Antike Welt in Ton - Bayerische Schlösserverwaltung

Antike Welt in Ton.
Terrakotten aus den Staatlichen Antikensammlungen München
Sonderausstellung der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München
in Kooperation mit der Bayerischen Schlösserverwaltung
im Pompejanum Aschaffenburg
17.März – 16. Oktober 2016
Pompejanumstraße 5, 63739 Aschaffenburg, Telefon 06021 / 218012
http://www.antike-am-koenigsplatz.mwn.de/de/pompejanum-aschaffenburg.html
Zur Ausstellung:
Ton ist seit dem Neolithikum einer der wichtigsten Werkstoffe. Er ist an vielen Orten verfügbar, leicht
zu bearbeiten und wird durch Brennen dauerhaft. Schon vor der Herstellung von Gefäßen begannen
die Menschen, figürliche Darstellungen aus Ton zu formen. Wir bezeichnen sie heute mit dem Begriff
Terrakotten, abgeleitet vom italienischen terra cotta – gebrannte Erde. Die Handwerker, die aus dem
preiswerten Material Figuren bildeten, nennen wir Koroplasten – „Puppenformer“.
Lange Zeit hat man die Figuren frei mit der Hand geformt. Doch als die Tonbildner erkannten, wie
leicht sich aus diesem Material Abdrücke gewinnen ließen, die man als Form verwenden konnte,
begann eine umfangreiche serielle Produktion.
Zusätzlichen Reiz erhielten die Terrakotten durch Bemalung. So ließen sich verschiedene Details
darstellen und der Eindruck kostbarer Materialien erwecken.
Tonfiguren liefern wichtige Informationen für unser Bild von der antiken Lebenswirklichkeit. Denn
das Themenspektrum der preisgünstigen Terrakotten war sehr viel breiter als in der Großplastik oder
bei den kleinformatigen Figuren aus teurer Bronze. Deutlich häufiger als in anderen Medien finden
wir hier etwa Bilder von Menschen aus einfachen Verhältnissen bei ihren alltäglichen Verrichtungen.
Es handelt sich um Zeugnisse der Volkskunst und des Volksglaubens, die als Weihgaben für die
Gottheit ins Heiligtum gestiftet, den Verstorbenen mit ins Grab gegeben oder auch im Haus
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aufgestellt werden konnten. Nicht immer können wir heute die Funktion der Terrakotten noch mit
Gewissheit bestimmen, zumal wenn wir den Fundzusammenhang nicht kennen. Ein und dieselbe
Figur konnte in unterschiedlichen Zusammenhängen verschiedene Bedeutung haben. Selbst wenn
Tonfiguren und -reliefs Tempel oder Wohnhäuser schmückten, dienten sie wohl nie allein
dekorativen Zwecken, sondern behielten stets einen religiösen Bezug.
Die fast einhundert Terrakotten aus den Staatlichen Antikensammlungen München vermitteln einen
lebendigen Eindruck von der Entwicklung dieser vielfältigen und beliebten Gattung über einen
Zeitraum von mehr als tausend Jahren in den verschiedenen Kunstlandschaften der antiken Welt.
Statuette einer Brotbäckerin am Backtrog. 5. Jahrhundert v. Chr. Foto © Staatliche Antikensammlungen und
Glyptothek München, fotografiert von Renate Kühling und Christa Koppermann
Öffnungszeiten täglich außer Montag 9 bis 18 Uhr
Öffnungszeiten von 17. bis 31. März und von 4. bis 16. Oktober täglich außer Montag 10 bis 16 Uhr
Eintritt:
5,50 €, erm. 4,50 €, Kinder und Jugendliche unter 18 frei
Eintritt Kombikarte (Pompejanum und Schloss Johannisburg):
7,- €, erm. 5,- €, Kinder und Jugendliche unter 18 frei
Zur Sonderausstellung erscheint eine bebilderte Broschüre.
Führungen:
Führungsnetz
Museumspädagogischer Dienst
Luitpoldstr. 2
63739 Aschaffenburg
Tel: 06021-38688 66
Fax: 06021-38688 20
E-Mail: [email protected]
www.fuehrungsnetz-aschaffenburg.de
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