Fotos übers Leben im Kreis 9 gesucht

GZA/PP 8048 Zürich
29. Jahrgang
Donnerstag, 21. Januar 2016
Nr. 3
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Uto Kulm: Regelung rückt näher
Gegen den neuen Gestaltungsplan sind 13 Einwendungen eingegangen.
Dieser soll endlich für klare
Regeln sorgen.
Der Streit um den Uto Kulm kommt
eine Runde weiter: Am Montag endete die Frist für Einwendungen gegen
den neuen Gestaltungsplan. 13 solche
wurden bis Montag eingereicht. Der
Plan soll die Nutzung auf der Spitze
des Üetlibergs regeln. In der Vergangenheit prägten diverse Streitigkeiten
das Verhältnis zwischen Giusep Fry,
dem Besitzer des Restaurants, dem
Kanton und verschiedenen Umweltverbänden.
Welcher Bereich muss öffentlich
zugängig sein, wo herrscht Konsumpflicht, was darf gebaut werden und
was nicht. All dies soll genau festgelegt werden. So darf das Restaurant
zwei Aussenrestaurantbereiche ohne
permanente Bebauung besitzen. Ausserdem ist es Fry erlaubt, einen Kiosk zu bauen und auch Gebühren für
die Nutzung des Turms zu verlangen.
Dafür darf nicht mehr mit dem Helikopter gelandet werden, die Zufahrten mit dem Auto werden auf 4000
pro Jahr beschränkt und auch die
Beleuchtung wird streng geregelt.
Giusep Fry zeigt sich mehr oder
weniger zufrieden mit dem Plan, wogegen der Verein Pro Üetliberg gar
nicht glücklich ist. In einer Pressemitteilung beklagt er, dass einmal mehr
die Privatinteressen höher gewichtet
worden seien. Der Verein setzt sich
für den Erhalt der Natur und des
Üetlibergs als öffentliches Naherholungsgebiet ein. Dementsprechend
befassen sich dann auch die meisten
Einwendungen mit der Anzahl genehmigter Events, dem öffentlichen
Zugang und der Beleuchtung. Diese
werden jetzt geprüft und bei Bedarf
übernommen. Schon gegen die erste
Version wurden zahlreiche Vorwürfe
erhoben. Man bemängelte, dass vor
allem der Besitzer Giusep Fry davon
profitiere und die Interessen der Öffentlichkeit zu kurz kämen. Der Gesamtregierungsrat hatte 2013 dann
in zweiter Instanz den ersten Gestaltungsplan auch mit genau dieser Begründung zurückgewiesen. Die Baudirektion musste deshalb eine überarbeitete Version verfassen. Wenn
kein Rekurs eingelegt wird, soll der
Gestaltungsplan noch dieses Jahr
festgesetzt werden. (jb.)
Margreth Dürst (Quartierkoordination), Esther Leibundgut (Quartierverein Altstetten), Johann Gnägi (Quartierverein Triemli), Stefan Janda und Ruth Zollinger (beide Quartierkoordination) sowie Ruedi Brühwiler (Quartierverein Albisrieden) (von links) vor der reformierten Kirche Altstetten.
Foto: Silvana Schreier
Fotos übers Leben im Kreis 9 gesucht
Damit die vier Quartiere des
Kreises 9, Altstetten, Albisrieden, Grünau und Triemli,
enger zusammenrücken,
organisieren die Quartiervereine gemeinsam mit der
Quartierkoordination einen
Fotowettbewerb.
Silvana Schreier
Gelb: öffentliche Fläche; pink: Terrasse; hellblau und hellblauschraffiert:
Plan: zvg.
Aussenrestaurant; rot gestrichelt: mögliche Standorte Kiosk.
Stefan Janda, Praktikant bei der
Quartierkoordination, leitet das Projekt: «Mir im Chreis Nüün» lautet das
Motto des Fotowettbewerbs. «Wichtig
ist vor allem der Bezug zum Quartier», erklärt Janda. Schliesslich gehe
es darum, sich mit dem Leben und
Zusammenleben im Kreis 9 auseinanderzusetzen. Und das mithilfe der
Fotografie. Als gelernter Fotolaborant
kennt sich Janda mit diesem Medium
aus. Das Praktikum bei der Quartierkoordination absolviert Janda im
Rahmen seines Studiums in Sozialer
Arbeit an der Zürcher Hochschule für
Angewandte Wissenschaften (ZHAW).
Für alle Hobbyfotografen
Die Bevölkerung von Altstetten, Albisrieden, Triemli und Grünau wird
dazu eingeladen, Fotos einzuschicken, die sich mit dem Zusammenleben im Kreis 9 auseinandersetzen.
«Es soll ein Wettbewerb für alle werden», sagt Janda. Er richtet sich primär an Hobbyfotografen.
Der Fotowettbewerb läuft ab heute, 21. Januar, bis zum 27. März. Eine dreiköpfige Jury bewertet die Bilder anschliessend. Mitmachen zahlt
sich aus: Der erste Preis des Wettbe-
werbs ist ein SBB-Gutschein im Wert
von 500 Franken. Der Zweitplatzierte
wird mit einem SBB-Gutschein über
300 Franken belohnt. Der Fotograf
des drittbesten Bildes erhält einen
Warengutschein im Wert von 150
Franken.
Die Fotos der Plätze vier bis zehn
werden zusammen mit den drei Gewinnerbildern ab dem 13. April in
der PBZ-Bibliothek Altstetten ausgestellt. Die Siegermotive werden auch
in Zukunft von den Quartiervereinen
genutzt werden, etwa für den Internetauftritt oder für Fotopostkarten.
Fotos können ab dem 21. Januar unter
[email protected]
eingesendet
werden. Teilnahmeschluss ist der 27.
März. Die Gewinner werden in der Lokalzeitung «Zürich West» bekannt gegeben.
Die Preisverleihung findet am 13. April in
der PBZ-Bibliothek Altstetten statt.
Lauffreudige Apérogäste
Freudloser Stellenabbau
Trinkfreudige Filmvorführung
Am Neujahrsapéro des Kreises 9 hielt Bruno Lafranchi die
Ansprache. Er organisiert den Silvesterlauf und den Zürich
Marathon. «Zürich West» wollte wissen, wie lauffreudig die
Gäste sind, und erhielt teils verblüffende Antworten. Seite 5
Die Schweizerische Nationalbank gab vor einem Jahr den
Mindestkurs zum Euro auf. Das kostete 3000 Stellen allein in
der Metallbaubranche. Ein Interview mit SwissmechanicDirektor Oliver Müller.
Seite 7
Das Quartier Zürich West lädt zum zweiten Mal zum Winterkino ein. Hier soll man Nachbarn kennen lernen können. Gezeigt wird eine Komödie aus Schottland. Vor und nach dem
Film wird an der Bar Whisky angeboten.
Seite 12
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Stadt Zürich
Nr. 3
21. Januar 2016
AKTUELL
Architekturpreis: Projekte
bis 11. März einreichen
Der Architekturpreis 2016 ist dem
Thema Massstäblichkeit gewidmet.
Ob bei der Gestaltung eines Baumhauses oder bei der Entwicklung
ganzer Stadtquartiere: Die Suche
nach den angemessenen Grössenverhältnissen eines Bauwerks prägt desen architektonische Erscheinung
entscheidend mit. Unabhängig von
Grösse, Funktion und Investitions-
volumen von Bauten ist es die Massstäblichkeit, die bei der Gestaltung
des Lebensraums gesellschaftspolitische Fragestellungen aufwirft und
beantwortet. Doch welches ist das
richtige Mass, das Räume entstehen
lässt, in denen sich Menschen wohlfühlen? Mit der Auszeichnung werden Bauherrschaften sowie Architektinnen und Architekten bedacht, die
sich in vorbildlicher Weise für die Realisierung qualitätsvoller Architektur
engagieren. Vorschläge können bis
zum 11. März eingereicht werden.
Die Preisübergabe findet am 28. Juni
im Toni-Areal statt. (pd.)
www.architekturpreis.ch
Abwechslungsreiche Ferien
In den Sportferien bieten
soziokulturelle Einrichtungen in der Stadt Zürich
zahlreiche Aktivitäten für
Kinder und Jugendliche an.
Einen Trickfilm nach eigenen Ideen
drehen, kulinarisch um die Welt reisen, in der Hexenküche Salben mixen, mit Eseln und Lamas spazieren
gehen, sich spielerisch mit Kunst
auseinandersetzen – das und vieles
mehr können Kinder und Jugendliche in den Ferienangeboten der Gemeinschaftszentren und weiterer
Einrichtungen in der Stadt Zürich
während der Sportferien vom 15. bis
26. Februar.
Einige Beispiele sind: Im Quartiertreff Enge können Interessierte im
Vor vollen Rängen nahm die SVP Zürich ihre jährliche Standortbestimmung im Albisgütli vor.
Wintercamp werken, spielen, basteln
und kochen. Im GZ Leimbach können
Teilnehmer ihre eigenen Figuren wie
Sockenmonster, wilde Kerle, Kartonroboter und Fabelwesen erfinden. Im
GZ Heuried sorgt die Hexenküche für
Erlebnisse. Im Quartiertreff Hirslanden stehen klingende Farben, getanzte Bilder und Geschichtenskulpturen
im Mittelpunkt und im GZ Witikon
steht eine Reise um die Welt.
Im GZ Loogarten lautet das Motto
«Mein Planet – Achtung Action –
Trickfilm». Im GZ Affoltern dürfen
beim Kochen und Werken auch
«Fehler» gemacht werden. In der
Kinderferienwoche im GZ Hirzenbach können sich Kinder sportlich
betätigen oder basteln. (pd.)
Anmeldung direkt beim GZ.
Visuell und akustisch wie damals im Cavern Club: Cavern Beatles.
F.: zvg.
Wie im Liverpool der 60er-Jahre
«The Cavern Beatles»
zeigen demnächst in Zürich
eine Beatles-Tribute-Show
der Spitzenklasse.
Am 9. Februar 1961 hatten die Beatles, im mittlerweile legendären Cavern
Club in der Mathew Street in Liverpool, den ersten ihrer 292 Auftritte.
Als Botschafter des «berühmtesten
Clubs der Welt» starteten The Cavern
Beatles 2012 in einer neuen Formation mit ihrem Projekt: Sie wollen die
Musik, die drei Generationen beeinflusst hat, zurück auf die Bühne bringen. Die Band-Mitglieder, sowohl talentierte Musiker als auch herausragende Sänger, sind ausserordentlich
engagierte Beatles-Fans mit der Absicht, den beispiellosen Standard und
den individuellen Charakter der Beatles erneut aufleben zu lassen.
Sieht man alle Musiker zusammen
auf der Bühne, ist die Ähnlichkeit zum
Original verblüffend. Als Musiker haben sie die Songs der Beatles bis ins
Am Wochenende fand
die Albisgüetli-Tagung der
SVP statt. Dabei war alles
von Rang und Namen der
Partei sowie drei Bundesräte.
Fabio Lüdi
Letzten Freitag versammelte sich die
SVP Zürich auf dem Albisgütli zu ihrer jährlichen Parteiversammlung,
dem nach eigenen Worten «bedeutendsten politischen Anlass der
Schweiz». Das Who is Who der
Volkspartei gab sich dabei die Klinke
in die Hand und neben Doyen Christoph Blocher hielten der Parteipräsident der Zürcher SVP, Alfred Heer,
sowie
Bundespräsident
Johann
Schneider-Ammann (FDP) Ansprachen. Letzterer wurde für seinen
«Mut», die Einladung ins Albisgütli
anzunehmen, von Blocher gelobt, da
dies nicht selbstverständlich sei.
Neben bekannten Parteivertretern
waren auch rund 1300 Anhänger
und Sympathisanten der SVP anwesend, aus feuerpolizeilichen Gründen
fast 200 weniger, als ursprünglich
vorgesehen. Gesprächsthema Nummer eins unter den Gästen war, dem
Anlass entsprechend, die Durchsetzungsinitiative, deretwegen der Bundespräsident bei seiner Rede auch
Pfiffe aus dem Publikum erntete.
Blocher und Noch-Parteipräsident
Brunner genossen den Abend.
kleinste Detail erforscht, um vom Akkordgriff bis hin zu jedem Drumfill die
Musik so authentisch wie möglich zu
spielen. Von Kritikern wird zudem oft
ihr stimmliches Können gelobt.
Ausgehend von einem umfangreichen Repertoire an Hits und AlbumTracks, performen The Cavern Beatles
die ganze zweistündige Show live, ohne jegliche Verwendung von Playbacks. (pd./mai.)
Dienstag, 2. Februar, 19.30 Uhr, Theater
Spirgarten, Lindenplatz 5, 8048 Zürich.
SVP-Parteipräsident in spe, Albert
Rösti, gab sich ebenfalls die Ehre.
Die Rede des Bundespräsidenten fand keinen Anklang unter den Gästen.
ANZEIGEN
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
The Cavern Beatles am 2. Februar im Theater Spirgarten. Wer
dabei sein will, schickt bis 25. Januar ein Mail mit Betreffzeile
«Beatles» und vollständigem Absender an: [email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Beatles»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Fotos: Fabio Lüdi
Die Volkspartei unter sich
KLEINANZEIGEN
Die Stiftung für die Auszeichnung guter Bauten im
Kanton Zürich schreibt zum
5. Mal den Architekturpreis
aus.
Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr.
5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo
AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate
sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr,
bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text
bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder
Wortzwischenraum).
❏ Freizeit/Ferien
❏ Unterricht/Kurse
❏ Fitness/Gesundheit
❏ Musik/Unterhaltung
❏ Diverses
❏ Fahrzeuge
Name/Vorname:
Strasse:
PLZ/Ort:
Telefon:
❏ Wohnungen
❏ Möbel/Antiquitäten
Zürich West
AKTUELL
Nr. 3
21. Januar 2016
3
AUF EIN
WORT
IN KÜRZE
Mehr als Dada
Mit 290 000 Eintritten weist das
Kunsthaus Zürich für das abgelaufene Jahr solide Besucherzahlen aus. 2016 stehen Ausstellungen der zeitgenössischen Kunst
und historische Positionen auf
dem Programm, darunter Beiträge zum 100-jährigen Geburtstag
der Dada-Bewegung. Pipilotti
Rist, Francis Picabia und Alberto
Giacometti sind die im grossen
Ausstellungssaal inszenierten Höhepunkte.
Roger Suter
Budget verpasst
Die Zürichsee Schifffahrtsgesellschaft blickt auf ein gutes 2015
zurück. Im 2015 beförderte sie
1 727 485 Fahrgäste. Dies entspricht 2,4 Prozent mehr als im
Vorjahr. Im Bereich Schiffsvermietung und Traumschiffe erreicht das Unternehmen einen
Umsatz von rund 1,69 Millionen
Franken und verpasst damit das
Budget um 12,9 Prozent.
SBB ausgezeichnet
Die SBB werden für die beiden
Zürcher
Entwicklungsprojekte
Andreasturm und Baufeld D in
der Europaallee sowie für PontRouge in Genf ausgezeichnet. Die
Schweizer Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft verleiht den Projekten anlässlich der
Swissbau-Messe die höchste Auszeichnung.
Polizeieinsätze
Letztes Wochenende wurden im
Niederdorf zwei Bars von Linksautonomen besetzt. Später formierte sich aus Solidarität ein
unbewilligter Demonstrationszug.
Die Stadtpolizei Zürich war mit
mehreren Einsatzkräften vor Ort.
Die Jungfreisinnigen Stadt Zürich
haben mittels eines offenen Briefs
an Stadtrat Richard Wolff die Offenlegung der Kosten und einen
Plan für die Überwälzung auf die
34 verhafteten Linksautonomen
gefordert.
Ferienangebote
Einen Trickfilm nach eigenen
Ideen drehen, kulinarisch um die
Welt reisen, in der Hexenküche
Salben mixen, mit Eseln und Lamas spazieren gehen, sich spielerisch mit Kunst auseinandersetzen – in den Sportferien bieten
verschiedene soziokulturelle Einrichtungen in der Stadt Zürich für
Kinder und Jugendliche ein abwechslungsreiches Programm an.
Die Anmeldung ist unkompliziert,
und die Teilnahmegebühren sind
kostengünstig.
Misshandlungen
Die Kinderschutzgruppe und Opferberatungsstelle des Kinderspitals Zürich hat im Jahr 2015 etwas weniger Kindsmisshandlungsfälle bearbeitet als im Vorjahr (419 statt 450 Fälle). Es sind
jedoch vor allem die Fälle mit
Verdacht auf Misshandlung zurückgegangen, die Anzahl der
Fälle von sicheren Misshandlungen ist fast gleichgeblieben. Bei
75 Prozent der Fälle lag sicher eine Misshandlung vor.
Auf der Bühne ist viel los, wenn die Schauspieler/innen des Theaters Altstetten in Aktion treten.
Fotos: zvg.
Die esoterischen Visionen der Männer
Das Theater Altstetten zeigt
heuer das Stück «Männä
mit und ohni Visionä». Die
beschwingte Komödie
nimmt die Esoterikbranche
auf die Schippe und erzählt
die Geschichte der rein
männlichen Wahrsager der
Website visionen-tv.
Um was geht es genau? Nick Gasser
ist frustriert: Kaum hat seine Frau
Susanne nach dem Auszug der Kinder wieder einen Job ins Auge gefasst, rast sie karrieretechnisch auf
der Überholspur an ihm vorbei. Als
sie dann auch noch vermeintlich drei
Monate mit ihrem jungen, gut aussehenden Chef nach New York reist,
verliert Nick seine Engelsgeduld. Er
nimmt ein nicht ganz wasserdichtes
Jobangebot seines besten Freundes
Joe an. Dieser ist Besitzer eines Esoterikladens und will seine Produktepalette erweitern. Er plant eine Internetseite, auf der sich ratsuchende
Männer von ausschliesslich männlichen Wahrsagern die Zukunft prophezeien lassen können. Und das alles live per Webcam.
Die Frauen mischen sich ein
Nick ist allerdings nicht der einzige
Hellseher, hinzu kommen Rentner
Max, Neurotiker François und Hippie
Fips. Da sich alle nicht so recht auf
das Empfangen von Visionen verstehen, veranstalten sie im sturmfreien
Gasser-Heim ihre esoterischen Seminare. Alles würde wunderbar klappen, wären da nicht die Frauen, die
sich wie immer in die Männerangelegenheiten einmischen. So müssen
sich die Männer mit Susannes bester
Freundin Alice auseinandersetzen,
die zur Kontrolle immer wieder vorbeischaut. Für viele Verzögerungen
und sprachliche Verwirrungen sorgt
auch Consuelo, die spanische Haushälterin. Richtig ausser Kontrolle gerät die Situation allerdings erst, als
Susanne ziemlich unerwartet nach
Hause kommt und versucht, ihren
Mann wieder auf den rechten Weg zu
bringen – und dabei sind ihr alle Mittel recht … (zw.)
Die Vorführungen des Theaters Altstetten
finden im Theatersaal des Schulhauses
Kappeli an der Badenerstrasse 618 jeweils
ab 20 Uhr statt. Die weiteren Aufführungsdaten: Freitag, 22. Januar, Samstag, 23.
Januar, Sonntag, 24. Januar, 14 Uhr, Freitag, 29. Januar, Samstag, 30. Januar,
Sonntag, 31. Januar, 14 Uhr, Freitag, 5.
Februar, Samstag, 6. Februar, Freitag, 12.
Februar, Samstag, 13. Februar, 20 Uhr
(Derniere).
AUS DEM GEMEINDERAT
Entrechtung eines Viertels der Wohnbevölkerung
in der Schweiz geboren oder aufgewachsen sind.
Ezgi Akyol
Die Durchsetzungsinitiative will ja eigentlich nur den Stimmvolkswillen
der Ausschaffungsinitiative durchsetzen. Eine alte Forderung also, zumindest gibt die Initiative dies vor. Hinter
dem «Euphemismus» versteckt sich
aber Gravierendes.
Perfide «Second Strike»-Regel
Demokratischer Rechtsstaat
Zunächst einmal: Welchen «Volkswillen» will die SVP eigentlich durchsetzen? Die Ausschaffungsinitiative wurde 2010 von 52,3 Prozent der Stimmenden angenommen. 47,07 Prozent
der Stimmberechtigten haben sich
zur Vorlage gar nicht geäussert. 2010
waren 22,4 Prozent der ständigen
Wohnbevölkerung Personen nichtschweizerischer Staatsangehörigkeit
und wurden somit systematisch daran gehindert, ihren Willen zu äussern. Bevor Sie, liebe Leserin, lieber
Leser, jetzt aufschreien und mir das
Mehrheitsprinzip der Demokratie erklären wollen: Demokratie bedeutet
nicht nur Herrschaft des Volks, zu
den Kennzeichen einer Demokratie
gehören ebenso Minderheitenschutz,
Rechtsgleichheit, Sicherung unveräusserlicher Grundrechte und die Gewaltenteilung.
Völkerrechtswidriger Automatismus
Der Alt-Bundesrichter Niccolo Raselli
bezeichnet die Durchsetzungsinitiative als «ein Monstrum sowohl in formeller wie inhaltlicher Hinsicht». Mit
dem automatischen Landesverweis –
notabene neben der regulären Bestra-
«Die dritte Gewalt,
die Judikative, wird
massgeblich geschwächt»
Ezgi Akyol, Gemeinderätin AL
fung – bei Erfüllung bestimmter Straftatbestände wird die dritte Gewalt, die
Judikative, massgeblich geschwächt.
Keine Einzelfallprüfung mehr, kein Ermessen der Richterinnen und Richter,
kein
Verhältnismässigkeitsprinzip.
Dieser Automatismus war schon bei
der Ausschaffungsinitiative ein unüberbrückbares Problem. Das Parlament musste bei der Umsetzung der
Ausschaffungsinitiative eine Härtefallklausel einbauen, die den Gerichten
die Möglichkeit einräumt, in Ausnahmefällen von einer Landesverweisung
abzusehen, dabei sei der besonderen
Situation von Ausländerinnen und
Ausländern Rechnung zu tragen, die
Mit der Durchsetzungsinitiative will
die SVP nun einerseits verhindern,
dass die hier geborenen NichtSchweizerinnen und Nicht-Schweizern durch ebendiese Härtefallklausel
geschützt werden können, andererseits wird bei dieser Gelegenheit aber
auch gleich der Deliktkatalog erweitert, sodass Straftaten von unterschiedlicher Schwere, das heisst von
schweren Verbrechen bis hin zu
leichten Vergehen, zu einer Landesverweisung führen.
Besonders perfid ist die neu ins
Feld geführte «Second Strike»-Regel.
Wer zum Beispiel wegen einfacher
Körperverletzung, Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte
oder Hausfriedensbruchs in Verbindung mit Sachbeschädigung verurteilt
wird, wird automatisch des Landes
verwiesen, wenn er in den zehn Jahren zuvor bereits zu einer Freiheitsoder Geldstrafe verurteilt wurde. Diese Sonderregel hat genau die hier geborenen oder hier aufgewachsenen
Nicht-Schweizerinnen und NichtSchweizer im Visier.
In diesem Sinn: «Aufklärung ist
der Ausgang des Menschen aus seiner
selbstverschuldeten
Unmündigkeit.
Unmündigkeit ist das Unvermögen,
sich seines Verstandes ohne Leitung
eines anderen zu bedienen.»
Die Studentin Ezgi Akyol vertrit die AL der
Kreise 4 und 5 seit 2014 im Gemeinderat.
Sie ist Mitglied des Sozialdepartements.
Das Volks-Ja zur Kulturlandinitiative gilt nichts. Die Umsetzung
wird verzögert und verwässert.
Jetzt müssen die Stimmberechtigten dafür sorgen, dass «die da
oben» den Volkswillen respektieren und ohne Wenn und Aber
rasch umsetzen!
So tönte es vor zehn Tagen im
Zürcher Kantonsrat, als es um die
Umsetzung der Initiative ging.
Diese haben die Zürcher Stimmberechtigten 2012 angenommen,
um Kulturland – also fruchtbares
Land, auf dem geerntet werden
kann – vor Überbauung zu schützen und sich stattdessen auf Zentrumsgebiete und Städte zu konzentrieren.
Volkswille à la carte
Aber halt, da ist mir etwas durcheinandergeraten: Den ersten Satz
habe ich nicht im Zusammenhang
mit der Kulturlandinitiative gelesen, sondern mit der Ausschaffungsinitiative der SVP. Ersetzen
Sie deshalb die eine durch die andere, dann stimmts wieder.
Denn tatsächlich weigert sich
die bürgerliche Mehrheit im Zürcher Kantonsrat, in der die SVP
54 der 180 Mitglieder stellt, den
Volkswillen betreffend Kulturland
umzusetzen. Ob die neuen Gesetze, die als Folge der Initiative zur
Debatte stehen, tatsächlich «überflüssig» oder gar «schädlich»
sind, da sie die Entwicklung behinderten, kann getrost dahingestellt bleiben. Essenziell ist, dass
der Volkswille offenbar nur dann
zu befolgen ist, wenn es in den eigenen Kram passt.
Da hilft auch ein Urteil des
Bundesgerichts – immerhin unsere eigenen höchsten Richter –
nichts, das das Zürcher Parlament
zur Behandlung des Gesetzes verpflichtet. Die Richter befanden die
Vorlage als materiell begründet,
während sie der Präsident der
vorberatenden Kommission trotzig als «nach wie vor materiell
unnötig» abtat.
So hat das Parlament dieses
bei der Mehrheit unbeliebte Gesetz an jenem Montag zwar ein
erstes Mal beraten, will aber keinen Beschluss fassen, was laut
Juristen rechtsstaatlich zumindest
heikel ist. Aber auch Nichtjuristen
mit gesundem Menschenverstand
ist klar: Der Volkswille ist dieser
Mehrheit erwiesenermassen nur
dann wichtig, wenn er den eigenen Zielen dient. Damit sind diese
Rätinnen und Räte nicht Vertreter
des Volks, sondern ihrer eigenen
Interessen und tragen die gerade
von ihnen so hochgelobte direkte
Demokratie – scheinbares Bollwerk gegen böse Mächte von aussen und Garantin für den Schweizer Wohlstand – gleich selbst zu
Grabe.
