Das war 2015 im Caritas - Flüchtlingshaus Mülln „Der Krieg in Syrien und im Nordirak ist die größte humanitäre Katastrophe der Gegenwart.“ (Michael Landau). Deshalb gibt es das Flüchtlingshaus Mülln, deshalb braucht es das Flüchtlingshaus Mülln im Jahr 2015. Einer der Bewohner erzählt von seiner Flucht über das Meer im Februar 2015: Es war kalt, das Boot ging unter, ich erwachte im Krankenhaus in Griechenland, 15 der 50 Flüchtlinge auf diesem Boot sind ertrunken. „Wir sollten in Brücken investieren, nicht in Zäune und in Systeme, die den Tod von Menschen zumindest in Kauf nehmen, statt sie zu retten.“ (Michael Landau) Im ersten Halbjahr 2015 wurden viele SalzburgerInnen auf das Schicksal der syrischen Kriegsflüchtlinge aufmerksam. Fluchtgeschichten von BewohnerInnen wurden portraitiert. „Österreich kann hier einen Beitrag leisten.“ Im April gab es die Mahnwache am Domplatz und im Juni das interreligiöse Gebet in Mülln „Diese Tatsache, dass die Abschottung der Außengrenzen Europas die Ursache für Strapazen, Leid und Tod ist, erschreckt uns und beschämt uns.“ – Gebet am 20.6.2015 Das Jahr 2015 startet in Mülln mit voller Auslastung von 41 BewohnerInnen und schon weit über 50 freiwilligen MitarbeiterInnen, die in den ersten drei Monaten des Bestehens (seit Oktober 2014) begonnen haben, verschiedene Tätigkeitsbereiche zu übernehmen. Die ersten Feste werden gefeiert, die BewohnerInnen erleben neben all der Dramatik viel Wohlwollen und Unterstützung. „Ein Kind ist ein Kind, egal, wo seine Wiege stand.“ - Erster Geburtstag von Maria 02-2015. Kooperationen mit Kultureinrichtungen und verschiedenen Institutionen entwickeln sich weiter: Landestheater, Stadtgalerie, Gewerkschaften, Pfarren, Firmen, Schulen „Wir sind als Einzelne und als Gemeinschaft gefordert.“ Stadtgalerie 04-2015 Die ersten BewohnerInnen erhalten positive Asylbescheide. Das ist natürlich erfreulich, aber so muss auch die intensive Unterstützung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche beginnen. Spätestens vier Monate nach Anerkennung müssen die BewohnerInnen das Haus verlassen. Es werden Informationsveranstaltungen zu Wohnen, Ausbildung und Arbeit durchgeführt. „Wer legal hier lebt soll auch legal hier arbeiten dürfen.“ BiBer Beratung 03-2015 Die Geburt der Zwillinge im April 2015 …und ein aktuelles Foto Es geht nun für etliche BewohnerInnen darum, die Entscheidung zu treffen, ob sie in Salzburg bleiben und hier die Existenz aufbauen werden. Vielen gelingt, dank der Unterstützung von freiwilligen MitarbeiterInnen, der erste Schritt der Wohnungssuche. „Niemanden ist damit gedient, wenn Menschen, die in ihrer Heimat Schreckliches durchlebt haben, unversorgt auf die Straße gestellt werden.“ Übersiedlung in WG 05-2015 Im Haus werden die verschiedenen Dienste von freiwilligen MitarbeiterInnen immer stärker wahrgenommen und durch das freiwillige Organisationsteam koordiniert und professionalisiert: Nachtdienste, Gartenpflege, Deutschkurse, Freizeitangebote, Kinderbetreuung, und und und… Über 200 Nachtdienste im Jahr 2015 durch mehr als 20 freiwillige MitarbeiterInnen Ganzjährige Gartenpflege und Betreuung durch freiwillige MitarbeiterInnen Deutschkurse und Kulturvermittlung durch freiwillige MitarbeiterInnen: 1200 Stunden im Jahr 2015 Ausflüge: Hier zur Festung Hohensalzburg mit Führung 11-2015 „Und ich bin dem Land und vor allem Ihnen allen dankbar für den konkreten Einsatz, das konkrete Engagement, das hinter all den starken und exemplarischen Projekten steckt.“ Kinderbetreuung an den Wochenenden 03-2015. Im Mai wechselt unser Mitarbeiter Baban Mohamad nach England, wo er ein mehrjähriges Stipendium einer Universität erhält. Es folgt ihm Arfan Karim nach, der die gute Betreuung der BewohnerInnen und des Umfeldes fortsetzt. Das Ende des Ramadan wird mit dem Fest des Fastenbrechens gefeiert. Die muslimische Jugend beteiligt sich. Zur Festspielzeit entsteht das Rezept- und Geschichtenheft „Sahtain“ im Flüchtlingshaus Mülln „Wir können die Gesellschaft verändern, jeder und jede Einzelne und wir miteinander – nicht alles, aber fast alles, wenn wir es ändern wollen.“ Fastenaktion der muslimischen Jugend 06-2105 „Die Globalisierung der Migration erfordert auch eine Globalisierung der Nächstenliebe und Zusammenarbeit.“ Gemeinsames Kochen, hier im Green Garden 08-2015 Das Flüchtlingshaus Mülln gestaltet das Besuchsprogramm für Gruppen, Schulkassen und StudentInnen und wirkt bei Informationsveranstaltungen in der Stadt und in den Regionen mit. „Gerade auch die politische Diskussion zeigt die Notwendigkeit einer aufmerksamen, kritischen Öffentlichkeit.