28 buchreport.magazin Februar 2016 29 buchreport.magazin Februar 2016 »Meine Buchhandlung« Kommst Du nach Köln, landest Du im Paradies Hanna Mittelstädt über die Buchhandlung Klaus Bittner I che ich dann auch noch bis 2025 weiter“, lacht der Buchhändler, der seit mehr als vier Jahrzehnten als Sortimenter arbeitet. Im deutschen Buchhandel ist die Buchhandlung Klaus Bittner eine Institution. Als literarisches Sortiment vor 35 Jahren gegründet, hat sich an der Ausrichtung im Laufe der Jahre wenig geändert. An der Buchbranche allerdings schon. Seine Sicht auf die Dinge schildert Bittner im Interview. HANDEL Verleger wollen, dass der Buchhandel auf hohem Niveau erhalten bleibt. Die buchreport-Serie »Meine Buchhandlung« zeigt beispielhafte Konzepte. Edition-Nautilus-Verlegerin Hanna Mittelstädt schätzt die Buchhandlung Bittner. »Ich bin nicht bange, weil ich noch neugierig bin« Jede Buchhandlung ist anders, manche weniger, manche mehr, wie die Kölner Buchhandlung Klaus Bittner schon auf den ersten Blick zeigt. Durch die großen Fenster und die Glastür fallen sofort die schwarzen Buchregale im Inneren auf. Dort reihen sich in bunter Mischung Hardcover und Taschenbücher literarischer Ausrichtung bis unter die Decke. Eine überdurchschnittlich große Anzahl internationaler Titel sind dabei, darüber hinaus hat Bittner die Depot-Tradition wiederbelebt und vielen Programmen kleinerer Verlage eine Präsentationsfläche geschaffen. Eine „Oase der Buchkultur“, wie Verlegerin Hanna Mittelstädt schreibt (s. rechte Seite). In dieser Oase steht Klaus Bittner, ein gut aufgelegter, selbstironischer Intellektueller, der sich über seine (zu niedrige) Rente mokiert und gleich nach vorn schaut: Der 66-Jährige will noch mindestens vier Jahre dranhängen, „und wie ich mich kenne, ma- Fotos: buchreport/CR; Privat Klaus Bittner (66) hat 1973 seine Lehre in der Buchhandlung Walther König gemacht und anschließend dort gearbeitet. Nach einer Auszeit hat er 1980 seine eigene Buchhandlung eröffnet, die er auf jeden Fall bis 2020 weiterführen will. I hre Buchhandlung gilt als eines der literarischen Vorzeigesortimente Deutschlands. Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Bücher aus? Nach welchen Kriterien suchen Buchhändler Bücher aus? Zum Beispiel nach Geschmack oder Wirtschaftlichkeit. Aber den Geschmack der Kunden kennt man ja nicht. Jetzt kommen wieder die Vertreter und ich muss mich für Bücher entscheiden. Ist es die Erfahrung? Überzeugungskraft des Vertreters? Näschen? Persönliche Neigung? Interessante Story? Werbemittelüberzeugung? Diese Mischung aus allem macht es. ch hatte gedacht, ich würde Kölns Innenstadt kennen und marschierte vom Bahnhof selbstsicher und zielgerichtet los. Mit Rollgepäck. Ziel: Buchhandlung Klaus Bittner. Am Abend war eine Veranstaltung mit unserer Autorin Etel Adnan angesetzt, deren Bücher sich so zögerlich verkaufen, dass auch der mutige Buchhändler, der die Malerin und Dichterin zu einem Gespräch eingeladen hatte, sich täuschte: Die bezogenen Bücher waren schon fast alle weg, und die Reservierungen hatten im Vorfeld die Erwartungen gesprengt, so dass ich mit buchbeladenem Rollgepäck aus Hamburg anreiste und die Kolleginnen und Kollegen Buchhändler den Laden ziemlich weitgehend ausräumen mussten, um die knapp 80 Zuhörer unterbringen zu können. Ich machte einen großen Bogen, landete am äußeren Ende der Innenstadt und fragte mich bei den Passanten durch, bis ich endlich jemanden fand, der mich auf den richtigen Weg zurückbringen konnte. Ich war am falschen Ende gelandet, ganz falsch in Sachen Buch. Denn am richtigen Ende, bzw. im richtigen Zentrum, biegt man bei der internationalen