Interessenbekundungsverfahren für die Einrichtung eines Kenianisch-Deutschen Fachzentrums für „Angewandtes Ressourcenmanagement“ innerhalb des Programms "Fachzentren Afrika“ Welche Ziele hat das Programm „Fachzentren Afrika“? Die Einrichtung universitärer Fachzentren von internationalem Niveau zur Ausbildung von Führungskräften in Afrika Subsahara steht im Kontext der Afrika-Strategie des DAAD. Sie verfolgt das Ziel, die Ausbildungsqualität und -relevanz an afrikanischen Hochschulen in ausgewählten Fächern deutlich zu erhöhen, Forschungskapazitäten zu schaffen und afrikanische Hochschulen und Forschungseinrichtungen miteinander wie auch mit deutschen Partnern zu vernetzen. Dabei soll die Förderung künftiger Führungskräfte eine besondere Rolle spielen. Ihnen soll die Möglichkeit gegeben werden, an den Fachzentren eine zeitgemäße und internationalen Qualitätsstandards entsprechende Ausbildung zu erhalten. Zugleich soll ein Umfeld geschaffen werden, das der Forschung nachhaltig förderlich ist und günstige Voraussetzungen für internationale Kooperationen bietet. Angestrebt wird, dass jedes Zentrum eine überregionale Wirkung entfaltet. Langfristige Zielsetzungen des Programms sind: 1. nachhaltig und international konkurrenzfähig arbeitende und dadurch gesellschaftlich wahrnehmbare Zentren zu schaffen, und 2. durch die Tätigkeit der Absolventen als Entscheidungsträger einen Beitrag zur Verbesserung der Funktion von gesellschaftlich relevanten Sektoren in den afrikanischen Ländern zu leisten. Für dieses Programm werden dem DAAD vom Auswärtigen Amt Mittel der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik zur Verfügung gestellt. Im Rahmen des Programms werden bereits sieben Fachzentren unterschiedlicher fachlicher Ausrichtung an sechs Hochschulstandorten in Afrika Subsahara gefördert. Welche Ziele hat diese Interessenbekundung? Ein weiteres Zentrum soll aufgebaut werden, das sich dem Thema Gewinnung und Management natürlicher Ressourcen unter ingenieurund wirtschaftswissenschaftlichen Perspektiven widmet und anwendungsorientiert ausgerichtet ist. Das Zentrum soll an einer technisch orientierten Universität in Kenia eingerichtet werden. Die Entdeckung bedeutender Öl-, Gas und Minerallagerstätten in Kenia, Tansania, Uganda und Mosambik wird die Entwicklung in Ostafrika maßgeblich prägen. Ein Entwicklungsschub für die Region wird als möglich erachtet, wenn es gelingt, schnell ein praxisorientiertes und mit der Industrie koordiniertes universitäres Ausbildungsangebot für die dringend benötigten einheimischen Fachkräfte und Experten anzubieten. In einem Kooperationsprojekt zwischen einer (oder mehreren) deutschen Fachhochschule(n) und einer kenianischen technischen Hochschule (Universität oder „University College“) sollen daher praxisorientierte Lehrangebote zur Ausbildung von Ingenieuren und Managern entwickelt werden, die auf einem zukünftigen industriellen Arbeitsmarkt in Ostafrika benötigt werden. Gleichzeitig sollen Dozenten aus- und fortgebildet werden, die an den technisch ausgerichteten Universitäten und University Colleges in Kenia und weiteren ostafrikanischen Ländern lehren und die zukünftigen Fachkräfte ausbilden. Wer kann einen Antrag stellen? Nach Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens können Anträge von einer oder mehreren erfolgreich ausgewählten deutschen Fachhochschulen (auch Konsortien) bzw. deren ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen oder Instituten gemeinsam mit einer kenianischen Hochschule (Universität oder University College) gestellt werden, die eine starke ingenieurwissenschaftliche Ausrichtung möglichst in dem Bereich Bergbau (Öl, Gas, Kohle) hat. Diese Ausschreibung bezieht sich vorerst nur auf den ersten Schritt des Verfahrens: Die Abgabe von Interessenbekundungen und die darauf folgende Vorauswahl potentieller Antragsteller (deutsche und kenianische Institutionen). Was wird gefördert? In1.einer ersten Förderphase (2016 und 2017) soll die curriculare Neuorientierung der kenianischen Hochschule in ihren wichtigsten Lehrprogrammen und die entsprechende Fortbildung der Lehrkräfte realisiert werden. Hierfür stellt das Auswärtige Amt im Rahmen einer Vollfinanzierung für beide Jahre jeweils bis zu 400.000 Euro zur Verfügung. Der DAAD strebt die Finanzierung einer zweiten Projektphase nach 2017 an, in der die neuen Curricula und Lehrmethoden in den Regelbetrieb überführt und Ausbildungskapazitäten für ganz Ostafrika geschaffen werden sollen. Für das Erreichen der Programmziele können u.a. folgende Instrumente/ Maßnahmen eingesetzt und gefördert werden: Welche Fachrichtungen werden gefördert? Curricula-Entwicklung Dozentenfortbildung Drittlandstipendien und Sur-Place Stipendien für ostafrikanische Studierende (MA/PhD) Kurzzeitdozenturen und Gastaufenthalte deutscher und afrikanischer Dozenten Stipendien für deutsche Studierende für den Aufenthalt am kenianischen Zentrum Aufenthalte von afrikanischen Geförderten an der deutschen Partnerhochschule