V02 VDI AK Bahn 2015 05 19 VDI AK Bahn Laerm

Lärm – die Achillesferse
des umweltfreundlichen und sicheren
Schienengüterverkehrs
Eisenbahnvortragsreihe
des VDI AK Bahntechnik
TU Braunschweig
19. Mai 2015
Dipl.-Kfm. Jürgen Tuscher
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm Gliederung
1 
Kurzvorstellung VPI
2 
Hauptschallquelle Rollgeräusch
3 
TSI Noise
4 
Lärmreduzierungsmaßnahmen
5 
Politisches und wirtschaftliches Umfeld
6 
Umweltaspekte und Sicherheit des Schienengüterverkehrs
7 
Umstellung der Flotten bei VPI-Mitgliedsfirmen
8 
5 Kernbotschaften des VPI zur Lärmsanierung
9 
Offene Punkte
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 2 1 Kurzvorstellung
VPI – Verband der Güterwagenhalter in Deutschland e. V
•  Gegründet 1921
•  182 Mitglieder (Vermieter, Verlader, Werke), die 69.877
Eisenbahngüterwagen auf die Schiene bringen
•  Mitarbeit in diversen nationalen und europäischen Gremien (TSI,
Normung, Pilotprojekt „Leiser Rhein“, RID, GGVSEB etc.)
•  Herausgeber des VPI-Instandhaltungsleitfadens
•  Führt gemeinsam mit DB Schenker Rail fachtechnische
Begutachtungen von Werkstätten durch
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 3 2 Hauptschallquelle Rollgeräusch
Ursachen für Schienenlärm
•  Für Schienenlärm gibt es diverse
Quellen:
Traktionsgeräusch
-  Traktionsgeräusche
Rollgeräusch
Aerodynamische
Geräusche
-  Rollgeräusche
Gesamt
-  Aerodynamische Geräusche
•  Rad-Schiene-Rollgeräusche
dominieren bis zur Geschwindigkeit
von 200-300 km/h, danach treten
aerodynamischen Geräusche in den
Vordergrund.
Quelle: Positionspapier der Arbeitsgruppe „Eisenbahnlärm der Europ.
Kommission
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm
4
2 Hauptschallquelle Rollgeräusch
Messungen zeigen, dass die Geräuschemission von Güterwagen fast
ausschließlich auf das Rollgeräusch zurückzuführen ist
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 5 Das Rollgeräusch, Hauptschallquelle des Güterverkehrs
2 Hauptschallquelle Rollgeräusch
•  Das
Rollgeräusch von
Das Rollgeräusch von Schienenfahrzeugen entsteht
Schienenfahrzeugen
entsteht an der
an der Rad-Schiene Kontaktfläche.
Rad-Schiene Kontaktfläche
Es wird wesentlich von dem Oberflächenzustand
der Rad- und Schienenlaufflächen bestimmt.
•  Es wird wesentlich von dem
Oberflächenzustand
der Radund führt
Die aus den Riffeln resultierende
Anregung
zu Vibrationen in Rad undbestimmt
Schienen, die Schallenergie
Schienenlaufflächen
in das umgebende Medium abstrahlen.
•  Die aus den Riffeln resultierende
Anregung führt zu Vibrationen in Rad
und Schienen, die Schallenergie in das
umgebende Medium abstrahlen
DB Systemtechnik GmbH | Nicolas Meunier | T.TVE 3 | 20.06.2013
19.05.2015 Rad mit GGBremssohle
Rad mit KBremssohle
Verriffelte
Lauffläche
Glatte
Lauffläche
31
VDI AK Bahn Lärm 6 Das Rollgeräusch, Hauptschallquelle des Güterverkehrs
2 Hauptschallquelle Rollgeräusch
Typische spektrale Zusammensetzung des
Typische spektrale Zusammensetzung
Rollgeräusches bei Güterwagen:
des
Rollgeräusches
Schwelle
100 Hz bei
bis Güterwagen:
800 Hz
Hz bisHz
4000
• Schiene
Schwelle 600 100
bisHz 800 Hz
Rad
1250Hz bis 4000 Hz
•  Schiene
600 Hz bis 4000 Hz
•  Rollgeräusch
Rad
1250 Hz bis
Das
wird überwiegend
von4000
der Hz
Summe
Rad
10dB
Schiene
Radverriffelung angeregt…
Schwelle
Das Rollgeräusch wird überwiegend
von der Radverriffelung angeregt....