Kunstbuchhandlung Walther König (in der Klaus Bittner gelernt hat) ab und sieht da schon das verschmitzte Zeichen, das einen ins literarische Buchparadies lockt. Was macht die Buchhandlung für Anreisende zu einem Paradies? Das Design ist klassisch schwarz und bringt die Bücher (Rücken und Titelseiten) zum Leuchten. Man findet sich unverzüglich in einer Oase der Buchkultur: Es stellt sich schon beim Blick durch die großen Schaufenster ein Gefühl von Luxus ein, ein Überquellen des Geistes, die echte Schönheit der Bücher in ihrer ganzen Vielseitigkeit. So geht Verlockung. Die Basis ist natürlich ein professionelles Handwerk, das der Gründer Klaus Bittner seit 35 Jahren zusammen mit seinen Kolleginnen und Kollegen weiterentwickelt, auch ein Zusammenschluss mit anderen Buchhandlungen zu den sogenannten 5plus, was Austausch und Kompetenzerweiterung bewirkt. Aus den speziellen Vorlieben des Buchhandelsgründers, Lyrik und Theater, wurde ein volles Sortiment, mit Kinderbüchern im neuen Bereich nach hinten raus, nach einem Durchbruch liegen die 125 qm Buchverkaufsfläche nun an zwei Straßen. Alles wirkt offen. Luxus für alle, Veranstaltungen am laufenden Meter, Verführung zur Poesie und zum Eigensinn. Sag alles ab und fang alles an: wenn in Köln, dann hier! Und die Veranstaltung mit Etel Adnan war dann ein Leuchtfeuer der Poesie, wie wahrscheinlich viele Lesungen in diesen Räumen! Dank des gesamten Buchhandlungsteams! Hanna Mittelstädt ist Inhaberin der Edition Nautilus. 30 buchreport.magazin Februar 2016 Buchhandlung Klaus Bittner Albertusstr. 6, 50667 Köln Tel. 0221/2574870 | www.bittner-buch.de Inhaber Klaus Bittner Schwerpunkte Literatur, Lyrik, Theater Verkaufsfläche 125 qm Mitarbeiter 4 Buchhändler, 1 Auszubildender, 1 Aushilfe Wenn man Autoren kennt und viel von ihnen gelesen hat, ist die Einschätzung relativ leicht. Aber was machen wir mit den ganzen Neuerscheinungen, von denen wir nie etwas gehört haben? Das ist ein bisschen Tappen im Dunkeln und wir tasten uns heran. Und trotz unserer Erfahrung tippen wir immer noch daneben und haben Remittenden. Umgekehrt gibt es aber auch Überraschungshits. „Altes Land“, das Lieblingsbuch des deutschen Buchhandels, hatte ich gelesen und zunächst nicht eingekauft. Und dann wurde die Nachfrage immer größer. Ich bin ja nicht der Maßstab, also habe ich testweise zehn Stück bestellt, die nach drei Tagen weg waren. In solchen Fällen muss man sich revidieren. Es gibt Kollegen, die das überhaupt nicht tun. Das kann man sich aber heute nicht mehr leisten. Ich beharre nicht auf meiner Meinung. Wenn ein Buch den Lesern gefällt, ist das doch super. Aber eine Bestseller-Ecke haben Sie nicht. Nein. Wir haben sowohl von der Belletristik- als auch von der Sachbuchliste nicht viel hier. Das sind nicht die Bücher unserer Kunden. Natürlich gibt es auch einige Titel, die für uns interessant sind. Das soll nicht sophisticated klingen, aber wir haben ein sehr spezielles Publikum. Diesen Spagat müssen wir hinbekommen. Sie führen etwa die Krimis von Jussi Adler-Olsen, einem typischen Bestseller-Autor. Davon verkaufen wir zwei, drei. Das ist nicht unser Bestseller. Wenn jemand danach fragt, verkaufen wir ihn eben. Das ist doch unser Job und auch eine Frage des Service. Auch die Nonbook-Welle haben Sie nicht mitgemacht. Was wollen Sie denn haben? Wein? Butter? Schokolade? Marmelade? In eine Buchhandlung gehören Bücher, da bin ich ganz alt und konservativ. Es gibt keinen Kaffee, keine Kuchen, keine Radiergummis, keine Tassen. Zu dem Thema gibt es eine witzige Geschichte: Einer meiner Lehrlinge war Dino-Fan und hat als Abschlussarbeit ein Dino-Fenster gemacht mit