BZ080915_Titel_BZ20p_Titel 21.08.15 12:32 Seite 1 Herausgegeben von Gerd-Volker Weege www.buergermeisterzeitung.at | de 68. Jahrgang 8-9/2015 Bürgermeister Zeitung Unabhängige Fachzeitung für Städte und Gemeinden vereinigt mit: KOMMUNAL KOMMUNAL ÖSTERREICH DEUTSCHLAND P.b.b. Erscheinungsort Wien 02Z032488M money trend Verlag, Linzer Straße 449A, 1140 Wien Kommunalpolitik • Kommunalwirtschaft • Kommunalverwaltung • Kommunalbau D ie N u m m e r 1 re s s e d e r K o m m u n a lp Mödlhammer zu Asyl: „Verbale Entgleisungen von BMIMitarbeitern schaffen kein einziges neues Quartier“ Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis AU S D E N B U N D ES L Ä N D E R N , STÄDTE N U N D G E M E I N D E N R EC HT & G E M E I N D E | B LI C K I N D E N L Ä N D LI C H E N R AU M BZ080915_INHALT_BZ207_INHALT 21.08.15 12:35 Seite 2 2 INHALT Impressum AKTUELLES MÖDLHAMMER ZU ASYL: Bürgermeister Zeitung Herausgeber und Chefredakteur: Gerd-Volker Weege (verantwortlich) eMail: [email protected] Assistent des Chefredakteurs: Stephan Hummel eMail: [email protected] Redaktion und Lektorat: Christina Regen eMail: [email protected] Redaktionelle Mitarbeiter: Anna Maria Michenthaler Prof. Dr. Gerhard Poschacher Produktion: Michael Tersch, Jan Weber 5 „Verbale Entgleisungen von BMI-Mitarbeitern schaffen kein einziges neues Quartier“ DURCHGRIFFSRECHT SORGT IN LÄNDERN FUR GEMISCHTE GEFÜHLE 5 Der Entwurf für ein Verfassungsgesetz, wonach der Bund per Weisung Flüchtlingslager in den Ländern errichten kann, bleibt umstritten. BURGENLÄNDER BEI ZAHLUNGSMORAL TOP – SCHLUSSLICHT WIEN FAKTOR MOBILITÄT BEI WOHNKOSTEN UNTERSCHÄTZT 8 10 Teures urbanes Pflaster, kostengünstiger Speckgürtel: Die Lage ist und bleibt entscheidend für die Wohnkosten. IRRWEGE DER ENERGIEPOLITIK 12 Der Klimawandel und die vorherrschende Energiepolitik gefährden nach Ansicht international anerkannter Experten die Zukunft der Menschheit. Viele Fragen werden diskutiert, unterschiedliche Lösungen angedacht und die Konsequenzen polarisierend interpretiert. ERNÄHRUNGSINDUSTRIE TROTZ UMSATZVERLUSTEN GUT POSITIONIERT 12 Sehr unterschiedlich verlief das Geschäftsjahr 2014 für die österreichischen Industrieunternehmen. DER PAPST ALS ÖKOLOGISCHES WELTGEWISSEN 14 Seit Monaten bestimmen das Finanzdesaster in Griechenland mit neuen ökonomischen Dimensionen nach der Volksabstimmung sowie die Asyldebatte die medialen Schlagzeilen, nicht nur in Österreich. KUFSTEIN IST „SAUBERSTE REGION ÖSTERREICHS 2015“ ÖSTERREICHS BÜRGERMEISTERINNEN TAGTEN IN BERNSTEIN 16 17 Anzeigenleitung: Wolfgang Slaby eMail: [email protected] Sitz des Verlages: 1140 Wien, Linzer Straße 449A Medieninhaber: money trend Verlag GmbH. Geschäftsführer Gerd-Volker Weege In der burgenländischen Gemeinde Bernstein hat im August das jährliche Treffen der österreichischen Bürgermeisterinnen stattgefunden. Drei Tage lang diskutierten die Ortschefinnen über Probleme und Herausforderungen, die ihr Amt mit sich bringt. KOMMUNALES LIEFER- UND DIENSTLEISTUNGSVERZEICHNIS 24-28 KOMMENTARE ÖBZ: PROF. DR. GERHARD POSCHACHER POLITIK UND WIRTSCHAFT (8-9) BLICK IN DEN LÄNDLICHEN RAUM 6 8 Sommerhitze und Herbststürme Her mit dem Zaster, nieder mit den aufmüpfigen Gemeinden! ÖBZ: GERD-VOLKER WEEGE 3 TEIG, NAAMT, DERE – vorbildliche Grüße vom Land Foto: detlef menzel_pixelio.de MAG. WOLFGANG LUSAK RECHT & GEMEINDE 10 20-21 von Dr. Martin Kind FACHTHEMEN Geprüfte Auflage 1. Halbjahr 2014 6.400 Die österreichische Kommunalzeitung mit den meisten geprüften Abonnenten. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 KÄRNTEN 34-35 „Einmal Bürgermeister, immer Bürgermeister“, trifft auf ihn zu: Kärntens Langzeitbürgermeisters Hans Ferlitsch. Sein Motto: Positives Denken verbunden mit viel Fleiß und Freundlichkeit. NIEDERÖSTERREICH 36-39 Exakt 20,4 Prozent der Bewohner der Stadt Wiener Neustadt sind ausländischer Herkunft – das bedeutet, dass diese Personen entweder ausländische Staatsangehörige sind oder im Ausland geboren wurden. Damit weist die Stadt Wiener Neustadt den höchsten Anteil an Migranten in Niederösterreich auf. In den Waldviertler Bezirken Zwettl und Waid hofen/Thaya hingegen ist er mit 2,4 bzw. 3,1 Prozent am gerings ten. SALZBURG Unseren Meldungen liegen teilweise Berichte von APA und dpa zugrunde. Titelbild: Blick zum Schmalzberg, Montafon/Vlbg. 32-33 Gemeinsam mit mehr als zehn Projektpartnern wird Oberwart unter dem Titel „Loadshift Oberwart“ zur Smart City. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und der Betrieb eines innovativen, gebäudeübergreifenden und integrierten Energiemanagementsys tems für Strom und Wärme. 40-41 Die Zahl der Abgangsgemeinden in Oberösterreich ist seit den Krisenjahren 2009 und 2010 kontinuierlich gesunken. Die Summen der Abgänge gingen weiter zurück – von knapp 27 Mio. Euro im Jahr 2013 auf rund 16 Mio. Euro im Jahr 2014. „Das ist das beste Rechnungsabschlussergebnis seit Jahren und ein klarer Beleg dafür, dass die Steuerungsmaßnahmen und insbesondere die Einführung des kommunalen Benchmark-Systems BENKO Wirkung zeigen“, betont Landesrat Hiegelsberger. Redaktionsbüro u. Verlagsvertretung: 1180 Wien, Kutschkergasse 42, Tel.: 01/476 86, Fax: 01/476 86-21 Druck und Belichtung: agensketterl Druckerei GmbH, 3001 Mauerbach BURGENLAND OBERÖSTERREICH Verwaltung und Finanzen: Marie-Luise Weege (Leitung) Erscheinungsweise: monatlich Bezugspreis pro Jahr: € 154,– (inklusive 10% MwSt.) Wird nur im Abonnement verkauft. Das Abonnement läuft stets für ein Jahr weiter, wenn es nicht mindestens drei Monate vor Ablauf schriftlich abbestellt wird. Bei Behinderung ist der Verlag nicht verpflichtet, die Bezugskosten zu erstatten. Entgeltliche Einschaltungen sind mit E.E. gekennzeichnet. AUS ÖSTERREICHISCHEN LÄNDERN UND GEMEINDEN Change Management – auch in der öffentlichen Verwaltung sinnvoll? 29-31 Von Dr. Manfred Miller DAS LÄSST AUFHORCHEN PERSONELLES 22 23 42-43 „Jeder Euro in den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Hochwasser ist gut investiert. Es gibt nichts Schlimmeres als dieses Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit, wenn die Hochwasserwelle anrollt und niemand mehr helfen kann“, so Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger kürzlich. In allen Bezirken Salzburgs werden derzeit Großprojekte im Hochwasserschutzbau umgesetzt. STEIERMARK 44-45 Bei der Präsentation der neuesten Daten heute Vormittag (7.8.2015) im Medienzentrum Steiermark haben Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik Steiermark, und sein Kollege Josef Holzer folgende Bilanz gezogen. „Mit 1.221.570 Steirerinnen und Steirer haben wir am 1.1.2015 einen neuen historischen Bevölkerungshöchststand erreicht. TIROL 46-47 Mit dem Energie- und Umweltprogramm „Tirol 2050 – energieautonom“ hat sich die Tiroler Landesregierung zum Ziel gesetzt, den Energiebedarf massiv zu senken und fossile Energieträger durch saubere Energie aus heimischer Erzeugung zu ersetzen. VORARLBERG 48-49 Heimisches Streuobst soll nicht im Garten verfaulen, sondern gezielt verwertet werden – das ist das Ziel der „Obstbörse Vorarlberg“, die heuer erstmals über den Verband Obst- und Gartenkultur Vorarlberg (OGV) angeboten wird. WIEN 50 Wahre Schnäppchen, coole Vintage-Möbel, Geschirr, Kleider, Bücher, Sportgeräte: Das alles und noch viel mehr bietet der neue 48er-Tandler in der Siebenbrunnenfeldgasse 3 im 5. Bezirk. BZ080915_BZ 21.08.15 10:19 Seite 3 AKTUELLES VORWORT Her mit dem Zaster, nieder mit den aufmüpfigen Gemeinden! Diese Gedanken verbinden sich bei mir, wenn nur das Wort Mikl-Leitner fällt. Das an sich Hoffnung bringen sollende Wort vom Asyl für vom Krieg verfolgte Menschen richtet sich plötzlich gegen unsere eigenen Leute. Denn die meisten Menschen, die außerhalb der EU nach Österreich kommen, haben keinen Anspruch auf Arbeitsmigration. Bei uns gibt es Schutz vor Krieg und Verfolgung. Die anderen nehmen durch die langen Asylverfahren nur die Plätze weg. Verlangt wird aber von den Gemeinden auch erst einmal Plätze für diese. Das Durchgriffsrecht des Bundes gegenüber Gemeinden ist deshalb schlicht Unrecht. Es wird eingesetzt als reine Erpressung, erst einmal auch Arbeitsmigranten einen zumindest vorübergehenden Aufenthalt in Österreich zu ermöglichen. Kein Wunder, dass Grüne hier gern bei der notwendigen Zwei-Drittel-Mehrheit ausgeholfen haben – ist Migration doch eine ihrer Kernkompetenzen. Dass das wiederum ein Schuss ins eigene Knie war, wird man in Kürze merken. Die angestrebte Belegung der Gemeinden mit ca. 1,3 Prozent ihrer Einwohnerzahl wird schnell ihre Auslastung gefunden haben – und was ist dann mit den wirklich vom Krieg Betroffenen und den Verfolgten? Zudem räumt der Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes einer vom Innenministerium initiierten Klage gegen die EU wenig Chancen ein und zweifelt am Rechtsgutachten, auf das sich Mikl-Leitner wieder einmal als eine ihrer unausgegorenen Ideen stützt. Es hilft nur mögliches und schnelles Handeln. Grenzkontroillen wie es die Bayern tun und Abschiebung innerhalb von 48 Stunden, wie es die Schweizer praktizieren. Wenn Sie nicht handeln, Frau Innenministerin, ist Ihre Zeit abgelaufen. Es ist Ihre letzte Chance. Sie zerren damit auch die gesamte ÖVP mit ins Grab. Mal sehen wie lange LH Erwin Pröll noch braucht, den schützenden Arm über Sie wegzuziehen. Wahlen werden auch durch Dummheit verloren. Und Strache und die FPÖ beweisen immer mehr, lernfähig zu sein. Nach den Wahlen in Oberösterreich und Wien kennen wir das Ausmaß, dass Sie, Frau Mikl-Leitner, angerichtet haben! www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 3 BZ080915_BZ 21.08.15 11:36 Seite 4 AKTUELLES Neue Grenzkontrollen für Innenministerium „keine Priorität“ Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen in Österreich habe für das Innenministerium „keine Priorität“. Vorrang hätte die Stärkung des bestehenden Sys tems. Das bedeute: „Grenz sicherung an der EU-Außengrenze und innerhalb des Schengenraums verstärkte Grenzkontrollen“, hieß es am 16. August aus dem Ministerium gegenüber der APA. 1.350 speziell geschulte Beamte stünden dafür zur Verfügung. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hatte in der aktuellen Flüchtlingsdebatte gefordert, die Polizeikontrollen an den Grenzen weiter auszubauen. „Angesichts der riesigen Probleme an der südbayerischen Grenze zu Österreich muss die Bundespolizei deutlich verstärkt werden“, sagte Herrmann der Zeitung „Welt am Sonntag“. Die Bundespolizei sei dort an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt. Das österreichische Innenmi nisterium verwies in einer Aussendung auch auf Kontrollen von österreichischen Beamten auf ungarischem Hoheitsgebiet, die auf Zugstrecken von Ungarn über Österreich nach Deutschland dank trilateraler Abkommen möglich seien. Derzeit kontrollierten österreichische Beamte täglich drei bis vier überregionale Züge auf dieser Strecke in Ungarn. Vor einem halben Jahr seien es täglich noch ein bis zwei Züge gewesen. Die Ursache für das Chaos beim Umgang mit Flüchtlingen in Österreich sehe man im Innenministerium weiter beim Mangel an Quartieren in den Ländern. Pro Woche seien rund 1.600 neue Plätze für Flüchtlinge nötig, seitens der Länder würden aber nur 600 Plätze zur Verfügung gestellt. Im Innenministerium warte man auf eine Einigung über das geplante Verfassungsrecht, das dem Bund Durchgriffsrechte gegen - Bayern forderte Ausbau der Grenzkontrollen Platter fordert vom Bund mehr Föderalismus ein Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) fordert vom Bund mehr Föderalismus für die Länder ein. Zentralismus sei „nicht die richtige Antwort“, Länder und Gemeinden seien näher am Bürger, sagte Platter in einem Interview mit der APA. Er kritisierte das Durchgriffsrecht des Bundes beim Asyl, forderte eine Länderkompetenz bei Bundeslehrern und Bundesschulgebäuden sowie eine Steuerautonomie. Tirol werde bei der Aufnahme von Asylwerbern seine Quote erfüllen, das Durchgriffsrecht des Bundes werde nicht notwendig sein, zeigte sich Platter überzeugt. Tirols Landeshauptmann kritisierte die Lösung als schweren Eingriff in die Autonomie der Länder und Gemeinden. Aufgrund der aktuell schwierigen Lage bei der Unterbringung von Flüchtlingen werde man die Beschlussfassung aber nicht behindern. Nötig seien rasche Entscheidungen, wer Wirtschafts- und wer Kriegsflüchtling sei. Kriegsflüchtlinge könnten auf volle Solidarität in Tirol zählen. Asylwerber sollten dann die Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 über Ländern und Gemeinden sichert. Bis Ende des Jahres rechne das Innenministerium noch mit 35.000 Schlafplätzen, die für Flüchtlinge benötigt würden, berichtete die Tageszeitung „Der Standard“ (Ausgabe v. 17. August). Verständnis für die Forderung des bayerischen Innenministers nach Kontrollen an der Grenze zu Österreich zeigt der mit der FPÖ koalierende burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ). Im Interview mit der Tageszeitung „Österreich“ erklärte Niessl: „Aus meiner Sicht ist das nachvollziehbar, weil ich genau dasselbe im Burgenland fordere. Ich habe bislang schon temporäre Grenzkontrollen gefordert und Foto: APA glaube nach wie vor, das sollte man machen. Am besten gemeinsam mit den Ungarn“, hieß es in einer Vorabmeldung. Der Chef der Polizeigewerkschaft, Hermann Greylinger, kann sich angesichts der steigenden Anzahl von Flüchtlingen die temporäre Wiedereinführung von Grenzkontrollen vorstellen. „Das ist ein überlegenswerter Gedanke“, sagte Greylinger gegenüber dem „Standard“. Es müsse mehr Polizei in den Grenzraum gebracht werden. Das sei aber sehr personalintensiv. „Es ist unmöglich, alles lückenlos zu überwachen“, so Greylinger weiter. Temporäre Grenzkontrollen seien „eine Möglichkeit. Ob es Verbesserung bringt, wage ich zu bezweifeln“. Für Greylinger von der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG) könnten Grenzkontrollen aber zumindest für eine „politische Beruhigung“ sorgen. Der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, rief die deutsche Regierung indessen auf, mehr Druck auf die anderen EU-Staaten auszuüben und mit stationären Grenzkontrollen zu drohen. „Unsere Nachbarstaaten dürfen Flüchtlinge nicht einfach durchreisen lassen. Falls sie dies weiterhin tun, benötigen wir stationäre Grenzkontrollen an den deutschen Grenzen“, sagte Wendt. Möglichkeit haben, in den Gemeinden gemeinnützige Arbeiten zu erledigen, was einer gegenseitigen Solidarität gleichkomme. Einseitige Grenzkontrollen seien nicht die Lösung, betonte Platter. Vielmehr sei die EU gefordert, endlich ihrer Verantwortung als Solidargemeinschaft gerecht zu werden, Asylwerber auf alle EU-Staaten aufzuteilen und gleiche Standards zu gewährleisten. Ein „Asyl à la carte“ werde nicht funktionieren, es müsse für alle das Gleiche serviert werden, forderte Platter. Bei der Bildungsreform rief Platter dazu auf, „ideologische Verblendung und Standesdünkel“ abzulegen. Es werde natürlich ein einheitliches Bildungssystem in Österreich geben müssen, gleichzeitig aber müsse die Verwaltung der Lehrer und auch das Gebäudemanagement so gut und so effizient wie möglich sein. Das könne von den Ländern besser und kostengünstiger erledigt werden. „Wir kennen die Bedürfnisse und Notwendigkeiten vor Ort viel besser als in Wien“, meinte Platter. Er trete für eine „maximale Schulautonomie“ oder „Modellregionen ohne ideologische Scheuklappen“ ein, wie sie im Tiroler Zillertal bereits umgesetzt sei. Foto: APA (EXPA/Gruber) 4 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 5 AKTUELLES Mödlhammer zu Asyl: „Verbale Entgleisungen von BMI-Mitarbeitern schaffen kein einziges neues Quartier“ Mit großer Verärgerung kommentiert Gemeindebund-Präsident Helmut Mödlhammer die verbale Entgleisung eines hochrangigen Mitarbeiters des Innenministeriums in der ZIB 2 vom 14. August. Im Interview mit Tarek Leitner hatte Peter Webinger den Gemeinden vorgeworfen, die Schaffung neuer Quartiere für Flüchtlinge aktiv zu sabotieren. „Das ist eine Ungeheuerlichkeit“, so Mödlhammer. „Ich verlange, dass sich Webinger für diese Entgleisung entschuldigt und seine Energie lieber in die Bewältigung der desaströsen Zustände in Traiskirchen investiert.“ „Außerdem verlange ich, dass das Innenministerium umgehend eine Liste vorlegt, aus der ersichtlich ist, wo das Ministerium genehmigungsfähige Bewilligungsansuchen für Asylquartiere gestellt hat, die von Gemeinden abgelehnt wurden.“ So gibt es etwa bis heute in Wals-Siezenheim, wo derzeit 244 Flüchtlinge in Zelten untergebracht sind, kein Ansuchen des Bundes für die Aufstellung von Containern, obwohl versichert wurde, dass die Zelte innerhalb einer Woche durch Container ersetzt werden. „Ein Bürgermeister, der gegen die Bauvorschriften des Landes und des Bundes verstößt, begeht Amtsmissbrauch und wird strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Diesen Bürgermeistern, die sich an die Gesetze des Bundes halten müssen, Sabotage zu unterstellen, ist schlichtweg eine Sauerei.“ „Seit Monaten bemühen sich hunderte Bürgermeister/innen, Quartiere für die Unterbringung zu schaffen“, so Mödlhammer. „Seit einem Jahr verlangen wir, dass man die Inanspruchnahme kleinerer und privater Quartiere erleichtert, um die Flüchtlinge rasch und adäquat unterbringen zu können. Hunderte Kleinquartiere sind angeboten worden und wurden – u.a. vom BMI – abgelehnt. Erst in den letzten Monaten sei man auf Bundesebene davon abgekommen, nur größere Einheiten zuzulassen. Nun werden Fälle bekannt, bei denen bereitstehende Quartiere nicht zugeteilt werden, weil die zuständigen Mitarbeiter auf Urlaub sind. Ich schlage vor, dass sich Herr Webinger – immerhin Leiter für Durchgriffsrecht sorgt in Ländern für gemischte Gefühle Der Entwurf für ein Verfassungsgesetz, wonach der Bund per Weisung Flüchtlingslager in den Ländern errichten kann, bleibt umstritten. Vertreter der Länder nahmen das Vorhaben am 18. August mit gemischten Gefühlen auf. Kritik daran kam etwa aus dem Burgenland und Tirol. Indes liefen die Verhandlungen zu einem Assistenzeinsatz des Bundesheeres zur Bewältigung des Flüchtlingsstrom weiter. Am 17. August hatten sich SPÖ, ÖVP und Grüne auf einen Entwurf für das Verfassungsgesetz geeinigt. Dieser sieht etwa vor, dass Gemeinden im Bedarfsfall Unterkünfte für Asylwerber bereitstellen müssen, die vorgegebene Quote beträgt dabei 1,5 Prozent der Wohnbevölkerung. Das Durchgriffsrecht ermöglicht wiederum dem Innenministerium, Gebäude und Flächen ohne sonst übliche Genehmigungen zur Unterbringung zur Verfügung zu stellen, sollte man dort die Quoten nicht erfüllen. Am deutlichsten gegen dieses Durchgriffsrecht des Bundes sprach sich Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) aus: „Da bin ich absolut nicht dafür.“ Er befürchtet etwa Eingriffe in die Gemeindeautonomie. Auch Tirols Landeschef Günther Platter (ÖVP) beurteilte den Entwurf aus dem selben Grund „kritisch“. Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) sieht zwar einen „schweren Eingriff in die Verfassung“, der allerdings verständlich sei. Als „absolute Notmaßnahme“ bezeichnete das Durchgriffsrecht der derzeitige Vorsitzende der Landeshauptleutekonferenz, Oberösterreichs Josef Pühringer (ÖVP): „Ich werde alles tun, damit es nicht zur Anwendung kommt“, sagte er. Kärntens Landeshauptmann Peter www.buergermeisterzeitung.at | de Asyl und Migration im Ministerium – um diese Dinge kümmert, anstatt im Fernsehen allen anderen die Schuld für den Asyl-Notstand zu geben“, so Mödlhammer. Mir platzt der Kragen, wenn ich solche Fernsehauftritte sehen muss. Diese Form der Überheblichkeit und Schuldzuweisung schafft kein einziges neues Quartier, sondern nur weitere Eskalationen. Mit Arroganz, dem Ignorieren von bestehenden Ängsten in der Bevölkerung und dem „Drüberfahren über Gemeinden“ werde man das Problem nicht in den Griff bekommen, glaubt der Gemeindebund-Chef. „Und wenn Herr Webinger kritisiert, dass das Quotensystem mit den Ländern nicht funktioniert, dann sollte man ihn daran erinnern, dass der Bund selbst dieses System erfunden und mit den Ländern vereinbart hat.“ Wie partnerschaftlich der Bund mit den Gemeinden umgehe, erkenne man auch daran, dass er das Durchgriffsrecht auf Gemeinden allein mit den Ländern verhandeln wolle. Die Einbindung der Gemeinden halte man dabei sichtlich nicht für notwendig. „Wir versuchen trotzdem mit allen Mitteln, neue Quartiere zu organisieren“, sagt Mödlhammer. „Das ist keine leichte Aufgabe, denn die Gemeinden selbst haben kaum potentielle Quartiere. Viele Bürgermeister/innen versuchen aber sehr intensiv, im privaten Bereich Unterbringungsmöglichkeiten zu finden bzw. Pensionen, Gasthöfe und andere Einrichtungen dafür nutzbar zu machen. Diese Bemühungen sind oft an den hohen Anforderungen und den rigorosen Bauvorschriften gescheitert.“ Deshalb hatte Mödlhammer schon seit Monaten eine Neuregelung der Vorschriften für Übergangsquartiere gefordert. Auf diese Forderung hat der Bund bislang nicht einmal reagiert. Immerhin hätten manche Länder zwischenzeitlich einige Vorschriften gelockert. „Das war ein sehr wichtiger Schritt und hat vieles in Bewegung gesetzt.“ „Bund, Länder und Gemeinden haben hier eine nationale Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann“, so Mödlhammer. „Jede Ebene muss ihr Möglichstes tun, um eine menschenwürdige Unterbringung zu sichern.“ Parallel dazu müsse man selbstverständlich auch auf europäischer Ebene eine gerechtere Verteilung der Flüchtlinge thematisieren. Österreich trage hier – im Vergleich zu anderen europäischen Staaten – eine große Last. Kaiser (SPÖ) wiederum forderte erneut eine Befristung des Gesetzes auf ein Jahr. Lediglich zur Kenntnis nahm das geplante Gesetz der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Sein Parteikollege, Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP), findet das Gesetz zwar akzeptabel, aber: „Bejubeln tue ich es nicht.“ Positiver wurde das Vorhaben des Durchgriffsrecht in jenen Ländern aufgenommen, die zu den klassischen „Übererfüllern“ der Flüchtlingsquote gehören. Niederösterreichs Erwin Pröll (ÖVP) meinte: „Die extreme nationale Herausforderung erfordert eine gemeinsame nationale Anstrengung und rechtfertigt diese Maßnahme.“ Wortkarger gab sich Wiens Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ). Er ließ durch einen Sprecher ausrichten: „Das Gesetz ist ok.“ Indes liefen die Gespräche bezüglich einer anderen möglichen Maßnahme im Asylwesen weiter. Innen- und Verteidigungsministerium verhandeln derzeit über eine Hilfestellung des Bundesheeres im Asylbereich. Aus dem Büro von Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) hieß es gegenüber der APA, es gebe zwar „gute Gespräche“, aber vorerst noch keine Einigung. Beide Ressorts seien an einer raschen Lösung interessiert, es gebe aber noch keinen fixen Termin für einen Start des Projekts. Auf absolute Ablehnung traf das geplante Verfassungsgesetz wenig überraschend bei der FPÖ. Heinz-Christian Strache hatte bereits im ORF-“Sommergespräch“ ein Asyl-Volksbegehren gefordert. Im Burgenland ist für den freiheitlichen Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz auch eine Volksbefragung zum Durchgriffsrecht „absolut denkbar“, Landeshauptmann Niessl dämpfte allerdings die Erwartungen. Auch das Team Stronach lehnte via Aussendung die „Zwangsbeglückung der Gemeinden“ ab. Die SPÖ kritisierte die Pläne der FPÖ als „menschenverachtend“. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 5 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 6 6 AKTUELLES Öffentliche EurozoneSchulden stiegen 2015 auf 92,9 Prozent Die Verschuldung der Eurozone ist im ersten Quartal 2015 auf 92,9 Prozent gestiegen. Im vierten Quartal 2014 waren es noch 92,0 Prozent. Laut den jüngsten Zahlen von Eurostat vom 22. Juli weist weiterhin Griechenland mit 168,8 Prozent die höchste Schuldenquote auf, allerdings deutlich weniger als im letzten Quartal des Vorjahres (177,1 Prozent). Österreichs Schulden stiegen auf 84,9 Prozent an. Im Durchschnitt aller 28 EUStaaten stieg der Schuldenstand auf 88,2 Prozent an. Hinter Griechenland weisen Italien (135,1 Prozent) und Portugal (129,6 Prozent) die höchsten Werte aus. Dann folgen Belgien (111,0 Prozent), Zypern (106,8 Prozent), Spanien (98,0 Prozent), Frankreich (97,5 Prozent), Großbritannien (88,5 Prozent), Kroatien (87,7 Prozent), Österreich (84,9 Prozent), Slowenien (81,9 Prozent), Ungarn (77,6 Prozent), Deutschland (74,4 Prozent), Malta (70,3 Prozent), Niederlande (68,9 Prozent), Finnland (60,3 Prozent), Slowakei (54,0 Prozent), Polen (50,8 Prozent), Dänemark (44,4 Prozent), Schweden (44,0 Prozent), Tschechien (42,4 Prozent), Rumänien (38,4 Prozent), Litauen (38,1 Prozent), Lettland (35,5 Prozent), Bulgarien (29,6 Prozent), Luxemburg (21,6 Prozent) und Estland (10,5 Prozent). Keine Daten lagen aus Irland vor. In zwölf EU-Staaten verringerte sich vom vierten Quartal 2014 auf das erste Quartal 2015 der öffentliche Schuldenstand. Dabei konnte Griechenland mit einer Schulden-Reduktion um 8,3 Prozent am meisten punkten. Dann kommen Lettland (-5,1 Prozent), Litauen (-2,7 Prozent), Rumänien (-1,4 Prozent), Großbritannien (0,9 Prozent), Dänemark (-0,8 Prozent), Zypern (-0,7 Prozent), Portugal (-0,6 Prozent), Deutschland und Luxemburg (je -0,5 Prozent) sowie Estland und Tschechien (je -0,2 Prozent). Eine Zunahme der Schuldenquote wurde in 15 Ländern registriert. Dabei mussten Belgien (+4,5 Prozent) und Italien (+3,0 Prozent) die höchsten Anstiege hinnehmen. Dann folgen Kroatien (+2,6 Prozent), Bulgarien (+2,0 Prozent), Frankreich (+1,9 Prozent), Malta (+1,8 Prozent), Niederlande, Finnland und Slowenien (je +1,0 Prozent), Polen und Ungarn (je +0,7 Prozent), Slowakei (+0,5 Prozent), Spanien und Österreich (je +0,3 Prozent) sowie Schweden (+0,1 Prozent). Wieder keine Vergleichsdaten gibt es aus Irland. Diskussion um neue Regeln bei Klubwechsel Der Übertritt der insgesamt vier Team Stronach-Nationalratsmandatare in den ÖVP-Parlamentsklub hat eine Diskussion um eine Umgestaltung der Klubförderung ausgelöst. Die FPÖ verlangte, dass bei einem Klubwechsel die neue Partei für die gewechselten Abgeordneten keine Klubförderung mehr erhalten sollte. Grüne und NEOS können dem etwas abgewinnen, auch die SPÖ ist gesprächsbereit. Die NEOS denken neben einer Streichung der Förderung auch an „Cooling Off“-Perioden, damit Abgeordnete nicht direkt in einen anderen Klub wechseln können, berichtete das Ö1-“Morgenjournal“ am 5. August. Die Grünen sprachen sich für einen gemeinsamen Oppositionsantrag zu diesem Thema aus. SP-Klubchef Andreas Schieder zeigte sich durchaus diskussionsbereit: Es sei sicher nicht im Sinne der Geschäftsordnung des Nationalrates, dass ein Wechsel „so einfach vonstattengehen kann“. Seitens der ÖVP und des Team Stronach gab es laut Ö1 zu der Frage der Streichung der Förderung keine Auskunft. VP-Klubchef Reinhold Lopatka hatte aber darauf hingewiesen, dass die FPÖ bei Wechseln von Mandataren in ihren Klub in der Vergangenheit nicht auf die Förderungen verzichtet hatte. Die Förderung bringt den Klubs pro Abgeordnetem 48.118 Euro im Jahr. Verlust des Klubstatus für Lugar wäre Ende des Team Stronach Am Schicksal des unter Abgeordnetenschwund leidenden Parlamentsklubs des Team Stronach hängt für den derzeitigen Klub obmann Robert Lugar auch die Zukunft der Partei: „Wenn wir unter fünf rutschen, ist der Klub Geschichte und wahrscheinlich auch das Projekt Team Stronach Geschichte“, sagte er im APA-Interview. Lugar gibt sich aber optimistisch: Dass dies passieren wird, sei „absolut illusorisch“. Freilich verlor der Klub des austro-kanadischen Milliardärs Frank Stronach zuletzt innerhalb von nur rund zwei Monaten fünf Abgeordnete, also fast die Hälfte des Teams. Würden zwei weitere Mandatare wegfallen, würde man den Klubstatus und damit nicht nur Geld, sondern auch die relevanten Rechte im Hohen Haus verlieren. Lugar, der erst Anfang August – wieder – als Klubchef installiert wurde, kann sich diese Situation aber nicht vorstellen: „Es hat doch keiner Interesse daran, das Projekt zu zerstören.“ POLITIK UND WIRTSCHAFT (8-9) Wirtschaftsbericht 2015 mit Schlaglöchern Die Präsentation des „Wirtschaftsbericht Österreich 2015“ nutzten Bundeskanzler Werner Faymann, Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, Finanzminister Hans Jörg Schelling und Infrastrukturminister Alois Stöger im Schatten des griechischen Finanzdesasters und der seit Monaten andauernden Asyldebatte für eine ökonomische Bestandsaufnahme und einen Blick in die Zukunft. „Wir wollen wieder an die Spitze“, war der Tenor der Koalitionspolitiker, die von einer überbordenden Verwaltung warnten und darauf hoffen, dass die beschlossene Steuerreform 2016 Wachstum fördert und dadurch verlorenes Vertrauen in die wirtschaftliche Entwicklung wieder zurück gewonnen werden kann. Große Sorgen bereitet trotz steigender Beschäftigung die hohe Arbeitslosigkeit. Die Bundesregierung setzte sich zum Ziel, flexible Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt zu schaffen und ältere Menschen länger in Beschäftigung zu halten. Die Arbeitslosenquote im Euroraum betrug 2014 11,6%, besonders hoch war sie in Spanien und Griechenland mit jeweils rund 25%. Die Länder mit den niedrigsten Quoten waren 2014 Deutschland mit 5% und Österreich mit 5,6%. Prognosen für 2015 und 2016 Die Wirtschaftsforschungsinstitute (WIFO und IHS) prognostizieren für 2015 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zwischen 0,5 und 0,7% und für 2016 zwischen Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 1,3 und 1,8%. Die Inflationsraten dürften zurück gehen, die Konsumausgaben steigen und auch die Exporte zunehmen. Weniger erfreulich sind die Prognosen für die Arbeitslosenraten, die 2015 und 2016 über 9% betragen werden. Der aktuelle Wirtschaftsbericht informiert ausführlich über die internationale Situation, enthält Beiträge prominenter Wirtschaftsforscher und dokumentiert die Maßnahmen in der Energie-, Klima- und Umweltpolitik, im Bereich der Bildung und Forschung und enthält einen ausführlichen Tabellenteil über die Budget-, Währungs- und Wirtschaftspolitik in der EU und in Österreich. Für Gemeinden und Regionen sind die Analysen über die Tourismus- und Freizeitwirtschaft sowie den ländlichen Raum von besonderem Interesse. Für die Finanzierung des ländlichen Entwicklungsprogramms stehen von 2015 bis 2020 jährlich mehr als 1 Milliarde Euro zur Verfügung. Neben zentralen Maßnahmen zur Stärkung der Land- und Forstwirtschaft, des Gewerbes und der Förderung von Tourismus- und Freizeiteinrichtungen sind vor allem auch der Schutz der Umwelt und der Breitbandausbau hervor zu heben. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner: „Die schwierigste Herausforderung besteht darin, den Staat auf notwendige Aufgaben zu reduzieren, sowie Verlässlichkeit und Vertrauen der Unternehmen nicht zu gefährden.“ Der Kanzler forderte die Sozialpartner, deren Arbeit vom Präsidenten der Industriellenvereinigung Georg Kapsch („Politik ohne Mut und Ziel“) massiv kritisiert wurde, auf, Zukunftsaufgaben zu lösen und ihnen nicht auszuweichen. Prof. Gerhard Poschacher BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 7 AKTUELLES 62 Prozent gegen Durchgriffsrecht des Bundes bei Asyl Die Österreicher lehnen das geplante Durchgriffsrecht des Bundes zur Schaffung von Flüchtlingsunterkünften in den Gemeinden mehrheitlich ab. Laut einer vom Nachrichtenmagazin „profil“ in Auftrag gegebenen Umfrage des Instituts „Unique research“ sprachen sich 62 Prozent der Befragten gegen diesen Plan aus. 45 Prozent der 500 Befragten lehnen dieses Vorhaben sogar „dezidiert“ ab, 17 Prozent „eher“. 36 Prozent sprachen sich hingegen für die Maßnahme aus, wobei 20 Prozent „eher“ für eine Anordnung ohne Einverständnis der jeweiligen Gemeinde sind, 16 Prozent wollen eine solche Möglichkeit unbedingt. Geplant ist ein Gesetz, mit dem der Bund künftig selbst Asylquartiere errichten kann, wenn die Länder säumig bleiben. Dazu soll ein Durchgriffsrecht bei den Widmungen für Flüchtlingsunterkünfte geschaffen werden. Da es sich um eine Verfassungsmaterie handelt, die mit Zweidrittelmehrheit beschlossen werden muss, verhandeln Rot und Schwarz mit den Grünen um deren Zustimmung. Drittel der Österreicher hält Reisebüros die Treue Das Reisebüro ist beliebtester Ansprechpartner, wenn es um den Urlaub der Österreicher geht. Gut ein Drittel buchte seine Reise zuletzt im Reisebüro, 27 Prozent bemühten Online-Buchungstools, 26 Prozent bestellten direkt vor Ort und 13 Prozent kamen über eine Homepage zu ihrem Urlaub. Das ergab eine am 20. August veröffentlichte Studie des IMASInstituts. Insgesamt buchten 31 Prozent der Österreicher im vergangenen Jahr eine Reise. Am häufigsten zieht es jüngere Personen und Angehörige der höheren Bildungsschichten in die Ferne, sie sichern sich ihre Ferien auch am ehesten online. Umso jünger und urbaner die Reisenden, desto eher liegt eine Flugreise in ferne Länder im Trend, beobachtete IMAS. Für die Studie wurden 1.000 Österreicher, statistisch repräsen- tativ für die Bevölkerung ab 16 Jahren in persönlichen Interviews befragt. Bundesminister Rupprechter: Grünbrachen als Futterflächen freigegeben Aufgrund der außergewöhnlichen Trockenheit und Hitze sind in weiten Teilen Österreichs große Ertragsausfälle bei landwirtschaftlichen Kulturen zu befürchten. Um die drohende Futtermittelknappheit zu verhindern, hat Bundesminister Andrä Rupprechter erste Maßnahmen veranlasst. Per Erlass des Bundesminis teriums für Landund Forstwirtschaft- Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW) werden die sogenannten Grünbrachen als Futterflächen freigegen. Die geförderten ökologischen Vorrangflächen können ab sofort in den besonders betroffenen Gebieten für Futter- und Weidezwecke genützt werden. Das gilt für die Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich, Burgenland und Wien sowie für die Bezirke Oststeiermark, Südoststeiermark und Weiz in der Steiermark sowie Hermagor, Villach, Villach Land, Klagenfurt, Klagenfurt Land, St. Veit, Wolfsberg und Völkermarkt in Kärnten. Zudem wird österreichweit die Nutzung von Acker-Biodiversitätsflächen zur Futtermittelproduktion – etwa Klee-Anbau – erlaubt. Bedingungen wie das Verbot von Dünge- und Pflanzenschutzmittel bleiben aufrecht. „In dieser außergewöhnlichen Situation ist rasches Handeln wichtig. Die Landwirtschaft leidet massiv unter der Trockenheit, durch die Sofortmaßnahmen können wir zumindest eine akute Futtermittelknappheit verhindern.