Ausgabe 6 als PDF-Datei

Nummer 6
13. bis 26. März 2016
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Neuer Blick auf
Leiden und Tod Jesu
Passion
Vom Held zum Verbrecher
Titelbild: verBUNDen, 2011, Installation von Margaret Marquardt in der evangelischen Stadtkirche Tuttlingen. Bild: © Margaret Marquardt
Editorial
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forumKirche | 6-2016
Eine historische Annäherung an die Leidensgeschichte
Bild: zVg
Menschen, die das erste Mal mit dem
Christentum in Berührung kommen, erschrecken oft beim Anblick eines Kruzifixes. Sie erkennen die ganze Brutalität,
die den Verurteilten am Kreuz getroffen
hat. Jedes Mal, wenn ich mit einer solchen Betroffenheit konfrontiert bin, wird
mir klar, wie abgestumpft ich selbst
gegenüber dieser Realität bin. Ja, diese
grausame Hinrichtung Jesu hat für mich
im Laufe der Jahre eine gewisse Normalität bekommen. Um dieser «Gewöhnung»
entgegenzuwirken, hat man bereits im
Mittelalter das Kreuz am Palmsonntag
verhüllt, um es am Karfreitag mit neuen
Augen zu sehen. Diese alte Tradition greifen Künstler unserer Zeit neu auf (siehe
Titelbild und S. 9).
Eine andere Möglichkeit, sich der Realität
dieses Leidensweges anzunähern,
besteht darin, die gewohnten Worte der
Evangelien aufzubrechen, sich für das
ganz Konkrete zwischen den Zeilen zu
interessieren, wie ein Kriminalist nach
Motivation und Hintergründen zu fragen:
Was hat sich damals abgespielt? Wie
kam es dazu?
Wenn ich mich auf diesen Weg einlasse,
verlieren die letzten Stunden Jesu den Anstrich eines fernen Geschehens, das sich
vor 2000 Jahren abgespielt hat. Ich entdecke Parallelen zum eigenen Leben:
Menschen, die «unten» sind, und solche,
die das Sagen haben, Intrigen und Machtspiele. Damals wie heute siegt Angst über
Gerechtigkeit, gibt es Menschen, die meinen, einen direkten Draht zu Gott zu haben
und für ihn sprechen zu können, geschieht
Verrat, müssen Unschuldige sterben. Und
ich entdecke mich selbst darin: meine Ideale, Zweifel und Schwächen.
Die Leidensgeschichte setzt sich fort –
bis in unsere Zeit. Und wir alle sind ein
Teil dieser Geschichte. Es fragt sich nur in
welcher Rolle: Als ein Freund, der sich
ängstlich aus dem Staub macht? Als ein
Selbstgerechter, dem es vor allem um
sein eigenes Wohl geht? Als jemand, der
seine Macht skrupellos ausspielt? Als eine Machtlose, die einfach nur mitleidet?
Oder als einer, der bereit ist, für das, was
ihm wichtig ist, alles zu geben? Die Leidensgeschichte stellt mir die Frage: Wer
bin ich in diesem menschlichen Zusammenspiel und wer möchte ich sein?
Detlef Hecking, lic.
theol., arbeitet beim
Schweizerischen
Katholischen Bibelwerk und ist Lehrbeauftragter für
Neues Testament
an der Universität
Luzern.
stellt gesehen – Ansprüche auf Meinungsführerschaft und Respekt. Und dazu kamen
Konflikte in der Thora-Auslegung. Das Sabbatgebot und einzelne Reinheitsgebote hat
Jesus z. B. liberal ausgelegt.
Wer die Evangelien über die Hinrichtung
Jesu aufmerksam liest und dahinter die
geschichtliche Wirklichkeit sucht, dem
stellen sich verschiedene Fragen: Warum
musste Jesus sterben? Wie kam es zu seiner Verurteilung? Hätte er sie vermeiden
können? Detlef Hecking, Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle, beleuchtet im
Interview die Hintergründe der Passionserzählungen.
Warum liess der Hohe Rat Jesus festnehmen?
Und warum geschah dies heimlich?
Der Hohe Rat war ja das oberste jüdische
Selbstverwaltungsgremium in Israel zur Zeit
der römischen Besatzung. Er bestand aus 71
angesehenen Sadduzäern und Pharisäern.
Der Hohe Rat griff ein, als Jesus als Pilger
nach Jerusalem zum Pessachfest kam.
Sein Erscheinen hat Aufsehen erregt: Bei
seiner Ankunft wurde er von manchen als
Messias gefeiert, und am folgenden Tag
hat Jesus Händler und Geldwechsler aus
dem Tempel vertrieben. Der Hohe Rat hatte
deshalb – durchaus berechtigt – Angst vor
einem Aufstand gegen die römische Besatzung. Pessach erinnert ja bis heute an die
Befreiung Israels aus Ägypten und weckt
deshalb auch Hoffnung auf Selbstbestimmung und Freiheit. Jerusalem war von Tausenden von Pilgern überfüllt und die römischen Soldaten haben Präsenz markiert.
Jede kleine Unruhe konnte zu einem blutigen Massaker führen, was ein paar Jahre
später auch tatsächlich an einem Pessachfest geschah. Deshalb wollte der Hohe Rat
Jesus möglichst ohne grosses Aufsehen
aus dem Weg räumen.
Der Hinrichtung Jesu ging ein Konflikt voraus. Mit wem eckte Jesus an und warum?
Als Jesus in Galiläa unterwegs war, haben
sich ihm viele Menschen angeschlossen.
Sie waren fasziniert von seiner Ausstrahlung, von seiner Auslegung der Thora (fünf
Bücher Mose), von seiner Gemeinschaft
mit Ausgegrenzten und Armen. Die religiöspolitische Führungsschicht hat aber gerade
dies als Bedrohung wahrgenommen. Diese
Leute haben ihre Ansprüche in Frage ge-
Inhalt
Kirche Schweiz
Pilgern für eine geschwisterliche Kirche
Das Projekt «Kirche mit den Frauen»
6
Kirche ohne Grenzen – Englisch
Gemeinsam einsam
hiv-aidsseelsorge der katholischen Kirche
10
Was bedeutet dies z. B. in Bezug auf das
Sabbatgebot?
Jesus hat sich sehr wohl in der Sabbatpraxis seiner Zeit bewegt und dabei, wie andere auch, das Leben von Menschen über
den Sabbat gestellt.
«Wir wissen nicht genau, ob sich Jesus
selber als Messias bezeichnet hat.»
Schaffhausen
12
«Heiliger Besuch»
Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen
Kurse · Tagungen
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Gottesdienste an den Wochenenden
Filmtipp
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Kalenderblatt · Zum Schluss
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Was war in den Augen des Hohen Rates
das Vergehen Jesu?
Unmittelbarer Anlass für das Eingreifen
des Hohen Rates war die Kritik Jesu am
Tempelbetrieb – konkret die Vertreibung der
Händler und Geldwechsler aus dem Tempel. Das war ein direkter Angriff auf die
Tempelbehörden, auf den Tempelkult und
damit auch auf die jüdischen Führungsschichten. Das hat sie wahrscheinlich am
meisten provoziert.
Auf einer grundsätzlicheren Ebene ging es
aber auch um den hoheitlichen Anspruch
«Ein Stück weit handelte es sich wohl
auch um Eifersucht.»
Letztlich ging es um Macht …
Ja, um den religiösen Führungsanspruch,
um die authentische Auslegung der Thora,
um authentischen Gottes-Dienst, auch im
Sinne eines Gottesbezuges, der im Alltag
sichtbar wird. Jesus hat das endzeitliche
Königtum Gottes verkündet, das jeden
Menschen persönlich und unmittelbar betrifft. Das verträgt sich nur begrenzt mit einer hoch institutionalisierten Religion mit
klaren Regeln, Gesetzen, Priestern und
Tempel. Und mit seiner Königtum-GottesPraxis hatte Jesus viele Anhänger gefunden, die wahrscheinlich die religiösen Führer auch gern für sich gehabt hätten. Ein
Stück weit handelte es sich wohl auch um
Eifersucht.
Die jüdischen Religionsführer durften niemanden hinrichten lassen. Wie brachten
sie den römischen Statthalter dazu, die
Hinrichtung Jesu anzuordnen?
News
■ Anton Rotzetter gestorben
Der Kapuziner Anton Rotzetter ist am
1. März im Alter von 77 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben. Dies
teilt die Gemeinschaft der Kapuziner in
ihrer Todesanzeige mit. Rotzetter war als
Schriftsteller und Dozent auch einem breiteren Publikum bekannt. Er setzte sich aus einer christlichen Haltung für einen respektvollen Umgang mit Tieren ein und gilt als
Kenner der franziskanischen Spiritualität.
