Nr. 25 · 21. Juni 2015 Für die Dekanate: % Ansbach % Auerbach % Bayreuth Forchheim Ebermannstadt % Höchstadt/Aisch % Neustadt/Aisch % % Blick Kirche punkt Redaktion: Tel. 09 51/51 92-23 • E-Mail: [email protected] Mit afrikanischen Ryhthmen sorgt der Swahili-Chor für Begeisterung bei Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen. Auch bei der Jubiläumsfeier. Foto: Anger Der Swahili-Chor der Katholischen Hochschulgemeinde Bayreuth besteht seit zehn Jahren Spaß an der Musik und pure Lebens-Freude V iele Tierstimmen sind zu hören, dann ein Windstoß, Regentropfen fallen, erst leise, schließlich laut auf die großen Blätter, Donner hallt; nach wenigen Minuten ebbt das Gewitter ab, der Regen wird leiser, Affen, Kakadus und andere Vögel sind wieder zu hören. Es ist viel zu schade, die Augen zu öffnen und den Fantasieurwald zu verlassen. In den wurden die 150 Zuhörer im Theaterraum des Audimax der Universität Bayreuth vom Swahili Chor mit Fingerschnipsen, Schenkelklopfen und bewundernswerter Zungenakrobatik verzaubert. Vor zehn Jahren begann Johanna Sarre ihr Studium an der Bayreuther Hochschule und freute sich, dass sie, dank der Lehrstühle für Afrikanistik, dort Menschen traf, die aus Ostafrika kamen oder mehrere Jahre dort verbracht hatten. Sie war 2003 erstmals in Tansania gewesen, zum Freiwilligendienst, hatte sich vom dort üblichen mehrstimmigen Gesang in den Gottesdiensten begeistern lassen, einige Lieder mit einem kleinen Radio aufgenommen. Die studierte ein Grüppchen enthusiastischer Sänger und Sängerinnen in Sarres Bayreuther WG-Zimmer ein. Der Swahili Chor war entstanden. Melodien aus Afrika Die erste Leiterin, die nie Notenlesen gelernt hatte, sammelte in Afrika weitere Texte und Melodien, auch als Basis ihrer Bachelorarbeit. In den Sprachkursen und bei Nachhilfekursen lernten Kommilitonen den Chor kennen und machten mit. Die WG-Räume wurden zu klein, man zog für die wöchentlichen Proben in die Katholische Hochschulgemeinde. Deren Leiter Thomas Ries bedankt sich in der Festschrift zum 10-JahresJubiläum für „unvergessliche, wunderbare Gottesdienste im Botanischen Garten, für die interkulturelle Begegnung der besonderen Art“. Und erzählt Bekannten schon mal von freundlichen Hinweisen, dass Trommler sich und ihren Instrumenten gen Mitternacht Ruhe gönnen sollten; dabei grinst er, als vermisse er etwas beim Einschlafen. Jedes Semester bedeutet Umbruch. Dennoch fanden sich immer wieder neue Chorleiter für die ungefähr 15 Aktivisten, berichten Nathalie Guinard Rudat und Helena Funke, die sich um die Organisation kümmern, während Christina Peklo die musikalische Leitung hat. Neue Kommilitonen und Besucher bringen immer wieder neue Idee. Neben Menschen aus Kamerun oder Burkina Faso singen auch Franzosen und Japaner Lieder aus Nigeria, Kamerun und Südafrika in Kiswahili, Xhosa, Zulu und Kinyarwanda. Das Lektorat für Kiswahili besorgt Fred Bosire als Nachfolger von Gerlind Scheckenbach. Der Chor tritt etwa fünfmal pro Semester auf, unter anderem bei Seminaren, Gottesdiensten, Veranstaltungen des Weltladens. 30 Mitwirkende Wie eng die Bande bleiben bewies das Konzert zum ZehnJährigen. Viele Ehemalige waren gekommen, mehr als 30 Mitwirkende standen auf der Bühne und boten Kirchenlieder, Mariengesänge, musikalische Brautwerbung dar, aber auch Lieder mit offener oder versteckter politischer Aussage aus der Zeit der Apartheid. Der Chor sang, trommelte und tanzte, vermittelte Spaß an der Musik und pure Lebensfreude so begeisternd, dass Zugaben nach dem traditionellen Schlusslied Ukuthula (Frieden) nicht ausbleiben durften. Anger
© Copyright 2025 ExpyDoc