“ Die Maßnahmen wurden in Absprache mit dem oberösterreichischen Agrarlandesrat Max Hieglsberger, dem derzeitigen Vorsitzenden der Landesagrarreferentenkonferenz, erstellt. Der BMLFUW-Erlass betrifft Flächen, die über Direktzahlungen oder das ÖPUL-Programm gefördert werden. Unter besonderen Umständen können hier die Förderkriterien und die Nutzungsbestimmungen angepasst werden. Kommunale Abfallwirtschaft Herausforderungen in der Praxis Der Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaftsverband (ÖWAV) veranstaltet in Kooperation mit dem Land Niederösterreich eine Informationsveranstaltung zum Thema „Kommunale Abfallwirtschaft – Herausforderungen in der Praxis“ am 18. November 2015 in St. Pölten. In diesem – in Kooperation mit dem Land Niederösterreich – abgehaltenen Erfahrungsaustausch der kommunalen Abfallwirtschaft werden aktuelle Herausforderungen in der Aufgabenstruktur von Abfallverbänden und Gemeinden, der Öffentlichkeitsarbeit und in der Entwicklung von Recyclinghöfen bzw. Altstoffsammelzentren thematisiert und zur Diskussion gestellt. So werden mögliche Synergien durch Kooperation von Gemeinden und Verbänden und die Ausschreibung von Sammelleistungen angesprochen. Weiters werden die Chancen und Grenzen eines Kostenausgleichs über Gemeinden/Regionen aufgezeigt und aktuelle Initiativen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, unter anderem unter Einbindung sozialer Medien, vorgestellt. Im letzten Tagungsblock wird die Vision eines Recyclingzentrums mit aktuellen Praxisbeispielen und Entwicklungen näher gebracht und es werden die Aufgaben der Verpackungskoordinierungsstelle im Zuge der Verpackungssammlung in Österreich vorgestellt. Abgerundet wird dieser Erfahrungsaustausch mit der Auszeichnung zertifizierter NÖ-Umweltverbände. Information und Anmeldung: Gesellschaft für Wasser- und Abfallwirtschaft GmbH 1010 Wien, Marc-Aurel-Straße 5, www.oewav.at Irene Vorauer, Tel. +43-1-535 57 20-88, E-Mail: [email protected] www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 7 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 8 AKTUELLES BLICK IN DEN LÄNDLICHEN RAUM Sommerhitze und Herbststürme Burgenländer bei Zahlungsmoral Top – Schlusslicht Wien männlichen Konsumenten im Vergleich zum Vorjahr konstant gehalten (2014: 400 Euro), während jene der Frauen von 323 Euro um 6 Prozent auf 304 Euro gesunken ist, rechnet CRIF vor. In Summe hat sich die Zahlungsmoral der Österreicher heuer verbessert. „Der Anteil der österreichischen Bevölkerung mit offenen Rechnungen ist um 15 Prozent gesunken“, so CRIF Österreich-Chef Boris Recsey. In Wien ist der Bevölkerungsanteil mit offenen Rechnungen doppelt so hoch wie im Burgenland, berichtet die Wirtschaftsauskunftei CRIF. Die zweitbeste Zahlungsmoral hinter dem Burgenland gibt es demnach in Tirol, gefolgt von Niederösterreich, Oberösterreich und Vorarlberg. Salzburg, Kärnten und die Steiermark teilen sich den vorletzten Platz. Einen wesentlichen Unterschied bei der Zahlungsmoral spielt das Geschlecht. So ist die durchschnittliche Forderungshöhe von rund 405 Euro bei Männern um knapp ein Drittel höher als die bei Frauen mit 304 Euro. Insgesamt hat sich die Forderungshöhe bei Krankenkassen erwarten heuer Verlust von fast 130 Millionen Die Zahlungsmoral hat sich leicht verbessert Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 Die Krankenkassen erwarten für heuer einen Verlust von 129,3 Millionen Euro. 2014 hatten die Kassen noch mit einem Plus von 88 Mio. Euro abgeschlossen. 2015 erwarten nur zwei Länder-Kassen ein positives Ergebnis. Hauptverbands-Chef Peter McDonald führt das Defizit auf sinkende Beitragseinnahmen durch die wachsende Arbeitslosigkeit und auf steigende Ausgaben vor allem bei Medikamenten zurück. Nach der vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger veröffentlichten Prognose erwarten von den neun Gebietskrankenkas- Foto: APA (DPA) ie heißen Sommerwochen mit den Parteien vergessen dabei, dass sie in ihrer Rekordtemperaturen bescherneuen politischen Heimat mit großer WahrVon Prof. Dr. Gerhard Poschacher ten vielen Bauern erhebliche Ernscheinlichkeit keine Zukunft haben. Der Verrat teeinbußen und der Regierung wird geliebt, die Verräter aber verachtet! Kopfzerbrechen. Die dramatische Zunahme des Flüchtlingsstroms nach Europa und Österreich wird noch lange Rundumschlag der Industrie die politische Agenda bestimmen. Von die Grenzen schließen oder wenigs- Das Flüchtlingsdrama und die hohe Arbeitslosigkeit sowie die angespanntens schärfer kontrollieren bis zur großzügigen Aufnahme der Asylwerber te Konjunktur werden mit Sicherheit die Ergebnisse der Landtagswahlen reichen die politisch heftig diskutierten Forderungen und Vorschläge. Das in Oberösterreich und Wien bestimmen und überlagern regionale TheInnenministerium erwartet bis Jahresende mehr als 80.000 Zuwanderer. men. SPÖ-Guru Michael Häupl zittert in Wien, Oberösterreichs besonneSPÖ, ÖVP und Grüne einigten sich auf ein Asylgesetz mit Gemeindequo- nem ÖVP-Landeshauptmann Josef Pühringer drohen schmerzliche Verlusten, das ab 1. Oktober mit Verfassungsbestimmungen in Kraft treten soll te und Burgenlands rot/blauer Landeshauptmann Hans Niessl freut sich, und bis 2018 befristet wird. Der Bund soll auf dieser rechtlichen Grundla- die ÖVP im Eilverfahren auf die Oppositionsbänke in Eisenstadt verdrängt ge die Möglichkeit haben, ohne Zustimmung der Gemeinden (Baurecht, zu haben. Mitten in der Urlaubszeit und Sommerhitze platzte dem seit Raumordnung) Unterkünfte bauen zu können und wird auch verstärkt ge- 2012 amtierenden Präsidenten der Industriellenvereinigung (IV), Georg eignete Immobilien im Besitz der Republik zur Verfügung stellen. Der Prä- Kapsch, der Kragen. In einem Interview im „Industriemagazin“ (Juli/Ausident des Österreichischen Gemeindebundes, Helmut Mödlhammer, der gust 2015) startete der erfolgreiche und streitbare Jungunternehmer eiin einer oft aufgeheizten Atmosphäre stets besonnen argumentiert, hat nen politischen Rundumschlag. „Die Art und Weise, wie die Sozialpartrecht, wenn er zur Lösung der Flüchtlingsproblematik ein besseres Kri- nerschaft gelebt wird, ist eine der Ursachen für den Stillstand im Land“, senmanagement und vor allem den verstärkten Dialog mit der Kommunal- meint der IV-Präsident und findet auch an der im Parlament beschlossepolitik als Brücke zum Bürger einfordert. Gegenseitige Schuldzuweisungen nen Steuerreform wenig Positives. Für Georg Kapsch ist sie nur eine Umhelfen jedenfalls nicht weiter. Das Asyldrama in Europa dominierte natür- verteilung von 5 Milliarden Euro ohne große und notwendige Reformen. lich auch die ORF-Sommergespräche mit den Parteiobmännern und ließ zu Die Sozialpartnerschaft ist für ihn eine „Problemschaffungsinstitution“. wenig Zeit für andere wichtige Themen wie Arbeitslosigkeit, Bildung, EU- Das wird dem Präsidenten der Wirtschaftskammer, Christoph Leitl, zu denken geben, der mit seinen saloppen Formulierungen von den TodsünPolitik, Wirtschaft und Umwelt. Der politische Kuhhandel mit wechselwilligen Abgeordneten belebte eben- den der Regierung und einem abgesandeltem Land auch für erhebliche falls die innenpolitische Diskussion. Wieder einmal wurde deutlich, dass Aufregung in der ÖVP sorgte. Der IV-Präsident geht in seinem Sommergekleinere oder neue Parteien meistens über sich selbst stolpern. Ob Libera- spräch noch einen Schritt weiter und beklagt fehlende und mutige Perles Forum, das BZÖ oder nunmehr das Team Stronach, keine dieser bun- sönlichkeiten in der Politik. Das ist eine Breitseite gegen Werner Fay ten Bewegungen hat es bisher über den Reiz des Neuen hinaus geschafft. mann und Reinhold Mitterlehner. Gut möglich, dass der Sommerhitze Hans Peter Martin, der Tiroler Rebell Fritz Dinkhauser oder auch die Pira- nicht nur klimatische, sondern nach den Landtagswahlen auch politische ten sowie die Christliche Partei verglühten wie Sternschnuppen. Was aus Herbststürme mit personellen Konsequenzen in der SPÖ und ÖVP folgen den Neos wird, bleibt abzuwarten und ob das Team Stronach bis zu den werden. Die Gefälligkeitsdemokratie ist längst an ihre Grenzen gestoßen, nächsten Nationalratswahlen durchhält, ist mehr als fraglich. Kleineren po- weil auf Dauer nicht verteilt werden kann, was erst erwirtschaftet werden litischen Gruppierungen fehlen oft die politischen Erfahrungen sowie die muss. Die Politik soll auch noch jenen Vorteile bringen, die erst jetzt in notwendige Infrastruktur und regionale Netzwerke. Die Wanderer zwischen das Berufsleben einsteigen. D Foto: APA (DPA) 8 Steigende Ausgaben vor allem bei Medikamenten sen heuer nur jene in Kärnten mit plus 5,6 Mio. und jene in der Steiermark mit plus 0,7 Mio. ein positives Ergebnis. Das größte Minus wird der Wiener Kasse mit einem Abgang von 64,6 Mio. gefolgt von der Niederösterreichischen mit 41,8 Mio. vorhergesagt. Unter den Berufskrankenkassen erwartet die SVA der gewerblichen Wirtschaft, die zuletzt im Minus war, nun einen Gewinn von 6,4 Mio. Euro. Die SVA der Bauern prognostiziert sogar einen Überschuss von 53 Mio. Euro. Einer der Hauptpreistreiber sind weiterhin die steigenden Medikamentenkosten. Diese sollen mit einem prognostizierten Plus von 7,2 Prozent heuer mehr als doppelt so stark wachsen wie die Beitragseinnahmen (plus 3,5 Prozent). BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 9 AKTUELLES Verbrauchsschwankungen Hitzeperiode: Wasserversorgung in Österreich gesichert Die Wasserversorger leisten gute Arbeit: Es gibt genug Trinkwasser und die Versorger sind für einen heißen Sommer gerüstet, vermeldet die ÖVGW. „Die Herausforderung der Wasserversorger besteht darin, die acht Millionen Österreicherinnen und Österreicher mit ausreichend Wasser zu versorgen und eine kontinuierliche Wasserversorgung zu sichern – auch bei großer Hitze oder Trockenheit“, erklärt Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Zerobin, Präsident der Österreichischen Vereinigung für das Gasund Wasserfach (ÖVGW). Ein Niederschlagsplus von 18 Prozent gegenüber dem lang jährigen Mittel zwischen 1981 und 2010 wurde laut Zentralanstalt für Meteorologie (ZAMG) im heurigen ersten Halbjahr im Westen Österreichs erreicht. Im langjährigen Schnitt entwickelten sich die Niederschläge im inneralpinen Raum etwa um minus ein Prozent. Viel trockener war es im Norden sowie im Osten und Süden Österreichs mit einem Niederschlagsminus von 14 beziehungsweise zwölf Prozent. Allein im April wurden um bis zu 75 Prozent weniger Niederschläge gezählt. An manchen Orten hat es nur wenige Millimeter geregnet. So etwa im Raum Klagenfurt, wo der April der zweittrockenste seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1813 war. Kläfferquelle bei Wildalpen „Auch wenn es kaum regnet – unsere Speicher sind immer bestens gefüllt, selbst wenn der Sommer heiß ist“, sagt Dipl.-Ing. Reinhold Plöchl, Bereichsleiter der Linz AG Wasser. Spitzenverbräuche bei hohen Temperaturen In Österreich liegt der durchschnittliche Wasserkonsum der Bevölkerung bei etwa 130 Litern pro Tag. Besonders hoch ist der Bedarf im Sommer: Bei Hitze und Trockenheit baden und duschen die Menschen häufiger, sie trinken mehr Leitungswasser und gießen ihre Blumen und Pflanzen in den Gärten. An besonders heißen Tagen wie Anfang Juli wurden in Wien mehr als 500.000 Kubikmeter Wasser ver- Deutsche Post steigt massiv in Österreichs Paketmarkt ein Die Deutsche Post steigt in den österreichischen Paketmarkt mit einem dreistelligen Millionenbetrag ein. Das kündigte das Unternehmen vor Kurzem in Bonn an. Damit wurde wahr, was der Chef der Österreichischen Post, Georg Pölzl, bei der Präsentation der Halbjahreszahlen befürchtet hatte. Starten will die Deutsche Post am 1. September, die Zentrale in Wien gebe es bereits, so die Deutschen. Die Deutsche Post ist ein wichtiger Geschäftspartner der Österreicher, denn ein erheblicher Teil des Onlinehandels kommt aus Deutschland. Die Deutschen liefern bisher bis zur Grenze, dann übernehmen die Österreicher. Der wichtigste Versandhändler für Öster- www.buergermeisterzeitung.at | de Entscheidend für den Wasserverbrauch ist der Zeitpunkt einer Hitzewelle: Es macht einen Unterschied, ob während einer Hitzeperiode noch Schul- oder schon Ferienzeit ist. Die Erfahrung zeigt: In den Urlaubsmonaten halten sich in den Ballungsräumen weniger Menschen auf. Diese brauchen auch dementsprechend weniger Wasser. Ein ähnliches Verbrauchsbild zeigt sich an Wochenenden, wenn die Menschen lieber wandern, Radfahren oder schwimmen gehen als zuhause Wäsche zu waschen. Foto: GuentherZ/wikipedia.org wendet. Der tägliche Entnahmedurchschnitt in der Bundeshauptstadt liegt bei 380.000 Kubikmeter. In Linz werden in Hitzeperioden täglich bis zu 80.000 Kubikmeter Wasser entnommen, technisch möglich sind laut Plöchl bis zu 120.000 Kubikmeter. In Graz betrug der Wasserbedarf während der heißen Tage Anfang Juli knapp 54.000 Kubikmeter Wasser, was in etwa dem Durchschnitt entspricht. Im ländlichen Bereich bedienen oft regionale Wasserversorger mehrere Gemeinden: So versorgt beispielsweise die Leibnitzerfeld Wasserversorgung GmbH 28 Gemeinden in der Südsteiermark täglich mit rund 15.000 Kubikmetern Trinkwasser. Möglich sind hier bis zu 18.000 Kubikmeter Wasser. Woher unser Wasser kommt Österreich ist ein sehr wasserreiches Land. Nur etwa ein Prozent der vorhandenen Wasserressourcen werden für die Trinkwasserversorgung benötigt. Die Konsumentinnen und Konsumenten werden täglich mit frischem Wasser versorgt: Die Wiener Wasserbehälter werden permanent über die erste und zweite Hochquellleitung gespeist. In Linz wird aus den Grundwasserströmen der Donau und der Traun, sowie aus 30 Brunnen ständig Nachschub gewährleistet. Aber auch in vielen anderen Städten und Gemeinden wird Grundwasser in die (Hoch)Behälter gepumpt, um die Bevölkerung jederzeit sicher versorgen zu können. reich, das US-Unternehmen Amazon, liefert von Deutschland aus. „Nach den Benelux-Ländern, Polen, der Tschechischen Republik und der Slowakei erschließt der im letzten Jahr ins Leben gerufene europäische Paketbereich von Deutsche Post DHL Group mit Österreich ein weiteres Land mit großem E-Commerce-Potenzial“, so die Deutsche Post. Online-Einkäufe aus Deutschland sollen dann durchschnittlich einen Tag nach dem Versand beim Empfänger in Österreich eintreffen. Die Österreichische Post befindet sich noch zur Hälfte in Staatsbesitz und ist ihrerseits in Deutschland im Paketbereich aktiv – allerdings läuft das Geschäft der dortigen trans-o-flex mehr schlecht als recht. Einen Verkauf hat Pölzl zuletzt nicht ausgeschlossen. Deutsche Post sorgt für dunkle Wolken bei heimischer Post Foto: (APA/epa) Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 9 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 10 10 AKTUELLES Faktor Mobilität bei Wohnkosten unterschätzt Teures urbanes Pflaster, kos tengünstiger Speckgürtel: Die Lage ist und bleibt entscheidend für die Wohnkosten. Bei einer kürzlich stattgefundenen Pressekonferenz in Wien rechneten Verkehrsexperten des VCÖ (Verkehrsclub Österreich) vor, dass die Aufwendungen für Mobilität eines Haushalts mit zwei Pkw können fast achtmal so hoch sind wie jene eines autofreien Haushalts. Auf vier Jahrzehnte gerechnet sind Wohn- plus Mobilitätsausgaben einer Eigentumswohnung in Salzburg-Stadt um ein knappes Drittel (30 Prozent) geringer als bei einem 30 Kilometer entfernten Stadthaus. Der VCÖ kritisierte die Zersiedelung und forderte die Förderung umweltfreundlicher Mobilität. Knapp die Hälfte jenes Teils der österreichischen Bevölkerung, der in dicht bebauten Gebieten lebt, benutzt mehrmals die Woche öffentliche Verkehrsmittel, hieß es. In dünn besiedelten Gegenden hingegen nutzen sieben von zehn Bewohnern mehrmals täglich das Auto. Je höher die Bevölkerungsdichte, desto wahrscheinlicher wir das Gehen als wichtigste Fortbewegungsform, vor allem für Alltagswege. Unter dem Titel „Wohnbau, Wohnumfeld und Siedlungsentwicklung“ beleuchtet die aktuelle Publikation Wechselwirkungen nicht immer im Gesamtzusammenhang betrachteter Faktoren. Streusiedlungen schneiden unter den Aspekten Energie-, Umweltund Kostenbilanz besonders schlecht ab. Im urbanen Raum hingegen werden nicht selten zu viele und zu teure Stellplätze geplant: Der Anteil einer Tiefgarage an den Gesamtkosten für eine durchschnittliche Wohnung liegt bei etwa elf Prozent. Eine Studie der Wirtschaftskammer Tirol sieht bei der Stellplatzverpflichtung mit bis zu 250 Euro pro Quadratmeter das größte Sparpotenzial im Wohnbereich. Der VCÖ fordert ein grundsätzliches Überdenken der derzeitigen Pkw-Stellplatzverpflichtungen und innovative Anreize für eine Veränderung des Mobilitätsverhaltens. Ideen gibt es viele, zum Teil scheitert es an Planung und Zuständigkeiten. Christian Gratzer, VCÖ-Kommunikation, regte dazu an, „das Energiesparhaus zu einem „Verkehrssparhaus“ weiterzuentwickeln“. Acht von zehn Alltagswegen beginnen oder enden zu Hause, Mobilitätsmaßnahmen bei Wohnbau, Siedlungsentwicklung, aber auch Sanierung und Ausbau könne „den Verkehr auf Klimakurs“ bringen. Die Zahl der Single-Haushalte nimmt stark zu, Tendenz steigend, was in der Mobilitätsplanung berücksichtigt werden müsse. Foto: Asfinag/Simlinger KOMMENTAR TEIG, NAAMT, DERE – vorbildliche Grüße vom Land Das Grüßen am Land bringt nicht nur höchst liebenswürdige Wortverkürzungen hervor. Es zeigt auch auf, mit wie großer Aufmerksamkeit, Nähe und Verbundenheit sich die Menschen in ländlichen Gemeinden begegnen und dass wir uns alle davon was abschauen können. Von Mag. Wolfgang Lusak (Lobby-Coach und Managementberater) Mit großer Freude verbrachte ich die Ferienmonate meiner Kindheit in verschiedenen „Sommerfrische“-Gemeinden im Osten Österreichs. Einer davon – von wunderbaren Wäldern und Bergen umgeben – bin ich bis heute treu geblieben. Es ist dort überwiegend üblich Bekannte sehr herzlich – sei es auch nur mit Winken im vorbei fahren – aber auch Ortsfremde mit Respekt zu grüßen. Wenn ich meine Radtouren durch die nähere Umgebung mache, grüße also auch ich möglichst alle Spaziergänger, andere Radfahrer, Menschen in Gärten, auf Bänken. Bekannten rufe ich gerne was Heiteres zu oder ich steige für einen kurzen Plausch mit ihnen ab. Für die wunderbaren Grußformen der Landbevölkerung habe ich mit der Zeit ein gewisses „Sensorium“ entwickelt: Sie verkürzen das Guten Morgen wie fast alle zu einem „Morgen“, während des Tages grüßen Sie mit Griaßdi“, „Grüßie“ oder „Tag“ – was in meiner Lieblingsgemeinde als „Taag“ oder – noch etwas gedehnter, weicher – als „Teig“ daher kommt. Natürlich gibt es auch noch das „Skot“ oder „Sgood“ für Grüß Gott. Am Abend verkürzen sie das Guten Abend in ein sanftes „Naamt“. Begrüßen sich Familien oder Gruppen kommt ein freudiges „Griaßeich“, einzelne sagen sich „Servas“. Beim Verabschieden gibt es oft das von mir weniger geliebte „Tschüss“, ganz horribel auch „Tschüssi“, aber Gott sei Dank auch noch das kindlichgemütliche „Baba“. Ob das wohl dereinst die Angelsachsen nach Britannien gebracht haben, aus dem dann deren „Bye bye“ geworden ist? Ein entzückendes Relikt alter Grußformen hört man auch noch, Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 wenn z.B. ein Hinzutretender zu einer männlichen Stammtischrunde „Dere, die Herrn“ sagt und damit eigentlich „Habidere“ meint, beides Verkürzungen des sehr formvollen „Ich habe die Ehre“. Aufgefallen ist mir außerdem, dass das „Servas“-Sagen unter Burschen und Männern oft mit einem sehr kurzen Kopfanheben, ja fast Kopf in die Höhe reißen an Stelle eines Nickens oder Verbeugung-Andeutens kommt. Es wirkt einerseits achtungsvoll, aber auch etwas herausfordernd, wie ein „Ich kenne Dich und kann Dich einschätzen“. Am meisten aber geht mir das Herz auf, wann ich in eine Wirtsstube trete und einer der anwesenden Gäste ruft „Servas Wolferl“ zu mir her, als ob ich immer bei ihnen sitzen würde – obwohl unser letztes gemeinsames Indianerspielen, Sport betreiben oder auch ein Bier miteinander Trinken schon ewig her ist und ich eigentlich nur ein „Zuagraster“ bin. Das Glücks- und Heimatgefühl, das allein dieser wohlwollende Gruß in mir auslöst, ist kaum zu beschreiben. Blicken wir auf Auch wenn in den ländlichen Zügen und Bussen schon häufig mit gesenktem Kopf in Handys gestarrt wird, kann man im Großen und Ganzen sagen: Am Land wird mehrheitlich offen und freundlich gegrüßt, neuen „Gesichtern“ wird mit offensichtlicher Neugier, mit dem Wunsch nach Zuordnung und Kennenlernen begegnet. Im GroßstadtGewühl geht das alles kaum mehr. In den kleineren Gemeinden wird sie aber noch zelebriert, diese Aufmerksamkeit, das auf einander Zugehen, welches zu Nähe, Wärme und Lebensqualität führt. Wir hastenden Städter, wir überbeschäftigten Wegschauer können und sollten uns von dieser Kultur der zutiefst menschlichen Kontaktfreude eine Scheibe abschneiden. Selbst wenn wir nicht jeden auf der Straße grüßen können, vielleicht zumindest jeden im Wohnhaus? Im Gebäude des Arbeitsplatzes? Manche an der Tram- oder Bus-Haltestelle? Die Eltern der Schulkollegen unserer Kinder? Auch einmal einen, der wie ein Asylant oder Bettler aussieht? Blicken wir auf. Machen wir uns auf die Suche nach freundlichen Augen. Oder überraschen wir wen, der gar nicht glücklich, vielleicht sogar unfreundlich drein schaut. Wäre wohl einen Versuch wert. BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 11 AKTUELLES Kommunen nachhaltig richtig versichern! F ür Kommunen ist es nicht immer einfach, sich richtig zu versichern. Die Aufgaben wachsen stetig und die Rechtslage beziehungsweise das Anspruchsverhalten der Bürger hat sich deutlich verändert. Die zunehmenden Wetterextreme der letzten Jahre erhöhen zusätzlich die Gefahrenbereiche. Wesentlich für einen optimalen Versicherungsschutz ist deshalb eine gute Versicherungsstrategie und ein maßgeschneidertes Versicherungskonzept. Im täglichen Gebrauch sowie im Schadenfall soll eine unkomplizierte Anwendung möglich und eine ausreichende Entschädigungsleis tung anhand klarer Bedingungen sichergestellt sein. Viele Gemeinden verfolgen keine klare Versicherungsstrategie. Im Laufe der Jahre wurden anlassbezogen einzelne Versicherungsverträge abgeschlossen. Das hat oftmals zur Folge, dass die Bedingungen nicht harmonisiert sind und dass es dadurch in manchen Fällen zu Doppel-, Über- oder Unterversicherungen gekommen ist. Die Administration muss viele einzelne Verträge warten und die Inhalte detailliert kennen, um im Schadensfall richtig handeln zu können. Ein immenser administrativer Aufwand. Gemeinden übernehmen, neben ihren hoheitlichen Aufgaben, vielfältige Tätigkeiten und Dienstleistungen im Bereich der Privatwirtschaftsverwaltung. Dazu gehören beispielsweise Kläranlagen, Seilbahnen, Bau- und Wirtschaftshöfe, Freizeitanlagen, Krankenhäuser, Seniorenheime etc. Bei all diesen Aufgaben gilt es, sich mit den spezifischen Haftungskriterien auseinanderzusetzen. Oftmals ist der Versicherungsschutz nicht exakt auf den jeweiligen Tätigkeitsbereich abgestimmt. Haftungen können auch die Gemeindeorgane (Bürgermeister, Amtsleiter etc.) treffen, wenn sie in ausgelagerten Gesellschaften in leitenden Funktionen tätig sind. Eine exakte Risikoerhebung, die im Vorfeld zum jeweiligen Versicherungskonzept aufbereitet werden muss, liefert Mag. Christian Prucher die Grundlagen, um derartige Haftungsszenarien im Versicherungskonzept richtig abzubilden. Neben den Haftungskriterien und den diversen Sachrisiken, ist ein wesentliches Augenmerk auf die richtigen Versicherungswerte zu legen. Im Bereich der Haftpflichtversicherung ist darauf zu achten, dass die zivilrechtliche Haftung unlimitiert ist und daher die Versicherungssumme den größtmöglichen Schaden abdecken sollte, so schwer dieser auch im Einzelfall zu bemessen ist. In der Sachversicherung sind die Versicherungssummen so anzulegen, dass ein Wiederaufbau eines Gebäudes beziehungsweise die Wiederbeschaffung von Gütern, nach einem Schadenfall, problemlos möglich ist. Nicht übersehen darf man dabei Nebenkosten, wie beispielsweise die Behandlung von Sonderabfall, die Feuerlöschkosten, allfällige Erfordernisse im Bereich des Denkmalschutzes usw. Besonders wichtig ist auch die Werterhaltung des Versicherungsvertrags, also die richtige Indexanpassung. Neben allen qualitativen Aspekten können mit einem individuell abgestimmten Versicherungskonzept die Versicherungskosten in der Regel massiv gesenkt werden. Zusammenfassend ist für Kommunen ein gutes Gesamtkonzept inhaltlich meist bes- www.buergermeisterzeitung.at | de ser, als viele Einzelverträge. Doppelversicherungen können vor allem im Nebenkostenbereich vermieden werden und dadurch sinken die Prämien. Die GrECo International AG bietet Gemeinden und öffentlichen Einrichtungen eine optimale Betreuung, die mit einer Risikoanalyse beginnt und in ein maßgeschneidertes Versicherungskonzept mündet. Ein wichtiger Aspekt ist das Vergaberecht, welches bei Ausschreibungen zu berücksichtigen ist. Eine professionelle Durchführung der Ausschreibungen auf dem Versicherungsmarkt dient der Sicherheit der Gemeindeorgane, um allfällige Anfechtungen zu vermeiden. Im Zuge der Betreuung garantiert eine laufende Evaluierung der Risikogegebenheiten und der Versicherungsverträge eine werthaltige Absicherung aller Risiken und ermöglicht eine zeitnahe Reaktion auf Veränderungen am Versicherungsmarkt. Damit können stets marktübliche Preise gewährleistet werden. Ein optimales Versicherungsmanagement ist die Garantie für effizienten Einsatz im Rahmen des Gemeindebudgets. Leistungsportfolio GrECo International AG • Kostenlose Erstberatung und Analyse des Versicherungsbestandes • Sonderdeckungen für kommunale Bedürfnisse • Maßgeschneiderte Lösungen • Top Konditionen durch Rahmenvereinbarungen GrECo International AG Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten Mag. Christian Prucher Leitung Region Salzburg Karolingerstrasse 36 5020 Salzburg Tel. +43 (0)5 04 04-465 [email protected] www.greco-jlt.com DĂƌŬƞƺŚƌĞƌĨƺƌŬŽŵŵƵŶĂůĞ D ĂƌŬƞƺŚƌĞƌĨƺƌŬŽŵŵƵŶĂůĞ sĞƌƐŝĐŚĞƌƵŶŐƐĂŶŐĞůĞŐĞŶŚĞŝƚĞŶ s ĞƌƐŝĐŚĞƌƵŶŐƐĂŶŐĞůĞŐĞŶŚĞŝƚĞŶ Was unsere Gemeinden leisten! ŝůĚ͗PƐ ƚĞƌƌĞŝĐŚ ŝƐĐŚĞƌ' ĞŵĞŝŶ ĚĞďƵŶĚ 'ƌŽ/ŶƚĞƌŶĂƟŽŶĂů' 'ƌŽ/ŶƚĞƌŶĂƟŽŶĂů' sĞƌƐŝĐŚĞƌƵŶŐƐŵĂŬůĞƌƵŶĚĞƌĂƚĞƌ ŝŶsĞƌƐŝĐŚĞƌƵŶŐƐĂŶŐĞůĞŐĞŶŚĞŝƚĞŶ ͲϭϭϵϭtŝĞŶ͕ůŵĂƌŐĂƐƐĞϮͲϰ dĞů͘нϰϯ;ϬͿϱϬϰϬϰͲϬ &Ădž͘нϰϯ;ϬͿϱϬϰϬϰͲϭϭϵϵϵ ŽĸĐĞΛŐƌĞĐŽ͘ĞƵ ǁǁǁ͘ŐƌĞĐŽͲũůƚ͘ĐŽŵ ǁǁǁ͘ŐƌĞĐŽͲũůƚ͘ĐŽŵ Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 11 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 12 AKTUELLES Irrwege der Energiepolitik Der Klimawandel und die vorherrschende Energiepolitik gefährden nach Ansicht international anerkannter Experten die Zukunft der Menschheit. Viele Fragen werden diskutiert, unterschiedliche Lösungen angedacht und die Konsequenzen polarisierend interpretiert. Gibt es den Klimawandel überhaupt? Ist der exzessive Verbrauch von Kohle, Öl und Gas in den letzten Jahrzehnten dafür verantwortlich? Bedeutet der Klimawandel auch nicht Vorteile und ist es nicht überhaupt für wirksame Gegenmaßnahmen schon zu spät? Auf diese und viele andere Fragen gibt es kaum fundierte und schon gar nicht unumstrittene Antworten. Heinz Kopetz, Präsident des WeltBiomasseverbandes, und die Wirtschaftswissenschaftlerin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) versuchen im aufrüttelnden Buch „Mutter Erde ruft um Hilfe“ Antworten auf entscheidende Fragen zu geben. Sie widerlegen mit wissenschaftlichen Fakten die Skeptiker und Leugner des Klimawandels und begründen auch, warum die vorherrschende weltweite Energiepolitik die Menschheit in den Abgrund führt. Heinz Kopetz führt im Kapitel „Klima-Alarmstufe Rot!“ aus, dass die Zeitspanne von 1982 bis 2012 die wärmste 30-Jahrperiode seit 1.400 Jahren war. Für ihn steht fest, dass die Klimaveränderung unterschätzt wird. Ohne grundlegende Veränderung des Energiesystems – weg von fossilen Rohstoffen und hin zu Erneuerbaren bei besserer Effizienz – wird der Anstieg der Emissionen nicht zu bremsen sein. Für ihn steht fest, dass alle Länder das Potential für Erneuerbare ausschöpfen sollten. Claudia Kemfert beschäftigt sich ausführlich mit den Chancen für eine Energiewende und plädiert dafür, in den Unternehmen eine ehrliche und transparente Debatte über die Energiekosten zu führen. Bedauerlich ist aus ihrer Sicht die negativ geführte Kampagne gegen die Energiewende, die in Deutschland dazu geführt hat, dass die Nachfrage nach Solaranlagen sinkt, obwohl sich diese sogar in einkommensschwachen Regionen der Welt rechnen. Für die streitbaren Autoren und unermüdlichen Vorkämpfer für eine Energiewende, zu denen auch der langjährige Geschäftsführer des Österreichischen Biomasseverbandes, Ernst Scheiber, und der frühere Chefredakteur der „Raiffeisenzeitung“, Kurt Ceipek, zählen, steht fest: Die Öl-, Gasund Kohle-Lobby pumpen jähr- 18 von 100 Lehrlingen fielen 2014 bei Abschlussprüfung durch Derzeit beginnen wie jedes Jahr tausende Jugendliche in Österreich eine Lehre. Dass man die Ausbildung und die Abschlussprüfung am Lehrzeitende keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen sollte, zeigen Zahlen der Wirtschaftskammer. Von den 57.589 Lehrlingen, die 2014 zur Abschlussprüfung antraten, sind 10.543 durchgefallen. Damit haben österreichweit 18 von 100 Prüflingen nicht bestanden. Die genaue Durchfallsrate ist 2014 auf 18,3 Prozent gestiegen, nach 17,7 Prozent im Jahr 2013. Vereinfacht gesagt, scheitert fast jeder fünfte Lehrling – zumindest einmal – an der Lehrabschlussprüfung. Nicht weiter schlimm, da man zur Lehrabschlussprüfung mehrmals antreten darf. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 lich dutzende Millionen Dollar in die gezielte Desinformation der Bevölkerung mit großem Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger. Die beiden Herausgeber des Buches hoffen, dass sich die Weltklimakonferenz im Spätherbst 2015 in Paris zu richtigen Weichenstellungen durchringen kann. Das Buch mit 160 Seiten kann im Verlag DTW ZukunftsPRDenk- und Textwerkstatt zum Preis von € 18,- bestellt werden. Adressen: DTW ZukunftsPR, A3001 Mauerbach, Postfach 6 oder per e-mail [email protected] Gerhard Poschacher Ernährungsindustrie trotz Umsatzverlusten gut positioniert Sehr unterschiedlich verlief das Geschäftsjahr 2014 für die österreichischen Industrieunternehmen. Viele verbuchten Rekord umsätze, andere – vor allem im Energie- und Rohstoffbereich – mussten massive Rückgänge einstecken. Das zeigen die Daten des aktuellen „IndustriemagazinRankings 2014“. Maßstab für die Rangreihung war der Umsatz, Mitarbeiterzahlen sowie das Eigenkapital. Unter den 250 bedeutendsten Industriebetrieben in Österreich liegt die Österreichische Mineralöl-AG unangefochten an der Spitze, musste allerdings mit 35,9 Milliarden Euro einen Umsatzeinbruch von mehr als 15% gegenüber 2013 hinnehmen. An zweiter Stelle rangiert der Linzer Stahlkonzern VOEST mit 11,19 Milliarden Euro. Unter den führenden Industrieunternehmen rangieren 20 Betriebe der Ernährungswirtschaft. Die führende Position innerhalb der 250 TOP-Unternehmen nimmt an 15. Stelle die zum Raiffeisenkonzern gehörende AGRANA-Beteiligungs-AG mit etwa 2,5 Milliarden Euro Umsatz ein. Es musste aber ein Rückgang gegenüber 2013 von über 12% verkraftet werden. An 45. Stelle scheint der Mühlenriese Leipnik-Lundenburger Investkonzern auf, der ebenfalls fast 12% Umsatzeinbruch beklagt, zur Raiffeisenholding NÖ/Wien gehört und im Vorjahr etwas mehr als 1 Milliarde Euro erwirtschaftete. Die größte Molkerei in Österreich, Bergland, rangiert mit 890 Millionen Euro an 50. Stelle, während der zweitgrößte Betrieb, die NÖM (340 Millionen Euro), an 111. Stelle gereiht wurde. Die Landgenossenschaft Ennstal scheint mit 304 Millionen Euro Umsatz an 127. Stelle auf. Unter den 250 TOPUnternehmen sind auch noch die obersteirische Molkerei (151), die Gmundner (173) und die Salzburger Milch Ges.m.b.H. (197) zu finden. Insgesamt ist die österreichische Ernährungsindustrie gut positioniert, wobei die wirtschaftlich stärksten Betriebe im Raiffeisen-Netzwerk organisiert sind und insgesamt allerdings über stagnierende oder rückläufige Betriebsergebnisse berichteten. An 250. und letzter Stelle der wirtschaftlich stärksten Industrieunternehmen ist der private Käseproduzent Woerle mit einem Umsatz von 125 Millionen Euro Gerhard Poschacher gereiht. Allerdings fallen Jahr für Jahr mehr Lehrlinge durch als es Wiederholungsprüfungen gibt: 2014 gab es bei über zehntausend negativen Prüfungen nur 4.730 Wiederholer. Das heißt, rund sechstausend Lehrlinge haben das Handtuch geworfen und stehen letztlich ohne abgeschlossene Berufsausbildung da. Dazu kommen noch jene, die schon vor dem ersten Prüfungsantritt aufgegeben haben. Angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit kommt der Berufsausbildung eine immer höhere Bedeutung zu. Die Wahrscheinlichkeit, mit abgeschlossener Lehre arbeitslos zu werden, ist laut AMS-Zahlen deutlich geringer als ohne Lehrabschluss. Die Arbeitslosenquote bei Personen, die nur über einen Pflichtschlussabschluss verfügen, lag zuletzt im Juli bei 23,1 Prozent, bei Personen mit Lehrabschluss dagegen bei nur bei 6,6 Prozent. Ein Lehrabschluss bringt deutliche Vorteile Foto: APA (DPA) 12 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 13 AKTUELLES 25 Jahre Bauernfeind – Jubiläumsfeier mit Tag der offenen Tür Siedlungswasserbau“ und sind die qualitativ hochwertigsten Rohre für den Kanalbau, sowie für den Tunnel- und Bahnbau. In den letzten 25 Jahren entwickelte sich die Firma Bauernfeind aus Oberösterreich von einem 1-Mann-Handelsbetrieb zu einem erfolgreichen Rohrproduzenten. Dabei war von Beginn an die Zufriedenheit der Kunden das oberste Ziel, weshalb großen Wert auf hochwertige Produkte, kompetente Beratung und kurze Lieferzeiten gelegt wird. Individuelle Schächte, Großtanks und Spezialanfertigungen Bauernfeind fertigt alle PP-MEGA-Schächte und Großtanks für Oberflächenwasser individuell nach den Wünschen der Kunden an. Dabei sind alle Zu- und Abläufe, sowie die Länge und der Durchmesser der Schächte und Tanks frei wählbar. Auch Spezialformstücke mit Sondergraden oder Sonderanfertigungen wie z.B. Spielplatzrohre mit Schrägschnitt können nach Kundenwunsch gefertigt werden. Für ein unverbindliches Angebot wird nur eine Handskizze oder ein Plan benötigt. Durch das einheitliche Muffensystem können selbst Rohre und Dränagen mit demselben Zubehör verbunden werden. Die PP-MEGA-Produkte finden ihren Einsatz vor allem beim Straßen- und Hausbau, für Regenund Mischwasserkanäle, …. Firmengeschichte 1990 gründete Herr Bauernfeind das Unternehmen im elterlichen Bauernhof und begann mit dem Handel von Laufschienen für Schubtore, Befestigungstechnik und Stahlwaren. Aufgrund der starken Nachfrage an Rohren wurden diese auch in das Sortiment aufgenommen. Durch das stetige Wachstum der Firma wurde 2006 ein neuer Firmensitz mit Büro und großer Lagerhalle eröffnet. Ein Jahr später entstand die Idee zur eigenen Produktion der Rohre und bereits 2008 wurden die ersten Rohre in der neu errichteten Produktionshalle hergestellt. Seither ist Bauernfeind Produzent von PP-MEGA-Rohren und Dränagen in den Durchmessern von 100 bis 1200 mm mit der Ringsteifigkeitsklasse SN8. Produktionsanlage für PP-MEGA-Rohr Um seinen Kunden ein innovatives Rohrsystem anbieten zu können, entwickelt die Firma das PP-MEGA-System ständig weiter. 