GEMEINDEBRIEF Pastoraler Raum HofheimKriftel Pfarrei St. Peter und Paul, Hofheim Pfarrei St. Georg und Bonifatius, HofheimMarxheim September 2015 ENTSPANNEN INHALT IMPRESSUM Das Thema: Entspannen 4 10 Gebote der Gelassenheit 8 Die Welt der Gegensätze 10 Yoga bis Qi Gong 11 Entspannungstipps 12 Ein besonderer Ort: Taizé 13 GEISTLICHES WORT 16 BLICK ÜBER DEN KIRCHTURM 18 Entspannungsorte 18 Herausgeber: Pfarrgemeinderäte Sehnsuchtsorte 19 von St. Peter & Paul, St. Georg & Firmung 20 Bonifatius, AG Gemeindebrief Theologie am Abend 21 Mitarbeiter/innen: Bergkapelle, Lorsbacher Kirche 22 Matthias AdlerMachill, Beate Barth, Hospizverein 23 Maria Colloseus, Doris Etter, Brigitte PfarrgemeinderatsWahl 24 Garrido, Yvonne Giesen, Helmut Seniorengottesdienste 25 Gros, Stefan Hauck, Lore Heinen, Nachruf Sr. Anne 26 Bernhard Hohmann, Christine Kirchenmusik in St. Vitus 28 Krempel, Silke Krüger, Adelheid Thomasgottesdienst 28 Markert, Odila Machill, Astrid Schlag, Britta Schley, Barbara Schmidt, Ernst Wicklein, Andreas Winckler LOKALTEIL St. Peter und Paul: RUND UM DEN KIRCHTURM 30 V.i.S.d.P.: Britta Schley, Pfarrgasse 4, 67195 Hofheim 30 Jahre Junger Chor Interview mit Fritz Krüger 30 Lokalteil Marxheim: Gerd Schlüter FREUD UND LEID 33 Grafische Gestaltung: Anja Feix, Grübelfabrik, FrankfurtHöchst LOKALTEIL St. Georg und Bonifatius: Druck: rheinmain geschäftsdrucke, Gottesdienste und Termine 35 HofheimWallau Kleinkindergottesdienste 37 Auflage: 3 500 Exemplare EMail: gemeindebrief@stpete Ausblick Maria Frieden FREUD UND LEID 38 Nachrichten Thomasgemeinde 39 PIET UND PAULE ES DÜTTSCHE rundpaulhofheim.de EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, Für viele sind die gerade zu Ende Auch im Umfeld der Gemeinde gegangenen Sommerferien eine ge macht sich dieser negative Trend wichtige Zäsur im Jahreslauf. Das bemerkbar. Umso wichtiger ist es, fängt bei den Kindern an, für die dem immer wieder kleine Auszeiten sechs Wochen ohne Schule der entgegenzusetzen, Momente, in de Inbegriff von Freiheit ist – eine eher nen man »die Seele baumeln las moderne Errungenschaft, denn noch sen« kann, wie Tucholsky so schön vor wenigen Jahrzehnten standen für sagt. Vielleicht geben Ihnen die die Hofheimer, Marxheimer und nachfolgenden Texte die ein oder Krifteler die Obsternte und andere andere Anregung, um im Alltag Arbeiten an. War früher die unter innezuhalten und sich eine Pause zu richtslose Zeit für die Hilfe in der gönnen. Landwirtschaft gedacht, so soll sie Ihre Redaktion heute bewusst der Erholung dienen. Auch in der zunehmend arbeits verdichteten Welt der Erwachsenen sind die »großen Ferien« ein Fix punkt. Mit Blick auf die in Hofheim vertretenen Sinusmilieus ist der An teil derjenigen, die wöchentlich mehr als 50 Stunden arbeiten, auch am Abend und am Wochenende noch dienstliche EMails checken, hoch. Wirklich abschalten gelingt da immer seltener, die Angst, bei Vorgesetzten als »LowPerformer« zu gelten und der fast aussichtslose Versuch, die durch endlose Meetings verloren gegangene Arbeitszeit wieder einzu holen, halten den Druck permanent aufrecht. Idealer Ort zum Relaxen: die Pfingstweide am Krankenhaus 3 DAS THEMA ENTSPANNEN IRGENDWANN IST DER AKKU LEER WARUM RUHEPHASEN WICHTIG SIND Kennen Sie auch solche Tage, wo dern? Dann sehnt man sich so richtig die Arbeit schier kein Ende nimmt? nach Nichtstun, einfach ins Blaue Wo tagsüber das Telefon, Meetings Gucken, Musikhören, einem Buch, und Mails überhand nehmen und einem Film oder möchte ins Grüne. danach noch lange kein Feierabend Das hat nichts mit Faulheit zu tun ist, weil hungrige Familienmitglieder, oder dass man sich drücken möchte, Steuer und Wäsche ihren Tribut for sondern ist eine natürliche Reaktion: Einfach mal nichts tun: Auch die Seele muss in der Alltagshektik hinterher kommen 4 Auf Anspannung muss eine Ent permanent präsent sein und spannung folgen. Bei den nötigen Höchstleistungen erbringen zu müs Entspannungsphasen löst der Körper sen, sind ständig »on« und schrei eine ruhigere Atmung aus, eine ben auch um Mitternacht noch Ant niedrigere Herzfrequenz und eine wortmails an Kunden oder den Chef. verminderte Kreislaufleistung. Wer das zur Gewohnheit werden Denn der Körper kann nicht pau senlos mit hoher Betriebstemperatur laufen; ein geschwächter Körper ist lässt, glaubt am Ende tatsächlich, er sei unersetzbar. Dabei ist »die Kunst des Ausru anfälliger für Krankheiten. Und auch hens ein Teil der Kunst des Arbei die Seele muss »hinterherkommen«, tens,« wie der amerikanische muss das Erlebte verarbeiten. Was Schriftsteller John Steinbeck einst passiert, wenn der Mensch nur läuft erfasste. Auch das deutsche Ar und läuft und läuft, kennen wir: Ir beitszeitgesetz ordnet wohlweislich gendwann ist der Akku leer, die an, dass zwischen zwei Arbeitspha Energien sind aufgebraucht, nichts sen eine Pause von mindestens elf geht mehr. Sport als Ausgleich ist Stunden liegen muss. Wie das »Ma zwar gut für den Organismus, doch nagerMagazin« vergangenen Monat sollte dieser nicht übertrieben wer feststellte, vergessen selbsternannte den manche rennen hier buch Karrieristen und SmartphoneJun stäblich vor sich selbst weg. kies, wenn sie um Mitternacht noch »Der Mensch braucht Stunden, wo die Mailanfrage ihres Chefs beant er sich sammelt und in sich hinein worten, »dass die zwingende ge lebt«, wusste schon Albert Einstein. setzliche Ruhephase zwischen Ar In diesen Mußezeiten, wenn Kopf beitsende und Arbeitsbeginn nach und Seele frei werden, tankt der diesem nächtlichen Maileinsatz neu Mensch auf und kommt nicht selten zu laufen beginnt«. Auch der Ar zu wunderbaren neuen Ideen, zu ei beitgeber sollte diese Regelung zum ner Kreativität, die weiterwirkt. Gesundheitsschutz beherzigen falls Dabei ist es oft gar nicht leicht, nicht, riskiert er ein Bußgeld von bis sich der allgemeinen Arbeitshektik zu 15.000 Euro und im Falle vor zu entziehen. Wer im Hamsterrad sätzlichen Handelns gar eine Frei des Arbeitens erst einmal drin ist, heitsstrafe von bis zu einem Jahr. bekommt häufig nicht mehr mit, wie In der Tat ist die Informationsflut sehr sich die scheinbare Wertschät für die meisten nicht bereichernd, zung für erfolgte Leistung verselb sondern erdrückend. Wie »Zeit« ständigt. Die Workaholics glauben, Wissenschaftsredakteur Ulrich 5 Schnabel in seinem Buch »Muße Vom Glück des Nichstuns« belegt, zeigt die Hirnforschung folgendes: »Wer ständig online und erreichbar ist und sein Arbeitsgedächtnis mit Reizen überflutet, schwächt gerade das, was er zum Auswählen am dringendsten braucht: seine Wil lenskraft. Ergo: Auch unser Gehirn braucht Erholungspausen.« »Die Zeit ist für den Menschen da, nicht der Mensch für die Zeit,« er kannte Johann Gottfried Seume En de des 18. Jahrhunderts und er wusste, wovon er sprach. Er nahm sich die Zeit, ab 1801 zwei große Reisen nach Sizilien sowie nach Finnland und Russland zu unterneh men, zu Fuß. Seine Erlebnisse hielt er im »Spaziergang nach Syrakus« Tiefenentspannt: Redaktionskatze Nala fest und gedachte mit großem Lobe seines Schuhmachers... Mit seinem Schöpfung der Welt eingeführt: Am Zitat erweitert Seume ein Jesus siebten Tag ruhte er. Das nahmen Wort: »Der Sabbat ist für den Men sich die Juden zum Vorbild: »Sechs schen da, nicht der Mensch für den Tage sollst du deine Arbeit tun; aber Sabbat.« (Mk 2,27) Damit wies Je am siebten Tag sollst Du feiern, auf sus die Vorwürfe bürokratischer dass dein Ochs und dein Esel ruhen Besserwisser zurück, als seine Jün und deiner Magd Sohn und der ger am Feiertag gegen den Hunger Fremdling sich erquicken.