Ausgabe 65 www.niederoesterreich.at Übers weite Land NIEDERÖSTERREICH-WERBUNG/ MICHAEL LIEBERT Niederösterreich – reisen und genießen 1 | 2016 Mit Lust aufs Land! Genuss, Kultur und Wohlbefinden sind die großen Themen der Saison in Niederösterreich und in diesem Heft mit vielen guten Tipps. Mostviertler Mostobstbäume sind in voller Blüte. Das wird gefeiert: Ganz besonders stimmungsvoll am letzten Sonntag im April, dem Tag des Mostes (heuer 24. 4.). Tor auf! In nIederösterreIch unterwegs. dieser Frühling bringt’s für Kultur- und weingenießer: eine Vielzahl an Veranstaltungen an der weinstraße niederösterreich bietet die gelegenheit zur Verkostung des neuen Jahrgangs und vieler anderer raritäten und an den stätten der Kultur kann sich der Besucher an neuen Ausstellungen und bemerkenswerten darbietungen erfreuen. weinfrühling im Kamp-, Kremsund traisental: 200 winzer und noch viel mehr weine erwarten sie am 23. und 24. April! 2 Zum wein! Da möcht’ man gern dabei sein, wenn sich im größten Weinland Österreichs die Kellertüren öffnen, um den neuen Jahrgang mit kulinarischer Lust und Lebensfreud zu begrüßen. Wann, wenn nicht dann? gerh A rd h A d erer w eI n s t r A s se w eIn V I er t eL 2. und 3. April Weintour Weinviertel Bodenständiger als beim wachauer gourmetfestival, aber kaum weniger spannend verspricht die weintour weinviertel zu werden. wer es extremsportlich angehen wollte – was ausdrücklich nicht empfohlen wird – könnte bei der tour mehr als 150 weingüter ansteuern und bei jedem die weine des aktuellen Jahrgangs verkosten. w eIn s t r A s se K A M P tA L / r O B er t h erB s t 16. März bis 27. November Jagd und Freizeit zum 100. Todestag Kaiser Franz Josephs schloss niederweiden ist mit dem thema „Jagd & Freizeit“ standort der großen sonderausstellung zu Kaiser Franz Joseph. An insgesamt vier Plätzen in wien und niederösterreich wird das Leben des Langzeitmonarchen in allen Facetten erstmals kritisch durchleuchtet (www. franzjoseph2016.at). unweit von schloss hof geht das Jagdschloss mit originalgetreuer wildküche als neuer Ausstellungsort im Marchfeld in Betrieb. 19. März bis 6. November Die 70er auf der Schallaburg „wir erwecken die 70er zu neuem Leben“, versprechen die gestalter der großen Jahresausstellung auf der schallaburg. wer dabei war, nämlich in den 70ern, kann sich dabei auf einiges gefasst machen: auf schlaghosen und Pop-Art beispielsweise, die schrägsten son- nenbrillen der weltgeschichte, aber auch auf latente widerstandsbereitschaft einer selbstbewussten Jugend. 2. und 3. April Jungweinschnuppern in Göttlesbrunn Klein, fein und mittlerweile auch traditionsreich ist diese genussträchtige Veranstaltung, bei der 23 göttlesbrunner winzer ihre weißund rotweine der neuen Jahrgänge zur Verkostung (und zum Kauf) anbieten. 20. März bis 27. November Stonehenge im Weinviertel weltweit erstmalig wird eine Ausstellung über die faszinierende Kultanlage stonehenge und die umgebende Landschaft gezeigt, inklusive der neuesten Forschungsergebnisse zum noch viel größeren und älteren steinkreis bei durrington walls. In der Ausstellung „stonehenge. Verborgene Landschaft“ im MAMuZ Museum Mistelbach werden Originalfunde zu sehen sein, die die Britischen Inseln zuvor noch nie verlassen hatten. gigantische steinmodelle in Originalgröße zum Anfassen, Originalsteine, wie sie in der Kultanlage zu sehen sind, sowie digitale Animationen zur umgebenden Landschaft versetzen Besucher in die mystische welt der Menschen vor mehr als 4000 Jahren. 2. und 3. April Weinstieg in Gumpoldskirchen und noch mehr unterhaltsames steht an diesem ersten Aprilwochenende für weinentdecker zur Auswahl. Im traditionsreichen weinort gumpoldskirchen heißt die Parole „weinstieg“, was als einstieg in die weinsaison zu verstehen ist und die Verkostung von weinen der autochthonen rebsorten Zierfandler und rotgipfler nahelegt. Aber Achtung: die roten der region sind auch nicht zu verachten. 31. März bis 14. April Wachau GOURMETfestival der start ins neue genießerjahr könnte beeindruckender kaum inszeniert werden als beim wachauer gourmetfestival. Mehr als vierzig Veranstaltungen umfasst das Programm, und zwar mit überaus appetitlichen themen – stichwort hochlandrind und Alpenlachs – und fallweise höchstkarätiger experten-Besetzung. so werden weltstars des guten geschmacks wie August F. winkler und tim raue zum gelingen des gourmetreigens beitragen und rare Kreszenzen wie smaragd-rieslinge vom Kellerberg und haut Brion aus 40 Jahrgängen in die gläser gluckern. M useu M sd O rF n I ed er su L Z Noch bis 20. November Jubiläumsausstellung im Karikaturmuseum Krems 15 Jahre und kein bisschen leise! gebührend gefeiert wird im Jubiläumsjahr u. a. mit der bislang umfangreichsten schau von gerhard haderer „think Big!“ die Ausstellung ist Programm und beweist, dass satire weit über gezeichnete cartoons und Kabarett hinausgeht. neben seinen pointierten cartoons zu gesellschaftspolitischen, kulturellen und zwischenmenschlichen themen sowie Kritik am kirchlichen „Bodenpersonal“ werden erstmals haderers großformatige ölgemälde der öffentlichkeit präsentiert – satire in malerischer Anmutung und Opulenz, ganz in der Manier der Alten Meister. M A M u Z /At eL Ier O L s c h I n sK y s c h L O s s s c h ö n B ru n n K u Lt u r- u n d B e t rIeB s ge s . M . B . h . / s A s c h A rI eger haderer im großformat zum großen Karikaturmuseum-Jubiläum. 15. April bis 1. November Museumsdorf Niedersulz eintauchen in eine welt von gestern können Besucher auch im Museumsdorf niedersulz. Im größten Freilichtmuseum niederösterreichs zeigen rund 80 historische Bauwerke samt gärten, wie das Leben früher einmal war. 14. bis 17. April Literatur & Wein im Stift Göttweig die Verbindung von Literatur und wein ist das inspirierende thema auf stift göttweig. Im prachtvollen Ambiente wird gelesen, gekostet und noch weitere Kultur – z. B. in Form von Weitere Informationen und Termine: www.niederoesterreich.at/tor-auf 3 Selten nur findet man ein vergleichbares Kulturprogramm wie jetzt in Niederösterreich. Spannend ist es und unglaubliche Spannweite hat es – von der Bronzezeit bis in die 70er Jahre. 23. und 24. April Weinfrühling im Kamptal, Kremstal und Traisental Als Vorspiel für den wonnemonat Mai steht der weinfrühling in den drei weintälern im herzen niederösterreichs auf dem Programm. die winzer von Krems-, traisen- und Kamptal befolgen das Kommando „tor auf!