Lärmbelastungskataster Sachsen-Anhalt (LBK-ST) Projektübersicht Projektname: Lärmbelastungskataster Sachsen-Anhalt (LBK-ST) Fachgebiet: Emission/Lärm Auftraggeber: Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt (MLU), Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) Eingesetzte Technologien: Cadenza Fachschale Lärm, Oracle Locator, QSI-Schnittstelle (DIN 45687) Zusammenfassung Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Sachsen-Anhalt (MLU) und das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (LAU) führen mit Unterstützung der Disy Informationssysteme GmbH ein Lärmdatenbelastungskataster auf Basis der Cadenza Fachschale Lärm ein. Mit dem so entstehenden Lärmbelastungskataster Sachsen-Anhalt (LBK-ST) setzen MLU und LAU die Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union (EU-ULR) um. Die Cadenza Fachschale Lärm ist eine fertige Lösung zur EU-ULR, mit der sich die Anwender darauf verlassen können, alle Vorgaben der EU-URL sicher zu erfüllen. Sie baut auf Cadenza auf und liefert ein speziell dafür entwickeltes Datenmodell, das die Produktion der strategischen Lärmkarte quasi auf Knopfdruck erlaubt und damit die Grundlage für die Lärmaktionsplanung liefern kann. Neben dem Datenmodell enthält die Fachschale Lärm auch bereits vorbereitete Selektoren und Auswertungen für die EU-ULR sowie Import-, Export- und Qualitätssicherungsroutinen für die Lärmdaten. Hintergrund Durch die Richtlinie 2002/49/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm (sog. EU-Umgebungslärmrichtlinie) entsteht die Notwendigkeit, Sachdaten und geographische Daten in großem Umfang und dauerhaft zu verwalten. Dies stellt die Grundlage für die in regelmäßigen Zyklen wiederkehrende Anforderung zur Erstellung von Lärmkarten dar. Bis 2012 ist flächendeckend in der gesamten EU der Umgebungslärm in Ballungsräumen mit mehr als 100.000 Einwohnern, für Straßen mit mehr als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr und für Bahnstrecken mit über 30.000 Zugbewegungen pro Jahr zu erfassen. Diese – von der EU verlangten – Lärmkarten sind nicht nur eine klassische Kartierungsarbeit als vielmehr auch eine Aufgabe des Datenmanagements. Es müssen umfangreiche Sach- und Geodaten aus unterschiedlichsten Quellen zusammengeführt werden: Daten zu verschiedenen Lärmquellen, Topographie, Geländemodellen, Straßen- und Schienennetzen, Verkehrsmengen, Schallschutzbauwerken, Kreis- und Gemeindegrenzen, Gebäudedaten, Fassadenpegeln. In einem Raster von zehn mal zehn Metern auf vier Meter Höhe sind auf der Grundlage dieser Modelldaten Immissionspegel als Tages- und Nachtmittelwerte (Lden bzw. Lnacht) zu berechnen. © Disy Informationssysteme GmbH Seite 1 von 2 Ziel Zentrale Zielsetzung für das LBK-ST ist die Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben. Das erfordert zum einen die Umsetzung des Datenmanagements und die Installation der Fachschale Lärm. Die Lärmkarten müssen fristgerecht für die hoch belasteten Strecken erstellt und die Belastetenzahlen nach Brüssel gemeldet werden. Zudem sieht die Richtlinie eine Information der Bürger über die Lärmsituation sowie eine Weitergabe der Daten in digitaler, weiterverarbeitbarer Form an die für die Lärmminderungsplanung zuständigen Stellen vor. Nach der Stufe 1 der EUULR muss die nächste Kartierungsstufe auf weitere Strecken erweitert, danach alle 5 Jahre resp. bei signifikanten Änderungen der Verkehrsbelastungen wiederholt werden. Umsetzung und Technik Die technische Umsetzung des Datenmanagements birgt mehrere Herausforderungen: Die Daten stammen aus heterogenen Quellen und besitzen unterschiedliche Eigenschaften. Geografische Daten und Sachdaten müssen zueinander in Beziehung gesetzt werden. Darüber hinaus müssen sich aus den Daten wiederum Datensätze für schalltechnische Berechnungen exportieren lassen. Die Ergebnisse sollen in die gemeinsame Datenbank überführt werden. Und schließlich müssen die Auswertungen des zusammengeführten Datenbestands ein elektronisches Berichtswesen zur Einhaltung der EU-ULR ermöglichen. Da nicht alle Daten digital vorliegen, wie beispielsweise die Haushöhen, müssen auch manuell erfasste Daten integrierbar sein. Die Daten werden in einer Datendrehscheibe in Form eines Data Warehouse harmonisiert und in ein auf die Auswertung zugeschnittenes Datenschema übernommen. Hierbei findet gleichzeitig eine Qualitätssicherung statt, die den Integrationsprozess verkürzt. Die Lösung erlaubt es dem LAU, in Fach- und Geodaten zu recherchieren und sie gemeinsam auszuwerten. Aufgrund ihrer vielfältigen Möglichkeiten eignet sie sich für den Einsatz bei zukünftigen oder weitergehenden Fragestellungen im Bereich Lärmschutz. Außerdem lassen sich bei Bedarf Daten als GDI-Dienste (WMS) bereitstellen. Zusammen mit den Funktionen von Cadenza liefert die Cadenza Fachschale Lärm die Möglichkeit, von der Pflicht der Lärmkartierung zur Kür zu gelangen: eine nachhaltige und langfristige Datenauswertung. Dadurch stehen für zukünftige Berechnungen qualitätsgesicherte Daten zur Verfügung. Diese können bei Änderungen inkrementell aktualisiert werden, so dass ein nachhaltiger Nutzen den Daten entsteht. Denn Lärmkartierung ist dann nicht mehr die Produktion einer statischen Karte, sondern diese Karte ist das Ergebnis einer Datenbankabfrage. Das bedeutet: Mit der Pflege und Aktualisierung der Daten lässt sich auch die Karte jederzeit problemlos dynamisch erneuern und im Intranet oder Internet veröffentlichen. Mit der Fachschale Lärm bleiben die Ausgangsdaten für künftige Nutzungen und Fortschreibungen erhalten. Die Software liefert ein ausgereiftes und in der Praxis vielfach erprobtes Datenmodell für schnelle und fachgerechte Analysen zum Umgebungslärm, die die Vorgaben der EU-Richtlinie erfüllen. © Disy Informationssysteme GmbH Seite 2 von 2
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