2011 wurden daher die ersten Rohre mit den hohen Ringsteifigkeitsklassen SN12 und SN16 mit verstärkter Innenwand von 3 oder 4 mm produziert, welche für stärkere Belastungen geeignet sind. Im Jahr 2013 wurde in eine neue Rohranlage investiert um auch PP-GLATT-Rohre und Dränagen, einschichtige Vollwandrohre produzieren zu können. Zusätzlich wurde in diesem Jahr die neue Spritzgussanlage in Betrieb genommen. Jubiläumsfeier 2.-3. Oktober 2015 Einschichtiges Vollwandrohr: PP-GLATT-Rohr Bei dem ÖNORM EN 1852-1 zertifizierten PP-GLATT-Rohr oder Drän handelt es sich um ein einschichtiges Vollwandrohr ohne billige Mineralstoffverstärkung. Die Rohre entsprechen den „Richtlinien der Ausbildung und Instandhaltung von Tunnelentwässerungen“ sowie den „österreichischen Güteanforderungen im Nähere Informationen zu den Produkten und zur Jubiläumsfeier finden Sie auf der Homepage www.bauernfeind.at oder von den geschulten Mitarbeitern unter 07277/2598. PP-MEGA-Rohr oder Drän Am ersten Oktoberwochenende feiert die Firma ihr 25-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Nützen Sie die Gelegenheit und besichtigen Sie am 2. Oktober nach Voranmeldung Bauernfeinds Produktion im Zuge einer exklusiven Führung für Einzelpersonen und kleine Gruppen. Dazu sind alle Vertreter von Gemeinden und Straßenmeistereien, sowie Gewerbetreibende herzlich eingeladen. Größere Gruppen begrüßt die Firma gerne im Laufe des gesamten Jahres zu einer Firmenbesichtigung. Am 3. Oktober findet die offizielle Jubiläumsfeier mit Tag der offenen Tür von 9:00 bis 17:00 Uhr statt (offizieller Festakt um 14:00 Uhr). Qualitativ hochwertige PP-MEGARohre Die hochwertigen PP-MEGARohre und Dränagen sind ÖNORM EN 13476-3 zertifiziert und zeichnen sich durch die hohe Stabilität und das geringe Gewicht aus, was vor allem beim Transport und Einbau von großem Vorteil ist. www.buergermeisterzeitung.at | de /ID 150 m m) DN/ID 100 - 1200 mm SN16 SN12 SN8 ÖNORM 13476-3EN ]HUW (ab DN L¿]LHUW Straßenentwässerung Straßenbau Wandstärke ÖNORM EN 13476-3 verstärkte Innenwand 3 mm verstärkte Innenwand 4 mm Vorteile der verstärkten Innenwand: K|KHUH/HEHQVGDXHUDXFKEHLVWDUNHU %HDQVSUXFKXQJGXUFK*HU|OO6FKRWWHU6DQG .HWWHQVFKOHXGHUVSOXQJXQG+RFKGUXFN UHLQLJXQJLVWP|JOLFK Regen- & Mischwasserkanal PP-GLATT-Rohr oder Drän '12'PPLQ6161XQG61 Vorteile der PP-GLATT-Rohre HQRUPH6FKODJIHVWLJNHLW KRKH6LFKHUKHLWJHJHQ%HVFKlGLJXQJHQ EHLP(LQEDX KlOW:HFKVHOEHODVWXQJHQVWDQG ÖNORM EN 1852-1 ]HUWL¿]LHUW HLQVFKLFKWLJHV 9ROOZDQGURKU Individuelle Spezialanfertigungen *URWDQNVIU 2EHUÀlFKHQZDVVHU 6FKlFKWH DN 400 - 1200 mm www.bauernfeind.at 6SH]LDO DQIHUWLJXQJHQ 07277/2598 Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 13 BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 14 14 AKTUELLES Der Papst als ökologisches Weltgewissen Seit Monaten bestimmen das Finanzdesaster in Griechenland mit neuen ökonomischen Dimensionen nach der Volksabstimmung sowie die Asyldebatte die medialen Schlagzeilen, nicht nur in Österreich. Als aber der argentinische Papst Franziskus, auch unkonventionellen Wortspenden nicht abgeneigt, vor kurzem die 250 Seiten umfassende UmweltEnzyklika (Laudato si – Gelobt seist du) der Öffentlichkeit präsentierte, hielt auch die Politik kurz inne und besann sich darauf, dass die Mutter Erde schon seit langem nach Hilfe ruft. Frühere Päpste warnten auch schon vor den Folgen der überwiegend auf Wachstum und Gewinn ausgerichteten Wirtschaftspolitik auf den gefährdeten Sozialzusammenhalt in der Gesellschaft und für die Umwelt. Kein Nachfolger auf dem Stuhl des Apostel Petrus in Rom hat sich aber bisher so deutlich über die ökologische Situation, vor allem in den Industrieländern, und den weltweiten Klimawandel ge äußert. Wer die einzelnen Kapitel über die zunehmende Umweltverschmutzung, den Verlust der biologischen Vielfalt und die Verschlechterung der Lebensqualität liest, könnte zum Schluss kommen, sich in grüne Parteiprogramme verirrt zu haben. Nur: Die Grünbewegungen in Europa haben nicht annähernd und so umfassend die Umweltkrise beschrieben wie Papst Franziskus. Er bietet – und das ist durchaus kritikwürdig – keine konkreten Problemlösungen, sondern möchte ein „Gefühl des mitfühlenden Schmerzes über den Zustand der Welt“ vermitteln. Vor mehr als 50 Jahren, als die Welt am Rand eines Nuklearkrieges stand, schrieb Papst Johannes XXIII. seine Friedensenzyklika „Pacem in terris“ an alle Menschen guten Willens. Im Jahre 1971 widmete sich Paul VI. in einem apostolischen Schreiben der ökologischen Problematik und unterstützte die Arbeit des Club of Rome (Grenzen des Wachstums) sowie die Warnungen der sich international formierenden Umweltgruppen. Papst Johannes Paul II. widmete sich 1981 in einem Rundschreiben der Würde der Landarbeit und der Bedeutung bäuerlichen Wirtschaftens. Der Vorgänger des südamerikanischen Pontifex, Benedikt XVI., erneuerte in mehreren Reden in verschiedenen Weltsprachen die Aufforderung, strukturelle Ursachen der Fehlfunktionen in der Weltwirtschaft zu beseitigen und forderte mehr Respekt vor der zunehmend bedrohten Umwelt. Verpasste Chance Dem gesamten päpstlichen Rundschreiben ist anzumerken, dass ein intensiver Dialog mit Theologen, Philosophen, Naturwissenschaftlern und Soziologen geführt wurde. Die globale Erderwärmung, die Wasserknappheit, der Verfall sozialer Gerechtigkeit, die Mutlosigkeit für notwendige politische Entscheidun- Beeindruckende Chronik über Theresienfeld Der langjährige Leiter der landtechnischen Abteilung im damaligen Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft, Prof. Dr. Josef Schröfl, unterzog sich mit großem Engagement und dem Studium vieler historischer Quellen, eine Chronik über seinen Heimatort Theresienfeld bei Wiener Neustadt zu publizieren. Die 4.000 Einwohner zählende Gemeinde im Steinfeld blickt auf eine reiche Geschichte zurück, die entscheidend von Kaiserin Maria Theresia geprägt wurde. Die Chronik, reich bebildert und vorzüglich gestaltet, umfasst den Zeitraum von 1773 bis 1938. Landeshauptmann Erwin Pröll betont in seinem Vorwort, Niederösterreich wird durch eine funktionierende Partnerschaft zwischen Land und Gemeinden geprägt und zeichnet sich durch eine starke Identifikation der Bürger mit ihren Heimatorten aus. Bürgermeister Theodor Schilcher würdigt aus Anlass des 250- Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 gen im Rahmen der Weltklimakonferenzen und vor allem die ungebremste und bedenkliche Wegwerfkultur in den reichen Indus triestaaten werden von Papst Franziskus an den Pranger gestellt. Das hat auch mit seinen Lebenserfahrungen und der wirtschaftlichen Lage vieler Menschen in Südamerika zu tun. Der Papst der Armen und Ausgegrenzten, wie er sein Amt versteht, besuchte im Juli 2015 Südamerika und hat auch dort im Sinne Papst Johannes Paul II. von einer „Ökologie des Menschen“ gesprochen. Es geht um eine Bewegung, die über den Kreis der Christen hinaus reicht und die Sorge über den Zustand der Erde als gemeinsame Wohnung der Menschen ernst nimmt. Sicher, irgendwie vermittelt „Laudato si“ eine ausgeprägte negative Weltsicht und Kritik, der nicht in allem zuzustimmen ist. Nur eine effiziente Wirtschaft kann den Umweltschutz finanzieren und den zweifellos notwendigen Ausgleich zwischen Ökonomie und Ökologie bewältigen. Josef Riegler (77), Vater der Ökologischen Marktwirtschaft, die im neuen ÖVP-Grundsatzprogramm nur mehr halbherzig vorkommt und in der praktischen Politik kaum Bedeutung hat, darf sich darüber freuen, dass der Papst ihm fast 30 Jahre nach ersten programmatischen Äußerungen für eine ökologische Wende in der Politik Recht gibt. Die christlichen Kirchen in Österreich haben am 1. Adventsonntag 2003 das heute noch aktuelle „Sozialwort“ vorgestellt und einen flammenden Appell an alle gerichtet, die Schöpfung zu bewahren, die Bauern zu schützen und die ländlichen Räume zur Versorgung mit Lebensmittel und Rohstoffen zu erhalten. Josef Rieglers Nachfolger als Obmänner der ÖVP oder auch im Amt des Landwirtschaftsministers müssen sich aber den Vorwurf gefallen lassen, im Rahmen der lange vorbereiteten und diskutierten Steuerreform 2016 die Chance auf eine Ökologisierung verpasst und den Abbau umweltschädlicher Subventionen mit einem Ein sparungspotential vom mehr al 1 Milliarde Euro nicht umgesetzt zu haben. Jedenfalls leistet die als umfassend angekündigte Steuerreform in Zeiten geringerer Energiepreise und zunehmender Umweltprobleme kaum einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Mit dieser Kritik müssen die Architekten der heutigen Politik leben, was ihre ökologischen Beteuerungen in Sonntagsreden nicht glaubhafter macht. Prof. Gerhard Poschacher Jahrjubiläums von Theresienfeld die Akribie, den Fleiß und enormen Zeitaufwand des Autors zur Erstellung dieser Chronik. Er betont, beim Schreiben dieser Chronik sich lebhaft vorgestellt zu haben, wie Maria Theresia als junge Erzherzogin mit ihrem Vater Karl VI. auf einer Kutsche den Weg an der Triester Hauptstraße bis zu der von ihr gegründeten Militärakademie in Wiener Neustadt gefahren ist. Die Eckdaten der Gemeindegeschichte beginnen 1741 mit der Errichtung der Türkensäule und den Überlegungen zur Siedlungsgründung zwischen Sollenau und Wiener Neustadt und den Auftrag, eine kaiserlich-königliche Ackerbaukolonie Theresienfeld (1763) zu gründen. Im Jahre 1921 hält der abgesetzte Kaiser Karl auf dem Weg nach Budapest in Theresienfeld, 1928 erfolgt der Anschluss an die Wiener Hochquellenwasserleitung und 1929 wurde die Raiffeisenkasse gegründet. Der Erste Weltkrieg forderte 21 Opfer in Theresienfeld. Gerhard Poschacher BZ080915_BZ 20.08.15 15:48 Seite 15 AKTUELLES NEUE Kubota Kommunaltraktoren B50 und STW jetzt in Winteraktion K ubota und Esch-Technik bieten für die anstehende Wintersaison neue Kommunaltraktoren in der Klasse 25 bis 45 PS an. Die neue Serie Kubota B50 verfügt über starke 3 und 4-Zylinder Kubota Dieselmotoren mit bis zu 31 PS, verbesserte Hydraulikfunktionen und neue Komfortkabinen mit serienmäßiger Heizung, Lüftung und Klimaanlage. Die neuen Kommunalbereifungen bieten optimalen Grip im Winter bei ausgezeichnetem Fahrkomfort und gleichzeitig eine kompakte Außenbreite von ca. 1,25 m! Auch die neue Kubota STWSerie in der Klasse 30 bis 40 PS verfügt über mehr Motorleistung, Fahrgeschwindigkeiten bis 34 km/h, höchste Hydraulikleistung in ihrer Traktorenklasse und optimierte Komfortkabinen mit hervorragender Rundumsicht und serienmäßiger Klimaanlage. Alle Kubota Traktoren zeichnen sich durch ihre außergewöhnliche Wendigkeit und Langlebigkeit aus. Die Kubota Traktoren sind mit unterschiedlichsten Original-Zubehörgeräten flexibel für den Sommer- und Winterdienst ausrüstbar. Zusätzlich gibt es jetzt für kurze Zeit einzelne Modelle zu besonders interessanten Winter-Aktionspreisen! Für weitere Details und eine persönliche Vorführung der Maschinen stehen Ihnen die Mitarbeiter von Esch-Technik an den Standorten St. Veit/Glan, Wien und Marchtrenk/Linz sowie ca. 50 Händler österreichweit zur Verfügung. www.esch-technik.at Die professionellen Kubota Rasen- und Kommunaltraktoren www. kht-thaller .at 1000-fach bewährt in Österreich M-Serie GR-G-Serie 25 PS B-STW-L-Serie 60 PS 170 PS 9300 St. Veit/Glan, 04212/29600 • 1230 Wien, 01/6162300 • 4614 Marchtrenk/Linz, 07243/51500 www.buergermeisterzeitung.at | de www.esch-technik.at Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 15 BZ080915_BZ 21.08.15 11:36 Seite 16 AKTUELLES Gemeinde Schiefling: Neue Solarbeleuchtung für Ortsteil Techelweg Im Jahr 2014 startete die Gemeinde Schiefling mit den Überlegungen für eine Ortsbeleuchtung für den Ortsteil Techelweg. Eine schmale Straße, die Abschnittsweise zwischen den Häusern verläuft und die eine Länge von zirka 800m hat, sollte beleuchtet werden. Der e5 Teamleiter Herr Pitschek Christian wollte als Alternative zu einer herkömmlichen netzgebundenen Beleuchtungslösung diese auch mit einer völlig autarken Solarbeleuchtung vergleichen. Gegen eine nachträgliche Verkabelung sprachen die fertige Asphaltierung, der enge Ortskern und die bestehende Infrastruktur (Strom, Kanal, Wasserleitungen) im Straßenbereich und die lange Bauzeit sowie die dadurch entstehenden Verkehrsbehinderungen. Für die Angebotseinholung wurde mit dem Ingenieurbüro für Lichttechnik Ing. Kloss die Beleuchtungsklasse S6 nach der ÖNorm EN13201 ermittelt. Somit mussten die Anbieter auf Basis Ihrer Lichtverteilung und Leistung die Anzahl der erforderlichen Lichtpunkte für die Erfüllung der Beleuchtungsklasse anbieten. Im Herbst wurden unter der Leitung des e5 Teamleiters vier Testleuchten im Bereich des Feuerwehrhauses aufgestellt und diese über drei Monate getestet. In diesem Zeitraum wurden die verschiedenen Fabrikate sowohl lichttechnisch vermessen als auch die Akkulaufzeit und Kapazität Lichtbündelung (auf die Straße und nicht in die Häuser) überprüft. Die Solar Beleuchtungslösung der Firma CONGAIA aus Oberkärnten hatte den Testlauf erfolgreich bestanden, auch war durch die entsprechend gute Lichtverteilung ein Mastabstand von 32m zur Erfüllung der Norm möglich und dies bei einer LED Leistung von nur 7 Watt und annähernd 1000 Lumen Lichtleistung. Das leistungsstarke 80 Watt Solarmodul versorgt die CON- Kufstein ist „Sauberste Region Österreichs 2015“ Der Sieger des Awards „Sauberste Region Österreichs“, den die AntiLittering-Initiative „Reinwerfen statt Wegwerfen“ heuer zum zweiten Mal gemeinsam mit dem Österreichischen Städtebund, der Österreich Werbung sowie dem Österreichischen Gemeindebund vergibt, steht fest: Die Stadt Kufstein erreicht mit ihrem Projekt „Sauberes Kufstein“ im Publikumsvoting exakt 1.300 Stimmen und setzt sich damit mit deutlichem Abstand gegen die Konkurrenz durch. Ab sofort darf sich Kuf- Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 GAIA ECO 80 Solarbeleuchtungen mit Energie und speichert diese in einem 60 Ah Akku. Diese Energie reicht für mehrere Wochen Licht. Die spezielle Elektronik startet am Abend die LED Leuchte und es können mittels Infrarot-Fernbedienung vom Boden aus verschieden Leuchtzeiten und dazugehörige Lichtreduktionen programmiert werden. Der besondere „Smart Mode“ reduziert bei längeren sonnenlosen Perioden die LED Leistung und garantiert somit maximale Beleuchtungszeiten über das ganze Jahr. Beim Vergleich der Kos ten zwischen Solarbeleuchtung und der verkabelten Beleuchtung waren beide Varianten fast kos tengleich. Bei Grabarbeiten in verbauten Ortsbereichen gibt es eine Menge an Unsicherheitsfaktoren (Kabelanlagen, Brückenbereich, Engstellen, Abtrag von Betonteilen etc.), welche noch zusätzlich zu berücksichtigen wären. Die Entscheidung für die Solarbeleuchtung wurde natürlich auch geprägt durch deren CO2 Neutralität und dem Wunsch der Gemeinde nach einer energieeffizienten und innovativen Lösung, sowie genau kalkulierbare Endkosten. Ein weiterer Punkt für die Auftragserteilung an die Firma CONGAIA als Bestbieter waren die günstigen Batterietauschkosten, die sehr einfach durch den Bauhof durchgeführt werden können. Die Produktion und Entwicklung dieser Leuchte in Kärnten und die guten technischen Daten sowie die hohe Qualität der Anlagen waren weitere Entscheidungskriterien. Anfang April dieses Jahres startete die Umsetzung des Projektes – die Baufirma war mit dem Versetzen der 22 Fertigfundamente und Stahlmasten (Lichtpunkthöhe ca. 5 m) zirka fünf Tage beschäftigt, in den folgenden zwei Tagen wurden die Solarköpfe von CONGAIA montiert und in Betrieb genommen. So konnte in einer Woche das gesamte Projekt fertiggestellt werden und dies ohne Störung der Bewohner. Die Gesamtkosten beliefen sich auf € 65.000,- Brutto. Fazit: Mit diesem in Kärnten einzigartigen Projekt konnte gezeigt werden, das man mit der heutigen Technik eine vollwertige Beleuchtung mit Solar realisieren kann und das sogar mit Einsparungspotential bei den Projektkosten für die Gemeinde. Die Marktgemeinde Schiefling hat ein klares Zeichen für den Weg nach vorne, in eine energieautarke Zukunft gesetzt. Zusätzlich wurde das Projekt mit heimischen Betrieben umgesetzt, wodurch die Wertschöpfung bei uns in Österreich bleibt und Arbeitsplätze gesichert werden. Schade war nur, dass es diesbezüglich keine Fördermittel gab. stein „Sauberste Region Österreichs 2015“ nennen. Die Stadt erhält eine Siegesfeier sowie eine Ortstafel, die sie als „Sauberste Region Österreichs 2015“ auszeichnet. Kufstein ist im Umweltbereich schon über viele Jahre sehr engagiert. Das eingereichte Projekt setzt mit der Bewusstseinsbildung bereits bei den Jüngsten der Gesellschaft an und bezieht in der Umsetzung alle Altersstufen mit ein. Die großen Ziele sind aktive Abfallvermeidung, weniger achtlos weggeworfener Abfall sowie die Wertschätzung der Bevölkerung für eine saubere Stadt. Foto: Joakim Johannson/flickr.com 16 BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 17 Körper-Kameras für die Polizei ab Anfang 2016 getestet Das lange diskutierte Vorhaben, zur Einsatzdokumentation heimische Polizisten mit KörperKameras auszustatten, wird nun konkret. Ab Anfang 2016 wird in Wien und an weiteren Orten in Österreich ein Testlauf mit den Body-Cams stattfinden. Einen diesbezüglichen Bericht der Tageszeitung „Österreich“ bestätigte der Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck. Details zu dem Probelauf stehen noch nicht fest, sagte Grundböck. Unter anderem ist noch unklar, wie lange der Test laufen soll und welche Orte neben Wien für die Probe infrage kommen. Eine Arbeitsgruppe war bisher „mit der umfassenden Prüfung“ beschäftigt und hatte bzw. hat noch weiterhin rechtliche Fragen zu klären. Klar ist jedenfalls, dass mit den Körper-Kameras Einsätze in Bild und Ton festgehalten werden. Es gebe den „Anspruch der umfassenden Dokumentation“, betonte Grundböck. Die Kameras sollen demnach „einsatzbezogen, genau dann, wenn davon auszugehen ist, dass Eskalationen zu befürchten sind“, verwendet werden – jedenfalls nicht flächendeckend. Die Körper-Kameras waren im Mai 2014 erstmals in Betracht gezogen worden, nachdem es im Zuge einer Demonstration der vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) als rechtsextrem eingestuften Identitären in Wien zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Gegendemonstranten gekommen war. Der Exekutive war vorgeworfen worden, eine „Prügelorgie“ veranstaltet zu haben. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) lehnte daraufhin die geforderte Kennzeichnung der Beamten – etwa durch das Tragen der Dienstnummer auf der Uniform – ab und brachte stattdessen die KörperKameras als Vorschlag. Neben der Polizei wird auch die Justizwache ab Jänner 2016 Körper-Kameras testen. Der Spre- Foto: Österreichischer Gemeindebund Österreichs Bürgermeisterinnen tagten in Bernstein In der burgenländischen Gemeinde Bernstein hat im August das jährliche Treffen der österreichischen Bürgermeisterinnen stattgefunden. Drei Tage lang diskutierten die Ortschefinnen über Probleme und Herausforderungen, die ihr Amt mit sich bringt. „Das Bürgermeisterinnentreffen ist etwas Besonderes, weil wir hier miteinander fern von der eigenen Gemeinde über die eigenen Herausforderungen und Erfahrungen sprechen können – und merken, dass es doch viele sehr Probleme gibt“, sagt „Hausherrin“ Renate Habetler, Bürgermeisterin von Bernstein. Das Treffen wird vom Gemeindebund organisiert und findet jedes Jahr in einer anderen Gemeinde statt, in der eine Frau das politische Ruder in der Hand hat. Derzeit gibt es in Österreich 141 Bürgermeisterinnen bei einer Gesamtzahl von 2.100 Gemeinden. Der Frauenanteil beträgt somit 6,7 Prozent. Das ist ein merkbarer Anstieg seit 2014. „Natürlich sind immer noch zu wenige Frauen an der Spitze unserer Gemeinden“, sagt Gemeindebund-Chef Helmut Mödlhammer, der zu einem Gedankenaustausch zu den Ortschefinnen stieß. „Vernetzungstreffen wie dieses sind daher besonders wichtig, um Mut zu machen und zu ermuntern. Viele Frauen sind in ihrem Amt auch mit Vorurteilen konfrontiert, die sie überwinden müssen. Da hilft es sehr, wenn man weiß, wie Kolleginnen mit diesen Dingen umgehen“, so Mödlhammer. „Es ist für uns enorm wichtig, dass wir mehr Frauen in Führungspositionen in der Gemeinde bringen.“ Hannelore Handler-Woltran, Bürgermeisterin von Katzelsdorf an der Leitha (NÖ): „Es ist wichtig, dass man auch „Ja“ sagt, wenn man gefragt wird, ob man das Amt übernehmen will. Frauen sind oft zu selbstkritisch, aber das kann auch ein Vorteil sein später im Amt.“ Elisabeth Rechberger, Bürgermeisterin von St. Veit im Mühlkreis (OÖ): www.buergermeisterzeitung.at | de Foto: APA (epa) AKTUELLES Body-Cams sollen in Wien und in anderen Orten getestet werden cher der Generaldirektion für den Strafvollzug im Justizministerium, Josef Schmoll, bestätigte der APA einen entsprechenden Vorab-Bericht der Tageszeitung „Die Presse“. Wie Schmoll erläuterte, werden in ausgewählten Justizanstalten die Body-Cams zum Einsatz kommen: „Zielgruppe sind die jeweiligen Einsatzgruppen.“ Diese spezialisierten Beamten rücken immer dann aus, wenn es in den Hafträumen zu aggressiven Situationen, Raufereien unter Häftlingen oder Suizidversuchen kommt und deeskalierende Maßnahmen gefragt sind. Hintergrund für den Testlauf sind nicht zuletzt vermehrte Misshandlungs-Vorwürfe gegen die Justizwache, stellte Schmoll fest. Mit den Kameras soll einerseits das fachlich korrekte Vorgehen der einschreitenden Beamten dokumentiert und damit eine Qualitätssicherung betrieben werden. Zum anderen dienen die Aufnahmen Beweiszwecken, falls es zu Anzeigen wegen behaupteter Übergriffe seitens des Wachpersonals kommt. Die Body-Cams sind auch als Ergänzung zu den Tasern zu sehen, die seit einigen Jahren zur Ausrüstung der Einsatzgruppen zählen, betonte Schmoll. Während eine im Taser eingebaute Kamera nur die unmittelbare Schussabgabe aufzeichnet, filmen die KörperKameras den gesamten Einsatz. Im „Häf’n“-Alltag wird übrigens auf den Taser kaum zurückgegriffen. Sowohl 2013 als auch 2014 wurde laut Schmoll in den 27 Justizanstalten jeweils nur ein Einsatz verzeichnet. In beiden Fällen handelte es sich um einen angedrohten Suizid eines Häftlings. „Ich bin heuer zum ersten Mal dabei. Besonders angesprochen haben mich die Workshops heuer. Der Titel „Der Bürgermeister als Wunderwuzzi“ – da hab ich mir gedacht, dass wir genau das im Endeffekt sind. Ich leite eine Firma, bin Bürgermeisterin und mir ist die Familie wichtig. Das war eigentlich der Grund, warum ich mir heuer gesagt habe, dass ich mir diese drei Tage Auszeit nehme und hierher komme.“ Gabriella Gehmacher-Leitner, frisch gewählte Bürgermeisterin von Anif (Sbg): „Ich habe eine Woche nach Amtsantritt die Einladung erhalten und mir gedacht: „Da muss ich hin.“ Auch wenn es gerade in der Anfangszeit sehr stressig ist, sich einzuarbeiten, waren mir diese drei Tage wichtig, um von den Erfahrungen anderer Bürgermeisterinnen zu lernen.“ Zahlen und Fakten: Derzeit sind in 141 von 2.100 Gemeinden Frauen als Bürgermeisterinnen im Amt. 2014 waren es nur 132 in 2.354 Gemeinden. Den höchsten Frauenanteil weisen die Gemeinden Niederösterreichs auf, dort sind 9,8 Prozent der Ortschefs Frauen. Den niedrigsten Frauenanteil hat Salzburg, hier sind nur 2,5 Prozent der Bürgermeister Frauen. Österreichs Bürgermeisterinnen nach Bundesländern: Burgenland: 7 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 171 Gemeinden (4,1 %), Kärnten: 7 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 132 Gemeinden (5,3 %), Niederösterreich: 56 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 573 Gemeinden (9,8 %), Oberösterreich: 34 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 442 Gemeinden (7,7 %), Salzburg: 3 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 119 Gemeinden, Steiermark: 16 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 287 Gemeinden (5,6 %), Tirol: 11 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 279 Gemeinden (3,9 %), Vorarlberg: 7 Bürgermeisterinnen bei insgesamt 96 Gemeinden (7,3 %). Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 17 BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 18 18 AKTUELLES Ganzjahres-Allrounder im Einsatz: der neue Unimog In der Kommunalwirtschaft zählen Wirtschaftlichkeit, Umweltfreundlichkeit und Leistungsfähigkeit. Als professioneller Geräteträger für den Straßenbetriebsdienst setzt der neue Unimog für diese Werte neue Maßstäbe. Für den neuen Unimog im Kommunaleinsatz sprechen viele gute Gründe. Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal ist die Wechsellenkung, Variopilot ® genannt. Eine einfache Lenksäule mit Instrumententräger und Pedalan- lage lässt sich leicht mit einem Handgriff von links nach rechts schieben – und vereinfacht viele Einsätze im effizienten EinMann-Betrieb. Der Fahrer hat stets die richtige Sitzposition, sieht alle Arbeitsbereiche bestens ein und kann bei Bedarf immer auf der verkehrsabgewandten Seite aussteigen. Diese Kehrmaschine kann in ca. 40 min. abgebaut und der Unimog dadurch einer anderen Verwendung zugeführt werden. Als Beispiel wurde hier ein Streuer für den Winterdienst aufgesetzt. Natürlich kann nach dem Abbau auch jegliche andere Anwendung aufgebaut werden: z.B. Mähgeräte, Bankettfräsen, Wasserfass und Tunnelreinigungsgerät etc. Die optionale Hinterachszusatzlenkung verringert den Wendekreis des Fahrzeugs um zirka einen Meter auf 12,7 Meter, im Vergleich zu Fahrzeugen ohne lenkbarer Hinterachse. Dies macht den Unimog extrem wendig und er eignet sich dadurch besonders für kommunale Aufgaben in engen Ortsgebieten. Dem Fahrer erspart der verkleinerte Wendekreis zeitraubendes Ma növrieren im täglichen Berufsverkehr. Allrad- und Diagonallenkung erhöhen zudem die Ma növrierfähigkeit vom Alleskönner Unimog. Bei Normallenkung kommt es dadurch zu keiner Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit. Ab 30 km/h schaltet die Anlage automatisch auf Geradeauslauf der Achse und die Normallenkung arbeitet. Der neue Unimog überzeugt durch ein intuitive Bedienkonzept und den innovativen, neu entwickelten synergetischen Fahrantrieb, der während der Fahrt den Wechsel zwischen stufenlosem Arbeiten von 0 bis 50 km/h und Fahren bis 90 km/h ermöglicht. Ein weiteres Plus ist die neue wirtschaftliche BlueEFFICIENCY Power-Motorengeneration, die den Kraftstoffverbrauch nochmals verringert. Natürlich hält der neue Unimog sämtliche seiner Konzeptvorteile aufrecht: Der Ganzjahres-Allrounder übernimmt eine große Bandbreite an Aufgaben, für die ansonsten ein ganzer Fuhrpark notwendig wäre – mit über 1.000 Geräte- und Anwendungsmöglichkeiten, an 365 Tagen im Jahr. Neue Maßstäbe setzt die leichte und schnelle Umrüstung eines Unimog von einer Kehrmaschine zum Winterdiensteinsatzfahrzeug in nur drei Schritten. Hier besticht der Unimog mit einer Umbauzeit von nur 40 Minuten. Aufgebaut werden können unterschiedlichste Anwendungen wie Mähgeräte, Bankettfräsen, Tunnelreinigungsgeräte und vieles mehr. Folgende Vorteile zeichnen den Unimog aus: ➢ Einsatz als Ganzjahres-Allrounder mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ➢ Niedriger Kraftstoffverbrauch dank modernsten und effizienten Antriebstechnologien ➢ Niedrige Wartungskosten durch verlängerte Wartungsintervalle (1.400 Stunden) Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 19 AKTUELLES ➢ Neues, wartungsfreundliches Kühlsystem ➢ Kraftvolle Premium-Motorbremse ➢ Sehr guter Korrosionsschutz ➢ Investitionssicherheit durch sehr hohe Restwerte ➢ Attraktive Finanzierungs- und Leasingangebote ➢ 3 Jahre Garantie serienmäßig beim Kauf eines Neufahrzeugs Neue LoadSensing-Pumpe für eine effizientere Arbeitshydraulik Beim Unimog ist optional eine LoadSensing Pumpe mit einer Förderleistung von 110 l/min lieferbar. Die Pumpe, die mit einem Arbeitsdruck von 240 bar arbeitet, fördert nur die Ölmenge, die vom System momentan benötigt wird. Dies steigert die Effizienz und senkt den Kraftstoffver- brauch. Die größeren Ölmengen erlauben darüber hinaus schnellere Stellbewegungen. Über einen speziellen Ventilblock ist eine Abwärtskompatibilität gegeben. Es können also auch weiterhin herkömmliche Anbaugeräte mit Konstantstromverbrauchern betrieben werden – ein Vorteil zum Beispiel bei Winterdienststreuautomaten, die häufig noch mit diesen Systemen arbeiten. Übersichtlichere Anzeige für die Hydraulikanlage Natürlich bietet der Unimog auch ein intuitiv gestaltetes Bedienkonzept für die Hydraulikanlage. Sobald die Hydraulikanlage aktiviert wird, schaltet das Multifunktionsdisplay um und die Fördermengen lassen sich auf einem Blick im Multifunktionsdisplay www.buergermeisterzeitung.at | de ablesen. Über die Lenkradtasten können die Volumenströme entsprechend der Anwendungen vorgewählt werden. Der Unimog im kommunalen Multi-Use-Einsatz Die Vorteile des Unimog gehen in viele Richtungen. Neben den kompakten Abmessungen, Wechsellenkung, stufenloser Fahrantrieb, der sehr guten Übersichtlichkeit, vielseitige Leis tungshydraulik etc. Schätzen Städte und Gemeinden den Unimog ganz jährig als Multi-Use Geräteträger. Hier kommen alle einzigartigen Konzeptvorteile des Unimog voll zur Geltung. Im Winter Räumen, Streuen und Schneefräsen, im Sommer als Kehrmaschine und durch die kurze Umrüstzeit auch für eine der 1.000 anderen Verwendungen binnen einer Stunde einsetzbar. Mit einem Vorrüs tungspaket für den Einsatz einer Aufbaukehrmaschine kann diese Flexibilität bereits ab Werk bestellt werden. Mehr Infos: Georg Pappas Automobil GmbH, Nutzfahrzeug-Zentrum Eugendorf , Gewerbestraße 34, 5301 Eugendorf, Tel. 0662/ 4484 DW 4953. Pappas Auto GmbH, Nutzfahrzeug-Zentrum Wiener Neudorf, Industriezentrum NÖ Süd, Straße 4, 2355 Wiener Neudorf. Weitere Informationen unter www.mercedes-benz.at/unimog Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 19 BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 20 20 RECHT UND GEMEINDE Wespenstich und Arbeitsunfall Wird ein in der gesetzlichen Unfallversicherung nach dem ASVG Versicherter während einer Tätigkeit im Rahmen seines Arbeitsverhältnisses von einer Wespe gestochen und stirbt er infolge eines dadurch ausgelösten anaphylaktischen Schocks, so ist sein Tod Folge eines Arbeitsunfalls. Sachverhalt: Der in einem Malerbetrieb beschäftigte Versicherte hatte auf dem Betriebsgelände im Bereich des offenen Lagers ein Gerüst zusammenzustellen. Bei dieser Tätigkeit wurde er von einer Wespe gestochen. Er lief in die Werkstätte, brach dort aufgrund eines anaphylaktischen Schocks zusammen und verstarb. Die Tochter des Versicherten klagte die AUVA auf Leistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung. Das Erstgericht wies die Klage ab, weil der Wespenstich kein Unfall gewesen sei. Das Berufungsgericht hingegen bejahte den Anspruch auf die begehrte Waisenpension. Der Tod des Versicherten sei Folge eines Arbeitsunfalls gewesen. Der Oberste Gerichtshof billigte diese Entscheidung. Aus der Begründung: Er hielt fest, dass ein Wespenstich ein zeitliches begrenztes Ereignis, das zu einer Körperschädigung führt, ist und den Unfallbegriff erfüllt. Auch ein zur gewöhnlichen beruflichen Tätigkeit gehörendes Ereignis kann ein Unfall sein, sofern es nur zeitlich begrenzt ist. Der Annahme eines Arbeitsunfalls steht nicht entgegen, dass ein Stich durch ein Insekt grundsätzlich jederzeit und an jedem Ort eintreten kann und keinen spezifischen Zusammenhang mit der versicherten Tätigkeit hat. Dem unversicherten Lebensbereich zuzurechnende Mitursachen, die mit der Ursache aus der versicherten Tätigkeit konkurrieren und einer Bejahung des Versicherungsschutzes entgegenstehen könnten, wurden nicht festgestellt. Die für den anaphylaktischen Schock und schließlich den Tod des Versicherten mitursächliche Allergie steht einer Bejahung des Versicherungsschutzes nicht entgegen. Um die Allergie des Versicherten akut anzusprechen, bedurfte es nämlich der Induktion des Allergens durch den Stich der Wespe. Ein anderes alltäglich vorkommendes Ereignis hätte zur selben Zeit die Schädigung nicht ausgelöst. OGH 17. 