Die Mutter-Kind-Abteilung feiert 10-jähriges Jubiläum

Medienmitteilung
Affoltern a.A., 12. August 2015
Jubiläum im Spital Affoltern
10 Jahre Mutter-Kind-Abteilung
Mehr als jede zehnte Frau leidet heute an einer postnatalen Depression und gerät durch
die neue Lebenssituation in eine Krise. Viele leiden im Stillen, da die Umwelt mit
Unverständnis reagiert, weil die Geburt eines Kindes doch ein glückliches Ereignis ist.
Auch andere psychische Probleme der Mutter können die Familie aus der Bahn werfen.
Aus diesen Gründen wurde vor zehn Jahren die Mutter-Kind-Abteilung im Spital Affoltern
gegründet. Sie bietet heute Platz für neun Mütter mit ihren Kindern. Der Bedarf ist gross,
es besteht eine Warteliste.
„In der Schweiz wurden im Jahr 2014 83‘800 Kinder geboren. Rund 15 Prozent der Frauen
stürzen durch dieses eigentlich freudige Ereignis in eine Krise. Über dieses Tabuthema wird
wenig gesprochen, denn die meisten Familien leiden meist still. Weil der Druck des Umfelds,
glücklich sein zu müssen, gross ist, schämen sie sich ihrer Gefühle. Dabei leiden sie an einer
behandelbaren Krankheit und finden häufig erst über Umwege zu angemessener Hilfe. Dadurch
entstehen überflüssige Gesundheitskosten. Zu diesem Schluss kommen die Betreiber der
Website „postnatale Depression Schweiz“ (www.postnatale-depression.ch).
Das erste Spital mit Mutter-Kind-Abteilung
Vor zehn Jahren nahm der Kanton Zürich - als erster Kanton überhaupt - die Notwendigkeit der
Versorgung von Mutter und Kind zur Kenntnis. Das Spital Affoltern mit seinem bereits seit vielen
Jahren bewährten und fortlaufend überprüften Konzept der Krisenintervention und der
Interdisziplinarität im Rahmen des Modells Affoltern, erwies sich als idealer Auftragnehmer und
erhielt deshalb den Leistungsauftrag.
Die Mutter-Kind-Abteilung im Spital Affoltern ist ein Pionierprojekt und eine Erfolgsgeschichte.
Sie entspricht heute mehr denn je einem Bedürfnis für Mütter, die in eine Krise geraten sind.
Die Abteilung steht Müttern, die durch das Ereignis der Geburt und die neue Lebenssituation in
eine Krise geraten sind aber auch für Mütter mit anders gelagerten psychischen Erkrankungen
zur Verfügung.
Das Angebot war pionierhaft in der ganzen Schweiz und steht mit seiner Verbindung von
psychotherapeutischer und psychiatrischer Behandlung der Mutter, pädagogischer
Krippenbetreuung der - nicht als Patienten aufgenommenen - Kinder und dem Fokus auf die
Mutter-Kind-Interaktion auch heute weitherum einzigartig da.
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Der Gedanke, dass ein Spitalaufenthalt ohne das Kind erfolgen sollte, hindert betroffene Mütter
oft, professionelle Hilfe anzunehmen. Die Mutter-Kind-Abteilung am Psychiatriestützpunkt des
Spitals Affoltern wird zudem nicht mit einer psychiatrischen Anstalt traditioneller Prägung in
Verbindung gebracht und wirkt dadurch weniger stigmatisierend. Der Eintritt erfolgt unter
denselben Bedingungen wie bei einem anderer kantonalzürcherischen Spital.
Das Behandlungsangebot umfasst psychotherapeutische und medizinische Angebote wie
Gesprächstherapie, Physio- und Bewegungstherapie, Coaching in Alltagsfragen, Unterstützung
in der Kinderbetreuung und –pflege und anderes mehr. Dafür ist ein multiprofessionell
aufgebautes Team zuständig, das sich aus Psychotherapeutinnen, Kunsttherapeutinnen,
Pflegefachpersonen mit pädagogischer Zusatzausbildung, Psychiatern, Kleinkinderzieherinnen
Physiotherapeutinnen,
Sozialarbeiterinnen,
Stillberaterin,
und
Ernährungsberaterin
zusammensetzt. Es stehen wohnlich eingerichtete Zimmer für den Aufenthalt mit Kind zur
Verfügung sowie Spiel- und Aufenthaltszimmer wie auch Therapieräume. Für das 10-jährige
Bestehen wurde die Behandlungskapazität erhöht.
Weitere Informationen:
Esther Frank, Leiterin Mutter-Kind-Abteilung, Telefon 044 714 34 35
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