3 Monate statt 2 Jahre
In Altstetten soll der Raum Lindenplatz–Altstetterstrasse–Bahnhof aufgewertet werden. Dazu sind zwei Motionen hängig. Der Stadtrat wollte einen Aufschub von zwei Jahren für
den Vorstoss von FDP und CVP sowie
jenen von SP, Grünen und GLP. Der
Gemeinderat hat die Fristen letzte
Woche allerdings stark verkürzt, den
bürgerlichen auf ein Jahr, den linksgrünen auf drei Monate. (ho.)
4
Stadt Zürich
Nr. 3
POLITIK / WIRTSCHAFT
21. Januar 2016
Nur wenige Grossbaustellen in diesem Jahr
Das Tiefbauamt der Stadt
Zürich setzt in diesem Jahr
122 Projekte um. Grössere
Baustellen sind der Münsterhof und der Bahnhof Oerlikon.
Das «Express-Team Velo» soll
rasch Verbesserungen für den
Veloverkehr umsetzen.
Pia Meier
Die Arbeiten für einen autofreien
Münsterhof sollen bis zum Sechseläuten beendet sein, versicherte Stadtrat
Filippo Leutenegger anlässlich einer
Medienkonferenz. Ein grosses, attraktives Boulevardcafé des Zunfthauses zur Waage soll den Ort zusammen mit dem neuen, vier Meter
hohen Brunnen weiter aufwerten.
Beim Bahnhof Oerlikon sieht es
nur teilweise gut aus. Einige umfangreiche Arbeiten werden Ende Jahr
beendet sein, nicht aber der MaxFrisch-Platz. Wegen diverser Anpassungen und Kostenreduktionswünschen konnte bisher nicht mit dem
Bau begonnen werden. Voraussichtlich am 27. Januar entscheidet der
Gemeinderat. Dies hat zur Folge,
dass der Platz erst 2017 fertig ist. Bei
der Quartieranbindung Ost müsse eine gute Lösung gefunden werden, damit die Kapazität des Individualverkehrs erhalten bleiben kann, so Leutenegger.
Filippo Leutenegger will mit einem «Express-Team Velo» das Velonetz unter die Lupe nehmen.
Stadtingenieur Vilmar Krähenbühl ging auf die Bauprojekte in den
Quartieren ein. «Im Gegensatz zum
vergangenen Jahr mit verschiedenen
Grossbaustellen stehen in diesem
Jahr keine Projekte mit grossem Einfluss auf den öffentlichen und privaten Verkehr an», so Krähenbühl. Einzig die Sanierung der Usteri- und Löwenstrasse würden kurzzeitige Anpassungen der Verkehrsführung von
öffentlichem und/oder privatem Verkehr bedingen. Insgesamt sind 122
Baustellen geplant. Im Kreis 11 sor-
gen die Sanierung und Umgestaltung
der Kreuzung Schaffhauser-/Glattalstrasse für grössere Umtriebe sowie
die Sanierung der Wehntalerstrasse.
Im Kreis 10 wird die Winzerstrasse
neu gestaltet. Behindertengerechte
Haltestellen sind an verschiedenen
Orten wie an der Badener- und der
Albisriederstrasse im Kreis 9 geplant.
Im Kreis 6 muss die Unterführung Irchel saniert werden, und die Winterthurerstrasse erhält einen neuen
Deckbelag. Eine grössere Baustelle ist
das Tram Hardbrücke. Im Kreis 4,
Archivbild: ls.
beim Hauptbahnhof, wird bis Juni
2017 die Velostation Süd erstellt, und
im Kreis 2 wird das Geviert Dreikönigstrasse neu gestaltet. Einschliesslich der Bauten für städtische Partner
wie VBZ, EWZ oder Wasserversorgung erreicht das Bauvolumen 2016
rund 225 Millionen Franken.
Verbesserungen für Veloverkehr
Bei den Bahnhöfen Oerlikon, Hardbrücke, Stadelhofen und beim HB
werden neue Veloparkplätze geschaffen. So soll es am Bahnhof Stadelho-
Helpline soll Bauherrschaften unterstützen
Die Anforderungen an Baubewilligungsverfahren
steigen. Der Stadtrat will
deshalb eine «Helpline»
für Bauherren einrichten,
die Probleme bei der Umsetzung von Auflagen
haben. Zudem sollen interne Verfahren koordinierter
und schneller werden.
Pia Meier
Die Baubewilligungsverfahren werden
komplexer, weil es immer wieder neue
Vorschriften gibt, so zum Beispiel in
den Bereichen Hygiene, Feuerpolizei,
Behinderte, Boulevard-Café, Nachtleben und anderen. Bei Baubewilligungsverfahren ist oft eine grosse Anzahl städtischer Ämter und Fachstellen
in die Vernehmlassung involviert. Gewisse Verfahren gestalten sich folglich
für die Bauherrschaften schwierig, was
zu Kritik von Hauseigentümern und
Gewerbetreibenden führt. Auch die
Stadt ist der Meinung, dass es Verbesserungen braucht. Sie hat deshalb das
Projekt Verbesserung des Baubewilligungsverfahrens der Stadt Zürich
(VBBV) initiiert, wie Stadtrat André
Odermatt anlässlich einer Medienkonferenz erläuterte. Bei diesem Prozess
arbeiteten der Hauseigentümerverband und der Gewerbeverband mit. Es
wird deshalb erwartet, dass diese ihre
Volksinitiative «Ombudsstelle gegen
Willkür in Bausachen» zurückziehen.
Der Stadtrat lehnt die s ab.
gungen und die Vernehmlassungsstellen können gemeinsam auf diese Plattform zugreifen, was die Zusammenarbeit vereinfache, so Mayer. Auch
werde die Rolle der Kreisarchitekten in
der Verfahrensführung gestärkt. Zudem könnten schätzungsweise 100
Fälle pro Jahr künftig über vereinfachte Verfahrensarten abgewickelt werden
und für ungefähr 50 Vorhaben pro
Jahr brauche es gar keine Bewilligung
mehr. Und nicht zuletzt seien die Bauentscheide stärker abgestützt und resistenter gegen Rekurse, so Mayer.
Helpline für Umsetzung
Schneller und effizienter
Ulrich Mayer, Direktor des Amts für
Baubewilligungen, erläuterte die Verbesserungen. Die beteiligten Amtsstellen haben untereinander verbindliche
Leistungsvereinbarungen abgeschlossen, zum Beispiel bezüglich der Einhaltung von Fristen. Weiter hat die
Stadt eine neue elektronische Plattform
für die Erstellung von Bauentscheiden
eingeführt. Das Amt für Baubewilli-
Das Projekt VBBV verbessert die Behandlung von Baugesuchen bis zum
Bauentscheid. Aber ebenfalls nach einem rechtskräftigen Bauentscheid bekunden Bauherrschaften manchmal
Mühe bei der Umsetzung von Auflagen, die an diesen Bauentscheid geknüpft sind. Auch hier will der Stadtrat
den Bauherrschaften entgegenkommen. Er plant deshalb eine Helpline in
Bausachen, die betroffenen BauherrANZEIGEN
Foto: Lorenz Steinmann
Grossumbau nach Anzeigeverfahren
Wie schnellere Baubewilligungen (siehe Artikel oben) in der Praxis aussehen, kann man an der Waffenplatzstrasse in Zürich-Enge beobachten.
Ein Grossumbau eines alten Hauses wurde ohne Bauausschreibung im
«Tagblatt» bewilligt. Dass die Nachbarn wenig Freude daran hatten und
(erfolglos) einen Baustopp verlangten, ist eine andere Geschichte. (ls.)
schaften zur Verfügung steht. Diese ist
im Amt für Baubewilligungen angesiedelt und soll Beanstandungen und Anliegen der Bauherrschaft bearbeiten
und Lösungsvorschläge erarbeiten –
schnell, unbürokratisch und transparent. Die verantwortliche Person für
die Helpline kann sich auch direkt an
die Bausektion des Stadtrats wenden.
Sie muss jährlich einen Bericht verfassen, der dem Gemeinderat vorgelegt
wird. Die neue Stelle ist auf fünf Jahre
befristet und mit jährlich 200 000
Franken budgetiert. Der Stadtrat hat
das Projekt gutgeheissen.
Die finanziellen Mittel müssen noch
vom Gemeinderat im Budget bewilligt
werden (nach Redaktionsschluss).
Nach wie vor steht die städtische Ombudsstelle auch in Bausachen zur Verfügung. Mit dem Projekt VBBV habe
die Stadt Zürich frühzeitig die Empfehlungen erfüllt und übertroffen, die eine
Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft Seco an effiziente Bau- und Planungsverfahren formuliert, hielt Odermatt fest.
fen schliesslich 1500 Veloplätze haben. Ziel ist es, dass die Velos an einem trockenen Ort abgestellt werden
können.
Neu soll das Express-Team Velo
das gesamte Stadtgebiet von Süden
nach Norden durchforsten und rasch
und unkompliziert umsetzbare Verbesserungen für den Veloverkehr realisieren. Es handelt sich um kleinere
Massnahmen wie die Anlage von Velosäcken, die bei Ampeln dafür sorgen,
dass sich wartende Velofahrer vor den
Autos einreihen können, Trottoirabsenkungen sowie kleine Anrampungen. Anliegen können bei «Züri wie
neu» oder direkt beim Tiefbauamt angebracht werden. Verbesserungen wie
Velowege sorgen aber auch für Probleme, wie Leutenegger festhielt. Er
erwähnte als Beispiel die Stampfenbachstrasse. Der Gemeinderat habe
das Projekt abgelehnt. 2016 müssten
allerdings die VBZ-Geleise ersetzt
werden. Die Konsequenz sei, dass es
dort in den nächsten 20 Jahren keinen Veloweg geben werde. Auch am
Heimplatz, wo das Projekt überall
ausser vor dem Schauspielhaus Velowege vorsah, kann in den nächsten
drei Jahren nichts gemacht werden,
denn der Gemeinderat strich den Planungskredit. Zum Thema Rämistrasse
– dort verlangte der Gemeinderat einen Veloweg – erläuterte Leutenegger,
dass es ein Gesamtprojekt für das
Hochschulgebiet brauche und neue
Ideen gesucht seien.
Gewerbler und
Hauseigentümer
sind zufrieden
Mit Genugtuung nehmen die Initianten, Hauseigentümerverband
Zürich (HEV) und Gewerbeverband der Stadt Zürich (GVZ), der
Initiative «Ombudsstelle in Bausachen» zur Kenntnis, dass der
Stadtrat mit der Einrichtung eines
«Roten Telefons» beziehungsweise einer Helpline eine Anlaufstelle
schaffen will. Dies teilen die beiden Verbände mit.. Die neue Helpline setze die Forderung der Initiative nach einer neutralen Ansprech- und Vermittlungsstelle im
Nachbewilligungs- und Bauvollzugsverfahren um.
Die Initianten sind damit einverstanden, dass es sich vorerst
um eine Pilotphase handelt. Sie
ziehen folglich den Rückzug der
Initiative in Betracht, wenn der
Zürcher Gemeinderat die Kosten
für die zusätzlich benötigte Stelle
bewilligt. (pm.)
Zürich West
AKTUELL
Andreas Minor
«Polizei stürmt Bar» titelte die
«NZZ» am Montag. Ja, hatten die
Gesetzeshüter derart Durst? Nein,
sie machten ihren Job: 34 Linksaktivisten hatten am Samstag die
«Kon-Tiki»-Bar und die angrenzende «Züri»-Bar besetzt. Dort
wollten sie Anti-WEF-Events verFotos: ho.
5 Kilometer die einen, Marathon die anderen
Thomas Hoffmann
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21. Januar 2016
AUF
EIN WORT
Lucas Tschan, Pia Ackermann, Alan David Sangines und Barbara Grisch (von links). Und Festredner Bruno Lafranchi mit Roger Bartholdi.
Am Neujahrsapéro des Kreises 9 im
Seminarhotel Spirgarten, den der
Quartier- und der Gewerbeverein,
Banken und Institutionen gemeinsam
organisieren, hielt Bruno Lafranchi
die Ansprache. Er organisiert den Silvesterlauf und den Zürich Marathon.
Nehmen die Gäste ebenfalls an Laufanlässen teil? «Die Stimmung war jeweils eindrücklich», erinnert sich Andreas Knecht, Präsident des Gewerbevereins Altstetten-Grünau, der
«zwei-, dreimal» am Zürcher Silvesterlauf unterwegs war. Barbara
Grisch, Präsidentin der Schulpflege
Letzi, war letztmals vor 20 Jahren als
Familie zusammen mit ihren Kindern
an diesem Lauf. Bei Margreth Dürst
von der Quartierkoordination liegt
der letzte Anlass – 5 Kilometer am
Frauenlauf – ebenfalls länger zurück.
Ihre Arbeitskollegin Ruth Zollinger
(63) ist zwar Velofahrerin, «aber ich
würde mich für den Silvesterlauf motivieren lassen, wenn einige andere
Nr. 3
Hans-Jakob Boesch, Ruth Anhorn.