« (2 Mose einige Ähren gerupft hatten, was die 23, 12) Dieser eine Tag der Ruhe im Gelehrten als verbotene Arbeit an Wochenkreislauf hat sich bei den prangerten. monotheistischen Religionen bis in Denn auch der großzügige Gott, die heutige Zeit erhalten: bei den der sich in dem landläufigen Sprich Muslimen der Freitag, bei den Juden wort »den lieben Gott einen guten der Samstag, bei den Christen der Mann sein lassen« wiederfindet, hat Sonntag. Für diese Art der Ruhe, die das Prinzip der Ruhe schon bei der Entspannung am siebten Tag der 6 Woche, wird in Zeiten der Arbeits progressive Muskelentspannung verdichtung immer wieder gekämpft. (PME) nach Edmund Jacobson, bei Allerdings ist es für viele betrieb der einzelne Muskelpartien in einer same Menschen, die permanent auf Reihenfolge zunächst angespannt »stand by« sind, gar nicht immer und dann gezielt entspannt werden, einfach, Ruhephasen auszuhalten. wodurch der gesamte Körper tiefen »Die allgegenwärtige Berieselungs entspannt wird. musik ist wie Gehirnwäsche. Es gibt Dem entspricht im geistigen Be kein Schweigen mehr. Man versucht reich die Meditation; das lateinische uns zu erdröhnen«, fasste der Gei »meditatio« kommt von »Nachden ger und Dirigent Yehudi Menuhin ken«. In der christilichen Tradition seine Beobachtungen der allgegen beinhalten die Konzentrationsübun wärtigen Rastlosigkeit zusammen. gen das Loslassen der Gedanken und Und anscheinend ist die Angst im die Ausrichtung auf Gott: Nichts Umgang mit Stille kein neues Phä herbeidenken, sondern geschehen nomen. 2.600 Jahre vor Menuhin lassen. hatte der chinesische Philosoph Laotse festgehalten: »Die größte Offenbarung ist die Stille« davon »Die größte Offenbarung ausgehend, dass nur wenige dieses ist die Stille.« kontemplative Zuhören ertragen. Laotse Häufig setzen sie Stille mit Allein sein gleich. Nun ist Alleinsein kei neswegs negativ, es kann unheim lich guttun, wenn man nach viel Das setzt eine entspannte Haltung Trubel einmal seine Ruhe hat. Nicht zu sich selbst wie zu seiner Umwelt selten jedoch setzen Menschen Al voraus: »Eine halbe Stunde Medita leinsein mit Einsamkeit gleich, was tion ist absolut notwendig, außer, sie als quälend empfinden. Stille ist wenn man sehr beschäftigt ist. Dann eine Auszeit vom Dauergeklimper braucht man eine ganze Stunde«, und vom Redestrom der Mitmen gab der Genfer Bischof Franz von schen, der wenig Pausen zum Atem Sales zu bedenken. Das ist ein posi holen und Nachdenken lässt. Aber tives Modell gegen das Immer sie ist wichtig. Nicht umsonst fördern schnellerWerden. Denn dann wird Krankenkassen gezielte Ruhetechni plötzlich der Blick für das Wesentli ken wie autogenes Training und Yo che frei. ga. Beliebt ist inzwischen auch die Stefan Hauck, Silke Krüger 7 WO BLEIBT SIE DENN BLOß … ?! ZEHN GEBOTE DER GELASSENHEIT Vergangenen Mittwoch war ich um kostbar meine Zeit ist. Gerade als 17 Uhr mit meiner Freundin Nina ich überlegte aufzubrechen, rannte verabredet. Wir wollten uns im Eis Nina um die Ecke. Sie murmelte café in der Stadt treffen. Hatte mich entschuldigend etwas von »Aufge nach der Arbeit ganz schön abge halten im Büro« und »ParkplatzSu hetzt. War gerade noch rechtzeitig che«. Zur Besänftigung bestellte ich angekommen und fand noch einen mir erst mal einen großen Eisbe Tisch unter einem Sonnenschirm. cher… Gut, dass ich geblieben war, Dann kam gleich der Kellner. »Vielen es wurde doch noch vergnüglich. Dank, ich warte noch auf jemand«, Gestern ist mir zufällig wieder das sagte ich; er verschwand nickend. Buch mit dem Titel »Heute, nur Minuten vergingen, ich schaute heute« in die Hände gefallen. Pater ständig auf die Uhr. Nina ließ auf Helmut Schlegel, der frühere Leiter sich warten. Warum kam sie nicht? des Exerzitienhauses, beschreibt Langsam wurde ich unruhig. Holte darin die »Zehn Gebote der Gelas mein Handy aus der Tasche: Hatte senheit von Papst Johannes XXIII.« sie angerufen? Nichts. Meine Geduld und gibt Anregungen, diese im Alltag schwand… Das war ja wieder mal anzuwenden. ganz toll –ich hätte eigentlich noch Beim Durchblättern wurde mir so viel im Büro zu tun gehabt, ließ bewusst, wie ich mich immer wieder aber alles stehen und liegen, weil von der Hektik eines Tages leiten das Treffen mit Nina schon lange lasse. Jede freie Minute muss opti ausgemacht war und ich nicht absa mal genutzt werden. Alles ist genau gen wollte. getaktet. Wartezeiten sind nicht Der Kellner kam wieder, ich be stellte nun doch schon mal einen einkalkuliert. Ich hätte vor dem Treffen mit Ni Kaffee und dann war es schon viertel na das vierte Gebot der Gelassenheit nach fünf und keine Nina in Sicht. von Johannes XXIII. lesen müssen: Ich beschloss zu gehen, wenn sie »Heute, nur heute werde ich mich an nicht gleich kommen würde. Das die Umstände anpassen, ohne zu hätte sie dann davon! verlangen, dass die Umstände sich Mein Ärger wurde immer größer, größer als die Freude, Nina zu se hen. Sie wusste doch genau, wie 8 meinen Wünschen anpassen«. 25 Minuten habe ich auf Nina ge wartet. Was habe ich in dieser Zeit gemacht? Mich geärgert, war ge sen oder mit wem sie plaudern und nervt. Ich weiß es ja im Grunde: Das vielleicht ein bisschen zugehört. Hier und Jetzt allein ist wichtig. Ich Ich hätte den Kellner beobachtet, kann mir lange wünschen, dass Nina wie er geschickt die großen Eisbe pünktlich kommt. Fakt ist: Sie war cher transportiert. nicht rechtzeitig da. Der Umstand Oder ich hätte mich einfach am hat sich einfach nicht meinen Wün Nichtstun erfreut. Mein Kaffee wäre si schen angepasst. cher ein besonderer Genuss gewesen. Warum habe ich nicht das Beste Natürlich ist es gut, wenn ich daraus gemacht? Statt mich zu är meinen Tagesplan möglichst stö gern, hätte ich den Augenblick ge rungsfrei abarbeiten kann. Aber nießen können. Vielleicht hätte mir manchmal nützen alle Planungen das geholfen, die Wartezeit positiv nichts, wenn die Umstände davon zu betrachten. Dann wäre es mir abweichen. Sich dann darüber zu möglich gewesen, mich über die ärgern, ist nicht besonders hilfreich. halbe Stunde freie Zeit unter dem Es wird auch weiterhin Situationen schattenspendenden Sonnenschirm geben, in denen ich auf jemanden zu freuen und meine Umgebung oder etwas warten muss. Ich nehme wahrzunehmen: mir vor, diese Situationen künftig Ich wäre neugierig auf die ande ren Cafébesucher gewesen. Ich hätte sie aufmerksam be trachtet und geschaut, was sie spei mit mehr Gelassenheit zu meistern und das Hier und Jetzt zu genießen. Das ist eine gute Übung für mich! Britta Schley 9 KEIN EINATMEN OHNE AUSATMEN DIE WELT DER GEGENSÄTZE »Oh hätte ich Flügel wie die angemessenere Tätigkeiten für einen Tauben, dass ich wegflöge und Ruhe frommen Menschen, meint der Jäger fände!«, wird in Psalm 55 geseufzt. und legt Pfeile und Bogen ab. »Hast Das Bedürfnis nach Ruhe gibt es im du deinen Bogen immer gespannt?«, Alten Testament ebenso wie im fragt der Heilige zurück. »Nein, das Neuen Testament, wo Jesus sich ins geht nicht – wenn der Bogen ständig Boot setzt und allein in eine einsame gespannt ist, hat er bald keine Gegend fährt. Es gibt ein Tätigsein Spannkraft mehr«, erklärt der Jäger. und ein Ausruhen, ein Auf ebenso »Siehst du, das ist bei mir nicht wie ein Ab. Beides zusammen macht anders«, meint der Heilige, »und das Leben aus. deswegen spiele ich.