… und vom Gleis abgestrahlt!
effiziente
Minderung
des Güterwagengeräusches
...Eine
und
vom Gleis
abgestrahlt!
ist nur durch eine Kombination von infrastruktur- und
fahrzeugseitigen Maßnahmen zu erreichen
Damit ist eine effiziente Minderung des
Güterwagengeräusches nur durch
Maßnahmen auf beiden Seiten der
Rad-Schiene Schnittstelle zu
erreichen!
DB Systemtechnik GmbH | Nicolas Meunier | T.TVE 3 | 20.06.2013
32
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm Schwelle
Schiene
DB Systemtechnik
T.TVI 32
Rad
125
250
500
1k
2k
4k
Frequenz Hz
7 3 TSI Noise
• 
Seit 2006 gilt EU-weit die TSI Noise
• 
Folgende Verbesserungen beinhaltet die aktuelle Fassung
vom 1/1/2015:
-  Nur ein Grenzwert für alle Güterwagen
-  Normierung des gemessenen Vorbeifahrgeräuschpegels auf einen Referenz-APL
(Anzahl der Radsätze pro Wagenlänge)
-  Normierung auf die Referenzgeschwindigkeit 80km/h
-  Das neue Verfahren garantiert die Vergleichbarkeit aller nach der neuen TSI
gemessenen Güterwagenbauarten
• 
Für Eisenbahngüterwagen gelten ab 2015 folgende Grenzwerte,
die bei Zulassung neuer Waggons einzuhalten sind
-  83 dB (A) bei 80 km/h und normiert für apl 0,225
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 8 4 Lärmschutzmaßnahmen
Unterschiedliche Maßnahmen zur Lärmreduzierung
Infrastrukturmaßnahmen
•  Bau von Lärmschutzwänden/ -wällen und
schalltechnische Maßnahmen an Gebäuden
•  Innovative Lärmschutzmaßnahmen aus
Technologieportfolio KP II, z.B.
-  Schienenstegdämpfer
-  Schienenschmiereinrichtungen
Rollmaterial-Maßnahmen
•  Umstellung der Güterwagenflotten auf
Verbundstoffsohlen
(Lärmreduktion: bis zu -10 dB(A) netzweit)
-  K-Sohle – seit 2006 für Neuwagen
vorgeschrieben
-  LL-Sohle (ab Mai 2013 verfügbar)
19.05.2015 9
VDI AK Bahn Lärm
9
4 Lärmschutzmaßnahmen
Innovatives Technologie-Portfolio (14 Maßnahmen)
Quelle: DBNetz AG
19.05.2015 10
VDI AK Bahn Lärm
10
4 Lärmschutzmaßnahmen
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 11 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Widerstand gegen Schienenlärm nimmt in Deutschland stark zu
•  Die Politik auf Landes- und Bundesebene reagiert vermehrt darauf
•  Insbesondere in Regionen mit starker Lärmbelastung wie z. B. dem
Rheintal ist der Protest sehr hoch
•  Die Vorteile des Schienengüterverkehrs als sicherstem und
umweltfreundlichstem Verkehrsträger zu Lande geraten ins Hintertreffen
•  Die Akzeptanz des Schienengüterverkehrs in der Bevölkerung sinkt
dramatisch
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 12 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
Exemplarisch für die Meinung von Bürgerinitiativen ein
Originalzitat aus einem Schreiben der Bürgergruppe für Sicherheit
und Lärmschutz an der Bahn, Kirchseeon (By):