■ 130’000 Rosen für guten Zweck
An 700 Verkaufsorten in der Schweiz wurden am 5. März 130’000 Rosen zu Gunsten der Ökumenischen Kampagne verkauft. Dank Einsatz von etwa 4000 Freiwilligen aus rund 850 Kirchgemeinden
und Pfarreien aus der ganzen Schweiz
floss über eine halbe Million Franken in
die Projektarbeit der drei Entwicklungsorganisationen Brot für alle, Fastenopfer
und Partner sein, teilen diese mit.
Nikolai Nikolajewitsch Ge – Was ist Wahrheit? Jesus vor Pilatus (1890)
Jesu. Wir wissen nicht genau, ob sich
Jesus selber als Messias bezeichnet hat.
Historisch lässt sich das schwer beurteilen. Wahrscheinlich eher nicht. Aber Jesus
trat mit einem so grossem Sendungsbewusstsein auf, dass sich die religiösen
Autoritäten in Frage gestellt sahen. Nur
wenige Mitglieder des Hohen Rates haben
sich ernsthaft gefragt: Spricht Jesus im
Namen Gottes wie ein Prophet? Ist er vielleicht sogar der Messias?
Quelle: kath.ch
Bild: www.picture.art-catalog.ru/Wikimedia Commons
Passion
Ja, die Todesstrafe konnte nur der römische Statthalter verhängen. Das bedeutet,
dass der Hohe Rat eine Anklage finden
musste, die diesen zum Handeln zwang.
Der amtierende Statthalter Pontius Pilatus
hatte zwar keine Skrupel, jemanden hinrichten zu lassen, aber er musste dennoch
überzeugt werden.
Und hier kommen die Messiashoffnungen
ins Spiel, die in dieser Zeit sehr vielfältig
waren. Ein Teil dieser messianischen Hoffnungen war auch mit politischer Selbstbestimmung und Freiheit von der römischen
Besatzung verbunden. Jesus hatte zwar keine politische Agenda im engeren Sinne.
Doch der Hohe Rat hat die Vielschichtigkeit
der Messiashoffnungen für seine Ziele genutzt: Er übergab Jesus mit dem Vorwurf, er
habe sich als König der Juden bezeichnet.
Das stimmte zwar nicht, aber es war eine
mögliche Übersetzung des Messiastitels
für die Römer. Das zwang Pilatus zum Handeln. So hat er den Prozess übernommen,
und angesichts dieser Anklage war ein
Todesurteil zu erwarten.
In den Evangelien kommt Pilatus relativ
gut weg …
Es ist möglich, dass Pilatus nicht gerade
erfreut war über diesen Prozess. Vielleicht
hat er auch gemerkt, dass er in religiöse
Auseinandersetzungen eingespannt werden
sollte und hat sich deshalb gesträubt.
Entscheidend ist aber, dass die Evangelien
erst 40 bis 60 Jahre nach der Kreuzigung
(Fortsetzung auf Seite 4)
■ Studie zu Wasserkraftwerk verlangt
Die katholische Kirche in Kolumbien fordert
eine Untersuchung zu Umweltauswirkungen
des umstrittenen Wasserkraftwerks El
Quimbo in der südkolumbianischen Provinz
Huila. Der Leiter für Sozialpastoral der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Hector
Fabio Henao, sagte, die Folgen für die Anwohner, die überwiegend vom Fischfang
lebten, seien besorgniserregend. Er forderte
Korrekturen in der Projektplanung.
■ Netzwerk für Kirchenrechtlerinnen
Frauen sollen im katholischen Kirchenrecht künftig eine grössere Rolle spielen.
Die Internationale Vereinigung der Generaloberinnen katholischer Frauenorden
will dafür ein Netzwerk für Kirchenrechtlerinnen gründen, wie die Präsidentin der
Vereinigung, Carmen Sammut, ankündigte. Das Kirchenrecht sei von zentraler Bedeutung, um Vorschläge für umfangreichere Aufgaben von Frauen in der Kirche zu
erarbeiten, so Sammut.
■ Katholische Kirche wächst
Nach den neusten statistischen Angaben
des Vatikans steigt die Zahl der Katholiken
weltweit schneller als die der Weltbevölkerung. Zwischen 2005 und 2014 nahm die
Zahl der Katholiken demnach um 14,1 Prozent von 1,115 Milliarden auf 1,272 Milliarden zu. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 10,8 Prozent. Der Anteil
der Katholiken an der Weltbevölkerung
stieg von 17,3 auf 17,8 Prozent.
kath.ch/Red.
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Passion
(Fortsetzung von Seite 3)
geschrieben wurden. Zwischen dem Mehrheitsjudentum, das Jesus nicht als Messias anerkannte, und den frühchristlichen
Gemeinden wurde der Graben immer tiefer,
die Konflikte schärfer, der Ton gehässiger.
Ausserdem hatte es einen Krieg zwischen
der jüdischen Bevölkerung und der römischen Besatzungsmacht gegeben. Jerusalem und der Tempel waren zerstört. Aber
die Römer hatten immer noch die Macht im
ganzen Reich. Es war auch die Zeit, in der
sich das Christentum auszubreiten begann
und die Evangelisten deshalb bestrebt
waren, die römischen Behörden zu entlasten, um nicht als antirömische Unruhestifter in ihrer eigenen Zeit dazustehen. Dies
alles ging in der Darstellung der Evangelien
tragischerweise zu Lasten des Hohen Rates und des Mehrheitsjudentums, zum Teil
auch auf Kosten der Treue zu den historischen Fakten.
Der Hohe Rat wollte zwar die Verurteilung
Jesu, war aber nicht der Hauptverantwortliche. Das Todesurteil hat Pilatus gefällt.
«Todesstrafe als Kreuzigung ist der
Versuch, jemand auf die schlimmste
Weise zu entwürdigen, ihn als Person
zu zerstören.»
Was bedeutete das Urteil «Kreuzigung»?
Die Kreuzigung war die grausamste Todesstrafe bei den Römern, weil die Opfer so
langsam starben und dabei noch öffentlich
ausgestellt waren. Todesstrafe als Kreuzigung ist der Versuch, jemand auf die
schlimmste Weise zu entwürdigen, ihn als
Person zu zerstören. Deshalb durfte diese
Strafe auch nicht über römische Bürger verBild: www.picture.art-catalog.ru/Wikimedia Commons
Welche Rolle spielt «das Volk» bei dieser
Entscheidung?
Eigentlich eine sehr kleine. Die Verhaftung
Jesu fand nachts statt, der Prozess frühmorgens. Bevor die meisten Menschen in Jerusalem mitbekommen haben, was da los war,
war Jesus schon gekreuzigt. Für die Urteilsfindung spielt das Volk also keine Rolle.
Die Evangelien erzählen jedoch, dass «die
Volksmenge» vor dem Amtssitz des Statthalters die Freilassung des Barabbas an-
hängt werden. Aber nichtrömische Bürger –
Sklaven, Aufständische, besonders viele
Juden – wurden häufig als Abschreckung
auf öffentlichen Plätzen gekreuzigt.
stelle von Jesus gefordert hätte. Diese
Aussage muss man relativieren. An diesem
Ort war nur für wenige Dutzend Menschen
Platz. Das war nicht mal ein Bruchteil der
Bevölkerung Jerusalems, sondern nur ein
paar Menschen, die zufällig da waren, vielleicht auch ein paar Claqueure, die andere
aufgehetzt haben.
Genau diese Szene hat aber im Mittelalter
unsägliches Leid über Tausende von Juden
gebracht, wo z. B. nach den Karfreitagspredigten Pogrome gegen jüdische Gemeinden
begangen wurden mit dem Vorwurf des Gottesmordes. Dagegen hat das Zweite Vatikanisches Konzil deutliche Worte gefunden
und hat diesen Vorwurf sowohl auf der historischen als auch theologischen Ebene
scharf kritisiert. Es stellte klar, dass man
eben weder alle Juden damals noch die
Juden heute verantwortlich machen könne
für den Tod Jesu.
Nikolai Nikolajewitsch Ge – Golgotha (1893)
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forumKirche | 6-2016
Hätte Jesus dieses Ende vermeiden können?
Theoretisch ja, wenn Jesus aus Jerusalem
geflohen wäre. Diese Möglichkeit lag ja auf
der Hand: Der Weg vom letzten Abendmahl
hinunter ins Kidrontal zum Garten Gethsemane hätte ihm Gelegenheit dazu gegeben.