“ fast ausnahmslos und präsentieren die weine des 30. April und 1. Mai Tour de Vin gleichzeitig mit dem wachauer weinfrühling (siehe oben) steht auch in den nachbarregionen Kremstal, Kamptal, wagram und traisental ein hochkarätiger event auf der Agenda: die tour de Vin der traditionsweingüter, die heuer bereits zum 22. Mal bestritten wird r ö M er s tA dt c A rn u n t u M 25. bis 29. Mai 14. Weinfestival Thermenregion Zum guten schluss des weingenuss-Marathons ist in diesem Frühling auch noch das Festival in der thermenregion zu besuchen. das bietet heuer so reizvolle Veranstaltungen wie eine Big Bottle Party im eleganten Ambiente des casineums in Baden, eine Verkostung im Badener Kurpark, bei der ausnahmsweise wein statt wasser die hauptrolle spielt, und eine umfassende Präsentation der sortensiegerweine aus der thermenregion in Bad Vöslau. der renommiertesten winzervereinigungen der welt, bittet zum Besuch des weinfrühlings, bei dem auch – genussvoller Blick über die grenzen – die weine von zwanzig winzern aus der Pfalz zu verkosten sind. Musik – konsumiert. Mit dabei sind einige der prominentesten schriftsteller der nationalen und internationalen szene und eine ganze reihe der besten weine österreichs. r O B er t h erB s t Ph O tO - gr A Ph I c-A r t Zur Kultur! Langenlois, ein Ort, an dem der weinfrühling besonders schöne Blüten treibt. Barocker Musikgenuss vor dem gartenpavillon von stift Melk. spektakel mit historisch profundem hintergrund: gladiatorenspiele in carnuntum. neuen Jahrgangs. wie viele weine das sind, lässt sich schwer sagen, wie viele winzer aber schon: mehr als 200! wer sich da einen Überblick verschaffen will, nimmt sich besser beide tage Zeit. und die Verkostung wahrhaft großer weine ermöglicht. 28./29. Mai und 4./5./11./12. Juni Römerfestival Carnuntum geschichte wird wieder lebendig im rahmen des römerfestivals in carnuntum. Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der römerstadt carnuntum ist das Programm besonders vielfältig und reicht vom spannungsgeladenen gladiatorenkampf und einer aufwendig inszenier ten Bühnenshow im rekonstruierten römischen stadtviertel mit dem titel „carnuntum und die Kaiser roms“ über darbietungen römischer Musik bis zur Vorführung von historisch passenden Kostümfilmen. 24. April Tag des Mostes die Obstwein-winzer des Mostviertels – also die Mostbarone und Mostbauern – freuen sich auch über den Frühling und auf gäste und feiern mit dem tag des Mostes eines ihrer kulinarischen Feste. 29. April bis 1. Mai Frühlingserwachen am Wagram und auch im weinbaugebiet wagram wird der Frühling mit frischem wein begrüßt. reichlich gelegenheit dazu bietet sich in dem vielfach verzweigten geflecht der wagramer Kellergassen. 21. und 22.Mai Museumsfrühling „Museen und Kulturlandschaften“ lautet das das thema des Museumsfrühlings niederösterreich, und dazu gibt es wahrlich viel zu erzählen und zu zeigen. Zum Beispiel in spezialführungen und in workshops für Kinder, und weil der Frühling auch in den Museen so manches neu macht, werden auch einige Ausstellungen an diesem wochenende eröffnet. Über 100 Museen bieten spezialprogramme und ermäßigte eintritte. L O I s L A M M erh u B er 30. April und 1. Mai Wachauer Weinfrühling Kaum, dass das gourmetfestival vorbei ist, lockt die wachau mit einem weiteren weinkulturellen highlight: die Vinea wachau, eine 12. bis 16. Mai Internationale Barocktage Stift Melk seit Jahrzehnten sind die Internationalen Barocktage in Melk als renommiertes Fest der Alten Musik bekannt. heuer startet die neue reihe „Offroad Barock“, womit auch die zeitgenössische Interpretation ins rampenlicht gerückt wird. hochkarätig besetzt ist das Festival wie immer. es werden topstars wie Patricia Petibon, Pablo heras-casado und daniel hope erwartet. Frühlingsweingenuss à la wachau steht heuer an mehreren wochenenden auf dem Programm. 4 Eröffnung 5. Juni 10 Jahre Art Brut im museum gugging das Jahr 2016 ist ein besonderes Jahr für das museum gugging: das Museum begeht sein zehnjähriges Jubiläum und feiert dieses Jahr mit einer umfangreichen retrospektive zum Ausnahmekünstler Johann hauser. seine eigenständige Formensprache sicherte diesem star unter den gugginger Künstlern früh seinen Platz in der Kunstgeschichte. hauser arbeitete vollkommen unbeeinflusst und damit ganz im sinne der vom universalkünstler Jean dubuffet definierten Art Brut: sie sollte ursprünglich, „roh“, direkt und unbeschönigt sein. Kaum ein anderer Künstler eignet sich also besser für die glanzvolle Ausgestaltung des Jubiläums „10 Jahre museum gugging“ als Johann hauser. 5. Juni 2016: Art Party und eröffnung von „johann hauser.! lebenswerk“ – ein Pflichttermin für Freunde der bildenden Kunst. Weitere Informationen und Termine: www.niederoesterreich.at/tor-auf Ländlich inspiriert wirtsleute Veronika und uwe Machreich mit Manfred List am tisch vor dem wiener Alpen Bett. PersönLIch. wenn sich kreative gastgeber mit inspirierten Projektentwicklern zusammentun, kann auch für naturgenießer und feinsinnige reisende wunderbares entstehen. Ausprobieren kann man das in der Buckligen welt. er ländliche Raum wirkt inspirierend. Das weiß man von Dichtern und Denkern, Malern und Musikern. Aber von Projektentwicklern und Wirtsleuten? Doch, ja, auch diesen verhilft das Naturambiente mitunter zu großartigen Ideen! Ein weiterer Beweis wurde jetzt in der Buckligen Welt angetreten und hat zwei Familien zur geistigen Urheberschaft: die Wirtsfamilie Machreich und die Familie List. Die Lists sind bei aller Bescheidenheit national wie international eine ziemlich große Nummer in der Kreation architektonischer Lösungen. Darum werden sie gern gebucht, wenn sich wer ein hübsches Schiff ausbauen lassen will oder eine Flugzeugeinrichtung braucht oder auch ambitionierte Hotels wie das Palais Coburg oder das Park Hyatt Suiten zu gestalten wünscht, in denen auch Präsidenten nix abgeht. Dergleichen planen und bauen Manfred List mit der List smart results in Thomasberg. Wenn man dem Fluss ein paar Kilometer nach Süden folgt und dann nach links in die Hügel schwenkt, gelangt man nach einem Viertelstündchen zu den Machreichs, die bei Bad Schönau in der Buckligen Welt das Wirtshaus Triad betreiben. Machreichs sind äußerst regionsverbunden und lieben ihre Region, die sogenannten Wiener Alpen. Zu der Botschaft „Paradies der Blicke“ hatten sie im letzten Sommer die Idee, Betten mit paradiesischem Ausblick anzubieten. Manfred List wusste gleich, wie man die Betten zu den Blicken bringt. „Von der ersten Besprechung bis zur ersten Übernachtung hat es zweieinhalb Monate gebraucht“, berichtet Uwe Machreich. Manfred List plante und baute mit der List smart results modulare Wohnboxen mit viel Fichte aus der Buckligen Welt. Veronika und Uwe Machreich sagen dazu: „Holzwürfel“. Die Würfel kamen auf Tiefladern zum Triad, wurden mittels Kran auf Erdschrauben gehoben, an Wasser, Kanal und Strom angeschlossen und auch schon vermietet. Errichtungszeit: weniger als 3 Stunden. „Da war von der Dusche bis zu den Vorhängen schon alles drin“, erinnert sich Uwe Machreich, nur die Betten mussten reingeschoben werden. Von diesen, die man nun „Wiener Alpen Betten“ nennt, hat man tatsächlich wunderbare Blicke. Das hat sich schon herumgesprochen: Wer an Wochenenden vom Bett und aus dem Gemüsegarten paradiesisch blicken möchte, muss bis ca. August Geduld haben. Aber „Reservierungen für Mittwoch auf Donnerstag sind früher möglich“, sagt der Wirt. F O tO s: h erB er t L eh M A n n D Alles über das aussichtsreiche Bett finden sie unter www.wieneralpen.at/dasbett und wenn sie es eine gute Idee finden, vom triad aus die Bucklige welt zu bereisen, gibt es die passenden Infos unter www.niederoesterreich.at/genussreisen Frühling 2016 5 VeilchenMousse mit Veilchen-Gelee nach Art des Markus Bsteh, der in Wulzeshofen kocht Geschmorte Milchlammschulter mit Pak Choi à la Winzerstüberl, rührsdorf Tafelspitzsulz mit Frühlingsgemüse frisch gekocht vom stockerwirt in sulz im Wienerwald 6 Frühling 2016 … und mache die Teller wieder grün frühlingsküche. Warum die frühlingsküche alle Jahre wieder so verlockend ist? Die frisch gekürten „Top-Wirte“ der Wirtshauskultur zeigen es und bereiten drei gänge voller kraft und köstlicher naturaromen zu. ehr Wärme, intensiveres Licht, Blütenduft – das alles verheißt Gutes. „Ich hab heute ein Kochseminar mit tollen Gästen. Aber eigentlich möchte ich den ganzen Tag am liebsten in meinem Kräutergarten verbringen und schauen, was sich da tut.