Ruth Zollinger (l.), Margreth Dürst.
Hans Diem (l.), Albert Leiser.
mitmachen». Alt-SVP-Gemeinderätin
Ruth Anhorn gesteht, dass sie oft am
Pult sitzt und Schreibarbeiten erledigt, «obwohl ich nicht mehr in der
Politik aktiv bin».
Hans-Jakob Boesch, Präsident der
FDP Zürich 3, nahm schon mehrmals
am Silvesterlauf teil: «Durch die beleuchtete Stadt zu laufen und von den
vielen Zuschauern angefeuert zu
werden, war eindrücklich.» FDP-Gemeinderat Albert Leiser schwärmt
lieber von Teamsportarten. Er war
unter anderem Jugendriegenleiter
und spielte Faustball in der Nationalliga A. «Am Silvesterlauf ist es mir zu
kalt», sagt Gemeinderat Alan David
Sangines von der SP 9. «Ich nehme
regelmässig am Lauf gegen Rassismus teil.» Lucas Tschan, Co-Präsi-
dent der SP 9, will dieses Jahr nicht
nur am Silvesterlauf starten, sondern
auch seinen ersten Marathon bestreiten. Auf SVP-Gemeinderat Roger Bartholdi, der im Frühling voraussichtlich der höchste Stadtzürcher wird,
warten jeweils noch grössere Herausforderungen: der Ironman oder der
Irontrail mit einer Distanz von 125
Kilometern und 7000 Höhenmetern.
«Polizei
stürmt Bar»
anstalten, was wiederum dem Besitzer der Bar nicht gefiel. Wie
sollte es auch? Die Besetzer hatten nicht einmal gefragt, sondern
sich das fremde Eigentum einfach
schnell zu Eigen gemacht.
Da der Besitzer Anzeige erstattete, mussten die Stadtzürcher
Gesetzeshüter eingreifen. Die 34
Aktivisten wurden verhaftet.
Doch das war nicht das Ende
der Episode. Am gleichen Abend
versammelten sich prompt 70
Personen zu einer unbewilligten
Demo, die wenig mit Solidaritätsbezeugungen, sondern mehr mit
einem Saubannerzug zu tun hatte.
Während sich die überraschten
Polizeikräfte organisierten, zogen
die Demonstranten durch die
Langstrasse, besprayten Häuser
und zündeten Böller. Die Polizei
drängte die Demo zurück auf den
Helvetiaplatz, wo sich die illegale
Kundgebung auflöste. Verhaftungen habe es keine mehr gegeben.
Fremde Häuser zu beschmutzen,
ist scheinbar kein Delikt.
5
6
Zürich West
Nr. 3
AKTUELL
21. Januar 2016
KIRCHEN
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Aussersihl
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich Industriequartier
Röm.-kath. Kirchgemeinde Herz Evang.-ref. Kirchgemeinde
Jesu Wiedikon
Altstetten
Donnerstag, 21. Januar
12.15 Mittags-Singen
19.30 Die Stimmen der 5 Rhythmen mit Miriam Helle und Cristina
Peña
Freitag, 22. Januar
18.30 Atem-Klang-Benefizkonzert
für Kinderheim in Rumänien
Samstag, 23. Januar
19.30 Konzert Orchestergesellschaft Zürich
Sonntag, 24. Januar
10.00 Gottesdienst mit Pfr. Andreas
Bruderer
17.00 Konzert Orchestergesellschaft Zürich
Montag, 25. Januar
19.00 Open-Yoga mit Nadine von
Grünigen
Sonntag, 24. Januar
10.00 Kirche St. Joseph, Ökum.
Gottesdienst mit Kanzeltausch
Liturgie: Pfrn. Hannes Kappeler,
Predigt: Pfrn. Sonja Keller
16.00 LimmatHall, Tanzkurs
Montag, 25. Januar
18.00 Kirchgemeindehaus, Frauentreff
Dienstag, 26. Januar
9.30 Alterszentrum Limmat, Andacht
9.30 LimmatHall, Elki-Singen mit
Znüi
18.30 Johanneskirche, Chor-Vesper
mit Werken von Franck, Parry,
Rutterer u. a., Motettenchor der
ZHdK, Leitung: Stephan Klarer,
Liturgie: Pfarrperson
Donnerstag, 21. Januar
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Freitag, 22. Januar
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Samstag, 23. Januar
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
17.00 Eucharistiefeier, Oberkirche
Sonntag, 24. Januar
8.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
10.00 Eucharistiefeier Pace e Bene,
Unterkirche
Dienstag, 26. Januar
19.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
Donnerstag, 28. Januar
9.00 Eucharistiefeier, Unterkirche
18.30 Gottesdienst, Altersheim Sieberstrasse
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Zürich-Hard
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Albisrieden
Sonntag, 24. Januar
9.30 Bullingerkirche: Ökumenischer Gottesdienst mit Gemeindeleiterin Getrud Würmli und Pfr. Rolf
Mauch. Musikalische Mitwirkung:
Chor St. Felix und Regula,
Luc Seydoux, Orgel
Anschliessend Apéro
Sonntag, 25. Januar
10.00 Pflegezentrum Bachwiesen:
Gottesdienst, Pfr. M. Fischer
17.00 Neue Kirche: Jahreszeiten-Gottesdienst für Chlii und Grooss mit
Tauferinnerung, Pfrn. E. Wickihalder.
Mitwirkung Kids-Singen und Y. Müdespacher, Orgel
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Wiedikon
Donnerstag, 21. Januar
Andacht
14.00 Schmiedhof
18.30 Seniorama Tiergarten
Pfarrerin Sara Kocher
Sonntag, 24. Januar
9.30 Bühlkirche: Zöiftigen Gottesdienst, Pfarrer Andres Boller
Musik Brass-Band Zürich
Anschliessend Bürgertrunk
Wiedikon: Zug schleifte
Rentnerin mit
Stadtpolizei verhaftete
fünf Diebe und Räuber
Eine Rentnerin zog sich in Wiedikon schwere Verletzungen zu, als sie in einen Zug der SZU einsteigen wollte.
Gemäss ersten Erkenntnissen der Stadtpolizei wollte
die 78-jährige Frau am Mittwoch vergangener Woche
kurz nach 17.30 Uhr an der Haltestelle Schweighof in die
Sihltal Zürich Uetliberg Bahn (SZU) einsteigen. Dafür hielt
sie sich an einer Haltestange bei der hintersten Türe der
S10 fest. Ehe es ihr gelang, einzusteigen, schlossen sich
jedoch die Türen und ein Arm der Frau wurde eingeklemmt. In der Folge setzte sich die Zugskomposition in
Richtung Zürich Hauptbahnhof in Bewegung. Da es der
Rentnerin vorerst nicht gelang, ihren Arm zu befreien,
wurde sie einige Meter mitgezogen. Als dann der Zug beschleunigte, konnte sie zwar den Arm befreien, stürzte jedoch zu Boden. Zwei Personen, die den Vorfall beobachtet hatten, leisteten sofort erste Hilfe und alarmierten die
Rettungskräfte, schreibt die Polizei. Mit schweren Kopfverletzungen musste die 78-Jährige ins Spital gebracht
werden. Ihr Zustand ist kritisch. Die Umstände dieses
Unfalls werden durch die Staatsanwaltschaft, die Stadtpolizei, das Forensische Institut Zürich sowie die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle abgeklärt. (pd.)
In der Nacht auf Sonntag nahm die Stadtpolizei im Kreis
4 fünf Personen aufgrund von Vermögensdelikten fest.
Am Samstag um 23.30 Uhr wurde die Stadtpolizei zu
einer Bar an der Hohlstrasse gerufen, ein Portemonnaiedieb sei noch vor Ort. Die Polizisten konnten den mutmasslichen Täter, einen 29-jährigen Spanier, verhaften.
Ermittlungen ergaben, dass sich der Mann illegal in der
Schweiz aufhält und mit weiteren Vermögensdelikten in
Verbindung gebracht wird. Kurze Zeit später erhielt die
Stadtpolizei eine Meldung, dass Taschendiebe an der Dienerstrasse im Kreis 4 zurückgehalten würden. Die Polizisten trafen auf drei Männer, die einen anderen Mann zu
Boden gestossen und ihm das Portemonnaie entwendet
hatten. Bei den verhafteten Männern handelt es sich um
zwei Algerier, 32-jährig und 23-jährig, und einen 46-jährigen Libyer. Da sich die drei Männer bei ihrer Verhaftung äusserst aggressiv verhielten, musste Pfefferspray
eingesetzt werden. Kurz vor 1 Uhr konnte die Stadtpolizei
in einer Bar an der Kernstrasse einen 27-jährigen Syrer
verhaften, der die gestohlene Jacke eines 29-jährigen
brasilianischen Barbesuchers trug. Die fünf verhafteten
Männer wurden der Staatsanwaltschaft zugeführt. (pd.)
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STELLEN
Sonntag, 24. Januar 2016
10.00 Grosse Kirche
Gottesdienst für Gross und Klein
Thema: «Gott hät die ganz wiit Wält i
sine Händ»
Predigt: Pfr. F. Schmid
Mitwirkung: U. und M. Walther
Orgel: D. Timokhine
Anschliessend Chilekafi
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Im Gut, Thomaskirche
Donnerstag, 21. Januar
Nachmittagswanderung
Kloster Einsiedeln;
Treffpunkt: 12.30, Zürich HB, unter
der Uhr
Wanderzeit: ca. 2 Stunden
Auskunft und Informationen:
Elsbeth Wenger, Tel. 044 462 83 76
Freitag, 22. Januar
10.00 Alterszentrum Langgrüt
Gottesdienst, Pfr. Ruedi Wöhrle
Sonntag, 24. Januar
9.30 Thomaskirche: Gottesdienst
Pfrn. Elsbeth Kaiser
Donnerstag, 28. Januar
18.15 Seniorama Burstwiese
Gottesdienst
Pfrn. Jolanda Majoleth
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19.30 bis 21.00 Thomasstube
Bibelwerkstatt: Lesen, Fragen,
Diskutieren, Nachdenken ...
Pfrn. Jolanda Majoleth
Bei Fragen rufen Sie ungeniert an:
Telefon 044 466 71 21
Evang.-ref. Kirchgemeinde
Sihlfeld
Freitag, 22. Januar
Nachmittagswanderung
Kloster Einsiedeln
Informationen:
Heidi Schwegler, 044 462 33 26,
oder Elsbeth Wenger,
044 462 83 76
Sonntag, 24. Januar
10.00 Andreaskirche:
Gottesdienst
Pfrn. Heidi Scholz
Musik: Javier Fernandez
anschliessend Chilekafi
Dienstag, 26. Januar
12.00 Uhr, Saal Andreaskirche
Mittagstisch
Anmeldung bis Freitag, 22. Januar,
12.00, bei Christina Falke,
Telefon 044 492 72 00
Freitag, 29. Januar
Offener Gesprächskreis
«Spiritualität»
Treffpunkt: 14.00 Kirchgemeindehaus
WIRTSCHAFT
Zürich West
Nr. 3
21. Januar 2016
7
«Die Unternehmen bluten langsam aus»
Die Aufhebung des Mindestkurses vor einem Jahr hat
die Metallbaubranche hart
getroffen. 3000 Stellen
gingen verloren. Swissmechanic-Direktor Oliver Müller
sagt, wie die Zukunft der
Branche aussieht.
ben aber beinahe so hoch wie in
Deutschland. Es kann einerseits nicht
sein, dass der Staat weiter aufgebaut
wird und von den Unternehmen
mehr Mittel verlangt, die Unternehmen andererseits aber nichts vom
Staat erhalten.
Aber der Staat ist doch schlank?
Die Aussage, in der Schweiz bestehe
ein schlanker Staat mit geringen Abgaben und einer liberalen Gesetzgebung, deshalb müssten sich Unternehmen selber helfen, galt vielleicht
vor 20 Jahren. Heute ist es so, dass
der Staat mehr und mehr aufgebläht
wird, was auch an den vielen neuen
Vorschriften sichtbar wird. Ein aufgeblähter Staat schwächt aber unsere
Position im internationalen Vergleich.
Daniel Jaggi
Vor einem Jahr, am 15. Januar 2015,
hat die Nationalbank den Mindestkurs des Schweizer Frankens nach
drei Jahren aufgehoben. Quasi über
Nacht galten die 1.20 Franken pro
Euro nicht mehr. Der Frankenkurs
explodierte mit gravierenden Folgen
für exportorientierte Unternehmen:
Ihre Produkte waren plötzlich rund
10 Prozent teurer. Für den Oliver
Müller, Direktor von Swissmechanic,
dem Verband der Kleinunternehmen
in der Maschinen-, Elektro- und Metall-Branche, ein Schock, der noch
länger anhalten wird, wie er sagt.
Oliver Müller, mit der Aufhebung des
Mindestkurses befürchteten viele exportorientierte Unternehmen Schlimmes.
Ist es so gekommen?
Ja, vor allem wurde eine schwierige
Situation noch schwieriger gemacht.
Allerdings ist die Wirkung nicht wie
bei einem Herzinfarkt ...
... sondern?
