Von Insolvenzen in Knie gezwungen 43 Arbeitsplätze bei der Firma "Keramischer Siebdruck Schiffl" in Gefahr – Hohe Umsatzeinbrüche Tirschenreuth. (ws) Nur selten kommen in diesen Tagen gute Nachrichten aus dem Bereich der Wirtschaft in der Region. Im Fahrwasser des Niedergangs der Porzellanindustrie trifft es jetzt auch Unternehmen, die im Umfeld dieser Branche tätig sind. Umsatzeinbrüche und Bankenforderungen haben den Betrieb "Keramischer Siebdruck Schiffl" in die Knie gezwungen. Damit sind weitere 43 Arbeitsplätze in der Region in Gefahr. In dem noch jungen Betrieb haben gerade die Umsatzeinbrüche in der Porzellanbranche für schwierige Zeiten gesorgt. Durch Insolvenzen in diesem Bereich hätte die Firma mit Karlheinz Schiffl an der Spitze Verluste in sechsstelliger Höhe hinnehmen müssen, teilt das Unternehmen mit Sitz im Gewerbegebiet "Ost" mit. Weiter verschärft worden sei die Lage durch die schlechte Zahlungsmoral der Kunden. Für das Ende dieser dramatischen Entwicklung hätten schließlich auch die Banken gesorgt, die trotz Interventionen seitens der Politiker eine Verlängerung des bestehenden Darlehens nicht mehr vornehmen wollten, lässt sich in der offiziellen Stellungnahme des Unternehmens nachlesen. 300 Modelle pro Jahr Gerade diese Haltung hätte das Unternehmen zum "bitteren Weg in die Insolvenz" geführt. Am vergangenen Montag folgte dann der Insolvenzantrag beim Gericht in Weiden. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Nürnberger Rechtsanwalt Dr. Steffen Goede bestimmt. Betroffen von dieser negativen Entwicklung sind bei dem Unternehmen insgesamt 43 Arbeitsplätze in den Bereichen keramischer Siebdruck, Modell- und Formenbau sowie Lithografie, dem Tätigkeitsfeld des Unternehmens. Dabei hat die erst elfjährige Firmengeschichte durchaus auffällige Kapitel geschrieben. 1994 gründete Karlheinz Schiffl den Betrieb mit den Bereichen Modell- und Formenbau, erweiterte 1997 mit der Druckvorstufe, der Lithografie. Damit wurde die Einrichtung der Porzellandekore auf verschiedene Serienteile begonnen. Aktuell wurden in der Dekorabteilung pro Jahr rund 300 Modelle und Dekore entworfen. Druckstraßen eingerichtet Bereits 1997 reifte auch der Gedanke, eine eigene Siebdruckerei als Folge der Druckvorstufe einzurichten, so die Stellungnahme des Unternehmen. In Jahr darauf folgte der Bau von sechs Druckstraßen mit modernsten Maschinen, die im Drei-Schichtbetrieb ihre Arbeit aufnahmen. Fast 70 Personen wurden damals beschäftigt. Die technische Aufrüstung des Unternehmen hatte allerdings auch einen hohen Investitionsaufwand und eine entsprechende Finanzierung erfordert. Die andauernde, rezessive gesamtwirtschaftliche Lage hätte im vergangenen Jahr zur Korrektur auf einen Zwei-Schichtbetrieb gezwungen, so die Mitteilung. 45 Mitarbeiter, darunter fünf Auszubildende in den Berufen keramischer Siebdrucker und Druckvorlagenhersteller fanden hier noch ein Auskommen. Doch auch mit kleiner Mannschaft hätte der Betriebe die Insolvenzen der Branche und die schlechten Zahlungsmoral der Kunden nicht verkraftet. "Am Ende war eine Fortführung der Finanzierung nicht mehr möglich", lautete die bittere Bilanz. Als Folge hätten auch die Kunden nur mehr eingeschränkt beliefert werden können, was wiederum die Auftragssituation weiter verschlechterte. Anwalt vor Ort Die Zukunftschancen des Unternehmens wird jetzt Dr. Steffen Goede ausloten müssen. Ziel seiner Bemühungen ist in Zusammenarbeit mit den Banken eine Weiterführung des Betriebes mit einem Großteil der Belegschaft zu erreichen. Zu ersten Gesprächen war der Anwalt am gestrigen Dienstag vor Ort in Tirschenreuth. Dort wird derzeit weiter an den vorhandenen Aufträgen gearbeitet. Quelle: Der Neue Tag -2-
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