“ Auch Markus Bsteh, Wirtshauskultur-Aufsteiger des Jahres aus dem Land um Laa – ganz genau aus Wulzeshofen –, zieht’s nach draußen. Kein Wunder: Der Winter war mild im schönen Weinviertel und die Natur ist drauf und dran, sich Blatt für Blatt und Blüte für Blüte zu entfalten. Bsteh ist Küchenchef im elterlichen Betrieb, ein begeisterter Koch und ein ganz besonderer Freund der Kräuter, Sprossen und Blüten. Viele davon sammelt, hegt oder pflegt er gleich unmittelbar vor der eigenen Haustüre – wie etwa die duftigen Veilchen, die er zum wunderbaren Dessert des Frühlingsmenüs der drei Sieger unter den niederösterreichischen Top-Wirten verarbeitet hat. Aber alles der Reihe nach. Beginnen wir mit der Vorspeise. Wir sind zu Gast bei Georg und Katharina Stocker in ihrem stimmungsvollen Landgasthaus Stockerwirt in Sulz im Wienerwald, einem Familienbetrieb mit langer Tradition. „Frühling ist bei uns eine Art Gesamtpaket, das betrifft sowohl die Küche als auch die Tatsache, dass die Leute einfach gerne wieder raus aus der Stadt fahren und eine Landpartie unternehmen“, so der Wirt. Mit einer Prise Duft des Waldes Stocker serviert den ersten Gang: Tafelspitzsulz mit Frühlingsgemüse. „Radieschen, Erbsenschoten, ein paar Stangen grüner Spargel dazu – eine herrliche Kombination.“ Regionalität und Saisonalität gehen in seinem Betrieb Hand in Hand mit einer modernen Küche, die sich durchaus auch mediterrane Einschläge gestattet. Streng ist er dagegen bei der Auswahl der Produkte. „Es gibt Jahre, in denen sich zum Beispiel der Spargel Zeit lässt.“ Aber davon, sich Produkte etwa aus dem Ausland zu besorgen, hält der Wirtshauskultur-Einsteiger des Jahres nicht viel. „Dann warten wir eben – es zahlt sich aus.“ Aus allernächster Nähe bezieht er übrigens das Frühlingsgewächs schlechthin, den Bärlauch: „Der Mödlingbach fließt keine 150 Meter von uns entfernt, das ist ideales Bärlauch-Gebiet“, weiß er. Mutter f o To s: h erB er T l eh M A n n M nach dem kochen ist vor dem essen: georg stocker, der einsteiger des Jahres, Top-Wirt Philipp essl und Markus Bsteh, der Aufsteiger des Jahres, sind drauf und dran, den frühling zu verkosten. Rosa Stocker macht sich jedes Jahr persönlich ans Pflücken. „Unser Bärlauch“, schmunzelt der Top-Wirt, „kommt wirklich taufrisch in die Küche.“ Sanft geschmortes Hauptgericht Es folgt das Hauptgericht. Geschmorte Milchlammschulter mit Pak Choi und Thymiankarotten, made by Top-Wirt des Jahres 2016, Philipp Essl aus Rührsdorf in Rossatz. Der junge Wachauer hat sich vor allem beim Fleisch darauf spezialisiert, Tiere ganz und gar zu verarbeiten. „Nose to tail“ wird das im Fachjargon genannt, ist aber so ursprünglich wie die Wirtshausküche selbst. „Mir ist das wichtig, und zum Glück haben wir auch viele Gäste, die das schätzen“, ist der Koch begeistert. Dass dabei vor allem auch eine junge Klientel den Weg zu ihm in die Wachau findet, freut den Juniorchef natürlich besonders. Lamm und Kitz stehen bei Essl im Frühling oft auf der Karte. Aber eben nicht nur die sogenannten „Edelteile“, sondern sämtliche Fleischstücke. Manches wird kurz gebraten und rosa serviert, anderes wandert in den Schmortopf oder wird klassisch herausgebacken. Und auch beim Schwein setzt der Top-Wirt auf Tradition: „Wir beziehen immer wieder ein ganzes Duroc-Schwein von einem befreundeten Züchter und Fleischhauer in unserer Nähe, das dann komplett verarbeitet wird.“ Ein Blütengruß zum guten Schluss Das Dessert zum Abschluss ist etwas wie Frühlingsduft pur: Veilchen-Mousse mit Veilchen-Gelee, Vanillehippe und Blüten. „Den Veilchen-Sirup, den ich dafür verwende, koche ich selber ein“, erzählt dazu Küchenchef Markus Bsteh – wie zahlreiche andere hocharomatische Blüten aus seinem Garten übrigens auch. „Ganz besonders toll sind die extrem duftenden Bauerngartenrosen. Sie blühen nur etwa 14 Tage lang und haben fürchterlich viele Dornen. Aber dann heißt’s pflücken, pflücken und nochmals pflücken.“ Den unvergleichlichen Duft konserviert Bsteh in Kompotten ebenso wie Marmeladen und Sirupen. Und apropos Nase: Auch der Wein zum Frühlingsgericht will ein leichter, duftiger sein. Markus Bsteh schöpft da aus dem Weinviertel. „Mein Bruder ist Winzer – und unsere pfeffrigen Veltliner und fruchtigen Rieslinge passen wunderbar zu einem leichten Frühlingsmenü.“ Hoch das Glas: Auf den Frühling! Wo man ausgezeichnete Wirte findet? Der Top-Wirt des Jahres 2016 erfreut seine gäste in rührsdorf bei rossatz sowie im internet unter www.winzerstueberl.at und telefonisch via 02714/63 84. Beim Einsteiger des Jahres steigt man in sulz im Wienerwald ab, nämlich beim landgasthaus stockerwirt, www.stockerwirt.com, Tel. 02238/825 90. Zum Aufsteiger geht’s aufwärts auf der landkarte nach Wulzeshofen. gasthaus mit gästehaus Bsteh anvisieren, zur Vorbereitung am besten auf www.bsteh.at einloggen oder 02527/203 anrufen. Und alle, alle, alle Top-Wirte sind auf www.wirtshauskultur.at zu finden. Frühling 2016 7 In zahmer Ehe Kulturmetropole St. Pölten Was sonst noch Kulturelles läuft in Niederösterreichs Landeshauptstadt. KULTUR eRLebeN. Die beziehung von Mensch und Haustier ist rund 12.000 Jahre alt, sie umfasst alle Kontinente, etliche Irrtümer und jetzt auch eine Ausstellung: Mensch und Haustier, Landesmuseum Niederösterreich. Ab 13. März. 10. Juni En avant, marche! im Festspielhaus In dieser spektakulären Produktion treffen TänzerInnen und MusikerInnen der Performancegruppe les ballets C de la b und des Stadttheaters Gent auf die Stadtkapelle Tulln – und sie alle versuchen so gut wie möglich dieselbe Marschrichtung einzuhalten. Dass man dabei manchmal auch scheitert und zu Fall kommt, ist für den hinreißend komischen und tief berührenden Festakt zum FestspielhausSaisonfinale keineswegs hinderlich. „Vorwärts marsch!“ also – mit Pauken und Trompeten! D S T ePH A N VA N FL e T eReN er älteste Hund Öster Die gesamte Geschichte reichs lebte vor rund der Haustierhaltung ist ab 4500 Jahren und starb in 12. März in der Ausstellung der Nähe von St. Pölten. Mensch und Haustier Dort wurde bei Ausgrabun (MuH, eine wunderbar brü gen jedenfalls sein Skelett ckenschlagende Abkür freigelegt und in die Jung zung) im Landesmuseum steinzeit datiert, womit der Niederösterreich zu sehen, St. Pöltner Hund auch als ihr Spannungsbogen reicht ziemlich frühes Haustier aber nicht nur 12 Jahrtau durchgeht: Denn die Bezie sende zurück, sondern sie hung von Mensch und Tier beschäftigt sich auch mit währt ungefähr ebenso lan den Seitenarmen der Haus ge, und warum davor nie Der Leiter der Ausstellung, tierhaltung. mand an Haustiere dachte, erich Steiner, mit exponaten. Erich Steiner, Direktor ist leicht erklärt: Bevor der Abteilung Naturkunde Menschen sesshaft wurden, beschränkte im Landesmuseum und Kurator der Aus sich das Zusammentreffen auf die Jagd, stellung: „Interessant ist auch die Gegen die Aufzucht mussten die Menschen ein überstellung von Wildtieren und ihren fach der Natur überlassen. domestizierten Verwandten. Man sieht in Mit dem Sesshaftwerden ergab sich ein der Ausstellung beispielsweise, dass anderes Zusammenleben von Mensch und Wildkarpfen schlank und Zuchtkarpfen Tier. Die Hauskatze war in Afrika und deutlich höher gewachsen sind. Sie wer Vorderasien im 2. Jahrhundert v. Chr. be den so gezüchtet, damit sich mehrere kannt, heute ist sie das beliebteste Haus Filetstücke ausgehen.