12. 2013, 10 ObS 93/13v schnittlichen) Spielern im Einzelfall durch eine derartige Regelung Vorteile erwachsen können, weil sie sonst vielleicht gar keinen Vertrag bekämen, mag durchaus sein. Was aber der OGH nicht billigt, und weshalb die Probezeitvereinbarung unzulässig ist, ist das Fehlen einer jederzeitigen beidseitigen Lösungsmöglichkeit. Dr. Martin Kind Abs 2 Satz 2 ABGB danach, was nach der Art des Wegs, besonders nach seiner Widmung, für seine Anlage und Betreuung angemessen und zumutbar ist. So ist es etwa aufgrund besonderer Bedingungen im Hochgebirge fast ausgeschlossen, eine Straße stets in völlig gefahrlosem Zustand zu erhalten, was jedem Benützer bekannt sein muss. Unter grober Fahrlässigkeit im Sinn des § 1319a ABGB ist eine auffallende Sorglosigkeit zu verstehen, bei der die gebotene Sorgfalt nach den Umständen des Falls in ungewöhnlicher Weise verletzt wird und der Eintritt des Schadens nicht nur als möglich, sondern geradezu als wahrscheinlich vorauszusehen ist. So haftet der Wegehalter nach § 1319a ABGB unter anderem, sofern atypische Gefahrenquellen nicht beseitigt oder als solche kenntlich gemacht werden. Nach den Feststellungen der Vorinstanzen herrschten am Unfallstag außergewöhnliche Windverhältnisse mit mittleren Windgeschwindigkeiten, wie sie nur etwa alle fünf Jahre vorkommen. Die Unfallstelle liegt in einem Gebiet, das grundsätzlich auch ohne die Bebauung (insbesondere durch Hochhäuser) stark dem Wind ausgesetzt war. Die Negativfeststellung zu fehlenden Beschwerden über die Windsituation an der Unfallstelle geht zu Lasten der Klägerin, die auch das Vorliegen der in § 1319a ABGB geforderten groben Fahrlässigkeit beweisen müsste. Die Windkomfortuntersuchung wurde von der Erschließungsgesellschaft in Auftrag gegeben, nicht von der beklagten Partei. Dass diese das Gutachten einschließlich der darin vorgeschlagenen, letztlich im Jahr 2009 von der Auftraggeberin umgesetzten Maßnahmen kannte, wurde nicht festgestellt. Zudem bezogen sich die Maßnahmen zur Verbesserung des Windkomforts im Gutachten lediglich auf die in der Nähe der späteren Unfallstelle gelegene Promenade. Schon aus diesem Grund ist der Vorwurf der Klägerin schwer verständlich, dass die beklagte Partei Vorschläge des Gutachters zur Durchführung von Windkomfortmaßnahmen jahrelang schlicht ignoriert habe. § Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 „Try-Out-Vereinbarung“ im Eishockeysport unzulässig Eine in einem Spielervertrag vereinbarte Probezeit von zwei Monaten verbunden mit einem nur einseitigen Lösungsrecht des Vereins ist arbeitsrechtlich unzulässig. Sachverhalt: Der Kläger, ein österreichischer Eishockeyprofi, schloss mit dem beklagten Eishockeyverein einen schriftlichen Dienstvertrag ab. Darin wurde (nur) dem Verein die Möglichkeit eingeräumt, den Vertrag innerhalb von zwei Monaten ab Vertragsbeginn einseitig ohne Angabe von Gründen aufkündigen zu können. Das Berufungsgericht sah diese Klausel und die darauf gegründete Kündigung des Vereins als unwirksam an und verpflichtete den Verein zur Zahlung des Entgelts bis zum Ende des befristet abgeschlossenen Dienstvertrags (Saisonende). Der Oberste Gerichtshof billigte diese Entscheidung. Aus der Begrünung: Auch wenn die zwischen den Parteien abgeschlossene, sogenannte „Try-Out-Vereinbarung“ im Eishockeysport üblich sein mag und im Einzelfall nicht nur für den Verein, sondern auch für den Spieler von Vorteil sein kann, so widerspricht sie den geltenden gesetzlichen Bestimmungen. Zum einen kann – zur Umgehung des arbeitsrechtlichen Bestandschutzes – ein Dienstverhältnis auf Probe nur für die Höchstdauer von einem Monat vereinbart werden, zum anderen darf das einseitige Auflösungsrecht nicht nur dem Arbeitgeber zugestanden werden. OGH 29. 1. 2014, 9 ObA 118/ 13p Anmerkung: Dass der Kläger mit der „TryOut-Vereinbarung“ einverstanden war, macht die Regelung nicht arbeitsrechtlich zulässig. Nur für den Arbeitnehmer günstigere Gestaltungen sind erlaubt. Der Zweck der zwischen den Parteien vereinbarten „Try-Out-Regelung“, nämlich die Erprobung des Spielers, ist offensichtlich. Dass auch (insbesondere durch- Kein Schadenersatz für vom Sturm verwehte Passantin Eine Stadt haftet nicht für die Verletzung einer Passantin, die auf einem öffentlichen Gehweg von einer Sturmböe erfasst wurde. Sachverhalt: Die Klägerin wurde auf einem öffentlichen Gehweg, der in einem bekanntermaßen windexponierten Gebiet in der Umgebung von Hochhäusern liegt, von einer Sturmböe erfasst und gegen eine Wand geschleudert. Derartige Windverhältnisse kommen durchschnittlich etwa alle fünf Jahre vor. Die beklagte Stadt war für die Instandhaltung des Wegs verantwortlich und hatte für die Gebäude, deren Errichtung die Windsituation verschärfte, die Baubewilligung erteilt. Die Klägerin begehrte Schadenersatz nach dem Amtshaftungsgesetz sowie wegen Verletzung der Pflichten der Beklagten als Wegehalterin. Das Erstgericht wies das Klagebegehren ab. Das Berufungsgericht bestätigte diese Entscheidung. Beide Gerichte gingen davon aus, dass die Beklagte für derartige atypische Windverhältnisse nicht als Wegehalterin hafte und die Bestimmungen der Bauordnung nicht dem Schutz einer Passantin vor solchen Unfällen dienten. Der Oberste Gerichtshof billigte dieses Ergebnis. Aus der Begründung: Wird durch den mangelhaften Zustand eines Weges ein Mensch getötet, an seinem Körper oder an seiner Gesundheit verletzt oder eine Sache beschädigt, so haftet derjenige für den Ersatz des Schadens, der für den ordnungsgemäßen Zustand des Weges als Halter verantwortlich ist, sofern er oder einer seiner Leute den Mangel vorsätzlich oder grob fahrlässig verschuldet hat (§ 1319a Abs 1 Satz 1 ABGB). Ob der Zustand eines Wegs mangelhaft ist, richtet sich gemäß § 1319a BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 21 RECHT UND GEMEINDE War das Gefahrenpotential der Verletzung von Passanten durch sturmartige, in dieser Intensität nur etwa alle fünf Jahre auftretende Böen für die beklagte Partei nicht augenscheinlich, leuchtet auch die Forderung der Revisionswerberin nach einer Sperre des Durchgangs oder der Anbringung von Warnschildern nicht ein. Im Zusammenhang mit der zuletzt genannten Maßnahme stellte sich zudem die Frage nach dem Sinn eines Warnschildes, das in einem den Benutzern, somit auch der Klägerin als windexponiert bekannten Gebiet allgemein auf die Gefahren derartiger Witterungseinflüsse hinweist. Die Revisionswerberin vermisst die Anbringung des Gefahrenzeichens nach § 50 Z 10a StVO („Seitenwind“) oder die tatsächliche Aufstellung eines Windsacks (nach dieser Norm) und sieht in der zitierten Bestimmung ein Schutzgesetz zu Gunsten von Verkehrsteilnehmern, denen die Anpassung an die Gefahr ermöglicht werden soll. Die Verletzung dieses Schutzgesetzes solle unabhängig vom Vorliegen der in § 1319a ABGB geforderten Fahrlässigkeit ihr Begehren rechtfertigen. Mit diesem Argument übersieht sie, dass im Zusammenhang mit der gewünschten Anbringung von Verkehrszeichen zwei Rechtsgründe für die Haftung der beklagten Partei in Betracht kommen, nämlich die privatrechtliche als Wegehalterin und die hoheitliche als Rechtsträger im Sinn des § 1 AHG. Die unterlassene Aufstellung von Gefahrenzeichen löst allerdings – von hier nicht vorliegenden Ausnahmen abgesehen – Amtshaftung nicht aus. Zur Instandhaltung einer Straße (durch den Wegehalter) gehört auch die Kenntlichmachung einer Gefahrenstelle durch Aufstellen von Gefahrenzeichen, wozu der Straßenerhalter auch ohne behördlichen Auftrag berechtigt ist. Die Unterlassung einer solchen Kennzeichnung ist nur dann grob fahrlässig, wenn sie sich nach den Umständen des Einzelfalls als ungewöhnliche, auffallende Sorglosigkeit heraushebt; was die Vorinstanzen auf durchaus vertretbare Weise verneint haben. Zudem sollen nach § 49 Abs 1 StVO Gefahrenzeichen ankündigen, dass sich in der Fahrtrichtung auf der Fahrbahn Gefahrenstellen befinden (Satz 1). Die Lenker von Fahrzeugen haben sich in geeigneter Weise, erforderlichenfalls durch Verminderung der Geschwindigkeit, der angekündigten Gefahr entsprechend zu verhalten (Satz 2). Der Begriff der „Fahrbahn“ wird in § 2 Abs 1 Z 2 StVO als der für den Fahrzeugverkehr bestimmte Teil der Straße definiert. Nach den Feststellungen der Vorinstanzen ereignete sich der Unfall aber im Bereich einer Fußgängerebene bzw Fußgängerzone. Die Revisionswerberin bezeichnet die Unfallstelle auch selbst als Gehweg (vgl § 2 Abs 1 Z 11 StVO). Ihre Behauptung, dieser Gehweg werde auch fallweise zu Lieferzwecken oder von der Feuerwehr befahren, ist eine im Revisionsverfahren unzulässige Neuerung. Ob die fallweise Nutzung eines Gehwegs durch Liefer- oder Feuerwehrfahrzeuge diesen tatsächlich bereits zur Fahrbahn im Sinne des § 2 Abs 1 Z 2 StVO mutieren ließe, muss somit gar nicht erörtert werden. Die Klägerin stützt ihren Schadenersatzanspruch ausdrücklich auf das AHG. Die beklagte Partei habe für jene Gebäude, deren Errichtung zu gefährlichen Wind„Hotspots“ geführt hätte, zu Unrecht Baubewilligungen erteilt sowie vor der Bebauung 1995 den Flächenwidmungsplan geändert, ohne jeweils den Einfluss der Bebauung oder der bewilligten Bauprojekte auf die Windverhältnisse zu untersuchen. In der Revision bezieht sie sich zu diesem Anspruch auf mehrere Bestimmungen der Wiener Bauordnung (Wr BauO), in denen sie Schutzgesetze zu erkennen vermeint, deren Übertretung zur Haftung des beklagten Rechtsträgers für ihre Schäden (Körperverletzung) führen soll. Die in der Revision zitierten Bestimmungen regeln aber schon nach ihrem eindeutigen Wortlaut keine Verpflichtung der Baubehörde, vor Bewilligung eines Bauvorhabens das Entstehen von Windverhältnissen, die die Sicherheit von Passanten gefährden könnten, zu untersuchen: Ein Amtshaftungsanspruch wegen angeblich zu Unrecht erteilter Baubewilligungen besteht nicht. Die Bauordnung schreibt nicht vor, dass die Baubehörde im Baubewilligungsverfahren zwingend eine Windkomfortuntersuchung durchführt. OGH 17.10.2013, 1 Ob 177/13f Berufsständische Vereinigungen keine öffentlichen Auftraggeber Nach dem EuGH sind Ärztekammern keine Einrichtungen des öffentlichen Rechts im Sinn von Art 1 Abs 9 Unterabs 2 und 3 der Richtlinie 2004/18 (bzw. § 98 Nr. 2 GWB) und unterliegen damit nicht dem europäischen Vergaberecht. Die Entscheidung folgt sowohl dem Schlussantrag des Generalanwalts als auch der vom OLG Düsseldorf in seinem Vorlagebeschluss zum Ausdruck gebrachten Rechtsansicht. Sachverhalt: Auslöser des Verfahrens war die Rechtsauffassung der Ärztekammer, die sich selbst dem europäischen Vergaberecht unterworfen und Druckereileistungen öffentlich ausgeschrieben hatte. Ein unterlegener Bieter griff den Zuschlag mit einem Nachprüfungsantrag an. Der in der Sache begründete Nachprüfungsantrag war aber nur dann zulässig, wenn es sich bei der Ärztekammer tatsächlich um einen öffentlichen Auftraggeber handelte. Deutschland hat in das Verzeichnis öffentlicher Einrichtungen in Anhang III der Richtlinie 2004/18 gemäß Ziff. III, Kategorie 1.1 ausdrücklich berufsständische Vereinigungen „(Rechtsanwalts-, Notar-, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer-, Architekten-, Ärzte- und Apothekerkammern)“ aufgenommen. Auch in der Literatur wurde unter Verweis auf die bisherige Rechtsprechung des EuGH vertreten, dass neben gesetzlichen Krankenkassen und Rundfunkanstalten ohne weiteres auch die berufsständischen Zweckverbände öffentliche Einrichtungen sind. Aus der Begründung: Der EuGH stellte zunächst einmal unter Verweis auf seine Entscheidung im Fall der gesetzlichen Krankenkassen) klar, dass die Aufnahme einer Einrichtung in Anhang III der Richtlinie 2004/18 keine unwiderlegliche Vermutung dafür begründe, dass es sich tatsächlich um eine öffentliche Einrichtung im Sinne der Richtlinie handele. Die Qualifikation als öffentliche Einrichtung setze drei kumulativ zu erfüllende Erfordernisse voraus, von denen die Ärztekammer nach Einschätzung des EuGH nur zwei, nämlich die Bindung an das All- gemeininteresse und die eigene Rechtspersönlichkeit, erfülle. Bei den Ärztekammern fehle es an der notwendigen dritten Voraussetzung, wonach die erforderliche Staatsnähe öffentlicher Einrichtungen alternativ durch eine überwiegende staatliche Finanzierung oder eine überwiegende staatlichen Kontrolle begründet werde. Diese Voraussetzung verneinte der EuGH unter Hinweis auf die Autonomie der Kammern. Entscheidend kam es im Fall der Ärztekammer somit auf die dritte Voraussetzung der öffentlichen Einrichtung an, wonach die erforderliche Staatsnähe öffentlicher Einrichtungen alternativ durch eine überwiegende staatliche Finanzierung oder eine überwiegende staatlichen Kontrolle begründet wird. Im Fall der Rundfunkanstalten hatte der EuGH auch eine indirekte staatliche Finanzierung genügen lassen, da diese durch eine staatlich geregelte Beitrags- oder Gebührenerhebung und deren Durchsetzung mittels hoheitlicher Befugnisse dem Grunde und der Höhe nach sichergestellt wird (EuGH 13.12.2007, C-337/06). Den maßgeblichen Unterschied zwischen Rundfunkanstalten und berufsständischen Vereinigung sieht der EuGH in der Autonomie der Kammern. Die Kammerversammlung bestimme deshalb über die Höhe der Beiträge, weil die Ärzte einen erheblicheren Spielraum hinsichtlich der in Erfüllung ihrer Selbstverwaltung auszuübenden Tätigkeiten haben würden. Diese Teilhabe der Angehörigen körperschaftlich verfasster freier Berufe an der Finanzierung ihrer Selbstverwaltung hätten etwa Rundfunkteilnehmer und Sozialversicherte offensichtlich nicht. Aus diesem Grund sei auch die Leitung und Aufsicht über berufsständische Vereinigungen anders ausgestaltet. Einrichtungen, die nicht der Selbstverwaltung ihrer Mitglieder unterliegen würden, seien regelmäßig auch in weit größerem Maße einer staatlichen Kontrolle ausgesetzt. Im Fall der Ärztekammer wies der EuGH darauf hin, dass das Erfordernis einer nachträglichen Genehmigung der Beitragssatzung durch die Aufsichtsbehörde keine hinreichende staatliche Einflussnahme auf das Beschaffungsverhalten darstellen würde. EuGH 12.9.2013, C526/11 § www.buergermeisterzeitung.at | de Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 21 BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 22 22 AKTUELLES DAS LÄSST AUFHORCHEN Hitzewelle brachte neuen Rekord an „Wüstentagen“ Auch den Sonnenblumen ist es zu heiß Foto: Quelle: APA Nicht nur die langen Hitzeperioden sind heuer ungewöhnlich, sondern auch die vielen Tage mit hohen Temperaturen. „In einigen Regionen gab es in den letzten Jahrzehnten pro Jahr noch nie so viele Tage mit mehr als 35 Grad“, sagte Robert Klonner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am 10. August. „Neue Rekorde gibt es zum Beispiel schon an den Wetterstationen Wien Hohe Warte mit zehn Tagen über 35 Grad, St. Pölten mit neun Tagen, Eisenstadt mit sieben Tagen und Bregenz mit drei Tagen über 35 Grad. In Linz-Stadt wurde mit fünf Tagen der Rekord von 2013 eingestellt“, so Klonner. Eine weitere Zahl verdeutlicht, wie extrem die Hitze besonders im Osten Österreichs ist: In Wien könnte sich die Zahl der Tage mit mehr als 35 Grad noch auf 15 erhöhen. „Im gesamten Zeitraum von 2005 bis 2014 gab es an der Wetterstation Wien Hohe Warte insgesamt vierzehn derart extrem heiße Tage“, unterstrich der Meteorologe. Die Klimaexperten der ZAMG sehen vor allem drei Faktoren, die in diesem extrem heißen Sommer zusammenspielen: Erstens ist durch die Klimaerwärmung der vergangenen Jahrzehnte das Temperaturniveau deutlich höher als früher. Zweitens liegt heuer der sehr sonnige und heiße Bereich des subtropischen Hochdruckgürtels weiter im Norden als in durchschnittlichen Jahren. Drittens sind die Böden in Süd- und Mitteleuropa heuer extrem trocken, wodurch der kühlende Effekt durch Verdunstung entfällt und sich auch weniger Gewitter bilden. Die Landwirtschaft hat durch die Hitze mit schwerwiegenden Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 Folgen zu rechnen. „Der Schaden, den die Landwirtschaft aufgrund extremer Wettersituationen mit ihrer Werkstatt unter freiem Himmel heuer erleidet, wird enorm. Wir rechnen aus heutiger Sicht mit mittlerweile deutlich mehr als 100 Millionen Euro Dürreschäden in der Landwirtschaft. Zudem verzeichnen wir mehr als 30 Millionen Euro Schaden in der Landwirtschaft durch die schweren Hagelereignisse bis Ende Juli“, sagte Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Hagelversicherung. Diese Zwischenbilanz zeige, wie verletzbar die standortgebundene Landwirtschaft ist. „Die eingetretenen Hitzeschäden durch die extrem hohen Temperaturen an den Wüstentagen und die ausbleibenden Niederschläge bei den Ackerkulturen, insbesondere Mais, Kürbis, Sonnenblumen, Sojabohnen sowie Kartoffeln, und dem Grünland sind dramatisch. Betroffen sind vor allem Niederösterreich und das Burgenland, doch auch in anderen Bundesländern spitzt sich die Situation zu“, meinte Weinberger. Paris und London schließen Vereinbarung zur Flüchtlingskrise Angesichts des Flüchtlingsandrangs am Ärmelkanal richten die britische und die französische Polizei ein gemeinsames Kommando- und Kontrollzentrum im nordfranzösischen Calais ein. Die Zentrale diene der Verfolgung „organisierter Krimineller“, die versuchten, Migranten illegal nach Nordfrankreich und durch den Ärmelkanal nach Großbritannien zu schmuggeln. Dies teilte das britische Innenministerium am 20. August in London mit. Das gemeinsame Kommandozentrum soll demnach die Zusammenarbeit der Polizeien beider Länder intensivieren und gleichberechtigt von einem britischen und einem französischen Chef geleitet werden. Zur Zahl der dortigen Beamten wurden keine Angaben gemacht. Die gemeinsame Kommandozentrale ist eine der Maßnahmen, die die britische Innenministerin Theresa May und ihr französischer Kollege Bernard Cazeneuve am 20. August bei einem Treffen in Calais in einem Abkom- men vereinbaren wollen. Vorgesehen sind auch die Stationierung weiterer französischer Polizeieinheiten am Ärmelkanal, zusätzliche Fracht-Durchsuchungen, die Installation von Überwachungskameras und Flutlichtanlagen und der Einsatz von Infrarot-Technik. Neben der Sicherheitszusammenarbeit und dem Kampf gegen Schleuserbanden geht es darin auch um humanitäre Hilfe. In Calais sind tausende Flüchtlinge gestrandet, die auf ein besseres Leben in Großbritannien hoffen. Die meisten von ihnen leben unter miserablen Bedingungen in einem selbst errichteten Zeltlager, das als „Neuer Dschungel“ bekannt ist. Hilfsgruppen erwarten, dass die Zahl der Bewohner des Lagers bis Monatsende auf 4000 anwächst. Täglich versuchen Flüchtlinge, in Calais auf die Züge durch den Eurotunnel oder auf die Fähren über den Ärmelkanal zu kommen, um so nach Großbritannien zu gelangen. Ende Juli eskalierte die Situation mit mehr als 2000 Versuchen pro Nacht, auf das Gelände des Eurotunnels zu gelangen. Seitdem neue Zäune um das Gelände am Eurotunnel-Eingang errichtet wurden, ging die Zahl der Fluchtversuche allerdings auf etwa 150 pro Nacht zurück. Deutscher Innenminister: 800.000 Migranten auf Dauer zu viel Deutschland kann nach Ansicht von Innenminister Thomas de Maiziere auf lange Sicht nicht 800.000 Asylbewerber pro Jahr aufnehmen. „In diesem Jahr müssen und werden wir das verkraften. Auf Dauer allerdings sind 800.000 für ein solches Land wie Deutschland zu viel“, sagte der CDU-Politiker am 20. August im ZDF-“Morgenmagazin“. Dies gelte insbesondere angesichts dessen, was andere europäische Länder leisteten. „Wir nehmen jetzt 40 Prozent aller Flüchtlinge in der EU auf“, sagte der Minister. „Das ist auf die Dauer zu viel.“ Zwar sei er für offene Grenzen und „ein überzeugter Europäer“, fuhr de Maiziere fort. „Aber wenn auch andere europäische Staaten sich nicht an Recht und Gesetz halten, (...) dann brauchen wir ein anderes System, das funktioniert.“ De Maiziere hatte vor seinen Aussagen eine neue Prognose für das laufende Jahr mit der Rekordzahl von 800.000 Flüchtlingen in Deutschland vorgelegt. Das wären etwa viermal so viele wie 2014 und fast doppelt so viele wie beim bisherigen Höchststand Anfang der 1990er-Jahre. Englische Kinder sind besonders unglücklich Englische Kinder sind laut einer Studie besonders unglücklich mit ihrem Leben. Dem „Good Childhood Report 2015“ zufolge gaben 7,1 Prozent der Befragten in England an, mit ihrem Leben grundsätzlich unzufrieden zu sein – lediglich Südkoreas Kinder schnitten mit 9,8 Prozent schlechter ab. In Deutschland waren es fünf Prozent, in Rumänien, dem überraschenden Spitzenreiter, sogar nur 1,1 Prozent. Mittels Online-Fragebogens hatten Wissenschafter der Abteilung für Sozialpolitik und Sozialarbeit an der Universität York zwischen November 2013 und April 2014 rund 53.000 Kinder aus 15 Nationen zu verschiedenen Themenbereichen befragt. Mit dabei waren auch Länder wie Kolumbien, Spanien, Norwegen und Nepal. Neben Fragen zu Bildung, Freunden und Familienbeziehungen sollten die Kinder unter anderem angeben, ob sie um ihre Rechte wissen und ob sie in der Schule gemobbt würden. In der letztgenannten Kategorie landeten englische Kinder auf dem vorletzten Platz: 49,9 Prozent der Befragten sagten, mindestens einmal von Klassenkameraden ausgeschlossen worden zu sein. Unter den deutschen Kindern waren es nur 24,1 Prozent, in Südkorea gaben der Studie zufolge nur 4,2 Prozent der Kinder an, ausgegrenzt zu werden. Die Studie wurde von der britischen Children’s Society in Auftrag gegeben und spiegelt nach Angaben der Gesellschaft die „subjektive Wahrnehmung“ der Kinder wider. Andere Studien, etwa von der UNICEF, kamen auf Grundlage von Wirtschaftsdaten zu anderen Erkenntnissen über das Wohlbefinden von Kindern im internationalen Vergleich. BZ080915_BZ 20.08.15 15:49 Seite 23 PERSONELLES Brückl: Bürgermeisterwechsel nach 40 Jahren Politisch gesehen ist der 50-Jährige ein Neueinsteiger und muss sich erst mit seinem unlängst errungenen Amt und den dadurch anfallenden Aufgaben vertraut machen. Davon lässt sich der frisch gebackene Bürgermeister allerdings nicht klein kriegen, sondern arbeitet bereits an der Umsetzung konkreter Pläne: „Oberste Priorität hat die Abräumung der Deponie K20“, erzählt Trummer. Diese Kalkdeponie liegt zirka einen Kilometer südlich der Gemeinde und wurde ohne technische Maßnahmen zum Grundwasserschutz betrieben. Inzwischen wurden im Grundwasser hohe Chlorkohlenwasserstoff-Anteile sowie eine erhebliche Belastung mit Quecksilber festgestellt. Nun steht der Bürgermeister vor der Aufgabe, diese Deponie kleinräumig auszuheben: „Das ist eine große Herausforderung. Die Gemeinde leidet unter dieser Umweltbelastung.“ Kooperation statt Alleingang Trummers Vorgänger Wolfgang Schaller führte die Gemeinde stolze 40 Jahre. Während dieser Zeit trug die SP die Verantwortung der Gemeinde. Nun führt Trummer als Ortschef das Amt weiter. Dabei zeigt er sich kompromissbereit und schließt auch Koalitionen nicht aus: „Einer Zusammenarbeit über die Parteigrenze hinaus steht nichts im Wege und www.buergermeisterzeitung.at | de Vor kurzem beging Landesamtsdirektor WHR Dr. Robert Tauber sein 40-jähriges Dienstjubiläum. Am 13. Juli überreichte Landeshauptmann Hans Niessl dem ranghöchsten Beamten des Landes eine Urkunde und bedankte sich für seine Leistungen. LAD WHR Dr. Robert Tauber wurde 1953 in Eisenstadt geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Gerichtspraxis am Bezirks- und Landesgericht Eisenstadt trat er 1977 in den Landesdienst ein. 1992 wurde er zum Generalsekretär des Amtes der Landesregierung, ein Jahr später zum Landesamtsdirektor-Stellvertreter ernannt. 1995 wurde Dr. Tauber zum Landesamtsdirektor bestellt. Foto: ZVG Auf Mühlberger folgt Schlechter Die im Tiroler Kaiserwinkl gelegene Gemeinde Kössen bekommt nach über 17 Jahren einen neuen Ortschef. Langzeitbürgermeister Stefan Mühlberger verkündete bereits vor einigen Monaten seinen Rückzug aus der Kommunalpolitik. Der ehemalige Ortschef der 4.200-köpfigen Gemeinde legte sein Amt aufgrund gesundheitlicher Probleme zurück. Im Zuge einer Gemeinderatswahl am 11. August 2015 wurde das Amt an Vinzenz Schlechter übergeben. Schlechter galt bereits im Vorhinein als Wunschkandidat von Mühlberger. Urkunde für 40-jähriges Dienstjubiläum: Landeshauptmann Hans Niessl gratuliert Landesamtsdirektor WHR Dr. Robert Tauber Foto: Bgld. Landesmedienservice LH Pröll überreichte das „Goldene Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens“ an LH Pühringer Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll überreichte am 7. Juli im NÖ Landhaus in St. Pölten das „Goldene Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich“ an den oberösterreichischen Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. „Du bist eine politische Persönlichkeit mit Profil“, sagte Landeshauptmann Pröll über seinen oberösterreichischen Amtskollegen. Pühringer sei es gelungen, Schritte zu setzen, die das Bundesland Oberösterreich „national und international toll positioniert haben“, so Pröll in seiner Laudatio: „Oberösterreich ist heute ein Land mit wirtschaftlicher Dynamik, kultureller Reichhaltigkeit, Stabilität und einem Profil auf internationaler Ebene.“ Es sei wichtig, Nachbarn zu haben, „auf die man sich verlassen kann“, bedankte sich Pröll bei Pühringer für die „unglaublich intensive Zusammenarbeit“. Als Beispiele nannte Pröll etwa die Entwicklung des Ennshafens oder auch Projekte im Zusammenhang mit der Verkehrsinfrastruktur. Schlechter für eine bessere Gemeinde Der neue Bürgermeister konnte die Gemeinderatswahl vom 11. August 2015 einstimmig für sich entscheiden. „Für mich ist es weit mehr, als ein berufliches Ziel“, erzählt der frisch gebackene Gemeindechef der Tiroler Tageszeitung. Er selbst nimmt sich seinen Vorgänger Mühlberger zum Vorbild und möchte Kössen mit ebenso viel Einsatz weiterführen. Um seinem Amt genügend Zeit zu widmen, wird der Bürgermeister künftig die meiste Zeit in seinem neuen Büro verbringen. Seinen Zivilberuf stellt er unter seine Amtstätigkeit. Schlechter ist Inhaber eines Planungsbüros, jedoch wird er seine Firma ruhend stellen, sobald er die offenen Aufträge abgearbeitet hat. Kurze Eingewöhnungsphase als Bürgermeister Gegenüber der Tiroler Tageszeitung äußert sich der frisch gebackene Bürgermeister folgendermaßen: „Projekte und Maßnahmen werden nur umgesetzt, wenn sie finanzierbar sind.“ Trotzdem möchte er den Hochwasserschutz für die Kläranlage fertig stellen. Bis zur Wahl, die am 28. Februar 2016 stattfinden wird, heißt es einarbeiten und das „Tagesgeschäft“ meistern. Visionen hat der Tiroler, der bereits seit zwölf Jahren im Gemeinderat war, in puncto Pflegeheim, wo er den guten status quo noch weiter ausbauen möchte. Foto: NLK Johann Pfeiffer Gefährdung der Gemeinde durch Umweltbelastung Ranghöchster Beamter feiert 40-jähriges Dienstjubiläum Kössen: Foto: ZVG Im Zuge der Gemeinderatsund Bürger meisterwahlen in der Kärntner Gemeinde Brückl kam es am 15. März zu einer Stichwahl, die für viel Gerede sorgte. Nach 40 Jahren war erstmals wieder die Option gegeben, dass das rote Brückl von der FPÖ erobert werden könnte. Bei der Stichwahl entschieden sich die Bürger dann aber doch für SPÖ-Spitzenkandidaten Burkhard Trummer. Trotz einer neuen roten Gemeindespitze musste die Partei an Stimmen einbüßen, denn die absolute Stimmenmehrheit wurde durch die Oppositionsparteien gebrochen. „Das war keine sonderliche Überraschung“, entgegnet Bürgermeister Trummer, „immerhin sind fünf Parteien zu den Wahlen angetreten.“ Enttäuscht ist der frisch in die Politik getretene Bürgermeister aber nicht vom Wahlergebnis: „Wir freuen uns darüber, dass sowohl Bürgermeister als auch beide Vizebürgermeister der SPÖ angehören.“ Burgenland: könnte für unsere Partei sogar notwendig werden.“ Deshalb möchte der Bürgermeister kooperieren und eine Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen ermöglichen. „Die Kooperation mit anderen Gemeinden ist sowohl für mich als auch für unsere Gemeinde wichtig“, erklärt Trummer. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 23 BZKLV_080915_BZKLV707_ 20.08.15 14:45 Seite 24 24 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis A Abfallentsorgung Mühldorf 9814 Mühldorf, Gewerbegebiet 1 Telefon 050/283 660, Fax-DW 6610 eMail: [email protected] Ötztal Bahnhof 6430 Ötztal, Wiesrainstraße 29 Telefon 050/283 510, Fax-DW 5110 eMail: [email protected] Energie AG Oberösterreich Umwelt Service GmbH 4063 Hörsching, Flughafenstraße 8 Telefon 050/283-0, Fax-DW 4212 eMail: [email protected] http://umweltservice.energieag.at Redlham 4846 Redlham, Gewerbepark West 40 Telefon 050/283 150, Fax-DW 1510 eMail: [email protected] Standorte: Salzburg 5020 Salzburg, Rettenlackstraße 2 Telefon 050/283 250, Fax-DW 2510 eMail: [email protected] Bad Ischl 4821 Bad Ischl, Sulzbach 212 Telefon 050/283 200, Fax-DW 2010 eMail: [email protected] Bad Mitterndorf 8983 Bad Mitterndorf, Zauchen 156 Telefon 050/283 300, Fax-DW 3010 eMail: [email protected] Braunau 5280 Braunau, Industriezeile 30 Telefon 050/283 260, Fax-DW 2610 eMail: [email protected] Fürnitz 9586 Fürnitz, Industriestraße 16 Telefon 050/283 670, Fax-DW 6710 eMail: [email protected] Gleisdorf 8200 Gleisdorf, Mühlgasse 79 - 81 Telefon 050/283 310, Fax-DW 3110 eMail: [email protected] Steyr 4400 Steyr, W.-Schaumbergerstraße 2 Haagerstraße 64-68 Telefon 050/283 450, Fax-DW 4510 eMail: [email protected] St. Pölten 3100 St. Pölten, Linzer Straße 80 Telefon 050/283 500, Fax-DW 5010 eMail: [email protected] Timelkam 4850 Timelkam, Mühlfeld 2 Telefon 050/283 180, Fax-DW 1810 eMail: [email protected] Wels 4600 Wels, Mitterhoferstraße 100 Telefon 050/283 700, Fax-DW 7010 eMail: [email protected] Hörsching 4063 Hörsching, Flughafenstraße 8 Telefon 050/283 420, Fax-DW 4210 eMail: [email protected] Wien 1110 Wien, Wildpretstraße 25 1220 Wien, Gotramgasse 6 Telefon 050/283 600, Fax-DW 6010 eMail: [email protected] Katsdorf 4223 Katsdorf, Ruhstetten 58 Telefon 050/283 460, Fax-DW 4610 eMail: [email protected] Zirl 6170 Zirl, Salzstraße 5a Telefon 050/283 530, Fax-DW 5310 eMail: [email protected] Oberndorf 6372 Oberndorf in Tirol, Franz-Cervinka-Weg 3 Telefon 050/283 270, Fax-DW 2710 eMail: [email protected] Abwasseraufbereitung Lenzing 4860 Lenzing, p.A. Lenzing AG Telefon 050/283 560, Fax-DW 5610 eMail: [email protected] Linz 4020 Linz, Köglstraße 10 Telefon 050/283 400, Fax-DW 4010 4030 Linz, Bäckermühlweg 46 Telefon 050/283 410, Fax-DW 4110 eMail: [email protected] Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 VTA Austria GmbH A-4681 Rottenbach Umweltpark 1 Kontakt: Ing. Dr. h. c. Ulrich Kubinger Telefon 07732/4133 Fax 07732/2270 eMail: [email protected] www.vta.cc BZKLV_080915_BZKLV707_ 20.08.15 14:45 Seite 25 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis 25 B Baustoff-Recycling Österr. Baustoff-Recycling-Verband 1040 Wien Karlsgasse 5 Kontakt: Dipl.-Ing. Martin Car Telefon 01/504 72 89 Fax 01/504 72 89-99 eMail: [email protected] www.brv.at Energie-Beratung Agrar Plus Ges.m.b.H. 3100 St. Pölten Grenzgasse 12 Kontakt: Dipl.Ing. Christian Burger Telefon 02742/35 22 34-0 Fax-DW 4 eMail: [email protected] www.agrarplus.at F Finanzierung Kommunalfinanzierung und Finanzberatung Berufs-PSA-Business-Kleidung Ötscher Berufskleidung Götzl GmbH 3300 Amstetten Ötscherplatz 1 Kontakt: Herr Dipl.-Ing. Jäger Telefon 07472/647 44-0, Fax-DW 48 eMail: [email protected] www.oetscher.com www.onlineshop-oetscher.com Bürgermeisterpension VBV-Pensionskasse AG 1020 Wien Obere Donaustraße 49 - 53 Kontakt: Manfred Sirny Telefon 01/240 10-0 Fax 01/240 10-7280 eMail: [email protected] www.vbv.at E Energie-Contracting Bioenergie Niederösterreich Gen.m.b.H. 3643 Maria Laach, Maria Laach 92 Kontakt: Dipl.Ing. Christian Burger Telefon 02742/35 22 34-0 Fax-DW 4 eMail: [email protected] www.agrarplus.at www.buergermeisterzeitung.at | de HYPO NOE Gruppe Bank AG Public Finance 3100 St. Pölten Hypogasse 1 Kontakt: Stv. Vorstand DI Wolfgang Viehauser Telefon +43 (0) 5 90 910-1382 eMail: [email protected] www.hyponoe.at K Kehrmaschinen/Kehrtechnik, Mähtechnik, Sportplatzmäher, Winterdiensttechnik/Ausrüstung… Stangl Reinigungstechnik GmbH 5204 Straßwalchen 2334 Vösendorf 8772 Traboch Telefon 06215/8900-48 Fax 06215/8900-49 eMail: [email protected] www.kommunalmaschinen.at Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZKLV_080915_BZKLV707_ 21.08.15 11:37 Seite 26 26 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis Kommunalgeräte Franz Hauer GmbH & CoKG 3125 Statzendorf Werksstraße 6 Kontakt: Ing. Josef Engelhart Telefon 02786/7104-627 Fax 02786/7104-15 eMail: [email protected] www.hfl.co.at Kommunalmaschinen und -geräte TORO | Kioti | Club Car | Wiedenmann | Trilo | Billy Goat PROCHASKA Handels GMBH 1210 Wien Pilzgasse 31 Kontakt: Dr. Andreas Heger (Geschäftsführer) Ing. Thomas Friesenecker (Verkaufsleitung Kommunal) Tel: 0664/84 612 85 Telefon 01/278 51 00-120 Fax 01/278 51 00-900 eMail: [email protected] www.prochaska.eu Kommunaltraktoren CNH Industrial Österreich GmbH 4300 St. Valentin Steyrer Straße 32 Kontakt: August Schönhuber Telefon 0676/88086 333 eMail: [email protected] www.steyr-traktoren.com www.caseih.com Kunststoff-Rohrsysteme Bauernfeind GmbH 4730 Waizenkirchen Gewerbepark 2 Telefon 07277/2598 Fax 07277/2598-25 eMail: [email protected] www.bauernfeind.at Kunststoff-Rohrsysteme Pipelife Austria GmbH & Co KG 2355 Wiener Neudorf IZ-NÖ-SÜD, Straße 1, Obj. 27 Kontakt: Zentrale Telefon 02236/6702-0 Fax 02236/6702-670 eMail: [email protected] www.pipelife.at Kunststoffrohrsysteme POLOPLAST GmbH & Co KG 4060 Leonding, Poloplast-Straße 1 Kontakt: Zentrale Telefon 0732/38 86-0, Fax-DW 9 eMail: [email protected] www.poloplast.com L Led, Beleuchtung, Außenbeleuchtung, Licht Kommunaltraktoren Traktorenwerk Lindner Ges.m.b.H. 6250 Kundl Ing. Hermann-Lindner Straße 4 Kontakt: Mag. Markus Inwinkl Telefon 05338/7420-110, Fax-DW 333 eMail: [email protected] www.lindner-traktoren.at ZG Lighting Austria GmbH 1220 Wien, Donau-City-Straße 1 Ab Oktober 2015: Wagramer Straße 19 Kontakt: Wolfgang Stroj Vertriebsleitung Außenbeleuchtung, Marketing Telefon 01/2582601/82833 Mobil +43 664 80892 4630 eMail: [email protected] www.thornlighting.at Quellle: Copyright i-Magazin Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZKLV_080915_BZKLV707_ 20.08.15 14:45 Seite 27 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis 27 P Reinigung & Hygiene Pensionskasse Valida Pension AG 1190 Wien, Mooslackengasse 12 Kontakt: Pensionskassenlösungen für Bürgermeister und Vertragsbedienstete Telefon 01/316 48 1804 Fax 01/316 48 66 1804 Mag. Josef Rebhann eMail: [email protected] www.valida.at Problemstoffbox Schnauer Raumzellenbau GmbH & Co KG 3500 Krems Hafenstraße 57 Kontakt: Alexander Schnauer Telefon 02732/888-222, Fax-DW 17 eMail: [email protected] www.schnauer.at hollu Systemhygiene GmbH 6170 Zirl Salzstraße 6 Telefon 0800/100 76 10 Fax 05238/52800-990 eMail: [email protected] www.hollu.com S Schwimmbadtechnik BWT Pool & Water Technology GmbH 5310 Mondsee, Walter-Simmer-Straße 4 Kontakt: Dipl.