« Eine Legende berichtet von einem Die Geschichte erklärt die sich Heiligen der frühen Kirche, der gerne bedingenden Gegensätze ebenso spielt – was einen vorbeikommenden anschaulich wie im Buch Kohelet, wo Jäger verblüfft. Viel beten, Bibel es heißt: Alles hat seine Zeit. Es gibt lesen usw., das wären doch wohl eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Weinen, eine Zeit zum Klagen und eine Zeit zum Tanzen usw. Wer das bedenkt, arbeitet nicht immer nur ohne Pause, sondern denkt auch einmal daran, dass sein Körper keine Maschine ist. Kein Einatmen ohne Ausatmen. Mit Blick auf das Beispiel des gespannten Bogens gilt das auch für die Balance zwischen Aktion und Kontemplation, ReinindieWelt und Rausausder Welt. »Wenn fasten, dann fasten – wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn« ist einer der schönsten Sätze der Heiligen Teresa von Avila. Genießen gehört im Leben dazu – Alles hat seine Zeit: Der Mensch ist keine Maschine und sein Körper erst recht nicht 10 eben alles zu seiner Zeit. Stefan Hauck ÜBEN BIS ZUR VÖLLIGEN ENSTPANNUNG YOGA, TAI CHI ODER AUTOGENES TRAINING? Endlich Urlaub! Oder doch noch viel Arbeit und kaum Pausen? Wel che Möglichkeiten gibt es, zur Ruhe zu kommen? Einige Entspannungs techniken können helfen, innere Kraftreserven zu mobilisieren: Yoga steht für das Streben nach Ausgeglichenheit. Körper, Atem, Geist und Seele werden durch Übungen harmonisch aufeinander abgestimmt. Neben der mentalen Achtung: Hier geht es um das Halten des Gleichgewichts, körperlich wie seelisch Entspannung helfen Dehnungs und Kräftigungsübungen bei Verspan nungen und Rückenproblemen. Progressive Muskelentspan Autogenes Training dient der besseren Durchblutung und Ent nung nutzt die Anspannung zur spannung. Der Kreislauf wird ruhi Entspannung. Einzelne Muskelparti ger, der Kopf klar, die Konzentration en werden intensiv angespannt, die steigt. Das funktioniert mit kurzen Spannung wird kurz gehalten und wiederholten Gedankenformeln dann gelöst. Durch das vorherige »mein rechter Arm ist ganz schwer«. Anspannen ist die wohltuende Ent Mit systematisch aufgebauten au spannung besonders gut zu spüren. tosuggestiven Übungen wird der Dies ist eine gute Möglichkeit, Körper auf Erholung eingestellt. Stressreaktionen wirkungsvoll ent gegenzutreten. Tai Chi besteht überwiegend aus Qi Gong ist Teil der traditionellen chinesischen Medizin. Langsame fließende Bewegungen verbindet Übungen mit einer chronologischen man mit einer bewussten tiefen At Abfolge von Bewegungen, Schritten mung und inneren Bildern. Ziel ist und Drehungen, die bewirken sollen, es, mit sich selbst, seinem Umfeld dass die Energie ungehindert durch und der Natur mehr in Einklang zu den Körper fließen kann. Gleichzeitig kommen. So können die Haltung trainiert es sanft Muskeln und Ge verbessert und Verspannungen so lenke und kann Verspannungen wie Blockaden gelöst werden. lösen. Silke Krüger und Britta Schley 11 EIN PAAR PSYCHOLOGISCHE TRICKS TIPPS ZUR ENTSPANNUNG Überlegen Sie, wie viele Gründe es gibt, dankbar zu sein. Schließlich ist so vieles im Leben nicht selbstver ständlich. Dankbarkeit erzeugt Zufriedenheit und reduziert Stress. Machen Sie Stimmung und zwar gute. Das Licht einer Kerze, Sonnen licht, Blumen in der Wohnung usw. Setzen Sie im Ihrer Umgebung Far Entspannt bis in die Fußspitzen: Beim Lächeln muss man viel weniger Muskeln anspannen als beim BöseGucken... ben ein Grün öffnet, Blau beruhigt, Rot und Orange sind anregend, Gelb beflügelt die Ideen. Kritisieren Sie nicht nur sondern Gönnen Sie sich Schlaf! Ideal ist es, loben Sie auch sich selbst. immer zu denselben Zeiten ins Bett zu gehen und aufzustehen. Vermeiden Sie, sich selbst Druck zu machen, sagen Sie nicht: Ich muss Schaffen Sie Rituale beim ZuBett jetzt... Sie haben immer die Wahl. Gehen: Ein warmer Tee, ein kurzes Abendgebet, ein Blick in den Nacht Entscheiden Sie, was wirklich wichtig himmel, in einem Buch lesen sol ist: Nicht alles muss sofort erledigt, che Rituale signalisieren dem Kör manches kann delegiert werden. per, dass es Zeit ist, die »Betrieb stemperatur« herunterzufahren. Nehmen Sie sich nicht zu viel vor es ist ein besseres Gefühl, etwas Lassen Sie die Hektik draußen: Falls erledigt zu haben, als immer nur Ihnen vorm ZuBettGehen noch hinterher zu hecheln. lauter ToDo's durch den Kopf ge hen, schreiben Sie die Stichworte Musik hören entspannt: Lounge auf einen Zettel in der Gewissheit, Musik, Lieblingssongs, Klassik was dass sie nicht verlorengehen, kön immer Ihnen gefällt. nen Sie loslassen und ruhig schlafen. 12 ENTSPANNEN UND URLAUB DER BESONDERE CHARAKTER VON TAIZÉ Sobald man die Autobahn Rich tung Lyon bei Tournus verlässt, wird man von wunderschönen, alten, ver träumten Dörfchen empfangen. Der Straßenrand erinnert mich an meine Kindheit: einfach Wiese. Mehr und mehr geleiten einen diese Dörfchen und die wunderschöne offene Land schaft dem Ziel entgegen: Taizé. Noch kleiner, noch verträumter, noch mehr am Ende der Zivilisation. Doch bei aller Abgeschiedenheit: Hier tummelt sich Leben – junges Ruhe pur: Der französische Ort Taizé mit seiner ökumenischen Communauté Leben. Junge Deutsche, Schweden, Spanier, Polen und Asiaten sind der chen, abgerundet mit einem Ant zeit auf dem Hügel. Man merkt es wortgesang. Dann: Stille. Acht bis spätestens an den vielen Überset zehn Minuten lang. Und es ist still! zungen des Schrifttexts beim Gebet. Kein Hüsteln, kein Kruscheln, nur Die Glocken durchdringen die At das Handy einer älteren Besucherin mosphäre. Das Abendgebet beginnt. klingelt. Aber es scheint keinen ge Schon lange bevor die Glocken er stört zu haben. Danach Fürbittge klingen, sind etliche, meist Ältere, sang, Gebet, Lobpreis und dann be schon da, sitzen auf der Erde oder ginnen die Gesäng...e des Abends, auf einer der Bänke an den Seiten bei denen jeder so lange bleibt, wie und warten. Vor und in der Kirche er oder sie möchte. Und alles mit laufen junge Frauen und Männer mit viel Ruhe und Stille. dem Schild: Silence! Und mich über rascht, wie gut es klappt. Es ist still. Das Ganze drei Mal am Tag. Da zwischen Bibelgruppen und Mitar Nur leise klassische Musik, an beit: von der Küche über die Sani manchen Abenden spielt ein Bruder täranlagen bis zum Nachtwächter Orgel. Dann verstummen die Glo dienst. Alles Mögliche ist dabei, bei cken und das »Alleluja« eröffnet das dem man mithelfen kann und soll. Gebet. Danach ein Psalmgesang, dann der Schrifttext in vielen Spra Vor vielen Jahren sagte einmal ein Bruder zu mir: »Exerzitien ist wie 13 Überwindet (Sprach)Grenzen: Beim Singen stellt sich ein tiefes Gemeinschaftsgefühl ein Urlaub machen beim lieben Gott«! kann hier noch die Grillen zirpen Das scheint es zu sein, hier in Taizé: hören und die Frösche quaken. Trotz der Stille lebt man hier nicht außer Die Landschaft: Sie lädt ein, durchzuatmen: weit, halb der Welt. Denn wenn die jungen Seelen sich offen, einladend und die verbindet in der Stille des Gebetes erholen und mit dem »Natürlichen«. Wenig ge den inneren Akku aufladen, tun dies pflasterte Wege, wenn es regnet, die Smartphones an den wenigen läuft man auch durch Matsch. Das Steckdosen der Kirche ebenso. meiste spielt sich draußen ab. Hier Wem es dann doch zu viel wird an ist die Natur noch greifbar – auch Stille, der geht abends ans »Ojak«, das Wetter. dem Treffpunkt für die Jugendlichen, an dem gesungen und getanzt wird Die Stille: – das Leben genossen wird – ganz Einfach Stille. Nicht nur in der ohne Alkohol. Kirche, sondern auch an der »Quel le«, einem kleinen Teich, sehr be liebt an heißen Tagen. Und im Dorf. Die große Ruhe ist auffallend. Man 14 Das Singen: Kurze Texte, meist Bibelverse und dazu passende Melodien, meist mehrstimmig. Da darf jeder in seiner etwas, was alle miteinander verbin Stimmlage aus vollem Herzen sin det: sich verstehen suchen – jeder gen. Und das macht das Herz weit. auf seine Art. Und gemeinsam su Auch bei denen, die sich zuerst et chen nach einem Sinn im Leben – was verschämt umschauen, dass sie nach etwas, wofür es sich zu leben nur niemand auslacht. lohnt. Freundschaft und Gemein Die vielen Wiederholungen des schaft ist hier mehr als Facebook einen Liedverses entwickeln die so und alle Neuigkeiten voneinander ganz besondere Atmosphäre in der posten – hier erlebt man einander. Kirche, die Taizé bei vielen seiner Ob beim Eierzählen für 2.000 Besucher ausmacht. Und dann klingt Personen in der Küche oder nachts, er noch nach, dieser Liedvers. Ir wenn einer in der 6er oder 10er gendwann, wenn man über den Platz Baracke schnarcht. Man teilt das geht oder spazieren auf einmal ist Leben und teilt einander mit, gibt die Melodie in einem drin und man etwas von sich selbst und bekommt kann sie sofort singen. »Es singt in ganz viel an Vertrauen und Gemein einem weiter.