“ Viele Haustiere tier Österreichs. Die Ziege konnte in Vor können als Präparat auch mit jener Tier derasien etwa 8000 v. Chr. nachgewiesen art verglichen werden, aus der sie hervor werden, der Hund (und sein Vorfahre, der gegangen sind. Man erfährt, dass einst Wolf ) lebten in Eurasien und Nordame Schafe in verschiedenen Farben gezüchtet rika schon 13.000 bis 7000 v. Chr., beide wurden, weil das Färben der Wolle noch sind bei uns heute längst heimisch. nicht gut gelang, darf sich über Kuhste Nicht so geschmeidig wie die Herkunft chen und die ganz und gar nicht fliegen ist die Frage zu klären, was Haustiere exakt den Jochberger Hummeln informieren, ausmacht. Denn auch sie erfüllen Neben über die kultische Vergangenheit von rollen als Nutztiere, liefern Fleisch, Fell, Schweinen und die vielen Talente des Wolle, sind als Wachtiere und Jagdhelfer Hundes. Natürlich passierten bei der Zäh aktiv, oder sie spielen eine wichtige Rolle mung von Tieren auch Irrtümer. So erwies im sozialen Leben. Genutzt werden aber sich das Zebra doch nicht als ideales Reit auch Wildtiere, beispielsweise als Nah tier für Afrika, weil es dafür eindeutig zu rungslieferanten. Und manch Tier, das die schreckhaft und zu bissig war. Vorsilbe Haus im Namen führt, will lieber Und wem die Zeit in der Ausstellung zu nicht in Wohnungen gesehen werden, wir kurz wird, der kann einfach die Publikati sagen nur: Hausmaus oder Hausratte. on zum Thema um 3,50 Euro mitnehmen. Erich Steiner: „Die Broschüre ist praktisch die Ausstellung zum Nachblättern.“ Ab 29. April Stadtgeschichten im Landestheater Niederösterreich Sagen, Mythen, Historisches, Humoriges und Literarisches über St. Pölten werden zum 30-Jahre-Hauptstadt-Jubiläum im Landestheater aufgeführt. 29. April ABBA! JETZT! Auf der Bühne im Hof Die Hits der schwedischen erfolgsgruppe bilden den Drehpunkt einer rasanten Musikrevue, bei der es ziemlich komisch zugeht und die musikalisch bis zum Hip-Hop reicht. Das aktuelle Kulturgenuss-Package für St. Pölten Wo es so viel zu sehen und zu erleben gibt, will man gewiss länger als nur ein paar Stunden bleiben. Und genau auf diesen Wunsch ist dieses Vorteilspaket zugeschnitten: Sie erhalten wahlweise ein Kulturticket mittlerer Kategorie für Festspielhaus, Landestheater Niederösterreich oder bühne im Hof, wohnen im 4-Sterne-Hotel und erkunden das Stadtoder Landesmuseum. Inbegriffen ist auch ein Kulinarik-Genussgutschein. Pro Person im DZ € 146,–, im eZ € 160,– buchbar ab 2 Personen. Für buchungen und alle Informationen wenden Sie sich bitte an St. Pölten Tourismus, 3100 St. Pölten, Rathausplatz 1 Tel. 02742/333-5306 www.stpoeltentourismus.at 8 F oTo S: H eRb eR T L eH M A N N 28. April bis 30. Dezember Aufbruch und Untergang – St. Pölten 1889 bis 1918. Im Stadtmuseum St. Pölten Um die Wende zum 20. Jahrhundert war St. Pölten von einem großen Aufbruch geprägt. Die Stadt wuchs und auch die Kunst stand in voller blüte – bis zur Katastrophe des 1. Weltkriegs. Dieser spannende Zeitraum wird in der neuen Ausstellung im Stadtmuseum beleuchtet. Ausstellung im Landesmuseum Niederösterreich vom 13. März 2016 bis 12. Februar 2017 täglich außer Mo 9 bis 17 Uhr www.landesmuseum.net Alles Haustier im Landesmuseum, auch solches, das man in unseren Häusern selten trifft. F o To S: H eRb eR T L eH M A N N entspannen und Neues erfahren sind wichtige Faktoren bei der Lebensstiloptimierung. Auszeit mit gesunder Nebenwirkung WoHLbeFINDeN. ein paar Kilo abnehmen? Neue – und auch noch gesunde – Geschmäcker ausprobieren? oder einfach einmal abschalten und richtig entspannen: Im Lebens.Resort ottenschlag geht’s mit neuem Lebensstil in den Frühling. M anchmal spüren wir deutlich, dass das Leben zu schnell oder zu hek tisch wird. Dass es gut wäre, das Tempo zu drosseln und eine neue Richtung ein zuschlagen. Aber wie bloß beginnen mit der Änderung des Lebensstils? Im Lebens. Resort Ottenschlag im Waldviertel bietet man dazu Lösungen an. Im Rahmen von Packages zur Lebensstiloptimierung kön nen sich Gäste unter fachkundiger Be treuung vor allem mit drei Bereichen des eigenen Lebens auseinandersetzen: Ernäh rung, Bewegung, Psyche. „Menschen zu einem gesunden Lebens stil zu motivieren war von Anfang an ein Schwerpunkt in der Arbeit unseres Hau ses“, erläutert Dr. Sigrid Ruth, stellvertre tende ärztliche Leiterin im Lebens.Resort Ottenschlag. Das Angebot dazu ist eine Art „Kurzurlaub“ mit gesunden Neben wirkungen. Dem Thema Ernährung wird im Lebens. Resort Ottenschlag seit jeher besondere Bedeutung zugemessen. In der Küche des Hauses kommen vorwiegend biologische Produkte zum Einsatz, der überwiegende Teil davon wird in kleinen landwirtschaft lichen Betrieben der Region hergestellt. Ausgewogene, gesunde Gerichte, die auch einer hohen kulinarischen Anforderung gerecht werden, stehen dabei auf der Ta gesordnung. Dem Restaurant des Lebens. Resorts wurde dafür die „Grüne Haube“ verliehen, eine Auszeichnung, die nach ökologischen, gesundheitlichen, kulinari schen, sozialen und ethischen Kriterien an Gastronomen vergeben wird. Zusammen mit Diätologinnen können im Zuge der LebensstiloptimierungsAuf enthalte neue Geschmäcker ausprobiert und alte Muster hinterfragt werden. „Viele AhaErlebnisse gibt es etwa, wenn unsere Mitarbeiterinnen aufzeigen, wie viel Zu cker handelsübliche Limonaden enthal ten“, erzählt Sigrid Ruth. Auch Kochkurse stehen auf dem Programm, in denen aus probiert wird, wie gut Gesundes schme cken kann. Ruth weiter: „Manche unserer Gäste und Patienten leiden unter Unver träglichkeiten. Hier können wir Alternati ven aufzeigen, damit man sich trotzdem gesund und ausgewogen ernähren kann.“ Beim Thema Bewegung reicht die Pa lette von Heilgymnastik für die Wirbel säule über das Training im hauseigenen Fitnessraum bis zu ausgedehnten Spazier gängen durch die Natur rund ums Haus oder den Ort. Ein großer Wohlfühlbereich mit Schwimmbad und Sauna steht eben falls zur Verfügung. Regelmäßig gibt es ein AktivProgramm, das zusammen mit Sporttherapeuten entwickelt wurde. Oder man versucht sich auf dem speziellen SensomotorikBoard, einer Art „Wackel Brett“, das gleichzeitig das Training von Gleichgewicht und Muskeln ermöglicht. „Es ist in jedem Alter wichtig, das zu üben, dadurch hat man in älteren Jahren ein geringeres Sturzrisiko“, erläutert dazu Medizinerin Sigrid Ruth. Was die mentale Gesundheit betrifft, setzt man in Ottenschlag ebenfalls auf in dividuelle Angebote. Sigrid Ruth: „Unsere Psychologinnen gehen gezielt auf Lebens umstände ein.