Info Blatt Die Bennauer Theatertradition 01.16

Wir stellen vor
T H E A T E R L U T
vo
B E N N A U
seit 1886
Geschichte
Die Bennauer Theatertradition
Am 1. Dezember startete der Vorverkauf für das diesjährige Stück
„Hemmer nüd gwunne“. Nach drei Tagen waren sämtliche
Aufführungen bereits ausverkauft. Bennau schaut zurück auf 130
Jahre Theatertradition.
Das 19. Jahrhundert war für den Viertel Bennau in verschiedener
Hinsicht bedeutungsvoll. Die Bevölkerung hatte von 115 Seelen im
Jahre 1684 auf 307 Seelen im Jahre 1833 zugenommen. Bereits im Jahr
1888 zählte man 415 Einwohner. Das führte in der kleinen Kapelle auf
dem Bennauerboden an den sonntäglichen Gottesdiensten zu prekären
Platzverhältnissen. Der damalige Kirchenrat und Christenlehrer Pater
Moritz Egger war deshalb auf ständiger Suche nach Einnahmequellen
für einen Kirchenbaufonds.
Im Jahre 1886 und die folgenden sechs Jahre fanden im Schulhaus unter
seiner Regie sogenannte „Kirchenbau-Theater“ statt. Gespielt wurden
meist fröhliche Einakter mit Gesangs- und Coupletseinlagen. Die
Aufführungen wurden von Dorf und Land rege besucht. Das grosse
Werk des Bennauer Christenlehrers und seiner Bevölkerung fand den
krönenden Abschluss mit der Weihe der heutigen Kirche im Jahre 1895.
Anfangs des neuen Jahrhunderts führten vorerst die Schützen an ihren
Absenden die Theater-tradition weiter. Ab 1928 wurden diese meist
kurzen Schwänke vom jungen Bennauerlehrer Georg Ochsner (1908 –
1969) einstudiert. Vorerst führte nun der Kirchenchor Theater auf und
beschaffte sich in Feusisberg eine Occasions-Bühneneinrichtung. Im
Jahr 1932 meldete die neugegründete Feldmusik Bennau finanziellen
Zustupf für die Instrumentenbeschaffung an. Im Jahr darauf führten die
Schützen einen Schwank auf, um ihren neuen Schiessstand und die
Zugscheiben beschaffen zu können.
Ob nun Kirchenchor, Feldmusik oder die Schützengesellschaft spielten,
es waren meist immer die gleichen Spieler, die einem, zwei oder gar
allen drei Vereinen angehörten. Im Kriegsjahr 1939 wurde unter der
Regie von Lehrer Ochsner mit dem Stück „De Wittlig“ erstmals ein
abendfüllendes Theater aufgeführt und ein ungeahnter Erfolg erzielt.
Der Reinerlös von 998 Franken wurde auf die drei Vereine aufgeteilt.
Mit dem „Wittlig“, dem „Hanneli“ und „Roni der Alpensohn“ hatte die
eigentliche Blütezeit des Bennauer Theaters begonnen. Ab 1947
folgten die von Georg Ochsner selbst geschriebenen Stücke „d
Bärghäx“, „Schatte ist Tal“ und das bekannteste: “s Chorber-Lieseli“.
1966/67
Es folgten viele weitere Stücke, die Ochsner „seinen“ Spielern förmlich
auf den Leib schrieb. Die Kritiken in den Zeitungen waren des Lobes
voll und jedermann war es klar, welch grosse Verdienste Lehrer
Ochsner um das Bennauer Theater erworben hatte. Seine Spieler
entwickelten sich zu eigentlichen Theater-Originalen.
Nachdem Ochsner 1958 als Präsident demissioniert und die Regie in
jüngere Hände gelegt hatte folgten weitere Stücke, die zu eigentlichen
Publikumsmagneten wurden. Mit den Jahren aber demissionierten
immer mehr der bewährten Theaterspieler und die Rollen waren immer
schwieriger zu besetzen. Im Jahr 1966 unternahm man im Hotel
Waldschloss (nachher „Biberhof“ und heute Asylunterkunft) einen
neuen Anlauf. Die Glanzzeiten des Bennauer Theaters waren aber
offensichtlich vorbei.