“ Besuche von Gruppen im Haus, hier Rotary 09-2015 „Dorfofen – Tradition aus Syrien, erlebbar in Salzburg.“ Beitrag zum Offenen Himmel 10-2015 Viele der BewohnerInnen ziehen aus und bleiben in Salzburg. Neue Familien und Einzelpersonen folgen nach. 97 Personen sind im Jahr 2015 aus dem Flüchtlingshaus ausgezogen. Das bedeutet gerade auch für die freiwilligen MitarbeiterInnen, sich immer wieder auf neue BewohnerInnen und ihre Bedürfnisse einzustellen. „Was dazu nötig ist, ist die Bereitschaft hinzuschauen und nicht wegzuschauen.“ Eine Familie, die im September eingezogen ist, bei einem Ausflug 10-2015 Dank großzügiger EinzelspenderInnen und verschiedenen Charity-Veranstaltungen können viele BewohnerInnen Intensivdeutschkurse besuchen und rasch ein hohes Niveau erreichen. Unverzichtbar dafür sind die vielen Deutschkonversationsstunden im Haus. Ca. 20 freiwillige MitarbeiterInnen unterrichten regelmäßig. „AsylwerberInnen wollen ihre oft hochwertige Ausbildung zum Nutzen aller in die Gesellschaft einbringen“ Sonderfinanzierungen für Deutschkurse seit 02-2015 Die BewohnerInnen werden von vielen Gruppen herzlich aufgenommen und gerade zur Weihnachtszeit mit guten Wünschen, Packerln und Sachspenden beschenkt. Bei tollen Kochaktionen beteiligen sich die BewohnerInnen ihrerseits an den Aktivitäten des Hauses. „Aus der täglichen Arbeit wissen wir, dass der Wunsch nach Arbeit ein sehr großer ist.“ Buffet gekocht für 500 Personen ARGE- Fest 12-2015 „Grundsätzlich geht es, meine ich, um das Recht, dass der Mensch, jeder Mensch in Würde lebt.“ Einladung von Herrn Erzbischof Franz Lackner zur Adventfeier 12-2015 „Wir danken Ihnen für Ihre Bereitschaft, auch weiterhin Not zu sehen und zu handeln. Denn es kommt auch auf Sie an!“ (Michael Landau) BewohnerInnen des Hauses 12-2015 Das Flüchtlingshaus Mülln bedankt sich bei allen, die beigetragen haben, dass das Zusammenleben im Jahr 2015 gelingen konnte. SachspenderInnen: Lebensmittel, Spielsachen, handgestrickte Hauben, Hygieneartikel, Fleischwolf, Spielgerät Garten, Nähmaschinen, Fahrräder, Kinderwägen, Bobbycars, Spielzimmerausstattung, Bettwäsche, Pfannen, Geschirr, Gläser, Hefte, Bücher, Musikinstrumente, Wasserkocher, Föhns, Waschmaschine, Waschmittel, Salatschüsseln, Barspenden, Gutscheine Gemüse, Bioäpfel, Wörterbücher, Filme und CDs, Teppiche, Marmeladen, Schuhe, Mäntel, Pullover, Puzzles, Playmobil, Technik Lego, Lego, Puppen, Plüschtiere, Lernmaterial, Bilder, Lampen, Betten, Matratzen, Papier, Stifte, Plakatschreiber, Direktunterstützung für Pässe und Deutschkurse, Blutzuckermessgerät, Weihnachtsgeschenke,…Firmen: Hofer, DM, Ikea, Bazar im Europark, Goldener Hirsch, Green Garden, Glüxfall, Bosch, Skoda, Palfinger, Lidl…Institutionen: Erzdiözese Salzburg unter der Leitung von Erzbischof Dr. Franz Lackner, Caritas Salzburg unter der Leitung von Caritasdirektor Mag. Johannes Dines, Salzburger Landesregierung, Referat für Familie und Generationen, Pfarren St. Vitalis, Mülln, Gneis, Anif, Barmherzige Schwestern, AK, Gewerkschaft, Vinzibus, Salzburg AG – SVV, Stuben Köstendorf, Volksschule Elsbethen, Schule Mattsee, Borromäum, HAK St. Johann, BRG Hallein, VS Michaelbeuern, Christian Doppler Gymnasium, PMU, Universität Salzburg, Redlands University, Universitätsbibliothek, Abendgymnasium, BFI, VHS, INTO-Diakonie, ÖIF, BiBer, Akzente, Plattform Menschenrechte, Österreichischer Versöhnungsbund, Hausarzt Dr. Radlinger, SALK, Fachärzte, Rotary, SPÖ, Stadtgalerie, Landestheater, Salzburg Musuem, Stiftung Mozarteum, Spielzeugmuseum, Sommerakademie, ARGE Kultur, Literaturhaus, Odeon, Oval, Kindergarten Schanzlgasse, PraktikantInnen (Tschertu, Fischer, Pointner), Muslimische Jugend, Pfadfinder Salzburg, Bondeko, Salzburger Festspiele, Salzburg globale Stadt, Salzburg hilft,…Freiwillige Mitarbeit: Nachtdienste, Konzertbesuche, gemeinsames Kochen, Einladung ins Theater, Hühnerstallbau, Imkern, Schlittenfahren, Spielplatzbesuche, Wochenendausflug, Christkindelmarkt, Deutschkurse, Einzelkonversation, Begleitungen zum Arzt, spontane Übersetzerdienste, Mittagsdienste, Transport zum Carla, Kinobesuch, Vorlesen für Kinder, Nottransporte ins Krankenhaus, GartenhelferInnen, Übersiedlungstransporte, Wohnungssuche, Arbeitsplatzvermittlung, Hausübungsbetreuung…Medien: Salzburger Nachrichten, Kronenzeitung, Salzburger Woche, Salzburger Fenster Rupertusblatt, ORF Fernsehen, ORF Radio, Servus TV, Salzburg 24, CBC-Radio Canada, Bezirksblätter,…
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