“ Wird etwas persönlich noch als leichte oder bereits als schwere Belastung empfunden, wirkt der berufli che Stress motivierend oder droht etwa schon ein BurnoutSyndrom? – Fragen wie diesen wird dabei gezielt auf den Grund gegangen. Basierend darauf werden passende Entspannungsmethoden ange boten. So lernt man beispielsweise unter fachlicher Anleitung, wie Stress abzubau en ist und wie man in einem hektischen Leben einfach und ohne Schaden loslas sen kann. Alles über die Angebote zur Lebensstiloptimierung im Lebens.Resort ottenschlag erhalten Sie unter Tel. 02872/200 20 und unter www.lebensresort.at Weitere Gesundheitsangebote finden Sie auf www.gesund-bleiben.at Frühling 2016 9 ri ta N E W m a N Feste feiern wie Gott in Niederösterreich Wirtshauskultur. Vom Beherbergungsbetrieb an den reiserouten entwickelte sich das Gasthaus zu einem Ort der Begegnung und kulinarischen Erbauung – und damit zu einem idealen Platz für die inszenierung privater Feste. D ie Geschichte des Wirtshauses be gann ganz ohne Haus der Wirte. Im Rom der Antike – von wo uns ausführliche Beschreibungen des kulinarischen Lebens erreichen – wurden die Speisen auf der Straße zubereitet, verkauft und an der fri schen Luft auch verzehrt. Das war immer hin schon eine Kochdienstleistung. Zur Bewirtung wurde es aber erst, als wohl habende Bürger die besten Straßenköche für die kulinarische Begleitung ihrer Fest lichkeiten anmieteten. Die Köche rück ten dann mit Gerätschaften, Zutaten und 10 Frühling 2016 Sklaven an, um im Haus des Gastgebers aufzukochen. Mit gewissen Unterbrechungen – als da waren Kriege, Seuchen, Hungersnöte – wurde diese Form des Caterings zu einem prächtigen Geschäft, zumal an den Fürs tenhöfen großer Bedarf an Festlichkeiten herrschte – zum eigenen Vergnügen, aber auch zur gesellschaftlichen Repräsenta tion und für die Anbahnung von Geschäf ten. Diese Festessen wurden häufig in Dimensionen ausgerichtet, die jeden da mals wie heute denkbaren Wirtshausrah men gesprengt hätten. Berichtet wird bei spielsweise von einer Feier zur Inthroni sierung des Erzbischofs von York im Jahr 1466, bei der unter anderem 104 Ochsen, 6 wilde Stiere, 400 Schwäne, 2000 Span ferkel, 1000 Silberreiher und 500 Hirsche wenn schon nicht verzehrt, so zumindest zubereitet wurden. Von der Taverne zum Restaurant Nicht nur von fürstlichen Festen, auch von privaten Feiern mit kulinarischer Beglei tung existieren aus dieser Epoche Zeug nisse. Am berühmtesten ist wohl die Dar stellung einer Bauernhochzeit durch den holländischen Maler Pieter Brueghel den Älteren (um 1568). Zu sehen ist auf dem Gemälde nicht nur, wie das Bier in reichem Schwalle von einem großen Krug in klei nere gegossen wird – man also durchaus trinkfreudig war –, sondern auch, dass es verschiedene Speisen zur Auswahl gab. Das war in der Gastronomie zu jener Zeit nicht selbstverständlich, wurde in den Tavernen doch üblicherweise das gegessen, was ge rade im Topf auf dem Herd oder Dreifuß stand und in aller Regel Eintopf war. Geändert hat sich die bescheidene Aus wahl in den Gaststätten erst mit dem Auf treten der „Schildwirtshäuser“ und später der Restaurants; Restaurant kommt übri gens vom Restaurieren, was durch die kräftigenden Bissen, die man in den ers ten Restaurants verabreichte, bewerkstel ligt wurde. Meinungsaustausch von Untertanen ganz schnell auch eine Verschwörung oder ein Aufstand werden. Wo sonst noch fesch gefeiert wird in Niederösterreich? Be- und gesteuerte Lustbarkeit Als Raum für Festlichkeiten war das Wirtshaus aber notwendig und von Amts wegen vorbehaltlos akzeptiert. Den be scheiden lebenden Menschen mangelte es für die Bewirtung größerer Gesellschaften schlicht am Raum in den eigenen Wän den, die häufig nicht mehr als die sprich wörtlichen vier waren. Und die Obrigkeit nutzte den Treff punkt Wirtshaus als sprudelnde Quelle für Steuereinnahmen, was sich in abgemilderter Form bis heute erhalten hat. Grundsätzlich mussten von den Wirts häusern auf alkoholische Getränke Ab gaben entrichtet werden, wofür ein kom plexes System aus Kontrollen, Prüfzetteln und Verordnungen entwickelt wurde. Darüber hinaus waren – wie man zum Beispiel einer Wiener Chronik aus dem Wo Wirtshauskultur blüht, lässt es sich gut feiern. und das nicht nur zur Frühlingszeit. in Niederösterreich stehen ihnen mehr als 230 gastliche stätten für die kulinarisch wertvolle ausrichtung ihrer Feste zur Verfügung. und hier sind tipps für besonders empfehlenswerte Wirtshäuser mit dem passenden ambiente für kleinere und größere Zusammenkünfte. Das Schild macht das Wirtshaus SchildWirtshäuser wur den vergleichsweise ge hobene gastliche Stätten genannt, weil sie im Un terschied zu den stets ne benberuflich betriebenen Einrichtungen für das „Leutgeben“ (etwas „den Leuten geben“, den Vor läufern unserer Heuri gen) mit einem massiven Schild aus Holz oder Metall um Gäste warben, während die einfachen Schenken lediglich einen Grünen Buschen zum Zei Die berühmte Darstellung einer Bauernhochzeit von Pieter Brueghel dem Älteren um 1568. links die Darstellung einer zeitgenössischen chen der Betriebsbereit Feier im Gasthaus apfelbauer zu miesenbach, anno 2016. schaft ausgesteckt hatten. Die Wirtshäuser mit Speisenauswahl und alkoholischen Ge frühen 19. Jahrhundert entnehmen kann – tränken – was, je nach Standort, entweder Festlichkeiten wie „Hochzeiten, Ehr und Bier oder Wein gewesen ist, niemals beides Kindmahle, Kirchtage, Baumsteigen oder zur Auswahl – hatten auch eine andere, lu Veranstaltungen zu Schnitt und Fa xuriösere Funktion als die Tavernen frühe schingszeiten“ der Behörde anzuzeigen rer Zeiten. Sie boten dem Reisenden nicht und darauf im Vorhinein eine Abgabe zu nur Unterkunft und Nahrung, sondern entrichten. auch einen öffentlichen Raum mit gastro Damit das Vergnügen nicht gar zu bil nomischem Service. Damit wurden sie zu lig wurde, setzten die Steuerfüchse noch Orten der Kommunikation und zu Mittel weitere Abgaben in Kraft. So wurde eine punkten des gesellschaftlichen Lebens. ExtraSteuer fällig, wenn die Musik auf Der Obrigkeit war dies einerseits ganz spielte: 15 Kreuzer für jeden Musiker und recht, konnte man doch dort, wo sich die jeden Tag in die Stadtkassa, auf dem Land Menschen – insbesondere der unteren zahlte man nur deren sechs in die Scha Schichten – trafen, die Spitzbuben und tulle des Wiener Hofes. Gauner aus der Menge fassen oder die Die Lustbarkeitsabgabe vulgo Vergnü Wirte zur Denunziation zwielichtiger gungssteuer hat sich in manchen Ländern Gestalten anleiten. Andererseits waren und Gemeinden bis heute erhalten. An Versammlungen einfacher Bürger nicht kündigungspflichtig sind private Feste und gern gesehen, konnte doch aus jedem Feiern im Wirtshaus freilich nicht mehr. im Waldviertel ist der Gasthof Haag in haitzendorf eine top-adresse. Die internetadresse dazu lautet www.gasthof-haag.at, 02735/22 52. im Weinviertel ist die Hubertusstube im stadthotel Eggenburg mehr als nur eine gute stube für Festgesellschaften. www.oppitz.at, 02984/35 31. in den Wiener alpen empfiehlt sich das Gasthaus Apfelbauer in miesenbach. links im Bild ist ein erster optischer Eindruck zu gewinnen und noch viel mehr impressionen gibt es unter www.apfelbauer.at, 02632/82 44 (es serviert im Bild die Wirtin lisa kuchner). Nahe der Donau können feierlich gestimmte Gesellschaften Felmayer’s Gastwirtschaft in schwechat anlaufen, was im internet unter www.felmayer.at punktgenau gelingt. Die Gastwirtschaft verfügt sogar über eine eigene scheune, die für Feste genutzt werden kann. 01/890 43 52 im Wienerwald ist das Klostergasthaus Thallern zu Gumpoldskirchen eine ebenso traditionsreiche wie hochaktuelle adresse fürs gemütliche Feiern. 