei ein "höchst ungewöhnliches Vorgehen", heißt es in dem Bericht. Der Sprecher der Bundesregierung teilte dazu mit, Szydlo habe die Einladung angenommen. "Derzeit befinden sich beide Seiten in der Abstimmung über einen möglichen Termin." --------------------------- Südchinesisches Meer: Peking empört über Bomberflug der US-Luftwaffe Heikle Machtspiele im Südchinesischen Meer: China fühlt sich durch den Überflug eines B-52-Bombers nahe den Spratly-Inseln provoziert. Das Pentagon prüft den Vorfall. Versehentlicher Flug oder bewusste Provokation? China wirft den USA vor, die Regierung in Peking mit dem jüngsten Flug eines B-52-Bombers im Südchinesischen Meer zu provozieren. Washington schüre bewusst die ohnehin aufgeheizte Stimmung in der umstrittenen Region, teilte das chinesische Verteidigungsministerium mit. Die Volksrepublik forderte die USA auf, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern. Das chinesische Verteidigungsministerium kündigte zudem an, alle notwendigen Mittel zu ergreifen, wenn Chinas Souveränität und Sicherheit gefährdet seien. Das Pentagon will laut "Wall Street Journal" prüfen, warum einer von zwei B-52-Bombern vergangene Woche näher an das sogenannte CuarteronRiff bei den umstrittenen Spratly-Inseln herangekommen ist. Möglicherweise soll schlechtes Wetter den Piloten zu einer veränderten Route gezwungen haben. 45 China verfolgt derzeit mit großem Nachdruck umstrittene Gebietsansprüche in der rohstoffreichen Region. Washington liegt in der Causa ebenfalls im Streit mit China, weil wichtige Schifffahrtsrouten durch das Gebiet führen. Die US-Regierung verurteilt die Aufschüttung künstlicher Inseln durch China scharf. Kürzlich erst forderte Präsident Barack Obama einen Stopp solcher Vorhaben und ein Ende der militärischen Untermauerung von Ansprüchen. Die USA führen vor allem nahe dem umstrittenen SpratlyArchipel Patrouillen zur See und in der Luft durch. China hatte 2014 damit begonnen, fünf Inseln der Spratlys durch künstliche Landgewinnung um insgesamt etwa 200 Hektar zu vergrößern. Die USA schickten daraufhin Zerstörer in die Region. Bei der Inselgruppe handelt es sich um insgesamt rund 150 Felsen, Atolle und Riffe, von denen gerade einmal fünf Quadratkilometer aus dem Wasser ragen. Neben China erheben auch Vietnam, Taiwan, Malaysia, Brunei und die Philippinen Anspruch auf sie. -----------------------3.1.2016 Streit um Landgewinnung Chinesisches Flugzeug landet erstmals auf Spratly-Inseln - Vietnam reagiert entsetzt Der lang andauernde Streit um die Spratly-Inseln hat neuen Zündstoff erhalten. Ein chinesisches Testflugzeug ist erstmals auf den Spratly-Inseln gelandet - und hat damit prompt für Empörung gesorgt. Die Lage im Südchinesischen Meer ist schon länger angespannt. China schüttet an den Spratly-Inseln Korallenriffe zu künstlichen Inseln auf, die auch militärisch genutzt werden sollen. Nun ist erstmals ein chinesisches Flugzeug auf dem dortigen Flugfeld Fiery Cross Reefs gelandet - und hat den Streit neu entfacht. Vietnam beklagte, der Testflug verletze die Souveränität des Landes. China solle derartige Aktionen in Zukunft unterlassen. 46 China wehrte sich gegen die Vorwürfe: Der Flug sei auf chinesischem Territorium durchgeführt worden. Mit dem Flug habe man lediglich überprüfen wollen, ob die Start- und Landebahn den Standards der zivilen Luftfahrt genüge. China werde die Anschuldigungen Vietnams nicht akzeptieren. "Ernsthafte militärische Provokation" China hat die USA derweil scharf für den Flug eines strategischen Bombers des Typs B52 über eine von Peking beanspruchte Insel im Südchinesischen Meer kritisiert. Die Aktion sei eine "ernsthafte militärische Provokation", erklärte das chinesische Verteidigungsministerium. Auf einer Insel der Spratly-Gruppe wurden chinesische Soldaten in Alarmbereitschaft versetzt, als der Fernbomber sie am 10. Dezember überflog. Das Militär habe mehrere Warnungen an die Bomberbesatzung ausgesprochen. Das Pentagon erklärte, den Fall zu untersuchen. Um einen beabsichtigten Einsatz - wie im Oktober der des Kriegsschiffes "Lassen" - habe es sich aber nicht gehandelt. Demnach könnte das Flugzeug lediglich vom Kurs abgekommen sein. In dem Seegebiet werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet Der chinesische Außenminister Wang Yi warnte in Berlin nach einem Treffen mit Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, die Spannungen zwischen den AnrainerStaaten im Südchinesischen Meer anzuheizen. China suche mit den ASEAN-Staaten eine Lösung der Konflikte; grundsätzlich sei die Lage im Südchinesischen Meer stabil. In dem Seegebiet werden große Öl- und Gasvorkommen vermutet. China beansprucht 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter großen Gebietes, darunter Inseln und Riffe, die teils mehr als 1000 Kilometer von der chinesischen Küste entfernt liegen. An den Spratly-Inseln schüttet China Korallenriffe zu künstlichen Inseln auf. Washington glaubt, dass Peking damit große Teile des Meeres unter seine militärische Kontrolle bringen wolle. "Historische" Ansprüche Im Oktober hatte der US-Zerstörer "Lassen" sich einer von China beanspruchten Insel in dem Seegebiet auf weniger als zwölf Seemeilen genähert. Washington rechtfertigte dies mit der Verteidigung der Freiheit der Navigation; das Gebiet sei internationales Gewässer. China protestierte und bestellte in Peking den USBotschafter ein. China habe "historische" Ansprüche auf das Gebiet. Neue Spannungen: US-Navy patrouilliert im Südchinesischen Meer 47 17.2.2016 Obama sucht verzweifelt Verbündete China stationiert Raketen auf umstrittener Insel China hat einem Medienbericht zufolge ein modernes Raketensystem auf einer auch von Vietnam und Taiwan beanspruchten Insel im Südchinesischen Meer stationiert. Auch eine Radaranlage sei auf Woody Island aufgebaut worden. Die Raketen seien in den vergangenen Tagen auf der Insel eingetroffen, meldete der USSender Fox News am Dienstag unter Berufung auf Satellitenaufnahmen der zivilen Firma ImageSat International. Ein US-Regierungsvertreter habe die Exaktheit der Aufnahmen bestätigt. Demnach zeigten die Bilder offenbar das HQ-9-Luftabwehrsystem. Dieses habe eine Reichweite von 200 Kilometern und könne eine Bedrohung für zivile wie militärische Flugzeuge darstellen. Die Territorialstreitigkeiten im Südchinesischen Meer waren auch einer der Schwerpunkte eines Gipfeltreffens in den USA, an dem neben Präsident Barack Obama die Staats- und Regierungschefs der Asean-Gruppe teilnahmen. Chinesisische Bauarbeiten auf den Spratley Inseln im Südchinesischen Meer. Beijing platziert ein modernes Raktetensystem mit Reichweiten von bis zu 200 Kilometern. Konflikte müssten friedlich und nach internationalem Recht beigelegt werden, sagte Obama nach dem Ende des Asean-Gipfels in Rancho Mirage (Kalifornien) mit Blick auf den Territorialkonflikt mit China. «Die USA und Asean unterstreichen ihr starkes Bekenntnis zu einer regionalen Ordnung, in der internationale Regeln und Normen sowie die Rechte aller Nationen, der kleinen wie der grossen, gewahrt werden.» Dazu gehöre auch die Freiheit der Handelswege. 48 Im Südchinesischen Meer werden grosse Öl- und Gasvorkommen vermutet. China beansprucht 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter grossen Gebietes für sich. Darunter sind auch Inseln und Riffe, die mehr als 1000 Kilometer von der chinesischen Küste entfernt liegen. An den Spratly-Inseln schüttet China Korallenriffe zu künstlichen Inseln auf. Washington glaubt, dass Peking damit grosse Teile des Meeres unter seine militärische Kontrolle bringen will. Die Staats- und Regierungschefs der Asean-Länder waren auf Einladung Obamas zum ersten Mal in den USA zusammengekommen. Die Staatengemeinschaft umfasst zehn Länder in Südostasien mit insgesamt 620 Millionen Einwohnern: Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, die Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam. Das Treffen auf einem Anwesen in der Kleinstadt Rancho Mirage wurde nicht als offizieller Gipfel deklariert. Obamas nationale Sicherheitsberaterin, Susan Rice, nannte die Konferenz eine historische Gelegenheit, um die Bedeutung Südostasiens und der asiatisch-pazifischen Region für die USA zu unterstreichen. Sie wies Vorwürfe zurück, die USA würden über die zum Teil sehr schwierigen Menschenrechtsbedingungen in einigen Asean-Staaten schweigen - zugunsten guter wirtschaftlicher Beziehungen. Das Handelsvolumen zwischen den Asean-Staaten und den USA beläuft sich gegenwärtig auf etwa 250 Milliarden Dollar, das sind 55 Prozent mehr als noch 2009. Obama traf am Rande des Treffens in Kalifornien mehrere Staats- und Regierungschefs unter vier Augen. Er kündigte ferner an, im Mai erstmals nach Vietnam zu reisen. Als erster US- 18. Dezember 2015 ---------------------Ukraine-Konflikt Die Sanktionen gegen Russland kosten Europas Wirtschaft Milliarden. Dennoch hat die EU beschlossen, diese fortzuführen. Der Grund: Der Minsker Friedensplan zur Lösung des Ukraine-Konflikts wurde noch nicht komplett umgesetzt. Friedensprozess um den Ukraine -Konflikt festgefahren EU verlängert Wirtschaftssanktionen gegen Russland - nun hat die EU eine Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen Die 28 EU-Mitgliedstaaten haben eine Verlängerung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland um weitere sechs Monate beschlossen. Das verlautete am Freitag aus EU-Kreisen in Brüssel. Hintergrund der Sanktionen ist die vermutete Verwicklung des Landes in den Ukraine-Konflikt. Der Beschluss sollte ursprünglich bereits Anfang Dezember gefasst werden. Mehrere Länder, allen voran Italien, hatten jedoch Zweifel an der Entscheidung angemeldet, Russland einerseits mit Strafmaßnahmen zu belegen und andererseits die Hilfe des Landes im Syrienkonflikt zu suchen. Dadurch war es zu einer zweiwöchigen Verzögerung bei der Verlängerung der Sanktionen gekommen. Sanktionen bis Ende Juli verlängert Die Entscheidung, die Sanktionen bis Ende Juli zu verlängern, wurde nun von den EUBotschaftern getroffen. Die Regierungen in den Hauptstädten müssen die Entscheidung noch im schriftlichen Verfahren abschließend bestätigen. 49 Die EU hatte nach dem Abschuss des Passagierflugzeugs MH17 über der Ukraine im Juli 2014 Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt. Sie richten sich unter anderem gegen russische Staatsbanken, den Im- und Export von Rüstungsgütern sowie die wichtige russische Öl- und Gasindustrie. Voraussetzung für eine Aufhebung der Sanktionen ist eine vollständige Umsetzung des Minsker Abkommens für einen Frieden in der Ukraine. ------------------ 19.12.2015 Putins schwimmende Festung vor Syriens Küste Die "Moskwa" feuert Russland hat vor der syrischen Mittelmeerküste fast ein Dutzend Kriegsschiffe zusammengezogen. Unter anderem ging vor der Hafenstadt Latakia auch der Raketenkreuzer "Moskwa" vor Anker, dessen Besatzung angewiesen wurde, alle Ziele zu vernichten, die Russlands Luftwaffe in dem Bürgerkriegsland gefährden könnten. Die russische Marine hat vor Latakia eine Übung mit Artillerie abgehalten, es gehe aber auch um den Schutz des Luftraums über dem Flughafen der Stadt, auf dem russische Flugzeuge stationiert sind. Die "Moskwa" sei u.a. mit S- 300M ausgerüstet. Das russische Staatsfernsehen bringt regelmäßig Aufnahmen, die zeigen, wie ein Marschflugkörper mit todbringender Ladung den Raketenkreuzer verlässt und mit gleißendem Strahl davonrast. Das vermutete Resultat des Einschlags - Blut und Zerstörung - ist nicht zu sehen. Der Einsatz in Syrien sei Russlands erste Militäraktion außerhalb der ehemaligen Sowjetunion seit Ende des Kalten Krieges, sagt der Politologe Dmitri Trenin in Moskau. Der Kreml bezeichnet die Luftangriffe in dem Bürgerkriegsland als 50 Präventivschlag. Die Terroristen müssten in Syrien getötet werden, damit sie nicht nach Russland kommen, heißt die schlichte Formel. "Die Sicherheit Russlands wird auch in Syrien verteidigt", sagte Premier Dmitri Medwedew. -------------------21.12.2015 Saudi-Arabien in Panik: Schon in fünf Jahren könnte das Öl-Geld weg sein König Salman Bin Abdulasis bekommt die Rechnung für seine Politik Mit Sparpolitik hat sich Saudi-Arabien in der Vergangenheit nicht so sehr beschäftigt. Im Gegenteil: Dank der großen Ölreserven und eines florierenden Rohstoffexports investierte die Golfmonarchie über Jahre in milliardenschwere Großprojekte. Die Hauptstadt Riad bekommt eine U-Bahn, der Ausbau des Flughafens in der Hafenstadt Dschidda soll bald abgeschlossen sein. Milliarden steckt das Land auch in das Gesundheitswesen. Erst im Frühjahr zeigte sich der neue König Salman Bin Abdulasis spendabel, als er den Staatsbediensteten bei Amtsantritt zwei Extragehälter zukommen ließ. Doch die Zeit des sorglosen Geldausgebens dürfte bald vorbei sein. Das Königreich leidet unter dem Verfall des Ölpreises, schließlich speist sich der Staatshaushalt zu fast 90 Prozent aus Öleinnahmen. In diesem Jahr drohe dem Land ein massives Haushaltdefizit von mehr 21 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, im nächsten Jahr von rund 19 Prozent, warnte der Internationale Währungsfonds (IWF). Grund zur Panik gibt es noch nicht. Saudi-Arabien besaß bislang üppige Währungsreserven in Höhe von fast 730 Milliarden Dollar. Sie versetzen das Land in die Lage, an seiner Ölpolitik festzuhalten. Riad weigert sich trotz des Ölpreisverfalls, den Export zu drosseln. Die Saudis setzen darauf, mit langem Atem Marktanteile vor allem gegen Schieferöl-Produzenten in den USA zu verteidigen. Doch wie lange kann Riad diesen Kurs durchhalten? Die Währungsreserven sollen in diesem Jahr laut Schätzungen bereits um etwa 70 Milliarden Dollar geschrumpft sein. Der IWF jedenfalls warnt die saudische Regierung: Sollte das Königreich seine bisherige Ausgabenpolitik fortsetzen, könnte es sein Finanzvermögen innerhalb von fünf Jahren aufgebraucht haben. Damit steht Saudi-Arabien schlechter da als andere Ölproduzenten vom Golf. Schon jetzt leidet das Land trotz seines Ölreichtums unter sozialen Konflikten. Vor allem unter jungen Akademikern regt sich Unmut. Viele besitzen zwar Hochschulabschlüsse, finden aber keine Jobs, weil es für saudische Firmen einfacher und günstiger ist, Ausländer 51 anzustellen. Bei rund 30 Prozent soll die Jugendarbeitslosigkeit in Saudi-Arabien liegen, schätzen Analysten. IWF-Chefin Christine Lagarde ist in Sorge. Sie mahnte Anfang November bei ihrem Besuch in Riad, der Rückgang des Ölpreises habe die Notwendigkeit von Reformen im Königreich erhöht. Laut Medien denken die Saudis darüber nach, die üppigen Energiesubventionen von mehr als 35 Milliarden Dollar jährlich zu reduzieren. Auch so manches Infrastrukturprojekt könnte aufgeschoben werden. Zudem wollen die Staaten des Golfkooperationsrates (GCC) erstmals eine Mehrwertsteuer einführen. Beschleunigen dürfte der Ölpreisverfall die Diversifizierung der saudischen Wirtschaft: weg vom Rohstoffexport, hin zu Industrie und anderen Sektoren. Denn spätestens seit dem Pariser Klimaabkommen dürfte auch den Monarchen am Golf bewusst sein, dass der Verkauf von Rohöl keine lange währendes Erfolgsmodell mehr sein wird. Das Schisma der Muslime Sunna, Schia und die Frage der Macht Im saudisch-iranischen Machtkampf wird das historische Schisma der Muslime instrumentalisiert. Es stehen sich zwei Regime gegenüber, die ihre Herrschaft religiös legitimieren. Hussein, der Enkel des Propheten, verlor 680 die Schlacht gegen Kalif Yazid I. Für die Schiiten ist er ein Märtyrer. «Labayk ya-Hussein», zu deinen Diensten, oh Hussein, steht neben den Bildern junger Männer, welche am Eingang der Altstadt von Damaskus prangen. Sie sind im Kampf an der Seite des syrischen Regimes ums Leben gekommen und gelten als Märtyrer, schiitische Märtyrer. Die Reverenz an Hussein, den Enkel des Propheten Mohammed, spielt auf die Spaltung in Schiiten und Sunniten an. Solche schiitischen Reverenzen 52 werden heute von Iran für die Rekrutierung von Milizen zur Unterstützung des Regimes von Bashar al-Asad im Kampf gegen sunnitische Aufständische eingesetzt. Obwohl die Ursachen des syrischen Bürgerkriegs politisch sind, wird dieser von vielen religiös umgedeutet. ------------------------24. 12. 2915 Weihnachtsgrüße aus Moskau Putin soll Killer-Roboter in Syrien einsetzen - Der Kreml nutzt Syrien als Erprobungsgebiet neuer Waffensysteme. Angeblich sollen russische RoboterPanzer Stellungen von Rebellen erobert haben. Die Plattform-M wurde auf einer Messe gezeigt. Sie ist mit einem MG und Granatwerfern bestückt.Angeblich hat Russland weltweit erstmals Roboter in einem echten Gefecht eingesetzt. Bei den Kampfmaschinen handelt es sich um zwei Arten von Mini-Panzern, es sind also keine humanoiden Roboter wie aus einem Science-Fiction-Film. Überdies operieren die Mini-Tanks nicht komplett selbstständig, sie werden ferngesteuert. Diese Art von Gefechts-Roboter sollte man daher zutreffender gepanzerte Boden-Drohnen nennen. Unbekannt ist allerdings, wie hoch der Fernsteuerungsanteil und wie selbstständig die Künstliche Intelligenz der Kampfmaschinen ist. Von dem Einsatz haben bislang nur prorussische Unterstützerseiten aus dem Netz, syrische Loyalisten und Militär-Blogs berichtet. Die Meldungen sind daher nicht bestätigt, es gibt auch keine offizielle Stellungnahme dazu. Laut den Meldungen galt der Angriff der befestigten Höhe 754, Syriatel, in Latakia. Dabei sollen sechs "Platform-M" und vier "Argo" Systeme eingesetzt worden sein. Der Angriff sein in Syrien koordiniert worden, die Steuerungen der Maschinen sei in einem Kommandozentrum in Moskau vorgenommen worden. Laut dem Bericht verlief der Angriff ansonsten höchst konventionell. Die Roboter hätten den Angriff als erste Welle vor den syrischen Truppen gestartet und seien auf die Stellungen der Verteidiger zu gerollt Als die Maschinen auf etwa 100 Meter heran gelangt seien, hätten die Verteidiger gezwungenermaßen das Feuer eröffnet. Damit hätten sie ihre eigenen exakten Positionen verraten. Das war das Ziel des Einsatzes. Die Stellungen seien dann von Panzern und Artillerie angegriffen worden. Diese schwere Waffen und nicht die Granatwerfer und MGs der Kampfmaschinen hätten dann das Gefecht entschieden, bevor es begonnen hatte. Die Rebellen seien gezwungen gewesen, ihre Stellungen aufzugeben und hätten sich unter den Augen von Beobachtungsdrohen zurückgezogen. Unabhängige Beweise, dass der Einsatz tatsächlich so stattgefunden hat, gibt es nicht. Videos der Roboter existieren seit langem, im Prinzip wäre so ein Einsatz durchaus möglich. Außerdem hat Moskau in den letzten Monaten immer wieder neue Waffen in Syrien 53 eingesetzt. Dabei stand häufig die Absicht im Vordergrund, die militärische Leistungsfähigkeit zu demonstrieren. Etwa beim der Abschuss neuartiger Cruise Missiles aus dem Kaspischen Meer. Er zeigte, dass die Reichweite der Missiles auch ausreicht, um Ziele in West-Europa zu treffen. Auch der Einsatz von TU-160 Überschallbombern, die ganz Europa umflogen, um zu ihrem Ziel zu kommen, gilt als Demonstration der Stärke. Die unlängst in Syrien eingetroffenen T-90 Panzer sollen die Leistungsfähigkeit ihrer Systeme zu aktiven Abwehr von Lenkwaffen unter Beweis stellen. Und nicht zuletzt wurde quasi über Nacht das gefürchtete S-400 Luftabwehrsystem in Syrien installiert. In diese Reihe würde sich der Einsatz von Kampfdohnen einfügen. Typisch für das russische Militär wäre auch der plumpe und zugleich effektive Einsatz der Drohnen. Eine derartige Taktik benutzte die Rote Armee bereits im Zweiten Weltkrieg, nur dass damals Strafbataillone die selbstmörderische Aufgabe der bewaffneten Aufklärung durchführen mussten. -------------------------- 5.1.2016 Die vielen Schlachten des Wladimir Putin Putin sitzt trotz eines Mehrfrontenkampfs gegen Dauer - Wirtschaftskrise, Ölpreis- sowie Rubelverfall + IS-Terror auch 2016 weiterhin fest im Sattel. Der große Saal der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät an der Moskauer Staatsuni, Mitte Oktober 2015, am Wort war Dekan Alexander Ausan. Thema des festlichen Abends: "Intelligent Wachsen“, eine launige Privatvorlesung zur Präsentation des gleichnamigen Buchs des deutschen Ökonomen Ralf Fücks, gespickt mit vielen sarkastischen Anspielungen auf die russische Realität. Ausan, einer der wichtigsten Volkwirte des Landes, witzelte über die nun schon seit sechs Jahren andauernde Wirtschaftskrise in Russland, über verpasste Chancen und trübe Aussichten. Dann die Frage aus dem Publikum: "Was tun?