1. Die Bahn ist nicht umwel2reundlich ! Wer Orte durch hohe Mauern trennt, wer Menschen zwingt, sich in ihren 4 Wänden einzusperren und den Kontakt zum Nachbarn zu verringern, wer Menschen vertreibt und Siedlungen veröden läßt, wer ständig mehr Lärm-­‐ und Suizidtote produziert, wer Immobilien entwertet, kurzum, wer lärmbedingte Schäden in Milliardenhöhe pro Jahr produziert (d.h. die Schäden sind höher als die "Gewinne" der DB AG!), der ist nicht umwel2reundlich, sondern der zerstört Orte, Siedlungen, Menschen und damit auch die Umwelt 2. Die Bahn ist nicht unersetzlich ! Ein Verkehrssystem, das nicht mal 10% der Personenbeförderung und nicht mal 20% der Gütertransportleistung erbringt, ist nicht das Rückgrat der deutschen Wirtscha\. Wenn die Bahn unersetzlich wäre, wäre die Volkswirtscha\ bei den vergangenen Streiks längst kollabiert. Nichts davon ist zu merken! 19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 13 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Eisenbahngüterwagen verkehren freizügig europaweit
•  In Europa wird Schienenlärm ganz unterschiedlich als Belastung
wahrgenommen
•  Nur in den Niederlanden, Österreich und Deutschland, sowie der Schweiz
als nicht EU-Land wird Lärm als Problem wahrgenommen
•  Die Durchsetzbarkeit von europaweiten Maßnahmen zum Lärmschutz
ist nicht gegeben
•  Die Bereitschaft, hier europaweit zu agieren und auch noch hierfür Geld
in die Hand zu nehmen, ist limitiert
•  Eine Vorgabe der EU zur Gestaltung von lärmabhängigen
Trassenpreissystemen steht vor Veröffentlichung, wird aber
voraussichtlich nicht in anderen Ländern als NL, A, und D angewandt
werden
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 14 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Lärmsanierung des Bundes mit dem Bau von Schallschutzwänden läuft
seit Jahren erfolgreich
•  Vermeidung der Entstehung von Lärm an der Quelle ist der bessere Weg
•  BMVI hat deshalb eine Förderung für die Umrüstung auf „Flüsterbremse“
eingerichtet, um bis 2020 den Schienenlärm um 50% zu halbieren
(Reduzierung um 10 dB(A))
•  50% der Investitionskosten werden laufleistungsabhängig direkt an den
Halter ausgezahlt (max. 211€ pro Achse)
•  Die anderen 50% der Investitionskosten werden laufleistungsabhängig
von der DB Netz AG an das EVU im Rahmen des lärmabhängigen
Trassenpreissystems (laTPS) ausgezahlt
•  Beide Förderwege haben z.Zt. eine Laufzeit bis 2020
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 15 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Im Koalitionsvertrag 2013 wird angekündigt, dass 2016 überprüft wird,
wie viele Wagen schon umgerüstet sind. Sollten weniger als 50 %
umgerüstet sein, werden ordnungspolitische Maßnahmen wie
Geschwindigkeitsbeschränkungen nachts oder gar
Nachtfahrverbote angedroht.
•  Hierbei sind etliche Fragen noch nicht abschließend geklärt:
•  Wie wird evaluiert?
•  Zu welchem Stichtag wird evaluiert?
•  Was ist die 100% Bezugsgröße?
