Pressemeldung

Pressemeldung
Opa surft am Handy, Teenies schauen fern
Generationenklischees zerbröckeln
08.03.2016
Michaela Löffler
Sozial- und
Organisationsforschung
T +43 1 71710-127
[email protected]
Evelina Fuhrmann
Corporate Communications
Specialist
T +43 1 717-10-118
[email protected]
Wien, 08.03.2016 – Trotz steigender Medienvielfalt und –nutzung ist
immer noch Fernsehen die Informationsquelle, die die
ÖsterreicherInnen am vollständigsten erreicht. Auch die analogste
aller Quellen, nämlich persönliche Kontakte, ist nicht zu
unterschätzen. Die auffälligsten aktuellen Trends im Medienverhalten
sind die weiter rasant steigende Internetnutzung übers Handy und die
beinahe Verdoppelung der Nutzung von mehr als einem Sozialen
Netzwerk. Generationenunterschiede gibt es noch, aber sie
verschwimmen immer mehr.
Fernsehen ist weiterhin medialer Leithammel
Egal ob alt oder jung, Fernsehen ist weiterhin das Leitmedium, über das
sich die meisten darüber informieren, was in der Welt vorgeht. Das gilt für
98 Prozent der Teenager genauso wie für 97 Prozent der ab 70 Jährigen.
Geändert hat sich nur die die Häufigkeit in der Fernsehen diese Rolle
spielt, sie ist zugunsten des Internet sehr wohl gesunken.
„Ein Verdrängungswettbewerb der ‚alten‘ durch die sogenannten ‚neuen‘
Medien ist aber nur ein Gerücht“, stellt Michaela Löffler, Studienleiterin der
großen jährlichen GfK Lifestyle-Studie fest. „Die mediale Vielfalt verändert
zwar das Leben mit den Medien gravierend, aber es ist eine
selbstverständliche Koexistenz, in der nach wie vor Fernsehen und Radio
zu den wichtigsten Medien gehören, über die die ÖsterreicherInnen das
Weltgeschehen wahrnehmen, und erst dann kommen Internet und
Tageszeitungen oder andere Kanäle.“
Die analoge Quelle schlechthin, nämlich persönliche Kontakte und
Gespräche sind als Informationsquelle über das Weltgeschehen, die
immerhin mindestens Neun von Zehn aller unter 70 Jährigen in Anspruch
nehmen, auch nicht zu unterschätzen. Erst ab 70 Jahren gilt das nur noch
für 81 Prozent.
GfK Austria GmbH
Ungargasse 37
1030 Vienna
Austria
T +43 1 71710-0
www.gfk.com/at
[email protected]
Management:
Thomas Bachl
Mag. Alexander Zeh
Registered at the Trade Court
Vienna under FN 119110m
Company Base: Vienna
DVR 0046761
Das Handy wird insgesamt erst von 56 Prozent für diesen Zweck
verwendet, trotz des rasanten Aufstiegs der mobilen Internetnutzung. Bei
den bis 39 Jährigen nutzen diese Informationsquelle aber schon 72
Prozent.
Mobile Nutzung im Zeitraffertempo steigend
71 Prozent nutzen das Internet mittlerweile übers Handy. Vor fünf Jahren
waren es erst 37 Prozent, also etwa die Hälfte. „Die Selbstverständlichkeit
1
mit der heute das Internet mobil übers Handy genutzt wird, war noch vor
wenigen Jahren unvorstellbar“, beobachtet Löffler. „Wenn man dann noch
ein paar Jahre weiter in die Vergangenheit schaut, ins Jahr 2006, haben
gar erst 15 Prozent übers Handy gesurft, da war das noch geradezu ein
Minderheitenprogramm.“
Nutzungsfrequenz Internet – im Zeitvergleich
2006
2007
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
mehrmals täglich - 1,00
täglich/fast täglich - 2,00
mehrmals pro Woche - 3,00
ein paar Mal pro Monat - 4,00
seltener - 5,00
nie - 6,00
zu Hause
mobil mittels mobil mittels im Büro/am mobil mittels
Handy
Laptop &
Arbeitsplatz
Tablet*
drahtloser
Verbindung
(z.B. Wi-Fi,
WLAN)
Frage A03: Wie oft nutzen Sie persönlich das Internet?
Basis: Befragte, die Möglichkeit haben auf das Internet zuzugreifen (n=3.821); *2014 neu abgefragt
bei
an
in der Schule an der Uni
Freunden, öffentlichen
Bekannten Plätzen (z.B.
Internetcafés,
öffentliche
Surfstations,
etc.)
woanders
Mittelwerte
© GfK Sozial- und Organisationsforschung | LIFESTYLE 2015
Bei unter 40 Jährigen ist es mittlerweile so gut wie selbstverständlich,
mindestens Neun von Zehn surfen via Handy im Netz. Dann zeigen sich
allerdings noch Generationensprünge. Greifen unter den 40-50 Jährigen
zwar auch schon 78 Prozent übers Handy aufs Internet zu, sind es bei den
über 70 Jährigen nur mehr 26 Prozent. „Aber auch das ist mehr als ein
Viertel“, betont Löffler, „wir reden hier von einer Generation, der man
eigentlich überhaupt nicht zutraut, mit der aktuellen Technologie noch
mitzukommen. Aber auch 80-Jährige wischen heute am Smartphone.“
Es fällt außerdem auf, dass Männer (74 Prozent) häufiger übers Handy
aufs Netz zugreifen als Frauen (66 Prozent).
Auch über Laptop und drahtlose Verbindungen greifen mittlerweile 66
Prozent aufs Internet zu. Das waren vor fünf Jahren ebenfalls erst 50
Prozent und 2006 erst 11 Prozent.
Das Tablet ist noch nicht so etabliert: erst 39 Prozent greifen auf diesem
Weg aufs Internet zu.
Multiples soziales Netzwerken
„Die Entwicklung wie die Sozialen Netzwerke genutzt werden, ist wirklich
spannend, weil hier Bilder von Generationen so richtig zerbröckeln“, fällt
Löffler auf. „Wer hätte noch vor ein paar Jahren gedacht, dass immerhin
64 Prozent der 50-60 Jährigen und 48 Prozent 60-70 Jährigen sich in
einem Social Network tummeln?“
Was ebenfalls auffällt ist, dass sich seit dem Vorjahr der Anteil der
ÖsterreicherInnen, die gleich bei mehreren Netzwerken angemeldet sind,
2
von 12 auf 23 Prozent gestiegen ist, sich also innerhalb nur eines Jahres
fast verdoppelt hat.
Quelle: GfK Austria Sozial- und Organisationsforschung, Lifestyle-Studie
2015, n=4.000 Befragte, repräsentativ für die österreichische Bevölkerung
ab 15 Jahren. (Die Lifestyle-Studie 2016 wird April und Mai durchgeführt,
Themen sind in Vorbereitung.)
Über GfK
GfK steht für zuverlässige und relevante Markt- und
Verbraucherinformationen. Durch sie hilft das
Marktforschungsunternehmen seinen Kunden, die richtigen
Entscheidungen zu treffen. GfK verfügt über langjährige Erfahrung im
Erheben und Auswerten von Daten. Rund 13.000 Experten vereinen
globales Wissen mit Analysen lokaler Märkte in mehr als 100 Ländern.
Mithilfe innovativer Technologien und wissenschaftlicher Verfahren macht
GfK aus großen Datenmengen intelligente Informationen. Dadurch gelingt
es den Kunden von GfK, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das
Leben der Verbraucher zu bereichern.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.gfk.com/at
Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/gfk_de
3