“ Tja, sagte Ausan, begleitet vom Gelächter der Verzweiflung, Russland habe nur drei Möglichkeiten, die Krise zu überwinden: "Erstens, der Ölpreis steigt. Zweitens: Das Investitionklima wird deutlich besser. Drittens: Es geschieht ein Wunder.“ Mini-Wachstum aus der Talsohle. "Was dieses ‚Wunder‘ sein könnte“, berichtet der Russland-Experte Jens Siegert, langjähriger Leiter des Moskau-Büros der deutschen HeinrichBöll-Stiftung, "hat er nicht gesagt“, jedoch angedeutet: "Eine politische Wende, die sich momentan aber kaum jemand vorstellen kann.“ Denn fester denn je sitzt die politische Führung Russlands unter Wladimir Putin im Sattel, und das, obwohl der Staatspräsident einen 54 Kampf an mehreren Fronten führt. Seit Ende 2013 hat der Rubel fast die Hälfte seines Wertes gegenüber dem Dollar und dem Euro verloren. Das hat die russischen Staatseinnahmen, die zur Hälfte von in Dollar verrechnet Öl- und Gasexporten abhängen, empfindlich verringert. Die Annexion der Krim und die Unterstützung der Rebellen in der Ukraine haben Russland schwere Wirtschaftssanktionen durch die EU beschert, deren Kosten sich laut eigenen Berechnungen bisher auf etwa 20 bis 25 Milliarden, westlichen Schätzungen zufolge aber auf rund 100 Milliarden Dollar für die beiden vergangenen Jahre belaufen. Der Ölpreisverfall seit Mitte 2014 und der parallel dazu einsetzende Kurssturz des Rubels, der gegenüber dem Dollar und dem Euro seit Ende 2013 bis zu 50 Prozent seines Wertes verloren hat, setzen der Wirtschaftsleistung schwer zu. Allein im Jahr 2015 ist das russische BIP um mindestens vier Prozent geschrumpft. Kaum ein volkswirtschaftlicher Indikator deutet auf eine Verbesserung hin: Die Industrieproduktion ist in den ersten neun Monaten 2015 um fünf Prozent gesunken, jene der verarbeitenden Industrie um zehn Prozent, ebenso viel die Realeinkommen. "Es gibt keine 55 positiven Aussichten für 2016“, fasst Siegert zusammen. "Der einzige ‚Lichtblick‘ - wohl eine zu optimistische Wortwahl - ist die relative Stabilisierung auf niedrigem Niveau.“ Oder, anders gesagt: Die Talsohle ist bereits derart tief abgesackt, dass es nur noch aufwärts gehen kann. Deswegen rechnen Ökonomen, etwa die Ratingagentur Standard & Poors oder 31 von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten mit einem geringfügigen Wirtschaftswachstum von etwa 0,2 Prozent im zweiten Halbjahr 2016 und einem Plus von 1,1 Prozent für 2017. Großmacht mit Zwergenbudget Doch je schlechter es um Russlands Wirtschaft und Bevölkerung - bereits 20 Millionen Einwohner können sich nur noch durch Schwarzarbeit über Wasser halten - bestellt ist, desto unumstrittener scheint Putins Führungsposition. Sie dürfte sich durch die handstreichartige Angliederung der Krim und mit der militärischen Offensive gegen syrische Oppositionelle und den Islamischen Staat sogar noch verfestigt haben. So passen auch die verstärkten Bombardements auf IS-Stellungen nach dem Abschuss eines russischen Linienflugzeuges durch die Terror-Miliz mit mehr als 200 getöteten Touristen perfekt in das offizielle Erklärungsmuster für die russische Misere, in dem sämtliche Ursachen überall, nur nicht vor der eigenen Haustür, gesucht werden. Zuerst sei die "westliche“ Finanzkrise über Russland hereingebrochen, dann habe der gesunkene Ölpreis die Wirtschaft weiter nach unten gezogen, die "westlichen“ Sanktionen wären der nächste Schlag gewesen, und nun fordere der Kampf gegen den Terror seinen Tribut. 56 Erstmals seit dem Afghanistan-Konflikt zieht Russland in einen Krieg außerhalb der GUSRegion. Im Moment stärkt Putins Vormarsch gegen den IS-Terror seine Position in Russland. Folgerichtig ist auch das Militärbudget mit 45 Milliarden Euro die einzige Position, die in Putins Ende Oktober präsentiertem Staatshaushalt 2016 gestiegen ist. Auf gerade mal 220 Milliarden Euro ist das russische Budget für das kommende Jahr aufgrund der Rubelabwertung und geringerer Erlöse durch Öl- und Gasexporte geschrumpft. Das entspricht in etwa jenem von Belgien oder der Schweiz. Das US-Budget ist 16 Mal höher. Zwar bleibt der russische Staatshaushalt gemessen am BIP mit einem Defizit von 2,8 Prozent innerhalb der Maastricht-Regeln, dennoch musste auf der Einnahmenseite kräftig getrickst werden. Die Regierung will 2016 zwei Drittel des im fetten vorigen Jahrzehnt aufgeblähten Reservefonds ausgeben, da eine Refinanzierung des Staatsdefizits über neue Schulden wegen der westlichen Finazsanktionen ziemlich schwierig ist. Nicht nur deswegen hat der russische Rechnungshof den Staatshaushalt 2016 umgehend in der Luft zerrissen. Die Annahme für den ihm zugrunde liegenden durchschnittlichen Ölpreis mit 50 bis 55 Dollar pro Barrel sei zu optimistisch angesetzt - was sich übrigens nach dem jüngsten OPEC-Treffen, dessen Null-Ergebnis den Ölpreis auf rund 40 Dollar schickte, bestätigt hat. Der abermalige Verfall des Ölpreises auf aktuell um die 40 Dollar pro Barrel hat den Staatshaushalt der Weltmacht Russland auf das Ausmaß des Budgets von Belgien oder der Schweiz reduziert. Auch ein Rückgang der Inflation auf fünf, sechs Prozent sei angesichts von Analysten prognostizierter 15 Prozent Rubel-Entwertung weitgehend unrealistisch. Und die Reduktionen der Ausgaben für Wohnbaufinanzierung (minus 40 Prozent), Gesundheitsversorgung (minus 57 zehn Prozent) und Bildung (minus acht Prozent) seien alles andere als geeignet, die russische Wirtschaft wieder auf Wachstum zu trimmen. Das russische Paradoxon. Zwar versucht Putin auf allen Ebenen, die EU zu einer verstärkten Zusammenarbeit mit der am 1. Jänner 2015 gegründeten Eurasischen Wirtschaftsunion zu bewegen. Doch das scheitert bislang vor allem am Widerstand Deutschlands, dessen gut 6.000 in Russland tätige Unternehmen allein seit 2014 dort Geschäftseinbußen von rund sieben Milliarden Euro hinnehmen mussten und erst 2017 mit einer Erholung rechnen. Auch die wegen der EU-Sanktionen intensivierte Annäherung Russlands an China kommt nur langsam in die Gänge. 2015 hat Putin mit seinem Amtskollegen Xi Jinping jährliche Lieferungen von 38 Milliarden Kubikmeter Erdgas auf drei Jahrzehnte fixiert hatte. Doch der Deal startet erst ab 2018 und wird daher kaum zu einer baldigen Linderung der Wirtschaftskrise beitragen. 4.1.2016 Bosnien-Herzegowina: "Wann kommt der nächste Krieg?" Die moderaten, bosnischen Serben fürchten sich vor einer Missionierungsoffensive wahhabitischer Scheichs von der arabischen Halbinsel - Milliardenschwere Wahhabiten und Untätigkeit der Staatengemeinschaft machen Angst. "Was denken Sie, wann kommt der Krieg?" Die Frage des Taxifahrers am Flughafen Sarajevo überrascht. Fast 100.000 Tote hatte der Bosnienkrieg von 1992 bis 1995 gekostet. Und jetzt soll es schon wieder losgehen? Der Mann ist nicht der Einzige, der sich fürchtet. Ein Lokalaugenschein in der Hauptstadt Sarajevo ergibt ein beunruhigendes Bild. Mit Hakenkreuzschmierereien provozieren faschistische Ustascha-Kroaten muslimische Mitbürger. Radikale Muslime wiederum huldigen der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Gerüchte um angebliche Terrorcamps verunsichern die Öffentlichkeit. Propaganda und gegenseitiges Vernadern beherrschen den Alltag. Das Klima ist 20 Jahre nach Kriegsende noch immer vergiftet. Und jetzt kommt zu 58 den etwa 3,8 Millionen Bosniaken, Kroaten und Serben eine neue Konfliktpartei dazu: arabische Wahhabiten. Wie berichtet, ist Bosnien-Herzegowina derzeit Schauplatz einer beispiellosen Investitionswelle der Scheichs von der arabischen Halbinsel. Investoren aus Saudi-Arabien, Katar und Kuwait kaufen gigantische Landflächen, bauen ganze Städte und sind inzwischen auch die größten Arbeitgeber im Land. Radikale Heilslehre Die Wahhabiten haben einen unübersehbaren Hang zur Missionierung, wie etwa die Aktivitäten der "Saudischen Hohen Kommission" nach dem Krieg bewiesen. Die Wahhabiten erwarten von ihren Mitarbeitern, dass sie ihre rigorose Heilslehre samt den extremen Bekleidungsvorschriften übernehmen. Bisher haben Radikale unter den 2,5 Millionen, äußerst moderaten bosnischen Muslimen keine große Rolle gespielt. Das bosnische Innenministerium schätzt die Zahl der Wahhabiten – die von einigen Religionsgelehrten mit Salafisten gleichgesetzt werden – auf "nicht mehr als 5000". Das kann sich nun rasch ändern. Allein für Trnovo, wo eine Touristenstadt für 40.000 Menschen entsteht, kündigt der Investor aus den Emiraten die Beschäftigung von 10.000 Einheimischen an. Das bedeutet, dass alleine dieses Projekt die Zahl der bosnischen Wahhabiten-Gemeinde verdreifachen könnte. Mit viel Mühe konnten die Bosniaken in den vergangenen Jahren jene ElKaida-affilierten "Gotteskrieger", die durch den Krieg ins Land gekommen waren, wieder loswerden. Doch bei den nun einströmenden Milliardären ist das nicht so leicht. Die Bosniaken fürchten eine wirtschaftliche Zwangsmissionierung. Vor der König-Fahd-Moschee erzählt ein Händler, dass durch die Moscheen wieder eine "unsichtbare Linie" gehe. "Auf der einen Seite die Radikalen, auf der anderen Seite wir. Wir reden nicht miteinander. Aber wir wissen, dass sie uns hassen." Das führt zu Gerüchten. Aus Gradacac wird berichtet, dass wahhabitische Konvertiten 400 US-Dollar monatlich bekämen. Beweis gibt es keinen. Doch das Internet-Portal Vesti ist sicher, dass das Geld aus Saudi-Arabien stammt. Der Wahhabismus gilt als Nährboden für islamistischen Terror. Zellen mit Verbindungen zur Terrormiliz IS wurden in Gornja Maoca, Zenica, Bihac und Brcko geortet. Der bosnische Nachrichtendienst OSA und die Polizei des sonst kaum funktionierenden Staates gingen mit ungewohnter Effektivität dagegen – unterstützt von Polizei-Verbindungsoffizieren aus Deutschland und Österreich. Die Dörfer sind alle wieder unter Kontrolle, die Anführer sitzen in Haft. Dennoch bleibt das Misstrauen auch gegenüber den Behörden. "Es kommt noch so weit, dass wir in der Öffentlichkeit Schweinefleisch essen und Alkohol trinken müssen, um den Behörden zu zeigen, dass wir keine bösen Muslime sind so wie die Radikalen. Das kann aber ja auch nicht sein", klagt eine junge Frau dem KURIER. Diese Entwicklung ist Wasser auf 59 die Mühlen des Serben-Präsidenten Milorad Dodik. Der Serbenführer, dem Abspaltungstendenzen von Bosnien nachgesagt werden, will von einem arabischen Geheimplan wissen, der die Ansiedlung von 500.000 Wahhabiten vorsehe. Warnungen Aber auch weniger befangene Politiker, wie der österreichische Außenminister Sebastian Kurz, warnen vor islamistischen Tendenzen. Kurz sprach in diesem Zusammenhang von einer Einflussnahme Saudi-Arabiens. Gar nicht beruhigt hat den Taxilenker vom Flughafen sicher auch nicht die Aussage der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, die Anfang November vor militärischen Auseinandersetzungen auf dem Balkan gewarnt hatte. Sie bezog sich auf Verwerfungen zwischen den Balkan-Staaten im Zuge der Flüchtlingskrise. Und mit ziemlich drastischen Worten geißelte der ehemalige UN-Repräsentant für BosnienHerzegowina, Paddy Ashdown, Anfang November die internationale Staatengemeinschaft wegen ihrer Untätigkeit: "Nur ein Verrückter kann die Wolken des Sturms nicht bemerken." ------------------- Spekulationen bestätigt: Nordkorea meldet erfolgreichen Test 5. 1. 2016 einer Wasserstoffbombe Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un : Erst die Drohung, dann ein Beben Nordkorea hat eigenen Angaben zufolge erstmals eine Wasserstoffbombe getestet. Damit bestätigte das Regime in Pjöngjang die Spekulationen mehrerer Länder. Japan und Südkorea drohen bereits mit Konsequenzen. Die Regierung in Pjöngjang hatte eine "größere Mitteilung" angekündigt nun ist klar, was damit gemeint war: Nordkorea hat nach eigenen Angaben erstmals eine Wasserstoffbombe getestet. Der Test sei "erfolgreich" verlaufen, verkündete am Mittwoch ein Nachrichtensprecher im staatlichen Fernsehen. Auch die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtet darüber und beruft sich auf nordkoreanische Staatsmedien. "Das ist eine ernste Bedrohung für die Sicherheit unseres Landes", sagte der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe. Das Vorgehen Nordkoreas sei absolut nicht hinnehmbar. Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo zitierte einen Regierungsbeamten, wonach Japan weitere Sanktionen gegen das Nachbarregime verhängen könnte. 60 Der Verteidigungsminister Südkoreas kündigte an, das Militär werde Nordkorea nun noch intensiver beobachten. Präsidentin Park Geun Hye rief zudem ein Treffen des Nationalen Sicherheitsrats ein. Nordkoreas Atomtest sei eine Provokation und eine klare Verletzung von Uno-Resolutionen, zitierte Yonhap Vizeaußenminister Lim Sung Nam. Erdbeben löste Spekulationen aus Kurz vor der Mitteilung aus Nordkorea war in der Nähe des Atomtestgeländes Punggye Ri im Nordosten des Landes ein leichtes Erdbeben gemessen worden. Laut US-Messungen hatte es die Stärke 5,1. Die Erdstöße lösten sofort Spekulationen aus, ob es sich möglicherweise um einen weiteren Atomtest Nordkoreas gehandelt haben könnte: Die Regierungen in Südkorea und Japan äußerten entsprechende Vermutungen. Auch von der chinesischen Erdbebenwarte hieß es, das Beben sei vermutlich künstlich ausgelöst worden. Atombomben werden mit Plutonium oder Uran hergestellt. Bei einer Wasserstoffbombe verschmelzen unter anderem Deuterium und Tritium, schwere Isotope des Wasserstoffs, zu Helium. Ihre Sprengkraft ist um ein Vielfaches höher als die einer Atombombe. Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un hatte erst im Dezember erstmals angedeutet, dass sein Land eine Wasserstoffbombe besitze. Er sagte laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA, Nordkorea sei "ein mächtiger Atomstaat, der bereit ist, eine selbstständige Atombombe und eine Wasserstoffbombe zu zünden, um seine Souveränität zu verteidigen". Kims Äußerung war der erste explizite Hinweis auf eine Wasserstoffbombe, seine Aussagen wurden aber von internationalen Experten mit Skepsis aufgenommen. Am Mittwoch nun hieß es in der Erklärung aus Pjöngjang, man werde das Nuklearprogramm weiter ausbauen, um sich gegen die "feindliche Politik" Amerikas zu verteidigen. "Wir sind jetzt eine Atommacht, die ebenfalls eine Wasserstoffbombe hat." Sollten die Angaben Nordkoreas stimmen, hätte die Atomwaffenentwicklung des Landes eine neue Dimension erreicht. In der Vergangenheit führte das Regime bereits drei Atomtests durch, alle fanden auf dem Testgelände Punggye Ri statt. Der Uno-Sicherheitsrat reagierte jeweils mit Sanktionen gegen das kommunistische Regime: 61 Südkorea und Japan in Sorge Der japanische Verteidigungsminister Nakatani trifft zur Krisensitzung in der Residenz des Ministerpräsidenten ein. Die südkoreanische Regierung berief umgehend eine Dringlichkeitssitzung ein. Die Regierung in Japan erklärte, Nordkoreas Vorgehen bedrohe auch die Sicherheit Japans und werde eine klare Antwort nach sich ziehen. Zwischen dem kommunistischen Norden und dem demokratischen Süden herrscht seit Jahrzehnten formell noch Kriegzustand. Ende November hatten beide Länder erklärt, einen neuen Anlauf zur Entspannung nehmen zu wollen. Nordkorea hat in der Vergangenheit bereits drei Atomtests durchgeführt, den letzten im Jahr 2013. Die Vereinten Nationen haben wegen des Atom- und Raketenprogramms Sanktionen gegen das verarmte und abgeschottete Nordkorea verhängt. Nach dem Test am Mittwoch hiess es im staatlichen Fernsehen, Nordkorea werde seine Atom-Kapazitäten weiter ausbauen. Solange die Rechte des Landes geachtet würden, würden aber keine Atomwaffen eingesetzt. Es gehe allein um Selbstverteidigung. Solange die USA ihre feindliche Politik gegenüber Nordkorea nicht aufgeben würden, werde das Land auch sein Atomprogramm nicht beenden. Nordkorea hatte bereits Mitte September angekündigt, sein Atomwaffen-Arsenal auszubauen. Zunächst hatte die US-Bebenwarte USGS am frühen Morgen (MEZ) noch erklärt, es habe in Nordkorea ein Beben der Stärke 5,1 gegeben. Schnell hiess es bei der südkoreanischen Bebenwarte MET dann aber, es habe sich wohl um einen Atomtest gehandelt. Der Ort der Detonation liege in der Nähe des nordkoreanischen AtomtestGebiets und das Epizentrum sei nahe der Erdoberfläche gewesen. Die Regierung hatte deshalb bereits eine Sondersitzung einberufen. Nordkorea hatte sich zunächst nicht geäussert und lediglich eine «wichtige Erklärung» angekündigt. ---------------------- … …… US-Bomber fliegt nach 10. Jänner 2016 Atomtest Pjöngjangs über 62 Südkorea wann läßt er sich hinreissen, der kleine Kim ? Seoul/Pjöngjang – Vier Tage nach dem neuen Atomtest Nordkoreas haben die USA in einer Machtdemonstration einen Bomber in den Luftraum über Südkorea geschickt. Der Bomber vom Typ B-52 habe den Luftwaffenstützpunkt Osan am Sonntag überflogen und sei dann zu seinem Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam zurückgekehrt, teilte das US-Militär mit. Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un bezeichnete den Atomtest als Akt der "Selbstverteidigung". Begleitet wurde der B-52-Bomber von einem südkoreanischen und einem USKampfjet. Der Stützpunkt Osan liegt gut 70 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt. Die US-Streitkräfte erklärten, der Überflug sei als "Antwort auf den jüngsten provokativen Akt durch Nordkorea" zu verstehen. "Ausgeweitete Abschreckung" Der US-Luftwaffengeneral Terrence O'Shaughnessy sagte, der Wille der USA zur Verteidigung Südkoreas sei "eisern". Dies gelte auch für eine "ausgeweitete Abschreckung durch unsere konventionellen Streitkräfte und unseren atomaren Schutzschirm". Ein neues gemeinsames Manöver Südkoreas und der USA wird für März erwartet. Pjöngjang hatte am Mittwoch verkündet, erfolgreich eine Wasserstoffbombe getestet zu haben, und damit international für Empörung gesorgt. Atomexperten und die USRegierung bezweifeln allerdings, dass es sich tatsächlich um eine Wasserstoffbombe handelte. Nordkorea hatte bereits in den Jahren 2006, 2009 und 2013 Atomtests vorgenommen. B-52-Bomber, die auch atomare Waffen tragen können, waren bereits bei gemeinsamen Manövern mit den südkoreanischen Streitkräften im Einsatz. Flüge über Südkorea werden vom US-Militär aber nur selten öffentlich gemacht. Zuletzt war dies nach dem dritten nordkoreanischen Atomtest der Fall gewesen, als B-52- und B-2Bomber nach Südkorea geschickt wurden. Kim sagte indes laut der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA, bei dem Atomtest sei es darum gegangen, den Frieden auf der koreanischen Halbinsel vor einem von "US- 63 geführten Imperialisten" verursachten Atomkrieg zu schützen. Dies sei das "legitime Recht eines souveränen Staats" und "faires Handeln, das niemand kritisieren kann". Kim äußerte sich dem Bericht zufolge bei einem Besuch des Verteidigungsministeriums, bei dem er den nordkoreanischen Streitkräften zu der "erfolgreichen" Explosion gratulierte. "Die Tage, in denen die USA Nordkorea mit Atomwaffen bedrohen konnten, sind vorbei und werden nicht zurückkehren", schrieb die staatliche Zeitung "Rodong Sinmun". Am Samstag verwies KCNA in einem Kommentar auf das Schicksal der langjährigen Machthaber im Irak und in Libyen, Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi. Diese hätten der "Zerstörung" nicht entkommen können, nachdem ihnen "die Basis für nukleare Entwicklung" genommen worden sei. Beide hatten unter internationalem Druck ihre Atomprogramme aufgegeben müssen. Formal befinden sich Süd- und Nordkorea im Kriegszustand, weil nach dem Koreakrieg der Jahre 1950 bis 1953 kein Friedensvertrag geschlossen wurde. Pjöngjang droht immer wieder mit Angriffen auf Südkorea und die USA. Als Reaktion auf den neuen Atomtest nahm Südkorea seine Propagandabeschallung an der Grenze zum Norden wieder auf. -----------------------------------30.1.2016 Japans Armee wegen Nordkorea in Alarmbereitschaft Es wurde eine erhöhte Aktivität am Raketenstartplatz beobachtet. Japan hat seine Streitkräfte wegen des möglicherweise bevorstehenden Starts einer nordkoreanischen Langstreckenrakete in Alarmbereitschaft versetzt. Das sagten am Freitag zwei Personen, die direkte Informationen über den Befehl haben, der Nachrichtenagentur "Die erhöhte Aktivität am nordkoreanischen Raketenstartplatz lässt darauf schließen, dass in den nächsten Wochen ein Start bevorsteht", sagte einer der Insider, der namentlich nicht genannt werden wollte. Erst kürzlich hatte Nordkorea einen Atomsprengsatz getestet und sogar von einer Was64 serstoffbombe gesprochen. Dies wird von Experten allerdings bezweifelt. Raketen mit Atomsprengköpfen - Japan hat den Angaben zufolge Schiffe mit Abwehrsystemen in Alarmbereitschaft versetzt, um anfliegende Sprengköpfe zu zerstören. Mehr noch als einen direkten Angriff befürchtet Japan aber den Absturz von Raketenteilen auf sein Territorium. Ein nordkoreanischer Raketentest kurz nach dem Atomtest würde in der Region die Befürchtungen bestärken, dass das autoritär geführte Land Raketen mit Atomsprengköpfen bestücken will. Damit wäre Nordkorea in der Lage, Südkorea, Japan und sogar die USA mit Atomwaffen zu bedrohen. ---------------------------- Chinas Superrakete ist viel zu schnell für Obamas Schutzschild-Weltweit errichten die USA eine unsicht17.1.20^6 bare Schutzmauer gegen Raketenangriffe. Chinas DF-ZF Flugkörper macht den teuren Schirm nutzlos, bevor er fertig wird. Fullscreen Computeranimation der Weltraumdrohne Die USA sind die Weltmacht Nummer Eins. Ein globaler Raketenabwehrschirm soll die USA und wichtige Verbündete dazu praktisch unangreifbar machen. Den konkurrierenden Großmächten gefällt dieses Ungleichgewicht nicht. China machte in den 65 vergangenen Wochen deutlich, wie Peking auf den Schutzschirm der USA reagieren wird. Er wird einfach überholt, Chinas neue Waffe ist jedenfalls viel zu schnell für Obamas Abwehrraketen. Chinas Hypersonic-Rakete ist bereits erprobt Das Projekt DF-ZF ist keine reine Absichtserklärung, die Waffe ist startbereit. Chinas Superrakete DF-ZF absolvierte im Dezember 2015 bereits den sechsten Test. Damit dürfte Peking im Wettrennen um neue strategische Waffen die Nase vorn haben. Auch Russland und die USA arbeiten an neuen Raketen, sind aber noch nicht so weit wie die Chinesen. Vom neuen russischen Super-Torpedo existieren vermutlich nur Computergrafiken. Chinas Rakete ist eine Art von Drohne Chinas Volksarmee – in Teilen noch auf dem Stand der Mao-Zeit – modernisiert sich mir rasender Geschwindigkeit. Die DF-ZF erreicht eine Geschwindigkeit von zwischen fünf und zehnfacher Schallgeschwindigkeit. Diese ungeheure Geschwindigkeit verkürzt die Vorwarnzeit des Gegners. Für konventionelle Raketen ist es zudem unmöglich, das HypersonicGeschoss einzuholen. Und damit nicht genug: Die DF-ZF ist eher eine schnelle Drohne als eine Rakete. Anstatt auf einer leicht zu berechnenden ballistischen Bahn festzukleben, ist die DF-ZF lenkbar. Ein Kurs ist also nicht vorherzusehen. ------------------------------17.1.2016 Wahlsieg der Opposition Taiwan sendet klares Signal an Peking Tsai Ing-wen hat die Wahlen in Taiwan deutlich gewonnen. 66 Der überwältigende Sieg von Tsai Ing-wen und ihrer demokratisch-progressiven Partei (DPP) bei den Wahlen in Taiwan ist das Resultat davon, dass sich die Jungen viel stärker als Taiwaner denn als Chinesen verstehen. Den Wunsch vieler Älterer, irgendwann wieder mit dem Festland in einem China zu leben, teilen sie nicht. Schon gar nicht, wenn sie dafür auf ihr demokratisches System verzichten müssten. China löscht Taiwans Präsidentin aus Social Web Tsai Ing-wen siegte bei der Präsidentschaftswahl im Taiwan und beendete damit die Ära der regierenden chinafreundlichen Kuomintang. China ist der Erfolg ein Dorn im Auge, die Politikerin wurde prompt aus dem chinesischen sozialen Netzwerk Weibo gelöscht. Die Kandidatin von der Demokratischen Fortschrittspartei wurde am Samstag als erste Frau an die Staatsspitze Taiwans gewählt. Die neue Präsidentin möchte auf Distanz zu China gehen, das Taiwan als abtrünnige Provinz betrachtet. Die 59-jährige Rechtsprofessorin folgt Ma Ying-jeou nach, der nicht mehr antreten durfte. Dessen Nachfolger und Vorsitzender der Kuomintang Partei, Eric Chu, gestand seine Nieder-lage ein. Unmittelbar nach dem Wahlssieg wurde Tsai Ing-wen Opfer von Zensur, die Politikerin verschwand wie aus Geisterhand aus dem Facebook-Pendant Weibo. Wer auf Weibo nach Tsai suchte, bekam den Hinweis, dass die Suchergebnisse aus gesetzlichen Gründen nicht angezeigt werden würden. Auch Einträge, die sich mit dem Wahlsieg und der Politikerin befassten, wurden gelöscht. Andere Kanäle wie Facebook, Google und Twitter sind für Chinesen ohnehin permanent gesperrt. ---------------------------- "Gefahr einer nuklearen Konfrontation ist hoch" 20. 1. 2016 Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger sieht die gefährlichste Weltlage seit Ende des Kalten Kriegs. In der Asylkrise warnt er vor einem Europa der nationalen Grenzen als historischen "Holzweg". Die Welt: Die Weltordnung ist gefährdet, und niemand kümmert sich. Das war Ihre Analyse vor einem Jahr, Herr Ischinger. Die Krisen sind seitdem nicht weniger geworden. Aber kümmert sich denn mittlerweile jemand? Wolfgang Ischinger, 69, ist einer der erfahrensten deutschen Diplomaten. Seine Karriere begann 1973 im UN-Sekretariat in New York. Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) diente der Jurist als persönlicher Mitarbeiter, Joschka Fischer (Grüne) als Staatsminister. Ischinger war Botschafter in Washington und London, leitete heikle diplomatische Missionen auf dem Balkan und in Osteuropa. Seit 2008 ist er Vorsitzender der Münchener Sicherheitskonferenz 67 Wolfgang Ischinger: Um mit einer Dosis Optimismus zu beginnen: 2015 ist es durchaus gelungen, einige Probleme zu lösen. Der Atomdeal mit dem Iran, die Annäherung zwischen Kuba und den USA oder das Klimaabkommen von Paris zeigen, dass Diplomatie auch unter schwierigsten Umständen funktionieren kann. Fakt ist aber auch: Neue Krisen sind hinzugekommen, andere haben sich verschärft. In Syrien ist die Lage zweifellos gefährlicher geworden. Immerhin kommt es nun zu einer internationalen Anstrengung: Es hat zu Syrien eine Sicherheitsratsresolution gegeben, was vier Jahre lang nicht möglich war. Die löst das Problem nicht, aber sie bietet eine Grundlage für die weiteren diplomatischen Bemühungen im Rahmen der Wiener Konferenz. Die Welt: Kaum hatte diese Konferenz zarte Hoffnung auf Fortschritte aufkommen lassen, eskalierte der Machtkampf zwischen dem Iran und den Saudis. Zuvor schoss die Türkei schon einen russischen Kampfjet ab. Was bedeutet das für die ohnehin fragwürdige Koalition gegen den Islamischen Staat in Syrien? Ischinger: Die Aussichten für Wien sind dadurch sicher nicht besser geworden. Ich warne schon lange vor der Gefahr unbeabsichtigter militärischer Eskalationen. Der Abschuss des russischen Flugzeugs hat nun gezeigt, dass diese Warnung kein wildes Märchen war. Was wäre denn passiert, wenn die Russen auf diesen Zwischenfall an der türkisch-syrischen Grenze auch überreagiert und womöglich ein US-Flugzeug abgeschossen hätten? Eine sicherheitspolitische Großkatastrophe hätte daraus werden können! Der ehemalige USVerteidigungsminister William Perry schätzt die Gefahr einer nuklearen Konfrontation so hoch ein wie noch nie seit dem Zerbrechen der Sowjetunion. Ich teile diese Einschätzung und muss leider sagen: Wir haben zu Beginn des Jahres 2016 die gefährlichste Weltlage seit dem Ende des Kalten Kriegs. Die Welt: Dabei weicht der Westen doch auf breiter Front zurück. So ist die UN-Resolution nur deswegen zustande gekommen, weil die USA und Europa mittlerweile auf ihre Forderung nach einem Sturz Assads verzichten – und damit die Bedingungen Russlands und des Iran erfüllt haben. Ischinger: In der Außenpolitik ist das Wünschbare nicht immer das Machbare. Außenpolitik können Sie nicht betreiben wie ein Pfarrer, der den rechten Glauben predigt. Es reicht nicht die moralische Position, sondern Sie brauchen eine Strategie, wie Sie Ihre Ziele verwirklichen können. In der Syrienpolitik hat der gesamte Westen moralisch empört gefordert: Assad muss weg! Ein Slogan ist aber kein Ersatz für eine Strategie, die bis heute fehlt. Das ist ein schlimmer Fehler. Deshalb bleibt uns nun gar nichts anderes übrig, als gemeinsam mit Russlands Präsident Putin einen Weg zu suchen, dass in Syrien das Morden beendet wird und eine andere Regierung an die Macht kommt. Ich sehe in Moskau auch eine gewisse Bereitschaft dazu. Wir werden sicher nicht versuchen wollen, der seit 4000 Jahren existierenden Regionalmacht Iran das Wort zu verbieten Die Welt: Glauben Sie wirklich? Selbst wenn Assad irgendwann in Russland Zuflucht findet, bleibt doch das Regime an der Macht. Ischinger: Die Russen haben längst erkannt, dass Assad nicht zu halten ist. Putin möchte aber sicher sein, dass sein Einfluss in Syrien und in der Region in einem Post-Assad-System nicht geringer ist als jetzt. 68 Die Welt: Und ist das in unserem Interesse? Neben dem russischen wird auch der Einfluss des Iran wachsen, der nach dem Ende der Sanktionen wirtschaftlich und militärisch stärker wird. Ischinger: Rein machtpolitisch haben wir Europäer gar keine Alternative. Wir werden sicher nicht versuchen wollen, der seit 4000 Jahren existierenden Regionalmacht Iran das Wort zu verbieten. Dass der schiitische Iran ein Interesse hat, dass sein Nachbar Syrien nicht plötzlich sunnitisch regiert wird, ist nachvollziehbar. Also: Welche Alternativen haben wir? Moskau hat seine ersten Flugzeuge ja erst im Sommer 2015 in den Konflikt geschickt. Wir hatten also vier lange Jahre Zeit, uns des Themas ohne militärische Beteiligung Moskaus anzunehmen. Aber wir haben kollektiv weggeschaut und nichts unternommen. Es kann jetzt, wenn es nicht zu spät ist, nur darum gehen, die große Zahl von Konfliktparteien für eine Verhandlungslösung mit dem Ziel eines Waffenstillstandes zu gewinnen. Dazu braucht es eine Lage vor Ort, in der alle Beteiligten, vom Assad-Regime bis zu den zentralen Rebellengruppen, zu dem Ergebnis kommen: Ich kann meine strategischen Ziele mit militärischen Mitteln nicht mehr erreichen. Ergo gehe ich an den Verhandlungstisch, um jedenfalls einen Teil des Kuchens für mich zu ergattern. Die Welt: Ist dieser Punkt erreicht? Ischinger: Nein, das ist er – leider – nicht, noch lange nicht. Vor 20 Jahren in Bosnien mussten die zentralen Akteure auch erst mit teils militärischem Nachdruck davon überzeugt werden, dass es für sie territorial nichts mehr zu gewinnen gibt. Erst dann war der Weg nach Dayton offen, zwei Monate später wurde das Abkommen unterschrieben. Die Moral von der Geschicht': Frieden kann und muss gelegentlich erzwungen werden. Aber zugegeben: Im Vergleich mit dem heutigen Syrien war Bosnien ein Kinderspiel, die Lage damals war nicht so unglaublich komplex, mit so vielen rivalisierenden Gruppen und Einflussnahme von außen. Die Welt: Das Mantra des Westens hieß lange: Wer in Syrien interveniert, der entfesselt einen Flächenbrand. Ischinger: Das war eine der schwersten Fehleinschätzungen der letzten Jahre. Ich hoffe, dass auch friedliebende Menschen in Deutschland erkennen, dass nicht jede militärische Intervention in einem so blutigen Bürgerkrieg falsch ist und verteufelt werden sollte. Inzwischen sind nahezu 300.000 Menschen ums Leben gekommen, wir haben über zehn Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene, das Land ist völlig kaputt – also haben wir durch Wegschauen auch schwere moralische Schuld auf uns geladen. Daraus muss man doch Schlüsse ziehen! Die Welt: Deutschland und die EU haben ja nicht nur militärisch versagt, sondern auch diplomatisch. Die Initiative zur Wiener Konferenz kam von den Amerikanern … 69 Ischinger: Das ärgert mich auch. Die Initiative hätte von der EU kommen müssen. Immerhin geht es hier um existenzielle außenpolitische Interessen Europas! Die Flüchtlinge sitzen weder in Washington vor dem Weißen Haus noch in Moskau vor dem Kreml. Sie kommen in der EU an, und sie werden in Berlin in Bussen vor das Kanzleramt gefahren! Und wir sitzen hier und warten darauf, dass die USA gemeinsam mit Russland eine Initiative starten. Ich frage mich: Wieso fehlt der EU in der außen- wie innenpolitisch dramatischen Flüchtlingskrise das Selbstbewusstsein zu sagen: Wir sind über 500 Millionen Menschen, drei Mal so viel wie Russland. Wir sind eine gewaltige Wirtschaftsmacht. Unsere Sicherheitsinteressen sind massiv gefährdet. Warum also laden nicht wir zu einer solchen Konferenz ein? Die EU müsste eigentlich der Gastgeber in Wien sein. Es geht um Syrien, aber auch um unsere eigene Sicherheit, hier in Europa! Die Welt: Wird Deutschland, wird die EU auf der internationalen Bühne überhaupt ernst genommen? Die harte Währung dort ist doch nach wie vor die Bereitschaft zum militärischen Engagement. Ischinger: In den letzten Jahren hat sich der EU-Rat teils im Wochentakt getroffen, um über die Griechenland-Krise zu beraten. Wie oft wurde auf der Chef-Ebene über Syrien beraten? Eher selten. Im Dezember 2013 gab es dann ein Ratspapier mit dem Titel: Defence matters, Verteidigung ist wichtig! Klingt gut. Wenn Sie das dann lesen, finden Sie wenig Konkretes. Als Frankreichs Präsident Hollande nach den Pariser Anschlägen Artikel 42 Absatz 7 des Lissabon-Vertrags ausrief, mussten alle erst einmal nachlesen, was da drinsteht – die militärische Beistandspflicht der EU-Staaten nämlich. Damit hat Hollande der EU doch eine Beckenbauersche Flanke in den Strafraum bugsiert, die man jetzt nur noch verwandeln muss. Das Problem ist, dass Deutschland in der Flüchtlingskrise in der EU leider, von wenigen Ausnahmen abgesehen, isoliert dasteht Weil Artikel 42 die Frage provoziert: Sind wir in der EU überhaupt so organisiert, dass wir diese von uns selber beschlossene Beistandsklausel praktisch zur Anwendung bringen können? Können wir uns gegenseitig in großer Not beistehen? Zweifel sind berechtigt. Also muss doch jetzt eine große Initiative gestartet werden, die sicherheitspolitische Handlungsfähigkeit der EU endlich herzustellen. Erst wenn das passiert ist, wird man uns auf der Weltbühne ernst nehmen. Die Welt: Es hat einen zweiten Terroranschlag in Paris gebraucht, bis sich die EUFührungsmacht Deutschland in Syrien militärisch beteiligt hat. Auch in Afrika ist die Bundeswehr vornehmlich auf Drängen von Verbündeten aktiv. Alle diese Missionen folgen äußeren Zwängen, selten eigenen Interessendefinitionen. Warum ist das so? Ischinger: Weil wir, das hat mit deutscher Geschichte zu tun, keine Nachkriegstradition einer eigenen, vorausschauenden Sicherheitspolitik haben. Über Jahrzehnte wurden diese Fragen in Washington, in Moskau oder in Brüssel für uns entschieden. Immerhin schreiben wir aber jetzt gerade ein neues Weißbuch, das deutsche 70 sicherheitspolitische Ziele und Notwendigkeiten definieren soll – und die Ressourcen, die wir bereit sind, für diese Ziele einzusetzen. Das ist ein wichtiger Schritt! Die Welt: Wenn Henry Kissinger sagt, er habe Mitgefühl für Angela Merkel, weil sie nicht diejenige sein wolle, die Schutzsuchende in der Flüchtlingskrise abweist: Ist das ein Kompliment – oder das Gegenteil? Ischinger: Wie immer bei Kissinger: Sowohl als auch. Humanitär ist es fraglos ein Lob. Realpolitisch dürfte es aus seiner Sicht eher die Kritik sein, dass die Strategie fehle, um die eigene Position zu einem erfolgreichen Abschluss zu führen. Das Problem ist, dass Deutschland in der Flüchtlingskrise in der EU leider, von wenigen Ausnahmen abgesehen, isoliert dasteht. Es braucht aber einen gemeinsamen entschlossenen Ansatz, die Wurzeln der Migrationswelle anzugehen. Die Welt: Es gibt einen Punkt, an dem bei der Flüchtlingsaufnahme eine Transformation der politischen und sozialen Struktur beginnt, die staatliche Stabilität gefährdet, sagt Kissinger. Sehen Sie diesen Punkt erreicht? Ischinger: Unser 80-Millionen-Volk ist heute erfreulicherweise sehr gefestigt. Wir haben eine solide bürgerliche Schicht, die zurzeit eine breite Zweidrittelmehrheit im Bundestag stellt. Deshalb habe ich nicht die Sorge, dass Deutschland entgleist. Meine Sorge ist eher, dass die extremen Ränder links und rechts die schwierige Krisenlage nutzen, um verunsicherten Bürgern zu predigen, man müsse sich wieder auf nationale Inseln zurückziehen, abgesichert durch Zäune. Das wäre ein historischer Holzweg erster Klasse. Ich bin überzeugt: Unsere Zukunft heißt EU, jetzt erst recht, und nicht Kleinstaaterei wie im 19. Jahrhundert! Die Welt: Was also tun? Ischinger: Es ist Aufgabe verantwortlicher Politik, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es in den kommenden Jahren und Jahrzehnten nicht besser werden wird – sondern vielleicht noch viel schlimmer, wenn Europa nicht zusammenrückt und eine gemeinsame Strategie entwickelt. Es gibt ja nicht nur die gescheiterten Staaten im Nahen Osten. Afrika bewegt sich in Richtung einer Bevölkerung von zwei bis drei Milliarden Menschen. Es ist so gut wie ausgeschlossen, dass diese Menschen bei sich zu Hause adäquate Lebensgrundlagen finden, wenn nicht viel mehr dort investiert wird. Ergo wird die Zahl der Migranten, die potenziell nach Norden streben werden, in zehn Jahren noch viel größer sein als jetzt. Auf der Flucht vor Kriegen, vor dem Klima, vor Armut. Langfristige Sicherheitspolitik muss sich jetzt damit befassen. Wer nicht will, dass Millionen von Flüchtlingen zu uns kommen, muss sich jetzt vor Ort engagieren. Klar ist: Das wird viel Geld erfordern – genauso übrigens wie die wirtschaftliche Stabilisierung der Ukraine, die genauso ein Thema von strategischer Bedeutung für Europa ist. Die Welt: Die meisten der aktuellen Krisen sind nicht vorhergesagt worden. Mögen Sie orakeln, was uns demnächst blüht? 