Ein paar Schritte weiter auf den Ölberg hinauf und Jesus wäre in einer halben Stunde
in der Wüste Juda gewesen, auf dem Weg
nach Jericho. Da hätte ihn kein Trupp der
Hohenpriester mehr gefunden. Das ist interessanterweise auch der Weg, den König
David 1000 Jahre zuvor eingeschlagen hatte, als er vor seinem Sohn Abschalom floh.
Doch Jesus wählt genau diesen Weg nicht.
Im Garten Gethsemane betet er und lässt
sein Schicksal auf sich zukommen. Die
Evangelien erzählen, dass er dort zu seiner
Entscheidung findet, dazubleiben. Dass
Jesus nicht flieht, lässt tief in seine Seele
blicken. Flucht oder gewaltsamer Widerstand kommen für ihn nicht in Frage. Jesus
bleibt seiner Königtum-Gottes-Verkündigung treu. Königtum Gottes – damit verbindet sich ein unbedingtes Vertrauen auf das
Wirken Gottes auch im Alltag – das bedeutet Feindesliebe und Gewaltfreiheit. Das alles hätte Jesus aufgeben müssen, wenn er
geflohen wäre.
Daran knüpft die christliche Theologie auch
an, wenn sie heute von seiner Selbsthingabe spricht. Jesus ist zwar nicht freiwillig,
aber ohne Widerstand in den Tod gegangen. Und seine Worte beim letzten Abendmahl zeigen, dass er damit eine Hoffnung
auf Gottes Wirken über seinen eigenen Tod
hinaus verbunden hat.
Jesus ist also seiner Vision treu geblieben…
Ja, diese Hingabe ist auch der inhaltliche
Kern der Kreuzesnachfolgesprüche: «Wer
sein Leben retten will, wird es verlieren;
wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.» (Lk 9, 24) Das ist
Jesu eigener Weg. Diesen Weg sind seitdem sehr viele gegangen: Oscar Romero
als Bischof in El Salvador vor 35 Jahren
oder auch heute Christinnen und Christen
im syrischen Bürgerkrieg, die der Not nicht
um jeden Preis ausweichen.
Interview: Detlef Kissner
Weltwassertag 2016
Eine kostbare Selbstverständlichkeit
Bild: Pixabay.com
Ausstellung zum Thema «Süsswasser» im Naturmuseum Thurgau
Nur drei Prozent des Wassers auf der Erde sind Süsswasser.
Der Weltwassertag am 22. März ist Anlass, sich über die Herkunft und Qualität
des Trinkwassers Gedanken zu machen
und den eigenen Umgang damit zu hinterfragen. Das Naturmuseum Thurgau in
Frauenfeld befasst sich in der Sonderausstellung «Süsswasser: Quelle des Lebens»
auf unterschiedliche Weise mit der kostbaren Ressource.
Ob morgendliche Dusche, WC-Spülung oder
saubere Kleidung – Trinkwasser ist für uns
eine Selbstverständlichkeit. Doch sind nur
drei Prozent des Wassers auf dieser Erde
überhaupt Süsswasser. Umso sorgsamer
und nachhaltiger sollte mit der lebensspendenden Ressource umgegangen werden.
Gerade der heisse und trockene Sommer
und Herbst 2015 haben eindrücklich aufgezeigt, wie das scheinbar überflüssige Nass
zu einem begehrenswerten Gut wird. Nicht
nur das Klima verändert sich, auch die
grösser werdende Gesellschaft und die
Wirtschaft sind im Wandel und beeinflussen den Wasserkreislauf, die Gewässer
und die Wassernutzung in der Schweiz.
Unterwasserbilder im Süsswasser
Zu diesem Thema gibt es bis 22. Mai im
Naturmuseum die Sonderausstellung
«Süsswasser: Quelle des Lebens». Der
Fokus liegt auf der Fotoausstellung des
Schweizer Fotografen Michel Roggo. Dieser
spezialisierte sich auf Süsswasserlebensräume, die er während fünf Jahren im
«Freshwater Project» auf allen Kontinenten
dokumentierte. «Eine sehr ungewöhnliche
Idee, da sonst meist Unterwasserbilder im
Meer gemacht werden», sagt Museumsdirektor Hannes Geisser. Entstanden sind eindrückliche Bilder, die mit ihrer Farbigkeit und
ihrem Facettenreichtum überraschen. Erstaunlich auch, wie vielfältig die Unterwasserwelt in der Schweiz sich präsentiert.
Erkenntnisse für die Zukunft
Da das Naturmuseum aber keine Kunstgalerie sei, wurde die Ausstellung mit wissenschaftlichen Fakten zur Wassernutzung ergänzt. «Wir haben als Museum ja einen
Bildungsauftrag», sagt Geisser. Diesen
sieht er besonders bei diesem Thema als
sehr relevant an. Er findet, dass ein sorgsamer Umgang mit Süsswasser in der breiten
Bevölkerung noch nicht richtig angekommen ist. Bei der Forschung hingegen wird
das Thema auf hohem Niveau angegangen,
wie die Ausstellung «Nachhaltige Wassernutzung» des Schweizerischen Nationalfonds
SNF beweist. Sieben Themenblöcke geben
fundiert Auskunft über z. B. schwindende
Gletscher oder zunehmende Trockenheit. Es
ist offensichtlich, dass sich die Schweizer
Forschung um die Bedeutung des Wassers
bewusst ist und Erkenntnisse erlangt, die in
der Zukunft zum Tragen kommen.
Hohe Wasserqualität
Dass der Thurgau bezüglich Süsswasser
bevorzugt dasteht, ist einerseits dem Bodensee zu verdanken. Dieser ist Wasserreservoir für 4.5 Mio. Menschen. «Aber
auch das Thurtal und lokale Grundwassergebiete gehören zu den Wasserversorgungen», sagt Heinz Ehmann, Leiter Abteilung
Gewässerqualität und -nutzung beim Amt
für Umwelt im Thurgau. Ausserdem ist die
Wasserqualität des Bodensees sehr gut;
kein Vergleich zu den 80er-Jahren, in denen
der Phosphatgehalt zu hoch war. Ganz
selten komme es vor, dass Grundwasser
einen zu hohen Nitratgehalt wegen der Felddüngung aufweise, so Ehmann. Dass die
Bevölkerung beim Thema Nutzwasser empfindlich reagiere, zeige sich jeweils, wenn
Wasserknappheit herrsche oder Wasser
verunreinigt sei. «Genügend und einwandfreies Trinkwasser ist bei uns eine Selbstverständlichkeit.»
Wasserverbrauch sinkt
Auf den sorgsamen Umgang mit Wasser
hinzuweisen, ist nicht Hauptanliegen seiner
Abteilung. Darum kümmern sich die Wasserversorger. «Aber wir unterstützen gerne
solche Aktionen wie z. B. die Sonderausstellung im Naturmuseum.» Erfreulich ist,
dass der Wasserbedarf seit 2005 kontinuierlich abnimmt: von damals 370 Ltr. pro
Kopf pro Tag auf 300 Ltr. Ein Durchschnittswert, in den die landwirtschaftlichen Betriebe und die Industrie mit eingeschlossen
sind. Eine Herausforderung sieht Ehmann
in der Erwärmung des Bodensees: «Durch
die höheren Wassertemperaturen ist der
biologische Prozess intensiver.» Plötzlich
gebe es Algen, die es vorher nicht gab.
Auch Neozoen (gebietsfremde Tiere) verändern das Ökosystem und haben eine noch
unbekannte Auswirkung auf das Trinkwasser. In Zukunft, so glaubt Ehmann, wird der
Aufwand für gutes Wasser grösser werden.
Claudia Koch
■
Nähere Infos zur Ausstellung:
www.naturmuseum.tg.ch
forumKirche | 6-2016
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Kirche Schweiz
Pilgern für eine geschwisterliche Kirche
Bild: Sibylle Peter
Das Projekt «Kirche mit den Frauen»
Lea Stocker, Felix Gmür, Hildegard Aepli, Irene Gassmann stellen das Projekt «Kirche mit den Frauen» vor.
Eine postmoderne Katholikin, eine Klosterfrau, ein Bischof und eine langjährige
Pastoralassistentin präsentierten am
19. Februar in Bern das Projekt «Kirche
mit den Frauen». Dieses will dem Papst
das Anliegen überbringen, dass Frauen in
der katholischen Kirche in Entscheidungsprozesse einbezogen werden sollen. Hierfür pilgert eine Kerngruppe zu Fuss von
St. Gallen nach Rom.
