Erfahrungsbericht ERASMUS in Cádiz 2014/2015 Heinrich-Heine-Unversität Vor der Abreise: Es ist möglich vor der Abreise auf der Universitätswebseite (www.uca.es) ein wenig Informationen über die Universität in Cádiz zu sammeln. Wer aber wissen möchte welche Kurse zur Verfügung stehen muss auf der Seite der Filosofía y Letras, unter Grados, seine jeweiligen Kurse anschauen. Achtet auf jeden Fall darauf, dass sich die Kurse nicht überlappen, dies erspart euch später eine weitere Änderung im Learning Agreement. Bei Fragen zu den weiteren Formularen könnt ihr euch am besten mit eurer Koordinatorin zusammensetzen und sie durchgehen. Ehrlich gesagt, war dies der schwierigste Teil des ganzen Erasmus. Falls man keine ausreichenden Sprachkenntnisse vorweisen kann (B1 nötig), kann man einen Sprachkurs besuchen (www.uca.es/cslm). Dies würde ich aber nicht nur zur Verbesserung der Sprachkenntnisse empfehlen, sondern auch um direkt Kontakt zu anderen Erasmusstudent zu knüpfen. Wer Auslands BAföG beantragen möchte sollte 6 Monate vor der Abreise die Formulare ausfüllen und verschickt haben. Dadurch, dass sehr viele Anträge eingehen muss man sich selbst darum kümmern, ob die Unterlagen auch wirklich angekommen sind. Dabei muss man oft mit unfreundlichen Ansprechpartnern kämpfen, die einen am Telefon abwimmeln und keine Antworten geben. Das Motto heißt hier Durchhaltevermögen zeigen. Man kann leider nicht alle Unterlagen vollständig einreichen und muss deshalb aus Spanien aus im Kontakt mit der Sachbearbeiterin in Deutschland halten. Man sollte unbedingt daran denken, dass man direkt nach der Ankunft seinen Mietvertrag und sein Certificado (Bescheinigung, dass man auch wirklich angekommen und eingeschrieben ist, kriegt man an der Uni) nach Heidelberg schicken sollte. Nimmt auf jeden Fall genügend Geld mit, einige haben sehr lange auf das Geld warten müssen und man muss dann leider so erstmal das Geld vorstrecken. Ich habe mich für das Wintersemester beurlauben lassen und musste somit nur den verringerten Semesterbeitrag zahlen und habe dann den restlichen Betrag zurückbekommen. Dazu müsste ihr mit der Beurlaubung (die bekommt ihr beim SSC) zum Asta gehen. Empfehlenswert ist außerdem noch ein Konto bei der Deutschenbank oder bei den jeweiligen Partnern z.B. Postbank, so könnt ihr Geldabheben ohne Gebühren zu zahlen. Falls ihr vorhabt ein Auto zu mieten solltet ihr darauf achten, dass es keine Prepaid-Kreditkarte ist, diese werden meist nicht akzeptiert. Ich habe eine Krankenversicherung vor der Reise abgeschlossen aber habe diese hier nicht wirklich gebraucht. Wohnungssuche: Zuerst sollte man klären in welchem Stadtteil man wohnen möchte, Neustadt oder Altstadt. Die Neustadt bietet günstigere und etwas schönere Wohnungen in Strand nähe aber sind meistens 45 min vom „Herz“(Universität, Disco, Altstadt) von Cádiz entfernt. Ich habe mich dazu entschieden vor meiner Abreise einer Wohnung zu Zusagen, die ich über Facebook gefunden habe. Ich hatte mit meiner Wohnung Glück, jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass hier ein ganz anderer Lebensstandard herrscht. Die Wohnung ist sehr spärlich eingerichtet und meistens nicht sehr schön. Wer im Wintersemester da ist, sollte damit rechnen, dass es im Winter sehr kalt in der Wohnung wird. Einige hatten böse Überraschungen bei ihrer Ankunft und fanden die Wohnung nicht so wie auf den gezeigten Bildern. Am besten bucht man für 3-4 Tage ein Hostel und versucht vor Ort eine Wohnung zu finden, dies hängt zwar mit sehr viel Stress zusammen aber es ist durchaus machbar. Meistens findet man in den Hostels (www.hostelworld.com) außerdem auch anderen Studenten, die auf der Suche sind und man kann dann vielleicht zusammen suchen. Anreise: Man kann mit Ryanair günstig Flüge finden. Empfehlenswert ist es in Jerez zu landen. Von dort ist es wirklich am leichtesten mit dem Zug C1 direkt bis nach Cádiz (Endstation) durchzufahren. Die Fahrkarten könnt ihr an einem Automaten kaufen und falls dieser nicht funktioniert beim Einstieg den Kontrolleur ansprechen, dieser wird euch dann direkt eine ausstellen. Man kann auch in Sevilla oder Málaga landen. Diese Möglichkeiten funktionieren auch sind aber etwas teuer. Von Sevilla nach Cádiz mit dem Zug sind es ca. 15 Euro und 2 Std. Reisedauer und von Málaga mit dem Bus um die 25 Euro und 4 Std. Reisedauer. Organisatorisches: Sobald man angekommen ist, sollte man versuchen so schnell es geht zur Oficina de Relaciones Internacionales (Aulario la Bomba, Paseo de Carlos 3, ist direkt gegenüber vom Meer am Park, recht von der Facultad de Filosofia y Letras) zugehen und sich dort seine blaue Mappe holen. Darin findet man alle wichtigen Informationen und Dokumente, die man ausfüllen muss. Danach sollte man sich mit