71 Ischinger: Für die EU wird 2016 das schwierigste Jahr ihrer Geschichte. Und Krisen wie Syrien oder auch die Ukraine werden weiter bearbeitet, aber nicht endgültig gelöst werden. Denn für eine Lösung braucht es zum einen eine geschlossene EU, aber auch einen starken US-Präsidenten. In dem letzten Jahr von Obamas Amtszeit wird wahlkampfbedingt nicht mehr sehr viel passieren. Auch Putin wird, falls er zu einem strategischen Deal mit Washington bereit sein sollte, diesen vielleicht lieber mit dem nächsten Präsidenten abschließen. Wir werden also möglicherweise bis 2017 warten müssen, auf einen strategischen Neuanfang, um einige drängende Sorgen loszuwerden. Mit anderen Worten: Die Welt bleibt sehr gefährlich, wir müssen uns selbst kümmern. Deutschland muss Europa stark und einig machen! ----------------------21.1.2016 SYRIEN - KRIEG: Putin und Assad werfen Streubomben auf Zivilisten Ein Bewohner von Douma rennt durch die Trümmer. Bei den Angriffen vom 13. Dezember auf Douma wurden auch Streubomben eingesetzt Heftige Vorwürfe gegen die syrisch-russische Militärallianz: Die Truppen von Präsident Wladimir Putin (63) und Diktator Baschar al-Assad (50) setzen massiv Streumunition ein, töten und verletzen damit vor allem Zivilisten. Das zeigt ein Bericht von Human Rights Watch (HRW). Die Organisation dokumentiert die „extensive Verwendung von Streumunition“ seit dem Beginn der gemeinsamen Offensive von Assad-Truppen und der russischen Luftwaffe am 30. September. Demnach sind durch den Einsatz dieser international geächteten Waffen mindestens 35 Zivilisten getötet worden – darunter 5 Frauen und 17 Kinder! Mit dem Eingreifen russischer Einheiten in Syrien „hat das Aufkommen dieser Munition deutlich zugenommen“, urteilt die Organisation. Bedeutet: Die Waffen werden entweder vor allem von den Russen eingesetzt oder wurden mit dem Eingreifen Putins an verbündete syrische Einheiten ausgegeben. 72 Diese Streumunition wurde am 14. Dezember nach Bombardements in Aleppo gefunden Diese Bombe wirft während des Falls die gefährliche Streumunition ab „Die dokumentierten Waffentypen sind ausschließlich aus russischer oder gar noch aus sowjetischer Produktion“, erklärt HRW-Experte Ole Solvang. Es handele sich dabei um Waffen, die bis zum 30. September – dem Kriegseintritt Russlands – offenbar nicht verwendet wurden. Streubomben – wie das russische Fabrikat „RBK 500“ – werden auf feindliches Gebiet abgeschossen und explodieren schon in der Luft, setzen dabei eine Vielzahl kleinerer explosiver Geschosse frei. Im Fall der der „RBK 500“ können dies bis zu 565 Streugeschosse sein. Die Folge dieser Waffe: In Städten eingesetzt werden damit etliche Zivilisten gefährdet, getroffen, getötet! 118 Staaten weltweit haben deshalb bereits in der Anti-Streubomben-Konvention erklärt, auf solche gefährlichen Geschosse zu verzichten. Russland und Syrien allerdings haben das Dokument bislang nicht unterschrieben. Schulen wurden getroffen „In den neun unzweifelhaft bestätigten Angriffen mit solchen Waffen wurden sie teilweise nahe der Front eingesetzt, teilweise erfolgten die Attacken aber auch tief im Gebiet der syrischen Opposition“, sagt Ole Solvang zu BILD. „Teilweise wurden sogar Schulen getroffen.“ Seine Einschätzung: „Der Einsatz solcher Waffen ist ein Verstoß gegen die Genfer Konvention und ist damit völkerrechtswidrig“. Denn: Wer großflächige Bombardements mit Streumunition durchführe, nehme damit immer in Kauf, dass Unbeteiligte getötet werden. Vermutlich gibt es noch viel mehr zivile Opfer, erklärt Solvang. In dem Bericht seien aber nur die eindeutig durch Streubomben getöteten Menschen gezählt. Er macht außerdem klar: In den attackierten Gegenden im Nordwesten Syriens (Idlib, Hama, Aleppo) sowie in Vororten von Damaskus ist nicht die Terrormiliz ISIS aktiv – ihre Stellungen sind weit von den bombardierten Gebieten entfernt. Stattdessen sind hier vor allem moderate Rebellengruppen aktiv, die gegen das von Putin unterstützte Assad-Regime kämpfen. 73 Der gefährliche Bombenteppich wurde dabei nicht nur aus Kampfjets, sondern auch mittels Boden-Boden-Raketen verschossen, wie HRW dokumentiert. Russische Raketen der Typen „Smerch“, „Uragan“, „Tochka“ oder „3O8“ sind mit Gefechtsköpfen ausgestattet, die über dem Zielgebiet bis zu 72 Streu-Projektile abwerfen – durch sie entsteht ein gefährlicher Bombenteppich. Aus Einschusswinkeln und Flugbahnen haben die HRW-Experten berechnet: „Die Raketen wurden definitiv von Stellungen der syrischen Armee abgefeuert“, erklärt Solvang. 74 Bei Luftangriffen auf die Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten Syriens sind Dutzende Menschen getötet worden. EXPERTE ÜBER SYRIEN-PLAN »So wird es keinen Frieden geben Die Weltgemeinschaft schließt sich zu einem Vorgehen zusammen, um Syrien zu befrieden. BILD erklärt, warum das nichts bringt. Ohnehin verfüge die Opposition gar nicht über die entsprechenden Voraussetzungen: „Die RBK 500-Streubomben können nur von Flugzeugen aus abgeworfen werden – und die Opposition hat keine“, sagt Solvang zu BILD. Ähnlich verhält es sich laut dem HRW-Experten mit den Boden-Boden-Raketen mit Streuwirkung: „Dafür sind komplexe Abschuss-Anlagen notwendig, die bei oppositions-Ein-heiten nicht gesehen wurden – es wäre aber schon sehr unwahrscheinlich, dass die das die ganze Zeit versteckt hätten.“ Im einzelnen hat Human Rights Watch in etlichen Orten sicher den Einsatz dieser Bomben russischer Herstellung dokumentieren können: ► Kfar Halab, südwestlich von Aleppo am 4. Oktober: Bei Luftangriffen werden russische Streubomben von Typ „RBK-500“ auf Wohnhäuser geworfen. ► Ma'saram in der Provinz Idlib am 7. Oktober: Das Ortszentrum wird aus der Luft bombardiert. Durch Streumunition sterben 3 Frauen und 2 Kinder. Vorsichtig sammelt dieser Mann die Streu-Munition zusammen ► Kfar Zita nördlich der Stadt Hama am 7. Oktober: Nach Luftangriffen wird Streumunition gefunden. ► Flüchtlingslager bei Al-Naqueer in der Provinz Idlib am 9. Oktober: Kurz nach Mittnacht wird das Zeltlager etwa 7 bis 10 Minuten lang mit Artillerie beschossen, darunter rund 25 Smerch-Raketen, deren Gefechtsköpfe Streumunition freisetzen. ► Shatal az-Ziyarah, nördlich von Aleppo am 13. Oktober: Luftangriffe mit russischer Streumunition. ► Hayyan bei Aleppo am 22. und 24. Oktober: Mehrere Wellen von Luftangriffen – in den Nachtstunden des 22. Oktober und am Vormittag des 24. Oktober werden Streubomben abgeworfen. ► Karm al-Myasser, ein Vorort von Aleppo am 28. Oktober: Luftangriffe mit russischer Streumunition. ► Kansafra in der Provinz Idlib am 28. Oktober: Die Stadt wird mit Streubomben attackiert, Videos zeigen ein Bild der Verwüstung. ► Kafr Aweed in der Provinz Idlib am 29. Oktober: Luftwaffe wirft Streubomben über der Stadt ab, ganze Häuser werden zerstört. ► Younsyeh nahe der türkischen Grenze am 9. November: Eine Rakete vom Typ „Tochka“ attackiert das Flüchtlingslager an der Grenze mit Streumunition. Die blutige Bilanz: 7 tote Zivilisten, 43 Verletzte. 75 ► Kniddah nahe der türkischen Grenze am 13. November: Als die Stadt mit Boden-Boden-Raketen und Streumunition angegriffen wird, bricht eine Panik aus. ► Al Bawabiya bei Aleppo am 20. November: Nach Luftangriffen wird Streumunition russischen Typs gefunden. ► Al Lataminah nördlich von Hama am 23. und 28. November: In mehreren Angriffswellen werden von Kampfjets Streubomben über dem Ort abgeworfen. ► Al-Najeya nahe der türkischen Grenze am 3. Dezember: Mit Boden-BodenRaketen und Streumunition werden Wohnhäuser und Felder beschossen. ► Douma bei Damaskus am 13. und 14. Dezember: Großangriff durch syrische Truppen und russische Luftwaffe, u.a. mit „RBK-500“-Bomben und Boden-BodenRaketen von Typ „3O8“. Laut Augenzeugen werden 2 Schulen getroffen – auch ein Wohnviertel wird bombardiert. Über der Rebellenhochburg Douma steigt nach Luftangriffen russischer und syrischer Jets am 13. Dezember Rauch auf ► Marjeh in Aleppo am 14. Dezember: Angriff auf Wohnviertel durch syrische und russische Kampfjets. Besonders gefährlich: die Bewohner finden danach diverse Blindgänger, die noch zu explodieren drohen. ► Ma'arat al-Nu'man in der Provinz Idlib am 14. Dezember: Kampfjets werfen Streubomben über der Stadt ab. Allerdings betont Human Right Watch: Es sei nicht mit Sicherheit feststellbar, ob die Bombardements direkt durch russische Truppen erfolgten – oder ob sie nur die Waffen dafür an Syrien lieferten. Die syrische Regierung hat jedenfalls am 9. November schriftlich dementiert, dass sie solche Waffen einsetze. Die Experten sind vom Gegenteil überzeugt. --------------------------- 76 Russlands modernste "Raubvögel" Su-5S 4.2,2916 - der russischen Luftwaffe fliegen über Syrien Vier nagelneue Luftüberlegenheitsjäger Suchoi Su-35S "Flanker-E" sind nach Syrien überstellt worden - als Begleiter für Jagdbomber und wohl auch als Wink mit dem Zaunpfahl an andere Mächte. Laut Berichten in russischen Medien und westlichen Luftfahrtmagazinen wie "The Aviationist" ist vor kurzem einer der besten und modernsten "Raubvögel" der russischen Luftfahrtindustrie in den Kriegsschauplatz Syrien eingeflogen: die Suchoi Su-35S "Flanker-E", ein Mehrzweckkampflugzeug mit Schwerpunkt als Luftüberlegenheitsjäger, das in seiner aktuellen Gestalt erst seit etwa 2009 produziert wird. Die vier konkret nach Syrien überstellten Maschinen (via Iran und Irak) seien sogar erst im Herbst an Russlands Luftwaffe ausgeliefert worden und sohin nagelneu, teilte der russische Generalstab diese Woche mit. Die vier Jets sind auf den vorigen Herbst etablierten russischen Luftwaffenstützpunkt nahe Latakia überstellt worden; zuvor waren dort schon etwa 36 Düsenkampfflugzeuge verschiedenster Modelle und etwa 20 Hubschrauber stationiert, die Russen sprechen gar von mindestens 70 Flugzeugen und Hubschraubern. Ultrabeweglich in der Luft Die Su-35S ist ein Jäger der "Generation 4+" (teils liest man "4++") ähnlich wie die "Typhoon" von Eurofighter und die französische "Rafale" von Dassault. Bei ihrer Konstruktion wurde auf Tarnkappenfähigkeit, also schlechte Sichtbarkeit im Radar, nicht besonders Wert gelegt, wie es US-Flugzeugbauer tun. Stattdessen baute Suchoi auf eine besondere, wirklich verblüffende Beweglichkeit im Flug, die man etwa mittels beweglicher Düsenauslässe ("Schubvektorsteuerung) erzielte - siehe die netten Videos am Ende. Das Gerät, das grundsätzlich aerodynamisch instabil ausgelegt und nur dank der elektronischen Flugsteuerung beherrschbar ist, scheint sich förmlich in die Luft zu krallen und sogar darin stehen bleiben zu können. Gerade diese grundsätzliche Instabilität ermöglich aber umgekehrt erst die enorme Beweglichkeit, da gewisse Manöver bei stabiler Flugzeuggeometrie nicht oder kaum möglich sind. 77 Im westlichen Sprachgebrauch gelten die an sich relativ grobschlächtig wirkenden Jets, die acht bis neun Tonnen Waffenlast mitführen und einen Einsatzradius von rund 1600 Kilometer erzielen können, daher als "supermaneuverable", und dieses Modell der "Flanker", das auf die ältere Su-27 mit dem gleichnamigen Nato-Namen zurückgeht, auch als als "Super Flanker". Geste der Bestimmtheit an die Türken Die Maschinen in Syrien sollen typgemäß andere Flugzeuge bei Angriffen begleiten und schützen. Sie dürften aber auch ein Wink mit dem fliegenden Zaunpfahl in Richtung anderer Mitwirkender des Kriegs in der Region sein, insbesondere hinsichtlich der Türkei: Im November hatte eine türkische F-16 einen russischen Su-24 "Fencer"-Frontbomber abgeschossen, der einen Zipfel türkischen Luftraums an der syrischen Grenze gequert hatte. Zuletzt drohte die Türkei erneut, russische oder syrische Maschinen zu beschießen, die die Grenze querten. Laut der russischen Agentur Interfax wurden die vier Jets ursprünglich dem 23. Regiment der 303. Garde-Fliegerdivision der 11. Luft- und Luftverteidigungsarmee in Dzemgi im Fernen Osten Russlands nahe Komsomolsk-on-Amur zugeteilt. Über Syrien können die Piloten damit erstmals diese brandneuen Flugzeuge in einem "echten" kriegerischen Umfeld testen. Die älteren Su-27 waren schon in den 1980ern entwickelt worden. Zeitgleich bastelte man an der verbesserten Version Su-35, brachte das aber nach dem Ende der UdSSR lange nicht zu Ende und fing erst 2003 erneut damit an, jetzt als Su-35S und auch mit Hinsicht auf den Export. Einige bis dahin fertige Su-35 wurden von einer Kunstflugstaffel benutzt. 2009 bestellte die russische Luftwaffe vorerst 48 Maschinen der Variante Su-35S, später folgten etwa 60 weitere. Bis Jänner waren mehreren Quellen zu Folge etwa 40 ausgeliefert. China orderte im Vorjahr 24 Maschinen. 78 4.2.2016 Düsteres SzenarioUS-Militärexperten: So würde ein Krieg zwischen Russland und der Nato ausgehen Seit Monaten provozieren russische Flugzeuge die Nato mit waghalsigen Manövern an der Grenze zum Baltikum. Die Situation zwischen Putin und den Nato-Partnern ist so angespannt wie seit Jahren nicht mehr. So angespannt, dass sich die Frage aufdrängt: Wie würde eigentlich ein Krieg zwischen Russland und dem Militärbündnis in der Region ablaufen? Der Thinktank RAND Corporation, der das US-Militär berät, hat verschiedene Szenarien durchgespielt und kommt zu einem düsteren Schluss: In nur drei Tagen würde Russland Osteuropa überrennen und das Baltikum besetzen. Nach Einschätzung der Experten würde Putin dabei in zwei Richtungen vorstoßen. Der Großteil seiner Truppen würde über die lettische Grenze nach Riga einmarschieren, während in Norden eine zweite Gruppe in Richtung der estnischen Hauptstadt Tallinn zieht. Russland hat derzeit in Osteuropa 27 schwerbewaffenete Bataillone stationiert. Die Nato hätte mit ihren 12 leichtbewaffneten Einheiten laut RAND nicht die geringste Chance gegen Russland. "Nach drei Tagen wäre alles vorbei": So würde ein Krieg der Nato gegen Russland ausgehen: Seit Monaten provozieren russische Flugzeuge die Nato. Regelmäßig kommt es an der Grenze zum Baltikum zu brenzligen Begegnungen zwischen russischen Jets und NatoMaschinen. Die baltischen Staaten sind besorgt. Sie fordern eine stärkere Präsenz von Nato-Truppen in der Region. Neben der Ukraine gilt das Baltikum als die Region, in der es am ehesten zu einer Konfrontation zwischen Russland und der Nato kommen könnte. Doch wie würde eigentlich ein Krieg zwischen Russland und der Nato verlaufen? Die RAND Corporation, ein US-Thinktank, der das Militär berät, hat sich diese Frage gestellt und verschiedene Szenarien durchgespielt. Die Militärberater kommen zu einem düsteren Schluss. Russland würde Osteuropa in nur drei Tage überrennen. Damit wäre ein Krieg gegen die Nato-Verbündeten schnell vorbei. Die RAND Corporation kam zu dem Schluss, dass Russland innerhalb von 36 bis 60 Stunden mit seinen 27 schwerbewaffneten Bataillonen die 12 leichtbewaffneten der Allianz beseitigen würde, um das Baltikum zu besetzen. Wahrscheinlich würde Russland aus zwei Richtungen agieren. Der Truppen würde über die lettische Grenze nach Riga vorstoßen, während zweite Gruppe in Richtung der estnischen Hauptstadt Tallinn zieht. Dabei zuerst den Norden des Landes unter Kontrolle bringen, in dem eine Minderheit lebt. Großteil seiner in Norden eine würde Russland große russische Die Nato hat in der Region 12 Bataillone stationiert. Sieben davon bestehen aus estnischen, litauischen und lettischen Truppen. Nur eines der Bataillone ist mit Panzern ausgestattet - dem Radschützenpanzer Stryker. Keines besitzt schwere Kampfpanzer. Zwar könnten Luftangriffe der Nato den russischen Truppen Schaden zufügen - aber gegen die Übermacht der Panzer könnten sie wenig ausrichten. 79 Die Nato-Truppen würden sich um die Hauptstädte Tallinn und Riga zusammenziehen. Doch den russischen Panzern könnten sie wenig entgegensetzen. Auch ein Einsatz von USTruppen und Luftschläge der US-Luftwaffe könnten Russland nicht aufhalten, so die Studie. Dann würde der Nato nur noch eine Option bleiben: "ein verspäteter Atomschlag". Kein Wunder, dass sich die baltischen EU-Mitglieder um ihre Sicherheit sorgen. Die Nato hat deshalb ihre Präsenz in der Region deutlich erhöht. Im Rotationsprinzip ist seit April 2014 jeweils eine Kompanie von US-Soldaten in Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen stationiert. Außerdem werden mehr Militärübungen im Osten des Bündnisgebiets abgehalten. Doch offensichtlich reicht dies nicht. ----------------------------12. Februar 2016 München-Konferenz: Waffenruhe in Syrien binnen einer Woche 17 Staaten verhandeln Feuerpause – Beschuss von IS, AlNusra aber explizit ausgenommen – Auch besserer Zugang für Hilfslieferungen festgelegt München/Damaskus/Washington – Nach fünf Jahren Bürgerkrieg mit fast 500.000 Toten sollen in Syrien binnen einer Woche die Waffen schweigen: Darauf einigten sich die USA, Russland und wichtige Regionalmächte in der Nacht auf Freitag in München. Ziel sei ein Ende der Kämpfe zwischen den Regimetruppen von Präsident Bashar al-Assad und den Oppositions-Milizen. Ausgenommen sind Angriffe auf die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Nach der Syrien-Konferenz herrschte in der Nacht auf Freitag vorsichtiger Optimismus vor, dass sich die Gewalt in dem Bürgerkriegsland trotz jüngster Eskalationen doch noch eindämmen lässt. Die Bewährungsprobe steht der Vereinbarung jedoch erst bevor. Es soll laut dem deutschen Außenminister Frank-Walter Steinmeier umgehend mit einer "signifikanten Reduzierung der Gewalt" begonnen werden. Dies solle in einer Woche in ein "Ende der Kampfhandlungen" münden – zwischen den Regimetruppen einerseits und den Milizen der Opposition auf der anderen Seite. Russland und Iran sollen das Assad-Regime dazu bringen, die Waffen ruhen zu lassen – soweit der Plan. Steinmeier spricht nicht von Durchbruch 80 "Wir kennen die Erfahrungen der Vergangenheit, deshalb spreche ich heute nicht von einem Durchbruch", sagte Steinmeier. "Ob das ein Durchbruch war, wird sich in den nächsten Wochen beweisen müssen." Die Menschen in den belagerten Städten sollen noch vor dem Wochenende erste Hilfslieferungen mit Lebensmitteln und Medikamenten erhalten, wie aus der Abschlusserklärung des Treffens hervorgeht. Ähnlich äußerten sich seine Kollegen aus den USA und Russland, John Kerry und Sergej Lawrow. Er sei sich mit Lawrow einig, dass der wahre Test darin bestehe, ob alle Konfliktparteien in Syrien ihre Verpflichtungen erfüllten, sagte Kerry. Auch der britische Außenminister Philip Hammond zeigte sich eher skeptisch. Eine Feuerpause werde nur gelingen, wenn Russland seine Luftangriffe stoppe, die den syrischen Truppen Geländegewinne gegen die Opposition ermöglichten. Lawrow sagte, die Beendigung der Kämpfe werde eine schwierige Aufgabe sein. Er hoffe, dass die Opposition ihren Verpflichtungen gegenüber Zivilisten nachkommen werde. Das Hauptziel aller Beteiligten sei die Abwehr der Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS). Russland werde das Bombardement gegen den IS und die mit AlKaida verbündete Nusra-Front daher fortsetzen. Angriffe auf diese beiden Gruppen sind der Münchner Vereinbarung zufolge zulässig. Kritik an Russland Der Westen wirft der Regierung in Moskau allerdings seit Monaten vor, unter dem Deckmantel des Kampfes gegen den IS vor allem die moderate Opposition in Syrien auszuschalten, um die Führung in Damaskus zu stabilisieren und dem Westen nur noch die Wahl zwischen Präsident Bashar al-Assad und dem IS zu lassen. Die UN hatte die Friedensverhandlungen zwischen syrischer Regierung und Opposition vergangene Woche nach den massiven russischen Luftangriffen auf die Großstadt Aleppo ausgesetzt. Die seit Jahren umkämpfte Stadt steht inzwischen kurz vor dem Fall an die Regierungstruppen. Kritiker werfen Russland vor, der Führung in Damaskus so in letzter Minute eine bessere Verhandlungsposition verschaffen zu wollen. Die größte syrische Oppositionsgruppe begrüßte die Vereinbarung von München. Den Worten müssten jedoch Taten folgen, ehe seine Gruppe wieder zu den Friedensverhandlungen reise, sagte ihr Sprecher Salim al-Muslat. "Wenn wir feststellen, dass gehandelt und die Vereinbarung umgesetzt wird, dann werden wir uns sehr bald in Genf sehen". Eine Fortsetzung der zuletzt gefährdeten Friedensverhandlungen war erklärtes Ziel der Münchner Konferenz. USA und Russland wollen sich abstimmen Die Vereinbarung zwischen den 17 Außenministern sowie den UN, der EU und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) sieht eine deutliche Reduzierung der Kämpfe in den kommenden Tagen vor, die in einer Woche in eine Feuerpause 81 münden soll. Um zu gewährleisten, dass