-Ing. (FH) Stefan Ettinger Geschäftsführer Telefon 06232/5011-0 Fax 06232/4058 eMail: [email protected] www.bwt.at Spielplatz R Rasen- und Grundstückspflege GGP Austria GmbH 1230 Wien Carlbergergasse 66 Kontakt: Michael H. Buchbauer Geschäftsführer Telefon 01 865 1680-0 Fax 01 865 1680-80 www.stiga.at Gebietsverkaufsleiter Wien, NÖ, Bgld Franz Heschl Mobil: 0664 819 05 89 www.buergermeisterzeitung.at | de Katz & Klumpp Ges.m.b.H 9586 Fürnitz bei Villach Kontakt: Mag. Hannsjörg Ritter Telefon 04257/2131-35 Fax 04257/2131-75 eMail: [email protected] www.spielanlagen.at V Verkehrswesen Forschungsgesellschaft Straße – Schiene – Verkehr 1040 Wien Karlsgasse 5 Kontakt: Dipl.-Ing. Martin Car Telefon 01/585 55 67 Fax 01/585 55 67-99 eMail: [email protected] www.fsv.at www.leistungsbeschreibung.at Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZKLV_080915_BZKLV707_ 20.08.15 14:45 Seite 28 28 Kommunales Liefer- und Dienstleistungsverzeichnis Verkehrszeichen Wasserversorgung und Wasserentsorgung Forster Verkehrs- und Werbetechnik GmbH 3340 Waidhofen/Ybbs Weyrer Straße 135 Telefon 07442/501-0 Kontakt: Sabine Felbauer DW 243 Edith Herrnegger DW 238 Christoph Wagner DW 346 Fax 07442/501-200 eMail: [email protected] www.forster.at ÖAG AG – GB Kontinentale Armaturen- und Rohrleitungstechnik Zentrale: 2201 Gerasdorf, Hugo Mischek Straße 6 Telefon 050406/65416 Fax 050406/65490 eMail: [email protected] www.kontinentale.at Versicherungen GrECo International AG Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten 5020 Salzburg Karolingerstrasse 36 Kontakt: Mag. Christian Prucher Leitung Region Salzburg Telefon 05 04 04-465 Fax 05 04 04-11 465 eMail: [email protected] www.greco-jlt.com W GZ Gerasdorf 2201 Gerasdorf, Hugo Mischek Straße 6 Telefon 050406/65 Fax 050406/965125 eMail: [email protected] GZ Wels 4600 Wels, Machstraße 11 Telefon 050406/63 Fax 050406/963901 eMail: [email protected] GZ Kematen 6175 Kematen i. T., Industriezone 4 Telefon 050406/64 Fax 050406/964900 eMail: [email protected] GZ Graz 8010 Graz, Raiffeisenstraße 47 Telefon 050406/66 Fax 050406/966900 eMail: [email protected] Wasserrohrnetz – Wartung/Optimierung Winterdienstgeräte Leckortung, Ortung von metallischen und NICHTMETALLISCHEN Wasserleitungen, Planerstellung – Digitaler Leitungskataster, Hydranten- und Schieberüberprüfung, Betriebsführung (Wartung/Service), Rohrnetzberechnung mit Kalibrierungsmessung, Geräteverkauf (Service/Verleih), Desinfektions- und Reinigungsprodukte. SETEC Engineering GMBH & CO KG 9020 Klagenfurt, Feldkirchner Straße 50 Kontakt: Albin Planegger (Vertrieb Süd-West-Österreich) mobil: 0676 – 84 5808 – 273 Ingo Unterdechler (Vertrieb Nord-Ost-Österreich) mobil: 0676 – 84 5808 – 275 Telefon 0463/58 08-0, Fax-DW 5 eMail: [email protected] www.setec.at Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 ZAUGG AG EGGIWIL CH-3537 Eggiwil/Schweiz, Holzmatt Kontakt: Benjamin Steiner Telefon +41 34 491 81 11 Fax +41 34 491 81 71 eMail: [email protected] oder [email protected] www.zaugg-ag.ch Bürgermeister Zeitung Ihre ÖBZ, die österreichische Kommunalzeitung mit den mit Abstand meisten geprüften Abonnenten. Seit 68 Jahren im Dienst der Gemeinden! BZ080915_MILLER_Change_M_öV_RB_change 20.08.15 14:49 Seite 29 FACHTHEMA Change Management – auch in der öffentlichen Verwaltung sinnvoll? Von Dr. Manfred Miller Standen früher zentrale Strukturen, isoliertes Arbeiten, Misstrauen, zentrale Organisation, Fremdkontrolle, individuelle Leistung und Linienstruktur im Vordergrund, sind heute Dinge wichtig wie dezentrale Strukturen, verteiltes und vernetztes Arbeiten, Vertrauen, Selbstorganisation, Selbstkontrolle, Teamleistung. Wandel führt immer zu Unsicherheit und Widerständen. Dies ändert jedoch nichts an der Notwendigkeit, auf die Herausforderungen zu reagieren. Change Management hilft dabei, notwendige Veränderungsprozesse zu gestalten und leistet damit einen Beitrag, das Risiko des Scheiterns zu verringern. chien flach sein, Lernen ist Pflicht, Wissen wird ausgetauscht. Change Management beinhaltet immer die drei folgenden Komponenten: Strategie, Struktur und Kultur. Ohne die Ziele der Organisation zu kennen, macht kein Veränderungsprozess Sinn. Aus den Zielen, meist in der Form eines Leitbilds formuliert, lassen sich die Strukturen ableiten, die für die Erreichung der Ziele notwendig sind. Gleichzeitig kann dann abgeschätzt werden, welche Mitarbeiter mit welchen Qualifikationen benötigt werden und welche Veränderungen in der Unternehmenskultur notwendig sind. Definition des CM Methoden und Instrumente Unter Change Management versteht man die laufende Anpassung von Unternehmensstrategien und -strukturen an veränderte Rahmenbedingungen1. Change Management ist heute nicht mehr als Einzelvorgang, sondern als Daueraufgabe zu verstehen. Change Management beinhaltet dabei einen Regelkreislauf, der mit der Planung und Initiierung des Veränderungsprozesses beginnt, schließlich realisiert und anschließend reflektiert, ggf. stabilisiert wird. Das Spektrum möglicher Veränderungsinhalte reicht von der strategischen Ausrichtung bis hin zu Maßnahmen der Persönlichkeitsentwicklung auf der Ebene der Mitarbeiter2. Den Anlass für Veränderungen bilden häufig der Zusammenschluss mit anderen Unternehmen (Fusion bzw. Übernahme), die Einführung neuer Technologien, die Umstrukturierung bzw. die strategische Neuausrichtung, der Aufbau neuer Geschäftsfelder bzw. die Veränderung von Arbeitsprozessen. Change Management bietet sich auch in der öffentlichen Verwaltung an, speziell bei der Durchführung von Verwaltungsreformen bzw. im Rahmen von Modernisierungsprozessen. Kennzeichnend für den Veränderungsprozess sind drei Phasen, die auf das „Drei-Phasen-Modell“ von KURT LEWIN3 zurück gehen: Unfreezing – Moving – Refreezing. Am Anfang aller Veränderungsprozesse steht die Analyse, mit der es vor allem Probleme zu identifizieren gilt. In einem weiteren Schritt müssen die Schlüsselfiguren identifiziert und eingebunden, häufig auch überzeugt werden. Dann folgt die Planung der Veränderungsintervention, einzelne Projekte werden festgelegt, einzelne Meilensteine werden definiert. Während des Veränderungsvorgangs sind regelmäßig Feedbackgespräche zu führen. Die konkreten Inhalte hängen selbstverständlich vom Grad des Veränderungsbedarfs und der Veränderungsbereitschaft ab. Ist der Veränderungsbedarf sehr hoch, etwa auf Grund einer Krisensituation, wird man eher zu der etwas radikaleren Methode des (Business Process) Reengineerings greifen. Ist der Veränderungsbedarf nicht so dringend, bieten sich etwas „sanftere“ Methoden an: Kaizen, kontinuierlicher Verbesserungsprozess usw.; ist die Veränderungsbereitschaft vergleichsweise stark ausgeprägt, wird man den Fokus mehr auf die Schaffung einer lernenden Organisation legen. Arten von Change-Prozessen – die fünf wesentlichen Konzepte Phasen des Veränderungsprozesses4 Ziele des CM Zu den zentralen Zielen von Change Management gehört es, die Lernfähigkeit der Organisation zu verbessern, eine Organisation zu schaffen, in denen permanentes Lernen stattfindet. Dazu gehört die Entwicklung einer Führungskultur, die permanentes Lernen und die Stärkung der Sozialkompetenz aller Beteiligten ermöglicht. Dies geschieht durch die Konzentration auf Kernkompetenzen und Kernprozesse sowie durch die Schaffung flexibler Organisationsformen (Netzwerkstrukturen, Prozessketten und Prozessorganisation), insgesamt also durch eine gelebte „lernende Organisation“. In der lernenden Organisation sind Fehler die Quellen für neues Wissen. Veränderungen werden als Chance begriffen, gefestigte Positionen sollen hinterfragt werden, die Organisation lernt selbstständig. Dazu müssen die Hierar- www.buergermeisterzeitung.at | de Beim Reengineering handelt es sich um eine komplette Neustrukturierung der Organisation, die sich an den erfolgskritischen Geschäftsprozessen (Kernprozesse) orientiert. Diese Kernprozesse werden auf den Kunden hin fokussiert, während gleichzeitig eine Konzentration auf die Kernkompetenzen stattfindet. Der Mensch spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, wichtig ist dagegen der Einsatz modernster Technologie. Das Strategische Redesign ist eine Weiterentwicklung des Reengineering, orientiert sich aber stärker an der Erhaltung der Ressourcen. Die Mitarbeiter und das mittlere Management werden von Anfang an in die Überlegungen eingebunden. Die Organisationsentwicklung ist ein an sich schon recht betagtes Konzept aus einer an sich noch modernisierungslosen Zeit. Die Notwendigkeit gezielter Veränderungsprozesse innerhalb einer Organisation war jedoch bereits damals unzweifelhaft. Kaizen bedeutet ständige Verbesserung in Bezug auf die Aufgaben, die Methoden und die im Unternehmen eingesetzten Instrumente; der kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) bezieht sich vor allem auf die Aktivierung kreativer Potenziale, um kontinuierliche VerbesserunBürgermeister Zeitung 8-9/2015 29 BZ080915_MILLER_Change_M_öV_RB_change 20.08.15 14:49 Seite 30 30 FACHTHEMA gen der Abläufe, der Produkte und der Services zu erreichen. Lean Management (Lean Production) verbindet die Vorteile der Massenproduktion (Stückkostenreduzierung und Schnelligkeit) mit den Vorteilen des Handwerks (Qualität und Flexibilität) und einer stärkeren Nutzung der Mitarbeiterkompetenzen. Die Lernende Organisation ist ein vor allem im Zusammenhang mit dem Wissensmanagement viel diskutierter Begriff, der in der Praxis jedoch etwas unscharf ist. Zu den wichtigsten Instrumenten des Change Managements gehören das Projektmanagement und die Durchführung von Workshops, daneben Personal- und Führungskräfteentwicklung, Schulungen usw. Neben der Organisationsdiagnose, dem Interventionsdesign bzw. einem entsprechenden Projektmanagement kann unter Umständen eine Mitarbeiterbefragung sinnvoll sein. Dadurch wird einerseits die Basis für die Organisationsdiagnose vergrößert, andererseits werden durch die Befragung Denk- und Problemlösungsprozesse ausgelöst. Bei den Mitarbeitern entstehen Erwartungen, in der Geschäftsleitung wird genauer auf Konflikte und Schwierigkeiten geachtet. Vor dem Veränderungsprozess werden durch die Mitarbeiterbefragung Informationen über die Richtung und das Ausmaß der geplanten Veränderung gesammelt. Nach dem Veränderungsprozess wird ermittelt, welche Resultate erzielt wurden. Bei langfristigen Veränderungsprozessen bildet die Befragung die Basis für die Bestandsaufnahme des bisherigen Fortschritts, um evtl. Kurskorrekturen vornehmen zu können. Soll die Unternehmensentwicklung kontinuierlich durch die Einbindung der Mitarbeiter unterstützt werden, müssen die Befragungen regelmäßig stattfinden. Allgemeine Themenbereiche wie Arbeitsbedingungen, Führung und Zusammenarbeit etc. können eingebunden werden. Die Rolle der Führungskräfte Mit den Führungskräften steht und fällt der Wandel. Gute Führungskräfte müssen in der Lage sein, je nach Situation sowohl inhaltliche als auch prozessorientierte Führungsimpulse setzen zu können. Die Rolle der Führungskräfte beinhaltet im Rahmen des Change Managements mehrere Dimensionen: • Der Analyst erkennt die Tiefe des Veränderungsprozesses, bewertet die Fortschritte, benennt die kritischen Variablen und Widerstände und reflektiert den Prozess. • Der Kommunikator vermittelt die Ziele des Veränderungsprozesses, überzeugt auch skeptische Mitstreiter, sorgt für Partizipation und kontinuierliche Information. • Der Leader schafft Identifikation, steuert und motiviert in kritischen Phasen, führt Menschen zusammen und sorgt für die notwendigen Konsequenzen. • Der Qualifizierer erkennt den Fortbildungsbedarf, sorgt für die notwendige Unterstützung, schafft Rückmeldungen über Entwicklungsfortschritte. In Systemen mit permanentem Wandel kommt der Führungskraft die Rolle des Change Agents zu. Die Führungskraft wird zum Change Manager, der Veränderungen erkennen und einschätzen muss. Dabei sitzt der Change Manager zwischen zwei Stühlen: Er muss einerseits die Ansprüche des Arbeitgebers hinterfragen und selbstverständlich auch umsetzen, andererseits muss er auch die Ansprüche der Arbeitnehmer berücksichtigen, muss deren Unsicherheiten und Ängste berücksichtigen. Gab es früher in der Organisation eine klare Rollen- und Aufgabenverteilung, konstante Verantwortlichkeiten und eine überschaubare Zahl von Einflussfaktoren, ist der Alltag heute geprägt durch sich laufend veränderte Technologien, neue und unbekannte Verfahren und Methoden , durch eine verkürzte Halbwertszeit des Wissens sowie Marktverschiebungen durch gesellschaftliche Veränderungen. Eine der Hauptaufgaben der Führungskräfte besteht darin, die Kommunikation in der Organisation in sinnvolle Bahnen zu lenken. Instrumente zur reinen Vermittlung von Informationen sind dabei: > Protokolle, > Mailings, Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 > > > > > > > > > > persönliche Anschreiben, Rundläufe, Informationsflyer, Artikel in Firmenzeitschriften, Regelkommunikation, Bereichs-, Abteilungs- und Teammeetings, Projektmeetings, Präsentationen, Diskussionsforen, Workshops, Einrichtung einer Möglichkeit für die Beantwortung von Fragen (Hotline, Mail, Briefkasten etc.), > usw. Notwendig ist insbesondere die Unterstützung des Change Managements durch das Top Management, das eine Vorbildfunktion hat. Es muss dafür sorgen, dass das mittlere Management „auf Kurs“ bleibt. Das Top Management muss ggf. als Deeskalationsinstanz zur Verfügung stehen und muss mikropolitische „Spielchen“ konsequent unterbinden. Widerstände Die Gründe für das Scheitern von Veränderungsprozessen können vielfältig sein: Häufig können die Notwendigkeit bzw. Dringlichkeit eines Vorhabens nicht vermittelt werden, häufig fehlt die Vision, häufig sind die Rollen bzw. Zuständigkeiten unklar definiert, häufig fehlt ein ausgereifter Projektplan, häufig gibt es Konflikte zwischen dem Management des Unternehmens und den lokalen Führungskräften, häufig werden die Sorgen und Ängste der Mitarbeiter nicht berücksichtigt. Die Anzeichen für Widerstände sind vielfältig: Sitzungen werden nur noch lustlos geführt, Entscheidungsprozesse geraten ins Stocken, es wird geblödelt, man diskutiert über Nebensächlichkeiten, auch ansonsten engagierte Mitarbeiter halten sich zurück, offene Konflikte treten zu Tage. Um Veränderungen erfolgreich umzusetzen, ist es notwendig, die tiefer liegenden Gründe für Widerstände zu identifizieren, um diese konstruktiv bearbeiten zu können. Jede Veränderung erzeugt Widerstände. Die Frage ist nur, wie stark diese ausfallen. Widerstände treten selten offen, sondern meist verdeckt auf. Widerstand verschwindet nicht von selbst. Er wird meist noch stärker, wenn die Möglichkeit zur Äußerung von Angst und Meinungen fehlen. Allgemeine Symptome für Widerstand5 1 2 3 4 5 http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/change-management.html Vgl. Kostka, C. / Mönch, A. (2002): Change Mangement. Hanser. Kurt Tsadek Lewin (* 9. September 1890 in Mogilno, Provinz Posen; † 12. Februar 1947 in Newtonville, Massachusetts) gilt als einer der einflussreichsten Pioniere der Psychologie. Lewin hat für Veränderungsprozesse in Gruppen und Organisationen im Jahr 1947 in seinem Artikel Frontiers in group dynamics ein 3-Phasen-Modell formuliert. Die grundlegenden Ideen hinter diesem Modell sind vor dem Hintergrund seiner früheren Studien zur Lösung sozialer Konflikte zu sehen. http://de.wikipedia.org/wiki/Veränderungsmanagement, nach: Berger / Chalupsky / Hartmann (2013). Doppler/Lauterburg, S. 205. BZ080915_MILLER_Change_M_öV_RB_change 20.08.15 14:49 Seite 31 FACHTHEMA Zum Abbau von Widerständen können meist die folgenden „Hebel“ eingesetzt werden: > Klare Ziele und Erwartungen, > glaubwürdige Führungskommunikation, > echte Partizipation, > Rollenvorbilder, > Anpassen von Strukturen, Prozessen, Wissen: Kernkompetenzen nutzen und Handeln anpassen, > Belohnung von Erfolgen: gewünschtes Verhalten fördern, > Konsequenz bei Misserfolgen: unerwünschtes Verhalten erkennen und sanktionieren, > stringentes Projektmanagement: Meilensteine bekannt machen und verfolgen. Erfolgsfaktoren Schlüssel- bzw. Erfolgsfaktoren für ein erfolgreiches Change Management sind: > Veränderungen gilt es zu akzeptieren, > Konfliktfähigkeit, > Zusammengehörigkeitsgefühl, > Sinnvermittlung, > Kommunikation. In der Praxis können zusätzlich die folgenden Forderungen aufgestellt werden: > keine Maßnahme ohne vorherige Diagnose, > zielorientiertes Management / Management-Zyklus einhalten, > ganzheitliches Denken und Handeln – harte Faktoren sind nicht alles, auch die Persönlichkeiten und Teams machen das Potenzial einer Organisation aus, > Beteiligung der Betroffenen, > Hilfe zur Selbsthilfe: Das Projektteam kann Ausfälle intern kompensieren, bei unbekannten Problemstellungen ist Eigenständigkeit empfehlenswert, > prozessorientierte Steuerung: Beteiligte müssen laufend lernen, eine gradlinige Entwicklung ist nicht möglich, > lebendige Kommunikation, > sorgfältige Auswahl der Schlüsselpersonen. Maßnahmen eines erfolgreichen Change Managements Veränderungen finden nicht mehr nur punktuell statt, sondern sind zur Daueraufgabe geworden. Damit ist auch die Notwendigkeit einer professionellen Planung und Begleitung von Veränderungsprozessen gestiegen. 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Berlin 2004. • Lauer, Thomas: Change Management - Grundlagen und Erfolgsfaktoren. Berlin 2010. • Picot, Arnold / Freudenberg, Heino / Gaßner, Winfried: Management von Reorganisationen. Wiesbaden 1999. • Steinle, Claus / Eggers / Ahlers, Friedel: Change Management Wandlungsprozesse erfolgreich planen und umsetzen. München 2005. • Steinle, Claus: Change Management. Mering 2008. • Vahs, Dietmar / Weiand, Achim: Workbook Change Management. Stuttgart 2010. Fazit Die Eingangsfrage ist mit einem klaren „Ja“ zu beantworten. Change Management ist auch in der öffentlichen Verwaltung sinnvoll, da auch dort in zunehmendem Umfang Veränderungsprozesse zu managen sind. Ging es früher meist nur um die Durchführung eher punktuell stattfindender Verwaltungsreformen, hat der Veränderungsdruck im öffentlichen Bereich auf breiter Front Einzug gehalten. www.buergermeisterzeitung.at | de Dr. Manfred Miller Hochschule Harz (University of Applied Studies and Research – FH), Fachbereich Verwaltungswissenschaften Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 31 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 32 32 BURGENLAND | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Smart City Oberwart: Projekt läuft nach Plan Gemeinsam mit mehr als zehn Projektpartnern wird Oberwart unter dem Titel „Loadshift Oberwart“ zur Smart City. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung und der Betrieb eines innovativen, gebäudeübergreifenden und integrierten Energiemanagementsystems für Strom und Wärme. Über bestehende Netze sollen Gebäude miteinander verbunden werden. Die Energie kommt von Anlagen, die im Stadtgebiet installiert wurden bzw. noch werden. Sowohl öffentliche Einrichtungen als auch Unternehmen der Stadt sind in diesen Plan involviert. Mit diesem österreichweit einzigartigen Forschungsprojekt wird die Stadt zum Vorbild für intelligente und effiziente Energieversorgung. Gut für die Umwelt und gut für die Bürger/-innen. In diesen Tagen haben sich alle Projektpartner im Rathaus Oberwart zu einem Kernmeeting getroffen, um den aktuellen Status zu besprechen. Projektkoordinator Ing. Andreas Schneemann von der Energie Kompass GmbH hat erläutert, was seit dem Start der Konzeptionsphase im September 2014 passiert ist. So wurden in den vergangenen Monaten die notwendigen Anlagen zur Energiegewinnung installiert. Dazu zählen auch die Photovoltaikanlagen am Dach der Sporthalle, der Polytechnischen Schule und der Berufsschule. Weitere Anlagen finden sich am Firmengelände der Unger Stahlbau Ges.m.b.H., bei der neuen Wohnhausanlage der OSG in St. Martin/Wart und am Dach des Wirtschaftshofes in der Dornburggasse. Mit Jahresende soll die Konzeptphase abgeschlossen werden und mit den Umsetzungsarbeiten begonnen werden. Wichtige Vorbereitungen dafür wurden ebenfalls in den vergangenen Monaten getroffen. „Wir haben beispielsweise die Schnittstelle zwischen dem Energiesystem und dem öffentlichen Netz mit der Energie Burgenland definiert. Außerdem müssen wir vor der Umsetzung wissen, wie die einzelnen Anlagen, die in das Sys tem integriert werden sollen, Darabos garantiert Quoten-Erfüllung durch das Burgenland Besuch von der Politik am 19. August im „Haus Sarah“ in Neudörfl, wo die Wiener Caritas 30 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut: Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) und Soziallandesrat Norbert Darabos (SPÖ) machten sich in Begleitung von Caritas Präsident Michael Landau ein Bild von der Situation. Darabos garantierte dabei die Quotenerfüllung durch das Burgenland – „in kurzer Zeit“. Es sei „unmenschlich und unwürdig“, in einer Republik, die zu den reichsten der Welt gehöre, dass man Menschen im Zeltlager schlafen lasse, meinte Darabos. „Auch wir im Burgenland müssen unsere Aufgaben erfüllen. Wir haben hier auch eine Bringschuld“, fügte der SPÖ-Politiker hinzu. Derzeit gebe es im Burgenland 1.500 Flüchtlinge in Landesbetreuung, damit liege man um 60 unter der Quote. Allerdings kämen bis zum Jahresende noch mehr Flüchtlinge. Es sei „eine Sisyphusarbeit“, die nötigen Quartiere bereitstellen zu können. Man habe aktuell 300 Quartiere „in der Pipeline“ und werde dafür sorgen, dass die Quote bis Ende August erfüllt werde. Von Bischof Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 funktionieren und welchen Energiebedarf sie haben. Dabei geht es zum Beispiel um die Kläranlage oder um das Wasserwerk“, erklärt Andreas Schneemann in seinen Ausführungen. Für ihn und die Projektpartner ist es wichtig, dass die Ergebnisse dieses Projektes in Oberwart wirklich brauchbar sind und damit auch auf andere Städte umgelegt werden können. Außerdem soll das Energiemanagementsystem, das hier entsteht, in Zukunft erweitert werden können. Im Herbst will man verstärkt daran arbeiten, das Projekt und seine Ziele den Oberwarter Bürgern/-innen vorzustellen. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima-und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „SMART CITIES – FIT for SET“ durchgeführt.“ Antrittsbesuch des GVV Burgenland bei der neuen Gemeindereferentin Dieser Tage gab es den Antrittsbesuch des GVV Burgenland bei der neuen Gemeindereferentin LR Mag. Astrid Eisenkopf im Landhaus in Eisenstadt. GVV Präsident Erich Trummer und GVV LGF Herbert Marhold konnten mit der neuen Landesrätin gleich viele wichtige Punkte die Gemeinden betreffend besprechen. V.l.n.r.: GVV Präsident Bgm. Erich Trummer, LR Mag. Astrid Eisenkopf Foto: GVV Burgenland Themen waren neben Rechnungshofprüfungen auch die Vorbereitung der Gemeinderatswahl 2017 sowie diverse Probleme in einzelnen Gemeinden. In Zukunft wird es monatlich fixe Termine des GVV bei der Gemeindereferentin geben. GVV Präsident Erich Trummer: „Wir sind sehr froh über den frischen Wind, der jetzt in der Gemeindeabteilung weht. Mit Astrid Eisenkopf haben wir eine junge und engagierte Landesrätin in diesem, für uns so wichtigen, Ressort bekommen. Wir freuen uns auf eine gute und intensive Zusammenarbeit!“ Mag. Astrid Eisenkopf wird auch zusammen mit dem GVV Präsidenten im September den Österreichischen Gemeindetag in Wien besuchen. Ägidius Zsifkovics gebe es die Zusage, dass die Kirche 200 Quartiere schaffe, so Darabos. Neudörfl könne ein Beispiel sein, „dass man mit Verantwortung und Geradlinigkeit ein Thema, das alle Menschen bewegt, von einer positiven Seite her und von einer menschlichen Seite her bewegen kann, nicht von einer Angst machenden Seite“, sagte Ortschef Dieter Posch (SPÖ). Als Bürgermeister erwarte er sich von politischen Entscheidungsträgern, „dass sie eine Gesamtverantwortung anpacken und nicht die Kugel hinund herschieben, bis sie am Ende irgendwo liegen bleibt.“ „Neudörfl, das ist ein Synonym menschlicher, fairer Asylpolitik, sagte Caritas Präsident Landau. Das „Haus Sarah“ könne Hinweise geben, „wie ein gutes Miteinander gelingen, wie die Quartiersuche zu einem guten Ende gebracht werden kann.“ Dass es gelingen könne, davon sei er überzeugt: „Österreich kann das, das habe wir in der Vergangenheit gezeigt.“ Zur im Burgenland angedachten Volksbefragung zum Asylthema meinte Landau: „Wir brauchen eine Gewissensbefragung, wir brauchen keine Volksbefragung.“ Landau, Niessl und Posch im Flüchtlingshaus Neudörfl Foto: Apa BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 33 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | BURGENLAND Landeshauptmann Niessl mit Rot-Blau im Burgenland zufrieden Einen Monat nach dem Start der rot-blauen Koalition im Burgenland zeigt sich Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) sowohl mit dem Arbeitstempo als auch mit dem Klima in der Landesregierung zufrieden. Die vierte Legislaturperiode in seiner Amtszeit sei „jene, die mit dem meisten Schwung, mit der intensivsten Arbeit gestartet ist“, sagte Niessl im Interview mit der APA. In Abstimmung mit dem Koalitionspartner FPÖ habe man bisher rund 170 Beschlüsse in der Landesregierung bzw. im Landtag gefasst. „Das ist sicher intensiver als in den drei Perioden vorher“, so der Landeshauptmann. Vor einem dreiviertel Jahr hingegen sei seine Forderung nach einem Assistenzeinsatz des Bundesheeres noch „von der ÖVP Burgenland konterkariert worden“. Die Landes-ÖVP habe mit Innenministerin Johanna MiklLeitner (ÖVP) im Vorwahlkampf und im Wahlkampf einen Assistenzeinsatz „verhindert“, argumentierte Niessl. „Und das ist der Unterschied zu früher: Jetzt wird Sicherheitspolitik in der Regierung ernst genommen.“ Die Innenministerin sei gefordert, die Assistenzleistung des Bundesheeres anzufordern, um Polizei und Rotes Kreuz, die schon „übermenschliches leisten müssen im Bereich des Asylwesens“, zu entlasten. Das Heer könnte etwa den Transport der aufgegriffenen Asylwerber in die Sammelstelle und zu den Verteilerzentren bzw. Erstaufnahmestellen, medizinische Versorgung, das Kochen und die Essensausgabe übernehmen. „Die Polizei soll auch an der Grenze kontrollieren.“ Dies sei auch im Koalitionsabkommen festgelegt. „Die Europäische Union hat in der Asylfrage bis jetzt versagt“, so der Landeshauptmann. Niessl erneuerte seine Forderung nach einer Differenzierung „zwischen Kriegsflüchtlingen und Arbeitsflüchtlingen und Flüchtlingen aus sicheren Drittländern“ sowie nach einem „Asyl auf Zeit“. In Österreich müsse man „Maßnahmen setzen, dass die Rückführungen funktionieren“. Dass jene rund 300 Flüchtlinge, die „rund um die Uhr“ in den drei im Burgenland eingerichteten Sammelstellen versorgt würden, vom Innenressort nicht bei der Quote für Asylwerber – die das Burgenland derzeit nicht erfüllt – mitberücksichtigt würden, kritisierte Niessl: Burgenland leiste „mehr, als in der Statistik aufscheint und wir erwarten uns, dass das auch berücksichtigt Mittelburgenland: EU-Straßenbauprojekt zwischen Österreich und Ungarn Der letzte Abschnitt der B61a, der Verlängerung der Schnellstraße S31 von Oberpullendorf bis zur Staatsgrenze nach Ungarn, und die Umfahrung Zsira-Lutzmannsburg, werden ein EU-Projekt. Als Teil des 60 Straßenbauprojekte umfassenden grenzüberschreitenden Gesamtverkehrskonzeptes wurde das Bauvorhaben nun mit Partner Ungarn einhellig als prioritär eingestuft. Im Oktober wird der Antrag auf EU-Förderung eingereicht, es werden bis zu 85 % gefördert. Es handelt sich um das erste gemeinsame EUStraßenbau-EU-Projekt von Österreich und Ungarn. „Die B61a bringt durch die Verkehrsentlastung mehr Lebensqualität www.buergermeisterzeitung.at | de wird“. Bei der Betreuung unbegleiteter Minderjähriger erfülle man die Vorgaben zu 116 Prozent. Daran erkenne man, dass das Land „große Anstrengungen“ unternehme. Dass in Eisenstadt am Gelände der Landespolizeidirektion Zelte errichtet wurden, interpretiert Niessl nicht als Folge der Nichterfüllung der Quote im Burgenland insgesamt, sondern als Versäumnis der Landeshauptstadt mit Bürgermeister Thomas Steiner (ÖVP). Er gehe davon aus, dass das Burgenland die Quote bald erfüllen könne. Traglufthallen hält Niessl allerdings für „problematisch, weil wir im Burgenland ja kleine Einheiten haben“. Zur Möglichkeit von Containerdörfern meinte der Landeshauptmann: „Man muss immer schauen, dass das im Einvernehmen mit den Bürgermeistern stattfindet und dass eine gewisse Toleranzgrenze der Bevölkerung nicht überschritten wird. Die Leute akzeptieren pro 1.000 Einwohner zehn Asylwerber“. Wenn die Toleranzgrenze überschritten werde, „dann gibt es ein Problem“. Über die von den Freiheitlichen angeregte Volksbefragung zum Asylthema könne man noch nicht diskutieren, weil das Gesetz, das für über 8.000 Personen in den Gemeinden Oberpullendorf, Frankenau-Unterpullendorf, SteinbergDörfl, Mannersdorf und Oberloisdorf, mehr Verkehrssicherheit und eine wirtschaftliche Aufwertung der Region. Mit der Einreichung als EU-Projekt ist uns ein wichtiger Schritt in der Umsetzung des letzten Stücks der B61a gelungen“, erklärte Bieler. Im September 2014 war der Startschuss für das aktuell größte und wichtigste Infrastrukturprojekt des Mittelburgenlandes gefallen. Die Kosten von 37 Mio. Euro für die B61a trägt zur Gänze der Bund. 2017 soll die Verkehrsfreigabe erfolgen. Straßenbaureferent Landesrat Helmut Bieler und Baudirektor DI Wolfgang Heckenast präsentieren erstes gemeinsames Straßenbau-EU-Projekt Österreich – Ungarn Foto: Bgld. Landesmedienservice Asylfrage als aktuelles Hauptthema Foto: APA ein Durchgriffsrecht der Bundesregierung in der Raumplanung bis auf Gemeindeebene vorsieht, noch nicht vorliege. „Grundsätzlich halte ich es für problematisch, dass in die Gemeindeautonomie eingegriffen wird“, so Niessl. Theoretisch könne ja auch im Gesetz stehen, „dass man dort eingreift, wo man nicht die ein Prozent Asylwerber, umgelegt auf die Bevölkerung, einhält. Dann entspricht das dem Koalitionsübereinkommen, das die SPÖ und die FPÖ im Burgenland haben“. Das wäre „vernünftig, dann erübrigt sich ja die Volksbefragung überhaupt zur Gänze“. Was die Arbeit in der Landesregierung betrifft, wolle die Koalition im Herbst „große Brocken“ präsentieren. Dazu gehörten die Verwaltungsreform und das „gläserne Land Burgenland“ mit transparenter Darstellung der 150 Landesbeteiligungen. Im Land werde es weniger Abteilungen und weniger Führungspersonal geben, auch bei den Landesbeteiligungen werde eingespart. Den ersten Schritt habe man bereits mit dem Beschluss zur Abschaffung des Landesschulrats-Vizepräsidenten gesetzt. Die Opposition muss sich allerdings mit der Behandlung ihrer Forderung nach Wiedereinführung des Klubstatus bei zwei statt derzeit drei Abgeordneten noch gedulden. Eine neuerliche Reform der Landesverfassung steht nämlich für den Landeshauptmann derzeit nicht zur Debatte: „Man sammelt alle Vorschläge, und am Ende der Periode kann es wieder eine Diskussion geben.“ Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 33 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 34 34 KÄRNTEN | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Zehn Unimog U 20 im Einsatz für die Kärntner Feuerwehren Mit der Übergabe eines Unimog U 20 an die Freiwillige Feuerwehr Siebenbrünn-Riegersdorf wurde dieser Tage der zehnte U 20 in Kärnten in Betrieb genommen. Aus ganz Kärnten waren sie angereist, die Mitglieder von insgesamt neun Freiwilligen Feuerwehren, um den zehnten und aller Voraussicht nach auch letzten U 20 in den eigenen Reihen zu empfangen. Das Jubiläumsmodell geht dabei an die Freiwillige Feuerwehr Siebenbrünn-Riegersdorf in der Gemeinde Arnoldstein. Bei der feierlichen Fahrzeugweihe waren natürlich die für den Aufbau aller zehn Modelle verantwortliche Nusser Feuerwehrtechnik und die Pappas Gruppe als Anbieter und Liefe- rant des Basisfahrzeuges anwesend. Im Anschluss an die Worte des Bürgermeisters Erich Kessler, des lokalen Kommandanten Mario Aichholzer und seines Stellvertreters Mario Rutschnig folgten die Ausführungen von Ewald Rasom (Pappas Gruppe) und Balthasar Nusser (Nusser Feuerwehrtechnik). Alle Redner unterstrichen die Bedeutung der Freiwilligen Feuerwehren nicht nur im ländlichen Raum und betonten, wie sehr die Freiwilligen Feuerwehren darauf angewiesen sind, ihren Mitgliedern entsprechend hochwertiges Werkzeug zur Verfügung stellen zu können, um Rekordzahlen am AlpeAdria-Trail „Wir setzen auf das richtige Pferd: Natur erleben, sich im Urlaub bewegen, die Landschaft Der neue Unimog U 20 der Freiwilligen Feuerwehr Siebenbrünn-Riegersdorf bei der feierlichen Fahrzeugweihe. Foto: z.Vfg. Villach: Mit neuem Lift sicher auf die Draupromenade Neue Qualität: Mit dem neu errichteten Podestlift bei der Stiege im Bereich der Kaigasse kommen nun auch gehbehinderte Menschen beziehungsweise Menschen im Rollstuhl sicher und bequem auf die Draupromenade. Der neue Lift wurde kürzlich gemeinsam von Bürgermeister Günther Albel und Baureferent Dipl.