«Ist nicht jetzt, mit diesem Papst, der Zeitpunkt gekommen, um nach Rom zu pilgern
für eine geschwisterliche Kirche?» So schildert Hildegard Aepli, Pastoralassistentin,
einen Geistesblitz vor zweieinhalb Jahren,
der zum Projekt «Kirche mit den Frauen»
führte: Männer sollen in Zukunft nicht mehr
ohne Frauen über Funktion und Rolle der
Frauen in der katholischen Kirche entscheiden – dieses Anliegen möchte eine siebenköpfige Pilgergruppe am 2. Juli in Rom
Papst Franziskus überbringen. Dafür nehmen sie 1000 km unter die Füsse und
hoffen, dass 1000 weitere Personen bei
der Ankunft in Rom dabei sein werden.
Unterstützung zweier Bischöfe
Dass das Anliegen nicht nur von Frauen
getragen wird, bestätigt die Anwesenheit von
Bischof Felix Gmür an der Medienorientierung. Gmür will ebenso wie der St. Galler Bischof Markus Büchel in Rom sein, wenn die
Pilgergruppe dort eintrifft. «Eine Kirche ohne
die Frauen, das wäre ein Irrsinn!», begründet
Gmür in Bern seine Unterstützung des Projekts. Er wisse aus Erfahrung, wie gut es
sei, wenn Frauen in kirchliche Entschei6
forumKirche | 6-2016
dungsprozesse einbezogen würden. Nicht
weil sie besser wären, sondern «weil sie dazugehören, weil jeder und jede ihre und seine Stimme einzubringen hat», so der Bischof
von Basel. Ihm gefällt das Bild des Pilgerns
auf ein Ziel hin: «Die Kirche ist nicht am Ziel,
wir pilgern auf ein Ziel hin. Das ist ein Prozess, den ich unterstützen möchte.»
Das genaue Ziel ist denn auch offen: Die
Initianten bitten darum, dass ein gemeinsamer Dialogprozess in Gang kommen möge.
Entsprechend tritt die Gruppe nicht für das
Frauenpriestertum ein – ein Begriff, der an
der Medienorientierung gar nicht fällt. «Wir
wollen pilgernd eine Grundlage für einen
Dialog schaffen. Daher sagen wir nicht,
welches Thema zuerst drankommen soll»,
entgegnet Hauptinitiantin Aepli auf die
entsprechende Frage von kath.ch.
Priorin pilgert mit
«Wer die Frauen nicht hören will, schneidet
sich von wertvollen Erfahrungen und Charismen ab», sagt Irene Gassmann, Priorin
des Benediktinerinnenklosters Fahr, die im
Projekt-Kernteam mitwirkt. Denn schon die
Benediktsregel spreche davon, dass der
Abt in Entscheidungen alle Brüder und
Schwestern anhören soll, erläutert die Ordensfrau, die selber eine Teilstrecke mitpilgern will – und zwar im Pilgergewand und
nicht im Ordenskleid, wie sie gegenüber
kath.ch verrät.
Direkter formuliert es Lea Stocker, Ärztin
und Mitpilgerin. Die katholische Kirche habe
in gewissen Fragen «den Anschluss an die
Realität verloren», sagt die 36-Jährige, die
sich als «Frau der Postmoderne, die an Gott
glaubt» bezeichnet. «Ich akzeptiere, dass
die katholische Kirche langsam ist, aber ich
akzeptiere nicht, dass sie still steht. Weil
die katholische Kirche mir wichtig ist!»
Hoffen auf Papstaudienz
Der Ort der Medienorientierung – die Krypta
der Dreifaltigkeitskirche – und zwei symbolhafte Gegenstände verdeutlichen, dass es
den Initiantinnen und Initianten nicht bloss
um ein kirchenpolitisches, sondern durchaus
um ein spirituelles Anliegen geht: Ein dicker
Reissverschluss soll zeigen, dass die Verbindung von Mann und Frau über Christus
geschieht – dargestellt im Schieber des
Reissverschlusses. Auf dem Pilgerweg wird
ausserdem ein Läufer mitgetragen, ein 150
Jahre altes Stück Leinen, von Ordensfrauen
gewoben und von einer Ordensfrau aus dem
Kloster Eschenbach (LU) bestickt mit den
Namen des Kernteams und mit wichtigen
Daten des Projekts. Es enthält 32 Fächer, in
denen Anliegen anderer Menschen mitgetragen werden sollen. Das Kernteam hofft, mit
Papst Franziskus Eucharistie zu feiern oder
gar eine Audienz bei ihm zu bekommen. Zwei
handgeschriebene Briefe hat der Papst in
dieser Sache bereits erhalten. Von der Antwort aus dem Vatikan, Papst Franziskus nehme im Juli keine öffentlichen Auftritte wahr,
lassen sich die Pilgernden nicht entmutigen:
«Der Papst hat sich schon öfters nicht an Regeln und Vorgaben gehalten», schmunzelt
Hildegard Aepli hoffnungsvoll.
Sylvia Stam/Red.
■
Nähere Infos: www.kirche-mit.ch
Kino und Kirche
Journalisten im Dilemma
«Spotlight» leuchtet Kirchenskandal aus
Ein Redaktionsteam des Boston Globe
deckte 2001 die Missbrauchsfälle in der
katholischen Kirche auf. Der Film «Spotlight» macht den Fall zum Thema. Nicht nur
Bischöfe sollten sich den Film ansehen.
Auch für Journalisten ist er ein Lehrstück.
nalisten, insbesondere für katholische. Die
Reporter Michael Rezendes (Mark Ruffalo),
Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und der
Rechercheur Matt Carroll (Brian D’Arcy
James) müssen zunächst ihre eigene Befangenheit überwinden: Sie alle sind katholisch erzogen worden. Sie stehen im Dilemma zwischen ethischem Anspruch und
Loyalität zur Kirche. Als deutlich wird, dass
die Vertuschung von Missbrauchsfällen ein
System hat, geraten die Journalisten an ihre Grenzen.
Der neue Chefredaktor Martin «Marty»
Baron (Liev Schreiber) ist nicht katholisch
wie die meisten seiner Kollegen. Er kennt
niemanden in Boston und ist nicht in Beziehungen gebunden. Er ist es, der seine Leute auf den Weg bringt, das System des Verdeckens und Verschweigens aufzudecken.
Die Journalisten müssen schwierige Entscheide fällen: zwischen ihrer individuellen
Moral, den ethischen Berufsstandards und
den Eigeninteressen von mächtigen Gruppen wie Rechtsanwälte und kirchliche Entscheidungsträger.
Besonders überzeugend ist «Spotlight»
dort, wo er offen legt, dass die Journalisten
auch Teil des Systems sind. Erste Berichte
wurden bereits 1993 durch die Redaktion
des Boston Globe veröffentlicht, ausge-
Gekonnt auf den Punkt gebracht
Das Verdienst dieses Spielfilms liegt jedoch nicht darin, dass er die Aufdeckung
der Missbrauchsskandale in den USA nacherzählt, sondern wie er das tut. Der grosse
Gewinn besteht darin, dass er Journalisten
und Journalistinnen als moralische Subjekte zeigt, die ihre Berufsstandards haben
und diese auch in schwierigen Situationen
zu befolgen versuchen.
Das Recherche-Team des Boston Globe –
zuständig für die Investigation in komplexen Fällen – heisst «Spotlight». Der titelgebende Ausdruck «Scheinwerfer» hat eine
doppelte Bedeutung. Einerseits geht es darum, Licht in verdeckte und verborgene Geschichten zu bringen und diese aufzudecken. Der Scheinwerfer wird aber auch den
«Kriegsschauplatz Nachrichtenredaktion»
gerichtet. Das wird im Stil der grossen Journalistenfilme so intensiv, authentisch und
mit einer derart engagierten Besetzung
beleuchtet, dass man den Glauben an den
guten Journalismus nicht verliert.
Das katholische Dilemma
Das Drehbuch von Josh Singer und Tom
McCarthy enthält wichtige Zugänge für Jour-
Herausforderung für kirchliche Redaktionen
Kirchlichen Redaktionen stehen genau in
diesem Spannungsfeld zwischen dem ethischen Anspruch des Berufs und der Loyalität
zu einer Kirche, die sie als «Mutterhaus» betrachten. Durch den Glaubwürdigkeitsverlust
der Institution Kirche in den vergangenen 20
Jahren ist diese Spannung immer grösser
geworden. Ein Dilemma, dem sich keine katholische Journalistin, kein konfessionell verpflichteter Journalist entziehen kann. Nur
wer diese Spannung anerkennt, kann glaubwürdig sein.