Sie entspricht mehr einer langsamen
Vergiftung. Unser grosses Problem in
vielen kleinen und mittelständischen
Unternehmen ist die schlechte Ertragslage.
Das heisst, die Marge ist klein?
Genau. Zwar können die laufenden
Ausgaben beglichen werden, aber es
fehlt das Geld für Rückstellungen für
Investitionen. Die Folge: Die Unternehmen bluten langsam aus. Das
trifft besonders jene, die beispielsweise ihre Maschinen alle fünf Jahre
erneuern müssen, weil der technologische Fortschritt sie dazu zwingt.
Ohne Rückstellungen fehlt das Geld
für neue Maschinen. Die Folge: Irgendwann sind sie deshalb nicht
mehr konkurrenzfähig.
Die «Vergiftung», von der Sie sprechen,
hat bis letzten Herbst 3000 Stellen gekostet. Sie haben sogar gesagt, die Zahl
würde sich noch verdoppeln. Ist es so
gekommen?
Es war eine Hochrechnung. Fakt ist
aber: Durch die Frankenaufwertung
sind die Margen noch kleiner geworden. Ein Unternehmen kann diesen
Verlust nur durch eine Steigerung der
Produktivität ausgleichen. Das bedeutet beispielsweise, dass in einem Betrieb mit 30 Angestellten die gleiche
Arbeit fortan mit 28 Angestellten
möglich sein muss.
Der Verband
Swissmechanic ist nach eigenen
Angaben der führende Arbeitgeberverband der KMU in der Maschinen-, Elektro- und MetallBranche, der sogenannten MEMBranche. Dem Verband sind 1400
Betriebe angeschlossenen. Sie beschäftigen rund 70 000 Mitarbeitende und 6000 Lernende und generieren ein jährliches Umsatzvolumen von rund 15 Milliarden
Franken. Der Verband ist in 15
regionale Sektionen aufgeteilt und
verfügt in Weinfelden über ein
nationales
Dienstleistungszentrum. Mehr zum Verband unter
www.swissmechanic.ch.
Wo könnte der Staat die Rahmenbedingungen denn verbessern?
Lifte sind ein gutes Beispiel. In der
Schweiz muss ein Unternehmen seine Lifte in der Firma regelmässig
prüfen lassen. Das kostet Geld. Lichtenstein geht einen anderen Weg: Sie
haben die periodischen Liftkontrollen
abgeschafft. Nun ist ein Unternehmer
selber verantwortlich, dass sein Lift
funktioniert. Warum ist das nicht bei
uns möglich? Es wäre eine Entlastung.
«Nicht alle haben die Hausaufgaben gemacht»: Swissmechanic-Direktor Oliver Müller.
Ein Personalabbau ist also zwingend?
Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder man produziert 10 Prozent
mehr, was bei einem stagnierenden
Markt schwierig ist, oder man produziert 10 Prozent günstiger. Günstiger
machen kann man Produkte nur,
wenn man Angestellte abbaut und
die verbleibenden mehr arbeiten.
Das ist nach dem 15. Januar passiert?
Genau. Viele Unternehmen haben
ein, zwei Angestellte abgebaut, um
den Margenverlust zu kompensieren.
Betrachten wir die Anzahl unserer
1400 Mitglieder, dann gibt es keine
signifikante Veränderung. Das heisst,
die Zahl der Betriebe ist trotz dem
zusätzlich schwierigen Umfeld in etwa gleich geblieben.
Aber Fakt ist auch, dass eine Korrektur
durch die Nationalbank irgendwann erfolgen würde. Haben viele einfach geschlafen und nichts getan?
In der Tendenz wussten alle, dass
dies geschehen wird. Das Entscheidende geschah aber schon 2011, als
mit der Stützung des Schweizer
Frankens begonnen wurde. Das gab
für die Unternehmen eine Entlastung.
Die meisten haben in diesen drei
Jahren reagiert und ihre Betriebe reorganisiert und weiter auf Effizienz
getrimmt. Es war wie bei einer Bergwanderung: Man hatte den ersten
Anstieg geschafft und hoffte nun vor
dem Schlussanstieg, auf der Alp etwas gemütlicher marschieren zu können. Doch genau dann, als man die
Alp erreichte, kam die Aufhebung
des Mindestkurses und es ging genau
gleich schwierig weiter.
Zu Swissmechanic gehören Kleinbetriebe
der Maschinen-, Elektro- und Metallbranche. Welche Branche wurde hauptsächlich durchgeschüttelt?
Es ist keine Frage der Branche, sondern vielmehr eine Frage der Unternehmensgrösse und des Exportanteils. Wir haben auch Firmen, die
von der Aufhebung des Mindestkurses kaum etwas gespürt haben. Vielleicht auch, weil sie in den drei Jahren neue Märkte gefunden und neue
Kundenbeziehungen aufgebaut haben.
Provokativ gesagt, könnte man auch behaupten, der 15. Januar hat eine not-
Foto: Daniel Jaggi
wendige Strukturbereinigung beschleunigt.
Was nötig ist, ist immer schwer zu
sagen.
kaufen. Damit sein 30-Mann-Betrieb
dennoch weiterläuft, benötigt er zusätzlich einen Geschäftsführer. Das
sind die neuen Herausforderungen.
Aber Sie sehen doch in die Betriebe hinein?
Es hat sicher solche, die diesen speziellen Rahmenbedingungen zum Opfer
fallen werden. Aber was bei uns zum
Opfer fällt, ist in Deutschland möglicherweise noch ganz gut unterwegs.
Das heisst: Die Anforderungen an die
Schweizer Unternehmer sind extrem
hoch. Zudem wird es immer schwieriger, einfache Arbeiten für weniger
gut Ausgebildete zu finden und damit
noch Geld zu verdienen.
Das heisst, es braucht auch in kleinen
Unternehmen neue Organisationsstrukturen.
Genau. Und sie sind, wie im Beispiel
gesehen, nicht kostenneutral. Aber
um mittel- und langfristig konkurrenzfähig zu sein, muss man sich
jetzt strategisch neu aufstellen. Und
genau hier machen längst nicht alle
Kleinunternehmen ihre Hausaufgaben. Aber wer nichts macht, ist irgendwann weg.
Also sollte die Produktion ins Ausland
verlegt werden. 18 Prozent Ihrer Mitglieder planen dies. Ist das die Lösung?
Wenn wir von Strukturbereinigung
sprechen und damit eine Anpassung
an den Markt meinen, dann ist das
eine der möglichen Lösungen. Zeitungsmeldungen der letzten Monate
über internationale Konzerne machen dies deutlich. Aus betriebswirtschaftaftlicher Sicht macht es Sinn.
Ist das für die vielen Kleinunternehmen
überhaupt möglich?
Für viele wird es schwer möglich
sein. Aber grössere Betriebe, mit
vielleicht 50 Angestellten, überlegen
sich das.
Was betriebswirtschaftlich logisch erscheint, ist aber mit einem grossen Aufwand und vielen Unwägbarkeiten verbunden.
Auf jeden Fall. Aber selbst Zulieferer
im Inland müssen sich neu aufstellen.
Ein Beispiel: Ein Winterthurer Grossunternehmen baut seine Maschinen
in Töss zusammen, allerdings kommen die Komponenten aus Asien.
Bislang hat auch ein Kleinunternehmen aus Winterthur Komponenten
nach Töss geliefert. Wird der Einkauf
der Komponenten aber nach Asien
verlagert, weil von dort die meisten
Komponenten kommen, dann kann
es dem Unterländer Kleinunternehmen passieren, dass er seine Teile in
Schanghai verkaufen muss.
Das heisst?
Er muss künftig regelmässig nach
China reisen, um seine Teile zu ver-
Kleinunternehmen können nicht ständig
mit Innovationen aufwarten und sich so
am Markt behaupten. Wo liegen denn ihre Chancen?
Die Innovationen finden täglich statt,
nämlich dort, wo die Fertigung von
schwierigen Teilen gefragt ist. Weil es
sich dabei um Klein- und Kleinstserien handelt, müssen die Unternehmer einen Weg finden, ein Werkstück
so herzustellen, dass es betriebswirtschaftlich und technisch auf Anhieb
funktioniert. Darin liegt für Kleinunternehmen eine der Chance.
Swissmechanic fordert von der Politik
eine Verbesserung der Rahmenbedingungen. Was ist darunter zu verstehen?
Wir haben seit vielen Jahren eine
Tendenz, die Errungenschaften im
Bereich Arbeitsrecht oder sozialer
Absicherung vom Ausland zum
schweizerischen Standard zu machen. Dazu muss man wissen, dass
unsere liberale Wirtschaftsordnung
mit tiefen Steuern bislang ein Wettbewerbsvorteil war. Wollen wir gleich
werden wie die anderen, dann vergeben wir uns diesen Wettbewerbsvorteil.
Aber dieser Vorteil geht doch auf Kosten
der Arbeitnehmer?
Es kann aber auch nicht sein, dass
die Industrie nur liefert und hierfür
keine Gegenleistung erhält.
Was heisst das konkret?
Beispielsweise verwehrt uns der
Staat finanzielle Unterstützung bei
Messeauftritten im Ausland. In
Deutschland ist das gang und gäbe.
Mittlerweile sind unsere Steuerabga-
... wo gäbe es noch Handlungsbedarf?
Es ist unbestritten, dass wir die Ausbildung unserer Mitarbeiter selber finanzieren. Das gilt auch für die fachlich höhere Meisterausbildung. Sie
kostet rund 30 000 Franken und
wird häufig vom Betrieb finanziert.
Da stellt sich die Frage, warum der
Staat diese Ausbildungen nicht grosszügiger unterstützt. Denn andererseits ist es so, dass Unternehmen, die
vor allem akademisch ausgebildete
Mitarbeiter beschäftigten, für deren
Ausbildung an den Hochschulen
nichts bezahlen müssen.
Sie wünschen sich auch ein aktiveres Engagement des Staats bei finanziellen
Hilfen für Unternehmen. Warum?
Weil von den Banken hier nichts zu
erwarten ist, denn gerade in schwierigen Zeiten erhöhen sie die Zinssätze, weil ihr Risiko steigt. Günstige
staatliche Darlehen wären eine Möglichkeit, die Rahmenbedingungen zu
verbessern.
Diese Forderungen gehen ja in Richtung
Bauernpolitik.
Keineswegs. Es soll nicht so werden
wie in der Landwirtschaft, wo die
staatliche Hilfe teilweise Bestandteil
des Businessplans ist.
Zur Person
Oliver Müller, 51, verheiratet, Vater von vier Kindern, wohnt in
Freienstein. Er ist seit drei Jahren Direktor von Swissmechanic.
Er verfügt über eine höhere Fachausbildung im Maschinenbau.
Müller war lange Jahre im familieneigenen Unternehmen, der
Paul Müller + Sohn AG in Rorbas,
als Leiter Vertrieb und Technik
tätig. Nach dem Verkauf des Unternehmens an die Bernex Gruppe im Saurer-Konzern wurde er
dessen Geschäftsführer. Später
leitete er als Geschäftsleitungsmitglied den internationalen Vertrieb der Gruppe. Nach dem
Wechsel zum Verband blieb Müller Mitglied im Verwaltungsrat
der Oltener Bernex Gruppe.
Oliver Müller gehört zudem
seit neun Jahren dem Gemeinderat von Freienstein-Teufen an,
den er seit 2014 präsidiert.
8
Stadt Zürich
Nr. 3
21. Januar 2016
AU TO M O B I L
Europäer trumpfen in Detroit mächtig auf
An der North American
International Auto Show
(NAIAS) in Detroit glänzen
vor allem die Europäer.
Nur VW setzte sich ein weiteres Mal in die Nesseln.
Neuer Porsche Turbo Cabriolet.
Dave Schneider
Detroit. Motor City. Motown. Hier im
Herzen der US-Autoindustrie findet
traditionell im Januar der Auftakt
zum neuen Autojahr statt. Die North
American International Auto Show
läuft noch bis 24. Januar. Sie ist nach
wie vor die wichtigste Automesse in
Nordamerika, auch wenn ihr Los Angeles und auch New York langsam
den Rang abzulaufen drohen. Detroit
ist das Schaulaufen der US-Hersteller,
doch die Europäer nehmen immer
mehr Platz ein. In diesem Jahr stammen fast alle grossen Neuheiten vom
alten Kontinent.
Studie: Audi h-tron Concept.
Schafft es diese wunderschöne Studie des Buick Avista in die Serienproduktion?
Fotos: Dave Schneider
Volvo S 90.
Entschuldigungen, Peinlichkeiten
Im Fokus stand ohnehin eine europäische Marke: Alles schaute am ersten Pressetag auf Volkswagen. Wie
würden sich die stolzen Wolfsburger
nach dem unsäglichen Manipulationsdebakel präsentieren?
Nachdem im Vorjahr der damalige VW-Chef Winterkorn noch grossspurig die Dieselrevolution in den
USA angekündigt hatte, war in diesem Jahr – verständlicherweise –
kein einziges Dieselmodell am Messestand. Und an der Pressekonferenz
fanden VW-USA-Chef Michael Horn
und Markenvorstand Herbert Diess
nur demütige Worte: Mehrfach entschuldigten sich die Herren bei der
Bevölkerung, den Kunden, den Behörden, während im Hintergrund
rührselig US-Flaggen eingeblendet
wurden. Versöhnlich stimmen sollen
auch hohe Investitionen in den Vereinigten Staaten: Mit 900 Millionen
Dollar will VW im laufenden Jahr
2000 neue Jobs schaffen.