Inzwischen hatte Bennau mit Lehrer Ruedi Birchler wieder einen
initiativen Schulmeister. Mit freudigem Einverständnis der damaligen
Theatergesellschaft belebte Birchler mit seiner Jugendgruppe die
Tradition aufs Neue.
1978/79
Im August des Jahres 2000 gründeten 62 Unentwegte die neue
Theatergesellschaft. Triebfeder war diesmal Theo Kälin („Salesis“), der
bis zum aktuellen Stück für die Regie verantwortlich ist. Wie damals
Lehrer Ochsner hat auch er das Flair, Theaterstücke zu finden, die
„seine“ Darsteller in Perfektion spielen.
Diese Chronik basiert auf Aufzeichnungen von Lehrer Georg Ochsner
und wurden nach seinem Tod an Weihnachten 1969 von seiner Frau
Josefine verdankenswerterweise zur Verfügung gestellt. Ebenso als
Unikat die „Hochzeitsfotografie“ (Ochsner hat keine noch lebende,
direkte Nachkommen).
Sepp Ochsner Schwyz
Aktuell
Heute hat der Verein Theaterlüt vo Bennau 47 Vereinsmitglieder.
Der Vorstand besteht aus 7 Mitgliedern und organisiert die
Jahrestätigkeiten vom Verein, mit dem Schwerpunkt, die
Theatertradition in Bennau weiter zu pflegen.
Vorstand
2016
Für die Geselligkeit vom Verein wird jährlich ein Familien-Grillplausch
organisiert oder wir treffen uns zu einem zwei tägigen Vereinsausflug
oder Skiweekend.
Über das ganze Jahr verteilt besuchen wir diverse Theater in der
Innerschweiz.
Unsere Theaterproduktionen werden über Weihnachten – Neujahr
aufgeführt, so wie es in Bennau immer Tradition war. Im Vereinsraum
können wir regelmässig ca. 2100 Besucher begrüssen. In dieser Zeit ist
der ganze Verein engagiert damit unseren Gästen einen
unvergesslichen, einmaligen Theaterabend erleben können.
Damit dies reibungslos und ohne Probleme ausgeführt werden kann, hat
sich der Verein mit einzelnen Ressorts organisiert.
Jedes Vereinsmitglied kann freiwillig wählen, in welchem Ressort es
tätig sein möchte.
Ressort Theaterkommission:
Beginnt im Februar bereits mit der Auswahl vom neuen Stück. Das 5-7
köpfige Team liest diverse Theaterstücke oder besucht vermehrt
Theaterproduktionen, um ein geeignetes Theaterstück zu finden. Nach
erfolgter Auswahl werden die passenden Spieler/innen im Verein
gesucht und dem Vorstand mitgeteilt, welches Stück dieses Jahr
produziert wird.
Chrummi Gschäft 2000/01
Ressort Regie:
Erhält vom Vorstand den Auftrag das Stück bühnenreif zu gestalten.
Die Theaterproben beginnen im September mit 2 Leseproben. Ab
Oktober wird 2-mal pro Woche auf der Bühne geprobt und nach ca. 30
Proben wird dann mit Hochspannung der Spieler das Publikum
erwartet. Der Dank für die Spieler sind dann die Reaktionen vom
Publikum mit Szenenapplaus, Lachern, Stille im Raum oder das Lob
der Besucher bei einem Gespräch mit den Spielern.
s’Härz am rächtä Fläck 2001/02
Ressort Souffleure:
Zur Unterstützung der Regie während den Probearbeiten und als Nothelfer für die Spieler werden pro Saison 2 Souffleure eingesetzt.
Lauf doch nicht immer weg 2002/03
Ressort Presse:
Beliefert unsere Zeitungen mit den Vereinsartikeln und organisiert die
Inserate, welche in den Regionalzeitungen erscheinen.
