Bericht über das Jubiläum in „Blickpunkt Kirche“

Nr. 25 · 21. Juni 2015
Für die Dekanate:
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Forchheim
Ebermannstadt
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%
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Blick Kirche
punkt
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Mit afrikanischen Ryhthmen sorgt der Swahili-Chor für Begeisterung bei Gottesdiensten und anderen Veranstaltungen. Auch bei der Jubiläumsfeier.
Foto: Anger
Der Swahili-Chor der Katholischen Hochschulgemeinde Bayreuth besteht seit zehn Jahren
Spaß an der Musik und pure Lebens-Freude
V
iele Tierstimmen sind zu
hören, dann ein Windstoß,
Regentropfen fallen, erst leise,
schließlich laut auf die großen
Blätter, Donner hallt; nach wenigen Minuten ebbt das Gewitter
ab, der Regen wird leiser, Affen,
Kakadus und andere Vögel sind
wieder zu hören. Es ist viel zu
schade, die Augen zu öffnen und
den Fantasieurwald zu verlassen.
In den wurden die 150 Zuhörer
im Theaterraum des Audimax der
Universität Bayreuth vom Swahili
Chor mit Fingerschnipsen,
Schenkelklopfen und bewundernswerter Zungenakrobatik
verzaubert.
Vor zehn Jahren begann
Johanna Sarre ihr Studium an
der Bayreuther Hochschule und
freute sich, dass sie, dank der
Lehrstühle für Afrikanistik, dort
Menschen traf, die aus Ostafrika
kamen oder mehrere Jahre dort
verbracht hatten. Sie war 2003
erstmals in Tansania gewesen,
zum Freiwilligendienst, hatte sich
vom dort üblichen mehrstimmigen Gesang in den Gottesdiensten begeistern lassen, einige
Lieder mit einem kleinen Radio
aufgenommen. Die studierte ein
Grüppchen enthusiastischer Sänger und Sängerinnen in Sarres
Bayreuther WG-Zimmer ein. Der
Swahili Chor war entstanden.
Melodien aus Afrika
Die erste Leiterin, die nie Notenlesen gelernt hatte, sammelte
in Afrika weitere Texte und Melodien, auch als Basis ihrer Bachelorarbeit. In den Sprachkursen
und bei Nachhilfekursen lernten
Kommilitonen den Chor kennen
und machten mit.
Die WG-Räume wurden zu
klein, man zog für die wöchentlichen Proben in die Katholische
Hochschulgemeinde. Deren Leiter Thomas Ries bedankt sich in
der Festschrift zum 10-JahresJubiläum für „unvergessliche,
wunderbare Gottesdienste im
Botanischen Garten, für die
interkulturelle Begegnung der
besonderen Art“. Und erzählt Bekannten schon mal von freundlichen Hinweisen, dass Trommler
sich und ihren Instrumenten gen
Mitternacht Ruhe gönnen sollten;
dabei grinst er, als vermisse er
etwas beim Einschlafen.
Jedes Semester bedeutet Umbruch. Dennoch fanden sich immer wieder neue Chorleiter für
die ungefähr 15 Aktivisten, berichten Nathalie Guinard Rudat
und Helena Funke, die sich um
die Organisation kümmern, während Christina Peklo die musikalische Leitung hat. Neue Kommilitonen und Besucher bringen
immer wieder neue Idee. Neben
Menschen aus Kamerun oder
Burkina Faso singen auch Franzosen und Japaner Lieder aus
Nigeria, Kamerun und Südafrika
in Kiswahili, Xhosa, Zulu und
Kinyarwanda. Das Lektorat für
Kiswahili besorgt Fred Bosire als
Nachfolger von Gerlind Scheckenbach. Der Chor tritt etwa
fünfmal pro Semester auf, unter
anderem bei Seminaren, Gottesdiensten, Veranstaltungen des
Weltladens.
30 Mitwirkende
Wie eng die Bande bleiben
bewies das Konzert zum ZehnJährigen. Viele Ehemalige waren
gekommen, mehr als 30 Mitwirkende standen auf der Bühne
und boten Kirchenlieder, Mariengesänge, musikalische Brautwerbung dar, aber auch Lieder
mit offener oder versteckter
politischer Aussage aus der Zeit
der Apartheid.
Der Chor sang, trommelte
und tanzte, vermittelte Spaß an
der Musik und pure Lebensfreude so begeisternd, dass Zugaben
nach dem traditionellen Schlusslied Ukuthula (Frieden) nicht
ausbleiben durften.
Anger