-Ing. (FH) Andreas Sucher vorgestellt. „Ein wichtiges Projekt auf Augenhöhe, das gemeinsam mit den Anrainern, den Geschäftsleuten und den Mitgliedern des Gleichstellungsbeirates entwickelt wurde“, so Albel. Einen wesentlichen Nutzen wird dieser Podestlift auch für die beeinträchtigten Bewohner der neu errichteten Seniorenresidenz in unmittelbarer Nähe haben. Bekanntlich musste die alte Radwegrampe im Bereich der nördlichen Draubrücke im Vorjahr abgetragen werden. Der Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 Menschenleben auch in scheinbar aussichtlosen Situationen zu retten. Kurz vor dem Ende des offiziellen Teils versammelten sich die neun aus ganz Kärnten angereisten Feuerwehren zum U 20 Gruppenbild, während der neue U 20 der Freiwilligen Feuerwehr Siebenbrünn-Riegersdorf vor dem örtlichen Feuerwehrhaus im Rampenlicht stand. und das Land kennen lernen – all diesen Ansprüchen der Gäste werden wir mit dem Alpe-AdriaTrail gerecht“, so Tourismusreferent LR Christian Benger. „Die Juli-Zahlen bei den Wanderern sind mehr als doppelt so hoch, wie die Zahlen im gesamten Jahr 2014. Kontinuität und Konzentration auf Wesentliches machen sich bezahlt“, berichtet Benger. In Übernachtungen würden sich diese Zahlen mit rund 36.626 niederschlagen. Im Juli 2015 habe das eigene Buchungscenter 4.205 Angebots- und Buchungsanfragen gezählt, im Juli 2014 seien es noch 785 gewesen. Das Verhältnis Buchungsanfrage zu Buchung werde mit 10:8 beziffert. Vor allem der Erfolg durch die Kombination von Infrastruktur, entsprechenden Angeboten und Bewerbung sei beim Alpe-Adria-Trail für alle sichtbar, so der Tourismusreferent. Auch die Umsatzzahlen entwickelten sich erfreulich. Immerhin seien im Juli 2015 rund 1,8 Millionen Euro umgesetzt worden, im Juli 2014 habe man rund 160.000 Euro gezählt und im gesamten Jahr 2014 seien es 1,2 Millionen Euro gewesen. Mit an Bord seien bereits zehn Spezial-Reiseveranstalter, die den Alpe-AdriaTrail in Deutschland, England, Belgien und den Niederlanden verkaufen. Grund: Sie war veraltet und baufällig, und entsprach darüber hinaus durch ein zu starkes Gefälle von rund 17 Prozent nicht mehr den aktuellen gesetzlichen Vorschriften (maximal erlaubte Neigung: 6 Prozent). „Deshalb habe ich schon damals als Baureferent unverzüglich reagiert und gemeinsam mit den Anrainern, Geschäftsleuten sowie dem Gleichstellungsbeirat eine Lösung erarbeitet“, so Albel. „Der neue Lift ist nunmehr behindertengerecht, mit dem Euro-Key zu aktivieren und bringt die Menschen bereits in den nächsten Tagen sicher und bequem an die Draupromenade. Als nächster Schritt ist auch ein barrierefreier Zugang vom Niveau der Stadtbrücke bis zum Drauradweg geplant. Dieser Zugang soll im Rahmen eines städteplanerischen Wettbewerbes erarbeitet werden.“ Die Gesamtkosten für den neuen Podestlift belaufen sich auf 35.000 Euro. V.l.: Baureferent Stadtrat Dipl.-Ing. (FH) Andreas Sucher, Bürgermeister Günther Albel und Elisabeth Ortner. Foto: Stadt Villach/Augstein BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 35 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | KÄRNTEN Hans Ferlitsch: Bürgermeister mit Begeisterung „Einmal Bürgermeister, immer Bürgermeister“, trifft auf ihn zu: Kärntens Langzeitbürgermeisters Hans Ferlitsch. Sein Motto: Positives Denken verbunden mit viel Fleiß und Freundlichkeit. Die Gemeinde St. Stefan im Gailtal zählt 1.583 Einwohner, die in insgesamt 20 Ortschaften leben. Es ist eine besondere Gemeinde mit hoher Lebens- und Wohnqualität zwischen den Gailtaler- und den Karnischen Alpen. Offiziell ist sie auch als „gesunde Gemeinde“ sowie als „kinder- und familienfreundliche Gemeinde“ ausgezeichnet. 1973 sind die beiden selbständigen Ortsgemeinden St. Stefan und Vorderberg zusammengelegt worden. Vor allem ist ihr Bürgermeister eine herausragende Persönlichkeit: Hans Ferlitsch (68). Er ist jetzt der längst dienende Gemeindechef von Kärnten. Seit 30 Jahren ist er Gemeindechef von St. Stefan, er war 15 Jahre lang auch Kärntner Gemeindebund-Präsident, weiters auch Bundesrat und Landtagsabgeordneter und 10 Jahre lang Zweiter Landtagspräsident. Er befindet sich nun in seiner sechsten Amtsperiode und hat bislang sechs Landeshauptleute erlebt. „Einmal Bürgermeister, immer Bürgermeister“, trifft auf den gelernten Maschinenschlosser zu. Man spürt sofort, dass er diese Aufgabe gern macht, er geht gerne auf Menschen zu und ist kontaktfreudig. Das soziale Engagement, ein reges Vereinsleben und ein lebendiges Miteinander nennt er als große Stärken der Gemeinde. Sein Motto lautet, „verbinden statt trennen und nach vorne schauen“. Stolz ist Ferlitsch darauf, dass die kleine Gemeinde mit wenigen Bediensteten doch sehr viel bewegt hat. Hervorzuheben sind das Bildungszentrum (mit Volksschule, Musikschule, Kindergarten, Nachmittagsbetreuung) und das Altenwohn- und Pflegeheim mit Tagesstätte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, das mit bis zu 40 Mitarbeitern auch der größte Dienstgeber ist. Auch Wasserversorgung und Hochwasserschutz spielen eine große Rolle. St. Stefan bietet viel: Rad- und Wanderwege, Kirchen und Schlösser, Naturbad Vorderberg, Biotop Sieblerbad, Naturgarten Siebenbrünn, „Grazi“-Mühle u.v.m. Ein großes Problem sieht der Kommunalpolitiker in der Überalterung, Abwanderung der Jugend und im Fehlen von Arbeitsplätzen. Besonders wichtig sei es auch, Wohnungen zu schaffen, um so vielleicht Pendler, die nicht zu weit auspendeln müssen, im Ort halten zu können. „Es macht mir Freude für meine Gemeindebürger einzu- Seit 30 Jahren Bürgermeister – Hans Ferlitsch weiß, wie der Hase läuft Foto: Gemeinde St. Stefan Klagenfurter Student schloss mit 20 Jahren Masterstudium ab Mathematik sei für Hackl „eine ästhetische Sprache, mit der sich die Wahrheit beschreiben lässt“ wie mit keinem anderen Mittel. Derzeit arbeitet Hackl als Projektassistent und Studienassistent am Institut für Mathematik. Dabei untersucht er unter anderem, wie sich immer größer werdende Strukturen, wie etwa Netzwerke, entwickeln. Im Herbst startet Hackl sein Doktorat an der Alpen-Adria-Universität. Foto: Apa (dpa) Der 20-jährige Benjamin Hackl hat Anfang August sein Masterstudium an der Alpen-AdriaUniversität in Klagenfurt abgeschlossen. Wie die Universität in einer Aussendung mitteilte, ist er damit der jüngste Absolvent eines Masterstudiums in Klagenfurt. Schon im Alter von 15 Jahren hatte Hackl das Studium der Mathematik begonnen, dazu wurde er jeweils für einen Tag in der Woche von der Schule befreit. www.buergermeisterzeitung.at | de treten und aufgrund der doch zahlreichen positiven Erledigungen ergibt sich daraus auch die Kraft. Außerdem bin ich ein Familienund Naturmensch, verbringe meine freie Zeit mit meiner Familie und auch beim Pflegen meiner Blumen im Garten. Daraus schöpfe ich enorm viel Energie“, sagt Ferlitsch. Als weitere Hobbys nennt er Wandern und Bergsteigen. Dankbar ist er seiner Familie mit Ehefrau Elfriede sowie Sohn Hans und Tochter Marion, die ihm Rückhalt für seine Tätigkeit geben. Auf meine Frage, was ein Bürgermeister können sollte, meint er, man müsse „mit Freude und positiver Grundeinstellung, verbunden mit Verantwortung und Gewissenhaftigkeit, an die Aufgaben herangehen. Unbedingt erforderlich ist auch das Wissen über die Kommunalpolitik und deren umfangreichen Aufgabenstellungen“. Für ihn war die Verwirklichung der Projekte, wie die Errichtung des Bildungszentrums in St. Stefan, des Altenwohn- und Pflegeheimes für die ältere Generation die Hilfe und Pflege benötigt und die Unterbringung der ASV-Tagesstätte für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ein Herzensanliegen. Nun richte sich der Blick in die Zukunft und deren Herausforderungen. Wie sieht die Zukunft der Landgemeinden und des ländlichen Raumes aus? „Ein Patentrezept für die Zukunft des ländlichen Raumes gibt es nicht, es ist ein europaweites Problem. Die Bemühungen von Seiten des Landes Kärnten und der Kärntner Gemeinden sind gegeben, allerdings braucht es die Anstrengung aller, auch der Wirtschaft. Eine genaue Analyse der jeweiligen Gemeinde ist unumgänglich für die Erkennung der individuellen Stärken und Schwächen. Wenn sich jeder nur auf den anderen verlässt, kann kein positives Ergebnis erreicht werden“. Wichtig wäre, dass vor allem der sehr gut ausgebildeten Jugend bei Betriebsgründungen im Kleingewerbebereich weitere verbesserte Hilfe und vor allem Mut mit auf den Weg gegeben werden sollten. Ein wesentlicher Bereich ist laut Ferlitsch die Kulturpolitik. Durch die verschiedenartige Kultur und das gelebte Brauchtum werde die Jugend an die Traditionen der Heimat gebunden. „Es ist kein Geheimnis, dass sich Landgemeinden sehr anstrengen müssen um die Aufrechterhaltung der Daseinsvorsorge, wie z.B. Wasser, Abwasser und generell die Infrastruktur unter der Situation der Abwanderung und der negativen Geburtenbilanz sicherzustellen. Allerdings merkt man, dass ein gewisses Umdenken stattfindet, vor allem bei der jüngeren Generation wächst ein zartes Pflänzchen der positiven Entwicklung heran“, so der Langzeitbürgermeister. Die Gemeindeverwaltung funktioniere Hand in Hand zwischen Bediensteten und Mandataren und es sei immer wieder von Neuem abzuwägen, was für eine Weiterentwicklung unbedingt erforderlich ist. In Zukunft müsse jede Ausgabe noch genauer auf ihre Nachhaltigkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit überprüft werden. Auch im Bereich der zahlreichen freiwilligen Aufgabenstellungen müsse ein Überdenken stattfinden und es wäre wohl richtig , dass die Bevölkerung eine gewisse Eigenverantwortung wahrnimmt und nicht von der Voraussetzung ausgeht, die Gemeinde wird „alles“ erledigen. „Positiv zu vermerken ist der gemeindespezifische Finanzausgleich, der für die finanzschwachen Kärntner Gemeinden bereits eine große Hilfe ist. Weiters wäre es begrüßenswert, dass die langjährigen Bemühungen des Gemeindebundes beim Aufteilungsschlüssel der Ertragsanteile umgesetzt werden und dieser so verbessert wird, dass der Gemeindebürger in der kleinen Landgemeinde genauso viel wert ist, wie jener in der Bundeshauptstadt Wien. Nicht zu verstehen ist weiters, dass Großstädte mit verschiedenen Begünstigungen ebenfalls den ländlichen Raum schwächen und andererseits den Wohnungsbedarf nur schwer oder nicht decken können. Grundsätzlich kann man feststellen, dass die Lebensqualität in ländlichen Gemeinden allgemein einen hohen Stellenwert hat“, reKarl Brunner sümiert Ferlitsch. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 35 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 36 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Hitzeschäden für die Wieselburger Messe 2015 Die Hitzewelle machte der Wieselburger Messe-INTER-AGRAR vom 2. Bis 5. Juli 2015 mit 560 Ausstellern schwer zu schaffen. Die traditionsreiche Ausstellung in der Braustadt am Zusammenfluss der Großen und Kleinen Erlauf im niederösterreichischen Mostviertel musste einen 15%igen Einbruch bei den Messebesuchern gegenüber 2014 verkraften. Trotzdem waren die traditionellen Messeschwerpunkte Land- und Forstwirtschaft mit Tierschauen, Bauen und Wohnen sowie Garten und Freizeit gut besucht. Eine besondere Attraktion war das Forstzentrum auf über 6000 m² und der NÖ-Bauerntag mit mehr als 1000 Besuchern und Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter, Landesrat Stephan Pernkopf und Kammerpräsident Hermann Wilfing zum „Tag der Jugend“: „Beteiligung junger Menschen entscheidend für positive Entwicklung der Gesellschaft“ „Gemeinsam mit der Jugend müssen wir die Gesellschaft gestalten. Die Kinder und Jugendlichen von heute sind die Entscheidungsträger von morgen. Die Beteiligung der jungen Menschen, das Akzeptieren von Meinungen und das Zulassen von Ideen, ist der wesentlichste Grundpfeiler der Arbeit in den Gemeinden, Regionen, in Vereinen, Organisationen und auf der Ebene aller Länder im gesamten europäischen Raum. Die Politik muss Rahmenbedingungen setzen, Unterstützungsstruktur sein, Aktivität und Initiative müssen von Traiskirchen: Babler nach Verlegung in Zelte erzürnt Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) hat sich empört darüber gezeigt, dass im unmittelbaren Umfeld der Erstaufnahmestelle neue Zelte aufgestellt werden. Das Innenministerium ersetzt die kritisierte Unterbringung in Reisebussen durch kaum weniger umstrittene 70 Zelte. Der Bürgermeister warf Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) „bösartige“ Politik vor. „Anstatt die Menschen aus dem völligen Chaos in Traiskirchen in frei stehende Quartiere in ganz Österreich und Niederösterreich sofort unterzugbringen, wird der Druckkochtopf in Traiskirchen weiter erhitzt“, sagte Babler. Die Menschen in Traiskirchen müssten endlich aus den stundenlangen Warteschlangen der Essensausgabe und den hygienischen Problemlagen sowie der gefährlichen Bruthitze endlich befreit werden, anstatt das Chaos mit weiteren Zeltaufbauten zu institutionalisieren. „Es scheint so, dass das Pulverfass Traiskirchen, vor allem was die Zustände in- und außerhalb des Flüchtlingslagers anbelangt, weiter eskaliert werden soll“, sagte Babler in einer Aussendung am 12. August. Er fordert von Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) in ein Machtwort. Denn es gebe kein Verständnis in der Traiskirchner Bevölkerung dieses völlige Chaos des Innenministeriums weiter zu erdulden. Kon- Bürgermeister Zeitung 8-9/2014 der Jugend ausgehen“, so Jugend-Landesrat Mag. Karl Wilfing zum Internationalen Tag der Jugend am 12. August. Partizipation ist im Rahmen der Jugendpolitik ein wichtiges Ziel. Deshalb ist ein umfangreiches Angebot an Jugendbeteiligung und Jugendförderung durch Gemeinden und Jugendorganisationen die beste Vorsorge gegen negative Tendenzen und extremistische Entwicklungen und somit Grundlage für eine gute Zukunft der jungen Menschen und damit der gesamten Gesellschaft. Niederösterreich sei hier ein Vorbild, betont der Jugendlandesrat, denn „wir haben bereits 2012 beschlossen, dass verpflichtend Jugendgemeinderäte in den Gemeinden zu wählen sind, die sich speziell um die Anliegen der jungen Menschen kümmern. Darüber hinaus haben wir zur Unter- stützung parallel zu diesem Beschluss ein Jugendcoaching für niederösterreichische Gemeinden geschaffen. Unsere Jugendcoaches haben dabei schon mehr als 110 Gemeinden mit konkreten Anliegen und Projekten in diesen drei Jahren betreut. Das zeigt, wie sensibel die Gemeinden im Umgang mit Jugendfragen sind. Ich erwarte mir deshalb auch eine entsprechende Beteiligung bei der aktuellen Zertifizierungsaktion zur NÖ Jugend-Partnergemeinde 2016-2018“. Ein wichtiges Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Jugendorganisationen ständig zu stärken und einen konstruktiven Dialog zu führen. Der Internationale Tag der Jugend ruft dazu auf, das Potential der jungen Menschen zu erkennen und sie zu motivieren, ihre Chancen wahrzunehmen. Landesrat Mag. Karl Wilfing: „Beteiligung junger Menschen entscheidend für positive Entwicklung der Gesellschaft.“ kret geht es um jene Personen, die trotz Aufnahmestopps im Erstaufnahmezentrum Traiskirchen neu ankommen und medizinisch untersucht, erstbefragt und registriert werden müssen. Um diesen einen „Warteraum“ zu bieten, hatte das Ministerium elf Busse auf dem Gelände der angrenzenden Sicherheitsakademie aufgestellt. Wegen der aktuellen Temperaturen und der Hitzeentwicklung in den Bussen habe man nun aber festgestellt, dass diese auch als improvisierte Lösung nicht geeignet seien. Verstärkt werde dies auch durch den Umstand, dass die Aufnahmeprozedur zurzeit nicht wie vorgesehen höchsten 48 Stunden, sondern – wegen der schleppenden Übernahme durch die Länder – teils vier bis fünf Tage dauere. Weil es auch von der Caritas eine entsprechende Empfehlung gegeben habe, werden nun 70 Zelte für je acht Personen aufgestellt. Mit den so gewonnenen 560 Plätzen komme man aus. „In dem Bereich werden alle ein Zeltdach über dem Kopf haben“, so ein Sprecher des Innenministeriums. Babler sei von der Maßnahme informiert, sei damit aber nicht einverstanden, hieß es. Schon zuvor hatte er dafür plädiert, bestehende Quartiere im Umfeld Traiskirchens zu öffnen. Laut Innenministerium ist das für diese Flüchtlinge aber nicht machbar. Sie müssten in der Nähe der Erstaufnahmestelle bleiben, um die ersten Verfahrensschritte durchführen zu können. Elf Autobusse dienen als „Warteraum“ Foto: APA Schultes als Redner. Der erfahrene niederösterreichische Agrarfunktionär ist nicht nur Vorsitzender der Landwirtschaftskammer Österreich, sondern seit zehn Jahren auch Präsident des Bauernbundes im größten Agrarland. Die nächsten bedeutenden Messen in Wieselburg sind die Bau und Energie vom 25. Bis 27. September, Schule und Beruf vom 8. Bis 10. Oktober und Bio Österreich am (GP) 15. Und 16. November. Foto: NÖ Landespressedienst/Pfeiffer 36 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 37 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | NIEDERÖSTERREICH Wiener Neustadt ist Teil der Via Habsburg An 13. Juli trat die Stadt Wiener Neustadt offiziell der Vereinigung „Auf den Spuren der Habsburger“ bei und ist damit ab sofort ein Teil der Europäischen Kulturstraße Via Habsburg. Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger zu diesem wichtigen Schritt: „Der Beitritt zur Via Habsburg ist ein weiterer Mosaikstein der Tourismus- und Kulturoffensive der neuen bunten Stadtregierung. Diese Maßnahme geht einher mit der Neuaufstellung des Stadtmuseums, dem Beitritt zur Destination Wiener Alpen und dem Hotelprojekt, das binnen eines Jahres stehen soll. Alles mit dem Fokus auf die Landesausstellung 2019. Mit all diesen Initiativen wollen wir Wiener Neustadt stärker im Tourismus positionieren, um als Stadt davon zu profitieren. Das Bewusstmachen unserer Geschichte soll Wiener Neustadt wieder jene Stärke und jenen Stolz zurückgeben, wie es sich die ‚Allzeit Getreue‘ auch verdient.“ Präsident Jean Klinkert von der Vereinigung „Auf den Spuren der Habsburger“: „Unser Projekt wurde im April 2014 vom Europarat als Europäische Kulturstraße zertifiziert. Die Aufnahme der Stadt Wiener Neustadt in die „800 Jahre europäische Kunst und Kulturgeschichte auf den Spuren der Habsburger“ die Länder Frankreich, Schweiz, Deutschland und Österreich. Im Konzept der Via Habsburg gibt es vier Themenparcours mit 64 Sehenswürdigkeiten und Städten, über 150 Touristenziele locken Besucherinnen und Besucher an. Die Parcours heißen: Machtzentren der Habsburger, Burgen der Habsburger und das Leben am Hofe, Kirchen, Klöster und Abteien sowie Entdeckung der Landschaften Vorderösterreichs. V.l.n.r.: Kulturstadtrat Franz Piribauer, MSc; Bürgermeister Mag. Klaus Schneeberger, Präsident Jean Klinkert von der Vereinigung „Auf den Spuren der Habsburger“, Burghauptmann Hofrat Mag. Reinhold Sahl Foto: Magistrat Gremien der Via Habsburg ist ein weiterer bedeutender Schritt in unserer Entwicklung, denn Wiener Neustadt war im 15. Jahrhundert über 40 Jahre Residenzstadt des Habsburgers Friedrich III., dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, und damit ein wichtiges Zentrum Europas.“ Initiator und wichtiger Wegbereiter des Beitritts war Kulturstadtrat Franz Piribauer, MSc: „Die Via Habsburg eröffnet für Wiener Neustadt eine Fülle entscheidender Möglichkeiten, die Rumänien-Hilfsprojekt der NÖ Landwirtschaftsschulen Seit neun Jahren arbeiten die Landwirtschaftsschulen in Niederösterreich mit der Hilfsorganisation Concordia in Rumänien zusammen. Dabei geht es um die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen und Familien in Notlagen durch rasche und direkte Hilfe vor Ort mit nachhaltiger Wirkung. Bildungslandesrätin Mag. Barbara Schwarz besuchte Einrichtungen wie die „Farm der Kinder“, Sozialzentren und Lehrlingsheime in Rumänien. „So unterschiedlich die Bedürfnisse der notleidenden Kinder und jungen Menschen hier auch sind, der Weg aus der Armut und in ein selbstbestimmtes Leben führt nur über bildungs- und berufsbezogene Angebote. Denn ohne Berufsausbildung ist der Kampf gegen das Elend fast aussichtslos„. Die Landwirtschaftsschulen sind mit Teams, bestehend aus LehrerInnen und SchülerInnen, auf der „Farm der Kinder“ in Aricestii, 80 km nördlich von Bukarest, im Einsatz. „Zu Beginn ging es noch um den Aufbau der Infrastruktur, wie den Bau von Werkstätten und die Anlage von Gärten zur Gemüsezucht. Heute geht es bei diesem Projekt immer mehr darum vor Ort mitzuarbeiten und die Leute zu unterstützen, wo es nur geht. Dabei ist es wichtig, den Menschen auf Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen, nur so kann eine nachhal- www.buergermeisterzeitung.at | de wir entsprechend nutzen werden. Vor allem im Zusammenhang mit der Bewerbung für die Landesausstellung 2019 ergeben sich hier sehr viele Synergien.“ Über die Via Habsburg Die Via Habsburg ist seit 2014 neben dem Europäischen Mozartweg, der Transromanica und der Europäischen Friedhofsroute die vierte Europäische Kulturstraße, die durch Österreich führt. Sie verbindet unter dem Titel Gold für Niederösterreicher bei „WorldSkills 2015“ in Sao Paulo Die österreichischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Berufs-WM „World Skills“ in Sao Paulo, Brasilien haben insgesamt fünf Gold-, zwei Silber- und eine Bronze-Medaille geholt. Eine Goldmedaille ging dabei auf das Konto Niederösterreichs: Philipp Seiberl von der Pamberger Landmaschinentechnik in Obritzberg erzielte unter Betreuung von Werner Seltenhammer aus der Landesberufsschule Mistelbach im Beruf „Schwerfahrzeugtechnik“ die höchste Punkteanzahl aller österreichischen Teilnehmer bei den „WorldSkills“. tige Entwicklungszusammenarbeit gelingen“, erklärt Landesschulinspektor Dipl.-HLFL-Ing. Karl Friewald. Die österreichischen Fachschüler, wie auch die rumänischen Kinder, profitieren gleichermaßen voneinander, denn Hilfsbereitschaft, Toleranz und das Verständnis füreinander werden hier tatsächlich gelebt und umgesetzt. Concordia ist als unabhängige Hilfsorganisation in Rumänien, Bulgarien und der Republik Moldau tätig, die Kinder, Jugendliche und Familien in Not hilft und unterstützt. Die Sozialprojekte umfassen Wohn- und Lehrlingsheime, Ausbildungszentren sowie Beratungs- und Betreuungseinrichtungen. Allein im Jahr 2014 wurden in den drei Projektländern knapp 10.000 Menschen begleitet. Der derzeitige Schwerpunkt liegt auf der Familienarbeit und der Ausbildung. Rumänien ist nach Bulgarien das zweitärmste Land der EU. Rund ein Viertel der rund 20 Mio. Einwohner lebt auch 25 Jahre nach dem Sturz des Ceausescu-Regimes unter der Armutsgrenze. Während der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise brach auch in Rumänien die Wirtschaft ein. Die Folgen: Fast die Hälfte der Bevölkerung ist heute von sozialer Ausgrenzung bedroht und die Jugendarbeitslosigkeit beträgt knapp 24 Prozent. V.l.n.r.: Landesrätin Mag. Barbara Schwarz, Leiterin Camelia Baciu und Landesschulinspektor Dipl.-HLFL-Ing. Karl Friewald mit den Kindern auf der Farm „Farm der Kinder“ in Aricestii, wo in zehn familienähnlichen Wohngruppen rund 80 Kinder betreut werden. Foto: Jürgen Mück Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 37 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 38 38 NIEDERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Mank: 2. Platz bei Blumenschmuckwettbewerb Über den erneuten 2. Platz im Mostviertel beim diesjährigen Bewerb „Blühendes NÖ“ der Landwirtschaftskammer kann sich die Stadt Mank freuen. Viele fleißige Hände bemühen sich täglich um den Blumenschmuck im Ort: ob Gemeinde, Pfarre oder Private und Firmen – alle helfen mit. Die Bemühungen wurden mit dem 2. Platz hinter Gaming und vor Kirchberg an der Pielach belohnt. In den letzten Jahren wurden die Brücken bei den Ortseinfahrten mit Blumen vom Verschönerungs- und Dorferneuerungsverein ausgestattet – die laufende Pflege besorgt die Stadtgemeinde. Auch neue Blumenkistl wurden am Manker Bauhof für diese Saison gestaltet. Aber auch bei der Gestaltung der Grünflächen wird nicht auf die Blumen vergessen, ob Stadtpark, Gassen oder Ortseinfahrten. Neben zahlreichen Blumenkästen im Ort sticht der Schmuck rund um die Kirche hervor. Im Sommer wird mit einer 10Stunden-Kraft am Bauhof die Pflege noch intensiver durchgeführt, auch Asylwerber helfen mit, das Unkraut wird mit biologischen Mitteln in der „Natur im Garten“ – Gemeinde bekämpft. „Eine schöne Bestäti- In Wiener Neustadt leben die meisten Migranten, im Waldviertel nur sehr wenige Exakt 20,4 Prozent der Bewohner der Stadt Wiener Neustadt sind ausländischer Herkunft – das bedeutet, dass diese Personen entweder ausländische V.l.: Karin Gasser, Leopold und Hannes Fellner, Ernst Leonhardsberger, Andrea Kollin, Pfarrer Wolfgang Reisenhofer und BGM Martin Leonhardsberger EDV-Projekt: Bauhof Tulln ist Vorreiter Als erste Gemeinde Österreichs setzt Tulln am Bauhof ein modernes EDV-System mit allen verfügbaren Modulen ein. Dies vereinfacht Prozesse und ermöglicht transparente und punktgenaue Planung, Abrechnung und Kostenzuteilung – kurz: der Bauhof arbeitet wesentlich effizienter und auf dem neuesten Stand der Technik. Handgeschriebene Listen und geschätzte Arbeitsaufwände waren gestern: Wenn ein Trupp des Bauhofes früh morgens ausrückt, ist seit diesem Jahr ein Smartphone mit einer eigenen App sein stetiger Begleiter: Bei Arbeitsbeginn wird die Zeit für alle Mitarbeiter der Partie erfasst und die Tages-Aufgaben scheinen automatisch am Display auf – sei es Rasenmähen an der Donaulände oder diverse Arbeiten für Veranstaltungen. Die für die Durchführung der Arbeiten erforderlichen Fahrzeuge und Geräte werden durch Einscannen eines QR-Codes erfasst und deren Kosten automatisch dem jeweiligen Auftrag zugeordnet. Aufwand: minimal. Nutzen: riesig – denn damit ist eine effiziente und exakte Kosten- und Zeitplanung sowie -abrechnung möglich. Mag. Johannes Sykora, Stadtrat für Bürgermeister Zeitung 8-9/2014 gung unserer Bemühungen“ freut sich BGM Martin Leonhardsberger. Staatsangehörige sind oder im Ausland geboren wurden. Damit weist die Stadt Wiener Neustadt den höchsten Anteil an Migranten in Niederösterreich auf. In den Waldviertler Bezirken Zwettl und Waidhofen/Thaya hingegen ist er mit 2,4 bzw. 3,1 Prozent am geringsten. Diese Zahlen entnimmt der NÖ Wirtschaftspressedienst dem jüngsten Bericht des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) zum Thema „Migration und Integration in den Bundesländern“. Hohe Ausländer-Anteile in Niederösterreich haben nach der ÖIF-Erhebung auch die Bezirke Baden mit 17,6 Prozent und die Landeshauptstadt St. Pölten mit 17,3 Prozent. Am Stichtag 1.1.2014 lebten in Niederösterreich 176.500 Personen ausländischer Herkunft, das sind 10,9 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: In Wien hat bereits fast jeder dritte Einwohner Migrationshintergrund. Die größte Zuwanderergruppe in Niederösterreich stammt aus Deutschland mit 22.600 Personen. Knapp dahinter auf Platz zwei liegen die Türken (21.200), gefolgt von Migranten aus Bosnien-Herzegowina (17.300). Weiters leben in Niederösterreich 14.800 Zuwanderer aus Rumänien sowie 13.000 aus Ser(mm) bien. öffentliche Einrichtungen:„Mit diesem neuen System wird die betriebswirtschaftliche Führung des Bauhofes nachhaltig optimiert.“ Planung ist das halbe Leben Die Bereichsleiter des Bauhofes planen die Arbeit ihrer Teams vorab und teilen Aufgaben zu, die direkt auf die insgesamt 17 Diensthandys übertragen werden. Automatisch werden die dabei entstehenden Kosten aufgeschlüsselt nach Personal-, Maschinen- und Materialkosten erfasst. Intern wird z.B. die Aufstellung von Verkehrsschildern durch den Mitarbeiter X und mit dem Fahrzeug Y der Abteilung Z verrechnet. Für externe Kunden können unmittelbar nach dem Auftrag exakte Rechnungen ausgegeben werden. Die Bauhof-Mitarbeiter haben außerdem die Möglichkeit, vor Ort Notizen zu speichern oder Fotos zu machen, z.B. eine Vorher-Nachher-Dokumentation. Für den Ankauf des Programmes und dessen Inbetriebnahme in vestierte die Stadtgemeinde Tulln ca. € 11.000,- – ein Bruchteil dessen, was mit der erreichten Effizienzsteigerung eingespart wird. Bauhofleiter Ing. Florian Pauser mit einem Teil seines insgesamt rd. 70-köpfigen Teams aus Vorarbeitern, Facharbeitern und Helfern. Foto: Stadtgemeinde Tulln BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 39 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | NIEDERÖSTERREICH 39 Abteilungsleiter Dr. Friedrich Krenn feierte 60. Geburtstag Bildungs-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz gratuliert Abteilungsleiter Dr. Friedrich Krenn zum 60. Geburtstag. Foto: Jürgen Mück dungsangebote wird von den Schulen vorbildlich umgesetzt. Mir ist dabei besonders wichtig, dass die Schüler und deren bestmögliche Ausbildung im Mittelpunkt stehen“, so Jubilar Krenn. Krems: Strasshof: Action und Abenteuer bei Ferienevent Am 12. August 2015 besuchten im Rahmen des Ferienevents der Weinbauschule Krems feiert 140-jähriges Jubiläum Das 140-jährige Bestehen der Wein- und Obstbauschule Krems wurde am 2. Juli mit einem Festakt und einem Winzerfachtag gewürdigt. Die Wein- und Obstbauschule Krems ist das Zentrum der Facharbeiterund Meisterausbildung für Weinbau sowie Kellerwirtschaft und Obstbau. Der Ausbildungszweig VinoHAK, eine Kooperation zwischen der Handelsakademie und der Weinbauschule, schließt nach fünf Jahren mit der Matura und dem Titel Weinkauffrau bzw. Weinkaufmann ab. Der einjährige Speziallehrgang „Weinmanagement“ richtet sich an Betriebsleiter im Weinbau und schließt mit dem Diplom staatlich geprüfte Weinmanagerin bzw. Weinmanager ab. Zudem werden Lehrgänge zum Bio-Weinbau und zum Weinsommelier angeboten. Ein umfangreiches Kursprogramm rundet das Bildungsangebot ab. „Das runde Jubiläum ist ein willkommener Anlass, um auf die Erfolgsgeschichte der Wein- und Obstbauschule Krems hinzuweisen. Denn hier werden nicht nur starke bildungspolitische Signale für die junge Generation www.buergermeisterzeitung.at | de Gehsteig ebenfalls bis zu Sporthalle und Badearena verlängert. „Auf diesem Straßenstück sind tagtäglich viele Kinder und Jugendliche zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Ein sicheres und unfallfreies Miteinander aller Verkehrsteilnehmer ist daher nur möglich, wenn die notwendigen Maßnahmen wie ein gesicherter Fußweg gesetzt werden“, sagt Vizebürgermeister Gottfried Haselmayer beim Lokalaugenschein. Strandbadstraße wird sicherer Foto: z.Vfg. Hofrat Dr. Friedrich Krenn feierte Anfang Juli im Kreis von Direktoren, Lehrern und Mitarbeitern an der Fachschule Pyhra seinen Sechziger. Erste Gratulantin war Bildungs-Landesrätin Mag. Barbara Schwarz, die seine Verdienste rund um die Erneuerung der Bildungsangebote an den Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen in Niederösterreich würdigte. „In den 15 Jahren, die Dr. Krenn nun die landwirtschaftlichen Fachschulen leitet, hat er unter Beweis gestellt, dass er eine Persönlichkeit mit Führungsqualität und Weitblick ist. Die Landwirtschaftsschulen sind in den Regionen Niederösterreichs besten etabliert und stärken mit ihrer engagierten Bildungsarbeit den ländlichen Raum. Als scharfsinniger und umsichtiger Jurist sorgt Krenn für Rechtssicherheit im Schulalltag für Schüler sowie Lehrer gleichermaßen“, betonte Schwarz. Dr. Friedrich Krenn betonte in seiner Festrede, dass er stolz auf die Leistungen der Landwirtschaftsschulen sei, die ihre Verantwortung im agrarischen Bildungsbereich sehr ernst nehmen. „Die gemeinsame Arbeit an der stetigen Erneuerung der Bil- Marktgemeinde Strasshof 56 Kinder den Erlebnispark Gänserndorf, dem Freizeit-Nahversorger im schönen Weinviertel. Im Waldklettergarten konnten die Kids jede Menge Action erleben. Die Kinder nutzten den großzügig angelegten Abenteuerspielplatz mit vielen Geräten zum Klettern, Turnen und Bewegen. Es gab aber auch einen Streichelzoo. Ein besonderes Highlight war das Bogenschießen und der Hochseilklettergarten. Der Erlebnispark war ein eindrucksvolles Abenteuer und fand besonderen Anklang bei den Kindern. Nach der Fertigstellung des Parkplatzes bei der Feuerwehrzentrale folgt nun der Ausbau der Infrastruktur auf der Verbindungsstraße zu den Sportbetrieben. In der Strandbadstraße sind die nächsten Baumaßnahmen für eine verbesserte Infrastruktur im Gange. Zum einen wird die öffentliche Beleuchtung von den Sportplätzen bis zur Badearena erweitert. Zum anderen werden Lichtwellenleiter auf Glasfasertechnik verlegt, um die städtischen Dienststellen besser zu vernetzen. Abschließend wird der Vizebürgermeister Gottfried Haselmayer, DI Helmut Hardegger vom städtischen Straßen-Wasserbau und Johann Bauer von der städtischen Elektroabteilung beim Lokalaugenschein in der Strandbadstraße. Foto: Stadt Krems gesetzt, hier wird auch Kultur weiter gegeben. Es sind schließlich die Winzerinnen und Winzer die dazu beitragen, dass Wein national wie international als Aushängeschild heimischer landwirtschaftlicher Produkte gilt“, so der zweite NÖ-Landtagspräsident, Mag. Johann Heuras. „Die Weinbauschule Krems befindet sich bei der Erzeugung von Qualitätswein im Spitzenfeld und kann den stetig wachsenden Ansprüchen an die Winzerbetriebe erfolgreich gerecht werden. Zahlreiche Prämierungen und Auszeichnungen unterstreichen die Vorreiterrolle in der Forschung, der Beratung, im Marketing und der zeitgemäßen Ausbildung. Dabei