Das kommt gut an in den USA.
Doch gleich darauf machte Winterkorns Nachfolger, Volkswagen-Chef
Matthias Müller, mit unfassbaren
Hat Charakter: Der neue Lexus LC 500 ist ein Hingucker.
Aussagen die gesamten Bemühungen
zunichte. In einem Interview mit
NPR, dem grössten Radionetzwerk
der USA, bestritt Müller, dass VW gelogen habe, und sprach lediglich von
technischen Problemen und Missverständnissen. Dabei hatte VW doch
längst zugegeben, bewusst manipuliert und auch gelogen zu haben.
Nachdem ein Teil des Interviews bereits ausgestrahlt war, verlangte VW
die Neuaufzeichnung des Gesprächs,
und Müller versuchte, seinen peinlichen Auftritt zu entschuldigen: Die
Situation sei für ihn schwierig gewesen, weil viele Journalisten reingerufen hätten. Deutlich souveräner trat
da Müllers Kollege, Daimler-Chef Dieter Zetsche, auf. In gewohnt sympathischer Manier und zu Recht mit
breiter Brust stellten Dieter Zetsche
und Vertriebschef Ola Källenius, der
2019 die Konzernleitung übernehmen soll, die grossen Neuheiten aus
Stuttgart vor.
Die neue, zehnte Generation der
E-Klasse legt die Messlatte bezüglich
Assistenz- und Connectivity-Systeme
weiter nach oben. Die zweite Neuerscheinung ist der SLC: Der Nachfolger des beliebten Roadsters SLK
trumpft in Detroit auch gleich als besonders sportliche Version SLC 43
AMG auf. Und die Weltpremiere des
Hat viel Power: Neuer BMW M2 mit 370 PS.
S 65 AMG Cabriolet mit V12-Motor
und über 620 PS zeigt, dass der USAutomarkt nach wie vor leistungshungrig ist. Dies bestätigen auch die
Neuheiten von BMW.
An der NAIAS präsentieren die
Bayern erstmals den M2 mit 370 PS
aus einem 3-Liter-Reihensechszylinder-Biturbomotor. Und auch die
zweite Weltneuheit ist eine M-Version: der X4 M40i mit 360 PS. Porsche
doppelt nach und stellt in Detroit
erstmals die neuen 911 Turbo und
Turbo S vor. Die neuen Topmodelle
der legendären 911-Reihe leisten neu
540 und 580 PS und spurten in 3 respektive 2,9 Sekunden aus dem Stand
auf Tempo 100. Und Volvo präsentierte den neuen S90, der zwar primär nicht mit Leistung, dafür mit einem prachtvollen Design glänzt.
Lexus-Sportwagen begeistert
Überraschend stellt Toyotas Edeltochter Lexus mit dem LC 500 einen
fantastisch aussehenden Sportwagen
vor, der nicht etwa von einem sparsamen Hybridantrieb, sondern von einem 5-Liter-V8 mit 470 PS befeuert
wird. Auch Nissan-Tochter Infiniti
zeigt mit dem Q60 ein herrliches
Sportcoupé, das in der zweiten Jahreshälfte auch über europäische
Strassen fahren wird.
Hersteller zeigen in Detroit nicht nur Muskeln
miger, siebensitziger Van den Town &
Country, der bei uns Voyager heisst
und zuletzt als Lancia verkauft wurde. Reanimiert wird auch bei Fords
Edeltochter Lincoln: Endlich gibt es
wieder einen Continental. Der Klassiker in der amerikanischen Oberklasse wurde 2002 aus dem Programm
gestrichen und feiert nun in Detroit
mit einem optisch sehr gelungenen
Nachfolger Wiederauferstehung. Die
von einem V6-Benziner mit 400 PS
angetriebene Limousine wird es aber
leider nicht nach Europa schaffen.
Ein Elektro-Kompaktwagen
und die herrliche Studie
eines Sportcoupés sind
in Detroit die Highlights
der US-Hersteller. Riesige
Trucks zeigen vor allem
die Japaner.
Dave Schneider
Früher wurde die Messe in Detroit
von riesigen V8-Big-Blocks und noch
grösseren Pick-ups dominiert. In der
Ausgabe 2016 stehen sie zwar immer
noch herum, die Muscle-Cars und
Heavy-Duty-Trucks, doch im Fokus
sind sie nicht. Zwar präsentiert Ford
mit dem F150 Raptor Crew Cab erstmals die viertürige Variante der bösen Sportversion des meistverkauften
Fahrzeugs der Vereinigten Staaten –
die anderen (wenigen) Weltpremieren made in USA sind aber mehr
oder weniger vernünftig.
Ford zeigt in Detroit auch die
überarbeitete Version des Fusion, der
bei uns Mondeo heisst und hier erst
letztes Jahr, drei Jahre nach dem
US-Start, auf den Markt kam. Die optischen Änderungen sind kaum erwähnenswert, doch neu ist der Fusion auch mit V6-Benziner mit 330 PS
Studien als Ausblick
Ein richtiges Monster von einem Truck: Der Nissan Titan Warrior (Studie) trifft den US-Geschmack.
und mit Allradantrieb erhältlich. Allrad gibt es bei uns bereits, der V6
wird kaum nach Europa kommen –
aber immerhin gibt der neue Fusion
einen Ausblick auf das kommende
Mondeo-Facelift.
Am Messestand von GMC dreht
sich alles um den neuen Acadia. Das
Mid-Size-SUV wurde nicht nur äusserlich attraktiver, sondern vor allem
auch kleiner: Der Acadia ist über 18
Zentimeter kürzer, der Radstand
schrumpfte um über 16 Zentimeter.
Mit einer Länge von 4,91 Metern ist
er dennoch alles andere als klein, es
finden auch weiterhin bis zu drei
Sitzreihen Platz.
Keine grosse Premiere bei der
Premiummarke Cadillac: In Detroit
sind zwar der SRX-Nachfolger XT5
Foto: Schneider
sowie der neue CT6 zu sehen, und
auch die Powerlimousinen CTS-V
und ATS-V stehen am Messestand,
doch sie alle wurden bereits zuvor
vorgestellt.
Chrysler stellt an der NAIAS den
neuen Pacifica vor. Dieser Name verschwand 2007 mit der erfolglosen
Crossover-Baureihe von der Bühne,
ersetzt nun aber als schicker, geräu-
Bessere Chancen dürfte da der Chevrolet Bolt EV haben, wenn auch die
Marke letztes Jahr vom Schweizer
Markt zurückgezogen wurde. Der
rein elektrisch angetriebene Bolt
sieht gut aus und soll dank einer modernen Batterieeinheit von LG eine
Reichweite von 320 Kilometern
schaffen. Ob Opel davon einen Ableger zu uns bringen wird? Einen solchen wünschen wir uns auch von der
wunderschönen Buick-Studie Avista –
sie ist eine der spärlichen Überraschungen in Detroit und unser Highlight der Messe. Das herrlich gestaltete Sportcoupé könnte durchaus als
Opel Monza – oder auch als Opel Calibra – verwirklicht werden.
Stadt Zürich
Nr. 3
21. Januar 2016
9
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Michael Prinz von Jugoslawien,
Mieke Buysse, Geschäftsführerin
Chesa Veglia Club.
Stilvoll in Gala (v.l.): Mischa Manz, Liouba Wildenstein, Ekaterina Anisimova, Maria Dostoinova, Prinz Ivan Schakhovskoy.
«Bolschoi Gala» am russischen
Silvester im Hotel St. Gotthard
Für die Russen hat das neue Jahr eben
erst begonnen. Nach julianischem (altem) Kalender tanzt der Bär mit Väterchen Russland nämlich erst am 13. Januar. Die Feier des russischen Silvesters als «Bolschoi Gala» mit Wodka
und Kaviar hat Hotelbesitzerin Ljuba
Manz-Lurje in Zürich eingeführt und
etabliert. Sie zelebriert diesen gesellschaftlich hochdotierten Anlass seit
Jahren mit Grandezza. Drum wurde
sie jetzt von seiner Exzellenz Alexander Vasiljewitsch Golovin, Botschafter
der Russischen Föderation in der
Schweiz, mit einer Urkunde und einem
anerkennenden Schreiben aus höchsten Regierungskreisen direkt aus dem
Kreml geehrt. Traditionell musizierten
im «St. Gotthard» wiederum die Bolschoi-Don-Kosaken unter Leitung von
Petja Houdjakov.
Wie in Moskau
Dieser versteht es wie kein anderer,
mit seinem Ensemble die berühmte
russische Seele musikalisch heraufzubeschwören und die Gäste mit
sinnlich interpretiertem Volksliedgut
in andere Sphären zu entrücken.
Man meinte, mitten in Moskau zu
sein, als der Gong die zwölfte Stunde
anschlug und sich alle in den Armen
lagen. Auch heuer konnte Ljuba
Manz wieder zahlreiche Gäste aus
dem russischen Adel und aus Oligar-
Der Bär tanzt und Philipp Fahr, Direktor Caviar House, geniesst einen
Wodka.
Kommerzialrätin Ljuba Manz-Lurje (links) mit Botschafter Alexander
Vasiljewitsch Golovin und seiner Gattin Julia.
Die Juristen Katharina S. und
Richard J. Wuermli von Tax Expert.
Modedesignerin
Anastasia
Kiefer mit Gatte Dieter Kiefer, Luxusimmobilien.
chen-Kreisen an ihrem stilvollen Fest
begrüssen. Charmant meinte die
blendend aussehende Gastgeberin
und Hausherrin: «Die Damen werden
immer jünger und schöner, die Herren immer reicher, weil sie so attraktive Frauen an ihrer Seite haben.»
Prinzen und Unternehmerinnen
Am Tisch von Ljuba Manz sah man
etwa Ekaterina Anisimova aus Küsnacht, Mäzenin der russischen Kirche Zürich und Gattin von «Aluminiumzar» Vasily Anisimov, Chevalier
Frédéric de Selliers de Moranville
aus Genf, Prinz Michael von Jugoslawien, Prinz Ivan Schakhovskoy
aus Moskau, Ex-Model Liouba Wildenstein, Witwe des Kunsthändlers
Wildenstein aus Paris und Prinz
Hans-Georg Yourievsky, Nachfahre
des Zaren. Dabei auch die Davoser
Hotelbesitzerin Petja Stiffler, die mit
Angelina Jolie befreundet ist, Unternehmerin Christiane Leister (Leister
Group), Mieke Buysse, Geschäftsführein des Chesa Veglia Club in St. Moritz und Olga Alexandre, Gründerin
und Leiterin des Zürcher Kinderzentrums Matrioschka. Auch der frühere
Botschafter Dmitry Cherkashin war
da. Und der Nachwuchs feierte ausgelassen mit: Man sah den 16-jährigen Nikolaï Anisimov und den 18jährigen Maurice Louis-Dreyfus.
Chevalier Frédéric de Selliers de Moranville, Christiane Leister, Ljuba Manz mit Ehemann Dr. Marco Corte.
ANZEIGEN
Wer ist mein Nächster?
Jesus gibt Antwort.
Ludmilla Ramage, Diorboutique (Mitte),
mit ihrer Tochter Alice (links) und Ursi
Emler.
Prinz Hans-Georg Yourievsky, Tatyana Davidoff und
Banker Ariel Sergio Goekmen (Schroders Privatbank).
10
Zürich West
Nr. 3
21. Januar 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die PBZ-Bibliotheken (www.pbz.ch)
empfehlen:
Kurzweilig
Die Geschichte
um Nathaniel
«Nate»
Piven
spielt in der
angesagten Literaturszene in
New York. Nate
steht kurz vor
der
langersehnten Veröffentlichung seines
Buches, und auch sonst läuft es
für ihn ausserordentlich gut. Vor
kurzem hat er Hannah kennen
gelernt, die perfekt zu ihm zu
passen scheint. Wer jetzt eine
klassische Liebesgeschichte mit
Happy End erwartet, liegt falsch,
denn Nate hat ein grosses Problem: Obwohl er selbst denkt, dass
er nicht für eine Partnerschaft gemacht ist, lässt er sich immer
wieder auf mehr oder weniger
ernsthafte Beziehungen ein. Dies
hat zur Folge, dass die Frauen
ihn nicht besonders mögen.
Die Geschichte geht eher langsam voran, vordergründig geht es
auch nicht um die Handlung an
sich, im Zentrum steht Nates gnadenlose Selbstreflexion. Nicht
umsonst fühlt man sich während
des Lesens immer wieder etwas
ertappt, da man sich in Nate und
Hannah wiedererkennt. Die angeregten Dialoge zwischen den beiden bereichern das Buch und machen es zu einer spannenden und
kurzweiligen Unterhaltung.
Das Liebesleben des Nathaniel P. Adelle
Waldman. Liebeskind, 2015
Humorvoll
«Wir
hatten
immer gedacht,
wir würden mit
dem
Sterben
und dem Tod
vernünftig umgehen.