Arsen und Spitzehübli 2003/04
Ressort Programmheft:
Organisiert die Inserenten und bespricht mit der Druckerei das
Programmheft, welches in alle Haushaltungen der Region Einsiedeln
zugestellt wird.
D’Jungselle Stüür 2004/05
Ressort Bühnenbau:
Ab September bis anfangs Dezember werden die Bühnenbilder
hergestellt und während den Theateraufführungen sind sie zuständig für
die Bühnenwechsel.
De Güggel-Chrieg 2005/06
Ressort Reservation / Kasse:
Organisiert die online sowie die telefonische Sitzplatzreservation.
Während den Aufführungen ist sie für die Abendkasse zuständig.
Drei Männer im Schnee 2006/07
Ressort Kiosk / Saal Chef:
Während der Theaterzeit wird unser Publikum vom Kioskpersonal mit
Speis und Trank verwöhnt. Nach jeder Aufführung wird der Saal
gereinigt und für den nächsten Abend bereitgestellt.
D‘r Geisterzug 2007/08
Ressort Technik:
Je nach Theaterstück werden die einzelnen Szenen mit Licht und Musik
unterstützt.
Der wahre Jakob 2008/09
Ressort Maske:
Während den Probearbeiten werden die einzelnen Masken der
Schauspieler besprochen und abgestimmt, damit bei den Aufführungen
die Schauspieler/innen mit der optimalen Frisur und Maske auftreten
können.
Pension Schöller 2009/10
Ressort Kostüme:
Für alle Spieler/innen werden bereits im August die Kostüme gesucht
und ausgewählt. Die Kostüme werden angepasst und geändert, damit
sich die Schauspieler/innen auf der Bühne mit Wohlbefinden dem
Publikum zeigen können.
Boeing Boeing 2010/11
Ressort Requisiten:
Sie suchen und organisieren für das jeweilige Stück die passenden
Möbel, Einrichtungen und Accessoires. Sie sind während den Proben
anwesend und bei den Aufführungen für den Feinschliff der Produktion
verantwortlich.
Das Haus in Montevideo 2011/12
Ressort Begrüssung:
User Publikum wird immer von zwei Mitgliedern vom Verein bei der
Eingangstüre begrüsst. Passend gekleidet zum jeweiligem Stück und
mit dem Auftrag, den Besuchern das Überraschungsgeschenk zu überreichen.
Der Meisterboxer 2012/13
Ressort Vorhang:
Je nach Stück wird die Bedienung vom Vorhang benötigt.
Der Tag an dem der Papst gekidnappt wurde 2013/14
Ressort Fotos / Videos:
Von allen Produktionen werden Fotos erstellt und auf unserer
Homepage aufgeschaltet. Ein Video für den Verkauf an unsere
Besucher wird jährlich erstellt.
Unsere Schauspieler/innen werden innerhalb vom Verein rekrutiert.
Zum jetzigen Zeitpunkt haben wir in unserem Verein 17 Damen und 9
Herren auf der Spielerliste. Sie hoffen, dass sie jedes Jahr aktiv auf der
Bühne stehen können, um ihr Talent und ihre Leidenschaft dem
Publikum zu zeigen . Bei einer Spielpause werden die
Schauspieler/innen im Verein mit den
anfallenden Tätigkeiten
beauftragt und so kann es vorkommen, dass ein Hauptdarsteller im
Parkdienst oder am Kiosk die Besucher begrüsst.
Unser Verein ist immer auf der Suche nach neuen
Vereinsmitgliedern die gerne auf der Bühne stehen, oder in einem
der Ressorts aktiv mitmachen möchten. Für einen Vereinsbeitritt
melden Sie sich via unserer Homepage und wir werden mit Ihnen
Kontakt aufnehmen.
Wir freuen uns über jedes neue Vereinsmitglied.
D’r Gerzner Kari und s‘ejbig Lääbä 2014/15
Aktuelles Stück 2015/16 hemmmer nüd gwunnä?!
www.theater-bennau.ch