02236/533 26, www.klostergasthaus-thallern.at im mostviertel läuft man besonders gern die Gastwirtschaft Kern in langmannersdorf an, wenn’s was zu feiern gibt. 02784/22 50, www.gastwirtschaft-kern.at Gewonnen, gewonnen! Gewonnen hat auch wer: und zwar einen von drei Wirtshauskultur-Gutscheinen à 100 Euro. Nämlich Otto Wiedhofer aus st. Egyden, irmhild abegg aus Niklasdorf und Franz tesarek, Brunn/Gebirge. Diese haben die Frage aus dem letzten heft richtig beantwortet. Wenn sie das mit der folgenden Frage tun und die antwort an die adresse unten senden, sind sie bei der nächsten Verlosung mit dabei. Die Frage: Was geben kulturwirte im Frühling besonders gern auf die teller? A) Honigbärchen, B) Bärenhärchen, C) Bärlauch Bitte senden sie ihre antwort bis 3. mai 2016 an die Niederösterreich-information, 3100 st. Pölten, Niederösterreich-ring 2 oder an [email protected] (Der rechtsweg ist ausgeschlossen, Barablöse ist nicht möglich, Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. automatisierte Eintragungen werden von der teilnahme ausgeschlossen und rechtlich verfolgt.) Frühling 2016 11 Kaisers grüne Freuden G R A I N ER M I R Au ärten sind Oasen der Ruhe und Orte der beschaulichen Erholung. Sie sind aber auch unterhaltsam, weil sie Geschichten erzählen. Dabei haben die älteren – die historischen Gärten – mehr zu erzählen als die jungen. Zum Beispiel erzählen sie von der Gartenleidenschaft der Fürsten. Die Leidenschaft war dabei nicht immer und nicht ausschließlich auf das Erlebnis kunstvoll gestalteter Natur gerichtet. Die Grünanlagen rund um die Schlösser und Herrenhäuser hatten anfangs durchaus profanen Nutzwert, indem sie als Gelände für militärische Übungen dienten. Auch war die verschwenderische Parkgestaltung ein Zeichen großer finanzieller Leistungsfähigkeit, also Macht. Man benötigte die bezähmte Pflanzenwelt als verschwiegenes Ambiente für heikle Diplomatie ebenso wie als Kulisse für prachtvolle Spiele. Aber einige der hochmögenden Parkbesitzer interessierten sich tatsächlich auch im wissenschaftlichen und handwerklichen Sinn für die Gewächse vor ihrer Haustür. Einer dieser Spezies war Prinz Eugen, der – um seine Gärten rund Das Rosarium im Badener Kurpark – betörend duftende Gegenwart und Ort interessanter Gartengeschichte. 12 Frühling 2016 um das Belvedere und Schloss Hof standesgemäß auszustatten – zahlreiche Diplomaten nötigte, ihm seltene Pflanzen aufzutreiben und zuzustellen. Dabei soll der Mann des Schwertes auch einer der Schaufel und des Rechens gewesen sein, denn in botanischen Fragen konnten ihm seine Gärtner nichts vormachen. Ein andere Persönlichkeit mit ausgeprägter Expertise in Pflanzenfragen war Graf Johann Ernst Harrach, der im Park des Schlosses Bruck an der Leitha Anfang des 19. Jahrhunderts nicht weniger als 6500 Arten attraktiver Gewächse pflegen ließ. „Der Park ist ohnstreitig einer der schönsten, die vorhanden sind“, berichtete dann auch ein in Wien verlegtes Fachbuch über die hervorragendsten Grünanlagen der Welt. Und nicht zuletzt tat sich auch „der gute“ Kaiser Franz gärtnerisch hervor. Indem er den Schlosspark von Laxenburg prachtvoll ausgestalten ließ. Der Liebe wegen – seine aus Neapel gebürtige Gemahlin war botanischen Luxus gewohnt –, aber auch zum eigenen Vergnügen, da man in dem weitläufigen Landschaft spark auch der Reiherbeize frönen konnte. Mit Kaisern hat auch der Kurpark Baden zu tun, auch wenn dieser – im Gegen- SH u T T ER S TO c K , G G TO u RI SM uS B A D EN GÄRTEN ERLEBEN. „Aber mein Laxenburg werden s’ mir doch lassen!“, seufzte Kaiser Franz im Angesicht der herannahenden Streitmacht Napoleons und brachte damit zum Ausdruck, wie sehr er doch an seinem Schlosspark hing. Eine Leiden schaft für kunstvoll gestaltete Natur, die er mit vielen anderen Fürsten teilte. satz zu den meisten anderen Grünkunstwerken der Habsburger-Monarchie – von Anfang an für die Erbauung der Bürger und nicht als Luxus der Fürsten geplant war. Eine Spende des „guten Kaisers“ finanzierte schließlich den Äskulaptempel, doch das größte Verdienst erwarb sich ein Baron und Fabriksbesitzer namens Lang, der mit der gewaltigen Investition von 35.000 Gulden den oberen Teil der Parkanlage in den Fels sprengen und überaus romantisch ausbauen ließ. Der Gartenmanie der habsburger ist die große Ausstellung im Badener Kaiser haus gewidmet. Zu sehen von 23. 4. bis 1. 11. 2016, Infos – auch über das vorteil hafte Kombiticket für den Besuch der Badener Ausstellung sowie Schloss Hof und Schloss Niederweiden finden Sie unter www.gartensommer.info Ein Folder zum Thema Habsburger Gartenmanie ist ab Anfang April bei der NiederösterreichInformation erhältlich (Tel. 02742/90009000). Wirtshaus-Frühling buchTiPPs Auf, raus aufs Land!, heißt es in dieser wunderbaren Jahreszeit. und wohin dort? Zu kulinarischen Erlebnissen im WirtshauskulturWirtshaus. Wenn die Vöglein zwitschern und die Natur erwacht, erwacht auch der Appetit! In einem solchen Fall ist das brunchen eine wunderbare Idee. Zahlreiche Wirtshaus kulturWirte haben dazu das passende Angebot. Hier eine Auswahl: Nicht zuletzt weist das Stichwort Märzen Bier auch darauf hin, dass im Frühling auch des bieres frische zum Wohlbefinden des Menschen beitragen kann. Zu folgen den Terminen ist dies schmackhaft zu überprüfen: • Von 26. bis 28. März gibt’s beim bauer & Wirt Langthaler in Pömling Osterbrunch. Jeweils ab 11 uhr, das Thema lautet „Alles rund um’s „Wach auer Strohschwein“ – und vieles mehr! www.gasthauslangthaler.at • Am 23. April ab 17 uhr wird im Gast haus Zum goldenen Löwen, Maria Taferl, ein Tag des Bieres begangen. www.freyswirtshaus.at • Am 27. März wird im Drei königshof, Stockerau, ebenfalls ein Osterbrunch geboten. www.dreikoenigshof.at • Am 10. April ab 11.30 uhr bittet das Gasthaus mit Gästehaus bsteh, Wulzeshofen zum Frühlingsbrunch. www.bsteh.at • Am 17. April ab 11.30 uhr steht das Gasthaus Weiler in Laa/Thaya ganz im Zeichen des Frühlingserwachens. www.weilerlaa.at Der Frühling ist aber nicht nur eine Zeit des gehobenen Appetits, sondern auch eine der Fröhlichkeit, die durch Musik besonders gut zum Ausdruck gebracht werden kann. Appetitliche Wirtshaus termine mit musikalischer Begleitung sind zum Beispiel diese: • Jederzeit nach Vorbestellung bietet der Gasthof stumpfer in Schönbühel Bierdegustationen an. www.stumpfer.com Der gute rat zur guten Tat: Zum Muttertag – am 8. Mai – Wirtshauskultur-Gutscheine schenken. Denn diese sind einlösbar in mehr als 230 gastlichen Stätten der Wirtshauskultur und die Be schenkte kann sich sowohl Ort als auch Zeit der Feier aussuchen. Gilt übrigens auch für das Beschenken der Väter und den Vatertag am 12. Juni! Erhältlich sind die guten Scheine unter 02742/90009000 und via www.wirtshauskultur.at Wirtshauskultur-Gutschein • Am 8. April ab 20 uhr sind im salzstadl krems unter dem Titel Españo leta spanische Harfenklänge zu hören. www.wirtsh ausku ltur.at lt Wirtshausku • Am 22. April ist ebenfalls im salzstadl und ebenfalls ab 20 uhr das Bettina Krenosz Jazz Quartett zu hören. www.salzstadl.at ww w.w irts ur-Gutschein .at hau sku ltur Wirtshauskultur-Gutschein Katrin Lux Mild & Wild. Menschen, Landschaften, küche Die Schauspielerin Katrin Lux stellt ihr Heimatland – das Mostviertel – aus ver schiedenen Blickwin keln dar und gibt so einen ganz persönli chen Einblick in eine wunderbare Ausflugs und urlaubsdestination. € 29,–, 200 Seiten, zahlreiche Fotos. Grubbe Verlag. Klaus Egle Die schönsten Weinreisen österreichs Der bekannte Wein und WirtshausAutor Klaus Egle legt mit die sem Band die aktuelle Ausgabe des einzigen Weinreiseführers Österreichs vor. € 24,90, Gourmedia Hrsg. Kultur.Region.Niederösterreich Eisenstraße. auf den Wegen des Eisens in niederösterreich Eine Reise durch ge schichtsträchtige Fluß täler und zu Bergen, die für die Wirtschaft und das Leben einer Region bestimmend waren. 