Nicht
nur vernünftig,
sondern
lässig-nonchalant, so wie wir unser
Leben geführt hatten. Wir gut
aussehenden, braun gebrannten
Erfolgstypen. Alphawölfe. Überholspurfahrer. FDP-Wähler, als es
die noch gab. Und jetzt ist Heulen
und Zähneklappern – Drittzähneklappern.» Seit Kindertagen sind
Carl, Willhelm, Heinrich, Siegfried und Ernst befreundet. Um
der Einsamkeit zu entgehen, die
das Alter zwangsläufig mit sich
zu bringen scheint, beschliessen
sie, eine Alters-WG zu gründen.
Die Idee ist nicht ganz unproblematisch, denn jeder von ihnen
hat seine Marotten und Macken.
Dennoch läuft das Zusammenleben überraschend gut, bis sich
das Alter und die damit zusammenhängenden Probleme im vollen Ausmass bemerkbar machen.
Mit viel Humor, Charme und Liebe zum Detail beschreibt Christoph Poschenrieder ein Thema,
das uns alle irgendwann betreffen
wird. «Mauersegler» liest sich
trotz der inhaltlich harten Kost
leicht und angenehm. Der sprachliche Witz ist gelungen und bereitet wunderbare Lesestunden.
Mauersegler. Christoph Poschenrieder. Diogenes, 2015
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 21. Januar
13.30 Preisjassen: Schieber mit zugelosten Partnern. Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
14.15 Klavierklänge im Café: Mit Miguel Bächtold.
Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstr. 130.
14.30–15.30 Altersnachmittag: Strickkunst à la Madame Tricot: «Ich stricke, also bin ich; ich bin, also stricke ich.» Alterszentrum Bullinger-Hardau,
Bullingerstrasse 69.
Freitag, 22. Januar
9.30 Kindertreff PBZ: Buchstart Geschichtenzeit.
Für Eltern mit Kleinkindern von 2 bis 3 Jahren.
Animation mit Manuela Runge. Pestalozzi-Bibliothek Altstetten, Lindenplatz 4.
20.00 «Mannä mit und ohne Visionen»: Komödie in
zwei Akten. Theater Altstetten, www.theater-altstetten.ch. Schulhaus Kappeli, Theatersaal, Badenerstrasse 618.
20.00 Schertenlaib & Jegerlehner: Neues Programm
«Zunder». Abendkasse und Bar ab 19 Uhr. Infos
und Reservation unter www.im-hochhaus.ch. Im
Hochhaus, Migros Limmatplatz.
Samstag, 23. Januar
20.00 «Mannä mit und ohne Visionen»: s. Freitag.
20.00 Schertenlaib & Jegerlehner: s. Freitag.
Sonntag, 24. Januar
14.00 «Mannä mit und ohne Visionen»: s. Freitag.
16.00 Mandolinen- und Gitarrenklänge: Mandolinenorchester Amando, Zürich. Gemischtes von original klassischen Kompositionen bis Unterhaltungsmusik. Ev.-ref. Kirchgemeindehaus, Borrweg 71.
17.00 Konzert zum neuen Jahr: Arien, Duette und
Ensembles. Werke von: von J. S. Bach, W. A. Mozart, Giuseppe Verdi, Gioacchino Rossini und anderen. Ref. Kirche Altstetten, Pfarrhausstr. 19.
Dienstag, 26. Januar
9.00–10.30 und 10.30–12.00 Computerkurse: Für
Seniorinnen und Senioren. Individuell ausgewählte Unterlagen durcharbeiten, im eigenen
Tempo und mit Unterstützung von Freiwilligen.
Computeria Zürich. Platzreservation: 079 344 94
69. Pfarrei Felix und Regula, Hirzelstrasse 22.
14.30 Hausführung: mit Informationen rund um einen Umzug ins Alterszentrum Limmat. Treffpunkt: Eingangshalle. Alterszentrum Limmat,
Limmatstrasse 186.
18–20.00 Vernissage Projekteingaben Kunst und
Bau für die Quartierinfrastruktur Schütze-Areal
und die Wohnsiedlung Hornbach im Seefeld. Ausstellung bis 4. Februar, Mo–Fr 16–20 Uhr, Sa/So
14–18 Uhr, Pavillon Werd, Morgartenstrasse 40.
Mittwoch, 27. Januar
13.30–15.30 Internet und Computercorner: Freiwillige Mitarbeiter führen in die Welt des Computers
und seine vielen Möglichkeiten ein. Weitere Infos
unter: www.computercorner.ch. Alterszentrum
Laubegg, Hegianwandweg 16.
13.45–16.45 Unihockey Girlsday: organisiert vom
Frauen-Unihockeyverein Floorball Zurich Lioness
Alle Mädchen der Primarklasse dürfen daran teilnehmen. Schulhaus Kappeli.
14.30 Lotto: Alterszentrum Limmat, Limmatstrasse 186.
15.00 Kindertreff PBZ: Bücherkiste. «Albert, der
Storch». Für Kinder von 4 bis 8 Jahren. Animation mit Claudia Engeler. Pestalozzi-Bibliothek Altstetten, Lindenplatz 4.
18.30 Nachtcafé mit Pfarrer Jaroslaw Duda: Er berichtet über sein Wirken als Pfarrer. Alterszentrum Mathysweg, Altstetterstrasse 267.
20.00 «Tanzwerk101»: Schüler der Grundausbildung Bühnentanz ZTTS zeigen, was sie können.
Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23.
Donnerstag, 28. Januar
14.00–16.00 Hausführung mit Café und Gespräch: Individuell und selbstständig wohnen, Sicherheit,
Finanzierung, Vorbereitung. Appartements für
Paare. Fredy Hug, Leiter Alterszentrum, informiert und berät. Alterszentrum Bullinger-Hardau,
Bullingerstrasse 69.
14.30 Leben am Fluss: Samuel Haldemann nimmt
Sie mit auf eine Reise entlang des Mekongs. Freuen Sie sich auf einen spannenden Diavortrag. Alterszentrum Grünau, Bändlistrasse 10.
19.30 Beni Frenkel: «Gar nicht koscher. Vom täglichen Schlamassel, als Jude durchs Leben zu gehen». Pestalozzi-Bibliothek Hardau, Norastr. 20.
20.00 «Tanzwerk101»: Schüler der Grundausbildung Bühnentanz ZTTS zeigen, was sie können.
Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23.
Freitag, 29. Januar
14.30 «Griechenland»: Diavortrag mit Samuel Haldemann. Pflegezentrum Bachwiesen (Saal), Flurstrasse 130.
20.00 «Mannä mit und ohne Visionen»: s. 22. Januar.
Samstag, 30. Januar
19.00 Krimidinner «Mord am Hochzeitsabend»: Für
Infos oder Ticketreservationen: 044 43 8 15 15
oder www.spirgarten.ch. Seminarhotel Spirgarten, Lindenplatz 5.
Unihockey für Mädchen
mit dem weltbesten Spieler
Es ist wieder so weit: Am Mittwoch,
27. Januar, von 13.45 bis 16.45 Uhr
organisiert der zweitgrösste DamenUnihockey-Verein, Floorball Zurich
Lioness, den Girlsday im Schulhaus
Kappeli in Altstetten. Alle Mädchen
der Primarschule dürfen daran teilnehmen. Dieses Jahr ist Kim Nilsson
der weltbeste Spieler, der diese Saison bei GC-Unihockey spielt, am
Girlsday zu Gast. Bereits letztes Jahr
brachte Kim mit seinem Können die
Mädchen gewaltig zum Staunen. Der
offerierte Zvieri und ein Erinnerungsgeschenk runden jeweils den Tag ab.
Unihockey (international nennt
sich diese Sportart Floorball) ist einfach, spannend, kreativ, schnell und
intensiv. Mit über 30 000 Lizenzierten gehört Unihockey zum meistgespielten Hallensport. Dank den Regeln ist Unihockey bestens für Mädchen geeignet. Viele Teilnehmerinnen
möchten nach dem Girlsday regelmässig spielen. Der Verein Floorball
Zurich Lioness bietet im Kreis 9 Angebote für jegliche Alterskategorien.
Anmelden kann man sich über die
Website www.lioness.ch oder per E-Mail [email protected]. (e.)
Dank den Regeln ist Unihockey bestens für Mädchen geeignet. Am Girlsday in Altstetten können alle Primarschul-Mädchen teilnehmen. Foto: zvg.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 21’906 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.56/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Thomas Hoffmann (ho.),
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Sabrina Stallone (sab.), Toni Spitale (tsp.)3
Hanna Lauer (lau.), Sarah Koller (sk.),
Marcus Weiss (mw.), Heinz Schluep (hs.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Thomas Käser, Tel. 044 913 53 33
E-Mail: [email protected]
Produktion:
AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected]
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Zürich West
Veranstaltungen & Freizeit
Vortrag über Therapie
bei Schuppenflechte
Beni Frenkel liest aus seinem neuen Buch.
Foto: Lorenz Steinmann
Umwerfend komisch
Beni Frenkel liest nächsten
Donnerstag in der PBZBibliothek Hardau aus «Gar
nicht koscher. Vom täglichen Schlamassel, als Jude
durchs Leben zu gehen».
Beni Frenkel, geboren 1977, arbeitete als Primarlehrer und schrieb als
freier Kolumnist regelmässig für die
«NZZ am Sonntag», «Zürich 2» und
die «Jüdische Allgemeine». Nach seinem 16-monatigen Gastspiel als Kolumnist beim «Magazin» arbeitet er
seit Anfang Jahr beim Konsumentenmagazin «Saldo». Frenkel lebt mit
seiner Frau und den drei Kindern in
Zürich-Wollishofen. Zum Buch: Der
jüdisch-orthodoxe Alltag ist streng reglementiert: Ob koschere Essenszubereitung, die Entsorgung von heiligen Gewächsen, Putzrituale oder
Eheleben, alles unterliegt rigorosen
Vorschriften. Doch keine Regel ohne
Ausnahme, und die heisst: Beni
Frenkel. Er stellt sich den Herausforderungen seiner Religion und scheut
sich nicht – umwerfend komisch –,
von seinen Verfehlungen und Heldentaten zu berichten. Im Anschluss an
die Lesung findet ein Bücherverkauf
mit Signierstunde statt. (e.)
Donnerstag, 28. Januar, 19.30 Uhr (Türöffnung: 19.15 Uhr), PBZ Hardau, Schulhaus Albisriederplatz, Norastrasse 20.
www.pbz.ch/gar-nicht-koscher
Viele sind betroffen, doch die meisten
wissen nicht, was sie dagegen unternehmen können: Die Schuppenflechte ist sowohl äusserlich wie aufgrund
des ausgeprägten Juckreizes störend.
Richtig behandelt, können die Symptome massgeblich reduziert werden.
Die Pallas Klinik Zürich an der Limmatstrasse 252 lädt am Dienstag,
26. Januar, von 18.30 bis 19.30 Uhr
zu einem Vortrag von Ahmad Jalili,
dem medizinischen Standortleiter
Dermatologie der Pallas Klinik. Der
Vortrag ist kostenlos, um Anmeldung
wird gebeten: Tel. 0844 555 000.
Schuppenflechte – oder auch
«Psoriasis» – ist eine Hautkrankheit,
die häufig an den Streckseiten der
Knie und Ellbogen, der Kopfhaut sowie am Körperstamm auftreten kann.
Es handelt sich um eine chronische
Entzündung der Haut, die aber nicht
ansteckend ist. Die Schuppenflechte
äussert sich durch gerötete, stark
schuppende punktförmige bis handtellergrosse Hautstellen. Die betroffenen Stellen jucken stark. Aufgrund
der guten Sichtbarkeit der Erkrankung kann die Schuppenflechte auch
seelisch belastend sein. Die moderne
Dermatologie verfügt über ausgezeichnete Möglichkeiten, Schuppenflechte zu behandeln und die Beschwerden zu lindern. (pd.)
GEMEINSCHAFTSZENTREN
GZ Grünau
Grünauring 18, 8064 Zürich
Telefon 044 431 86 00
www.gz-zh.ch/5
Offenes Nähatelier: jeden Do 15 bis 18
Uhr.
Werken für Erwachsene: jeden Do 19
Uhr.
ElKi-Turnen: ab So, 24. Jan., 10.45 bis
11.45 Uhr.
KrabbelKafi: Di, 26. Jan., ab 9 Uhr,
Werken für Vorschulkinder und
deutsch singen und musizieren.
KinderKino Popcorn: Fr, 29. Jan., 16
Uhr.
Mütter-/Väterberatung: jeden 1. und 3.
Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr im GZ.
Anlaufstelle Kinderbetreuung: jeden 1.
und 3. Di im Monat, 9.30 bis 11 Uhr.
GZ Heuried
Döltschiweg 130, 8055 Zürich
Telefon 043 268 60 80
www.gz-zh.ch/6
Rollender Donnerstag: 21./28. Jan., 9
bis 11 Uhr, für Kinder von 6 Monaten
bis 4 Jahren.
Chum-in-Stall-Rundgang: Do, 21./28.
Jan., 15 bis 16 Uhr.