Das echte Reporterteam des Boston Globe
bekam für seinen Artikel 2003 verdient den
Pulitzer-Preis. Auch der Film hat nun mit
dem Oscar für den Besten Film die höchsten Würden Hollywoods erhalten. «Spotlight» ist ein ethisches Modell für die Arbeit
von Medienschaffenden und ein wichtiges
Lehrstück für die katholische Kirche in ihrem Umgang mit den Medien.
Charles Martig /Red.
Bild: © 2016 Praesens Film AG
«Alle Bischöfe und Kardinäle sollten diesen
Film sehen», sagt Erzbischof Charles Scicluna
von Malta, «weil sie verstehen müssen, dass
Berichterstattung die Kirche retten wird, nicht
das Schweigen.» Scicluna war lange Jahre
zuständig als Strafverfolger von klerikalem
Kindsmissbrauch im Vatikan. Der Film
«Spotlight» löst also in der Kirche wichtige
Impulse aus. Doch er ist genauso wichtig
für Journalistinnen und Journalisten. Denn
er enthält ein ethisches Modell.
Regisseur Tom McCarthy verwendet das
Genre des spannend und sorgfältig erzählten Journalisten-Films, der im WatergateSkandal-Film «All the President’s Man»
(1976) mit Dustin Hofmann und Robert
Redford sein grosses Vorbild hat. «Spotlight»
geht sein Thema nicht skandalisierend an.
Vielmehr zeigt er sehr genau, wie Mechanismen und Arbeitsweisen im Newsroom funktionieren, lebensnah und realistisch.
rechnet unter der Leitung eines Kollegen aus
dem Spotlight-Team. Das Schuldeingeständnis einer wichtigen Identifikationsfigur des
Films – wahrhaftig durch Michael Keaton
verkörpert – ist sehr überzeugend.
Szene aus dem Film «Spotlight»
forumKirche | 6-2016
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Inserat · Umwelt und Gerechtigkeit
Hilfe beim Stromsparen
Förderprogramm für Kirchgemeinden
Aushilfs-Mesmer|in 30%
Rund die Hälfte aller Kirchen in der Schweiz ist elektrisch beheizt –
das verschlingt viel Strom. Aber auch bei der Beleuchtung und der
Warmwassererzeugung besteht in vielen Schweizer Kirchen, Kirchgemeindehäusern und Pfarrhäusern grosses Stromsparpotenzial.
Das Förderprogramm ProChileWatt unterstützt deshalb in den kommenden drei Jahren Schweizer Kirchgemeinden, die ihren Stromverbrauch senken möchten, mit Fördergeldern und Beratung.
Es erwarten Sie folgende Aufgabenbereiche:
• Vorbereitung, Betreuung und Nachbearbeitung von
liturgischen Feiern
• Pflege, Reinigung und Instandhaltung unserer kirchlichen und
weltlichen Liegenschaften
• Erstellung von Blumenschmuck für unsere Kirche und Kapelle
• Umgebungsarbeiten wie z. Bsp. Schneeräumung, Schneiden
von Hecken und Rasen sowie die Reinigung von Plätzen
• Allgemeine Dienstleistungen im pfarreilichen Alltag
Bei ProChileWatt mitmachen können Kirchgemeinden mit einer
elektrisch beheizten Kirche, die über keine programmierbare
Heizungssteuerung verfügt. Die Hauptmassnahme des Förderprogramms ist der Einbau einer Heizungssteuerung, die die Heizelemente in der Kirche optimal ansteuert. Dadurch sinkt der Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent, und die Kirchgemeinde kann bei
der Stromrechnung mehrere Tausend Franken pro Jahr sparen.
ProChileWatt übernimmt bis zu 40 Prozent der Investitionskosten
für den Einbau der Heizungssteuerung.
Zur Entlastung und Ablösung unseres Haupt-Mesmers suchen
wir per 1. Juni 2016 oder nach Übereinkunft einen
Ihr Profil:
• abgeschlossene Berufsausbildung als Fachfrau/Fachmann
Betriebsunterhalt EFZ oder gleichwertige Ausbildung sowie
Bereitschaft zur Sakristanen Weiterbildung.
• handwerkliche Grundausbildung oder ausgewiesene
handwerkliche Begabung
• katholische Konfession und Interesse am kirchlichen Leben
in der Pfarrei
• Teamfähigkeit, angenehme Umgangsformen, pflichtbewusst
und ehrlich
• Flexibilität (unregelmässige Arbeitszeiten, Abend- und
regelmässig auch Wochenenddienst)
• Führerausweis Kat. B
Wir bieten:
• einen interessanten, verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit zeitgemässen Anstellungsbedingungen.
Sind Sie eine zuverlässige und ambitionierte Persönlichkeit, die
gerne diese Verantwortung übernimmt und Ihr Knowhow engagiert und erfolgreich umsetzen möchte? Dann senden Sie uns
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen inkl. Foto bis am
15. April 2016 zu.
Gezielte Beratung
Kirchgemeinden profitieren bei ProChileWatt aber nicht nur finanziell. Sie erhalten auch eine gezielte Beratung: Auf Kirchen spezialisierte Stromsparprofis prüfen, welche Stromsparmassnahmen sich
für die Kirchgemeinde zusätzlich zur Heizungssteuerung eignen
und begleiten sie bei der Umsetzung. Die Stromsparprofis stellen
zudem sicher, dass nur Kirchgemeinden am Förderprogramm teilnehmen, für die sich die Investition in eine Heizungssteuerung
auch lohnt.
ProChileWatt ist Anfang März gestartet und läuft bis Ende 2018 in
der ganzen Schweiz. Ziel des Förderprogramms ist, dass Schweizer
Kirchgemeinden dank den geförderten Stromsparmassnahmen pro
Jahr rund 1,7 Gigawattstunden Strom sparen. Das entspricht dem
jährlichen Verbrauch von 340 Haushalten. Kirchgemeinden können
so dazu beitragen, den Stromverbrauch in der Schweiz zu reduzieren und die Energiewende zu unterstützen.
oeku Kirche und Umwelt/Red.
■
Nähere Infos: www.pro-chilewatt.ch oder Kurt Aufdereggen,
oeku Kirche und Umwelt, T 031 398 23 45
Kath. Kirchgemeinde Sulgen, Josef Schurtenberger, Präsident
Kirchenvorsteherschaft, Breitestrasse 1, 8575 Bürglen
Tel. 079 696 24 90 oder per Email an: [email protected]
«Wer Waffen sät …»
Ulrich Tilgner spricht in Romanshorn
Der traditionelle Internationale Bodensee-Friedensweg führt dieses
Jahr am Ostermontag, 28. März, nach Romanshorn. Besammlung ist
um 10:30 Uhr auf dem Bahnhofplatz. Die 600 erwarteten Teilnehmer
begeben sich dann auf einen Ostermarsch durch die Stadt mit drei
Stationen: die erste zum Thema «Integration», die zweite zum Gedenken an 30 Jahre Tschernobyl und 5 Jahre Fukushima (mit der Regisseurin Aya Domenig) und die dritte zum Protest gegen nicht akzeptable Freihandelsabkommen und für eine Machtbeschränkung der
Konzerne (mit Schriftsteller Jochen Kelter). Danach (um ca. 13 Uhr,
bei Regen oder Kälte um ca. 12.15 Uhr) folgen zwei Vorträge in der
8
forumKirche | 6-2016
katholischen Kirche zum aktuellen Flüchtlingsthema: Die Schriftstellerin Melinda Nadj Abonji spricht über «Türen auf für Flüchtlinge» und
der Fernsehjournalist Ulrich Tilgner «Wer Waffen sät, wird Flüchtlinge
ernten!»
Nach einer warmen Suppe besteht die Möglichkeit, an Gesprächsrunden mit den Rednerinnen und Rednern teilzunehmen.
Arne Engeli/Red.