Urwaldlandschaft, mehreren Figuren und fünf Büchern über Dinosaurier. Dafür sind wir heftig angegriffen worden, ob wir jetzt auch schon dem Kommerz verfallen seien, und ich musste jedes Mal erklären: Das ist die Abschlussarbeit meines Lehrlings, das ist sein Lieblingsgebiet und diese fünf Taschenbücher … Machen wir damit Geld? Selbst wenn wir jedes dreimal verkaufen, haben wir vielleicht 70 Euro Umsatz gemacht. Das war eines der eklatantesten Beispiele, das zeigt, was von uns erwartet wird. Man darf noch nicht einmal etwas Verrücktes ausprobieren. Würden Sie gern mal etwas Verrücktes ausprobieren? Ich habe vor vier, fünf Jahren angefangen, eine Graphic-Novel-Abteilung aufzubauen. Das macht mir sehr viel Spaß und das wird akzeptiert. Das hat damit zu tun, dass dieses Naserümpfen gegenüber dem Co- 31 buchreport.magazin Februar 2016 Literatur, Lyrik und Theater Die Buchhandlung Klaus Bittner wurde im August 1980 gegründet und besteht seit 35 Jahren am Rand der Kölner Innenstadt. 1990 wurde die Fläche um 60 qm auf 125 qm verdoppelt. An der literarischen Ausrichtung hat sich allerdings nichts geändert: Im vorderen Teil sind die Bücher nach Alphabet sortiert. Ausgegliedert sind die romanischen Sprachen mit Abteilungen für italienische, spanische, portugiesische und französische Literatur in deutscher Übersetzung sowie eine kleine Abteilung original englischer und französischer Bücher. Darüber hinaus gibt es Depots, sodass die Programme von Verlagen wie Manesse, der Bibliothek Suhrkamp und des Deutschen Klassiker Verlags weitestgehend vollständig vorrätig sind. Im hinteren Teil finden sich die Spezialgebiete, darunter eine große Lyrikabteilung (17 Regalmeter) und Theater, aber auch eine kleine Kinderbuchecke, weil die Kunden danach gefragt haben. Bittner: „Wir hatten am Anfang keine Kinderbücher, sind jetzt aber sehr erfolgreich mit dieser kleinen Ecke, weil meine beiden Kolleginnen das wirklich großartig machen. Die ist gar nicht so groß, aber sie beweist: Wenn mic gewichen ist. Graphic Novels stammen von anspruchsvollen Zeichnern mit zum Teil sehr anspruchsvollen Texten. Kafka, Melville, Don Quichotte, das alles gibt es ja zum Teil als großartige Graphic Novels und deswegen passt das Genre schon hier rein. Welchen Einf luss haben Ihre Mitarbeiter? Wir haben eine gute Mannschaft zusammen, die alle sehr unterschiedlich sind und verschiedene Interessensgebiete haben. Die eine Kollegin interessiert sich sehr für Theater, ich bin der Lyriker. Ein Kollege hat die Welt des Zen und Buddhismus entdeckt und zum Teil große Mengen davon verkauft. Jeder Mitarbeiter hat mittlerweile seine eigene Klientel. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft gehören zum Standard der Serviceleistungen. Zum Beispiel? Ich bin kürzlich von einer Kundin angerufen worden, die sich bei uns mit ihren gedruckten Büchern versorgt, aber bei Thalia einen Tolino gekauft hat, der aber kaputt gegangen ist und eingeschickt werden sollte. Sie hat mich gefragt, was jetzt mit ihren Büchern passiert. Ich habe mich dann erkundigt und sie war beruhigt, dass die Bücher mit dem Kundenkonto verknüpft sind. Damit habe ich natürlich keine müde Mark verdient, aber so etwas gehört zu einer modernen Buchhandlung dazu, vor al- man eine kleinere gut führt, funktioniert sie auch.“ Daran schließen sich kleine Abteilungen asiatischer und afrikanischer Literatur an sowie eine relativ große lateinamerikanische. Unter diese Bücher werden auch viele antiquarische Titel gemischt. Die Website ist sehr individuell gestaltet und „soll das, was diese Buchhandlung darstellt, ins Internet übertragen.