« schaft, die ich selbst nicht machen kann, geschweige denn bei Amazon Der Tagesrhythmus: Das dreimalige Gebet gliedert den bestellen. Und mitten drin: die Commun Tag. Gibt ihm eine Struktur ohne auté, die Brüdergemeinschaft und aufgesetzt zu sein. Um diese drei ihre Gastfreundschaft. Auch das ge Gebetszeiten rankt sich der ganze hört unabdingbar dazu: willkommen Tag, die Arbeit, die Treffen, einfach zu sein. alles. Von Tag zu Tag komme ich so Dass mich da einer freundlich be grüßt und später auch verabschie mehr in einen Rhythmus hinein: er det. Dass da einer mich einlädt, mit fahre die Frische des Morgens, die zu leben und ein bisschen Heimat zu Hitze des Mittags und die Entspan finden und mich Anteil haben lässt nung des Abends, kehre zurück zu an seinem Leben und dem Sinn, den dem ganz natürlichen Rhythmus und er für sein Leben hier gefunden hat. finde zu mir selbst. Das alles und noch viel mehr ge hört dazu, zum ›Urlaub machen Die Gemeinschaft: beim lieben Gott‹ – in Taizé. Hier lernen sich junge Menschen über alle Sprachbarrieren kennen Pfarrer Helmut Gros und manche sogar lieben. Es wächst Taizé, 24. Juni 2015 15 GEISTLICHES WORT »Geh aus, mein Herz demjenigen, der auch mit dem Her und suche Freud zen sieht. Ein Spaziergang durch den in dieser lieben Sommerzeit Ort zeigt es bereits: Die Gärten, je an deines Gottes Gaben.« der eine kleine hübsche Welt für sich. Geht man weiter und erreicht Paul Gerhard hat vor gut 360 das Feld: Jahren einen Lobgesang gedichtet, »Der Weizen wächset mit Gewalt; der noch heute mit seinen 15 Stro darüber jauchzet jung und alt phen im evangelischen Gesangbuch und rühmt die große Güte des, steht. »Siehe« – so schön ist die der so überfließend labt…« Schöpfung. Man kann sich daran gar nicht satt sehen, wenn man nur Ich denke jedoch, dass uns da aufmerksam ist. So viele kleine und wohl etwas verloren gegangen ist: große Wunder offenbaren sich Wer „jauchzet“ schon, wenn er Wei Die Augen des Herzens verwandeln das Normale zum Wunderbaren 16 zen reifen sieht? Eher nimmt man das ohne große Erregung zur Kenntnis. Wir spüren keine Abhän gigkeit mehr davon, wie die Ernte ausfällt. Schließlich gibt es immer Brot im Laden. Damit entfällt aber auch ein Grund für Dankbarkeit, besser: Es fällt uns viel schwerer, in diesem Falle dank bar zu sein. Überhaupt ist es wohl eher ungewöhnlich, für das Selbst verständliche die Haltung von Dankbarkeit zu entwickeln. Was po Matthias AdlerMachill regt an, die Haltung in puncto Dankbarkeit neu zu entwickeln sitiv überraschend eintritt, was eine Not lindert, wo wir ganz existentiell In diesem Sehen ist jedes ge unsere Abhängigkeit spüren, da wöhnliche Blatt ein ästhetisches können wir schon leichter dankbar Wunderwerk. Mit Jesus gesprochen: sein. Aber dem Normalen gegen Selbst das ganz banale Gras ist in über? seiner Feinstruktur »prächtiger als Die Augen des Herzens verwan König Salomons Seide«. Ein von der deln das Normale zum Wunderbaren. Sonne durchschienenes Blatt kann Erst dann sieht man »gut«. mir die Schönheit und die Sinnhaf Das kann man erfahren und sich tigkeit der ganzen Schöpfung er in dieser Erfahrung üben. Nichts schließen. Und mich zum dankbaren muss so sein, wie es ist. Es gibt so Singen ermuntern, ganz von selbst. viele Faktoren, die stören können: Das sehende Herz wird zum Die Trockenheit im Frühjahr zeigte, dankbaren Herz, ganz von selbst. dass es auch ganz anders kommen Wer in diesem Sinne ausgeht, wird kann. Aber: Müssen wir uns erst nicht nur die Freude suchen, son gedanklich in die Krise begeben, um dern auch finden. Freude an der die Haltung der Dankbarkeit zu ge Schöpfung, Freude darüber, ein Teil winnen? davon sein zu dürfen und Freude an Der andere Weg ist die Erfahrung der Schönheit und der Harmonie. Es ist der Blick in die Tiefe. Gott, der das alles schenkt. Matthias AdlerMachill Pastoralreferent 17 BLICK ÜBER DEN KIRCHTURM WIE ENTSPANNE ICH AM BESTEN? UMFRAGE ZU ENTSPANNUNGSMÖGLICHKEITEN »Ich entspanne am besten bei »Ich entspanne am liebsten beim Aufenthalt und Bewegung in Feld, Sport, zuerst Gymnastik zum Wald und Natur (Spazierengehen/ Entspannen der Muskeln und dann Radfahren). Das lenkt von der oft ein lockers Basketball spielen, weil lauten Hektik des Alltags ab und ich so alles um mich herum schärft die Sinne für die großen und vergessen kann.« kleinen Wunder der Schöpfung.« Werner Hasenbach Caro Beege »Ich entspanne mich, wenn ich »Meine innere Ruhe finde ich auf mich bewegen kann. Deshalb ist einer abseits gelegenen Jagdhütte mein kleiner Hund Filou so (kein Strom, kein Handyempfang), wohltuend für mich. Wenn er mit plätscherndem Bach davor. Den angesprungen kommt und wir Rhythmus der Natur annehmen. zusammen spielen oder Gassigehen, Aufstehen, wenn es hell wird, fällt die meiste Anspannung von mir schlafen gehen wenn es dunkel wird. ab zumal es mit dem drolligen Kerl Ich gebe zu, das musst du aushalten immer was zu lachen gibt.« können. Aber ein bisschen Gesell Jutta Kuchenbrod schaft nehme ich mir schon mit: unsere Labradorhündin Daika, für die der Wald ein Paradies ist. Gelegentlich kommt ein Wanderer »Im Garten kann ich alles, was mich belastet, vergessen.« Paula Golla vorbei und fragt, ob er Rast machen darf. So kommt man mit wildfrem »Ganz leicht wird es mir beim den Menschen manchmal in sehr Schwimmen. Da fühle ich mich wie intensive Gespräche. Für mich ist eine Feder (ungewöhnlich bei diese Zeit ein »Batterie aufladen«, meinem Gewicht!!!) und zwar ist es das nur da funktioniert. Zugegeben egal, ob ich im Meer, im See oder im eine ganz persönliche Form, die Hallenbad plansche. Zwischendurch nicht beliebig übertragbar ist.« helfen mir auch QiGongÜbungen am Norbert Hahnel 18 frühen Morgen auf der Terrasse in der Hoffnung, dass meine Nachbarn Wald und Natur (Spazierengehen/ alle noch schlafen.« Radfahren). Das lenkt von der oft Luitgard Siegler lauten Hektik des Alltags ab und schärft die Sinne für die großen und »Ich entspanne am besten bei kleinen Wunder der Schöpfung.« Peter Beege Aufenthalt und Bewegung in Feld, SEHNSUCHTSORTE WO ICH GERNE MAL HINFAHREN WÜRDE »Gerne möchte ich einmal mit dem Wohnmobil Norwegen und »Ein Traum von mir: mit dem Schiff durch die Antarktis fahren.« Stefan Wagner Schweden bereisen.« Michaela Kranz »Irgendwann möchte ich gerne »Ich würde gerne einmal eine Radtour an der Loire machen.« nach Afrika, um die wilden Tiere und die Leute kennenzulernen.« Svenja Wambach Anne Sagolla »Ich will ja schon seit ewigen Zeiten »Tessin und Lago Maggiore ver eine BootandBikeTour an der Do binde ich mit wunderbarem Seeblick nau oder in den Niederlanden und mediterranem Flair.« Felix Schley machen.« Brigitte Garrido »Ich würde gerne in Buenos Aires »Meine Traumziele sind Wien und im Cafe sitzen und die Tangotänzer beobachten.« Rom.