•  Es ist wahrnehmbar, dass in der Koalition und zwischen den beteiligten
Bundesministerien hier unterschiedliche Sichtweisen vorhanden sind
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 16 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  VDV hat unter Beteiligung des BDI und des VPI ein Gutachten zu den
Folgen solcher Maßnahmen erstellen lassen, dass folgende Ergebnisse
brachte:
-  10 Prozent höhere Transportkosten
-  Reduzierung des Transportaufkommens um 30 Prozent
-  Beförderungszeitverlängerung von rund einem Viertel
-  4 Millionen LKW-Ladungen pro Jahr zusätzlich
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 17 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Die Umrüstförderung und das LaTPS sind nicht wettbewerbsneutral,
da
–  bisher die Anlastung vergleichbarer Kosten bei anderen
Verkehrsträgern oder Ausgleichszahlungen nicht vorgesehen sind
–  die Gesamtkosten, die durch die Umrüstung entstehen, bis zu 1,3
Mrd. Euro betragen und ein Finanzierungsbeitrag des Bundes nur
in Höhe von 152 Mio. Euro vorgesehen ist
–  Mehrbelastung von bis zu 1 Mrd. Euro in 8 Jahren
•  Diese Belastungen des margenschwachen Schienengüterverkehrs
werden zu Verkehrsverlagerungen von der Schiene auf die Straße
führen
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 18 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Halter haben keine direkte Vertragsbeziehungen zu EVU und EIU
•  Umzurüstende Wagen sind i.d.R. vermietet und mindestens 9 Jahre
alt
•  Mehrwert der Umrüstung ist für den Verlader (Mieter) gering, da
günstigere Transportpreise gegenüber EVU schwer durchsetzbar
sind
•  Höhere Mietpreise für Umrüstwagen beim Verlader durch Halter
nicht erzielbar
•  Halter trägt 50% der Investitionskosten bei Umrüstung und 100%
der erhöhten Betriebskosten
•  Ein LaTPS ist das unpassende Instrument um Flotten
wettbewerbsneutral leise zu bekommen
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 19 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
Vertragsbeziehungen im Schienengütertransport
a)
Vermieter ist Wagenhalter
Verlader
Mietvertrag
WaggonVermieter /
Halter
Transportvertrag
Allgemeiner
Verwendungsvertrag
(AVV)
Eisenbahnverkehrsunternehmen
Trassenanmietung
Eisenbahninfrastrukturbetreiber
Stand: 22.05.2014
19.05.2015 1
VDI AK Bahn Lärm 20 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
Vertragsbeziehungen im Schienengütertransport
b)
EVU ist Wagenhalter
Verlader
Transportvertrag einschließlich
Stellung der Waggons
Eisenbahnverkehrsunternehmen
WaggonVermieter /
Halter
Trassenanmietung
Eisenbahninfrastrukturbetreiber
Stand: 22.05.2014
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 21 2
5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
•  Technisch und wirtschaftlich sinnvoll ist z.Zt. die Umrüstung von
Grauguss-Bremssohlen auf LL-Bremssohlen
•  Seit Juni 2013 ist eine LL-Sohle mit Auflagen zugelassen (zwei
Hersteller), keine marktgerechte Konkurrenzsituation
•  Die Auflagen (Überprüfungen und Messungen der äquivalenten
Konizität) erhöhen die zusätzlich anfallenden Kosten
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 22 5 Politisches und wirtschaftliches Umfeld
Marktanteil Schienengüterverkehr Preisentwicklung
Erzeugerpreisindex
30%
Lkw
25,8%
Güterbahn
+10,7%
110%
20%
17,5%
108%
+6,9%
106%
16,8%
10%
104%
102%
0%
1975
1994
2013
Verkehrsleistung in Tonnenkilometer (tkm), Marktanteile auf Basis der
Verkehrsleistung. Quelle: Allianz pro Schiene auf Basis von BMVBW 2005,
BMVBS 2012, BMVI 2013.
13.01.2015
19.05.2015 100%
2010
2011
2012
2013
2014
Quelle: Allianz pro Schiene auf Basis von Statistisches Bundesamt:
Fachserie 17 Reihe 9.2. 2014 = 3. Quartal 2014.