“ Dahinter steckt bewusst kein Barsortiment. Aktuell können Bücher per Mail bestellt werden, doch der Buchhändler überlegt, einen Shop anzubinden. Allerdings sind ihm auch hier die Barsortimentslösungen „nicht so richtig sympathisch“. Der Newsletter mit dem „Buch des Monats“, einem Lyriktipp des Inhabers und Kinderbuchempfehlungen kommt laut Bittner bei den Kunden gut an. Zu den weiteren Aktivitäten gehört die Mitgliedschaft in der Buchhandelskooperation 5plus, in der sich literarische Buchhandlungen zusammengeschlossen haben und bei der Bittner zu den Gründungsmitgliedern gehört. Außerdem betreibt er einen kleinen Verlag, in dem jedes Jahr ungefähr drei, vier Bücher erscheinen. lem in dieser Welt, in der sie um ihren Platz ringen muss. Wir besorgen auch antiquarisch ein Taschenbuch, das für 1 Euro angeboten wird, mit Porto 1,50 Euro kostet und wir nehmen 2 Euro dafür. Was soll man daran verdienen? Wenn man es betriebswirtschaftlich rechnet, haben wir vielleicht sogar noch einen Verlust von 8 Euro gemacht. Aber das machen wir trotzdem, das ist Kundenbindung. Es gibt ganz viele Leute, die einfach nicht wissen, wo solche Bücher Anzeige vereint www.hard-serie.de 32 buchreport.magazin Februar 2016 Alle auf einen Blick: Mit Depots – Kommissionsware ohne Einkaufsrisiko – bietet Klaus Bittner kleineren Verlagen die Möglichkeit, ihr gesamtes Programm im Handel zu platzieren. im Internet angeboten werden oder dort nicht bestellen können. Umgekehrt sage ich jungen Menschen, wo sie bestellen und einige Euro sparen können. Dass man mit diesen Möglichkeiten offensiv und offen umgeht, wird von uns verlangt. Und wenn hier jemand reinkommt und einen Reader haben möchte? Dann kann ich sie über die Barsortimente bestellen, aber es hat noch nie jemand einen Reader verlangt. Sie bieten sie auch nicht offensiv an? Nein. Auf meiner Website steht nur, dass wir E-Books bestellen. Wir sind damit zwar nicht gigantisch erfolgreich, aber ein paar im Monat verkaufen wir. Es gibt Leute, die kommen bewusst hierher, weil sie verstanden haben, dass auch wir daran verdienen, und wollen, dass wir daran verdienen. Die können sich die Bücher auch selbst aus dem Netz runterladen, tun es aber bewusst nicht. Die Mayersche ist in Köln mit einer Großf läche vertreten, dazu gibt es zahlreiche kleinere Buchhandlungen. Wie schätzen Sie die Konkurrenz ein? Konkurrenz würde ich nicht sagen. Zum Glück ist Köln super aufgestellt. Die Stadtteilbuchhandlungen sind alle großartig. Ich höre auch von Kunden, dass alle sehr eigen und zufriedenstellend sind. Ich habe keine Sorgen, was die Mayersche oder andere Filialisten – Thalia ist ja nicht mehr hier – betrifft. Ich habe keine Probleme damit, sondern denke, dass sich alles belebt. Zu mir kommen Kunden, die von der Mayerschen geschickt werden. Wenn jemand aber eine Bibel haben möchte, schicke ich ihn in die Köselsche Buchhandlung am Dom. Das ist selbstverständlich, so sind wir groß geworden. Auch als es noch wirklich große Buchhandlungen in Köln gab, hat man sich immer geholfen. Haben Sie mehr Stammkunden oder mehr Lauf kunden? Früher waren es mehr Stammkunden, aber inzwischen hat sich das geändert. Es gibt einen Buchhandelstourismus, der auch durch den Zusammenschluss der 5plus entstanden ist. Das hat sehr dazu beigetragen, dass wir bekannter geworden sind. Viele Kunden kommen aus Holland, Belgien, Frankreich, aus ganz NordrheinWestfalen. Bestellungen haben wir aus ganz Deutschland. Was hat 5plus gebracht? Als Marketinginstrument ist es einzigartig, auch wenn es nicht ganz einfach ist. Wir sind acht Buchhändler und acht individuelle Personen. Die alle unter einen Hut zu bekommen, ist manchmal schwierig. Aber die Idee eint