Grußwort zur Einführung von Pfarrer Detlev Besier in das Pfarramt

Grußwort zur Einführung von Pfarrer Detlev Besier
in das Pfarramt Frieden und Umwelt
in der Heiliggeistkirche Speyer am 27. September 2015
Verehrter Herr Oberkirchenrat Dr. Christian Gärtner,
lieber Herr Pfarrer Detlev Besier,
liebe Schwestern und Brüder,
über die heutige Einführung von Pfarrer Detlev Besier freue ich
mich. So gratuliere ich der Kirchenregierung der Evangelischen
Kirche der Pfalz, dass sie die Pfarrstelle des Pfarramtes für Frieden
und Umwelt nach dem Ausscheiden von Pfarrer Friedhelm
Schneider nicht aufgelöst, sondern erhalten und wieder besetzt hat.
Und ich gratuliere Pfarrer Detlev Besier, dass er in dieses Pfarramt
berufen wurde.
Als Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden
(AGDF) berührt mich diese Einführung in doppelter Weise. Die
Evangelische Kirche der Pfalz ist mit ihrem Pfarramt für Frieden
und Umwelt nämlich Mitglied der AGDF. Und Pfarrer Detlev Besier
ist der Vorsitzende der jüngsten AGDF-Mitgliedsorganisation, der
Friedensinitiative Westpfalz in Kaiserslautern.
dem Ende des Ost-West-Konflikt eine Renaissance des Krieges im
intellektuellen Denken und in der politischen Realität. Die
Flüchtenden, die derzeit nach Europa und insbesondere nach
Deutschland drängen, sind die notleidenden Opfer dieser
Renaissance des Krieges. Sie flüchten aus Ländern, die durch Krieg
zerstört wurden und werden, in denen statt Gerechtigkeit, Recht und
Ordnung jetzt Gewalt und Terror herrschen.
Die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) hat in der
letzten Woche in Freiburg ihre diesjährige Mitgliederversammlung
durchgeführt. Das inhaltliche Schwerpunktthema war die
Friedensbildung. Denn Friedensarbeit hat sich erweitert. Nach wie
vor ist der Protest gegen den Krieg und die Rüstungsexporte
notwendig. Dringlich ist heute aber auch Friedensarbeit als
Friedensbildung, als gewaltfreie und zivile Konfliktbearbeitung und
als Mediation.
Lieber Detlev Besier, diese Doppelung lässt uns zukünftig noch
intensiver zusammenarbeiten.
Die evangelische Friedensarbeit in den evangelischen Kirchen und
in den Friedensorganisationen ist gefordert, hier zu Hause in
Deutschland wie auch in den Ländern, in denen die Ordnung für das
Zusammenleben der Menschen zerfällt. Feiern wir heute mit Freude
diese Einführung von Pfarrer Detlev Besier in das Pfarramt für
Frieden und Umwelt. Morgen geht es weiter im Einsatz für
Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Wir
vertrauen darauf, dass Jesus Christus die Friedensstifter als Töchter
und Söhne Gottes selig preist (Matthäus 5, 9).
Das gemeinsame Engagement in der evangelischen Friedensarbeit
in den Landeskirchen und in den Friedensorganisationen ist heute so
dringlich wie zuvor. Der Krieg ist nicht überwunden. Statt der auf
der Weltversammlung der Kirchen in Amsterdam ausgesprochenen
Einsicht, Krieg solle nach Gottes Willen nicht sein, erleben wir seit
Horst Scheffler
Vorsitzender Aktionsgemeinschaft
Dienst für den Frieden (AGDF)
55270 Zornheim
[email protected]