VDI AK Bahn Lärm 23 6 Umweltaspekte und Sicherheit des Schienengüterverkehrs
EU Klimaschutzziele für den Verkehrssektor
Bis 2030: (Basis: 2008)
Bis 2050: (Basis: 1990) -­‐20% Treibhausgasemissionen
-­‐60% EU Verlagerungsziele im Güterverkehr
Bis 2030: Bis 2050: +30% +50% des Straßengüterverkehrs über 300 km auf
Schiene und Wasserstraße verlagern
Quelle: Allianz pro Schiene 13.01.2015
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 24 6 Umweltaspekte und Sicherheit des Schienengüterverkehrs
Anzahl der tödlich verunglückten sowie verletzten Personen bei Unfällen im SGV
aufgrund von technischen Mängeln (2006 – 2012) EU 27*
2009 Viareggio (IT)
32 Tote, 126 Verletzte
2010 Lochau (AT),
Peine (D)
Je 1 Verletzter
Quelle: ERA, vgl. http://www.erail.era.europe.eu/investigations.aspx
19.05.2015 * ohne Bulgarien, Lettland, Zypern
VDI AK Bahn Lärm 25 6 Umweltaspekte und Sicherheit des Schienengüterverkehrs
Anzahl der insgesamt bei Straßen- und Schienengüterverkehrsunfällen tödlich
verunglückten Personen (2006 - 2010)
Quelle : Pace, J.F., et al. (2012), Basic Fact Sheet Heavy Good Vehicle and Buses, Deliverable D3.9 of the EC FP7 project DaCoTa und eigene
Auswertung aus ERAIL European Railway Accident Information Links, www.erail.era.europa.eu/investigation.aspx, abgerufen am 07.05.2015
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 26 6 Umweltaspekte und Sicherheit des Schienengüterverkehrs
Todesfälle bei Straßen- und Schienengüterverkehrsunfällen
je Mrd. tkm (2006 - 2010)
Quelle: Eigene Auswertung in Anlehnung an EUROSTAT (2013), Pace, J.F., et al. (2012), Basic Fact Sheet Heavy Good Vehicle and
Buses, Deliverable D3.9 of the EC FP7 project DaCoTa und ERA (2013), ERAIL European Railway Accident Information Links,
www.erail.era.europa.eu/investigation.aspx, abgerufen am 07.05.2015
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 27 7 5 Kernbotschaften des VPI
•  Schienengüterverkehr muss leiser werden – der VPI ist dabei!
•  Die privaten Halter setzen auf die Flüsterbremse
•  Zug um Zug – rollt die private Flotte leise durchs Land
•  Fair bleiben!
Gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger,
auch beim Thema Lärm
•  Einseitige Belastungen durch externe Kosten?
Ohne Ausgleich geht es nicht!
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 28 7 5 Kernbotschaften des VPI
•  Schienengüterverkehr muss leiser werden – der VPI ist dabei!
Güterverkehr auf der Schiene ist umweltfreundlich und sicher,
aber oftmals zu laut. Vielbefahrene Strecken bedeuten für Anwohner
eine kaum zumutbare Lärmbelastung. Der VPI unterstützt deshalb
aktiv das verkehrspolitische Ziel, die Lärmbelastung durch den
Schienengüterverkehr bis 2020 zu halbieren.
•  Die privaten Halter setzen auf die Flüsterbremse
Neue Bremssysteme an Güterwagen bieten den effektivsten Weg,
um Schienenlärm zu senken. Sie mindern den Lärm direkt an der Quelle.
Dank sogenannter Flüsterbremsen, lässt sich die Lärmemission eines
Güterwaggons um 10 Dezibel verringern –
und die gefühlte Lärmbelastung damit halbieren.
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 29 7 5 Kernbotschaften des VPI
•  Zug um Zug – rollt die private Flotte leise durchs Land
Die privaten Halter modernisieren ihre Flotten sukzessiv und stellen auf
moderne Wagen mit leisen Komposit-Bremssohlen um.