diese eingehalten wird, soll es künftig eine engere Abstimmung zwischen dem russischen und amerikanischen Militär geben. Die USA und Russland wollen dazu in den kommenden Tagen weitere Gespräche aufnehmen. Außerdem verständigten sich die Minister darauf, dass die Menschen in den belagerten Städten des Bürgerkriegslandes schon bis zum Wochenende durch erste Hilfstransporte mit Lebensmitteln und Medikamenten versorgt werden sollen. "Dazu haben sich alle in die Hand versprochen hier, dass wir unseren Einfluss auf die unterschiedlichen Akteure in Syrien geltend machen", erklärte Steinmeier. Eine Arbeitsgruppe zu dem Thema solle bereits am Samstagnachmittag in Genf zusammenkommen. --------------------------- 12.2.2916 Russland warnt vor "neuem Weltkrieg" bei Truppeneinsatz in Syrien Sergei Lavrov und John Kerry Russland hat im Syrien-Konflikt vor einem dritten Weltkrieg gewarnt, sollten Bodentruppen zum Einsatz kommen. Bodenoffensiven führten üblicherweise dazu, dass ein Krieg zum Dauerzustand werde, sagte Ministerpräsident Dmitri Medwedew dem "Handelsblatt" . "Es könnte Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern", ergänzte er laut Vorabbericht. "Alle Seiten müssen gezwungen werden, am Verhandlungstisch Platz zu nehmen anstatt einen neuen Weltkrieg auszulösen." Saudi-Arabien hatte sich bereiterklärt, unter der Führung der USA Bodentruppen nach Syrien zu entsenden. Die USA, Russland und andere Staaten haben am Donnerstag einen neuen Versuch unternommen, einen diplomatischen Ansatz zur Lösung des Syrien-Konflikts zu finden. "Wir brauchen hier so etwas wie einen Durchbruch", sagte der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier vor dem Treffen der Syrien-Kontaktgruppe am Vorabend der Münchner Sicherheitskonferenz. Alle Beteiligten müssten auf eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen hinarbeiten. Aus Diplomatenkreisen verlautete jedoch, es gebe nur geringe Chancen auf Fortschritte. Der Bürgerkrieg tobt seit fünf Jahren. Einer Studie zufolge sind dabei 470.000 Syrer ums Leben gekommen. An dem Treffen nahmen auch Vertreter aus Saudi-Arabien und dem Iran teil. Russland erklärte, es könne über eine Waffenruhe gesprochen werden. Insidern zufolge hat Russland sie zum 1. März vorgeschlagen. Aus westlichen Diplomatenkreisen erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters, US-Außenminister John Kerry 82 fordere dagegen nach dem Motto "alles oder nichts" eine sofortige Einstellung der Kämpfe. Ein hochrangiger westlicher Diplomat zeigte sich pessimistisch zum Ausgang der Gespräche: "Es besteht das Risiko, dass dieses Treffen kein Ende findet und ich befürchte, das es nur extrem wenige Ergebnisse geben wird." Seit dem Eingreifen der russischen Luftwaffe auf der Seite von Präsident Baschar alAssad im September sind den Regierungstruppen große Geländegewinne gelungen. Gegenwärtig konzentrieren sich die Gefechte auf die Region Aleppo. Diese Kämpfe seien nicht einfach, sagte der syrische Informationsminister Omran al-Subi der Agentur Reuters. "Ich erwarte aber nicht, dass der Kampf um Aleppo noch lange dauert." Allerdings seien die islamistischen Rebellen etwa der Nusra-Front sehr gut bewaffnet. Die Rückeroberung der einstmals größten Stadt Syriens wäre ein strategischer Erfolg für Assad, dessen Truppen auch vom Iran unterstützt werden. Die Regierungstruppen haben den zur türkischen Grenze führenden Korridor bereits abgeriegelt, über den die Rebellen versorgt wurden. In dem Gebiet vertrieben Kämpfer der Kurdenmiliz YPG mit Unterstützung der russischen Luftwaffe die Rebellen auch vom Militärflughafen Menagh, wie die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. Die Türkei geht inzwischen davon aus, dass wegen der Schlacht um Aleppo deutlich mehr Syrer die Flucht ergreifen könnten. Sollte die Metropole "komplett ausgebombt" werden, könne ihre Zahl auf 1,5 Millionen steigen, sagte EU-Minister Volkan Bozkir am dem Sender TRT Haber bei einem Besuch in Bukarest. Bislang hatte die Türkei von einer Million Flüchtlingen gesprochen, sollte die Offensive der Regierungstruppen fortgesetzt werden. In Aleppo sollen nach UN-Angaben noch 300.000 Menschen ausharren. --------------------------- Syrienkrieg: Russische Bodentruppen unterstützen Assad-Offensive Grenzstadt Latakia: Russen helfen den Soldaten der syrischen Regierung Kreml-Chef Putin bestreitet es - aber russische Bodentruppen helfen offenbar bei der Offensive von Syriens Diktator Assad an der türkischen Grenze. Das legen nach Informationen des SPIEGEL Videoaufnahmen nahe; am 11.2.2016 Trotz entgegengesetzter Beteuerungen von Präsident Wladimir Putin: Russland setzt in Syrien allem Anschein nach Bodentruppen ein, um Vorstößen der syrischen Regierungstruppen zum Erfolg zu verhelfen. 83 Nach Informationen des SPIEGEL sollen sich russische Soldaten an einer Offensive der Regierungstruppen in der Provinz Latakia in Nordwestsyrien nahe der türkischen Grenze beteiligen. Das legen Aufnahmen nahe, die das Moskauer Conflict Intelligence Team ausgewertet hat, ein Verbund russischer Internetaktivisten. Eines der Videos zeigt einen Russisch sprechenden Offizier, der die Gefechte beobachtet, die offenbar in der Provinz Latakia nahe der Grenze zur Türkei im Gange sind. Syrische Journalisten stellen dem Mann auf dem Video Fragen, ein Dolmetscher übersetzt sie ins Russische. Es geht vor allem darum, wie der Offizier die Kampfkraft der Assad-Truppen bewertet. Er antwortet auf Russisch: "Während meines gesamten Aufenthalts hier haben die nationalen Verteidigungskräfte noch nicht eine Position aufgegeben. Deswegen ist die Bewertung ausgezeichnet." Nach Einschätzung des Conflict Intelligence Teams wurde dieses Video nahe der syrischen Ortschaft Salma aufgenommen, keine zehn Kilometer von der Grenze zur Türkei. Dafür spricht unter anderem, dass auf dem Video auch ein syrischer Reporter zu sehen ist, der am Tag der Veröffentlichung des Videos auch ein Selfie aus Salma twitterte. Das zweite Video zeigt Artilleriegeschütze des russischen Typs Msta-B im Einsatz. Die Aufnahmen wurden von einer russischen Nachrichtenagentur veröffentlicht. In der Beschreibung des Videos heißt es, es handele sich um den Einsatz syrischer Artillerie in der Provinz Latakia. Assads Truppen haben allerdings nie über Geschütze des Typs Msta-B verfügt. Deutlich zu hören sind dabei russische Kommandos: "Nummer zwei, fertig. Feuer!" An der Mütze eines der Soldaten ist ein goldenes Abzeichen zu erkennen, das für die russische Armee typisch ist, aber nicht für Assads Truppen. Bereits im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass Msta-B-Haubitzen der 120. russischen Artilleriebrigade Angriffe der syrischen Armee am Boden unterstützen. Ziel der Assad-Offensive in der Provinz Latakia ist, die Grenze zur Türkei wieder unter Kontrolle zu bringen und den Assad-Gegnern den Nachschub abzuschneiden. Bei dem Conflict Intelligence Team handelt es sich um einen Zusammenschluss von Aktivisten um einen Moskauer Blogger, der sich Ruslan Lewijew nennt. Lewijew steht der russischen Opposition nah. Im vergangenen Sommer hatte er als einer der ersten Hinweise für die Verlegung russischer Truppen nach Syrien veröffentlicht - lange, bevor der Kreml die Operation offiziell einräumte. 84 19.2.2016 Waffenlieferung an Iran Der Iran erhält die ersten Luftabwehrraketen vom Typ S-300 aus Russland Wie Putins Raketen die Welt verändern Damit endet die Ära der risikolosen Luftangriffe. Nach langem Hin und Her wird Russland die ersten S-300 Raketen an den Iran übergeben. Bestellt wurden sie schon im Jahr 2007, wegen des UN-Embargos wurden sie aber nicht geliefert. Nach der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran im Januar hat der russische Präsident Wladimir Putin den Export freigegeben. Nur über die Zahlungsmodalitäten wird noch verhandelt. Der Westen war und ist entsetzt wegen der Lieferung der Raketen an Teheran. Warum eigentlich? S-300 ist ein festes Schutzdach Es handelt sich nicht um Mittelstreckenraketen, die im Iran abgeschossen irgendwo zwischen Tel Aviv und Rom einschlagen könnten. Die S-300 sind Luftabwehrraketen. Mit einer Reichweite von bis zu 200 Kilometern sollen sie Flugzeuge, Raketen, Marschflugkörper und Hubschrauber abschießen können. Im technischen Sinne handelt es sich um eine defensive Waffe. Mit einer Luftabwehrrakete kann der Iran keinen friedliebenden Nachbarn überfallen. Doch ganz so einfach ist es nicht. Simpel gesagt: Wenn niemand in den Luftraum des Irans eindringen kann, könnte auch niemand das Land daran hindern, Mittelstreckenraketen aufzustellen oder gefährliche Rüstungsbetriebe aufzubauen. Und darum geht es: Der Iran macht sich mit den Raketen unangreifbar. Grundsätzlich spannt die S-300 allein keinen unüberwindlichen Verteidigungsschirm. Aber schon ein oder zwei Batterien würden sogenannte chirurgische Schläge gegen einzelne Einrichtungen im Iran unmöglich machen. Bestellt wurde das modernisierte S-300PMU-2-System, geliefert werden kann aber auch die aktuelle S-300VM-Variante. Sie kann hochfliegende Ziele in bis zu 200 Kilometern Entfernung abschießen. Selbst Mittelstreckenraketen fängt die S-300VM ab. Angenommen wird eine Trefferwahrscheinlichkeit (kill ratio) von 80 bis 93 Prozent gegenüber Kampfjets. Ausgenommen sind nur die modernsten Stealth-Jets der USA. Sie könnte die S-300 nicht erfassen. Alle anderen Jets aber schon. Wer also in Zukunft eine Anreicherungsanlage oder eine Raketenfabrik im Iran angreifen will, müsste zunächst versuchen, die S-300 Batterien auszuschalten, bevor er an sein eigentliches Ziel herankommt. Anstatt eines einmaligen Angriffs stünde ein größerer Schlagabtausch bevor. S-300 nur der Anfang Und der wird in Zukunft auch für eine gut gerüstete Streitmacht unkalkulierbar. Neben der S300 stehen weitere Waffen auf den iranischen Wunschzettel. Darunter befinden sich die hochmodernen Pantsir S-1 Systeme zur Luftabwehr auf geringe Entfernung, Jets wie die Sukhoi S30SM und Kommandosysteme, um eine verbundene Luftabwehrstruktur aufzubauen. Laut russischen Berichten besteht ebenfalls Interesse am Anti-Schiffssystem Bastion mit immerhin 600 Kilometern Reichweite. Ältere Varianten der S-300 hat Russland an viele 85 Länder geliefert, die aktuellen Modelle und ihre Verknüpfungsmöglichkeiten mit anderen Systemen verleihen dem Export eine ganz andere Qualität. Sind diese Bausteine beisammen, wäre es wohl selbst für die Militärmacht USA kein Spaziergang mehr, eine derartige Abwehr zu überwinden. Ob die russischen Abwehrsysteme tatsächlich so effektiv sind, wie behauptet, kann niemand mit Sicherheit sagen. Wie bei allen Waffen würde sich das erst in einem Ernstfall zeigen. Doch alle westlichen Sicherheitsexperten fürchten diese Systeme. Zutritt verboten Nicht nur im Iran machen derartige Verteidigungskomplexe westlichen Militärplanern zusehends Sorgen. Sie schaffen große "Nicht-Betreten-Zonen" auf der Landkarte – das war der westliche Militärapparat lange Zeit nicht gewohnt. Der stellvertretende NatoGeneralsekretär Alexander Vershbow nannte diese Zonen am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz die derzeit größte Sorge der Nato. Russland schirmt sein eigenes Gebiet zusehends durch die moderneren S-400 Batterien ab, die vorgeschobenen Basen in Kaliningrad und auf der annektierten Krim versiegeln einen guten Teil der Ostsee und des schwarzen Meeres. In Syrien könnte Putin nach der Stationierung von S-400 und Pantsir S-1 an Land und Luftabwehrkreuzern auf See technisch gesehen jederzeit eine Flugverbotszone ausrufen und auch durchsetzen. Zudem versucht Russland unabhängige Staaten, die aus der UDSSR hervorgingen, zu überzeugen, gemeinsam derartige Schutzglocken zu stationieren. Devisenhunger und Exportoffensive Damit schützt Russland nur das eigene Kernland und eine einzelne Expedition in Syrien. Wegen der offensiven Verkaufspolitik der russischen Rüstungsindustrie werden moderne Luftabwehrsysteme aber auch an Orten auftauchen, die wenig mit russischen Sicherheitsinteressen zu tun haben. Durchaus denkbar, dass Russland dem Drängen Indiens nachgibt und das derzeit modernste Luftabwehrsystem S-400 verkauft. Bislang ziert sich Russland, solche Kronjuwelen herauszugeben. Doch Indien verknüpft vermutlich die Freigabe der S-400 mit anderen Geschäften in Milliardenhöhe. Es ist also fraglich, wie lange der devisenarme Kreml auf einem Njet beharren kann. Spätestens, wenn Ende 2016 der Nachfolger der S-400, die S500 Samoderschez, in Dienst gestellt wird, dürfte die Zurückhaltung enden. Gleichzeitig führt die Modernisierung der russischen Streitkräfte dazu, dass die von der S-400 abgelösten S-300Systeme zur Disposition stehen. Da ist die Versuchung groß, nur einen Teil für Truppen der Mobilisierungswelle einzulagern und den Rest gegen dringend benötigte Devisen zu verkaufen. Ägypten zum Beispiel hat bereits nagelneue S-300VM bestellt. Die Welt ändert sich Wäre eine Welt voll von Nicht-Betreten-Zonen für Raketen und Kampflugzeuge sicherer oder unsicherer? Die Antwort auf diese Frage hängt vom Standpunkt ab. Diese Zonen würden vor allem die Mächte treffen, die in der Lange sind, weltweit militärische Macht zu entfalten. Also die USA, deren militärische Macht sich auf die Beherrschung der Meere und den Einsatz von elf Flugzeugträgergruppen als klassischer Powerprojektoren stützt. Werden Küsten und Meerengen dieser Welt von Systemen wie der S-300 und der S-400 gesichert, heißt das nicht, dass der Flugzeugträger ausgedient hat. Aber die Ära, in denen die USA Träger und Jets ohne eigene Gefährdung einsetzen konnte, wäre vorbei. Aus Bombeneinsätzen gegen technologisch hilflose Gegner würde wieder ein echter Kriegseinsatz, der auch zu spürbaren Verlusten führen könnte. Ein Einsatz der kostbaren Träger- und Luftflotte würde dann sehr viel vorsichtiger erfolgen. Ergänzung: In russischen Staatsmedien wurde der 18.02.2016 als Termin der Übergabe der ersten S-300 genannt. Aber offenbar gibt es noch Verhandlungsbedarf über die Zahlungsmodalitäten. Der Kreml habe das Geld noch nicht erhalten. 86 25.1.2016 Politische Elite scheitert an der Korruptionsbekämpfung Warum die Ukraine den Staat auslagern sollte In der Ukraine scheint sich die alte Elite weiter zu bereichern. Damit droht sie die Chance zum Systemwechsel zu verspielen. Neue Ideen sind gefragt. Kiew sollte Teile der Staatlichkeit auslagern. Seit in der Ukraine der Wirtschaftsminister Aivaras Abromavicius zurückgetreten ist, befinden sich Politik und Zivilgesellschaft in Aufruhr. Von einer tiefen Krise der prowestlichen Regierungskoalition ist die Rede. Der reformorientierte Minister traf mit der Begründung seines Rücktritts mitten ins Herz der ukrainischen Probleme. Die alten Machenschaften der Korruption und Selbstbereicherung reichten bis in die höchsten politischen Kreise, sagte Abromavicius. Wer sich wie er dagegenstelle, werde sabotiert. Der Ex-Minister bezichtigte namentlich Ihor Kononenko krummer Geschäfte. Der Name besitzt Sprengkraft: Kononenko ist einer der engsten Verbündeten und Freunde des Präsidenten Petro Poroschenko. Erbe des Maidan gefährdet Abromavicius' Anklage hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Zwar kann die Kiewer Regierung einige wichtige Reformerfolge vorweisen. Aber unter den westlichen Unterstützern und Geldgebern geht die Sorge um, dass die Ukraine erneut an der wichtigsten Aufgabe scheitern könnte: der Überwindung der alten, korrupten Strukturen. Die Botschafter von zehn westlichen Ländern machten ihrem Unmut auf ungewöhnliche Weise in einer gemeinsamen Erklärung Luft. Der Internationale Währungsfonds (IMF) zeigte sich beunruhigt und hält die für die Finanzstabilität wichtige nächste Tranche der Hilfskredite zurück. IMF-Chefin Christine Lagarde drohte mit dem Stopp des Hilfsprogramms, wenn Kiew nicht mit der Korruptionsbekämpfung Ernst mache. Die ukrainischen Eliten sind wiederholt an der Aufgabe des Systemwechsels gescheitert. Schon die «orange Revolution» von 2004 zielte darauf ab, in der Ukraine neue Regeln nach westlichem Vorbild einzuführen. Die Hoffnungen zerschlugen sich aber an Rivalitäten in der politischen Elite. Nun steht das Erbe der «Euromaidan»-Proteste vom Winter 2013/14 auf dem Spiel. Ihre wichtigste Forderung war die Überwindung eines korrupten Systems, das alle Lebensbereiche durchdringt und das Land und seine Menschen an einer gedeihlichen Entfaltung hindert. «Im Alltag leiden die Menschen unter der ‹kleinen› Korruption» Im Alltagleiden die Menschen unter der «kleinen» Korruption: Sie müssen Beamten, Ärzten oder Lehrern für alles und jedes Bestechungsgelder zahlen. Gesamtwirtschaftlich noch schädlicher dürfte die «grosse» Korruption sein: Die einflussreichen Clans der ukrainischen Elite bedienen sich schamlos an den Töpfen des Staates. Das trieb jetzt auch Abromavicius zum Rücktritt. Er klagte an, die rund 1800 Staatsunternehmen würden von Leuten wie Kononenko weiterhin systematisch dazu benutzt, um Geld in die eigenen Taschen abzuzweigen. So versickerten Milliarden. Der Minister wollte das unter anderem mit Privatisierungen ändern – und stiess auf Widerstand aus höchsten Kreisen. Politische Elite ist ein Filz Ein wesentlicher Bestandteil des Problems liegt darin, dass sich die politische und wirtschaftliche Elite der Ukraine seit vielen Jahren um sichselber dreht. Ein Beispiel dafür geben der amtierende Präsident Poroschenko und der Ministerpräsident 87 Jazenjuk ab. Poroschenko startete zwar vor eineinhalb Jahren mit den Vorschusslorbeeren eines «guten» Oligarchen, der sich mit seinem Schokoladekonzern im freien Wettbewerb durchgesetzt hatte. Aber auch Poroschenko ist eben ein typischer Oligarch: Der sechstreichste Ukrainer bekleidete schon die Ämter eines Präsidenten des Nationalen Sicherheitsrats (2005), des Aussenministers (2009/10) und des Wirtschaftsministers (2012). Ähnlich amtierte Jazenjuk bereits als Wirtschaftsminister und Ausseninister sowie als Parlamentspräsident. Beide gehören also seit langem zur schmalen ukrainischen Elite, in der sich wirtschaftlicher und politischer Einfluss zu einem dichten Filz verflechten. Präsident Poroschenko (imago) Nun ist es nicht so, dass es in der Elite keine reformorientierten, begabten und wohlmeinenden Kräfte gäbe. Nur drohen sie von einem System, das auf Beeinflussung und Plünderung des Staates basiert, vereinnahmt zu werden. Fast jeder Vertreter der ukrainischen Elite dürfte etwas Dreck am Stecken haben oder zumindest von jemandem abhängen, der auf unsaubere Weise zu Geld und Einfluss gekommen ist. Poroschenko steht jetzt wegen seines Vertrauten Kononenko in der Kritik. Auch weigert er sich auffällig uneinsichtig, den Generalstaatsanwalt Schokin zu entlassen, der partout keine Korruptionsfälle verfolgen will. Jazenjuk wiederum geriet jüngst wegen seines wichtigen Parteifreundes Martynenko ins Zwielicht. Die vielfältigen Abhängigkeiten und Verflechtungen haben zur Folge, dass die ukrainische Elite in einem schlechten Gleichgewicht gefangen ist. Keiner der Verantwortlichen hat einen Anreiz, entschlossen gegen die alten Strukturen vorzugehen. Es könnte ja einen selbst treffen. Dieses Ergebnis ist an sich paradox. Eigentlich wissen die meisten Vertreter der Elite, dass es besser wäre, in einem sauberen Staat mit fairen Regeln zu leben. Selbstdie Oligarchen im Land wären offenbar gerne zum Systemwechsel bereit, wenn die neuen Regeln für alle gleichermassen gelten würden. Aber man steckt in einem klassischen «Gefangenendilemma», wie es Ökonomen nennen. Mächtige Einzelinteressen stehen der besseren Lösung entgegen. Aivaras Abromavicius Als Lösung dieses Dilemmas bieten sich prinzipiell zwei Wege an. Der erste zielt auf