Malatelier: Do, 21./28. Jan., 15.30 bis 18
Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Mo, 25. Jan., 14
bis 16 Uhr.
Rollender Montag: 25. Jan., 15 bis 17
Uhr, für Kinder von 6 Monaten bis 4
Jahren.
Basteln Klein mit Gross: Di, 26. Jan.,
14.30 bis 18 Uhr.
Werken: Mi, 27. Jan., 14.30 bis 18 Uhr
(Monster).
GZ Bachwiesen
Bachwiesenstrasse 40, 8047 Zürich
Telefon 044 436 86 36
www.gz-zh.ch/3
Stallerlebnis Kinder zwischen 4 und 7
Jahren: Mo, 11./18./25. Jan. und 1.
Feb. (1. Block) sowie Do, 14./21./28.
Jan. und 4. Feb., 14 bis 15.30 Uhr.
Treffpunkt vor dem Stall. Anmeldung
nötig.
Spiritualität in unserer modernen Welt:
Mo, 1. Feb., 19 bis 20.15 Uhr, in der
Lounge. Anmeldung: 044 492 80 41,
Bruno Keller.
Flohmarkt für Kindersachen: So, 28. Feb.,
10 bis 16 Uhr.
GZ Loogarten
Salzweg 1, 8048 Zürich
Telefon 044 437 90 20
www.gz-zh.ch/loogarten
Eigene Ideen verwirklichen: Do, 21. Jan.,
15.30 bis 18 Uhr, für Kinder ab 6
Jahren. Werken mit Papier, Holz etc.
Medienwerkstatt: Fr, 22. Jan., 15.30 bis
18 Uhr, für Kinder ab 10 Jahren.
ANZEIGEN
Offene Werkstatt am Samstag: 23. Jan.,
14 bis 18 Uhr.
Familienkino: Fr, 22. Jan., 16 Uhr und
So, 24. Jan., 15.30 Uhr, für Kinder ab
4 Jahren.
Nähatelier: Mo, 25. Jan., 13.30 bis
15.30 Uhr.
Mütter-/Väterberatung: Di, 26. Jan.,
9.30 bis 11 Uhr, für Eltern mit Kindern bis 5 Jahren.
Emaillieren: Mi, 27. Jan., 14 bis 18
Uhr, ab 6 Jahren.
Werken für Kleinkinder und Familien: Di
14.30 bis 17.30 Uhr und Do 9.30 bis
11.30 Uhr, bis 28. Jan., für Kinder ab
2½ Jahren.
Nr. 3
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Zürich West
Nr. 3
21. Januar 2016
KULTUR
Winterkino mit schottischem Film und Whisky
Vier Vertreter der fünf Gruppierungen, die das Winterkino organisieren (von links): Marco Emgesser, Karl FlüFoto: ch.
ckiger, Monika Spring und Boris Jaschke.
Die Filmauswahl haben die Initianten gemeinsam getroffen. Der Titel
«Angels’ Share – ein Schluck für die
Engel» des Regisseurs Ken Loach beleuchtet einen ernsthaften Hintergrund. Ein gewalttätiger Jugendlicher
müsste ins Gefängnis. Aber er erhält
die Gelegenheit, gemeinnützige Arbeit zu leisten. Dabei begegnet er
nicht nur verschiedenen Menschen,
er entdeckt auch seine feine Nase für
Whisky. Das ist auch der Grund, weshalb vor dem Film und in der Pause
verschiedene Sorten des Gerstensafts
angeboten werden. Dazu gibt es Spezialitäten aus Bangladesch vom
gleichnamigen Kiosk aus dem Quartier.
in Zürich West lebenden Menschen
miteinander in Kontakt bringen. Diese sollen die Möglichkeit erhalten,
sich am Quartierleben zu beteiligen,
aber auch Wünsche und Ideen einzubringen.
Winterkino «Angels’ Share – ein Schluck
für die Engel», Originalfassung mit deutschen Untertiteln, ab 12 Jahren. Limmathall, Hardturmstrasse 122a. Donnerstag,
28. Januar, Bar ab 19 Uhr, Filmbeginn
19.30 Uhr. Anreise: Tramhaltestelle Förrlibuck. Kollekte zur Deckung der Unkosten
Das Quartier Zürich West
lädt zum zweiten Mal zum
Winterkino ein. Hier soll
man Nachbarn kennen
lernen können. Gezeigt wird
eine Komödie aus Schottland. Vor und nach dem
Film wird an der Bar Whisky
angeboten.
Béatrice Christen
Das Winterkino lehnt sich an das
Sommerkino Röntgenplatz an, das
seit vielen Jahren mit Erfolg über die
Bühne geht. Premiere feierte das
Winterkino letztes Jahr im Büchercafé
Sphères. Gezeigt wurde der Film «As
it is in heaven». Das Winterkino war
bis auf den letzten Platz besetzt. Deshalb haben sich die Organisatoren
heuer für einen Projektionsort ent-
schieden, der mehr Plätze aufweist.
Der Film mit dem Titel «Angels’
Share – ein Schluck für die Engel»
wird in der Limmathall gezeigt. Initianten des Winterkinos sind Gruppierungen, die sich für das Quartier Zü-
rich West engagieren. Es sind dies die
Kulturweid, die IG Hardturmquartier,
die Kulturwelle Zürich, das Sommerkino Röntgenplatz und die reformierte
Kirche Industrie. Mit dem Treffpunkt
Winterkino wollen die Initianten die
Kreis-5-Jazzer mischen im Seefeld das Feld auf
Sie sind Anfang 20, proben
in jeder freien Minute und
lieben den Kreis 5. Was die
vier Musiker vom District
Five Quartet vereint, das
sind ihre Freundschaft und
ihr Faible zum Jazz.
Nicole Seipp-Isele
«Unsere Band ist wie eine Familie»:
Dieser Satz ist auf den Rängen der
musikalischen Klischees ganz oben.
Doch wenn man das District Five
Quartet kennen lernt, und alle vier
Musiker unabhängig voneinander, jeder in seiner individuell charmanten
Art berichtet, büsst dieses Statement
jegliche Stereotypie ein. «Ich bin
dankbar, diese Menschen zu kennen.
Sie sind meine besten Freunde und
gleichzeitig meine Lieblingsmusiker.
Eine Kombination, die man sich nur
wünschen kann», schwärmt Paul
Amereller. «Alle gehen ins Extreme in
ihrer Musik und ihrer Lebenseinstellung. Alle haben einen starken Willen.
Das fasziniert und motiviert mich.» Es
sei ein freundschaftliches und musikalisches Moment, das die jungen Jazzer
verbindet, bestätigt Xaver Rüegg:
«Wir haben eine gewisse Selbstverständlichkeit in unserem Zusammenspiel, die von Anfang an da war. Wir
verstehen uns auf eine natürliche Weise gut. Alle haben offene Ohren, eine
scharfe Wahrnehmung und kommen
mit verschiedensten musikalischen Situationen klar. Zudem teilen wir die
Vorstellung einer gewissen Ästhetik.»
Kreis 5 als Inspiration
Vojko Huter zehrt von der Inspiration
und der starken Verbundenheit, und
Tapiwa Svosve sieht die regelmässigen Zusammenkünfte «fast wie Rituale. Erst wenn sich jedes Bandmitglied
mit der Musik identifizieren kann, erreichen wir unser Ziel. Wir wollen einen eigenen Gesamtsound. Wir sind
eine Band und wollen auch als solche
verstanden werden.»
Für das District Five Quartet bildet
der Kreis 5 Inspiration und Mittelpunkt des Schaffens. Die industrielle
Umgebung, die sich mehr und mehr
District Five Quartet: Vojko Huter, Tapiwa Svosve, Xaver Rüegg und Paul
Amereller treten am Mittwoch im GZ Riesbach auf. Foto: zvg.
zum Familienquartier mausert, erfindet sich jeden Tag ein wenig neu. Eine rohe Industrieumgebung wird zusehends mit Leben erfüllt und entwickelt ihr Potenzial. Die Band tut es ihr
gleich. «Das kann sehr inspirierend
sein und überträgt sich auf unsere
Musik», erklärt Tapiwa Svosve. Der
klare und intensive Sound des District
Five Quartets transportiert pulsierende und urbane Bilder und wirkt dabei
zeitgemäss und vielschichtig. Eine ba-
sale Orientierung am Rhythmus wird
mit Inputs von traditionellem Jazz
über Hip-Hop, freie Improvisation bis
hin zu elektronischer Musik angereichert.
Vojko Huter begann 2012 an der
ZHdK Musik zu studieren. Zu seinen
Dozenten zählten Michael Bucher,
Theo Kapilidis, Felix Utzinger und
Chris Wiesendanger. Er erhielt einen
Bachelor-Abschluss mit Auszeichnung
und wurde für die «Best of Bachelor-
Harter Heimatgroove
Mittwoch, 27. Januar. 19.30 Uhr, District
Five Quartet: Vojko Huter, guit & comp,
Tapiwa Svosve, sax, Xaver Rüegg, bass,
Paul Amereller, drums. Grill ab 18.30 Uhr.
Essen ist selbst mitzubringen, Getränkeverkauf an der Bar, Eintritt 5 Franken &
Kollekte. GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93,
8008 Zürich. www.districtfivequartet.com,
www.jazzimseefeld.ch.
Rock Covers Night
mit «Icebreaker»
Schertenlaib & Jegerlehner kommen
am Freitag und Samstag, 22. und
23. Januar, ab 20 Uhr ins Hochhaus,
die Kleinkunstbühne des Migros-Kulturprozents am Limmatplatz. Michel
Gsell und Gerhard Tschan sind zwei
Wortjongleure und Klangkabarettisten, die mit Schalk, Spinnereien und
einer stupenden Musikalität ganz
neue Töne in die Welt hinaustragen.
Auf «Päch» und «Schwäfu» folgt das
dritte Programm «Zunder»: Schertenlaib & Jegerlehner praktizieren ihren entrückten, harten Heimatgroove, frönen ihrer Liebe zur melodiösen, schrägen Kurzgeschichte, singen
aus der Nische, hauen auf den Putz
und schlagen Funken. (pd.)
www.im-hochhaus.ch
Polit-Lounge der FDP 9
«Nein zu den Standortkillern Durchsetzungsinitiative und Lohndumpinginitiative» lautet das Thema an der
Polit-Lounge der FDP 9. Im «Spirgarten»-Foyer diskutieren am Montag,
25. Januar, ab 18.30 Uhr Nationalrätin Regine Sauter und Balz Hösli,
Verwaltungsratspräsident
Greater
Zurich Area. (zw.)
Tour» nominiert, was dem District
Five Quartet Gigs an allen Schweizer
Jazz-Hochschulen beschert hat. Die
nächste Generation von Jazz-Musikern mischt am kommenden Mittwoch im GZ Riesbach das Feld auf.
Die vier freuen sich darauf. «Wir alle
sassen schon im Publikum und schätzen diese Konzertserie sehr. Umso
schöner also, nun selbst auf der Bühne zu stehen», so Tapiwa Svosve. Wer
nach «Jazz im Seefeld» nicht genug
bekommen kann: Am 3. März spielt
das District Five Quartet in der Photobastei in Zürich, am 10. März im K9
in Konstanz und am 11. April am Cully Jazz Festival.
Ein Debütalbum ist in Planung.
Dafür schliessen sich die vier jungen
Jazzer noch im Februar für ein paar
Tage im Tonstudio ein.
Fotos: Robert Schönbächler
Wenn die ersten Schneeflocken liegenbleiben
Wenn alt Gemeinderatspräsident Robert Schönbächler
mit dem Fotoapparat unterwegs ist, bleibt kein Detail
unentdeckt. Beispielsweise der bisherige ZürichMini-Winter, der am Samstag immerhin zu einem
Schneemann auf der Josefwiese geführt hat. Und mitten im Kreis 4 an der Ecke Langstrasse/Lagerstrasse
entdeckte er vor der Olé-Olé-Bar deponierte Skis. Ob
die nach der letzten Skiparty vergessen wurden?
«Icebreaker» gastiert am Samstag,
23. Januar, ab 21 Uhr im Saal des
Restaurants Falcone in Wiedikon.
1994 wurde die Zürcher Band
von den beiden Gitarristen Tom
Bachmann und André Utzinger gegründet. Nach vielen grösseren und
kleineren Konzerten in verschiedenen Formationen wurde 2001 das
Fundament der heutigen «Icebreaker» gelegt, mit denen so richtig die
Post abgeht. An Konzerten – unter
anderem an der Fanmeile der Euro
08, dem Westfest zur Eröffnung des
Üetlibergtunnels, dem Zürifäscht,
dem Albanifest, aber auch an privaten Events – begeisterte die Band mit
ihrer Liveshow.
Die sechsköpfige Band überzeugt
mit abwechslungsreichen, authentisch gespielten Coversongs von
AC/DC, Rolling Stones, Status Quo,
Deep Purple, ZZ-Top, Bryan Adams,
Alanis Morissette und anderen mehr.
Mit den sich ergänzenden Stimmen
der Sängerin und des Sängers sowie
der Spielfreude der erfahrenen Musiker will «Icebreaker» das Publikum
einmal mehr begeistern. (e.)
www.icebreaker.ch