trägt die Weinbauschule Krems große Verantwortung, schließlich stellt Niederösterreich mit seinen 28.000 Hektar rund 60 Prozent der Weinbaufläche in Österreich“, betonte Direktor Mag. Dieter Faltl. Im neuen Weinkompetenzzentrum, das vor zwei Jahren eröffnet wurde, steht der Ausbildung modernste Technik zur Verfügung, die Theorie und Praxis auf einer Ebene verbindet. V.li.: Weinmanager Josef Dachauer, Bildungsstadträtin Anna Wegl, Weinmanager Peter Stumpf, Weinmanagerin Christina Hirsch, Direktor Mag. Dieter Faltl, NÖ-Landtagspräsident Mag. Johann Heuras, Bezirkshauptmann Dr. Elfriede Mayerhofer, LK-Vizepräsident Otto Auer und NÖ Weinbaupräsident Franz Backknecht. Foto: Jürgen Mück Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 40 40 OBERÖSTERREICH | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN „Gemeinden mit Unterstützung des Landes auf Zukunftskurs“ Die Zahl der Abgangsgemeinden in Oberösterreich ist seit den Krisenjahren 2009 und 2010 kontinuierlich gesunken. Die Summen der Abgänge gingen weiter zurück – von knapp 27 Mio. Euro im Jahr 2013 auf rund 16 Mio. Euro im Jahr 2014. „Das ist das beste Rechnungsabschlussergebnis seit Jahren und ein klarer Beleg dafür, dass die Steuerungsmaßnahmen und insbesondere die Einführung des kommunalen Benchmark-Sys tems BENKO Wirkung zeigen“, betont Landesrat Hiegelsberger. Er ist als Gemeindereferent in der Landesregierung für 344 (ÖVP, FPÖ, BZÖ und Bürgerlisten) der insgesamt 442 oberösterreichischen Gemeinden zuständig. Die Zahl der Abgangsgemeinden konnte im vergangenen Jahr weiter reduziert werden: 116 Kommunen konnten den ordentlichen Haushalt aus eigener finanzieller Kraft nicht ausgleichen. Dass Gemeinden einen Abgang im ordentlichen Haushalt verzeichnen, hat oftmals strukturelle Gründe. Um die finanzschwachen Kommunen bei ihren Aufgaben zu unterstützen, hat die Oö. Landesregierung auch für das Jahr 2016 die Gewährung einer Strukturhilfe in Höhe von 12 Mio. Euro beschlossen. Oberösterreich steht im Bundesländervergleich gut da: „Laut österreichischem Gemeindefinanzbericht haben wir Inzwischen geringere Abgänge und weniger Abgangsgemeinden als der Österreich-Durchschnitt“, betonen Hiegelsberger und Gemeindebundpräsident Bürgermeister Hans Hingsamer. Finanzausgleich – das Ringen um die Mittel hat begonnen „Während wir noch gespannt die Auswirkungen der Steuerreform für die Gemeinden im Blickfeld haben, gibt es im Hintergrund bereits ein zähes Ringen um die Ausrichtung des künftigen Finanzausgleiches“, erklärt Präsident Hingsamer. Nach Be- 25 Jahre Markterhebung Gunskirchen und Partnerschaft Hengersberg Mit einem zweitägigen Fest feierte Gunskirchen im Juli 25 Jahre Markterhebung und die Partnerschaft mit Hengersberg. Am 11. Juli konnte man bei einem „Tag der offenen Tür“ im Bauhof die zahlreichen Angebote nützen – von Feuerwehrrundfahrten durch das Gemeindegebiet, das Probefahren von Elektroautos bis hin zu Hubschrauberrundflügen. Kindergarten und Hort sowie das Seniorenwohn- und Pflegeheim unterhielten die Zuschauer mit ihren einstudierten Liedern und Tänzen. Für die Kinder wurde mit einer Hüpfburg, Spielstationen, einem Luftballonstart, Knacker grillen und einem tollen Gewinn- und Schätzspiel ein attraktives Programm geboten. Für das leibliche Wohl der insgesamt knapp 800 Besucher wurde entsprechend gesorgt. Am 12. Juli begannen die Feierlichkeiten mit einer Festmesse und einem Festzug von der Kirche zum VZG-Platz, wo der Festakt stattfand. Als Ehrengäste folgten Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber, Landtagsabgeordnete Roswitha Bauer, Landtagsabgeordnete Mag. Silke Lackner, Pfarrer Henryk Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 rechnungen des Finanzministeriums werden Oberösterreichs Gemeinden bedingt durch die Steuerreform von 2016 bis 2019 jedes Jahr zwischen 36 und 41,7 Mio. Euro (rund 3 Prozent) weniger an Ertragsanteilen haben. Bereits für heuer hat das Ministerium die Prognose um mehr als 1 Prozentpunkt nach unten korrigiert. Voraussichtlich schon 2015 und vor allem dann 2016 werden die Ausgaben stärker steigen als die Einnahmen. In diese Zeit fällt der Beginn der Verhandlungen für den nächsten Finanzausgleich. „Die Forderung des Gemeindebundes dazu ist klar und unmissverständlich“, betont Hingsamer. Dazu zählen u.a.: • Keine Verschlechterung in der Oberverteilung, der Gemeindeschlüssel von 11,883 % ist entsprechend den Aufgaben bestenfalls nach oben zu korrigieren. • Jeder Einwohner muss gleich viel wert sein – der abgestufte Bevölkerungsschlüssel in der gegenwärtigen Form hat keine Berechtigung mehr • Klare Zuständigkeiten – Aufgabenreform und Verwaltungsreform müssen Hand in Hand gehen, Entbürokratisierung muss spürbar werden • Gemeinden sind bereit, die Zuständigkeit für das Kindergartenwesen zu übernehmen • Dafür werden die Zuständigkeiten bei der Finanzierung im Gesundheitsbereich abgegeben • Pflegefonds muss verlängert und valorisiert werden • Gemeindekooperationen dürfen durch die Umsatzsteuer nicht belastet werden Hingsamer: „Das sind wesentliche, aber sicher nicht alle Forderungen für die Neugestaltung des Finanzausgleichs.“ Neuer Container-Terminal im Ennshafen geht im September in Testbetrieb Der erste neue, zusätzliche Portalkran steht bereits, fünf neue Gleise sind verlegt – die Bauarbeiten für den neuen ContainerTerminal im Ennshafen sind voll im Zeitplan. Am 15. Dezember wird der erste Containerzug erwartet. Zuvor ist ab Ende September ein Testbetrieb geplant. Das „Enns Multimodal“ genannte Projekt zur Erweiterung des Containerterminals wurde im Juni auch mit dem Staatspreis Mobilität 2015 ausgezeichnet. Es vernetzt die internationalen Verkehrsströme mit den großen Seehäfen und Wirtschaftszentren Europas – von Hamburg über Bremerhaven, Koper und Rotterdam bis Prag. Ostrowski, die Mitglieder des Gemeindevorstandes und des Gemeinderates, die Ehrenbürger und Ehrenringträger sowie eine Delegation aus der Partnergemeinde Hengersberg mit der Gemeindevertretung, den Feuerwehren und dem Reservistenverband der Einladung. Durch das Programm führte Moderator Hubert Huemer, der mit den derzeitigen Bürgermeistern Josef Sturmair und Christian Mayer (Hengersberg) und auch mit den beiden Altbürgermeistern Werner Bachmair (Hengersberg) und Werner Zimmerberger (Gunskirchen) auf die letzten Jahre zurückblickte. Bürgermeister Josef Sturmair zeigte anhand einer Präsentation einige interessante Veränderungen der letzten 25 Jahre – wie zum Beispiel den Anstieg der Einwohneranzahl oder auch der Betriebe auf. Der Frühschoppen wurde von den Gunskirchner Jagdhornbläsern und der Marktmusikkapelle Gunskirchen umrahmt. V.l.n.r.: GV Dr. Josef Kaiblinger, Vbgm. Christine Pühringer, Bgm. Christian Mayer (Hengersberg), Bgm. Josef Sturmair, GV Maximilian Feischl, Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer, Altbgm. Werner Zimmerberger, GV Ingrid Mair, Vbgm. Mag. Karoline Wolfesberger, Altbgm. Karl Grünauer, GV Friedrich Nagl, Altbgm. Werner Bachmair (Hengersberg), Bezirkshauptmann Dr. Josef Gruber BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 41 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | OBERÖSTERREICH Vöcklabruck: Neues Seniorenheim entsteht niorenheim der Stadt Vöcklabruck führen zu dürfen, ist Auszeichnung und große Verantwortung zugleich. Ich freue mich auf diese Aufgabe.“ Klubobmann Steinkellner: Verteilung von Bundesdienststellen als Chance für Oberösterreich V.l.: Bürgermeister Mag. Herbert Brunsteiner, Pflegedienstleiterin Edith Ecker und Stadtamtsdirektor Mag. Karl Pöll heißen den neuen Heimleiter Mag. Robert Hofwimmer herzlich willkommen Foto: z.Vfg. Bürgermeister Mag. Herbert Brunsteiner: „Der Juli 2015 war für das städtische Seniorenheim ein wichtiger Monat, konnte doch am 27. Juli mit dem Bau für das neue Seniorenheim begonnen werden. Zugleich konnte mit Mag. Robert Hofwimmer ein neuer und bereits erfahrener Heimleiter gewonnen werden. Ich bin glücklich über diese Meilensteine und vor allem darüber, dass mit Robert Hofwimmer eine kompetente und hoch engagierte Führungskraft gewonnen werden konnte.“ Mag. Robert Hofwimmer: „Als Vöcklabrucker das Se- „Die Bundesregierung bekommt wieder Arbeit von uns“, zeigt sich Klubobmann Mag. Günther Steinkellner (FPÖ) nach dem einstimmigen Beschluss in der letzten Landtagssitzung erfreut. „Wir waren uns alle einig, dass die Bundesdienststellen gerechter auf die Bundesländer verteilt werden sollen“. Leidglich 3 von 68 Bundesdienststellen haben ihren Sitz nicht in Wien. „Eisenstadt, Graz und Salzburg haben je eine Bundesdienststelle, alle anderen Bundesländer fallen durch den Rost“, erklärt Steinkellner. Mit jeder Bundesbehörde sind qualifizierte Arbeits- und Ausbildungsplätze sowie eine Stärkung der Kaufkraft verbunden. Derzeit profitiert fast ausschließlich Wien von der Ansiedelung der Bundesbehörden. „Diese Ungerechtigkeit muss beendet werden. Auch Oberösterreich sollte von Bundesbehörden profitieren können“, JVP: 4.303 OÖVP-Kandidaten für den Gemeinderat sind unter 35 Jahre alt Rund 30 Prozent der Kandidaten auf den Wahllisten in den 442 Gemeinden sind 35 Jahre alt oder jünger. Für die Junge ÖVP ist die hohe Anzahl ein klares Zeichen, dass sich junge Menschen in Oberösterreich für die Allgemeinheit engagieren und das unmittelbare Umfeld aktiv mitgestalten wollen. Insgesamt stellt die OÖVP im ganzen Bundesland 15.957 Kandidaten. „Die Jungen in Oberösterreich möchten Politik aktiv mitgestalten und sind davon überzeugt, dass Engagement für die Gemeinschaft Sinn macht. Über 4.300 junge Kandidaten bekennen sich in politisch schwierigen Zeiten wie diesen zur OÖVP. Das freut mich und bedeutet gleichzeitig, dass die Arbeit von Landeshauptmann www.buergermeisterzeitung.at | de so Steinkellner. In Deutschland und der Schweiz sind die Bundesbehörden zahlreich auf Länder und Kantone aufgeteilt. Die dortigen Systeme haben sich bewährt. „Das muss doch in Österreich auch möglich sein.. Ich hoffe, die Bundesregierung nimmt unsere Forderungen ernst und zeigt sich gesprächsbereit“, so Steinkellner abschließend. Sommerlager der Feuerwehrjugend stehen im Vordergrund“, erklärte LR Hiegelsberger anlässlich der Eröffnung des Sommerlagers. Der Jugend werden bei der Freiwilligen Feuerwehr wichtige Lebenseinstellungen mitgegeben: Kameradschaft, Einsatz zum Wohl der Bevölkerung und ehrenamtliches Engagement. Die oberösterreichische Feuerwehrjugend zählt rund 9.400 Mitglieder, der Großteil davon tritt später in den aktiven Feuerwehrstand über. Neubau einer Donaubrücke in Mauthausen zwischen OÖ und NÖ „Ob Feuerwehrjugend, ob langjährige Mitglieder – auf unsere Freiwilligen ist Verlass“, betont Landesrat Max Hiegelsberger. Foto: Land OÖ/Röbl Rund 2.500 Jugendliche aus den Bezirken Braunau, Gmunden, Grieskirchen, Ried/I., Schärding und Vöcklabruck trafen sich bis 22. Juli beim Sommerlager in Tarsdorf, um unter dem Motto „Stärker als das Feuer des Drachens“ gesellige und lehrreiche Stunden miteinander zu verbringen. „Teamgeist, Spiel und Spaß Oberösterreich und Nieder österreich haben sich darauf geeinigt, bei Mauthausen (Bezirk Perg) eine neue Donaubrücke zu bauen. Die Kosten von 60 Millionen Euro werden von den Bundesländern zu gleichen Teilen getragen. Die Mauthausener Straße (B 123) verbindet Ober- und Niederösterreich und ist eine zentrale Verkehrsader für Wirtschaft und Pendler. Die 50 Jahre alte Brücke über die Donau stoße aber mit täglich 22.000 Verkehrsteilnehmern an ihre Grenzen. Nun gelte es, den Standort der neuen Brücke zu bestimmen. Das Projekt soll in der kommenden Legislaturperiode umgesetzt werden. Josef Pühringer und seinem Team großen Zuspruch findet“, sagt JVP-Landesobfrau Helena Kirchmayr. Stolz ist Kirchmayr auf jene sieben JVPler, die in ihren Gemeinden als Bürgermeisterkandidaten antreten. „Mit Hannes Humer und Christoph Schragl stellen wir derzeit zwei sehr junge Bürgermeister. Fünf weitere wollen in ihren Gemeinden diese große Verantwortung übernehmen und sich als Bürgermeister für die Mitmenschen einsetzen. Das verdient aus meiner Sicht großen Respekt.“ Die JVP-Bürgermeisterkandidaten im Überblick: Severin Mair (22, Eferding), Michael Huber (26, Überackern), Patrick Lang (27, Eberschwang), Christoph Schragl (27, Traunkirchen), Christoph Gallner (27, Niederneukirchen), Hannes Humer (28, Eschenau), Günter Reichinger (29, St. Johann am Walde). JVP-Obfrau Helena Kirchmayr freut sich über 4.303 JungGemeinderatskandidaten auf den Listen der OÖVP. Foto: JVP Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 41 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 42 42 SALZBURG | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Subventions-Checker ermöglicht Einblick in die Finanzen Vor Kurzem präsentierten Magistratsdirektor Martin Floss, Finanzdirektor Axel Maurer und Jochen Höfferer (Projektleiter ‚Salzburg macht auf‘) den frisch programmierten „SubventionsChecker“ – einen weiteren Meilenstein der Transparenzbestrebungen in der Stadt Salzburg. Dieser bietet einen Überblick über die knapp 1000 Subventionen (budgettechnisch korrekt: „Transferzahlungen“), welche die Stadt Salzburg pro Jahr im Schnitt vergibt. Darunter sind so große Brocken wie die Landesumlage oder Beiträge zur Spitalsfinanzierung an das Land – aber auch die vielen „klassischen“ Subventionen an Sport- Kultur- Das Herzstück: Die Visualisierung Unter http://bit.ly/subventionen_salzburg kann sich ab sofort jeder interessierte Internetnutzer durch die rund 1.000 Direktzahlungen der Stadt klicken. Die interaktive Darstellung erfolgt in Form einer Netzwerkgrafik. Die Förderung für überdachte Radabstellplätze Das Land Salzburg gewährt sowohl Gemeinden als auch Privaten Förderungen zur Errichtung von überdachten Fahrradständern. „Durch diese Initiativen soll Radfahren noch attraktiver als bisher werden“, so Verkehrsreferent Landesrat Hans Mayr. Er weist darauf hin, dass die Förderaktionen noch bis Ende 2016 in Anspruch genommen werden können. Gemeinden werden unterstützt, wenn sie Bahn- oder Bushaltestellen verbessern, z.B. wenn überdachte Radständer bei Haltestellen geschaffen werden. Mit der Förderaktion für die Gemeinden werden diese eingeladen, das Erscheinungsbild und die Sicherheits- und Qualitätsstandards von Haltestellen zu verbessern. „Sechs Gemeinden haben die Förderaktion im vergangenen Jahr in Anspruch genommen. Die Gemeinden Grödig, Großgmain, Obertrum, Köstendorf, Wals und die Stadt Salzburg haben mehr als 33.000 Euro Förderung vom Land Salzburg für die Verbesserung von Bushaltestellen erhalten. Heuer haben bereits neun Gemeinden um Förderung angesucht“, betont Verkehrsreferent Landesrat Mayr. Das Land Salzburg fördert 20 bis 33 Prozent der Kosten für Fahrrad-Abstellanlagen im Bereich von Bushaltestellen. Die maximalen Förderbeträge lie- Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 Subventionszahlungen sind in elf Kategorien (Jugend, Sport oder Kinderbetreuung etc.) eingeteilt, die in der Grafik durch verschiedene Farben dargestellt werden. Die Größe der Knoten entspricht der Höhe der Förderungen. Es sind Fördertöpfe (Kategorien) und Förderempfänger gleichzeitig zu sehen. Die Netzwerkgrafik macht auch sichtbar, wenn ein Fördernehmer Zahlungen aus verschiedenen „Töpfen“ erhält. Zusätzlich sind alle Subventionen auch in einer konventionellen Listenansicht verfügbar. Nach dem Grundsatz von „Salzburg macht auf“, Informationen in größtmöglicher Transparenz verfügbar zu machen, sind die Daten auch im „OGD-Format“ zur automatisierten Weiterverarbeitung online. In einer ersten Tranche sind die Daten der Budgetjahre 2011 – 2014 verfügbar. Alle Daten stammen aus der Jahresrechnung und sind daher endgültig objektiviert. Mittels Filtern können Einschränkungen getroffen werden. Hinterlegt sind auch Details zur jeweiligen Förderung – diese Funktion ist mit mouse-over abzurufen. Per Mausklick sind die Daten der bereits erfassten Budget-Jahre anzuwählen. Genauso ist es möglich, auf Knopfdruck die einzelnen Kategorien miteinander zu vergleichen und die Ar- ten der Transfers (freiwillig, vertraglich oder Pflichtaufgabe) anzeigen zu lassen. Eine Hilfeseite dient der Erläuterung der Fachtermini aus der kommunalen Finanzverwaltung. „Mit unserem Transparenztool werden erstmalig alle Finanzströme – auch zwischen der Stadt und dem Land – sichtbar. Und so kann man relativ leicht erkennen, wer für welches Projekt oder Aufgabe vom Gemeinderat der Stadt Salzburg Geld bekommt. Als Vorsitzender der Finanzkommission des Städtebundes ist mir österreichweit nichts Vergleichbares bekannt, wir setzen damit Maßstäbe. Das freut mich und ich bin mir sicher, dass andere Städte nachziehen werden.“, so Finanzdirektor Axel Maurer. Initiiert und entwickelt wurde dieses Transparenz-Tool von den Finanzprofis der Magistratsabteilung 4 (Finanzabteilung), dem Informationszentrum und dem KDZ (Zentrum für Verwaltungsforschung). Diese Kooperation hat sich schon bei dem Projekt www.offenerhaushalt.at bewährt. Dort werden die Gemeindefinanzen vieler (aktuell rund 800) österreichischen Gemeinden übersichtlich präsentiert. Salzburg war auch bei diesem Tool Vorreiter und stellte damals als erste Stadt in Österreich seine Daten zur Verfügung. gen je nach Ausführung zwischen 5.000 und 8.000 Euro. Details zu dieser Aktion sind unter www.salzburg.gv.at/fahrradparken zu finden. Förderung „Sanierung Fahrradparken“ bei bestehenden Gebäuden Unter dem Motto „Sanierung Fahrradparken“ gibt es eine Förderaktion für die Errichtung von überdachten Radabstellanlagen bei Gebäuden, die vor dem Jahr 2000 errichtet wurden. Konkret fördert das Lebensministerium (klima:aktiv) die Errichtung von Radabstellanlagen bei Gebäuden mit mehr als drei Wohneinheiten, mehr als zehn Arbeitsplätzen oder mehr als 40 Kunden pro Tag. Gefördert werden zum Beispiel auch überdachte Radabstellplätze bei Gemeindeeinrichtungen wie etwa bei Schulen, Seniorenheimen und anderen Stätten. Pro überdachten Radabstellplatz gibt es maximal 200 Euro Förderung (bzw. 400 Euro pro Radabstellplatz mit E-Ladestation). Das Land Salzburg ergänzt diese Förderung: Die ersten 100 überdachten Radabstellplätze, die pro Kalenderjahr für eine Förderung eingereicht werden, werden vom Land Salzburg zusätzlich mit bis zu 200 Euro unterstützt. Weitere Informationen zu dieser Förderung sind unter www.salzburgrad.at in der Rubrik service & tipps abzurufen. Foto: Ursula Hemetsberger Stadt Salzburg: oder Sozialeinrichtungen. „Allen Subventionen steht auch konkreter Mehrwert für unsere Gesellschaft gegenüber, weil mit deren Hilfe Leistungen erbracht werden, die der Markt sonst nicht anbieten würde“, stellt Magis tratsdirektor Martin Floss klar. Insofern sind Subventionen ein wesentlicher Beitrag für die vielfältigen Qualitäten einer lebenswerten Stadt und für den sozialen Ausgleich. Dennoch sind Subventionen oftmals mit der Aura des Geheimnisvollen umgeben und bieten Stoff für Legendenbildung. Floss: „Dem kann man nur durch Transparenz entgegenwirken – weder wir als Stadt noch unsere Subventionsnehmer haben irgendetwas zu verbergen. Unser Subventions-Checker, den wir im Rahmen von `Salzburg macht auf´ entwickelt haben, wird dazu beitragen. Salzburg ist zumindest österreichweit die erste Stadt, die ein derartiges Transparenz-Tool in Betrieb nimmt.“ BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:33 Seite 43 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | SALZBURG 43 Hochwasserschutz-Baustellen in den nördlichen Landesteilen „Jeder Euro in den Schutz der Bürgerinnen und Bürger vor Hochwasser ist gut investiert. Es gibt nichts Schlimmeres als dieses Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit, wenn die Hochwasserwelle anrollt und niemand mehr helfen kann“, so Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Josef Schwaiger kürzlich. In allen Bezirken Salzburgs werden derzeit Großprojekte im Hochwasserschutzbau umgesetzt. Nach den verheerenden Hochwässern in den vergangenen Jahren wurde in Salzburg mit viel Nachdruck und sehr schnell die Umsetzung von Schutzbauten vorangetrieben. Alleine heuer werden wieder rund 14 Millionen Euro im gesamten Land investiert. „In Salzburg setzen wir seit mehr als zehn Jahren konsequent auf vorbeugenden Hochwasserschutz. Genau das hat uns zum Beispiel im Jahr 2014 in Mittersill vor einem neuerlichen Jahrhunderthochwasser bewahrt. Die Schutzbauten wirken, und die Menschen fühlen sich wieder sicherer. Die Expertinnen und Experten des Landes haben die beiden Hochwässer 2002 und 2014 im Pinzgau verglichen. Der Scha- den von 2005 betrug beispielsweise in Mittersill rund 50 Millionen Euro. 2014 konnte eine Überflutung mit dem inzwischen errichteten Hochwasserschutz verhindert werden. Man muss aber beachten, dass 2014 noch mehr Wasser als 2005 gemessen wurde. Wir treiben die Hochwasserschutzmaßnahmen mit Hochdruck weiter voran. Eines der nächsten Projekte wird in Neukirchen-Rosental fertig. Dort kam es im Vorjahr zu schlimmen Überschwemmungen“, so Schwaiger. Aktuelle Hochwasserschutzprojekte Spatenstich für den Hochwasserschutz der Mattig in Obertrum: Landesrat Dr. Josef Schwaiger, Robert Loizl (Schutzwasserwirtschaft Land Salzburg) und Bürgermeister Simon Wallner präsentierten gemeinsam mit den Projektverantwortlichen das Projekt Foto: Franz Neumayr/LMZ Derzeit gibt es in den nördlichen Salzburger Bezirken folgende Baustellen und anstehende Projekte: Tennengau: Die Schwerpunkte 2015 liegen im Tennengau an der Salzach in der Stadtgemeinde Hallein mit rund 3,6 Millionen Euro Investitionskosten. In Umsetzung ist der Bauabschnitt 4. Dabei werden Linearmaßnahmen entlang der Wessel- und der Steinhauser-Promenade (rechtes Salzachufer) samt Entwässerungskanälen errichtet. Es handelt sich dabei im Wesentlichen um Stahlbetonmauern, die so ausgeführt werden, dass Sitzmöglichkeiten an der und Übergänge zur Salzach entstehen. Die Ent- wässerung des Hinterlands erfolgt über die Pumpwerke 4 und 5. Zudem werden beziehungsweise wurden an der Oberalm in Hallein Schutz- und Rückhaltemaßnahmen mit Investitionskosten von 950.000 Euro umgesetzt. Flachgau: An der Mattig in Obertrum wird als Folgeprojekt des Hochwassers von Juni 2013 der Hochwasserschutz inklusive der bereits umgesetzten Behebung des Hochwasserschadens mit einem Gesamtkostenerfordernis von rund 1,4 Millionen Euro im Jahr 2015 abgeschlossen. Im Ortszentrum werden Hochwasserschutzmauern errichtet, dazu abschnittsweise Geländekorrekturen vorgenommen und Begleit- Lärmschutzwand und Park-and-Ride-Anlage für Eben Die nächsten Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur an der A10 Tauernautobahn bei Eben im Pongau fixierten kürzlich Verkehrsreferent Landesrat Hans Mayr mit dem Bürgermeister der Gemeinde Eben im Pongau, Herbert Farmer, und Vertreterinnen und Vertretern der Autobahngesellschaft Asfinag. So sollen 2016 eine Lärmschutzwand im Bereich Gasthofberg und eine Park-and-Ride-Anlage errichtet werden. Der Bau des Kreisverkehrs soll frühestens 2017 starten. Bau und Finanzierung der Lärmschutzwand übernimmt die Asfinag. Bei der Park-and-Ride-Anlage übernimmt das Land den Bau, die Finanzierung teilen sich Land und Asfinag. „Es freut mich sehr, dass dieses wichtige Projekt nun in dieser Form umgesetzt wird und zeigt, dass der Erfolg sicher ist, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen“, betonte Landesrat Mayr. „Durch die zentrale Lage des Ortes mit dem Vollanschluss an die Tauernautobahn und die Anbindung an die B99 Katschberg Bun- www.buergermeisterzeitung.at | de wege angehoben. Südlich des Ortszentrums werden Hochwasserschutzdämme und –mauern errichtet. Dabei werden wesentliche Abfluss- und Retentionsräume südlich des Ortszentrums erhalten, restrukturiert und ökologisch aufgewertet. Die Brücke „Lindenweg“ wird neu gebaut und aufgeweitet. Weiters wurde zur Verbesserung der Hochwassersicherheit an der Saalach im Stadtgebiet von Salzburg, der Gemeinde Wals-Siezenheim und für Freilassing die Absenkung der Sohlpflasterung an der alten ÖBB-Eisenbahnbrücke mit anteiligen Investitionskosten von 400.000 Euro durchgeführt. desstraße und L219 Filzmooser Landesstraße entsteht, gemeinsam mit der Lärmschutzwand beim Gasthofberg, der Park-and-Ride-Anlage sowie mit dem für 2017 geplanten Kreisverkehr, ein perfekter Verkehrsknotenpunkt im Ennstal. Für Schulkinder, Pendlerinnen und Pendler und für Seniorinnen und Senioren werden die Vorteile dieses zentralen Schnittpunktes zwischen privatem und öffentlichem Verkehr eine große Erleichterung sein“, so Bürgermeister Farmer. Asfinag-Vorstände Dipl.-Ing. Alois Schedl und Dr. Klaus Schierhackl: „Mit einer neuen Park-and-RideAnlage in Eben an der A10, wo sich die Asfinag an den Baukos ten beteiligt, unterstützen wir vor allem die Salzburger Pendlerinnen und Pendler. Dieser Parkplatz erleichtert die Bildung von Fahrgemeinschaften enorm und ermöglicht auch den raschen Umstieg zum öffentlichen Verkehr. So werden täglich viele Kilometer und Sprit eingespart. Eine weitere für 2016 geplante Investition der Asfinag in Eben ist eine topmoderne Lärmschutzwand, mit der wir die Anrainerinnen und Anrainer der Tauernautobahn künftig bestmöglich schützen.“ Foto: Bernd/flickr.com Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 21.08.15 12:34 Seite 44 44 STEIERMARK | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Trend der letzten Jahre auch einen Anstieg bei den Scheidungen, jedoch parallel dazu – ebenfalls gegen den längerfristigen Trend – auch einen Zuwachs bei den Eheschließungen.“ mark seit rund 40 Jahren deutliche Bevölkerungsrückgänge zu verzeichnen, die Wohnbevölkerung wäre grob geschätzt um ein Siebtel bzw. 182.000 niedriger (etwa 1.039.000) und die Geburtenzahl wahrscheinlich bei etwa 8.000 statt wie derzeit deutlich über 10.000!“ Die Zahl der Ausländer ist im Verlauf des Jahres 2014 weiter um 8.512 auf 105.694 gestiegen. Dieser Zuwachs ist einerseits eben durch Zuwanderung, anderseits aber auch durch eine deutlich positive Geburtenbilanz der Auslän- Noch nie gab es so viele Steirerinnen und Steirer! Bei der Präsentation der neuesten Daten am 7.8.2015 im Medienzentrum Steiermark haben Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik Steiermark, und sein Kollege Josef Holzer folgende Bilanz gezogen. „Mit 1.221.570 Steirerinnen und Steirer haben wir am 1.1.2015 einen neuen historischen Bevölkerungshöchststand erreicht. Gründe dafür sind hauptsächlich die höchste Zuwanderung seit dem 2. Weltkrieg, aber auch die trotz der weiteren Alterung nur leicht gestiegene Zahl an Sterbefällen und neue Rekordwerte bei der Lebenserwartung. Bemerkenswert ist weiters, dass es trotz eines anhaltenden Rückgangs der Zahl der potentiellen Mütter eine sogar leicht gestiegene Zahl an Geburten gibt. Es gab 2014 gegen den Anhand des zentralen Melderegisters und des darauf aufbauenden Bevölkerungsregisters von Statistik Austria hat die Steiermark 1.221.570 Einwohner per 1.1.2015. Das sind genau um 6.324 oder 0,5 Prozent mehr Bewohner als zum 1.1.2014 und damit der höchste Bevölkerungsstand, der hierzulande je gemessen wurde. Dieses höchste Plus seit 1991 ist hauptsächlich zurückzuführen auf die seit dem 2. Weltkrieg höchste positive Wanderungsbilanz von +7.716, während die Geburtenbilanz mit -1.451 weiterhin stark negativ ist (die statistische Korrektur beträgt 2014 +59). Dieser positive Wanderungssaldo wurde hauptsächlich von ausländischen Migranten (besonders aus den ost- bzw. südosteuropäischen Staaten, Deutschland und Syrien) in den Großraum Graz verursacht, bei gleichzeitiger Binnenabwanderung aus der Obersteiermark. Mayer: „Ohne diese anhaltende Zuwanderung hätte die Steier- Rotes Kreuz Steiermark setzt auf virtuelles Einsatztaktiksystem In den letzten vier Jahren hat das Rote Kreuz Steiermark mit Unterstützung des Landes Steiermark an der Adaptierung einer eigenen Einsatztaktik-Software mitgewirkt, das für steirische Verhältnisse, insbesondere für Großeinsätze, maßgeschneidert wurde. Von der heutigen Präsentation in der steirischen Rotkreuz-Landesleitstelle zeigten sich der steirische Rotkreuz-Präsident Werner Weinhofer und der zuständige politische Referent LH-Stv. Michael Schickhofer begeistert: „Es ist die modernste und umfassendste Simulationssoftware in Österreich“. Führungskräfte und Notärzte bereiten sich künftig mit Computer und 3D-Brillen auf Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 Foto: steiermark.at/Leiss Bevölkerungshöchststand durch Zuwanderung der entstanden. Der Ausländeranteil ist weiter stark ansteigend und beträgt nun an der gesamten Wohnbevölkerung 8,7 Prozent. Österreichweit hat die Steiermark damit nach dem Burgenland und Niederösterreich aber nur den drittgeringsten Anteil. Eine steirische Besonderheit: 58 Prozent der Ausländer stammen aus der EU (davon allein fast ein Viertel aus Deutschland), 17 Prozent aus den nunmehrigen Staaten des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien und Kroatien) und nur 6 Prozent aus der Türkei. V.r.: Josef Holzer und Martin Mayer, Leiter der Landesstatistik, präsentierten die aktuellen Bevölkerungsdaten im Medienzentrum Steiermark wichtige Einsätze vor. Die Simulationssoftware ermöglicht es, bei geringem Kostenaufwand und ohne Einsatz realer Einsatzmittel für verschiedenste Großeinsatzszenarien zu üben. Dank der 3D-Brillen tauchen die Übenden direkt in den simulierten Einsatzort ein. „Das ist die Zukunft“ Wie wichtig das Projekt für die Zukunft der Einsatzorganisationen ist, unterstrich Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer: „Für die Bevölkerung und die Einsatzorganisationen zählt im Ernstfall jede Sekunde. Das neue Einsatztaktiksystem stellt dahingehend eine hervorragende und zukunftsweisende Trainingsmöglichkeit dar, um sich noch gezielter auf das reale Einsatzgeschehen vorzubereiten.“ Der steirische Rotkreuz-Präsident Werner Weinhofer pflichtete dem bei: „Das ist die Zukunft der Führungskräfte-Ausbildung. Und wir sind schon heute dabei.“ V.l.: Präsentation der Software in der Landesleitstelle, Peter Hansak, Michael Schickhofer, Bernt Senarclens de Grancy und Werner Weinhofer Foto: Rotes Kreuz Steiermark BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 21.08.15 12:34 Seite 45 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | STEIERMARK 45 „Ich tu’s Komfortsanierung“: Schritt, aber in der Gesamtheit ein wichtiger Beitrag für den Weltklimaschutz und für eine lebenswerte Steiermark. Umso schöner, wenn damit dann auch noch Geld gespart, die Gesundheit gefördert oder die Behaglichkeit daheim gesteigert werden kann. Man muss es nur wollen und dann auch tun. Herzliche Gratulation an die Gewinner und ich freue mich auf viele weitere Bewerbungen.“ Für mehr Wärme im Leben Wenn auch noch Sommer ist, für die Familie Pichler aus Breitenau am Hochlantsch (Bezirk Bruck/Mürzzuschlag) kann der nächste Winter schon kommen. Seit kurzem läuft in dem Mehrgenerationenhaus die neue Heizungsanlage, die die Familie im Rahmen einer Sanierungsoffensive des Landes Steiermark gewonnen hat. Bauexpertin Simone Skalicki von der Fachabteilung Energie und Wohnbau: „Aus rund 140 Anträgen wurde die Familie Pichler von einer Fachjury ausgewählt. Es hat einfach alles gepasst. Die Heizungsanlage musste unbedingt erneuert werden. Es wohnen zwei Generationen in dem Haus und wesentlich für die Entscheidung war auch noch, dass dadurch eine große Belastung für die Familie wegfällt.“ Insgesamt kostete die neue Anlage rund 31.000 Euro. „Wir haben den Werbespot im Fernsehen gesehen und in der Raiffeisenbank sind wir auf das Antragsformular für die Aktion gestoßen“, erzählt Anna Pichler, die gemeinsam mit ihrer Schwiegermutter Johanna und ihrem Mann Gerhard die Bewerbungsunterlagen an die zuständige Abteilung geschickt hat. Der alte, schon in die Jahre gekommene 23,5 Mio. Euro für Regionalbahn in der Steiermark Gerhard Pichler und Tochter Stefanie begutachten gemeinsam mit Baumeister Hellmut Michael Bartl (Mitte) und Siegfried Glettler sowie Josef Felberbauer (re.) von der Firma Reisinger die neue Heizungsanlage Fotos: Land Steiermark/Zenz Mehrzweckbrenner, war schon eine richtige Belastung für die Familie. Er hatte nur einen kleinen Pufferspeicher und er musste noch händisch mit Holz und Kohle befüllt werden. In der Nacht musste immer jemand aufstehen und nachheizen, meist erledigte das Oma Johanna. „Als wir alle Unterlagen verschickt hatten, habe ich meine Schwiegermutter gefragt, ob sie daran glaubt, das wir gewinnen. Daraufhin hat sie nur gemeint, dass sie an Gott glaube, aber das wir gewinnen, ganz sicher nicht“, erzählt die zweifache Verletzte bei Brand in steirischer Entsorgungsfirma Nach dem Brand bei einer steirischen Entsorgungsfirma haben die Experten einen motorisierten Kompostwender als Ausgangspunkt des Feuers ermittelt. Durch die Abstrahlungswärme des Motors dürften brennbare Materialien wie etwa Öl in Flammen aufgegangen sein. Nach dem Brand mussten drei Feuerwehrleute mit leichten Verletzungen in das LKH Hartberg gebracht werden. Die Flammen hatten am 18. August innerhalb kurzer Zeit auf die Lagerhalle in Unterrohr im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld übergegriffen. 80 Helfer der Feuerwehren waren im Einsatz. Der Schaden dürfte rund zwei Millionen Euro ausmachen, schätzten die Ermittler. Drei Feuerwehrleute erlitten leichte Verletzungen Foto: APA (Symbolbild) www.buergermeisterzeitung.at | de Mutter mit einem Lächeln. Im Herbst 2014 startete das Land Steiermark eine Sanierungsoffensive, bei der es insgesamt sechs kostenlose Haussanierungen zu gewinnen gibt. Eine Familie aus Arzberg im Bezirk Weiz konnte sich bereits über neue Fenster freuen und die Pichlers sind nun die zweiten Gewinner. „Die Aktion ‚Ich tu’s Komfortsanierung′ läuft noch bis Ende des Jahres und wir freuen uns, wenn noch viele Bewerbungen bei uns einlangen. Wenn auch nicht jeder gewinnen kann, so bekommt aber jeder der mitmacht zugeschnittene Informationen für sein Anliegen“, unterstreicht Skalicki. Landesrat Jörg Leichtfried: „Die Steiermark ist mit der ‚Energiestrategie 2025′ und dem Klimaschutzplan Vorreiter in Sachen nachhaltiger Energiepolitik und Klimaschutz. Darauf dürfen wir mit Recht stolz sein. Als neuer Landesrat für erneuerbare Energien und Klimaschutz freut es mich besonders, dass sich so viele Steirerinnen und Steirer im Interesse von uns allen aktiv beteiligen und Verantwortung übernehmen – insbesondere die Verantwortung, einen Lebensstil zu führen, der unsere Umwelt und globales Klima schont. Den Gewinnern möchte ich an dieser Stelle sehr herzlich gratulieren.