■
Nähere Infos: www.bodensee-friedensweg.org
Bild: © Margaret Marquardt
Kunst + Glauben
verBUNDen, 2011,
Installation von
Margaret Marquardt
in der evangelischen
Stadtkirche Tuttlingen
verBUNDen
Anstelle eines Fastentuchs hat die Künstlerin 2011 in der evangelischen Stadtkirche
Tuttlingen den Leib Jesu wie bei einem Verletzten mit Mullbinden eingebunden. Kein
Körperteil ist mehr zu sehen, nur die Gestalt eines Schwerverletzten, dessen Körper durch den Verband geschützt und stabilisiert wird. Die Verbindungen zum und mit
dem Kreuz geben ihm wie bei jemandem
mit einem Arm- oder Beinbruch zusätzlichen Halt.
dürftiges, sauberes «Kleid», das seine Blösse bedeckt und Heilung signalisiert. Arnold
Stadler schreibt in seinem Buch «Da steht
ein grosses JA vor mir» (S. 19) zu dieser
Arbeit: «Das Heile ist das Ganze. Verbinden
ist immer Heilen. Ein Joint Venture aus Jenseitigem und Diesseitigem, aus Oben und
Unten, Göttlichem und Menschlichem, Heilem und Heilungsbedürftigem, von Innen
und Aussen, hier und dort. Dem Heilsverlangen des Menschen und der ganzen
Schöpfung entspricht das Heilsangebot
des Kreuzes, das von der Künstlerin gesehen und einbezogen wird in ihr Heilskonzept. Der Lichtstrahl – der vor dem Kreuz
vertikal den Kirchraum quert – vergegenwärtigt den Vorrang des Gnadenhaften vor
dem Machbaren des Heils und des Heilens. In diesem Licht ist auch der Lichtstrahl zu sehen.»
Die Stoffbinden erzählen auch, dass jemand Barmherzigkeit gezeigt hat und sich
der Verlassenheit des Gekreuzigten angenommen hat. Durch die Intervention der
Künstlerin wurde dem Gekreuzigten Zuwendung und Fürsorge zuteil. Er erhielt ein not-
Als rotes Band flankiert dieser «Lichtstrahl»
die Verhüllung, mit seiner Farbe an das Blut
erinnernd, das pulsierende Leben, die
Macht der Liebe. Es symbolisiert Gottes
VerBUNDenheit mit seinem Sohn und durch
ihn mit allen Menschen, insbesondere den
Ein ungewohnter Anblick: Die Holzfigur von
Jesus am Kreuz ist mit weissen Stoffbinden
umwickelt. Margaret Marquardt führt damit
die Tradition fort, während der Fastenzeit
Kreuze in der Kirche zu verhüllen. Sie werden den Augen der Gläubigen entzogen, damit sie nach dem «Bilderfasten» seine Botschaft mit neuen Augen sehen können.
Verachteten, Leidenden und Sterbenden.
Mit seinem Erbarmen bleibt Gott allen Menschen nahe, selbst in ihrer grössten Verlassenheit. Der verbundene Körper verbirgt
und offenbart gleichzeitig sein geheimes
Wirken. Dies wird auch in der Ähnlichkeit
des Verbundenen mit dem Kokon einer
Raupe deutlich, in dessen Verborgenheit
sie in einen Schmetterling verwandelt wird
und sich ihr eine völlig neue Lebensdimension eröffnet. Der verbundene Gekreuzigte
lässt die Zeit und den Zustand zwischen
Tod und Auferstehung spüren, bei dem das
Vergangene verhüllt und das Kommende
angedeutet, aber noch nicht offenbar ist.
Patrik Scherrer
■
«Heilung» – eine Installation von Margret
Marquardt zur Leidensgeschichte ist bis
zum 30. März im Fraumünster in Zürich
zu sehen.
forumKirche | 6-2016
9
Ökumenische Kampagne · Kirche ohne Grenzen – Englisch
Einsatz für mehr Gerechtigkeit
Gemeinsam e
Porträt eines engagierten Entwicklungsarbeiters
hiv-aidsseelsorge der katholisc
Der Abend, zu dem die Romanshorner Pfarrei einlädt, verspricht spannend zu werden:
Jules Rampini-Stadelmann – Theologe, Entwicklungsarbeiter und Biobauer – wird am
16. März über das Thema «Was Gold und
Geld nicht wert ist» reden. forumKirche
sprach mit ihm über seine Erfahrungen in
Auslandseinsätzen und sein entwicklungspolitisches Engagement.
Mitten in der Stadt Zürich beherbergt die
katholische Kirche des Kantons Zürich die
Anlaufstelle hiv-aidsseelsorge für HIV-Betroffene und bereits an Aids erkrankten
Menschen. Kirche ohne Grenzen besuchte
vor Ort drei Betroffene und den beauftragten Seelsorger Bruno Willi (45), um mit ihnen über das Leben mit dieser Krankheit
zu sprechen.
Überrissene Projekte
2001 kehrte Jules Rampini mit seiner Frau
in die Schweiz zurück und übernahm den elterlichen Hof im Napfgebiet. Hier konnte er
seine Liebe zur Landwirtschaft mit seinem
Engagement in der Erwachsenenbildung
und Theologie verbinden. Neben dem Thema «Ernährungssicherheit» beschäftigte ihn
vor allem die Zerstörung von Lebensräumen weltweit.
Bereits in Peru habe er die ersten Konflikte
mit der Holzwirtschaft mitbekommen. «Ab
2004 setzte eine neue Welle ein – dieses
Mal im Kupfer- und Goldbergbau. Es wurden völlig überrissene Projekte umgesetzt
(z. B. in Cajamarca), durch die viele Menschen ihre Lebensgrundlage verloren.»
Betroffen durch diese Entwicklung schloss
sich Jules Rampini mit Interessierten anderer Organisationen zusammen und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema «Gold».
«Das war bis dahin in der Schweiz noch
kein Thema», so Rampini.
Bild: zVg
Allein die Kombination Theologe und Biobauer lässt aufhorchen. «Ich bin in einer
Bergbauerngrossfamilie aufgewachsen.
Als Ältester habe ich immer schon ‹buuret›», erklärt Jules Rampini. Bereits als Primarschüler habe er sich auch für religiöse
Fragen interessiert. So war es keine Überraschung, dass Jules Rampini 1983 ein
Theologiestudium mit Nebenfach Sozialarbeit in Fribourg begann. «Es war die Zeit,
als die Befreiungstheologie nach Europa
kam. Die Studentenschaft war sehr politisch geprägt», blickt Rampini zurück.
1993 entschied er sich, zusammen mit seiner Frau nach Lima zu gehen, um dort in
einem Armenviertel Entwicklungsarbeit zu leisten. Nach drei Jahren wechselten beide in
den Norden Perus, wo sie in einer typischen
Landfluchtstadt in der Strassensozialarbeit
eingesetzt waren. «In all den Jahren hat mich
das Thema ‹Landwirtschaft› nie losgelassen. In Peru bin ich angesichts der Zerstörung kleinbäuerlicher Existenzen neu dafür
sensibilisiert worden», sagt Rampini.
Berge weggebaggert
Von da an habe der Rohstoffboom massiv
zugenommen. In vielen Entwicklungsländern würden für ein halbes bis ein Gramm
Gold pro Tonne Gestein ganze Berge weggebaggert. Da der Bergbau meist viel
Wasser benötige, würden dadurch ganze
Regionen entwässert, die chemischen
Rückstände würden die Umwelt vergiften,
Zwangsumsiedlungen würden vorgenommen. Wegen dieser Missstände setzt sich
Jules Rampini auch für die Konzernverantwortungsinitiative ein (vgl. forumKirche
Nr. 4, S. 3), deren Zustandekommen er optimistisch sieht. Ob sie letztlich auch bei einer Abstimmung angenommen wird, hängt
seiner Ansicht nach von der Haltung des
bürgerlichen Lagers ab. In letzter Zeit habe
es ja immer wieder Skandale um international agierende Unternehmen gegeben.
«Wenn man eine Rufschädigung des Wirtschaftsstandortes befürchten müsste,
hätte die Initiative eine Chance.»
Jules Rampini wird in Romanshorn aufzeigen, wo Gold schmutzig wird und wie wir
als Konsumierende unsere Verantwortung
wahrnehmen können.
Detlef Kissner
Jules Rampini setzt sich für die Konzernverantwortungsinitiative ein.
10 forumKirche | 6-2016
■
Nähere Infos zum Vortrag auf Seite 16
Die hiv-aidsseelsorge betreut und berät
Menschen mit HIV und Aids nicht nur individuell, sondern bietet den Betroffenen ein
Zuhause, einen Ort, an welchem sie offen
und ungeniert über ihre Krankheit, ihre Sorgen und Ängste sprechen können. Gemeinsam feiern sie in ihrem Begegnungszentrum
auch die jeweiligen Feste des katholischen
Kirchenjahres. Der katholische Seelsorger
Bruno Willi, der mittlerweile seit neun Jahren dort arbeitet, ergänzt: «Das Initiativteam (welches aus Karo*, Peter* und
Markus* besteht) und ich organisieren
Weekends und Vorträge für Betroffene,
besuchen Kranke im Spital oder Zuhause.»
Des Weiteren kommen Gastgruppen vorbei,
wie beispielsweise eine Jugendgruppe von
HIV-Betroffenen. Es gibt regelmässige Treffen, eine offene Kaffeestube (Come-In),
sowie zweiwöchentliche Mittagessen an
Dienstagen, die schweizweit einmalig sind.