Gerechtigkeit, Läuterung und Umverteilung. Vergangenes Unrecht sollte demnach bestraft werden, und man sollte den Fehlbaren ihr widerrechtlich erlangtes Vermögen wegnehmen. Ein Beispiel für solche Säuberungsaktionen bieten frühere Privatisierungen, bei denen Oligarchen gegen ein Bestechungsgeld oft günstig zu Unternehmensteilen kamen. Solche Privatisierungen könnten rückgängig gemacht und die Verantwortlichen ins Gefängnis gesteckt werden. Damit würde dem Wunsch der ukrainischen Bevölkerung nach Gerechtigkeit Genüge getan. Gefahr der Abrechnung Allerdings würde dieser Weg wohl geradewegs ins Verderben führen. Zu sehr riecht er nach Vergeltung unter rivalisierenden Gruppen der Elite. Bezeichnenderweise hatte die ehemalige Ministerpräsidentin Timoschenko – selbst eine Oligarchin – nach der «orangen Revolution» eine Politik der Rückgängigmachung von Privatisierungen verfolgt. Sie wollte wohl einige offene Rechnungen mit anderen Oligarchen begleichen. Die Folgen waren verheerend; die zur Modernisierung der Wirtschaft dringend nötigen ausländischen Investitionen blieben aus. Auch heute würde unweigerlich der Eindruck entstehen, eine Gruppe von Oligarchen (dieses Mal um Poroschenko) wolle gegen andere Oligarchen vorgehen. Das war 88 auch Abromavicius bewusst. Im letzten Sommer sagte er gegenüber dieser Zeitung: «Ich bin gegen die Rückgängigmachung von Privatisierungen. Wir müssen dieses Kapitel schliessen und nach vorne schauen.» Ukraine braucht einen Neustart Ein zweiter möglicher Weg besteht just im Nach-vorne-Schauen. Die Ukraine könnte wie andere Länder vor ihr einen dicken Strich unter die Vergangenheit ziehen. Dies müsste verbunden sein mit einer weitreichenden Amnestie zumindest für Vermögensdelikte. Gleichzeitig müsste glaubhaft gemacht werden, dass sich nach dem «Neustart» alle an die neuen und besseren Regeln halten. Die Oligarchen müssten für ihre Privilegien der Vergangenheit eine Kompensation an den Staat erstatten Ein solches Vorgehen widerspricht dem Gerechtigkeitsempfinden der Menschen nicht notwendigerweise. Der renommierte Ukraine-Experte Anders Aslund hat schon vor einigen Jahren einen Vorschlag gemacht, wie sich das Problem der Oligarchen und der verfilzten Elite lösen liesse. Der Staat sollte demnach mit allen wichtigen Akteuren eine Verhandlungslösung anstreben. Diese müssten für ihre Privilegien der Vergangenheit eine Kompensation an den Staat leisten – vielleicht eine Abgabe von 20% ihres Vermögens. Im Gegenzug garantierte der Staat ihre Eigentumsrechte. Ein ähnliches Vorgehen sei in Georgien nach der Rosenrevolution gewählt worden. Dieser Ansatz hat den Vorteil, dass er an den Wurzeln des ukrainischen Übels anpackt. Wie Aslund in einer wissenschaftlichen Analyse ( «Comparative Oligarchy») festhielt, muss das Verhalten der Oligarchen und der Elite als rationale Antwort auf die herrschenden Verhältnisse verstanden werden. Im Fall der Ukraine geht es vor allem um den fehlenden Rechtsstaat bzw. darum, dass Eigentumsrechte nicht wirksam geschützt werden können. Deshalb versuchen Oligarchen, auf alle vier Gewalten im Staat Einfluss zu nehmen – auf das Parlament (sie kaufen Gesetze), auf die Exekutive (sie bestechen Minister), auf die Judikative (sie kaufen sich Urteile) und auf die Medien (jeder nennenswerte Oligarch besitzt einen Fernsehkanal). Der Grundgedanke hinter dem zweiten Weg heisst: Wenn Eigentumsrechte künftig gesichert sind, wird die Einflussnahme zurückgehen, weil sie sich schlicht weniger lohnt. Allerdings krankt auch der zweite Weg an einem grundlegenden Problem. Es ist nicht klar, wer glaubhaft einen neuen Gesellschaftsvertrag abschliessen könnte. Der gegenwärtige Präsident und der Regierungschef etwa kommen kaum infrage, weil sie selbst Teil der Elite und damit Partei sind. Gleiches gilt für alle Insider. Zudem wird es funktionierendeInstitutionen brauchen, welche die neuen Regeln auch durchsetzen. Aus diesen Gründen wird die Ukraine ohne Hilfe von aussen nicht auskommen. Es bieten sich zwei innovative Ansätze an, wie der Systemwechsel gelingen könnte. Beide drehen sich im Kern um eine temporäre Auslagerung staat-licher Funktionen an Technokraten aus dem Ausland. Innovative Ansätze für einen Neustart mbe. Eine erste Idee besteht darin, dass die Ukraine wichtige Teile ihres Justizwesens ausländischen Akteuren überantwortet. Ein solcher Vorschlag wurde jüngst auch in der Zeitschrift «Foreign Policy» gemacht. Als Vorbild kann Guatemala dienen, das dieKorruptionsbekämpfung vor zehn Jahren an ein internationales Gremium unter der Ägide der Uno auslagerte. Im Fall der Ukraine könnten etwa die EU-Länder eine Behörde aus erfahrenen und unabhängigen Staatsanwälten und Richtern bereitstellen, die in der Ukraine während einer Übergangszeit Rechtsstaatlichkeit sicherstellte. 89 Die Behörde müsste etwa Korruptionsfälle verfolgen, die nach dem Auslaufen der Amnestieregelung auftauchen. Sie hätte dabei nach ukrainischem Recht zu handeln. Aber wegen ihrer Unabhängigkeit wäre sie kaum anfällig für Bestechungsversuche. Auf ähnliche Weise könnten andere Teile der Staatsverwaltung temporär ausgelagert werden. Angesichts des hochgradig korrupten und ineffizienten Staatswesens ist die Liste fast beliebig verlängerbar. Zu denken ist etwa an die Steuer- und Wettbewerbsbehörden: Neben der Rechtsstaatlichkeit gelten die Schaffung einer sauberen Steuerverwaltung und eines funktionierenden wirtschaftlichen Wettbewerbs als zentrale Herausforderungen in der Ukraine. Zugleich könnte die Phase der Auslagerung dazu genutzt werden, um eine funktionierende Staatsverwaltung aufzubauen. Hier werden Beratung und Hilfe aus dem Westen ebenfalls dringend gefragt sein. Prinzipiell ist die Ukraine aber ohnehin zu einem solchen Weg verpflichtet. Im Rahmen des Freihandelsabkommens mit der EU hat sich Kiew verpflichtet, wichtige Standards aus dem EU-Regelwerk zu übernehmen. Ein zweiter Vorschlag besteht darin, dass die Ukraine unbelastete Politiker aus dem Ausland «importieren» könnte. Die generelle Idee, den Markt für Politiker für Ausländer zu öffnen, stammt vom Freiburger Ökonomen Reiner Eichenberger. Die ukrainischen Bürger erhielten so die Möglichkeit, das Machtkartell der alten Eliten zu brechen und valable Kandidaten von aussen zu wählen. Zum Teil wird diese Idee in der Ukraine bereits verfolgt. Auf Initiative Poroschenkos wurden wichtige Ministerien mit Aussenseitern besetzt. Abromavicius sowie auch die Finanzministerin Jaresko wuchsen im Ausland auf und stammten aus der Privatwirtschaft. Ebenfalls holte Poroschenko den georgischen Ex-Präsidenten und Vorzeige-Reformer Saakaschwili als Gouverneur nach Odessa, wo er die Macht der korrupten Eliten brechen soll. Voraussetzung war in diesen Fällen, dass die Aussenseiter die ukrainische Staatsbürgerschaft annahmen. Ohne diese Beschränkung liesse sich der Pool an Kandidaten für Regierung und Parlament deutlich vergrössern. Die Ideen zu einer Auslagerung der Staatlichkeit mögen vermessen erscheinen. Auch wären sie wohl für viele Ukrainer mit Nationalstolz schwer zu schlucken. Aber die Alternativen sind unbefriedigend. Derzeit kann die grossteils reformunwillige Elite selbst unter massivem Drängen des IMF, dem Druck der Zivilgesellschaft und der Gefahr russischer Einmischung nur zu begrenzten Reformen bewegt werden. Wenn der Ukraine der langersehnte Weg nach Westen gelingen soll, wird es ohne radikale Schritte nicht gehen. -------------------------- Ein Dritter Weltkrieg? US-Experten spielen Horrorszenario durch 4.3.2016 Sie spielen genau das Szenario durch, vor dem sich die ganze Welt fürchtet. Experten eines US-Think-Tanks haben skizziert, wie ein möglicher Dritter Weltkrieg aussehen könnte. Die Amerikaner sehen dabei vor allem Russland als Nation, die die Eskalation herbeirufen könnte – inklusive Cyberkrieg und BaltikumOffensive. Der Beginn wäre schleichend. 90 schon längst ist die Gefahr zu sehen, dass aus dem Kalten Krieg ein Heißer Krieg werden könnte. „Große Kriege fangen manchmal mit kleinen Dingen an“, sagt August Cole. Er warnt davor, dass aus dem SyrienKonflikt ein wesentlich größerer werden könnte: nämlich einer zwischen Russland und der Nato. "Ein Dritter Weltkrieg würde beginnen, ohne dass es die Menschen überhaupt merken" Cole leitet beim amerikanischen Think Thank Atlantic Council das Projekt „Art of Future Warfare“. Kurz gesagt: Er denkt sich den Krieg der Zukunft aus. Gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Singer hat er vor kurzem den Roman „Ghost Fleet“ veröffentlicht, der vor allem unter Militärs viel Beachtung findet. Er beschreibt, wie ein Dritter Weltkrieg aussehen könnte. „Man kann sich einen Dritten Weltkrieg nicht einfach vorstellen wie einen Zweiten Weltkrieg nur mit modernen Waffen“, sagt Cole zu FOCUS Online. „Ein Dritter Weltkrieg würde beginnen, ohne dass es die Menschen überhaupt merken.“ Denn der Anfang wäre nicht zwingend die Zerstörung einer Stadt – sondern vielleicht die Zerstörung eines Satelliten, der wichtig für die Kommunikation oder Navigation eines Landes ist. Plötzlich könnten Mobilfunknetz und Internet nicht mehr funktionieren Auf einmal könnte das Mobilfunknetz nicht mehr richtig funktionieren oder das Internet flächendeckend Störungen haben. „Ich glaube, das erste Zeichen dafür, dass ein großer Konflikt ausbricht, wäre im Weltraum zu finden“, so der Stratege. Dort würden die ersten Attacken stattfinden, glaubt Cole. Der Grund liegt für ihn auf der Hand: Die Länder und ihr Militär seien von der Navigation via GPS abhängig. Wessen Satelliten zerstört sind, der wird angreifbar. „Auch im Cyber-Space würden erste Attacken eines Dritten Weltkriegs stattfinden“, sagt Cole. Denkbar seien etwa Hacker-Angriffe auf verschiedene wichtige Ziele. In den USA könnte das beispielsweise die Wall Street sein. Was, wenn Russland versehentlich oder absichtlich die USA bombardiert? Doch wo könnte ein solcher Dritter Weltkrieg entstehen? Der Experte sieht Syrien hier als Pulverfass. Das Gefährliche am Syrienkonflikt ist, dass mittlerweile so viele Parteien darin verstrickt sind: Russland, der Iran, die Hisbollah an Seite des Assad-Regimes, die USA und Frankreich im Kampf gegen den Islamischen Staat, ebenso wie die Türkei, die jedoch gleichzeitig Kurden und die PKK dort bombardiert – um nur einige zu nennen. Wenn so viele Kriegsparteien mitmischen, besteht die Gefahr, dass man sich womöglich sogar ungewollt ins Gehege kommt, so die Befürchtung des US-Strategen. 91 „Die USA und Russland sollten beide sehr besorgt sein, was eine mögliche Eskalation in Syrien angeht“, sagt Cole. Er zeichnet ein Szenario, in dem die russische Luftwaffe – egal ob gewollt oder aus Versehen – amerikanische Einsatzkommandos bombardiert. Russland unterstützt in Syrien das syrische Regime, die USA die Rebellen. Kollision könnte zu Eskalation führen - auch über Syrien hinaus „Plötzlich sähen sich die USA mit einer sehr schwierigen Situation konfrontiert. Wie reagiert man angemessen darauf?“ Cole befürchtet, dass eine solche Kollision schließlich zur Eskalation führen könnte – die sich jedoch nicht nur auf Syrien beschränken würde. Wladimir Putin hätte kaum eine Chance gegen die USA im Nahen und Mittleren Osten, die amerikanischen Truppen seien viel zu stark in der Region, so der US-Experte. Doch dass Putin sich und vor allem seinem Volk das eingestehen würde, glaubt Cole nicht. „Jedes Staatsoberhaupt, das sich in die Enge gedrängt fühlt, hat ein paar Optionen, die ihm bleiben.“ Experte: Putin könnte eine zweite Offensive im Baltikum starten Putin würde seinem Volk seine ganz eigene Wahrheit erzählen, seine Erzählung der Geschichte, glaubt Cole. Er glaubt, dass Putin daher quasi zur Ablenkung eine zweite Offensive starten könnte – nämlich im Baltikum. „Im Baltikum ist Russland wesentlich besser aufgestellt“, sagt er. Estland, Lettland, Litauen: Von dort aus könnte es dann erst richtig losgehen, befürchtet Cole. Er bringt Finnland und Norwegen als weitere europäische Länder ins Spiel, die dann ins Visier Russlands rücken könnte. „Nordeuropa ist strategisch sehr wichtig, allein wegen der Gas- und Ölreserven“, sagt Cole. „Ich glaube, es ist ein Fehler, fest davon auszugehen, dass dieser Teil Europas auch in Zukunft so stabil sein wird, wie er es in der Vergangenheit war.“ "Der Mittlere Osten bleibt bis auf Weiteres ein Pulverfass" Sollte es so weit kommen, wäre das fatal. „Wenn ein Konflikt einmal so weit ist, wird es sehr schwierig, ihn wieder zu beruhigen“, so Cole. Dafür wäre viel diplomatisches Geschick nötig. --------------------------------4.3.2016 Nordkorea macht Atomwaffen zum sofortigen Einsatz bereit 92 Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat einem Medienbericht zufolge angeordnet, das Atomwaffenarsenal des Landes bereit zum sofortigen Einsatz zu machen. Machthaber Kim Jong Un habe den Befehl dazu am Freitag erteilt, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf die nordkoreanische Staatsagentur KCNA Das Militär bereite sich auf Präventivschläge vor, sagte Kim demnach. Die derzeitige Lage sei sehr heikel. Erst am Mittwoch hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, die eine drastische Verschärfung der Sanktionen gegen das Regime in Pjöngjang nach einem jüngsten Atom- und einem Raketentest vorsieht. Nur Stunden später feuerte der kommunistische Staat nach Angaben Südkoreas sechs Kurzstreckenraketen ab, die nach einer Flugstrecke von 100 bis 150 Kilometer ins Meer stürzten. ------------------------------Drohung an Israel - Iranisches Militär testet zwei weitere ballistische Langstreckenraketen Iranian defence ministryAbschuss einer iranischen Rakete 93 Das iranische Militär hat zwei ballistische Langstreckenraketen offenbar erfolgreich getestet. Das Programm soll sich dabei gegen den "Feind, das zionistische Regime" richten, wie ein Sprecher des Militärs bekanntgab. Es seien Ziele in rund 1400 Kilometern Entfernung getroffen und zerstört worden. Im Rahmen eines Manövers hat das iranische Militär erneut zwei ballistische Raketen abgefeuert. Es habe sich um Langstreckengeschosse gehandelt, berichteten amtliche Medien am Mittwoch unter Berufung auf den stellvertretenden Kommandeur der Revolutionsgarden, General Hossein Salami. "Abschreckungspotenzial" Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, soll sich das Raketenprogramm gegen Israel richten: "Wir haben unsere Raketen mit einer Reichweite von 2000 Kilometern gebaut, um unseren Feind, das zionistische Regime, aus einer sicheren Entfernung treffen zu können", wie die Agentur Isna Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh zitiert. Bei den Raketentests hätte man Ziele in rund 1400 Kilometern Entfernung getroffen und zerstört. USA verhängte Sanktionen Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Revolutionsgarden, Irans Elitearmee, nach offiziellen Angaben Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen getestet, um das "Abschreckungspotenzial" des Landes vorzuführen. Die Truppen sind dem geistlichen Oberhaupt des Irans, Ayatollah Ali Chamenei, zugeordnet. Mitte Januar waren nach dem Inkrafttreten eines im Juli abgeschlossenen internationalen Atomabkommens die meisten Handels- und Finanzsanktionen gegen den Iran aufgehoben worden. Das Abkommen zielt darauf ab, den Iran an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern. Umgehend nach der Aufhebung der Strafmaßnahmen im Januar verhängten die USA allerdings neue Sanktionen wegen des iranischen Raketenprogramms. Teheran bezeichnete diese als "unberechtigt", weil das Programm keine atomaren Ziele verfolge. Allerdings verbietet eine UN-Resolution Teheran den Einsatz ballistischer Raketen. --------------------10.3.2016 Systematischer AnsatzGeheim-Liste zeigt, welche Länder Putin für besonders manipulierbar hält 94 Russland verfolgt offenbar eine gezielte Strategie, um die EU zu destabilisieren. Nun ist eine geheime Liste des russischen Geheimdienstes aufgetaucht, auf der Länder zu finden sind, die Russland für besonders manipulierbar hält - Deutschland rückt immer mehr in den Fokus. Die russische Führung verfolgt nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitskreise einen systematischen Ansatz, um die EU durch Propaganda und politische Einflussnahme zu schwächen. Es gebe eine von russischen Geheimdiensten erstellte Liste, auf der EU-Länder danach sortiert werden, wie anfällig deren Politik und Gesellschaft für Manipulationen seien, berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Deutsche Sicherheitsbehörden haben demnach Erkenntnisse über eine Liste, die vermutlich vor etwa einem Jahr entstanden ist. Deutschland liegt auf dieser auf einem mittleren Platz. Es mehren sich jedoch die Hinweise darauf, dass der Kreml angesichts der Eskalation der Flüchtlingskrise Deutschland mittlerweile für leichter verwundbar hält und seine Aktivitäten entsprechend verstärkt hat. Die Affäre um die angebliche Vergewaltigung eines dreizehn Jahre alten russlanddeutschen Mädchens durch Flüchtlinge Anfang dieses Jahres, die nach ausführlichen Berichten staatlicher russischer Medien zu Demonstrationen Russlanddeutscher in mehreren deutschen Städten und Spannungen zwischen den Regierungen in Berlin und Moskau geführt hatte, ist nach Ansicht deutscher Sicherheitskreise nur der sichtbarste Teil dieser Aktivitäten. "Snowden hat sich entschieden, nach Russland zu reisen" In Berlin heißt es zudem, dass der ehemalige Mitarbeiter des amerikanischen Auslands-nachrichtendienstes NSA Edward Snowden vom russischen Geheimdienst für Propaganda gegen den Westen genutzt werde. Nachdem er große Mengen von Daten der NSA gestohlen hatte, war Snowden über Hongkong nach Moskau geflohen, wo er seit 2013 Asyl genießt. Der Vorsitzende des NSA-Untersuchungsausschusses im Bundestag, der CDUAbgeordnete Patrick Sensburg, sagte der "F.A.Z".: "Snowden hat sich entschieden, nach Russland zu reisen. Er hat sich damit auf eine Seite des Propagandakriegs zwischen Moskau und dem Westen geschlagen." Snowden nütze der russischen Führung im "Propagandakrieg" mit dem Westen, sagte Sensburg. Der Aufenthalt in Russland werde ihm "so angenehm wie möglich" gemacht. Zugleich werde er in Moskau "sehr kurz" geführt, sagte Sensburg. "Snowden kann nur machen, was die russische Führung ihm sagt." Der CDU-Abgeordnete hält es für möglich, dass Snowden bereits bei einer Tätigkeit für den amerikanischen Geheimdienst CIA in Genf, wo er 2007 hingeschickt worden war, vom russischen Auslandsnachrichtendienst angesprochen wurde. In deutschen Sicherheitskreisen hält man es seit längerem für sicher, dass Snowden vom russischen Geheimdienst wie ein Mitarbeiter geführt wird. 95 25.3-2016 Russland stationiert Raketen auf umstrittenen Kurilen Präsident Putin und Verteidigungsminister Schoigu Die Aufrüstung der Stützpunkte hat begonnen. Auch Drohnen werden dorthin gebracht. Der südliche Teil der Inselkette wird auch von Japan beansprucht. Russland stationiert Raketen und Drohnen auf den umstrittenen Kurilen-Inseln, deren südlicher Teil auch von Japan beansprucht wird. Wie Verteidigungsminister Sergej Schoigu am Freitag in Moskau mitteilte, hat die Aufrüstung der Militäreinheiten und Stützpunkte auf den Kurilen bereits begonnen. Noch in diesem Jahr würden Raketensysteme vom Typ Bal und Bastion sowie unbemannte Flugzeuge vom Typ Eleron-3 auf die Inseln verlegt. Die Inselkette der Kurilen liegt zwischen der russischen Halbinsel Kamtschatka und der japanischen Insel Hokkaido. Seit dem Zweiten Weltkrieg schwelt zwischen Russland und Japan ein Konflikt um die vier südlichsten Kurilen-Inseln, die am Ende des Krieges von der Sowjetunion besetzt worden waren. Seitdem wird die gesamte Inselgruppe von Moskau kontrolliert, Tokio beansprucht jedoch weiterhin die vier südlichen Inseln für sich. Im September hatte der russische Außenminister Sergej Lawrow einen Kompromiss über die Hoheitsrechte ausgeschlossen und seinem japanischen Kollegen gesagt, die Regierung in Tokio solle "die historischen Realitäten" anerkennen. Im Dezember hatte Russland mit dem Bau neuer Militärstützpunkte auf den Inseln Iturup und Kunashir begonnen. Im April beginnt eine dreimonatige Mission der russischen Pazifikflotte, um den Aufbau von Marinestützpunkten auf den Kurilen zu prüfen. Der Streit um die vier Inseln verhinderte bisher den Abschluss eines formalen Friedensvertrags zwischen Russland und Japan. Die felsigen Inseln werden von rund 19.000 Russen bewohnt. 