« Britta Schley Silke Krüger 19 FIRMUNG 2015 Enrique Pardo Vera Matthias Pickel Caroline Podolczak Maike Raab Sophie Richter Jan Josef Roßkothen FIRMUNG Klaudia Rybolowicz Eva Schickling Michael Schubert 28. Juni St. Vitus Kriftel Andre Swidersky Tim Tillmann Murielle Bär Oliver Becht Leon Boer Gerlando Bonello 19. Juli St. Georg und Bonifatius Emily Brandt Daniel Amann Patrizia Butifar Emily Apfelbach Stefano Butifar Georg von Arnim Anita Budimir Luca Ariano Marija Budimir Sarah Azarbayjani Sarah Eckert Christian Brockmeyer Lea Fürer Carlotta Burgay Laura Gebert Matteo Leander Brüggemeier Yannic Goßmann Giovanni Di Gioia Tim Gellrich Paula Etz Hans Christian Hess Louisa Feuerstein Marie Kagel Sarah Feuerstein Kiana Kothe Noelle Garcia Kolovrat Luca Magliarella Rebecca Gehring Sofia Manuel dos Santos Katinka Herle Christopher Mende Emily Karsten Dominik Mühlbauer Jens Küster Anna Neitzel Lukas Lang Adriana Orciuolo 20 Aaron Malerczyk Carla Rupperti Alba Mas Amoros Philipp Schlegel Jennifer Otto Manuel Schröder Katharina Picolin Luisa von Trümbach LisaMaria Picolin Hannah Sterz, Marko Pridorac Samantha Stegbauer Marlene Quernheim Veit Wenzel Leon Remsperger Ruth Weymann THEOLOGIE AM ABEND ALS CHRIST DEM ISLAM BEGEGNEN Im Zeichen der allgemeinen chill, Kaplan Gerrit Engelmann und »Verdunstung des Glaubens« in un Pastoralreferent Thomas Hammer) serer Gesellschaft werden wir mit bieten an den drei Abenden Raum einem noch ziemlich neuen Phäno für Informationen und Gespräche: men konfrontiert: Glaubende Musli me. Menschen, denen ihre Religion Donnerstag, 12. November: wichtig ist und die ihren Glauben öf »Es gibt keinen Gott außer Gott. fentlich praktizieren. Sie leben als Grundlagen und Geschichte des religiöse Minderheit in unserer Ge Islam« in St. Vitus, Kriftel sellschaft und sie werden keine vor übergehende Erscheinung sein. Es ist also Zeichen der Zeit, da Donnerstag, 19. November: »Bibel und Koran Was sie verbin nach zu fragen: Was glauben Musli det, was sie trennt« in St. Vitus, me? Worin sind sich Christen und Kriftel Muslime einig, worin getrennt? Die Vortrags und Gesprächsreihe Donnerstag, 26. November: »Theologie am Abend« will aus »Ich bin Wind und du bist Feuer, und christlicher Perspektive diesen The ich habe dich entfacht. Die mysti men nachgehen. Das Team (Pasto sche Dimension des Islam« in ralreferentin Odila Machill, Pasto St. Bonifatius, HofheimMarxheim ralassistentin Tatjana Schneider, Pastoralreferent Matthias AdlerMa Beginn ist jeweils um 20 Uhr. 21 350 JAHRE BERGKAPELLE KLEINE VORSCHAU ZUM JUBILÄUM 2016 Kindern, Großeltern mit Enkeln über klassische Klavierkonzert und Kon zerte verschiedener Kirchenchöre bis zu einer Ausstellung, Vorträgen und heiteren Rezitationen reichen. Die Veranstaltungen werden u.a. im Pfarrblatt, der Tagespresse und im Programm des KreisstadtSommers veröffentlicht. 1948: Bischof Ferdinand Dirichs mit Ministranten bei einer Wallfahrt Für die Ausstellung bitten wir Sie, in Ihren Fotoalben nach Fotos mit Im kommenden Jahr wollen die Bezug zur Bergkapelle zu schauen: Stadt Hofheim und die Kirchenge Vielleicht haben Sie ein ähnliches meinde ein abwechslungsreiches Fundstück wie das nebenstehende Programm zum Bergkapellenjubilä von Elsbeth Müller zur Verfügung um auf die Beine stellen: Die Band gestellte Foto oder eines vom Os breite soll von Lichterprozessionen tereiersuchen am Josefstag? Über durch den Wald zum Gotteshaus, eine Inforamtion im Pfarrbüro freuen Wallfahrten für Väter mit ihren wir uns. 100 JAHRE HERZJESU LORSBACH DIE KIRCHE FEIERT GEBURTSTAG Ab 1891 stand für die Lorsbacher Durch den Mangel an Arbeitskräf Katholiken nur ein Zimmer für den ten im Ersten Weltkrieg zog sich der Gottesdienst zur Verfügung, bis Rohbau bis Ende 1916 hin; erst im 1915 der Bonifatiusverein Mittel für Juli 1917 konnte Domkapitular den Bau einer Kapelle zur Verfügung Strieth, der Diözesanvorsitzende des stellte. Als Architekt zeichnete Hans Bonifatiusvereins, die HerzJesuKa Rummel aus Frankfurt am Main pelle einweihen. Zum Jubiläum wird verantwortlich, ausgeführt wurde am 5. Juni 2016 ein festlicher Got der Bau vom Hofheimer Maurer tesdienst stattfinden, mit einem an meister Johann Reinhardt. schließenden Umtrunk. 22 DAS LEBEN BEJAHEN WEGBEGLEITER IN DER HOSPIZARBEIT GESUCHT Derzeit gibt es 35 Männer und Frauen.die regelmäßig Schwerkranke und Sterbende in Hofheim, Kriftel und Eppstein besuchen. Der HORIZONTE Hospizverein e.V. qualifiziert im Herbst bereits zum 10. Mal ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer. »Die größte Hilfe in der Begleitung sterbender Menschen sind die Er fahrungen,« so berichtet Antje S., »mit einem Säckchen Handwerks zeug auf dem Rücken, einem guten Draht zu Menschen, mit denen ich statt: 13. 15. November.2015, mich jederzeit austauschen und 13./14 Februar 2016, 21./22. Mai beraten kann und einer guten 2016, 24./25.September 2016 und Portion Lebensfreude bin ich bereit, 05./06. November 2016. diese Erfahrungen zu machen«, Informationen zum Seminar, resümiert sie die Qualifizierung zur Termine und Einblicke erhalten Sie Hospizhelferin. an zwei InfoAbenden: Viele Schwerkranke und Sterben Dienstag, 8. September, 19.30 Uhr de warten auf einen Menschen, der im Haus vom Guten Hirten, Droste zuhört, mitträgt, Zeit hat, da ist, Saal, Schloßstr. 115, Hofheim ohne sich aufzudrängen. Männer und und Frauen, die bereit sind, ein empa Donnerstag, 17. September, 19.30 thischer Wegbegleiter zu sein. Uhr in der evang. Kinderkrippe Die Qualifizierung erstreckt sich über ein Jahr und ist aufgeteilt in Wochenend, Tages und Abend Raum Burgblick, OG Rossertstr. 24a, Eppstein. Weitere Informationen erhalten seminare sowie ein Praktikum in Sie bei HORIZONTE Hospizverein einer Einrichtung (z. B. Heim oder e.V., Burgstraße 28 / Hospiz) statt. Die Teilnahme an der Kellereigebäude in Hofheim. Telefon Qualifizierung kostet 250 € und fin 06192 921 714, Internet: det an folgenden Wochenenden www.horizontehospizverein.de 23 KANDIDATEN GESUCHT PGRWAHL IM NOVEMBER der und Jugend sowie Ortsaus schüsse (Mitgestaltung der lokalen Kirchorte im Rahmen der Verände rungen in den kirchlichen Struktu ren), Organisation (Zusammenle gung von Pfarreien, Priestermangel, Kirchenaustritte, etc.). Wählbar für den Pfarrgemeinderat einer Kirchengemeinde im Bistum Limburg sind alle Katholikinnen und Katholiken, die im Bistum Limburg leben, die mindestens das 18. Le bensjahr vollendet haben und die Im Pfarrgemeinderat (PGR) bera getauft und gefirmt sind. Kandida ten die von der Gemeinde für vier tinnen und Kandidaten müssen ord Jahre gewählten Vertreter/innen mit nungsgemäß vorgeschlagen werden dem Pfarrer (und pastoralen Mitar und schriftlich ihr Einverständnis mit beiter/innen) gemeinsam über alle der Kandidatur erklärt haben. Wenn Angelegenheiten der Gemeinde. Die Sie kandidieren wollen, können Sie Mitglieder verstehen sich als Dialog sich auch selbst vorschlagen. partner, die sich informieren, ge Damit jemand als Kandidatin oder meinsam beraten und Entscheidun Kandidat aufgestellt werden kann, gen treffen, die dem Aufbau einer müssen jeweils 10 Mitglieder einer lebendigen Gemeinde dienen. Pfarrei die gleiche Person mit Unter In den Beratungen geht es um schrift vorschlagen. Vorschlagsbe alle Fragen des Gemeindelebens: rechtigt sind außerdem der Pfarrge Liturgie (die lebendige Feier des meinderat und der Pfarrer. Spätes Gottesdienstes und das Gebetsleben, tens im September werden in vielen auch Abendgebete), Caritas (die Gemeinden Kandidatenboxen auf Sorge für die Nächsten), Eine Welt gestellt. Die Kandidatenliste muss (Projekte in und für ärmere Länder), bis spätestens 11. Oktober zusam Erwachsenenbildung (die Glaubens mengestellt sein. weitergabe), Festausschuss (die Förderung der Gemeinschaft), Kin 24 Weitere Informationen