Sommerschulen und Workshops, vorzugsweise in Afrika Fachtagungen und Konferenzen, vorzugsweise in Afrika Deutschkurse Begleitende Trainingsprogramme im Bereich Leadership, Management sowie Vermittlung von Softskills Personelle Ressourcen für Projektkoordinierung, vorzugsweise an der kenianischen Partneruniversität Folgende Fachrichtungen der deutschen Fachhochschulen können insbesondere gefördert werden: Ingenieurwissenschaften Wirtschafts-, Rechts- und Verwaltungswissenschaften mit Bezug zu Fragen der nachhaltigen Rohstoff- und Energiewirtschaft Umweltökonomie und Ökologie Auf kenianischer Seite werden Universitäten oder University Colleges mit einem starken Fokus auf Ingenieurwissenschaften, nachweislich in den Bereichen des Bergbaus (Öl-, Kohle- und Gasgewinnung und verarbeitung) gesucht. Seite 2/4 Interessensbekundungsverfahren und Antragsschluss Das Antragsverfahren ist zweistufig (Interessenbekundung und Vollantrag). Im ersten Schritt werden Interessenbekundungen deutscher und kenianischer Hochschulen erbeten. Die Interessenbekundung sollte in englischer Sprache erfolgen (bis zu 10 Seiten ohne Anlagen) und kann formlos eingereicht werden. Folgende Unterlagen/ Informationen sind von den deutschen Hochschulen einzureichen: 1.) Eine kurze Darstellung der antragstellenden deutschen Institution, der federführenden Person und ihrer Position innerhalb der Hochschule. 2.) Eine Skizze des geplanten Vorhabens; dabei sollte auf strukturelle, inhaltliche und personelle Planungen eingegangen werden, und kurz beschrieben werden, wie die Ziele auf der Outcome-Ebene (s. Wirkungsgefüge des Fachzentren Programms in der Anlage) erreicht werden sollen. Bereits bestehende partnerschaftliche Beziehungen nach Kenia/ Ostafrika sollten erläutert werden. 3.) Eine kurze Beschreibung anderer vergleichbarer Projekte und der bisherigen Erfahrung in internationalen Hochschulkooperationen. 4.) Eine grobe Kostenkalkulation und Zeitplanung für die erste Projektphase Von den kenianischen Hochschulen werden folgende Unterlagen benötigt: 1.) Ein Entwicklungskonzept der Hochschule, welches die Vision und die geplante Implementierung des „Kenianisch-Deutschen Fachzentrums für angewandtes Ressourcenmanagement“ beschreibt. 2.) Eine Darstellung der vorgesehenen anwendungsorientierten Studienprogramme im Bereich Bergbau, Kohle, Öl, Gas. 3.) Akkreditierungsdokumente der Hochschule (Charter) 4.) Dokumentation akkreditierter Studienprogramme in den relevanten Fachgebieten 5.) Aufstellung der Lehrkräfte und ihrer Qualifikationsprofile in den relevanten Fachgebieten 6.) Erläuterungen zu bisheriger Kooperation mit der Industrie und mit anderen Hochschulen in Kenia/ Ostafrika 7.) Informationen zur Kooperation mit deutschen oder anderen internationalen Partnern Einreichungsfrist für die Interessenbekundung ist der 26. Juni 2015. Deutsche Hochschulen reichen ihre Unterlagen elektronisch beim DAAD ein. E-Mail: [email protected] Kenianische Hochschulen reichen ihre Unterlagen elektronisch beim DAAD Regional Office for Africa, Nairobi ein: E-Mail: [email protected] Auf Basis der Interessenbekundungen wählt eine unabhängige Auswahlkommission auf beiden Seiten in einer Vorauswahl (bis Mitte Juni) die geeignetste(n) Hochschule(n) aus. Für die in der ersten Auswahlrunde auf Basis ihrer Interessenbekundungen erfolgreichen AntragstelSeite 3/4 ler wird der DAAD im Anschluss (voraussichtlich Ende Juni 2015) den weiteren Abstimmungsprozess begleiten und finanziell unterstützen. Vorgesehen ist ein „Matchmaking“-Seminar in Kenia oder eine individuelle „Fact Finding Reise“ an die potenziellen Partnerinstitutionen. Ziel ist es, dass die Interessenten durch Vorstellung ihrer Institution, der beteiligten Personen und ihrer Konzepte die geeigneten Kooperationspartner identifizieren und danach einen Projektantrag (Vollantrag) entwickeln und beim DAAD einreichen. Über die Förderung der Vollanträge entscheidet ebenfalls eine unabhängige Fachkommission. Die Endauswahl ist für Ende Oktober 2015 vorgesehen und ermöglicht einen Beginn des Vorhabens im Januar 2016. Die Bewilligung der Fördermittel wird im Rahmen von Zuwendungsverträgen zwischen dem DAAD und der federführenden deutschen Hochschule erfolgen. Welche Auswahlkriterien gibt es? Kriterien bei der Bewertung der Interessenbekundung sind: Relevanz des Vorhabens für die Erreichung der Zielsetzung Bereits vorhandenen Expertise im Fachgebiet Kooperationserfahrungen mit potentiellen Partnern in Kenia, bzw. Deutschland Realisierbarkeit vor dem Hintergrund des zeitlichen und finanziellen Rahmens Ansprechpartner und weitere Informationen Deutscher Akademischer Austauschdienst P 31 Hochschulstrukturförderung in der Entwicklungszusammenarbeit, Fachzentren Afrika Kennedyallee 50 53175 Bonn Sylvia Vogt 0228-882-8709 E-Mail: [email protected] German Academic Exchange Service Regional Office for Africa, Nairobi Margaret Kirai [email protected] www.african-excellence.de Seite 4/4
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