96 ------------------- 97 Furcht vor russischer Aggression USA wollen Panzerbrigade nach Osteuropa verlegen 31.3.2016 Die USA verstärken ihre militärische Präsenz in Osteuropa mit 4200 Soldaten und 250 Panzer. Russland will Gegenmassnahmen ergreifen. Ein Panzer der dritten Infanteriedivision der US-Armee bei einer Übung im vergangenen Frühling in Lettland. Wie das amerikanische Verteidigungsministerium mitteilte, wollen die USA eine komplette Panzerbrigade nach Osteuropa verlegen. Der Schritt ist eine Reaktion auf die Sorgen europäischer Alliierter vor weiteren russischen Aggressionen. Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmassnahmen an. • • • Die USA verlegen Soldaten, Panzer und weiteres militärisches Gerät nach Osteuropa. Dem US-Verteidigungsministerium zufolge soll dies der Sicherheit der NatoVerbündeten dienen. Russland reagiert darauf mit der Ankündigung möglicher Gegenmaßnahmen. Militärisches Gerät für 3,1 Milliarden Euro soll Putin abschrecken • • • US-Präsident Obama will militärisches Gerät im Wert von 3,1 Milliarden Euro in Europa stationieren, um gegebenenfalls die Nato-Bündnispartner zu unterstützen. Damit soll Russland davon abgeschreckt werden, weitere Staaten, wie in der Ukraine geschehen, zu destabilisieren. Der Plan ist Teil einer "Initiative zur Beruhigung der Europäer". Damit konkretisiert die US-Regierung die bisher bekannten Pläne. Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen. Um welche Länder es sich genau handelt, ist noch unklar. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten. Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmaßnahmen an. "Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmäßig militärische Maßnahmen, die wir für notwendig erachten, um 98 diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist", zitiert die Agentur Tass einen Fernsehbericht. 4200 Soldaten, 250 Panzer Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, außerdem Rumänien und Bulgarien. Nach dem für Ende 2017 geplanten Abschluss der Aufstockung hätten die USA dann drei Brigaden in Europa stationiert. Die geplante Verstärkung umfasst demnach 4200 Soldaten, 250 Panzer, außerdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 zusätzliche Fahrzeuge. Alle neun Monate sollen in der Größe einer Brigade Truppen ausgetauscht und neues Material nach Europa gebracht werden. "Diese Ausrüstung wird die modernste sein, die die Armee zu bieten hat", teilte das Verteidigungsministerium mit. Statisches Gerät werde in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gelagert. EucomBefehlshaber Philip Breedlove erklärte, die Maßnahmen dienten dazu, die Sicherheit der Nato-Verbündeten zu gewährleisten - "angesichts eines aggressiven Russlands in Osteuropa und anderswo". US -Vorwahl Trump stellt Nato in Frage: "Können uns das nicht mehr leisten" Einen Tag lang erklärt der Republikaner seine Außenpolitik. Er nennt seine Berater, präsentiert sich als Freund Israels - und redet über seine Hände. Nicolas Richter, 1973 in Genf geboren, ist US-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und berichtet von Washington aus über amerikanische Politik und Gesellschaft. Von 2009 bis 2012 war er Redakteur im Recherche-Ressort der SZ. Gemeinsam mit Klaus Ott enthüllte er die Formel-1-Affäre um Bernie Ecclestone, sowie mit Hans Leyendecker die Drehbuchaffäre beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Zuvor schrieb er im Ressort Außenpolitik über Völkerrecht, internationales Strafrecht und Terrorbekämpfung. Richter hat in München und Paris Jura studiert und vor dem Volontariat bei der SZ in den New Yorker Büros der Deutschen Presse-Agentur und des ZDF gearbeitet. Er wurde ausgezeichnet mit dem Wächterpreis der Tagespresse, dem Helmut-Schmidt-Preis und nominiert für Henri-NannenPreis und Theodor-Wolff-Preis. Die USA wollen die Bestände an schweren Waffen, gepanzerten Fahrzeugen und anderen militärischen Ausrüstungsgütern in Mittel- und Ost-Europa aufstocken, um Russland vor einer neuen Destabilisierung der Region abzuschrecken. US-Präsident Barack Obama möchte die Militärausgaben in der Region massiv erhöhen und verlangt nun vom amerikanischen Kongress 3,4 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro) für das Steuerjahr 2017, das am 1. Oktober dieses Jahres beginnt. Dies entspricht mehr als einer Vervierfachung des bisherigen 99 Budgets in Höhe von 790 Millionen Dollar. Das Material soll von US- und Nato-Truppen genutzt werden. Wie die US-Regierung mitteilte, möchten sie damit ihre ohnehin "robuste Militärpräsenz" in Europa noch einmal deutlich verstärken und damit auch die Fähigkeit, anderen Nato-Staaten beizuspringen, falls diese angegriffen werden. "Dies soll klarstellen, dass die USA fest an der Seite ihrer Verbündeten stehen, um nicht nur das Gebiet der Nato zu verteidigen, sondern auch die gemeinsamen Grundsätze des internationalen Rechts", heißt es in einer Mitteilung aus dem Weißen Haus, die am Dienstag veröffentlicht wurde. Obama hat eine "Initiative zur Beruhigung der Europäer" ausgerufen Die US-Regierung macht keinen Hehl daraus, dass sie mit dieser massiven Aufstockung Russland abschrecken will: Sie stellt die angestrebte Vervielfachung des Budgets unmittelbar in den Kontext der "russischen Aggression gegen die Ukraine" vor zwei Jahren. Moskau hat damals die Krim annektiert und damit einen Teil des ukrainischen Staatsgebiets. Außerdem unterstützt Russland nach Ansicht westlicher Regierungen die Separatisten in der OstUkraine, was die russische Regierung bestreitet. • Die USA wollen eine komplette Panzerbrigade nach Osteuropa schicken • Dieser Schritt wird ausdrücklich mit der Aggressivität Russlands begründet • Panzer sollen durch das Baltikum, Polen, Rumänien und Bulgarien rotieren • Dieser Schritt der USA hebt den Konflikt mit Russland auf neues Level • Die Vorgänge in der Ukraine haben erhebliche Unruhe unter mittel- und osteuropäischen Nato-Staaten ausgelöst, etwa in Ungarn und Rumänien, vor allem aber in den baltischen Ländern. Sie trauen es dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu, weitere Staaten der Region zu destabilisieren. US-Präsident Obama hat derweil immer wieder versichert, dass die USA ihren Bündnispflichten aus dem Nato-Vertrag nachkommen und ihre kleinen Verbündeten im Notfall helfen würden. Er rief eine "European Reassurance Initiative" aus, sinngemäß einen Vorstoß zur Beruhigung der Europäer, die er jetzt erheblich ausweiten möchte. Obwohl sich die Lage in der Ukraine beruhigt hat, hält sich in Washington tiefes Misstrauen gegenüber Putin. Ob der US-Kongress den von Obama geforderten Betrag tatsächlich freigibt, ist zunächst unklar. In seiner Mitteilung weist das Weiße Haus darauf hin, dass die Nato nicht nur an ihrer östlichen Grenze gefordert sei, sondern auch an der südlichen, etwa im Kampf gegen den 100 Terror des "Islamischen Staats" in Syrien. Das neue militärische Gerät soll bei Bedarf auch in die Türkei verlegt werden können. Das Pentagon hat bestätigt, dass die USA ab Februar 2017 eine Kampfbrigade nach Osteuropa verlegen. Man reagiere damit auf die Sorgen europäischer Verbündeter angesichts einer russischen Aggression. Quelle: Die Welt Die USA wollen eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der Nato verlegen. In einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Washington hieß es, man reagiere damit auf die Sorgen europäischer Alliierter angesichts einer russischen Aggression. Damit konkretisiert die US-Regierung die bisher bekannten Pläne. Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten. Stärke zeigen Die Nato will ihre Präsenz in Osteuropa ausbauen Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmaßnahmen an. "Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmäßig militärische Maßnahmen, die wir für notwendig erachten, um diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist", sagte er dem TV-Sender Rossija-24, wie die Agentur Tass berichtete. Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, außerdem Rumänien und Bulgarien. USA: Das Modernste, was die Armee anzubieten hat Nach dem für Ende 2017 geplanten Abschluss der Aufstockung hätten die USA dann drei Brigaden in Europa. Die geplante Verstärkung umfasst demnach 4200 Soldaten, 250 Panzer, außerdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 zusätzliche Fahrzeuge. Alle neun Monate sollen in der Größe einer Brigade Truppen ausgetauscht und neues Material nach Europa gebracht werden. "Es wird das modernste Gerät sein, was die Armee anzubieten hat", hieß es. Statisches Gerät wird in einer Versorgungsbrigade in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gelagert. Das Pentagon erklärte, man werde in Europa modernere Truppen der USA und "größere Fähigkeiten" sehen. "Damit setzen wir die Strategie fort, unsere NatoAlliierten und Verbündete unseres starken und angemessenen Vorgehens angesichts eines aggressiven Russland in Osteuropa und anderswo zu versichern", erklärte Eucom-Oberbefehlshaber General Philip Breedlove in der Mitteilung. 101 Verteidigungsminister Ashton Carter hob zugleich die Bedeutung der Nato hervor. Das Bündnis habe seit seiner Gründung wichtige Arbeit für die internationale Sicherheit und die Sicherheit der USA geleistet, sagte er bei einer Pressekonferenz in Tampa. US-Generalstabschef Joseph Dunford erklärte auf derselben Veranstalt-ung: "Die Bedeutung der Nato steht außer Frage." Die USA gehen auf Konfrontationskurs mit Wladimir Putin. Sie wollen eine komplette Panzerbrigade an die Ostflanke der Nato verlegen. Begründet wird dies ausdrücklich mit Russlands neuer Aggressivität. In einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Washington hieß es, man reagiere damit auf die Sorgen europäischer Alliierter angesichts einer russischen Aggression. Das europäische Kommando Eucom erklärte, die Verlegung der Kampfbrigade solle im Februar 2017 beginnen. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar höhere Verteidigungsausgaben für Europa angekündigt. Europäische Verbündete der USA fordern seit längerem eine stärkere Truppenpräsenz der Vereinigten Staaten. Russland will "verstärkte Nato-Präsenz ausgleichen" Russlands Nato-Botschafter Alexander Gruschko kündigte prompt Gegenmaßnahmen an. "Wir sind keine untätigen Beobachter, wir ergreifen regelmäßig militärische Maßnahmen, die wir für notwendig erachten, um diese verstärkte Präsenz auszugleichen, die durch nichts gerechtfertigt ist", sagte er dem TV-Sender Rossija-24, wie die Agentur Tass berichtete. Die Brigade soll rotierend zu Übungszwecken in verschiedenen Ländern eingesetzt werden. Das Pentagon machte über die exakten Orte keine Angaben. Infrage kommen als direkte Nachbarn Russlands die baltischen Staaten und Polen, außerdem Rumänien und Bulgarien. Nach dem für Ende 2017 geplanten Abschluss der Aufstockung hätten die USA dann drei Brigaden in Europa. Die geplante Verstärkung umfasst demnach 4200 Soldaten, 250 Panzer, außerdem Haubitzen, Kampffahrzeuge und weitere 1700 zusätzliche Fahrzeuge. Nato wurde wegen Mangel an schweren Waffen in Osteuropa kritisiert Alle neun Monate sollen in der Größe einer Brigade Truppen ausgetauscht und neues Material nach Europa gebracht werden. "Es wird das modernste Gerät sein, was die Armee anzubieten hat", hieß es. Statisches Gerät wird in einer Versorgungsbrigade in Deutschland, Belgien und den Niederlanden gelagert. Das Pentagon erklärte, man werde in Europa modernere Truppen der USA und "größere Fähigkeiten" sehen. "Damit setzen wir die Strategie fort, unsere Nato-Alliierten und Verbündete unseres starken und angemessenen Vorgehens angesichts eines aggressiven Russland in Osteuropa und anderswo zu versichern", erklärte Eucom-Oberbefehlshaber General Philip Breedlove in der Mitteilung. Zuvor war die Nato wegen ihrer geringen Präsenz schwere Waffen in Osteuropa kritisiert worden. So kam die RAND Corporation, ein US-Thinktank, zu dem Schluss, dass Russland das Baltikum in nur drei Tagen überrennen könnte. Grund: In der Region sind keine schweren Panzer stationiert, sondern nur leichte Schützenpanzer vom Typ Strike. Innerhalb von 36 bis 60 Stunden könne Russland mit seinen 27 schwerbewaffneten Bataillonen die 12 leichtbewaffneten der Allianz beseitigen, sagten die Militärberater. Offensichtlichen wollen die USA dies nun ändern. 102 ------------------ Salzburg legt für 2015 ausgeglichenen Haushalt vor 18. 10. 2014 Die Salzburger Landesregierung präsentierte am Freitag den Budgetausblick für 2015. Im nächsten Jahr wird es ein Plus geben, aber auch mehr Ausgaben. auch Rückerstattung gestohlenen Eigentums ? Die behördliche Befehls- und Zwangsgewalt, wie sie durch die Landeshauptleutleute von Salzburg in rechtsstaatlicher Willkür ausgeübt wird: EINSCHREIBEN e-mail: [email protected] 15. 10. 2014 An die Zentrale Staatsanwaltschaft zur Verfolgung von Wirtschaftsstrafsachen und Korruption Dampfschiffstr. 4 1030 W i e n Strafanzeige nach § 28a StPO Rechtsverweigerung Richard LEEB Sehr geehrte Damen und Herren, Aus den erstattetten Strafanzeigen vom 25. 06., 28. 06., 31. 07., 20. 09. 30. 09. 07. 10. 2013, 10. 04. 15. 04. 25. 08.. 22., 24., 29. 09. 12. 10., und 15. 10. 2014 hinsichtlch der Vornahmen außerhalb der Rechtsordnung zur Anregung der Beigabe eines Sachwalters für Richard Leeb, vom 20. 09. 2012 durch Herrn Staatsanwalt Mag. Marcus Neher, sind Ihnen die ursächlichen Straftatbestände aus dem Wasserrechtsverfahren Zl. 6/203-44/2001 BH Zell am See iVm der seitens der 103 Staatsanwaltschaft Salzburg und Richter am Landesgericht Salzburg geübten Rechtsverweigerung zur Kenntnis gebracht. Aus gegebenem Anlass ergänze ich meine Strafanzeigen gegen 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. Frau Dr. Eva Danninger, als erste Staatsanwältin StA Salzburg; Herr Mag. Marcus Neher, als Staatsanwalt der StA Salzburg; Herr Dr. Helmut Krallinger, als Richter des LG Salzburg; Frau Mag. Lisa Bauer, als federführende Richterin am LG Salzburg; Frau Mag. Herlinde Oberauer, als Pflegschaftsrichterin am BG Zell; Herr Dr. Friedrich Gruber, als Richter am LG Salzburg; Frau Mag. Christine Außerhofer, als Richterin am LG Salzburg; Herr RR Kurt Reiter, Bezirkshauptmannschaft Zell am See; Herr Mag. Phillipp A. Nill als Richter am LG Salzburg; Frau Dr. Edeltraud Stadlhofer Richterin am Verwaltungsgericht Salzburg; Herr Ing. Mag. Dr. Adalbert Lindner, Richter Verwaltungsgericht Salzburg Herr LGVPräs. Dr. Imre Juhasz, als Vorsitzender des Senates Abt.21; Frau Dr. Dagmar Bramböck, als Senatsmitglied am Landesgericht Salzburg; Herr Mag. Lorenz Kirschner, als Senatsmitglied am Landesgericht Salzburg; Frau Mag. Michaela Slama, als Richterin? Landesverwaltungsgericht Salzburg; Kurt Reiter, Bezirkshauptmannschaft Zell am See; Herr Mag. Dr. Bernhard Gratz, MBA, Bezirkshauptmannschaft Zell am See; Frau HR Mag. Claudia Jindra-Feichtiger, Präsidentin LVwG Salzburg; Herr Ing. Mag. Dr. Adalbert Lindner, Vizepräsident und Richter LVwG; Frau Dr. Edeltraud Stadlhofer Richterin am Verwaltungsgericht Salzburg; Frau Mag. Michaela Slama, als Richterin? am LVwG Salzburg; Herr Mag. Johann Fenninger, Referat Abfallwirtschaft u, Umwelt Landesreg. und erstatte die Strafanzeige gegen: wegen: 1. Herrn Dr. Franz Schausberger, vorm. Landeshauptmann 2. Frau Mag. Gabriele Burgstaller, vorm. Landeshauptfrau 3. Herrn Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg Straftatbestand nach § 33 Abs 1 Z 1, 3, 4, 7 StGB als Urheber und Anstifter zur Bildung einer kriminellen Vereinigung nach § 278 Abs 2,3 StGB iVm § 278a Z 2 und 3 StGB in Zusammenhang mit Verbrechen im Wasserrechtsverfahren Zl. 6/20344/2001 BH Zell am See, gegen Rersonen- und Eigentumsrechten von Mitglieder der Familie LEEB und zugehöriger Firmen Leeb Betriebs GmbH, Glocknertrade GmbH und Voltaik Handels GmbH wie diese einfachgesetzlich und verfassungsgesetzlich gewährleistet sind. Zitat zum Sachverhalt hunsichtlich Herrn Dr. Wilfried Haslauer EINSCHREIBEN e-mail: [email protected] am 15. 10. 2014 der zerbrochene Krug in Salzburg XVI - B - 2 - 2 vom Dorfrichter Adam >zur STRAFANZEIGE an WKStA gegen 1. Dr. Franz Schausberger; 2. Mag. Gabriele Burgstaller; 3. Dr. Wilfried Haslauer zur KENNTNIS BUNDESKANZLERAMT WIEN Bundesminister Dr. Josef Ostermayer 104 Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer. der Familie Leeb und zugehörigen Firmen verursachte Eigentumsschäden: 1.) aus der Vorbereitung zur Einleitung des Wasserrechtverfahren a) die SALZBURGER SPARKASSE hat die Liegenschaft um ATS 4,85 Mio ersteigert und um ATS 6,3 Mio an PECILE weiterverkauft. Dies bei einem Schätzwert von ATS 10,5 Mio, also weit unter dem Verkehrswert, der sich nach der Ortsüblichkeit bestimmt und allgemein offenbar ATS 2.000,- je m² beträgt. Der Verkehrswert der Liegenschaft mit 7.796 m² beträgt sohin ATS 15,592.000,--. Herr Dr. Werner Kreiseder hat als Prokurist der Salzburger Sparkasse Bank AG die Liegenschaft EZ 8, Kaprunerstraße 3 mit einem Verkehrs-wert von ATS 14,500.000,00 als Besitzer des Exklusivpfandrechtes für die Zahlung von ATS 4,0 Mio der Oberbank Immobilien Service GmbH überlassen der zerbrochene Krug in Salzburg VIII/ F 1- vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E gegen 1.) Ernst P E C I L E 2.) Stefan PECILE der zerbrochene Krug in Salzburg VIII/ G - vom Dorfrichter Adam > SCHADENERSATZKLAGE gegen Salzburger Sparkasse Bank AG wegen Vorbereitung zur Einleitung des Wasserrechtsverfahren BH Zell am See und Vornahmen außerhalb der Rechtsordnung in der Verwertung von Pfandliegenschaften zum Nachteil von LEEB der zerbrochene Krug in Salzburg VII/ J - vom Dorfrichter Adam > zur WIEDERAUFNAHME der Schadenersatzklage zu 9 Cg 71/01v LG Salzburg gegen Ernst Pecile wegen Verleumdung und Einleitung des Wasserrechtsverfahren Zl. 6/203-44/2001 BH Zell am See b) Wolfgang Schaal, Prokurist BP Austria Marketing GmbH FN 128195 y übermittelt am 2.2.2001 um 8:oo Uhr einen verfälschten Bericht vom 18. 