Ebenso zentral sei die Öffentlichkeitsarbeit, denn offensichtlich ist HIV und Aids
nach wie vor ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft, so dass die Betroffenen und er
selbst viel für eine kongruente Aufklärung
tun müssten. «Wir gehen in Schulen, treffen
Firm- und Konfirmationsgruppen, nehmen
an Eltern-Kinder-Events teil und erzählen
von unseren Erfahrungen, unserem Leben
mit dieser Krankheit und beantworten jegliche Fragen», ergänzt Karo die Ausführungen
über das Engagement der Seelsorgestelle.
Über ihr Leben mit dem Virus zu erzählen,
koste sie nicht nur körperlich sondern auch
stets psychisch sehr viel Kraft und Mut,
sagen die Betroffenen.
Mit dem Tod verheiratet?!
Markus ist seit 18 Jahren HIV-Positiv. Er
steckte sich durch eine infizierte Spritze
mit dem unheilbaren Virus an: «Nach wie
vor habe ich Angst vor den Reaktionen der
Menschen, wenn ich ihnen von meinem
Schicksal erzähle.» Mittlerweile habe er
praktisch kein soziales Umfeld mehr. Die
meisten Menschen hätten sich von ihm ab-
Kirche ohne Grenzen – Englisch
insam
Bild: zVg
Bild: Romina Walter-Monferrini
hen Kirche im Kanton Zürich
Lonely but together
Catholic spiritual aid
people with HIV in the
Canton of Zurich
The Catholic Church for pastoral support for people living with HIV is located
in the middle of the City of Zurich. It
aids people that has just been diagnosticated and the ones already living with
it. Kirche ohne Grenzen visited there
three patients and their appointed counselor, Bruno Willi (45) and talked to
them about living with this disease.
Vor dem Sterben haben Karo, Markus und Peter
weniger Angst, solange es schnell geht und
nicht qualvoll wird.
Bruno Willi, Seelsorger der hiv-aidsseelsorge:
«In unserem Begegnungszentrum finden regelmässig auch Ausstellungen von betroffenen
Künstlern statt.»
gewendet, als sie von seiner Krankheit erfahren hatten. «Wir lernen die wahren Gesichter der Menschen kennen», ergänzt
Peter diese traurige Tatsache, «Freunde, Familie, Nachbarn und Arbeitskollegen wenden sich von einem ab.» Das verletzte ihn
früher mehr als heute. Je älter man werde,
desto gelassener gehe man mit solchen
Rückschlägen um. «Diese Krankheit behindert das Leben. Viele wissen nicht, welche
Nebenwirkungen diese für uns lebensverlängernden und –notwendigen Medikamente haben», sagt Karo und fügt an: «Wir sind
ja praktisch mit dem Tod verheiratet, und
als ob dies nicht genug wäre, werden wir in
einer scheinbar aufgeklärten Gesellschaft
diskriminiert und ausgegrenzt.»
Aus diesem Grund seien auch das Jahresprogramm und die verschiedenen Aktionen
sehr vielfältig. Markus und Peter bestätigen ihn: «Dadurch, dass wir hier etwas
Sinnvolles tun können, uns intensiv engagieren und wir tatsächlich gebraucht werden, geht es uns gut und wir erleben positive und freuderfüllte Tage.»
* Namen geändert
Text: Romina Walter-Monferrini
Übersetzung: Fabiola López Bocanegra
Die hiv-aidsseelsorge der katholischen
Kirche im Kanton Zürich ist da für
Betroffene, Lehrpersonen, Firmgruppen,
Angehörige und andere Interessierte.
Weitere Informationen und die gesamten
Angebote der Anlaufstelle unter:
www.hiv-aidsseelsorge.ch
Romina Walter-Monferrini
(27) stammt aus dem Dorf
Monteroni di Lecce (Süditalien). Neben ihrer Arbeit
als Religionspädagogin
studiert sie Theologie an
der Universität in Luzern.
Bild: zVg
Sinnvolles Engagement
Umso relevanter ist für die Betroffenen die
hiv-aidsseelsorge in Zürich. Aus der ganzen
Schweiz kommen hier Menschen mit demselben Schicksal zusammen. «Hier ist meine Familie, hier fühle ich mich wohl, kann
mich entfalten und muss mich nicht verstecken», beschreibt Markus eines der
Mittel gegen seine Einsamkeit. Dem Seelsorger Bruno Willi geht es nicht darum, den
Menschen, welche zu ihm kommen ein fertiges Programm zu bieten: «Ich unterstütze
sie lediglich bei der Umsetzung ihrer Ideen.
Schliesslich wissen sie besser als ich, was
HIV-Betroffene und Aidskranke benötigen.»
The HIV-aids pastoral aid and guidance
for people with HIV and AIDS provides
interested parties with a home, a place
in which they can openly and unabashedly speak about their concerns and fears,
about their disease, and where they also
can exchange stories and experiences.
Bruno Willi, responsible Catholic chaplain
who is now working there since nine
years, adds: «We run the important public
relations and offer several programs
such as conference weekends and lectures for those affected.» Evidently, HIV and
AIDS are still a taboo subject in our society, so he and those affected are trying
to give a congruent comprehension of the
disease. «We go to schools, to companies and participate in parent-children
events and talk about our experiences,
our lives with this disease and try to answer as many questions as possible», said
Mr. Karo, emphasizing the commitment
of the chaplaincy.
Married with the death?!
Markus is HIV-positive since 18 years, he
got infected by a syringe with the incurable virus. «I’m afraid of people’s reactions when I tell them about my fate»,
shares with me. He had virtually no social environment. Most people have turned
away from him when they learned about
his illness. «We discover the true faces of
people», and then Peter adds this sad
fact: «Friends, family, neighbors and colleagues turn away from you.»
forumKirche | 6-2016 11
Schaffhausen
«Heiliger Besuch»
Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen
Vom 19. März bis 28. August werden im
Museum zu Allerheiligen gotische Skulpturen ausgestellt, die zwischen 1400 und
dem frühen 16. Jahrhundert im süddeutschen Raum für vorwiegend sakrale Räume gefertigt wurden. Ergänzt wird die
Ausstellung durch ungewöhnliche Bildschöpfungen von Annelies Štrba, die Madonnenbilder neu und modern interpretiert
und damit einen Dialog in der Gegenwart
weiterführt.
Madonnenbilder von Annelies Štrba – Fotografien, die verfremdet, verwandelt und mit
neuer Farbigkeit zum Leuchten gebracht
werden – sieht Epprecht als Übersetzung
der alten Bildwerke in die moderne Zeit.
«Die Sehgewohnheiten sind heute anders»,
sagt Epprecht dazu.
turen aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert. Epprecht – auf der Suche nach einem
Ausstellungsthema – packte die Gelegenheit, ausgewählte Stücke dieser Sammlung
mit den museumseigenen Skulpturen zu
kombinieren. «Was passt wohl besser, als
wenn das Allerheiligen-Museum ‹heiligen
Besuch› erhält?», sagt Epprecht.
Bild: Peter Schälchli, Zürich
Ein Zufall war es, der dem Museum zu Allerheiligen zur bevorstehenden Sonderausstellung «Heiliger Besuch» verhalf. Ein wenig Fügung mag auch nachgeholfen haben,
dass Katharina Epprecht letzten September unmittelbar vor ihrem Amtsantritt als
neue Museums-Direktorin auf einen Kollegen stiess, der ihr von den gotischen Skulpturen der Emil Georg Bührle Sammlung
erzählte. Der Sammler weltberühmter Impressionisten hatte auch eine wenig bekannte Schwäche für mittelalterliche Skulp-
Bild: Annelies Štrba
Verfremdete Madonnenbilder
Doch sie wollte es nicht allein bei den
mittelalterlichen Skulpturen bewenden lassen, sondern ihnen einen modernen
Kontrast gegenüberstellen. Vor Jahren erhielt sie ein Büchlein von der international
bekannten Schweizer Foto- und Videokünstlerin Annelies Štrba geschenkt, das mit farbenstarken Madonnenbildern gefüllt ist.