im Pfarr büro: Tel. 0 61 92 929 850 WEITE RÄUME MEINEN FÜßEN GOTTESDIENSTE FÜR SENIOREN Immer wieder freue ich mich auf ging wieder mit uns. Im Erwachse die Gottesdienste in den Senioren nenalter kamen für viele Hochzeits wohnheimen. Es ist wie ein Ge schuhe, die noch lange aufbewahrt schenk, wenn ich in so viele Gesich wurden. Das sind in den Erinnerun ter schauen darf, von denen jedes gen der Senioren oft schöne Zeiten, eine ganz eigene Lebensgeschichte durch die Gott sie getragen hat. erzählt. Jede hat Gott mit seinem Aber auch schwere Zeiten muss DaSein begleitet, und das kommt in ten die Senioren erleben. Viele von den Gottesdiensten spürbar zum ihnen haben Stiefel getragen, mit Tragen. Jede Seniorin, jeder Senior denen sie durch Russland in Eis und hat seine individuelle Erfahrung mit Schnee marschiert sind, wochen Gott in seinem Leben gemacht und lang, und die geschwollenen Füße tun dies täglich neu. wollten nicht mehr gehen. Auch in In den Gottesdiensten erfahren dieser schrecklichen Zeit war Gott da wir Gottes Hilfe und seine Zusage, und hat die Menschen, mit denen ich dass ER uns nicht allein lässt. Viele heute den Gottesdienst feiern darf, Psalmen, die ich gern mit den Se aus dem Krieg nach Hause getragen. nioren bete, erzählen, wie Gott uns Jetzt im Seniorenalter dürfen sie begleitet und unsere Füße auf den bequeme Hausschuhe oder orthopä rechten Weg stellt »Sie tragen dich dische Schuhe tragen. Und wer gar auf Händen, damit dein Fuß nicht an nicht mehr laufen kann und als Pfle einen Stein stößt« (Psalm 91, 12) gefall im Bett liegen muss, trägt oder »Er lässt deinen Fuß nicht Fellschuhe. Er weiß sich von vielen wanken, der dich behütet, schläft Menschen liebevoll gepflegt und nicht« (Psalm 121, 3). Besonders umsorgt. So wie Gott für uns sorgt, gefällt mir Psalm 116, Vers 8: »Ja, dass unsere Füße an keinen Stein du hast mein Leben dem Tod entris stoßen. So bereichern die Lebens sen, meine Tränen getrocknet mei geschichten der Senioren die Got nen Fuß bewahrt vor dem Abgrund.« tesdienste, weil sie alle ihren Platz Gottes Begleitung nahm seinen darin haben. Und ich werde immer Anfang, als unsere Füße noch in den wieder durch diese Begegnungen Babyschuhen steckten. Da war ER reich beschenkt. schon da. Dann bekamen wir unsere ersten richtigen Schuhe und Gott Christine Krempel Gemeindereferentin 25 IMMER EIN OFFENES OHR EIN NACHRUF AUF SCHWESTER ANNE Es war ihre Herzlichkeit, ihre warme, freundliche Art – einfach das, was aus ihr heraus strahlte. Schwester Anne Hartmann machte das zu einem Menschen, dem man abnahm, dass er das Evangelium, die Frohe Botschaft, nicht nur auf den Lippen trug. In der Elisabethen schule hat sie damit ungezählte Herzen gewonnen und der Schulge meinde die Begegnung mit einem »KirchenMenschen« geschenkt, der neugierig machte auf das, was hinter dieser inneren Freude stand, aus der sie lebte. Dabei war die Ordensfrau, die sich schon als junge Erzieherin für ein Leben als »Arme Dienstmagd Jesu Christi« (ADJC) entschied, durchaus nicht immer glücklich mit ihrer Kir che. Sie litt daran, dass das, was das Zweite Vatikanische Konzil an Öff Positiv, lächelnd, Freude ausstrahlend: So ist nicht nur vielen Schülern der Elisabethenschule Schwester Anne im Gedächtnis nung angestoßen hatte, in den fol genden Jahrzehnten in ihren Augen nicht konsequent genug umgesetzt sicher, dass nicht das Gewand, son wurde. Frauen als Diakoninnen etwa dern das Herz und die eigene innere hätte sie sich gut vorstellen können. Überzeugung sie als das kenntlich Für sie selbst brachte die nachkon machen würden, was sie war. ziliare Zeit zumindest die Freiheit, auch ohne Ordenskleid in die Öf In der Tat konnte man mit ihr fentlichkeit gehen zu können. Anne nicht lange sprechen, ohne dass der nutzte sie gern, war sie doch immer liebe Gott ins Spiel kam. Schwärmen 26 konnte sie, sich begeistern und an Wasser gezogen wurde, war es zu dere mitreißen. Ihre Kraft bezog sie spät für die Rettung. aus dem Gebet, bei dem sie immer für neue, auch ungewohnte Formen Unfassbar für viele, wie da plötz offen war. Gern nahm sie an beson lich der Tod mitten im Leben eine deren Gebetszeiten teil und freute Lücke reißt. Mit Schwester Anne sich, wenn sie dabei neue Anregun Hartmann geht zudem eine Ära zu gen für ihre Arbeit bekam. Ende, war sie doch die letzte Dern Die Lehrerin und Schulseelsorge bacherin in Hofheim. Seit 1892 war rin hatte unter anderem eine Litur der Orden mit dem Mutterhaus in gieAG ins Leben gerufen, die mit Dernbach/Westerwald hier tätig, zu dem LiturgieAusschuss in St. Peter nächst im Vincenzhaus. 1905 ge und Paul 2007 den »Tag mit Gott« wann Pfarrer Friedrich Buus die zu Elisabeth von Thüringen gestal Dernbacher Schwestern für das ka tete. Übrigens nahm Anne nie ein tholische Marienheim, dem späteren Gesangbuch in den Gottesdienst mit: Krankenhaus. Von 1952 an kon »Ich kann alle Lieder auswendig«, zentrierten sie sich auf die von ihnen sagte sie mir einmal mit einem ver seit 1893 aufgebaute Elisabethen schmitzten Lächeln, als ich sie mit in schule. Der Konvent an der Rossert mein Gesangbuch schauen lassen straße wurde 2009 aufgelöst. wollte. Schwester Anne durfte wegen ihrer großen Bedeutung für die Schule je Dieses Lächeln, diese anziehende doch ihre Arbeit fortsetzen. Dass sie Ausstrahlung – sie fehlen jetzt, nicht segensreich war, ist sicher nicht zu nur in der Elisabethenschule. Auch in viel gesagt. unserer Gemeinde ist die Nachricht Barbara Schmidt vom überraschenden Tod Schwester Annes am 7. August mit Trauer und Betroffenheit aufgenommen worden. Beim Baden im Meer vor der Insel Norderney verließen sie im Kampf mit der Strömung die Kräfte. Bis sie schließlich von zwei Jungen aus dem 27 GLAUBE KOMMT VOM HÖREN KIRCHENMUSIK IN ST. VITUS, KRIFTEL die akustischen und die optischen Eindrücke. Sie hören in der Kirche! Und manchmal bleibt Ihr Blick hängen an einer besonderen Kerze, einer Heiligenfigur, am Altar, am Kreuz. In jedem Gottesdienst, in je dem Konzert verbinden sich Sehen und Hören. Daher wirkt die Kirchen musik in der Kirche ganz anders als jede Konzertaufnahme aus dem Lautsprecher zu Hause. Als Kirchen Man sieht nur, was man weiß: Andreas Winckler erklärt musikalische Zusammenhänge musiker sage ich: viel stärker, viel lebendiger, viel freudiger. Das ist auch ein Grund, warum die Das Wort des Apostels Paulus, Kirchenmusikreihe Vitus & Caecilia »Der Glaube kommt vom Hören«, ist schon seit vielen Jahren den jüngs nicht weit hergeholt, wenn es um die ten Zuhörern eine ganz besondere Kirchenmusik geht, denn Musik prä Freude macht: Im Anschluss an das sentiert sich zu allererst zum Hören. Orgelkonzert für Kinder am Sonntag, Und gute Kirchenmusik hat den An 4. Oktober, um 16 Uhr bekommen spruch, dem Glauben der Zuhörer die Zuhörer die Gelegenheit, die Or ebenso wie dem der Ausführenden gel bei einer Besichtigung auf der Impuls und Nahrung zu geben. Empore ganz genau anzuschauen. Heute stelle ich einen anderen, Die Augen nicht nur der Kleinsten ganz profanen Satz in den Mittel werden ganz groß, wenn sie sehen, punkt: »Freude kommt vom Schau wie die Orgel funktioniert! en«. Das ist kein Zitat aus der Bibel, Sehen und Hören verbinden sich einem großen Gedicht oder einer auch beim traditionellen Konzert bei theologischen Abhandlung. Er soll Kerzenlicht am Sonntag, 15. No eine weitere Dimension der Kir vember um 18 Uhr. Das Licht der chenmusik vor Augen führen. vielen Kerzen in St. Vitus gibt dem Wenn Sie Kirchenmusik in der Kirche hören, dann verbinden sich 28 Kirchenraum eine ganz eigene, un gewöhnliche Atmosphäre, anziehend und ruhig. Und beim Blick auf das dieses Konzert machen