seinem Koordinator in Verbindung setzen, um das Learning Agreement zu bestätigen und es nach Deutschland weiterreichen. Handykarte: Ich habe mir direkt eine spanische Handykarte besorgt und habe mich für Orange entschieden. Dort musste ich jeden Monat 10 Euro zahlen und hatte innerhalb Orange freie Anrufe und SMS und 1GB Internet. Andere haben sich für Yoigoo entschieden. Am besten an der Calle Ancha bei den jeweiligen Anbietern fragen und vergleichen welcher Tarif am besten zu euch passt. Einkaufen: Also in der Altstadt ist alles sehr kompakt beieinander sei es zum Schoppen oder zum Einkaufen. Der Mercado central ist super man bekommt dort frisches Obst und Gemüse und günstig. Sonst kann man sich auf die Supermärkte Carefour oder Día verlassen. In der Neustadt kann man leichter den Lidl und Aldi erreichen. Gas: Sehr wichtig. Alles funktioniert hier mit Gas. Immer dafür sorgen dass man Ersatz hat. Um diesen zu kaufen muss man einen Gasmann rufen. Wir hatten das Glück, dass dies durch unsere Vermieterin geregelt wurde aber viele musste dies selbst in die Hand nehmen. Verreisen: Von Cádiz aus gibt es viele Möglichkeiten zu verreisen. Marokko und Portugal sind nicht weit entfernt und man kommt leicht hin. Wir haben uns entschieden mit der Organisation „ We love Spain“ beide Reisen zu machen und waren super zufrieden. Preis/Leistungsverhältnis stimmt definitiv. Für die Städte, die in Andalusien liegen kann man leicht Bus und Zug nutzen z.B. Málaga, Sevilla, Córdoba oder Ronda. Wenn ihr aber beispielsweise nach Madrid oder Barcelona wollt am besten mit dem Flugzeug, ist am günstigsten und auch am komfortabelsten. Wir haben auch ein Auto gemietet, um eine Roudtour entlang der Küste zu machen. Wir waren 9 Leute und haben 2 Autos gemietet, ACHTUNG! Prepaid-Kreditkarten werden nicht akzeptiert. Insgesamt hat uns die 5 Tage Reise pro Kopf mit Hostel, 70 Euro gekostet. Dabei haben wir 2 Nächte am Strand geschlafen. Man muss sehr gut Planen was das angeht, also am besten mit allen Beteiligten sprechen und klare Route festlegen vor der Abfahrt. Leben in Cádiz: Das Wetter ist optimal, wir hatten das Glück bis Ende November noch an den Strand gehen zu können. Jedoch muss ich sagen, dass Ende Januar starke Kälte zu spüren war. Dies mag daran liegen, dass in den Wohnungen keine Heizungen vorhanden sind. Wir haben uns beim „chino“ einen kleinen „calefactor“ für 15 Euro gekauft der uns das Leben erleichtert hat. Dann muss man sich in Spanien an die Siesta gewöhnen, von 14h-18h sind die meisten Läden geschlossen. Die Supermärkte bleiben aber geöffnet, jedoch würde ich empfehlen für Obst und Gemüse beim Markt einzukaufen. In Cádiz gibt es viele Taperias und Restaurants aber es ist schwer gutes Essen und guten Service zusammen zu finden. Man muss auf das eine oder das andere verzichten. Empfehlen kann ich die Taperia „Monica“ an der Plaza de Mentidero oder „La Gorda Te Da de Comer“ nähe der Plaza de Padillero. Die Menschen Cádiz sind super freundlich und jederzeit für ein Gespräch zu haben. Man muss aber zu geben, das Spanisch in Cádiz ist sehr schwer zu verstehen und alle sprechen sehr schnell. Was man sich ebenfalls nicht entgehen lassen sollte, ist die Cámara Oscura, denn von dort aus hat man einen tollen Ausblick über die komplette Stadt. An der Caleta befindet sich auch der Leuchtturm San Sebastián und rechts am Ende der Caleta kann man den Castillo besuchen. Man kann in Cádiz abends ins Theater oder auch ins Kino gehen. Auf keinen Fall sollte man sich das Gran Teatro Falla entgehen lassen, von außen sieht er nur halb so eindrucksvoll aus. In der Altstadt gibt es viele Möglichkeiten auszugehen, dies ändert sich jedoch jedes Jahr mit den neuen Erasmus Leuten. Durch die ESN werden die ersten Bars eingeführt, die dann zu einem Treffpunkt für alle werden. Von dort aus geht man dann meistens zusammen an die „Punta“, wo die meisten Diskotheken sind. Während meines Erasmus fand man sich an dem „Aquí Te Quiero“ wieder. Zum Schluss: Mein Tipp ist, gibt allem eine Chance. Seit nicht so engstirnig und lockert eure Einstellung. Es ist nun mal ein anderes Land da herrschen anderen Regeln. Gebt allen Menschen mit verschiedener Kultur die Möglichkeit sich auszutauschen und bleibt nicht unter euren Landsleuten, das ist nicht der Sinn eines Erasmus. Ich kann von meiner Seite aus sagen, dass ich mich in Cádiz kein einziges Mal unwohl gefühlt hab. Ich habe neue Freundschaften geschlossen, die ich sicher halten werde aus verschiedenster Teile der Welt, Mexiko, Spanien, Frankreich, Russland etc. Ich kann euch nur mit auf dem Weg geben diese Erfahrung zu machen, man lernt super viel und man wird sicherlich selbstbewusster und selbstständiger aber vor allem gewinnt man emotional sehr viel.
© Copyright 2024 ExpyDoc