Sie tun dies schon jetzt aus eigener Kraft und ohne öffentliche Förderung:
è 19.000 leise Waggons rollen bereits auf der Schiene,
è jährlich kommen 3.500 leise, neue Waggons dazu,
zum großen Teil als Ersatz für laute ältere Wagen.
•  Fair bleiben!
Gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Verkehrsträger,
auch beim Thema Lärm
Verkehr produziert Lärm – dies gilt auch für den LKW auf der Straße.
Eine politisch gewollte Lärmreduzierung sollte gleichberechtigt von allen
Verkehrsträgern erbracht werden. Auch für den LKW dürfen
Bestandsflottensanierung und Anlastung der Lärmkosten kein Tabu sein
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 30 7 5 Kernbotschaften des VPI
•  Einseitige Belastungen durch externe Kosten?
Ohne Ausgleich geht es nicht!
Wird der Schienengüterverkehr einseitig durch Lärmauflagen belastet,
ist die öffentliche Hand gefordert. Sie muss für Ausgleich durch
entsprechende Förderprogramme sorgen. Denn ohne faire
Rahmenbedingungen verzerrt sich der Wettbewerb unzulässig.
Die Folge: eine Verlagerung des Verkehrs auf die Straße zu Lasten der
Schiene – mit entsprechenden Nachteilen für Umwelt und Bevölkerung.
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 31 8 Umstellung der Flotten bei VPI-Mitgliedsfirmen
Wagenpark der VPI-Mitgliedsfirmen 2015
Gesamt
69.000 Eisenbahngüterwagen
davon mit Kompositbremse
19.000 Eisenbahngüterwagen
Neubeschaffung
TSI Noise konform p.a. ca.
3.500 Eisenbahngüterwagen
Verschrottung alter Waggons p.a ca.
3.200 Eisenbahngüterwagen
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 32 8 Umstellung der Flotten bei VPI-Mitgliedsfirmen
Wagenpark der VPI-Mitgliedsfirmen 2020
Gesamt
72.000 Eisenbahngüterwagen
davon mit K-Sohlen
davon mit LL-Sohle
40.000 Eisenbahngüterwagen
30.000 Eisenbahngüterwagen
Rest mit GG-Sohle
(verkehren nicht in
Zentraleuropa mit
guter, glatter Schieneninfrastruktur)
19.05.2015 2.000 Eisenbahngüterwagen
VDI AK Bahn Lärm 33 9 Offene Punkte
Ø  Es fehlen bis jetzt klare und justiziable Rahmenbedingungen für die Zeit
nach 2020
Ø  Schienengüterverkehr findet europaweit freizügig statt. Bei den meisten
europäischen Nachbarn wird das Thema „Lärm“ nicht wahrgenommen.
Ø  Sollte es nicht gelingen, auch die aus dem Ausland in Deutschland
verkehrenden Waggons leise zu bekommen, haben die Lärmbetroffenen
keine Erleichterung und das hohe finanzielle Engagement der deutschen
Wagenhalter bleibt wirkungslos
Ø  Der derzeitige Förderweg ist auf kombinierte Unternehmen zugeschnitten,
die sowohl Halter als auch EVU sind und wenig Flottenerneuerung
vornehmen
Ø  Inter – und intramodale Wettbewerbsverzerrungen werden zur Zeit nicht
ausreichend verhindert
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 34 Kontakt
Vorsitzender:
Malte Lawrenz (GATX)
Geschäftsführer :
Jürgen Tuscher
Geschäftsstelle:
Mattentwiete 5
20457 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 22 65 92 1 - 21
Fax: +49 (0)40 22 65 92 1 - 19
Email: [email protected]
web: www.vpihamburg.de
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 35 Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
19.05.2015 VDI AK Bahn Lärm 36