wir Ihnen im warme, flackernde Licht in der Kir nächsten Gemeindebrief. Aber soviel che entfaltet die Musik von Harfe bereits heute: Nahezu 100 Chor und Orgel ihre Wirkung. Freude nicht sängerinnen und sänger sowie Or nur vom Hören, sondern auch vom chestermusiker werden Sie mit ei Schauen – das Konzert wird Ihnen nem modernen Weihnachtsoratorium lange in Erinnerung bleiben. beschwingt auf Weihnachten ein Und wie die ganz großen Klänge entstehen, sehen Sie dann bei stimmen. Andreas Winckler »Christmas Classics« am Samstag, Kirchenmusiker 19. Dezember. Mehr Vorfreude auf www.VitusundCaecilia.de THOMASGOTTESDIENST FÜR SUCHENDE, ZWEIFELNDE UND ANDERE GUTE CHRISTEN In diesem Jahr beginnt eine Tra dition: Zum dritten Mal wird es in St. Peter und Paul einen sogenannten »ThomasGottesdienst« geben: am Freitag, 25. September, um 20 Uhr in St. Peter und Paul in Hofheim. Angesprochen und eingeladen sind alle, die suchen, fragen, zwei feln oder ängstlich sind, glauben, hoffen und bereit sind, sich auf eine andere Art des Wortgottesdienstes einzulassen: Zum Thema »Einer muss dran glauben«, werden Texte, Gesänge, Dialog, Besinnung, gemeinsamer Austausch für Abwechslung und neue Impulse sorgen. 29 BLICK ÜBER DEN KIRCHTURM 30 JAHRE JUNGER CHOR INTERVIEW MIT CHORLEITER FRITZ KRÜGER Ein Chorleiter wird nicht als solcher geboren – wo liegen die haben wir auch mal im Gottesdienst gesungen, hier liegen die Anfänge. eigenen musikalischen Anfänge? Krüger: Mit zehn Jahren habe ich angefangen Gitarre zu lernen, mit elf bei Angela Brendel in der Singschar Wie haben die Hauptamtlichen auf diese Initiative reagiert? Pfarrer Depène fand das Neue mitgesungen, und es hat ebenso Geistliche Lied gut, es hat ihm ge Spaß gemacht wie später selber zu fallen, und auch die Kantorin Kon spielen. Anfang der 1980er Jahre stanze ZirklerHenrichs hat uns den habe ich mit Matthias Fuchs und Freiraum gelassen und uns unter Bernhard Biener Musik gemacht, Gi stützt. Es entstand so was wie eine tarre, Klavier, Keyboard, wir haben »Arbeitsteilung« – sie hat mehr das dann auch bei Jugendgottesdiensten klassische Liedgut gepflegt, und wir und Firmungen gespielt. Dabei fiel haben uns mit Elan um moderne uns irgendwann auf: Die Jugendli Kirchenlieder gekümmert. chen würden durchaus gerne singen, aber eben modernere Lieder. Wie hat sich der Junge Chor, der ja zunächst Jugendchor hieß, Gab es in puncto Neues Geist liches Lied einen Leerraum, der gefüllt werden konnte? Allein schon der Begriff Neues dann entwickelt? Es waren ja zunächst Jugendliche und junge Erwachsene, die mitge sungen haben, anfangs sehr viele Geistliches Lied war etwas für Spe aus der KJG, dann wurde die Gruppe zialisten, keineswegs so bekannt wie von 20 Sängern wieder kleiner, ei heute. Aber es gab absolut gute nige studierten woanders. Bis heute Lieder, und wer sie gesungen hatte, gibt es immer wieder wechselnde wollte weitere singen, der Rhythmus Besetzungen, aber auch einen har hat mitgerissen. Zunächst haben wir ten Kern. Dann hatte uns die Kan Freitagabends in der »Bar«, das war torin zu Weihnachten ein Medienpa ein Treffpunkt im Jugendheim, so ket mit tollen Lieder gegeben – und fast nebenbei gesungen, und dann wir haben begonnen, mehrstimmig 30 zu singen. Da haben wir gemerkt: Mensch, da geht doch noch mehr! Legendär sind ja auch die Chorproben in Ihrem Wohnzim mer gewesen ... Ja, das entstand aus der Situation heraus: Als unser zweiter Sohn auf die Welt kam, wurde es schwieriger, mittwochs einen Babysitter zur Hand zu haben – und da haben wir die Chorproben kurzerhand zu uns ins Wohnzimmer verlegt... da waren wir zu zwölft, das ging ... Anfangs haben nur Sie mit der Der Chef: Fritz Krüger Dom im Abschlussgottesdienst ge Gitarre begleitet – wann kamen sungen haben. 1999 das Kreuzfest in andere Instrumente dazu? Hofheim, wo wir den Hauptgottes Irgendwann kamen wir auf die dienst mitgestaltet haben. Dann die Idee, ein Keyboard einzubauen. Das Projektchöre. Ach ja, und unsere klappte ganz gut, und Sabine Bren Chorfahrt 2012 zu Pater Christian del, die Orgel spielen konnte, hat Rolke nach Istanbul. uns von da an mit dem Keyboard begleitet. Andrea Schnabel und Bär bel Hasselbach sind immer wieder Was reizt an Projektchören? Mit mehr Sängern kommt ein viel mit der Flöte dabei, Heinrich Stühler gewaltigeres Stimmvolumen zu mit der Gitarre, beim letzten Firm sammen, man ist auch von den gottesdienst hat Benedikt Oberklus Stimmlagen breiter aufgestellt, man Schlagzeug gespielt, wir hatten auch gewinnt neue Leute, das bereichert. schon Saxofon oder Trompete – wenn sich die Möglichkeit ergibt, nutzen wir sie. Gab es umgekehrt auch Kata strophen, über die man vielleicht hinterher sogar lacht? Im Rückblick auf die 30 Jahre: Welche Highlights stechen hervor? Mitte der 80er Jahre eine Gemein dewallfahrt nach Limburg, wo wir im Keine richtigen. Anfangs ist mir schon mal eine Gitarrensaite geris sen, ich musste ja als Student spar sam damit umgehen, und dann bin 31 ich während der Wandlung rasch in versucht der ökumenische Verein die Sakristei und hab eine neue Sai »inTakt« diese Arbeit zu leisten. te aufgespannt. Aber sonst ... Über raschend kann es sein, wenn bei ei ner Hochzeit plötzlich nur sechs Ihr persönliches Lieblingslied? »Wagt euch zu den Ufern«: Der Sänger da sind und man denkt: Wie Text spiegelt eine wunderbare Auf soll jetzt das funktionieren? Aber es bruchstimmung wider, die Musik ist geht. Und auch beim Improvisieren modern, ein Popsong. haben wir ja Übung... uns kann so schnell nichts erschüttern. Was braucht man, um im Jun gen Chor mitsingen zu können? Was bedauern Sie? Freude an zeitgenössischer Musik. Dass es den diözesanen Arbeits Und die Zeit, mittwochs zwischen 20 kreis Jugend und Kirchenmusik nicht und 21.30 Uhr ins Gemeindezentrum mehr in dieser Form gibt; unser in der Pfarrgasse kommen zu kön Chor hatte eine enge Verbindung nen. Wir sind aber auch sehr gesel dazu. Als Bischof Tebartz van Elst lig, manchmal ergibt sich spontan den Leiter entlassen hat, fehlten eine Diskussion von gesellschaftli auch die Lieder und Materialien von chen Themen bis zu Glaubensfragen. dort, auch Fortbildungen, etwa in Dann nehmen wir uns auch die Zeit, Spiekeroog oder den Tag des Neuen und das ist immer sehr schön. Geistlichen Lieds in Wetzlar. Jetzt Interview: Stefan Hauck Einsingen beim Chorjubiläum: Der junge Chor in der Pfarrkirche 32 FREUD UND LEID TAUFEN TRAUUNGEN Sabine und Michael Wolf, Henri Köhler St. Laurentius, Eppstein Maximilian Paul Fox Cornelia Kirchhoff und Markus Grün, St. Martinus, PulheimStommeln Josephina Maria Dorothee Fox Valerie Anouk Schaefer Christina und Thomas Kramer, Henri Lill St. Christoph, Sonthofen Armin Yngvi Leopold Brasser Karin Reuter und Sascha Frohne, HerzJesu, HofheimLorsbach Janus Vincent Garlef Brasser Milena Wrobel Carolin Brigante und Markus Rohr, Lilli Marie Skipina HerzJesu, Langenhahn David Iglesias Downey Franziska Lang und Manuel Lux, St. Michael, Hausen Theo Niedergesäß Charlotte Mathild Labrosse Juli Sengstock und Torsten Triller, Madlene Ptak St. Martinus, Hattersheim Leia Erika Möller Andrea Quesseleit und Marcus Wahoff, St. Heinrich, Hannover Paula Annika Berk Max Langer Sabine Marek und Dirk Hages, Antonia Anna Schuhmacher St. Martinus, Hattersheim Lena Amelie Schnatz Nicola Dagmar Petersen und Michael Damm, ÖstrichWinkel Magdalena Schnatz Annalena Löber Dominika Lassak und Matthias Elisabeth Wendel Sewerin, St. Peter und Paul, Hofheim Philipp Pocsy Thomas Pocsy Ole Philipp Beitz 33 Alissa Schwebel Sophia Marie Vacanti 12. April Philippa Berenike Kemmann Irmgard Frieda Matheis Max Leonhard Albrecht 10. April Mateo Noah