und das, was man erreichen möchte. Das Magazin mit einer Auflage von 30 000 Exemplaren, die in acht Buchhandlungen kostenlos verteilt werden, ist ein wahnsinnig gutes Werbeinstrument. Dadurch haben wir Feedback und einen Umsatzbringer. Sie machen auch viele außergewöhnliche Lesungen. Welche Bedeutung haben die Veranstaltungen? Sie festigen das Image. Und je besser und individueller sie sind, desto interessanter ist das natürlich. Zu Beginn wollte ich damit bekannter werden, da gab es das Veranstaltungsformat und die große Anzahl anderer Veranstalter noch nicht. Heute machen wir es, um im Bewusstsein und im Gespräch zu bleiben. Die Veranstaltungen kommen manchmal kurios zustande. Im vergangenen Jahr habe ich mich mit einem Kunden, der einen Verlag in Paris hat, über ein Buch ausgetauscht. Dabei hat sich herausgestellt, dass die Autorin Etel Adnan, eine 90-jährige libanesische Künstlerin, bei ihm um die Ecke wohnt und er mit ihr befreundet ist. Dadurch ist der Kontakt entstanden. Sie ist tatsächlich nach Köln gekommen und es war ein großartiger Abend. Auch die ungarische Philosophin Agnes Heller habe ich über einen Verleger kennengelernt. Wir haben sie eingeladen und sie hat hier einen Abend gemacht. 84 Jahre, ganz klein, aber voller Energie, wie ich es 33 buchreport.magazin Februar 2016 noch nie erlebt habe. Irgendwann hat sie es auf der Bühne nicht mehr ausgehalten, hat sich das Mikrofon genommen, ist durch den ganzen Saal gelaufen und hat mit den Leuten geredet. Das sind wirklich großartige Begegnungen und etwas anderes, als wenn ein Verlag anruft und sagt, Herr Müller hat ein neues Buch und er reist vom 17. bis 21. und wir fänden es schön, wenn sie das machen würden. Dafür müssen sie aber 800 Euro bezahlen. Das ist der Klassiker heute, aber wir gehen teilweise andere Wege, und das macht es aus. Wie sehen Sie die Zukunft des Buchhandels? Ich bin nicht bange, weil ich immer noch neugierig bin. Ich kann auch diese Untergangsgespräche nicht verstehen. Die kenne ich, seit ich Buchhändler bin. In den vergangenen 40 Jahren ist der Buchhandel zum fünften, sechsten Mal kaputt gegangen, weil es erst Kassetten gab, dann CDs und jetzt E-Books. Wir erleben aber häufig, dass die Leute zum Papier zurückkommen. Sie lesen so viel digital, dass es sie entspannt und beruhigt, auf Papier zu lesen. Man muss neugierig sein, die technische Entwicklung im Blick haben und servicefähig bleiben. Das haben die meisten Kollegen verstanden und ich habe den Eindruck, dem kleinen Mittelstand geht es gut. Die Situation war schon einmal schlechter. Wie sieht es bei Ihnen aus? Wir haben seit Jahren positive Zahlen und da kommt immer noch ein kleines Plus drauf. Woran liegt das? Unsere Spezialisierung hilft uns, auch das Gesamtpaket. Wir haben viele Institutionen, die wir betreuen. Kürzlich habe ich eine E-Mail bekommen von einem Germanisten der Uni Kopenhagen. Der war hier an der Uni, hat die Buchhandlung kennengelernt, war begeistert und will, dass wir ihn beliefern. So etwas passiert relativ häufig. Die Summe dieser kleinen Teile und die Serviceleistungen, über die wir gesprochen haben, machen alles aus. Text | Interview Christina Reinke www.bittner-buch.de Ihr Buchdruckspezialist seit 1994 Druck und buchbinderische Weiterverarbeitung unter einem Dach rund um die Uhr Jahresproduktion 23 Mio. Bücher 80 % der Produktion gehen in den Export Jahresumsatz 32 Mio. € Kundenservice in fünf Fremdsprachen Zertifikate FSC, CrefoCert Tschechische Republik +420 558 772 204 264 oder +420 777 454 795 124 117 [email protected] www.finidr.cz .finidr.cz www www.finidr.cz
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