Steine, die d - gesundheitheute

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MEDIZIN
Arzt-Termin
Steine, die der Körper bil det
Sie sehen aus wie glatte Flusskiesel und viele Menschen tragen sie mit
sich herum, ohne es zu wissen. In der Regel spüren sie nichts von ihren
Gallensteinen. Verursachen sie Schmerzen, wird aber meist operiert.
Dr. Jeanne Fürst
TV-Moderatorin
«gesundheitheute»
FOTO: CLIPDEALER
Ein Duft gelangt mit
den Nasennerven
direkt ins Gehirn, und
zwar in jene Regionen, in welchen Emotionen verarbeitet
werden. Deshalb lösen Gerüche positive
oder negative Gefühle aus. Wie wichtig
der Geruchssinn in
der Gesellschaft ist,
zeigen die vielen
Redewendungen:
«Den kann ich nicht
riechen», etwas ist
«anrüchig», oder
jemand hat «einen
guten Riecher». Auch
bei neurologischen
Erkrankungen kann
der Geruchssinn eine
Rolle spielen. Der Verlust des Geruchssinns
kann z. B. erster Vorbote von Parkinson
sein. Menschen mit
Depressionen und
Stimmungstiefs
sprechen gut auf
Aromatherapie an.
Deshalb wollten wir
wissen, ob es möglich
ist, ein Parfum zu
entwickeln, das eine
aufmunternde Wirkung hat. Parfumeur
Vincent Micotti ist
es gelungen, für «gesundheitheute» einen
stimmungsaufhellenden Duft zu kreieren,
«le Parfum de Jeanne», mit Essenzen wie
Mandarine, Vanille,
Tonka und Holznoten.
TV-Tipp: gesundheitheute «Die Magie des
Geruchssinns»: SRF 1,
Sa., 22.8., 18.10 Uhr.
30 GlücksPost
Von Tushita M. Jeanmaire
G
allensteine werden oft nur
zufällig entdeckt, etwa bei
einer Ultraschalluntersu­
chung. Meist bleibt die verfestigte
Gallenflüssigkeit unbemerkt, da
sie keine Beschwerden verursacht.
Die Gallenflüssigkeit wird in der
Leber hergestellt. Diese produziert
täglich bis zu einem Liter bittere,
grünliche Galle, die für die Ver­
dauung von Fetten notwendig ist.
Wie entstehen Gallensteine?
Die Gallenflüssigkeit, die in der
Gallenblase
zwischengelagert
wird, enthält unter anderem Salze,
Cholesterin und Abbauprodukte
wie den Farbstoff Bilirubin. Gerät
ihre Zusammensetzung aus dem
Gleichgewicht, bilden sich Abla­
gerungen, aus denen Gallensteine
entstehen. Man unterscheidet zwi­
schen Cholesterin-, Pigment- und
gemischten Steinen. In den west­
lichen Industrieländern sind die
gelblichen Cholesterinsteine am
häufigsten. Sie bestehen zu über 70
Prozent aus Cholesterin und kön­
nen kirschgross werden. Die dunk­
len Pigmentsteine sind klein und
treten meist zahlreich auf. Ihr Kern
besteht aus Cholesterin. Drum he­
rum lagert sich der Gallenfarbstoff
Bilirubin ab. Als gemischte Steine
bezeichnet man jene Cholesterinund Pigmentsteine, die im Laufe
der Zeit verkalkt sind.
Wer hat sie?
Gallensteine häufen sich im Alter.
Ab 40 Jahren hat sie jede fünfte
Frau und jeder zehnte Mann. Dass
Frauen in den Wechseljahren
vermehrt betroffen sind, liegt an
den Hormonen, die die Steinbil­
dung begünstigen. Ebenso tun das
zu hohe Blutfettwerte, Diabetes,
Übergewicht und eine genetische
Veranlagung.
Was sind stumme
Gallensteine?
So nennt man die Steine, die
keine Beschwerden verursachen.
Gallensteine entstehen vorwie­
gend in der Gallenblase – das ist
ein kleiner, birnenförmiger, mus­
kulöser Sack, der an der Untersei­
te der Leber liegt. Es gibt aber auch
solche, die sich in den Gallengän­
gen bilden oder dorthin wandern.
Wann wird es schmerzhaft?
Verschliessen Steine den Gallen­
blasengang, kann es zur Gallen­
Eine Gallenkolik ist
sehr schmerzhaft.
Medikamente lindern
die Schmerzen, lösen
aber die Steine nicht
auf.
blasenentzündung kommen. Be­
sonders schmerzhaft ist, wenn sie
im Gallengang eingeklemmt sind –
dann spricht man von einer Gal­
lenkolik. Sie verursacht krampf­
artige Schmerzen im Oberbauch,
die bis in den Rücken und in die
Schultern ausstrahlen. Schmerz­
mittel und krampflösende Medi­
kamente lindern die Kolik, lösen
aber nicht die Gallensteine auf.
Wann muss man operieren?
Verursachen Gallensteine Be­
schwerden, kann sich das
wiederholen, deshalb wird
empfohlen, in diesem Fall
die Gallenblase zu entfer­
nen. Dies geschieht meist
durch Schlüssellochchirur­
gie (Laparoskopie). Operiert
wird durch kleine Einschnitte
in der Bauchdecke, die nur klei­
ne Narben hinterlassen. Es gibt
auch eine Methode, bei der die
Gallenblase über die
Scheide oder den
Magen entfernt
wird.
Ohne Gallenblase können sich
keine Steine mehr bilden. Be­
einträchtigen tut das Fehlen der
Gallenblase nicht. Nur wenn man
sehr fettig isst, kann sich vorüber­
gehend ein Völlegefühl einstellen,
manchmal kommt es auch zu Blä­
hungen und Durchfall. Das liegt
daran, dass zu wenig Galle für die
Fettverdauung zur Verfügung
steht, da diese nicht mehr in der
Gallenblase gelagert wird, sondern
kontinuierlich in den Darm fliesst.
So beugen Sie vor
Senken Sie das Risiko, dass sich in
Ihrem Körper Gallensteine bilden.
Hier sind die Tipps dazu:

Vermeiden Sie Übergewicht –
bereits 20 Prozent zu viel Gewicht
verdoppelt das Risiko, Gallen­
steine zu bekommen. Ernähren Sie
sich abwechslungs- und ballast­
stoffreich. Und ganz wichtig: Be­
wegen Sie sich regelmässig.

Halten Sie sich bei Lebensmit­
teln mit hohem Cholesteringehalt
zurück – wie etwa bei fettigem
Fleisch, Wurst, Innereien, Eiern
und Käse mit hohem Fettanteil.

Machen Sie keine radikalen
Diäten. Purzeln die Pfunde zu
rasch, begünstigt das die Bildung
von Gallensteinen.

Wenn Sie in den Wechseljahren
Hormone einnehmen, dann tun
Sie dies nur temporär. Sprechen
Sie mit Ihrem Arzt über mögliche
Alternativen wie etwa die Phyto­
hormone.

Muss die Gallenblase entfernt
werden, informieren Sie sich beim
Arzt über die verschiedenen
Methoden.
MEDIZIN-NEWS
Kinderlähmung
nicht besiegt
Der Kampf gegen die Kinder­
lähmung ist fast gewonnen.
Doch er wird auch lange nach
dem letzten gemeldeten Fall
noch weitergehen, sagen Exper­
ten. Laut Forschungsergebnissen
der University of Michigan kann
sich das Virus sehr lange verbrei­
ten, ohne dass Erkrankungen be­
kannt werden. Heute ist Kinder­
lähmung nur noch in Afgha­
nistan, Nigeria und Pakistan ver­
breitet, im Jahr 1988 war sie es
noch in 125 Ländern der Welt.
Bluttest bei
tückischem Krebs
Bauchspeicheldrüsenkrebs ge­
hört zu den tückischsten Krebs­
arten, weil er oft erst erkannt
wird, wenn es bereits zu spät ist.
Ein internationales Forscherteam
hat jetzt ein Protein im Blut von
Mäusen entdeckt, das nur auf­
tritt, wenn ein Bauchspeicheldrü­
sentumor vorliegt. Im Labor hat
die Methode, anhand des Prote­
ins den Krebs zu entdecken, funk­
tioniert: Keine Fehlalarme, keine
Tumore wurden übersehen. Die
Forscher hoffen nun, einen Blut­
test entwickeln zu können, der
auch bei Menschen funktioniert.
Wenn es juckt
und beisst
Wie schön, wenn man abends
im Freien sitzen kann! Weniger
schön, wenn einen dabei Stech­
mücken besuchen und juckende
Stiche hinterlassen! Linderung
kann in einem solchen Fall ein
kühlendes Gel wie Combudoron
bringen. Es enthält neben einem
Brennnessel-Extrakt auch Arnika,
die abschwellend wirkt und die
Neubildung tieferer Hautschich­
ten anregen kann. Und es hilft
auch gegen Brennen und
Schmerzen nach Wespen- oder
Bienenstichen und sogar bei klei­
neren Verbrennungen. Erhältlich
ist das Gel rezept­
frei in der
Apotheke.
GlücksPost 31