200 Seiten, € 32,90. Erhältlich via Volks kultur Niederösterreich Tel. 02275/46 60, www.volkskulturnoe.at Was sie schon immer über Wirtshauskultur wissen wollten. Prof. G. nuss klärt auf. Schon setzt der Genussexperte Herrn Meier auf die richt’ge Fährte: Lieber Mann des Appetites, in der Tat ist’s ein beliebtes Spiel in dieser Jahreszeit, dass figurbewusste Leit’ sowie Vitaminverehrer, Diätexperten, Xundheitslehrer im gemüsigen Gedanken gedenken sichtbar abzuschlanken, um sommers über Schwimmbadsplanken frisch entschlackt einherzuschwanken und vor Lebenskraft zu prangen, aber dünn wie Bohnenstangen. Dies ist verbreitete Manie, weiter kommt man ohne sie, falls der Leib vor Hunger grimmt, was die Seele schwer verstimmt, denn merke: Nur der frohe Mann als solcher lange leben kann, während griesvergrämte Leute werden oft zur fetten Beute negativer Frohsinnsschwankung, auch genannt Gemütserkrankung. Lange leben ohne Freuden heißt die Lebenskraft vergeuden, also lautet der Beschluss, dass der Mensch das essen muss, was sein Wesen glücklich macht (auch wenn der Hosenbund mal kracht). Weise, wer im Wirtshaus speist, wo der Wirt sehr gern beweist, dass gemüsige Gerichte mit erhöhter Nährwertdichte kochen kann man ohne Zahl, der Gast hat nur die Wahl der Qual – zu nennen wären Bärlauchnocken, Buttertopfenkräuterbrocken, Spinatknödel unter Käs’, Spargel in Soß hollaundäs. USS JÜ R GEN SK A R WA N N PROF .G SIE Einen frühlingsfrischen Gruß, send’ ich Ihnen, Dr. Nuss, eng verbunden mit der Frage, warum Menschen dieser Tage viel von Frühlingsküche schwätzen und sie offenbar sehr schätzen? Wo doch Blüten, Blätter, Sprossen niemals füllen einen großen Magen wie ich einen habe, plus die unbequeme Gabe, stets zu spüren einen Hunger, wie ein Elefant, ein junger. Schreibt Herr Otto Muskelmeier aus Großschweinsdorf an der Thaya. .N FR AG E www.wir tshausku ltur.at Wenn einer was wissen muss, frage er Prof. Nuss: [email protected] Frühling 2016 13 Wenn guter Geschmack auf Reisen geht GENuSSREISE DER SAISON. Auf ins Land, wo die Mostbirnbäume blühen! Auf dieser Streiftour lässt sich nicht nur das Land genießen, sondern es bestehen auch zahlreiche Möglichkeiten, regionale Köstlichkeiten einzukaufen und zu verkosten. GuTEs EinkaufEn. Wer den Geschmack des Mostviertels mit nach Hause bringen oder verschenken will, kann sich bei den folgenden Adressen damit eindecken: Bei der Mostelleria in Öhling, wo man auch eine Obstgarten führung mitmachen kann, bei Seppelbauers Mostothek in Pittersberg, wo man die Produk tion besichtigen kann, und bei Familie Gebets berger in Stephanshart, wo es das berühmte BauernhofEis gibt, dessen Erzeugung auch vom Verkaufsraum zu beobachten ist. pro Person im DZ pro Person im DZ € 155,– Buchbar: bis 31. Mai 2016 tennis Golf Hotel Höllrigl **** 2542 Kottingbrunn, Tel. 02252/776 16 [email protected], www.hoellrigl.at € 168,– pro Person im DZ winzer.Frühling.wachau 2 Nächtigungen inkl. Frühstück beim Win zer, 1 kommentierte Weinverkostung, Pick nick mit Winzerjause im Weingarten, Schiff fahrt von Krems nach Spitz, retour per Leih rad, Eintritt und Führung im Stift Göttweig pro Person im DZ ab € 195,– Buchbar: 16. April bis 31. Mai 2016 donau niederösterreich Tel. 02713/300 60, [email protected] www.donau.com weinviertel in die Grean gehen 2 Nächtigungen mit Frühstück, 5gäng. Menü im Weindomizil Hagn am Anreisetag, Riedenwanderung mit dem Winzer inklusive Weinverkostung und Jause (OsterTermin: Eintritt zum Ball „Tanz in den Frühling“) pro Person im DZ Frühling 2016 ab € 249,– Buchbar: 26.–28.3., 8.–10. und 22.–24.4.2016 Schlosshotel Mailberg 2024 Mailberg, Tel. 02943/303 01 www.schlosshotelmailberg.at Alle Preise verstehen sich exkl. Nächtigungstaxe. Aktuelle Infos finden Sie auf: www.niederoesterreich.at/taxen 14 MOLZBAcHHOF € 310,50 Buchbar: ganzjährig 2016 wiener alpen in niederösterreich [email protected] www.wieneralpen.at MIcHAEL LIEBERT donau niederöSterreicH wiener alpen in niederöSterreicH Genusstage im Genießerzimmer 3 bzw. 4 Nächtigungen (Do–So oder So–Do), im Molzbachhof, GenießerHalbpension, Be grüßungssekt, Feel the Gart’lMassage, 1 Bad im Schwebebett, geführter Rundgang durchs Paradiesgart’l, Hausgemachtes für Dahoam Buchbar: 1. April bis 31. Oktober 2016 waldviertel incoming [email protected] www.waldviertel.at TENNIS GOLF HOTEL HÖLLRIGL/cHRISTIAN HuSAR Buchbar: 1. April bis 26. Oktober 2016 Mostviertel tourismus Tel. 07416/521 91 www.mostviertel.at Sport und erholung in Kottingbrunn 2 Nächtigungen mit Frühstücksbuffet, Nut zung von Sauna und Dampfbad, hauseigene Laufstrecke, Nutzung der Golfübungsanlage, GreenfeeErmäßigungen für viele Golfplätze in der Nähe, 1 Meridian Massage à 30 Min. waldviertel entdecke das Kamptal 2 Nächtigungen im Hotel „Zur Schonen burg“ *** inkl. Frühstück, 1x Langschläfer Frühstück, 1x 5gäng. Menü – inkl. Weinbe gleitung, Heurigenbesuch inkl. einem Ach terl Wein und einer Winzerjause, Leihräder € 191,– wienerwald ROBERT HERBST WEINFRANZ.AT ab Am 24. April ist Tag des Mostes! Alle Infos unter www.niederoesterreich.at/genussreisen Attraktive Angebote mit Nächtigung in Genie ßerzimmern finden Sie gleich unten auf dieser Seite und unter www.geniesserzimmer.at schönEs bEsichTiGEn. Das Mostviertel ist reich an Ausflugszielen. Auf die folgenden sollte man unbedingt hinzielen: auf das wunderbare Stift Seitenstetten, das auch atemberaubende aussichten! 2 Nächtigungen mit Frühstück an der Moststraße, Mittagessen bei einem Mostviertler Wirt, 30minütiger Rundflug in einer Piper, Eintritt in die Schaubrenne rei Mostelleria (inkl. 3 Kostproben) pro Person im DZ Zur GuTEn nachT legt sich der Genießer am besten im Genießerzimmer. Diese hier sind ein idealer Ausgangspunkt für die Ge nussreise ins Mostviertel: der Mostbauernhof Pihringer in Winklarn, der Nussbaumerhof in St. Peter in der Au und das RelaxResort Kothmühle in Neuhofen an der Ybbs. ROBERT HERBST EssEn & TrinkEn. Vielfältig sind die Gele genheiten zu kulinarischen Genüssen im Mostviertel, und diese gastlichen Stätten ken nen sich besonders gut damit aus: Der Land gasthof Bachlerhof in Kematen/Ybbs, der einen der besten Schweinsbraten des Landes in den Ofen und auf die Teller bringt, der Heu rige Zur Steinernen Birne in St. Peter in der Au, der elegant beweist, was an Geschmackskraft im Most stecken kann, und wo sich – wie in fast allen Mostheurigen des Viertels – die MoStviertel der „Vierkanter Gottes“ genannt wird, das in jeder Hinsicht geschmackvolle MostBirnHaus Ardagger und die Rosenfellner Mühle in St. Peter in der Au, in der Österreichs einzige Müllermeisterin werkt. Gelegenheit bietet, den Mostviertler Schofkas zu verkosten. Genussreisen können so vielfältig sein! Hier ist ein Beispiel für das Mostviertel, aber auch durch alle anderen Destinationen Nieder österreichs führen Sie geschmackvolle Routen zu kulinarischen Erlebnissen und neuen Erfah rungen auf den Gebieten der Kultur und der Genusskultur. ihre Meinung liegt uns am herzen! 