Internationales Highlight für Südtirols Sporthaflinger In Vermezzo bei Mailand wurden die Europachampions gekürt Das Jahr 2015 war für Südtirols Haflingerzüchter und -sportler von zwei internationalen Großereignissen geprägt: der Haflinger Weltausstellung im Juni in Ebbs (A) und dem Haflinger Europachampionat, das vom 17. bis zum 20. September in Vermezzo bei Mailand stattfand. Wurden bei der Weltausstellung die weltweit besten Zuchtpferde gekürt, so stand in Mailand der Pferdesport im Mittelpunkt: Rund 250 Haflingersportler aus ganz Europa hatten sich eingefunden, um sich in den verschiedenen Disziplinen zu messen, in denen der Haflinger zuhause ist: Springen, Dressur, Vielseitigkeit, Fahren, Westernreiten, Trab- und Galopprennen. Das Europachampionat ist für die Haflingersportler ein besonderes Highlight, denn hier können sich die leistungsstärksten Pferde des Kontinents untereinander messen – jedes in seiner Paradedisziplin. Denn jedes einzelne dieser überaus vielseitigen Pferde hat seine ganz besonderen Stärken, und wer diese geschickt zu fördern vermag, wird mit einem entsprechenden Ergebnis belohnt. Das haben auch die drei Südtiroler EuropachampionatsSiegerinnen bewiesen: Vera Senoner mit dem Springtalent Iris (Erwachsene Pferde), Priska Kelderer mit ihrem Wallach Wahrsager beim Western Trail (Jungpferde) und Christine Kofler mit dem Hengst Silbermond, ebenfalls im Western Trail (Erwachsene Pferde). Dass die Haflingersportler vielseitig sind, betonte letztere mit einem siebten Platz in der Dressur. Damit sind nicht nur eine Stute, ein Hengst und ein Wallach bei den Pferden vertreten, die Gold geholt haben, sondern jedes dieser Pferde hat mit seinem Züchter und Reiter eine ganz besondere Geschichte. Zum Beispiel Luisa Schenks Stute Iris, Jahrgang 2004 aus der Haflingerzucht Zallinger, die bereits 2007 das Freispringen der großen Europaschau in Meran gewonnen hatte und nach zahlreichen weiteren Erfolge bei Zuchtveranstaltungen im Jahr 2009 den Sieg bei der gesamtitalienischen Zuchtschau auf der Pferdemesse Fieracavalli in Verona davontrug. 2010 wurde sie Klassendritte bei der Weltausstellung in Ebbs, wo sie sich fünf Jahre später, also heuer im Juni, als Klassensiegerin den Titel holte. In Mailand bewies sie nun unter der erst siebzehnjährigen Vera Senoner erneut, was für ein hervorragendes Sportpferd sie ist. Neben den drei Goldmedaillen konnten sich die Südtiroler auch in den anderen Disziplinen über ausgezeichnete Ergebnisse freuen, so zum Beispiel Helmut Telser mit der Stute Quicki über Silber in der Kategorie Fahren Einspänner in der Jungpferdeklasse. Auch der erfolgreiche Haflingerzüchter Norbert Rier fieberte in Vermezzo mit: Sein Wallach Barell holte mit Christian Prossliner Bronze im Reining der Jungpferde. Und auch die Traber- und Galopperbewerbe waren fest in Südtiroler Hand, schließlich haben beide Disziplinen hierzulande eine lange Tradition. Das Europachampionat wird alle drei Jahre ausgetragen und hatte nach 2003 in Stadl Paura (A) und 2006 in München Riem (D) im Jahr 2009 die Haflinger-Sportelite nach Meran geholt. 2012 war es dann nach Stadl Paura zurückgekehrt. Nun hat man in Mailand die Organisation in die Hände der Haflinger Welt- Zucht- und Sportvereinigung übergeben, die bereits an den Details für die nächste Ausgabe arbeitet. Auch für Südtirols Haflingersportler beginnt nun schon die Vorbereitung für diese neue Herausforderung. Als besonders erstrebenswert gilt dabei eine vermehrte Koordinierung der verschiedenen Disziplinen, um so die gezielte Aufbauarbeit für Pferd, Reiter und Fahrer zu fördern und Synergien zu schaffen. Denn wenn sich die Elite des Haflingersports aus ganz Europa misst, sollte Südtirol auch beim nächsten Mal wieder ganz vorne mit dabei sein!
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