12.1996 über die 105 Bodenuntersuchung durch die Firma Intergeo vom 3. Dezember 1996 bei Leeb in der Bahnhofstr. der zerbrochene Krug in Salzburg VI/ D 1 - vom Dorfrichter Adam > zur SCHADENERSATZKLAGE gegen 1.) BP Austria Marketing GmbH FN 128195 y; 2.) Intergeo Umwelttechnologie u Abfallwirtschaft GmbH, 3.) Dr. Werner Fürlinger, Sachverständige c) Ebenfalls am 2.2.2001 wurde Herr Dr. Werner Fürlinger als nichtamtlicher Sachverständiger von Kurt Reiter telefonisch beauftragt, Bodenverunreinigungen bei LEEB un Bruck festzustellen: der zerbrochene Krug in Salzburg VII/ I - vom Dorfrichter Adam > zur WIEDERAUFNAHME der Schadenersatzklagen zu 9 Cg 124/03m + 5Cg 137/03y LG Salzburg gegen Herrn Dr. Werner Fürlinger, Geologe und Sachverständiger im Wasserrechtsverfahren Zl. 6/203-44/2001 BH Zell am See d) Betrugstatbestand: wie die Oberbank AG gemeinsam mit der Salzburger Sparkasse Bank AG mit Hilfe des Masseverwalters Dr. Erhard Hackl und des Konkursrichter Dr. Gregor Sieber die Verwertung der Pfandliegenschaften in Betrugs- und Bereicherungsvorsatz zu Gunsten des Dr. Anton Waltl und seiner Frau Erna Waltl zum Nachteil des Be-schwerdeführers das Tatbild nach § 278 Abs.b StGB der Bildung einer Kriminellen Vereinigung verwirklicht haben: der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ I - vom Dorfrichter Adam > PRIVATANKLAGE gegen 1.) Mag. Dr. Josef Weißl MBA 2.) Dr. Anton Waltl 3.) Erna Waltl 4.) Dr. Erhard HACKL 5.) Dr. Gregor Sieber wegen Bildung einer kriminelle Vereinigung der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ G1 - vom Dorfrichter Adam > zur FESTSTELUNGSKLAGE gegen Dr. Gregor SIEBER, vormaliger Konkursrichter am Landesgericht Salzburg 2.) Einleitung des Wasserrechtverfahren u Österreichweiter Verleumdung a) Leeb Betriebs GmbH GESELLSCHAFTSKAPITAL 100 % ATS 500.000,-KONKURSERÖFFNUNG zu 23 S 185/01b wegen Betriebseinstellung am 25.02.2001 auf Grund Wasserrechtsverfahren ZI. 6/203-44/2001 Masseverwalter Dr. Hans Wabnig 5600 St. Johann/Pg Feuerversicherung vom Masseverwalter für Gebäude bezahlt € 19.610,30 Der ortsübliche Grundpreis beträgt € 145,35 je m² (wie dieser auch im Schätzgutachten zu 2 E 35/98 y angesetzt ist) und sich daraus für 1.376 m" ein tatsächlicher Verkehrswert von € 200.001,60 errechnet. Dr.. Wabnig beantragt am 13.10.2004 bei Gericht, die geringsten Gebote für beide Einlagezahlen auf zusammen € 108.360,- herabzusetzen. Vorsätzlich verursachter Verlust € 91.641,60 EIGENTÜMERIN des abgebrochenen Objektes Bahnhofstraße 6 EZ 24 und 97 Grundbuch 57303 Bruck Wertfeststellung BG Zell ATS 4,270.000,-€ 310.222,82 STATUS letzte Bilanz 1999 ausgewiesen Reingewinn 998.000,-ATS für Firmenverkäufe wird der Wert auf Basis des 10-fachen Jahres-Ertrages festgelegt ATS 9, 980.000,106 € 725.064,12 FORDERUNG aus Verwaltungstätigkeit (auf Grundlage des verbücherten Fruchtgenussrechtes ) gegenüber der Voltaik GmbH ist bevorrechtet - mit entsprechender Fassung allfälliger Versteierungsbedingungen - vor dem vorrangigen Pfandrecht der Sparkasse beim Bezirksgericht Zell am See angemeldet mit ATS 5,073.408,80 € 368.591,85 RECHTE mit 30. 06. 1994 wurde die Einräumung des Fruchtgenussrechtes gemäß §§ 509 ff ABGB ob den im Eigentum der Voltaik Handels GmbH stehenden Liegenschaften EZ 501 und 601 Grundbuch 57303 Bruck einverleibt. Rechtswidrige Löschung im Grundbuch EZ 601> Pecilc der zerbrochene Krug in Salzburg II D - vom Dorfrichter Adam > PRIVAT ANKLAGE gegen 1.) Ernst PECILE; 2.) Dr. Werner Kreiseder; 3.) Dr. Hans Reitstätter; 4,) Dr. Gerald Simmer wegen Löschung Grundbuchseintrag am BG Zell am See ohne einverleibungsfähiger Urkunde 7.796 m² je € 145,€ 1,130420,00 KUNDENSTOCK bewertet zu 9 Cg 71101LG Salzburg mitSchadenersatzklage gegen Ernst Pecile mit 13.4. 2001 unterbrochen / Höhe des Schadersatzanspruches aus Kaufvertrag vom 8.11.1996 mit BP Wien. gerichtliche Einigung LG Salzburg mit ATS 5,750.000,-€ 417.747,36 FORDERUNG der GESCHÄFTSFÜHRER Ingrid Leeb wurde durch die BH Zell zu Unrecht bestraft wurde durch Finanzamt zu Unrecht exekutiert und hat darüber hinaus € 14.000,- für die Einstellung bezahlt ATS 185,000,-- € 13.440,57 € 27.440,57 Richard Leeb sen hat die 14-jährige Rechtsvertretung geführt und Schadens- und Feststellungsklagen Gerichtsanhängig gemacht, so dass der Eintritt der Verjährung gehindert ist; zu € 3.000,-/mtl. € - 504.000,00 Konkursverfahren Firma Leeb Betriebs GmbH GZ 23 S 185/01b FORDERUNGSSALDO per 31. 05. 2014 Sehr geehrter Herr Konkursrichter, da Sie unverändert 2.400 Liter Lösungsmittel Zyklosolvan aus dem Massevermögen der Firma Leeb Betriebs GmbH illegal im Garagentrakt der Firma Voltaik Handels GmbH lagern und so die Realisierung des abgeschlossenen Reparatur- und Bestandvertrag verhin-dern setze ich meine Schreiben vom 21. 11. 08, 31. 12. 08, 31. 01.2009 fort, in welchem ich Ihnen die Ersatzforderung über entgangenen Mieterlös bekannt gegeben habe für 325 m² LAGERFLÄCHE zu € 4,50 je m²/mtl € 1.462,50 bis 30. 09. 2014 € 133.803,64 zuzüglich Bestandzins vom 1. 10. – 31. 10. 2014 € 1.462,50 zuzüglich Verzugszins 4 % p.a. > 0,333 p.m. von € 133.803,64 € 445,57 FORDERUNGSSALDO PER 30. 11. 2014 € 137.295, 03 b) GLOCKNERTRADE GMBH FN 53395y GESELLSCHAFTSKAPITAL ATS 1.800.000,00 € 130.773,09 107 KONKURSERÖFFNUNG zu 23 S 345/03k Glocknertrade GmbH wegen Betriebseinstell-ung am 25.02.2001 auf Grund Wasserrechtsverfahren Zl. 6/203-4412001 BH Zell am See Betriebsaufgabe STATUS Bilanz per 31. 12. 1998 samt Anlageverzeichnis derFirma Glocknertrade GmbH durch Finanzamt an Dr. Huber vorgelegt; Wegen unterbliebener Veranlagung zur Körperschaftssteuer Geldwerter Nacheil im Gesamtwert von ATS 2,773.452,00 € 217.955,14 € 201.496,04 monatlich € 335,83 gegenüber Ihrer Behörde geltend machen. FORDERUNGSSALDO PER 30. 09. 2014 € 28.955,80 Zinsverlust für die Zeit vom 01.10. 2014 bis 31.10. 2014 € 490,95 € 30.429,65 der Firma Glocknertrade GmbH Ersatzleistung für Schäden – verursacht aus dem, ohne Rechtsgrund durchgeführten Wasserrechtsverfahren – beziffert mit EUR 4,054.559,19 zu 5 Nc 1/09y LG Salzburg FORDERUNGSSALDO PER 30. 11. 2014 Als Geschäftsführer der Klägerin mache ich den durch Ihr rechtswidriges Verhalten eingetretenen Vermögensnachteil durch Zinsverlust wie folgt geltend: FORDERUNGSSALDO PER 30. 09. 2014 € 20.645,22 Zinsverlust für die Zeit vom 01. 10. 2014 bis 31. 10. 2014 € 335,83 FORDERUNGSSALDO PER 30. 11. 2014 € 21.672,71 Investitionen Glocknertrade GmbH in Objekt Kaprunerstr.3 zur Klage der Oberbank Immobilien Service GmbH zu GZ 3Cg 94/01 g LG Salzburg in compensando eingewendet mit ATS 1,063.182,60 € 77.242,04 € 72.651,71 GRUNDEIGENTUM - BILANZWERT ATS 1,000.000,GRUNDBUCH 75306 Frießnitz EINLAGEZAHL 212 BEZIRKSGERICHT Villach GST-ADRESSE 109 GSTFläche 5501 Landw. genutzt 3135 m2 Wald 2366 m2 ANTEIL: 1/1 Glocknertrade Gesellschaft m.b.H ADR:Kaprunerstraße 3 Bruck 5671 f7862/1997 IM RANG 12984/ 1996 Kaufvertrag 1996-07-23 Eigentumsrecht Baurecht für 200 mZ GERICHTSANHÄNGIG GEMACHTE FORDERUNGEN € 483.762,65 BESTANDBERECHTIGTE am abgebrochenen Objektes Bahnhofstraße 6 EZ 24 und 97 Grundbuch 57303 Bruck Wertfeststellung BG Zell Schätzgutachten Ing. Ebner ATS 4,270.000,-- I € 310.222,82 an den Liegenschaften EZ 501 und 601 Grundbuch Bruck durch Einräumung 30.6.1994 des Fruchtgenussrechtes gemäß §§ 509 ff ABGB ob den im Eigentum der Voltaik Handels GmbH stehenden Liegenschaften und Kauf-, Miet-, Übernahmeund Bestandvertrag vom 12.8.1998 zwischen der Leeb Betriebs und Gloclmertrade GmbH berechtigen die Glocknertrade GmbH zur uneingeschränkten Nutzung der EZ 501 und 601 Betriebsliegenschaft Hochtanklager.- Rechtswidrige Löschung im Grundbuch EZ 601> Pecile 7.796 m² GEWERBEGRUND mit Brückenwage und Überdachung vorenthalten seit 18.1.01 156 Monate zu € 0,50/mtl c) Voltaik Handels GmbH Schäden am Betriebsgelände Hochtank108 € 608.088,00 lager ( am 14. 07. 03 am Gendarmerieposten Bruck zu Protokoll gegeben und aufgenommen von den Firmen Strauss Metall, Bruck; Tichy Glasbau, Zell am See und Zwicknagl, Bruck Die vorgenannten Firmen haben in ihren damaligen Angeboten die Reparaturskosten mit zusammen € 184,489,20 beziffert. Weitere Beschädigungen seit dem 18. 01. 2001 festgestellter Vermögensverlust a) Radlader, Caterpillar 920 im Werkstättengebäude; b) Gabelstapler, 2,5 to Desta im Werkstattgebäude; c) Schneefräse, Totalschaden im Werkstättengebäude; d) Absackautomat, selbstfahrend im Werkstättengebäude; e) Öl – Warmwasser Heizanlage im Werkstattgebäude; f) Segelboot, Mader Korsar Doppelschale im Garagentrakt g) West in treuhändige Verwahrung genommen; h) dtto Mercedes SL + Porsche lt 5 Cg 97/03s LG Salzburg i) Buchhaltungsunterlagen am 01. 08. 2001 aus dem Bürohaus in der Bahnhofst.6 durch die BH Zell am See ausgelagert und unbrauchbar im Garagentrakt West eingelagert. Meldung an das Finanzamt Zell am 07. 08. 2001. Überprüfung per Ortsaugenschein am 24. 02. 2003. € € 9,000,00 € 5.000,00 € 2.200,00 € 2.800,00 € 48.000,00 € 6.907,00 € 11.075,34 7.000,00 € 276.471,54 Erfordernisse zur Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft vermag der Antragsteller nur abschätzen: Stromversorgung im gesamten Betriebsgelände inkl. vorgeschriebener technischer Überprüfung ( Entfernt durch die BH Zell am See) ; € 14.470,46 Mauerarbeit in den Garagen Nr. 7 u 8 ( verursacht durch BH Zell am See ); € 20.100,00 Bodenuntersuchung Heizöl-Leicht-Verunreinigung an der östlichen Grundgrenze zum ÖBB- Umspannwerk ( verursacht BH Zell am See April bis Juni 2003 ); € 200.000,00 Reparatur der Asphaltschäden ( verursacht seit 18. 01. 2001 ); € 109.000,00 Reparatur Brückenwaage samt abgebrochenes Wiegehaus € 129.000,00 Grundwasseruntersuchung im Bereich der ehemaligen Pegel LKB 19, 20 und 32 ( unbehobene AOX- Belastung ); Vorschuss an VOEST Röngtenprüfung + ReparaturHocht durch Sachverständige zu prüfen und festzustellen € 240.000,00 € 140.000,00 € 1,042.000,00 der zerbrochene Krug in Salzburg V/ B4 - vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E wegen VERMÖGENSVERLUST gegen 1.) Mag. Franz Mühlböck, Wasserreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See 2.) HR Dr. Rosemarie Drexler, Bezirkshauptfrau vom Pinzgau der zerbrochene Krug in Salzburg VI/ B 1 - vom Dorfrichter Adam > zur SCHADENERSATZKLAGE gegen 1.) Hans TONIS als Chefinspektor der Kriminalabteilung Salzburg 2.) OAR Kurt REITER, als Obereinsatzleiter im Wasserrechtsverfahren BH der zerbrochene Krug in Salzburg VII/ G - vom Dorfrichter Adam > SCHADENSERSATZKLAGE gegen 1.) Dr. Werner Fürlinger 2.) Dr. Gerhard Forstinger 3.) Ernst Fürstauer 4.) Hannes Fürstauer wegen rechtswid109 riger Vornahmen im Wasserrechtsverfahren Zl. 6/203-44/2001BH Zell am See der zerbrochene Krug in Salzburg VII/ H - vom Dorfrichter Adam > SCHADENSERSATZKLAGE gegen 1.) Dr. Werner Fürlinger 2.) Dr. Gerhard Forstinger 3.) Forstinger + Stadlmann ZT GmbH 4.) Ingenieurbüro Laabmayr & Partner ZT GmbH wegen Erstattung vorsätzlich unrichtiger Befunde u Gutachten im Wasserrechtsverfahren BH Zell/See 1.) Geldwerte Nachteile aus Österreichweiter Verleumdung der zerbrochene Krug in Salzburg V/ B2 - vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E wegen VERLEUMDUNG gegen 1.) Dr. Rosemarie DREXLER, als Bezirkshauptfrau vom Pinzgau 2.) Kurt REITER, als Amtssekretär der Bezirkshauptmannschaft Zell am See 3.) Mag. Franz Mühlböck, Wasserrechtsreferent Bezirkshauptmannschaft Zell/See der zerbrochene Krug in Salzburg V/ B3 - vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E wegen VERLEUMDUNG gegen 1.) Dr. Franz Schausberger, Landeshauptmann und oberste Wasserrechtsbe-hörde d2.) Dr. Riner Braunstingl, Amtssachverständiger des Landes Salzburg 3.) DI Dr. Angelika Brunner, Amtssachverständige des Landes Salzburg der zerbrochene Krug in Salzburg VII/ J - vom Dorfrichter Adam > zur WIEDERAUFNAHME der Schadenersatzklage zu 9 Cg 71/01v LG Salzburg gegen Ernst Pecile wegen Verleumdung und Einleitung des Wasserrechtsverfahren Zl. 6/203-44/2001 BH Zell am See 4.) Nachprüfung des Wasserrechtverfahren u fortsetzen der Verleumdung a) Dr. Robert MARSCHALLINGER hat im Auftrag von Dr. Rainer BRAUNSTINGL die von Dr. Werner FÜRLINGER erstellten pysischen Messergebniss zu virtuell veränderbaren 3DModelle - als zentrale Beweismittel im Wasserrechtsverfahren – verarbeitet: der zerbrochene Krug in Salzburg VI/ F 1 - vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E gegen 1.) Dr. Robert MARSCHALLINGER 2.) Dr. Rainer BRAUNSTINGL 3.) Dr. Werner FÜRLINGER b) Dr. Siegfried W. Hermann hat als gerichtlich bestellter Sachverständiger falsche Befunde und Gutachten erstattet (31 Hv 140/09g + 40 Hv 14o/10g LGS) der zerbrochene Krug in Salzburg IX/ D - vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K LA G E gegen Dr. Siegfried W. Hermann, allgemein gerichtl beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger, Frauentalerstr. 51 8530 Deutschlandsberg 5.) Betrugshandlung am Konkursgericht Salzburg und BG Zell am See bei Verwertung von betrieblichen und privaten Pfandliegenschaften a) Herr Dr. Gregor Sieber, hat als vormaliger Konkursrichter am Landesgericht Salzburg mit seinen Masseverwaltern Dr. Hans Wabnig, Dr. Reinhard HUBER und Dr. Erhard Hackl für die Bereicherung von Oberbank AG, Oberbank Immobilien Service GmbH, Salzburger Sparkasse Bank AG, Land Lalzburg, Dr. Anton Waltl, Frauau erna Waltl und Ernst Pecile durch Vornahmen außerhalb der Rechtsordnung gesorgt: der zerbrochene Krug in Salzburg IV / A - vom Dorfrichter Adam > zur SCHADENERSATZKLAGE gegen Herrn Dr. Gregor Sieber, vormaliger Konkursrichter am Landesgericht Salzburg 110 der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ K - vom Dorfrichter Adam >SCHADENERSATZKLAGE gegen Dr. Hans Wabnig, Masseverwalter wegen Straftatbestände am Konkursgericht Salzburg der zerbrochene Krug in Salzburg IV / A 1 - vom Dorfrichter Adam > zur SCHADENERSATZKLAGE gegen Herrn Dr. Reinhard HUBER , Rechtsanwalt, als Masseverwalter Glocknertrade GmbH der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ L - vom Dorfrichter Adam >SCHADENERSATZKLAGE gegen OBERBANK AG, wegen Konkurstreiberei und Vornahmen außerhalb der Rechtsordnung in der Verwertung von Pfandliegenschaften zum Nachteil von LEEB der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ M - vom Dorfrichter Adam >SCHADENERSATZKLAGE gegen 1.) OBERBANK Immobilien Service GmbH 2.) Dr. Isabella Eberl 3.) Martin Rexeisen 4.) Ingrid Mayr wegen Vornahmen außerhalb der Rechtsordnung in der Eigentumsübernahme des Objektes Kaprunerstraße 3 5671 Bruck zum Nachteil von LEEB der zerbrochene Krug in Salzburg VII/ M - vom Dorfrichter Adam >zur WIEDERAUFNAHME des Verlassenschaftsverfahren AZ 45 A 366/2005 wegen Vorliegen von Straftatbeständen am Bezirksgericht Zell am See der zerbrochene Krug in Salzburg II E 1 - vom Dorfrichter Adam > zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E gegen 1.) Dr. Isabella Eberl - 2.) Dr. Johann Poulakos der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ J 1 - vom Dorfrichter Adam >zur S C H A D E N E R S A T Z K L A G E gegen 1.) DDr. Manfred König * 2.) Mag. Erich Frenner * 3.) Dr. Johann Poulakos der zerbrochene Krug in Salzburg IV/ N - vom Dorfrichter Adam >zu S C H A D E N E R S A T Z K L A G E N abgerichtet an das Landesgericht Salzburg VERWEIGERUNG DES ZUGANGS ZU GERICHT LG SALZBURG der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-C vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG I an den Obersten Gerichtshof wegen 12.- jähriger RECHTSVERWEIGERUNG SACHVERHALT DR. GREGOR SIEBER der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-D vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG I I an den Obersten Gerichtshof wegen Einleitung eines SACHWALTERSCHAFTSVERFAHREN ANREGUNG ZUM SACHWALTERSCHAFTSVERFAHREN der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-E vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG I I I an den Obersten Gerichtshof wegen Straftatbeständen des Konkursrichters – Dr. Gregor Sieber am Landesgericht Salzburg Die Schadensersatzklagen gegen den Rekursrichter Dr. Gregor Sieber: INGRID L E E B co KONKURSGERICHT SALZBURG Schadenersatzforderung € 349.807,50 >12 Cg 19/10h OLG Innsbruck AZ 1 Nc 16/10h 111 90.10J der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-F vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG I V an den Obersten Gerichtshof zur Prüfung der Rechtsmittelentscheidungen an den Oberlandesgerichten in Innsbruck und Linz ILSE LEEB sen. co KONKURSGERICHT SALZBURG Schadenersatzforderung € 200.000,00 90.10Q der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-G vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG V an den Obersten Gerichtshofbzur Prüfung der Rechtsmittelentscheidungen an den Oberlandesgerichten in Innsbruck und Linz DI RICHARD LEEB jun. co KONKURSGERICHT SALZBURG Schadenersatzforderung € 1,350.000,00 AZ12 Cg 24/10 t > OLG Ibk AZ 1 Nc 11/10y 90.10P der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-H vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG VI an den Obersten Gerichtshof zur Prüfung der Rechtsmittelentscheidungen an den Oberlandesgerichten in Innsbruck und Linz RICHARD LEEB sen. co KONKURSGERICHT SALZBURG Schadenersatzforderung € 2,941.405,02 AZ12 Cg 27/10 h > OLG Innsbruck AZ 1 Nc 14/10i 90.10O der zerbrochene Krug in Salzburg XIII-I vom Dorfrichter Adam >zur VORSTELLUNG VII an den Obersten Gerichtshof zur Prüfung der Rechtsmittelentscheidungen an den Oberlandesgerichten in Innsbruck und Linz GLOCKNERTRADE GMBH co KONKURSGERICHT SALZBURG Schadenersatzforderung € 4,054.559,19 AZ12 Cg 25/10 i > OLG Ibk AZ 1 Nc 13/10t 90.10N Jedenfalls ist Ersatz für eingetretene Schäden zu leisten: a) den Gesellschaftern der Leeb Betriebs GmbH FN 56254b den Abbruch des Objektes Bahnhofstraße 6 mit EUR 310.222,82; Rückübereignung der Grundflächen EZ 24+97 GB 57303 Bruck Bahnhofstraße 6 sowie geldwerte Nachteile aus der Eröffnung des Konkursverfahren AZ 23 S 185/ 01b LG Salzburg über das Vermögen der Leeb Betriebs GmbH; und geldwerte Nachteile aus der unterbundenen Fruchtnießung der Betriebsliegenschaft Hochtanklager GN 91/6, EZ 501 KG 57303 Bruck; Wiederherstellungskosten der vollen Gebrauchsfähigkeit, wie diese vor dem 18. 01. 2001 Bestand hatte EUR 1,042.000,-- b) Richard Leeb, geb. 01. 02. 1938 Verlust des unentgeltlichen Wohnrechts seit 01. 08. 2001 und weiter, über 100 m² Wohnfläche inklusive Betriebskosten im abgebrochenen Objekt Bahnhofstraße 6 in 5671 Bruck / Glocknerstraße; c)der Voltaik Handels GmbH FN 120968w den Mietentgang auf Grund € 168.222,37; illegaler Lösungsmittellagerung per 31. 03. 2016 112 d) ser Glocknertrade GmbH FN 53395y geldwerte Nachteile aus der rechtswidrigen Unterbrechung der Bestandrechte an den Liegenschaften EZ 501, 601, 24, 97 je KG 57303 Bruck; sowie geldwerte Nachteile aus der Eröffnung des Konkursverfahren AZ 23 S 345 03k LG Salzburg über das Vermögen der Glocknertrade GmbH; sowie den Verlust des gersamten Anlagevermögen durch strafrechtlich relevante Vornahmen außerhalb der Rechtsordnung im Betrage von ATS 2,773.452,00 / € 201.496,04 ausgewiesen per 31. Dezmber 2013, weiterhin vorenthalten bleibt. Als Geschäftsführer der Firma Glocknertrade GmbH muss ich daher den durch Zinsverlust eingetretenen Vermögensschaden mit 2 % p.a. monatlich FORDERUNGSSALDO PER 31. 03. 2016 € 27.046,99 sowie für Schäden – verursacht aus dem, ohne Rechtsgrund durchge-führten Wasserrechtsverfahren – beziffert mit EUR 4,054.559,19 zu 5 Nc 1/09y LG Salzburg Als Geschäftsführer der Klägerin mache ich den durch Ihr rechtswidriges Verhalten eingetretenen Vermögensnachteil durch Zinsverlust wie folgt geltend: FORDERUNGSSALDO PER 31. 03. 2016 € 37.805,10 e) Richard und Ingrid Leeb aus 14- jähriger Österreichweiter Verleumdung und unabdingbarer Rechtsverteidigung entstandenen geldwerten Nachteil, wie dieser durch Sachverständigengutachten zu beziffern ist; Die mir und meinen Familienmitgliedern vorsätzlich, vierzehn Jahre lang zugefügten Beschädigungen in Ansehen und Fortkommen gehen weit über Geldwerte Maßstäbe hinaus und sind ebenso durch ein Sachverständigen-gutachten zu beziffern. Zum Thema: www.leeb-oel.at der zerbrochene Krug in Salzburg XIII - 1 vom Dorfrichter Adam >zum JUSTIZMINISTERIUM Vorstellung an den Herrn Justizminister der zerbrochene Krug in Salzburg XIII - 2 vom Dorfrichter Adam >zum LANDESGERICHT SALZBURG Vorstellung an den Herrn Präsidenten Allfällige schuldbefreiende Zahlungen sind ausschließlich an die Firma Anton Seber, Erdbauunternehmen, Achleitweg 35 in 5730 Mittersill, auf Konto IBAN: AT73 3503 9000 0002 0628 BIC: RVSAAT2S039 BLZ 3503 Raika Mittersill zu leisten. ----------------------------------- 113
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