325 Ausflugsziele entdecken 1 Jahr freier Eintritt um nur € 59,– Jetzt ! erhältlich Denken Sie daran, demnächst urlaub in Österreich zu machen? Genießen Sie dort gerade eine Auszeit oder haben Sie vor kurzem einen Österreichurlaub verbracht? Geben Sie uns Feedback dazu und gewinnen Sie! Als Dankeschön für Ihre Teilnahme wird unter allen ausgefüllten Fragebögen ein apple iPad air 32Gb verlost. Hier geht’s zu umfrage und Gewinnspiel: to.austria.info/ feedback www.niederoesterreich-card.at EDiTiOn „kELLErGassE niEDErösTErrEich“ von karl korab Presshaus XiV, 2015 (ca. 75 x 40 x 90 mm) NR. 1 DER GASTRONOMIE * Exklusiv für die Niederösterreich Werbung schuf der Künstler Karl Korab diese limitierte Edition; jedes Jahr wird sie um ein Presshaus erweitert – hergestellt werden die Häuser aus feinstem Porzellan und in kunstvoller Handarbeit! Farb abweichungen sind deshalb nicht auszuschließen. Ab sofort erhältlich und solange der Vorrat reicht! Preis pro stück € 15,– zuzüglich Versandkosten. bitte bestellen sie mit der anforderungskarte unten. Bestellen! absender(in): Kundennummer (bitte dem Adressaufdruck auf der letzten Seite dieser Zeitschrift entnehmen) EMail ■ Ja, ich möchte in Ihre Datei aufgenommen werden, die kostenlose Zeitschrift „Übers weite Land“ und „WirtshausZeitung“ sowie den kostenlosen Newsletter mit den aktuellsten News und Tipps aus den niederösterreichischen Destinationen erhalten. Weiters möchte ich: ■ die neue Wirtshauskultur-straßenkarte ■ das kulturmagazin selection 2016 ■ das Programmheft Gartensommer 2016 mit der Ausstellung „Die Gartenmanie der Habsburger“ (ab April) Name Vorname *Spectra 2004–2015 . . Geburtsdatum ■ das Mostviertel Magazin ■ das Gästemagazin Weinviertel „aufgespürt 2016“ ■ den Folder ausflugstipps in den Wiener alpen ■ den Reiseführer Wachau ■ die Sommerangebote auszeit im Waldviertel PLZ Ort Straße ■ die Faltkarte Triesting-Gölsental-radweg ■ ... stück Presshaus XiV, 2015 à € 15,– zuzügl. € 5,40 Versandkosten niederösterreich-information | 3100 st. Pölten | Tel. 02742/9000-9000 (täglich 9–17 uhr) | [email protected] | www.niederoesterreich.at Frühling 2016 15 P.b.b. GZ 02Z030653 M Niederösterreich-Werbung GmbH Niederösterreich-Ring 2, 3100 St. Pölten, DVR 079 84 87 Postaufgabe: 11. März 2016 Gleich neben der Stadt DORIS KNeCHT über eine zugfahrt zu einem honiggelben Fluss, der über Felsen rollt und einer der besten ist, die man sich denken kann. enn ich von Wien ins Waldviertel fahre, ist ein Umstand immer aufs Neue ganz unfassbar: Man steigt in Wien in den Zug, mitten in dicht verbautem Gebiet; graue Gassen, vielstöckige Häuser, Straßenbahnen und lärmiger Verkehr. Man schaut schläfrig zum Fenster hinaus der Donau zu, bis Kritzendorf vielleicht, lässt dann die Lider zu- und sich selbst in ein Schläfchen fallen; ein kurzes bloß. Und erwacht keine halbe Stunde später nicht in einem vorstädtischen Industriegebiet, wie in anderen Metropolen, nicht in einem Vorort, nicht in einem Speckgürtel. Sondern: am Land. Am landigsten Land, im grünsten Grün, in den hügeligsten Hügeln. Felder, Wälder, Auen. Weinberge, Kellergassen, Traktoren. Rehe, überall. Eben noch war man in der steinernen Großstadt, jetzt ist man inmitten fetter Natur. Man steigt in Hadersdorf aus, an seinem äußersten Rand, wo das Waldviertel noch wie das Weinviertel ausschaut. Im besten Fall wartet dort am selben Bahnsteig schon ein weiterer Zug, klein und kurz, ein Wagen nur, mit einem Schild an der Tür, das „Horn“ verspricht. Den besteigt man. Es folgt, im Frühling, im Sommer, im Herbst, ganz egal: eine der wunderbarsten Bahnfahrten, die in Österreich denkbar sind. Es ist gar nicht spektakulär, es ist nur so schön. Der kleine Zug fährt das Waldviertel, das ja eher als hantig und etwas zurückhaltend bekannt ist, nämlich von seiner lieblichen, anschmiegsamen Seite an: vom Wein her. Durch das südliche Kamptal, wo die Rebstöcke den Wald noch in Schach und ein wenig fern halten, wo die Landschaft sich noch gefällig und von Wein überzogen vor die Reisenden legt, wie eine willige Geliebte. Weinbauernhöfe und Heurige mit Aussicht. Langenlois und Zöbing, Schönberg und Stiefern. Und auf einmal schmiegt sich von rechts der Kamp an die Bahnstrecke, an den kleinen Zug, an die Reisenden. Jetzt ist der Kamp einer der besten Flüsse, die überhaupt denkbar sind, und wer ihn sieht, wer ihn so sieht, verfällt ihm gewöhnlich auf der Stelle. So ist das. So ging es mir: Ich wollte dort sein. Es ist, zu jeder Jahreszeit, unfassbar, wie schön dieser Fluss ist, wie er, honiggelb vom Eisen, über Felsen rollt, wie er sich einbremst und wieder beschleunigt, wie samtig seine Ufer sind. Wie die Enten von den Brutstätten an seinen Rändern aufflattern, die Reiher über ihn hinwegziehen, die blitzblauen Eisvögel flattern, die Forellen springen. Manchmal trägt er ein Gummiboot. Und die alten Holz-Badeanstalten mit ihren Liegewiesen erinnern daran, dass der Kamp einmal warm war und man früher gern in ihm gebadet hat, zur Sommerfrische. Jetzt ist er kalt, durch die Stauseen weiter oben, dort wo das Waldviertel so richtig zu waldvierteln anfängt: Bald nach Schönberg wird der Wein weniger und bei Plank hört er auf. Und da wird es ein bisschen rauer. Ein bisschen kantiger. Nicht weniger schön und idyllisch; ein bisschen introvertierter und herber und nicht so anlassig wie unten, beim Wein. Unnahbarer, etwas schwerer zu erobern. Und wunderschön, wenn man sich darauf einlässt; gleich dort, neben der Stadt, nur zwei Schläfchen entfernt. Doris Knecht ist Schriftstellerin und Kolumnistin. Ihre Romane „Gruber geht“, „Besser“ und „Wald“ sind bei Rowohlt Berlin erschienen. Sie lebt mit ihrer Familie in Wien und im Waldviertel. Impressum | Medieninhaber: Niederösterreich-Werbung, 3100 St. Pölten, Niederösterreich-Ring 2, Haus C, Tel. 02742/9000-19800. Herausgeber: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Tourismusabteilung, 3109 St. Pölten, Landhausplatz 1, Haus 14. Die Verantwortung für Programme und Angebote liegt bei den Leistungsträgern. Trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr. Preis- und Terminänderungen vorbehalten, Stand: März 2016. Gestaltung: Büro Meisinger, 1060 Wien. Druck: Berger, Horn. Offenlegung gem. § 25 MedienG: abrufbar auf www.niederoesterreich.at/kundenzeitung-offenlegung Das Österreichische Umweltzeichen für Druckerzeugnisse, UZ 24, UW 686 Ferdinand Berger & Söhne GmbH. Mit freundlicher Unterstützung: I L LuS T R AT I O N: M y RI A M H eI N z eL . F OTO : H eRI B eR T CO RN W
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