“ Wohnbaulandesrat Hans Seitinger: „Diese Initiative des Landes Steiermark veranschaulicht sehr deutlich, dass es in vielen Bereichen sehr einfach ist, Maßnahmen für den Klimaschutz und für mehr Energieeffizienz zu setzen. Oft ist es nur ein kleiner persönlicher Verkehrsminister Alois Stöger und der steirische Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried unterzeichneten in Wien ein „Mittelfristiges Investitionsprogramm“ für den Ausbau und die Erhaltung der Steiermärkischen Landesbahn. In Summe werden in den Jahren 2025 bis 2019 rund 23,5 Mio. Euro investiert; die Hälfte der Investitionssumme trägt das Verkehrsministerium im Rahmen der Privatbahnförderung. „Wir wollen in ganz Österreich die beste Infrastruktur für umweltfreundliche Mobilität schaffen. Dafür brauchen wir nicht nur Investitionen in die ÖBB, sondern auch in Privatbahnen. Nur so kann es uns gelingen, noch mehr Personen und Güter mit der Bahn zu befördern“, so Verkehrsminister Alois Stöger. Und der steirische Verkehrslandesrat Jörg Leichtfried betont: „Mit diesem „Mittelfristigen Investitionsprogramm“ sind wir in der Lage, weitere zentrale Schritte für die Zukunft zu setzen. Die steirischen Lokalbahnen sind für die Steirerinnen und Steirer eine unverzichtbare Verkehrsinfrastruktur. Der Erhalt sowie der weitere Ausbau des bestehenden Netzes soll sicherstellen, dass auch künftige Generationen von unseren steirischen Regionalbahnen „in vollen Zügen“ profitieren können.“ Im Rahmen des „Mittelfristigen Investitionsprogramms (MIP) 2015“ werden die Strecken Unzmarkt -Tamsweg, Gleisdorf - Weiz, Peggau - Übelbach und Feldbach - Bad Gleichenberg ausgebaut. Auf diesen Strecken wurden 2014 rund 1,6 Mio. Personen sowie fast eine halbe Million Tonnen an Gütern befördert. Zusätzlich zu den 23 Mio., die das Verkehrsministerium und das Land für die vier genannten Strecken ausgeben, wird eine halbe Million Euro für die Strecke Mixnitz - St. Erhard ausgegeben. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:34 Seite 46 46 TIROL | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Mobilitätszentrum für Lienz und Ausbau der Drautalbahn Verkehrsminister Alois Stöger und die Lienzer Bürgermeisterin Elisabeth Blanik haben vor Kurzem das Ausbauprogramm für den Bahnhof Lienz und die Drautal-Bahnstrecke von Nikolsdorf bis Sillian vorgestellt. Bis 2020 werden rund 50 Mio. Euro in die Modernisierung der Bahnhöfe, Strecken und Anlagen investiert. Das größte Vorhaben in dem Paket: Der Lienzer Bahnhof wird zu einem Mobilitätszentrum ausgebaut, er wird barrierefrei, der Bahnhofsvorplatz und der Busterminal werden neugestaltet, es wird eine Park-&-Ride-Anlage errichtet und die Verbindung von Bahnhof und Stadt wird durch eine Unterführung deutlich verbessert. „Jeder Euro, den wir inves- tieren, kommt den Fahrgästen zugute. Durch den Ausbau wird die Bahn beschleunigt, wir ermöglichen so noch attraktivere Intervalle und den integrierten Taktfahrplan“, so Stöger. In den kommenden fünf Jahren wird die bestehende Infrastruktur so modernisiert, dass damit die infrastrukturellen Voraussetzungen für einen tagesdurchgängigen Stundentakt und ein Halb stundentakt während der Wintersaison im Regionalverkehr zwischen Lienz und Innichen geschaffen werden. Mobilitätszentrum Lienz Das „Mobilitätszentrum Bahnhof Lienz“ ist mit einem Projektvolumen von 25 Mio. Euro das größte Vorhaben in dem Ausbauplan. „Die ÖBB, die Stadt Lienz und das Land Tirol setzen mit diesem infrastrukturellen Großprojekt einen bedeutenden Entwicklungsschwerpunkt für unsere Region. Gemeinsam verbessern wir dadurch die Erreichbarkeit unseres Raumes und setzen einen nachhaltig wirksamen Impuls für die Standortentwicklung der Sonnenstadt und des Bezirks Lienz“, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Blanik, die davon überzeugt ist, dass dieses Projekt zudem einen ambitionierten Ansatz gegen Abwanderungstendenzen aus der Region darstellt. Tiroler Bildungspool Land Tirol und Gemeindeverband gründen Träger für Bildungspersonal An Tirols Schulen sind 230 SchulassistenInnen, 400 FreizeitpädagogInnen und zehn SprachheilpädagogInnen im Einsatz. Beschäftigt sind sie derzeit bei den Kindergarten- und Schulerhaltern, sprich bei den Gemeinden oder Gemeindeverbänden. Das Land Tirol und der Tiroler Gemeindeverband gründen nun eine Trägerorganisation, in der diese Personengruppen angestellt werden. Der Tiroler Bildungspool soll seine Arbeit zu Beginn des Schul- und Kindergartenjahres 2016/2017 aufnehmen. „Der Bedarf an Schulassistenz, Freizeit- sowie Sprachheilpädgoginnen und -pädagogen wird steigen“, ist sich Bildungslandesrätin Beate Palfrader sicher. Gründe dafür sind der Ausbau der Nachmittagsbetreuung, die verstärkte sprachliche Frühförderung und auch die Inklusion von Kindern mit Sonderförderbedarf in das Regelschulwesen. „Mit dem Tiroler Bildungspol wollen wir den teilnehmenden Schulen und Kindergärten bedarfsgerecht und flexibel das notwendige Fachpersonal zur Verfügung stellen. Sind die Mitarbeiterinnen und Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 Stöger betont dazu, dass das Verkehrsministerium und ÖBB mit der Bahnhofsoffensive österreichweit schon über 50 Bahnhöfe in allen Größen erneuert haben. „Eine Erfahrung haben wir dabei immer wieder gemacht: Moderne Bahnhöfe werden auch zu wirtschaftlichen Zentren für die Stadt und die Region. Sie sind eine Drehscheibe für umweltfreundliche, intermodale Mobilität. Mehr Bahn bedeutet mehr Lebensqualität.“ Der Ausbauplan im Überblick Bis 2020 sollen drei Module umgesetzt werden: - Attraktivierung bestehender Bahnhöfe an der Drautalbahnstrecke in Osttirol: Errichtung barrierefreier Bahnsteige/Zugänge, P&R, Busanbindung, Umbau der Gleise und Hochbauten (konkret geht es um die Bahnhöfe und Haltestellen: Sillian, Tassenbach, Abfaltersbach, Mittewald, Thal, neu: Lienz HAK und Dölsach); Projektvolumen: 15 Mio. Euro - Sicherungstechnische Maßnahmen im Bahnhof Sillian und Thal und an Eisenbahnkreuzungen zur Bedienung der Anschlussbahnen; Projektvolumen: 9 Mio. Euro - Umbau des Bahnhofes Lienz zur Mobilitätsdrehscheibe, Projektvolumen: 25 Mio. Euro: Herstellung der Barrierefreiheit, Neugestaltung Bahnhofsvorplatz und Busterminal, Errichtung der P+R Anlage (südseitig), Erschließung der P+R Anlage, Verkehrsaufschließung und Standortentwicklung Die Detailplanungen sollen in den nächsten beiden Jahren durchgeführt werden. Die Umsetzung der Maßnahmen folgt unmittelbar darauf. Die für die Ausbauarbeiten erforderlichen Umsetzungs- und Finanzie rungsübereinkommen sollen jeweils nach Abschluss des jeweiligen Planungsmoduls erstellt werden. Österreichische Photovoltaik-Tagung kommt nach Tirol „Photovoltaische Technologietrends - Perspektiven für die Wirtschaft“ lautet der Titel der Auftaktdiskussion am Vorabend der 13. Österreichischen Photovoltaik-Tagung, die vom 5.-7. Oktober erstmalig in Schwaz in Tirol stattfindet. Die Österreichische und internationale Entwicklung der Photovoltaik präsentieren 30 Experten aus Forschung und Wirtschaft zu den Themen photovoltaische Perspektiven, Licht systeme, Gebäudeintegration sowie Netzintegration und Speichersysteme. Mitarbeiter im Bildungsbereich derzeit oft auf Werkvertragsbasis beschäftigt, sollen sie künftig angestellt sein“, erläutert Palfrader das Konzept. Eine Reihe von Vorteilen für die Gemeinden insbesondere außerhalb der Ballungsräume sieht Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf: „Stellenausschreibungen, Einstellungsverfahren oder Personalverrechnung müssen künftig nicht mehr von den Gemeinden erledigt werden. Auch Standorte mit einem geringen Stundenbedarf können auf qualifiziertes Fachpersonal zurückgreifen.“ Kurzfristige Vertretungen könnten ebenfalls leichter geregelt werden. Mit der Konzeption und Planung des Tiroler Bildungspools wird die GemNova Dienstleistungs GmbH beauftragt. Die Vorarbeiten werden vom Land Tirol mit 50.000 Euro unterstützt. Am laufenden Betrieb wird sich das Land Tirol jährlich mit 150.000 Euro beteiligen. „Der Tiroler Bildungspool ist ein absolutes Pionierprojekt, von dem Gemeinden, Bedienstete, Kinder und Eltern gleichermaßen profitieren“, freuen sich LRin Palfrader und Präsident Schöpf über die zukunftsweisende Initiative. LRin Beate Palfrader und Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf freuen sich über die Gründung des Tiroler Bildungspools. Foto: Land Tirol BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:34 Seite 47 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | TIROL 47 Saubere Mobilität und Lebensqualität Mit dem Energie- und Umweltprogramm „Tirol 2050 – energieautonom“ hat sich die Tiroler Landesregierung zum Ziel gesetzt, den Energiebedarf massiv zu senken und fossile Energieträger durch saubere Energie aus heimischer Erzeugung zu ersetzen. „Wir können dieses Ziel gerade im Mobilitätsbereich nur gemeinsam mit innovativen Unternehmen erreichen. Die Wirtschaft ist ein unverzichtbarer Partner, sie entwickelt und bringt Technologien zur Marktreife, die die Energiewende erst ermöglichen“, sagt LHStv Josef Geisler. LHStvin Ingrid Felipe freut sich über „ein immer dichteres Öffi-Netz, über eine steigende Anzahl von StammkundInnen im öffentlichen Verkehr und über die sinkende Luftbelastung in Tirol“. Umstellung auf Elektromobilität Mehr als 40 Prozent des gesamten Energiebedarfs in Tirol entfallen auf die Mobilität. „Wollen wir unser Ziel der Energieautonomie erreichen, müssen wir das Mobilitätssystem in den kommenden 35 Jahren auf Elektromobilität umstellen“, erklärt Energiereferent Geisler. Im Raumwärmebereich sei die Energiewende be- reits voll im Gange, im Mobilitätsbereich stehe man am Anfang, wenngleich sich die Anzahl der neu zugelassenen Batteriefahrzeuge jährlich verdoppelt. Derzeit sind in Tirol rund 1.300 Elektrofahrzeuge, die an 70 Tankstellen aufgeladen werden können, und sieben Wasserstoffautos – eines davon der Firma SWARCO – unterwegs. Das Land Tirol unterstützt die Anmietung von vier Wasserstoffautos aus dem HyFIVE Projekt. Ein Wasserstoffauto kann um 40 Euro pro Tag für Probefahrten gemietet werden. Sieben der insgesamt acht Wasserstoffautos in Österreich fahren vorwiegend in Tirol. Vom Hausdach auf die Straße Wer Elektromobilität sagt, muss auch Ja zu sauberem Strom sagen. Deshalb baut Tirol nicht nur die Wasserkraft aus, sondern hat auch die Grundlagen für die Nutzung der Sonnenenergie geschaffen. „Der am Hausdach erzeugte Strom soll künftig neben der Wasserkraft die Mobilität auf der Straße sichern. Rein rechnerisch ist das in Tirol durchaus möglich“, so Geisler. Inwieweit die Speicherung von Sonnenenergie unterstützt werden kann, wird derzeit geprüft. Keine Zukunftsmusik, sondern in den meisten Tiroler Gemein- Innsbruck: Bürgermeisterin gratulierte 44 Hochzeitspaaren Die Sonne schien, die Gäste strahlten – dieses Bild zeigte sich kürzlich vor und in der Dogana des Innsbrucker Congresshauses. Dort gratulierte das Stadtoberhaupt Mag.a Christine Oppitz-Plörer insgesamt 44 Jubelpaaren zu ihren Goldenen bzw. Diamantenen Hochzeitsjubiläen: „Wir sind heute hier, um Sie und Ihre Ehen hochleben zu lassen. www.buergermeisterzeitung.at | de den bereits Realität ist eine energieeffiziente Straßenbeleuchtung. „In den vergangenen fünf Jahren haben wir die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LEDStandard gefördert. Fast ein Drittel aller Tiroler Gemeinden hat diese Förderung mit einem Gesamtvolumen von zwei Millionen Euro in Anspruch genommen, umgerüstet und damit bis zu 60 Prozent Energie gespart“, zieht LHStv Geisler Bilanz über einen kleinen Baustein zur Senkung des Energiebedarfs im Verkehrsbereich. Geringere Geschwindigkeit, weniger Treibstoffverbrauch Einen Beitrag zur Reduktion des Treibstoffverbrauchs und damit des Energiebedarfs auf der Straße leistet der Luft-Hunderter. Auf den Autobahnabschnitten in Tirol, in denen Tempo 100 gilt, werden jährlich rund 1,3 Milliarden Pkw-Kilometer zurückgelegt. „Durch die geringere Geschwindigkeit werden um rund 6,5 Millionen Liter weniger Treibstoff verbraucht und 16.000 Tonnen CO2 eingespart“, erklärt Felipe. Die AutofahrerInnen ersparen sich zudem rund 7,5 Millionen Euro an Treibstoffkosten pro Jahr. Laut Mobilitätserhebung des Landes Tirol 2011 werden 56 Prozent aller Werktagswege mit dem Gemeinsam gehen Sie bereits seit mehreren Jahrzenten durch das Leben – das gehört gefeiert.“ Als kleine Aufmerksamkeit bekamen die Jubelpaare die Jubiläumsgabe des Landes Tirol sowie Blumen überreicht. Die Goldene Hochzeit wird nach 50 Ehejahren gefeiert, die Diamantene nach 60. Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer gratulierte den Langzeitehepaaren. Foto: © Die Fotografen Sowohl das Land Tirol als auch das in Tirol ansässige Verkehrstechnologieunternehmen SWARCO setzen auf CO2-freie Mobilität und forcieren die Wasserstofftechnologie. Im Bild von li: SWARCO Eigentümer Manfred Swarovski, Strategieberater Ernst Fleischhacker, LHStvin Ingrid Felipe und LHStv Josef Geisler. Foto: Land Tirol Pkw zurückgelegt, zehn Prozent entfallen auf den öffentlichen Verkehr und elf Prozent auf das Rad. Mehr als ein Fünftel aller Wege wird zu Fuß zurückgelegt. „Das Ziel, den Anteil des öffentlichen Nahverkehrs um drei Prozent zu erhöhen, werden wir schaffen. Ganz im Sinne von ‚Tirol 2050-energieautonom‘ nehmen wir jetzt auch die Umrüstung von Dieselbussen auf Elektrobusse in Angriff“, kündigt Ingrid Felipe an. 80 Prozent Energieeinsparung in der Mobilität „Um die Energieautonomie zu erreichen, müssen wir in den kommenden 35 Jahren alle Mobilitätsdienstleistungsbedürfnisse mit einem Fünftel des heutigen Energieeinsatzes bewältigen“, erläutert Strategieberater Ernst Fleischhacker die Zielvorgabe. Einige positive Trends gibt es schon: Die Anzahl der Neuzulassungen von Fahrzeugen stagniert, der Absatz von Benzin und Diesel nimmt leicht ab, die Zahl der Elektrofahrzeuge nimmt stetig zu. Mit der herkömmlichen Fahrzeugtechnik ist der Umbau des Mobilitätssystems aber nicht zu schaffen, ist Fleischhacker überzeugt. Umso wichtiger seien die Pionierarbeit und die Unterstützung des Technologiewettbewerbs, aber auch die Kooperationen mit der Wirtschaft. Drei Viertel des Energiebedarfs in der Mobilität entfallen auf die Wirtschaftsmobilität, ein Viertel auf Privat-Pkw. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:34 Seite 48 48 VORARLBERG | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Das Land Vorarlberg wird auch in Zukunft ein starker Partner der Montafonerbahn bleiben. Bis Ende 2019 sollen im Rahmen eines Investitionsprogramms rund 3,75 Millionen Euro an Landesmitteln für die Montafonerbahn bereitgestellt werden. Im Fokus der Investitionen stehen die Erhöhung der Sicherheit sowie Maßnahmen zur weiteren Modernisierung. Foto: Reisender1701/flickr.com Voller Erfolg für „Vorarlberg von oben“ Gestartet wurde das Projekt „Vorarlberg von oben“ im Jahr 2008. Produziert wurden damals rund 260 Kurzfilme, mit denen sich Tages- und Urlaubsgästen bereits vorab von zuhause aus ein Bild von ihrem Urlaubsziel machen können. Bis zum heutigen Tag sind die Videoclips, die im Internet auf YouTube sowie unter www.vorarlbergvonoben.at abrufbar sind, mehr als 3,74 Millionen angeklickt worden. Da viele Tourismusbüros und -betriebe die Videospots in die eigene Ho- Start der „Obstbörse Vorarlberg“ Heimisches Streuobst soll nicht im Garten verfaulen, sondern gezielt verwertet werden – das ist das Ziel der „Obstbörse Vorarlberg“, die heuer erstmals über den Verband Obst- und Gartenkultur Vorarlberg (OGV) angeboten wird. Landesrat Erich Schwärzler und Vertreter der Vereine stellten die Initiative am 13. August in Altach vor. Oft bleiben auf Streuobstwiesen Äpfel, Birnen, Zwetschgen usw. liegen, weil der Besitzer nicht die Zeit oder die Möglichkeit hat, alles aufzulesen. Umgekehrt gibt es Moster und Brenner oder junge Familien, die selbst keine Anbaufläche besitzen und daher gerne woanders bei der Ernte mithelfen möchten. Die „Obstbörse Vorarlberg“ ermöglicht es nun sowohl Anbietern als auch Nachfragern, sich an einen der 22 teilnehmenden Obst- und Gartenbauvereine zu wenden, die als Vermittler den Kontakt herstellen. Das Angebot ist kostenlos, auch eine Mit- Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 mepage integriert haben und sich die Klicks auf die Verlinkungen nicht quantifizieren lassen, liegen die tatsächlichen Zugriffszahlen sogar noch um ein Vielfaches höher. Dornbirn bewirbt sich um die „Europäische Jugendhauptstadt 2019“ Über 54 Vertreter und Experten von 43 Institutionen rund um den Jugendbereich haben sich kürzlich bei einer Kickoff-Veranstaltung im Dornbirner Kulturhaus getroffen, um die Bewer- bung zur Europäischen Jugendhauptstadt 2019 professionell vorzubereiten. Nachdem der Stadtrat der Bewerbung zugestimmt hat, wird der Prozess von der Jugendabteilung der Stadt koordiniert. Bis zum 28. Februar 2016, dem Ablauf der Einreichfrist, ist nun Zeit, Konzepte und Ideen zu sammeln. Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann: „In Dornbirn wird sehr viel getan für Jugendliche. Das kann und soll man durchaus auch auf europäischer Ebene sichtbar machen. Die Bewerbung ist in jedem Fall ein Signal der Wertschätzung für die geleistete Arbeit in diesem wichtigen Bereich.“ Der Titel “European Youth Capital (EYC)” wird vom Europäischen Jugendforum für ein Jahr verliehen. Er gibt einer europäischen Stadt die Chance, seine Jugend-bezogenen kulturellen, sozialen, politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten und Entwicklungen zu präsentieren, Jugendbeteiligungsprojekte auszubauen oder zu implementieren, neue Ideen und innovative Projekte zu entwickeln sowie sich als Vorbild für eine nachhaltige Entwicklung von Jugendlichen auf europäischer Ebene zu positionieren. Dornbirn ist die erste österreichische Stadt, die sich um diesen Titel bewirbt. gliedschaft beim OGV ist nicht erforderlich. Mehr dazu siehe auf www.ogv.at. Landesrat Schwärzler dankte den Initiatoren für dieses Engagement: „Es gibt in der Bevölkerung eine Sehnsucht nach Regionalität und nach heimischen Lebensmitteln. Diese Aktion trägt dazu bei, den Wert und die hohe Qualität unseres Obstes und der daraus gewonnenen Produkte wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Das ist ganz im Sinne unserer Landes initiative ‘Ökoland Vorarlberg – regional und fair’. Auch OGV-Obmann Markus Amann betonte, dass auf diese Weise eine unkomplizierte Lösung zur sinnvollen Verwertung von Obst geschaffen wurde. Ein angenehmer Nebeneffekt bestehe darin, dass dadurch auch nette Kontakte entstehen, die das Miteinander in der Gemeinde über die „Obstbörse Vorarlberg“ hinaus fördern. OGV-Obmann Markus Amann, LR Erich Schwärzler und Herbert Wehinger (OGV Altach) stellten die „Obstbörse Vorarlberg“ vor. Foto: VLK/G. Wirth Land stellt für Montafonerbahn bis 2019 rund 3,75 Millionen Euro bereit Foto: VLK/vvo Insgesamt ist das auf fünf Jahre angelegte Investitionsprogramm 10,5 Millionen Euro schwer. Sieben Millionen Euro sollen bis Ende 2019 in die weitere Modernisierung der Sicherungsanlagen und Eisenbahnkreuzungen, in eine geplante Trassenoptimierung im Bereich Bludenz und in die Umstellung der Zugkommunikation investiert werden. In notwendige Erhaltungsmaßnahmen fließen die übrigen 3,5 Millionen Euro. Neben den von Landesseite zugesicherten Mitteln in Höhe von mehr als 3,75 Millionen Euro wird das millionenschwere Investitionsprogramm von Bund, Stand Montafon sowie der Vorarlberger Illwerke AG finanziell gespeist. BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 21.08.15 12:34 Seite 49 AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN | VORARLBERG 49 LH Wallner: „Hohe Lebensqualität setzt intakte Nahversorgung voraus“ Die zukunftsorientierte Arbeit des Vereins „Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung“ wird von Landesseite heuer mit mehr als 49.000 Euro gefördert. Zu den Kerndienstleistungen des Vereins zählt die Beratung von Gemeinden und Dorfläden. Es werden auch Bürgerstammtische und Vortragsveranstaltungen zum Thema organisiert. Darüber hinaus wird mit der Initiative „Dorfladen“ versucht, die Öffentlichkeit noch stärker zu sensibilisieren. „Einen wichtigen Beitrag in Sachen Information und Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung leistet seit April 2008 der Verein ‘Dörfliche Lebensqualität und Nahversorgung’“, erklärt Landesstatthalter Rüdisser. „Für die Nahversorgung kleiner Gemeinden oder Ortsteile können Lösungen nicht einfach verordnet werden. Die Lösung liegt vielmehr in neuen Ideen, in starker Eigen initiative der Betroffenen und in der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit“, so Rüdisser. Mit dem Verein sei dazu ein innovativer Weg beschritten, verdeutlicht der Landesstatthalter. Weitere Informationen zum Verein sind online im Internet unter www.nahversorgung.org abrufbar. Hohenweiler: Land fördert Bau des Jugendparks mit mehr als 66.000 Euro In die Errichtung und Sanierung von Spielplätzen und in die Gestaltung öffentlicher Flächen als kinder- und jugendgerechte Freiräume wird von Landes- und Gemeindeseite weiter tatkräftig investiert. Vor kurzem hat die Landesregierung neuerlich mehr als 66.000 Euro für ein entsprechendes Projekt in der Gemeinde Hohenweiler freigegeben. Im Ortszentrum soll ein Jugendpark errichtet werden. „Unseren Kindern und Jugendlichen mehr Raum geben geht einher mit mehr Lebensqualität für unsere Familien“, betonen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser. Gemeinsam mit der Offenen Jugendarbeit Leiblachtal hat die Gemeinde Hohenweiler im vergangenen Frühjahr Pläne für einen Jugendpark ausgearbeitet. Neben einer Pergola mit Sonnensegel und Hängematten samt Schopf sollen ein attraktiver Ska- Konjunkturranking: Vorarlberg verteidigt bundesweite Spitzenposition Vorarlberg kann im Vergleich mit den anderen Bundesländern weiter ein deutlich dynamischeres Wirtschaftswachstum vorweisen. Das geht aus der jüngst öffentlich gemachten Konjunkturanalyse der Bank Austria hervor, die von Landeshauptmann Markus Wallner und Wirtschaftsreferent Landesstatthalter Karlheinz Rüdisser als weitere Bestätigung für die hohe Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und den eingeschlagenen wirtschaftspolitischen Kurs im Land gewertet wird. Das Wachstum der Vorarlberger Wirtschaft lag der Analyse zufolge im ersten Halbjahr 2015 bei über einem Prozent. Damit sei das gesamtösterreichische Plus von 0,4 Prozent deutlich übertroffen worden. Das Wachstum stehe auf einer soliden und breiten Basis, so die Einschätzung der Bank-AustriaÖkonomen. Für die zweite Jahreshälfte gehen sie von einer weiteren Aufwärtsbewegung aus. Bis zum Jahresende könnte ein Plus von 1,5 Prozent eingefahren werden. Damit wäre Vorarlberg www.buergermeisterzeitung.at | de te-Bereich, eine Parkour-Anlage und ein Beachvolleyballplatz angelegt werden. Zusätzlich werden Bäume gepflanzt, um für mehr Schatten zu sorgen. Der Park wird in unmittelbarer Nähe zu einem ebenfalls geplanten Sportheim errichtet. Vorgesehen ist, die Jugendlichen tatkräftig in die Umsetzung des Jugendparks miteinzubeziehen. Mit familieplus zu noch mehr Kinder-, Jugendund Familienfreundlichkeit Das 2011 gestartete familie plus-Programm für mehr Kinder-, Jugend- und Familienfreundlichkeit in den Gemeinden wird von Landesseite heuer mit mehr als 176.000 Euro unterstützt. Das innovative und österreichweit nach wie vor einzigartige Projekt will Familienorientierung in allen Bereichen fest verankern. Bis zum heutigen Tag haben sich schon 13 Vorarlberger Gemeinden der Initiative angeschlossen. Mit der stetig wachsenden Zahl von familieplus-Gemeinden sehr zufrieden zeigt sich Landeshauptmann Wallner. „Indem sich immer mehr Gemeinden ausdrücklich zur Umsetzung des Programms bekennen und damit dem Thema einen ganz wie schon im Vorjahr bundesweit wieder an der Wachstumsspitze zu finden. Die erfreuliche Entwicklung ist für Landeshauptmann Wallner und Landesstatthalter Rüdisser zuallererst ein Erfolg sowie ein Verdienst der tüchtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Betrieben und der vielen engagierten Unternehmerpersönlichkeiten im Land. Hinzu kommt ein enormer Einsatz des Landes im Bereich Bildung und Ausbildung. Um die hohe Innovationskraft des Produktionsund Wirtschaftsstandorts zu stärken, räumt das Land auch der Weiterentwicklung und Förderung von Wissenschaft und Forschung allerhöchste Priorität ein, erläutert Landesstatthalter Rüdisser. In den vergangenen Monaten wurde intensiv an der Entwicklung einer neuen Forschungsstrategie gearbeitet, um für die Anforderungen noch besser gerüstet zu sein, erläutert Rüdisser. Die starke Fokussierung der Vorarlberger Wirtschaft auf Forschung und Entwicklung wird bei den Patentanmeldungen am deutlichsten sichtbar. Hier liegt Vorarlberg ebenfalls an einer Spitzenposition, nicht nur österreich- sondern sogar europaweit. besonderen Stellenwert im Rahmen der gesamten gemeindepolitischen Arbeit einräumen, wird ein wichtiges Signal gesetzt“, verdeutlicht der Landeshauptmann. Teilnehmende Gemeinden erklären sich bereit, sämtliche Entwicklungen und Entscheidungen, die in ihrer Zuständigkeit sind – von Wirtschaft, Mobilität und Wohnen bis hin zu Bildung und Integration – immer auch im Zusammenhang mit den Bedürfnissen der Familien zu betrachten. „Dazu gehört in erster Linie auch die aktive Einbindung und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger“, erläutert Wallner. Bei diesem langfristig angelegten Prozess steht das Land den Kommunen – die dafür genauso wie beim e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden einen Beitrag entrichten – mit einem umfangreichen Servicepaket tatkräftig zur Seite. Folgende dreizehn Städte und Gemeinden nehmen derzeit im familieplus-Programm teil: Bezau, Bludesch, Brand, Bürserberg, Dornbirn, Hohenems, Hörbranz, Langenegg, Mellau, Mittelberg, Nenzing, Rankweil und Sulzberg. Bei der letzten Auditierung im Juli 2014 erhielten die Gemeinden Bezau, Hohen ems, Mellau und Nenzing die Auszeichnung zur besonders familienfreundlichen Gemeinde. Die nächste Auditierung und Auszeichnung ist für das Jahr 2016 geplant. Hochwertige Ausstattung für LBS Bludenz Für die Anschaffung einer neuen CNC-Drehmaschine samt elf modernen Programmierplätzen an der Landesberufsschule Bludenz hat die Landesregierung kürzlich auf Antrag von Schullandesrätin Bernadette Mennel einen Landesbeitrag in Höhe von 190.800 Euro freigegeben. Jahr für Jahr werden beachtliche Summen in die Vorarlberger Berufsschulen investiert. In diesem Jahr sind es rund sechs Millionen Euro, die in den Berufsschulsektor fließen. Der größte Brocken, etwa vier Millionen Euro, ist für die umfangreichen Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten an der Landesberufsschule Feldkirch vorgesehen. Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 BZ080915_LAENDER.e$S_LÄNDER 20.08.15 15:34 Seite 50 WIEN | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN Das entspricht fast einer Verdoppelung der in Wien angemeldeten eAutos und rund fünf Prozent aller Wiener Taxis. Wiener Taxiunternehmen winken zahlreiche Anreize, um ihre Taxis auf rein elektrischen Antrieb umzustellen. Durch die Förderung des bmvit gibt es pro Fahrzeug 8.000 Euro zur Anschaffung eines e-Autos. Wien Energie stellt zehn Schnell-Ladestationen im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung und schenkt den eTaxlern den Strom für das erste Betriebsjahr. Und nicht zuletzt unterstützt der waff das Projekt gezielt mit Ausbildung und Jobgarantie. Rund 50 eTaxilenkerInnen gibt es bereits, weitere 200 werden noch gesucht. 250 Wiener eTaxis für Wien Das im Mai erstmals angekündigte Projekt eTaxi kommt nun auf Initiative von Verkehrsminister Alois Stöger und Wiens Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner rasant in Fahrt. Das Projekt der Wiener Stadtwerke ist Sieger einer Ausschreibung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und eines der weltweit größten Vorhaben dieser Art. Wie Stöger und Brauner am Mittwoch in einem Pressegespräch betonten, sollen in zwei Jahren insgesamt 250 eTaxis in Wien unterwegs sein. Cooler Vintage-Markt mit Altwaren Wahre Schnäppchen, coole Vintage-Möbel, Geschirr, Kleider, Bücher, Sportgeräte: Das alles und noch viel mehr bietet der neue 48er-Tandler in der Siebenbrunnenfeldgasse 3 im 5. Bezirk. Bürgermeister Michael Häupl und Umweltstadträtin Ulli Sima haben die neue Einrichtung zur Weiterverwendung von intakten Altwaren am 20. August eröffnet. „Damit geben wir der Abfallvermeidung und Weiterverwendung von gebrauchten Gegenständen in Wien neuen Schwung. Der 48er-Tandler ist gut für die Um- SP-Schicker ad Wiener Grüne: „Nicht mit Wiener Geld NÖ-Gemeinden finanzieren“ „Wir sind nicht dafür, dass wir mit dem Steuergeld der Wienerinnen und Wiener Umlandgemeinden in Niederösterreich finanzieren. Die Gemeinden könnten sich ja – wie in Schwechat bereits praktiziert – in die Öffi-Kernzone ‚einkaufen’. Wenn ein Interesse daran besteht, den NiederösterreicherInnen ein attraktives öffentliches Verkehrsangebot zu bieten, um in die Stadt zu fahren, muss das Land Niederösterreich Geld für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in die Hand nehmen – und nicht die Stadt Wien“, sagt Rudi Schicker, SPÖ-Wien-Klubvorsitzender, in Bezug auf die Forderung der Wiener Grünen, die 365Euro-Jahreskarte nach Bürgermeister Zeitung 8-9/2015 welt, natürlich auch gut fürs Geldbörsel, denn man kann zu günstigen Preisen tolle Waren kaufen“, so Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima bei der Eröffnung. Die MA 48 unterstützt seit langem unterschiedliche karitative Einrichtungen, die Erlöse des Tandlers kommen dem TierQuarTier Wien zu Gute. Das bunte Sortiment stammt aus Abgaben auf den Wiener Mistplätzen, wo intakte Gegenstände in der „Tandler-Box“ seit längerem gesondert gesammelt werden, zudem kommen auch nicht abgeholte Fundgegenstände in den Verkauf. INSERENTENVERZEICHNIS Atzwanger 51 AZ-Tech 51 Bauernfeind 13 Esch-Technik 15, 51 Fritz Friedrich Ges.m.b.H 51 Greco 11 Hauer Franz GmbH & Co. KG 51 Hinke 51 Kalbacher 51 Katz & Klumpp Ges.m.b.H. 51 Mauch 51 Meindl 51 Morgenroth 51 48er-Tandler Foto: Wiener Stadtwerke 50 Stadträtin Ulli Sima und Bürger meister Michael Häupl eröffnen 48erTandler Foto: Houdek/PID Niederösterreich auszuweiten. Und Schicker weiter: „Für nur einen Euro pro Tag in einer Metropole unterwegs zu sein, das gibt es nirgendwo anders – Wien ist konkurrenzlos günstig. Im europäischen Vergleich zählt die Wiener Linien-Jahreskarte zu den günstigsten ihrer Kategorie. Und auch für die jungen Wienerinnen und Wiener gibt es ein unschlagbares Angebot, um die Öffis nicht nur für die Fahrt zur Schule oder zum Lehrbetrieb nutzen zu können. Exkursionen mit der Schule oder auch einmal mit Freunden einen Ausflug an den Neusiedler See machen, sind damit ohne weitere Zusatzkosten einfach möglich. Das Top-Jugendticket für die Verkehrsverbund Ost-Region (d.h. Wien, NÖ und Burgenland) um 60 Euro im Jahr zeigt uns, dass alle davon profitieren, wenn Niederösterreich bereit ist, zu investieren“, verdeutlicht Schicker. Foto: Wiener Linien ÖWAV 7 Riess GmbH & Co. KG 51 Springer Kommunaltechnik 51 Stausberg 51 STS Funtrain 51 Sturmbauer 51 BZ0715_BZQU_BZQU 20.08.15 14:51 Seite 51 BEZUGSQUELLENREGISTER Jeden Monat aktuell: Österreichs größtes kommunales Bezugsquellen-Register Anlagen- und Bäderbau, Wassertechnik Bummelzüge Kinderspielplatz und Fallschutz-Komplettprogramm Kommunaltechnik Rasen- und Grundstückspflegemaschinen KK HOLZ für GARTEN, PARK und SPIEL BUMMELZÜGE ERZEUGUNG A-9020 Klagenfurt Tel. 0043-463-46622 Fax +15 A-5020 Salzburg · Fürbergstraße 27 Telefon 0 66 2/64 18 69 · Fax 0 66 2/64 22 45 E-Mail: [email protected] http://www.atzwanger.net Email: [email protected] Homepage: www.funtrain.at Bädertechnik, Schwimmbecken Hallenboden-Schutzbelag Katz & Klumpp GesmbH 9586 Fürnitz/Villach 04257 2131-0* 04257 2131-75 [email protected] www.spielanlagen.at VORSPRUNG DURCH QUALITÄT www.springer-kommunal.at Kommunalfahrzeuge und Kommunaltechnik Kommunaltechnik, Winterdienst Schilder u. Emailschilder recreating pools feel the future! 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Mindestbestellmenge 500 Stück In zwei Größen erhältlich Stück € 500 1,25 1000 0,97 2000 0,67 3000 0,60 6000 0,55 per Stück A252500 Kirchberg-Thening Fragen Sie an bei: Horowitz & Weege Marktgemeinde Günselsdorf 1180 Wien, Kutschkergasse 42 Tel.: 01478 18 88, Fax: 01478 18 88-52 [email protected] | www.horowitz-weege.at Der Ortsbildspezialist für Österreich/Deutschland Stück € 500 1,10 1000 0,87 2000 0,60 3000 0,54 6000 0,49 per Stück Bestellungen an: Horowitz & Weege, 1180 Wien, Gentzgasse 17, Tel.: 0043 1 478 18 88, FAX 0043 1 478 18 88-52 eMail: [email protected] | [email protected] Hiermit bestellt die Gemeinde: großes Wappen___ Stück / kleines Wappen ___ Stück ___________________________________________________________________________________________ Als Vorlage maile ich Ihnen unser Gemeindewappen zu. Wir bitten um Anruf zwecks Beratung. Datum: _____________ Unterschrift:__________________________________________________________
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