Cecura Waltraud Ickstadt Lasse Gilsdorf 26. April Kjell Matti Abels Hugo Thomas Paul Ulrich Prothmann 27. April Karl Wilhelm Haas 23. April Heinz Sauer 6. Mai Ferdinand Schäfer 17. Mai Anneliese Fuchs 7. Juni Margaretha Heuß STERBEFÄLLE 8. Juni Maria Ernst 29. Januar 9. Juni Heinrich Schmitt Gertrud Scheer 30. Januar 23. Juni Edwin Grussert Berthold Prag 3. Februar: 26. Juni Christa Marie Michel Johann Schmirali 11. Februar 6. Juli Rudolf Papilion Horst Lottermann 17. Februar 11. Juli Willy Köhler Waltraud Wohmann 18. Februar 19. Juli Jarmilla Fabel Bernhard Otto Trippen 27. Februar 24. Juli Hermann Heinz Schwarz Reinhold Franz Pilling 14. März 25. Juli Rainer Christian Veit Anneliese Brandl 8. April 29. Juli Hedwig Anna Paula Reister Peter Kunz 34 RUND UM DEN KIRCHTURM ST. GEORG UND BONIFATIUS LOKALE INFORMATIONEN FÜR MARXHEIM UND DIEDENBERGEN Regelmäßige Gottesdienste und Termine Die regelmäßen Gottesdienste und Gruppentreffs entnehmen sie bitte dem Pfarrbrief, den ausliegenden Handzetteln, den Zeitungen oder Sie schauen auf unsere Homepage des pastoralen Raumes Hofheim/Kriftel. Aktuelle Ergänzungen entnehmen Sie bitte ebenfalls den oben angegebenen Quellen. www.pastoralerraumhofheim.de Abschluss der Wallfahrtsaison Sonntag 04. Oktober 16.15 Uhr Station vor dem Exerzitienhaus 17.00 Uhr Abendgottesdienst in der Bergkapelle Es singt der Kirchenchor BESONDERE TERMINE Ökumenischer Frauenkreis Samstag 10.–11. Oktober Wochenendseminar des ökumenischen Frauenkreises im Exerzitienhaus in Hofheim Thema: Johannes vom Kreuz Referent: Herr Dr. Tambour. Infos und Anmeldungen in den Pfarrbüros und ausliegenden Listen. Alle interessierten Frauen sind herzlich eingeladen! Advents und Weihnachstbasar Sonntag 22. November 10–17 Uhr im Gemeindehaus St. Bonifatius Der Erlös ist für einen sozialen Zweck. 35 Männergruppe Termine sind auf der Homepage www.pastoralerraumhofheim.de unter »Aktuelles« oder »Männergruppe St. Georg & Bonifatius« ersichtlich oder direkt zur Männergruppe per eMail: maennergruppe[email protected] Donnerstag 10. September 20.15 Uhr St. Bonifatius Die Umweltenzyklika von Papst Franziskus Im Spannungsfeld von Religion, Wissenschaft und Ökonomie. Samstag 17. Oktober 14.00 Uhr in Wiesbaden Stadtführung in Wiesbaden Information und Anmeldung per eMail Mittwoch 18. November 20.15 Uhr im Pfarrheim St. Georg Zwei Männerbilder und ein Ausweg Kfd Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands trifft sich immer an jedem letzten Mittwoch im Monat um 18.30 Uhr im Pfarrheim St. Georg. An den Gesprächsabenden werden aktuelle Themen diskutiert. Kontakt und Infos: Frau Ingrid Smarzynski, Telefon 39763 Mittwoch 30. September 19.30 Uhr Lebensqualität Möglichkeiten und Grenzen am Lebensende in der Ev. Auferstehungs gemeinde, ImmanuelKantStr. 10, Kriftel 28. Oktober 18.30 Uhr 25. November 14.00 Uhr Ein Filmabend im Hofheimer Kino Gemütliches Beisammensein mit Jahresplanung CaféGartenEden (Klarastraße/Pfarrheim in Marxheim) Sonntag 27. September 14.30 Uhr Wir sagen „Auf Wiedersehen“ Abschlussfest der Saison 36 KLEINKINDERGOTTESDIENST Herzliche Einladung zu den Kleinkindergottesdiensten für Kinder von 2–6 Jahren und ihre Familien Sonntag 20. September Turmbau zu Babel 18. Oktober Joseph und seine Brüder 15. November Arche Noah Beginn ist jeweils um 11.15 Uhr im Gemeindehaus der Evangelischen Kirche in Diedenbergen AUSBLICK MARIA FRIEDEN Auch mit der Vermietung unseres Gemeindezentrums in Diedenbergen konnten verschiedene Veranstaltungen in gewohnter Weise in Maria Frieden stattfinden. So feierten wir die Passionsandachten in der Fastenzeit in der Kapelle von Maria Frieden. Und in den Sommermonaten fand dort am 19. Juli und 16. August der liebgewordene Kirchkaffee statt. Wir werden voraussicht lich zum Jahresanfang wieder in unseren Räumen beheimatet sein. FREUD UND LEID FAMILIENNACHRICHTEN Taufen In die Gemeinschaft der Kirche wurden aufgenommen: 21.02.2015 Konstantin Muntu 07.03.2015 Emilia Beck 07.03.2015 Lili Marie Butterbach 15.03.2015 Leonard Maximilian Brand 06.04.2015 Theo Braun 02.05.2015 Elise Suzanne Gädke 02.05.2015 Nele Hasenmaile 24.05.2015 Rafael Johann Neo Klüh 02.05.2015 Alexia Estelle Aiello 06.06.2015 Charlotte Hammel 16.05.2015 Fenja Wolf 14.06.2015 Lias Andreas Cravatzo 37 TAUFEN Trauungen Das Sakrament der Ehe spendeten sich: 09.05.2015 Peter Juhani Weyand und Maria Franziska Leuthäußer 16.05.2015 Michael Wolf und Sabine Fuchs TRAUUNGEN 06.06.2015 Christian Ewald Sonntag und Claire Jennifer Haupt Beerdigungen In die Ewigkeit gerufen wurden: 15.03.2015 Ursula Schwalbe (93) 11.03.2015 Elisabeth Singer (81) 24.03.2015 Anna Zaus (101) 24.03.2015 Christa Auguste Thaler (66) 01.04.2015 Karl Friedrich Vohwinkel (86) 01.04.2015 Margit Maria Löschner (86) 10.04.2015 Ernst Josef Doms (86) 08.04.2015 Otto Knopp (81) 22.02.2015 Annemarie Leimbach (71) 19.04.2015 Maria Elisabeth Balbierz (73) 01.05.2015 Josef Bock (80) 06.05.2015 Walter Gebauer (83) 19.05.2015 Rosemarie Fey (75) 28.05.2015 Gerhard Belgo (82) 31.05.2015 Stefan Fried (57) 27.05.2015 Helga Müller (58) 12.06.2015 Karl Hans Neger (80) 15.06.2015 Elisabeth Nix (85) 24.06.2015 Josef Karl Frieder Senk (73) 24.06.2015 Gertrud Maria Behrens (90) STERBEFÄLLE 38 NACHRICHTEN AUS DER THOMASGEMEINDE ▪ Das nächste Konzert der Thomaskantorei findet statt am Sonntag, dem 8. November 2015, um 17.00 Uhr, in der Thomaskirche. Auf dem Programm steht die „Missa votiva“ von Jan Dismas Zelenka, einem Zeitgenossen von Johann Sebastian Bach. Das Barockorchester Neumeyer Consort und Solisten wirken mit. Die Gesamtleitung liegt bei Markus Stein. ▪ Einen Vortrag über die weltweite Problematik von Flucht und Asyl hält Andreas Lipsch, Leiter des Bereichs Flucht und Migration in der Diakonie Hessen und Interkultureller Beauftragter der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, am Dienstag, dem 10. November 2015, um 19.30 Uhr, im großen Saal der Thomasgemeinde. Der Eintritt ist frei. BÜROÖFFNUNGSZEITEN St. Georg: Eichstraße 19 Di., Fr.: 9.30–11.00 Uhr Caritassprechstunde: Mi.: 13–14.00 Uhr Telefon: 06192 952414 St. Bonifatius: HermannLönsStraße 26 Mi.: 9.30–11.00 Uhr und nach Vereinbarung Telefon: 06192 7677 Mailadresse: pfarrbuero@stgeorgundbonifatius.de Kontonummer St. Georg und St. Bonifatius: IBAN: DE 75 5019 0000 0021 1084 05 BIC: FFVBDEFF 39 DIE KIRCHENMÄUSE ES DÜTTSCHE GEDANKEN ZUM MITNEHMEN Wirklich, er war unentbehrlich! Überall, wo was geschah Zu dem Wohle der Gemeinde, Er war tätig, er war da. Schützenfest, Kasinobälle, Pferderennen, Preisgericht, Liedertafel, Spritzenprobe, Ohne ihn da ging es nicht. Ohne ihn war nichts zu machen, Keine Stunde hatt’ er frei. Gestern, als sie ihn begraben, War er richtig auch dabei. Wilhelm Busch Der heiße Sommer hat uns gezeigt, wie abhängig die Landwirtschaft vom Regen ist. Durch Klimaveränderungen haben die Fichten bei uns bald keine Chancen mehr, während in Dänemark bereits erste Weinberge angelegt worden sind. »Der Klimawandel wird beson ders hart die Menschen in ärmeren Regionen treffen«, stellt Franziskus in seiner Enzyklika »Laudato si« fest. »Der Rhythmus des Konsums, der Verschwendung und der Veränderung der Umwelt hat die Kapazität des Planeten derart überschritten, dass der gegenwärtige Le bensstil nur in Katastrophen enden kann«: Harte Worte, die der Papst für die Auswüchse des globalen Kapitalismus findet. »Die Unterwerfung der Politik unter die Technologie und das Finanzwesen zeigt sich in der Erfolglosigkeit der Weltgipfel über Umweltfragen.« Der Klimawandel ist für ihn »eine der wichtigsten Herausforderungen an die Menschheit«.
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