«Als ich mich mit den Skulpturen beschäftigte, wusste ich sofort: Das gehört einfach
zusammen.» Das Thema «Maria mit Kind»
begleite unsere Menschheitsgeschichte, so
Epprecht, und sei ein Thema, das auch
heute medial gern aufgegriffen werde. Die
Museums-Schätze aufzeigen
Mit den zahlreichen gotischen Skulpturen
aus dem süddeutschen Raum werden die
christlichen Feiertage vergegenwärtigt. Besonders wertvoll und aufwendig ist beispielsweise der Sippenaltar, der aus der
Werkstatt Niklaus Weckmann aus Ulm um
1515 stammt. Auch Heilige wie Katharina
von Alexandrien, Barbara oder Sebastian
liefern sich ein Stelldichein. Und natürlich
ist Maria mit Kind gleich mehrfach vertreten. Um die Besucherinnen und Besucher
nicht nur in die Sonderausstellung sondern
auch in die Sammlungen zu locken, werden
die Werke nicht direkt am Objekt beschrieben, sondern in einem separaten Büchlein,
das durch die verschiedenen Räumlichkeiten führt. «Damit erhoffe ich mir mehr Publikum in den Sammlungen, um auf unsere
Schätze aufmerksam zu machen», sagt
Epprecht.
Attraktives Rahmenprogramm
Wie sieht ihr Zielpublikum aus? «Ich wünsche mir, dass alle kommen, von gross bis
klein.» Entsprechend ist auch das Rahmenprogramm aufgebaut: Es gibt Vorträge zum
Thema «Heilige» oder «Maria», aber auch eine 3-Generationen-Veranstaltung, bei der
man unter Anleitung einer Kulturvermittlerin selber aktiv werden kann. Die Ausstellung bemüht sich also, allen Generationen
mit ihren Bedürfnissen gerecht zu werden.
Wichtig sei ihr, so Epprecht, sich von der
Qualität der Werke berühren zu lassen.
Man solle nachvollziehen, was für eine Bedeutung die Werke damals hatten, die ein
wesentliches Element der abendländischen
Kultur ausmachen. Denn gerade zu jener
Zeit wurden zahlreiche Kirchen, Kapellen,
Klöster und vornehme Haushalte ein letztes Mal vor der Reformation mit kostbaren
Kunstwerken ausgestattet.
Claudia Koch
Maria mit Kind gleich zweimal: Mittelalterliche
Kunst von 1460 trifft auf…
12 forumKirche | 6-2016
…ungewöhnliche Bildschöpfungen von Annelies
Štrba.
■
Nähere Informationen auf Seite 16 und
unter www.allerheiligen.ch
Schaffhausen
Schaffhausen wird Reformationsstadt
Bild: Peter Leutert
Gesuch wird gutgeheissen
Die Stadt Schaffhausen hatte sich bei der
Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in
Europa um das Label «Reformationsstadt
Europas» beworben. Nun wurde das Gesuch bewilligt. Damit ist Schaffhausen
die zehnte offizielle Reformationsstadt der
Schweiz.
«Schaffhausen ist unverkennbar eine Reformationsstadt mit europäischer Bedeutung.»
So steht es im Schreiben der Gemeinschaft
Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) aus
Wien, in dem Schaffhausen offiziell das gesetzlich geschützte Label «Reformationsstadt Schaffhausen» verliehen wird.
Porträt auf Webseite
«Die Zusage ist zunächst einmal eine grosse
Ehre, sie ist aber auch eine Verpflichtung»,
sagt Matthias Eichrodt, zuständiger Kirchenrat für das Schaffhauser Reformationsjubiläum. Durch die Verleihung des Titels wird
die Stadt Schaffhausen in die Online-Darstellung des Netzwerks der europäischen
Reformationsstädte auf der Website
www.reformation-cities.eu der GEKE aufgenommen.
Zurzeit sind 52 Städte in 12 Ländern vertreten. Von jeder Stadt erscheint ein Porträt
mit ihren Bezügen zur Reformation des
16. Jahrhunderts. Informationen zu allen
laufenden und geplanten Veranstaltungen
im Hinblick auf das Reformationsjubiläum
sind ebenfalls auf der internationalen Website aufgeführt. Zudem sind die offiziellen
Reformationsstädte dazu berechtigt, das
Logo «Reformationsstadt Europas» auf ihren Werbeträgern und Veranstaltungshinweisen zu führen.
Eigene Reformationsgeschichte
Der Kirchenbund hatte die Kantonalkirchen
ermuntert, das Jahr 2017 als Aufhänger für
eigene Projekte im Zusammenhang mit den
damaligen historischen Ereignissen vor Ort
wahrzunehmen. «Der Kirchenrat der Schaffhauser Kantonalkirche hat dazu eine ganze
Reihe von Projekten aufgegleist», sagt
Matthias Eichrodt. «Schliesslich hat sich
der Stadtrat für die Idee des Labels ‹Reformationsstadt Schaffhausen› gewinnen lassen und einen entsprechenden Antrag an
die GEKE in Wien gestellt.»
Um die Aufnahmekriterien zu erfüllen, musste die besondere Stellung Schaffhausens
in der eidgenössischen Reformationsgeschichte aufgezeigt werden. «Schaffhausen
Kirchenrat Matthias Eichrodt mit dem Konterfei des Schaffhauser Reformators Sebastian Hofmeister
vor dessen Elternhaus «Zu den drei Bergen».
hat eine durchwegs eigenständige Reformationsgeschichte», sagt dazu Matthias
Eichrodt. Und erwähnt neben den Besonderheiten in der Gottesdienst- und Kirchenordnung die Bedeutung Schaffhausens als
Zufluchtsort für die hugenottischen Glaubensflüchtlinge. Zudem habe Schaffhausen
eine zentrale Rolle für die Geschichte der
Täuferbewegung im sechzehnten Jahrhundert gespielt.
Ökumenisch ausgerichtet
Weitere Gesuchskriterien seien die geplanten Aktivitäten im Reformationsjubiläum gewesen. Die Stadt hilft zusammen mit
Schaffhauserland Tourismus bei der Umsetzung der geplanten Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2017 und darüber hinaus. Dazu
gehören unter anderem eine Stadtführung
zu Orten der Reformation, eine Ausstellung
in der Stadtbibliothek, die Einweihung des
Täuferweges über den Randen und die Neugestaltung des Schaffhauser Abschnittes
des Hugenottenweges von Rüdlingen bis
Thayngen und Stein am Rhein. «Besonders
positiv nahm die GEKE zur Kenntnis, dass
wir das Reformationsjubiläum auch ökumenisch begehen wollen», sagt Matthias
Eichrodt.
Das Reformationsjubiläum sei nicht nur
eine reformierte Angelegenheit, sondern
betreffe alle Kirchen und Kulturträger. Vor
diesem Hintergrund sei die Idee aufgekommen, ein Patronatskomitee zu gründen. Von
katholischer Seite gehört Pfarrer Urs
Elsener, Leiter des Pastoralraumes Schaffhausen-Reiat, dem Gremium an.
Adriana Schneider,
Kirchenbote Schaffhausen/ Red.
Reformation in Schaffhausen
In vorreformatorischer Zeit beschäftigten
sich vor allem die Benediktinermönche
des Klosters Allerheiligen und Intellektuelle der Stadt Schaffhausen mit den
Schriften Martin Luthers. Unter das Volk
kamen die Gedanken der Reformation
aber erst durch die Predigten der beiden
Franziskaner Sebastian Hofmeister und
Sebastian Meyer.
Anders als in Zürich wendete sich der
Kleine Rat gegen die Übernahme des
neuen Glaubens, obwohl in den Kirchen
von Schaffhausen bereits reformatorisches Gedankengut umgesetzt wurde.
1525 wurden Hofmeister und Meyer vertrieben, weil sie für den Aufstand der
Rebleute und Fischer verantwortlich gemacht wurden. Erst auf äusseren politischen Druck hin nahmen die Räte der
Stadt am 29. September 1529 die
Reformation offiziell an (siehe auch
www.zwingliana.ch).
Red.
forumKirche | 6-2016 13
Kurse · Tagungen
Erwachsenenbildung der
evang. Landeskirche Thurgau
Katholische Kirchgemeinde
Romanshorn
Katholische Landeskirche
hurgau
Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung
■ Der König der Himmel… drei Tage bis
zur Ewigkeit
Ein Theater zur Passion und Auferstehung
Jesu aus der Sicht eines römischen Soldaten.
Datum:
25. März, 19.15 Uhr
Ort:
Kartause Ittingen, Warth
Spiel:
Christian Klischat
Regie:
Götz Brandt
Informationen: bei www.tecum.ch
■ TrauerRäume
Für Menschen, die sich bewusst mit ihrer
Trauer auseinandersetzen wollen.
Datum:
13., 20. und 27. April, 4. Mai
Zeit:
19.30 bis 21.00 Uhr
Ort:
Kath. Kirchgemeinde
St. Johannes, Johannestreff,
Hafenstr. 48a, Romanshorn
Leitung:
Vera Maria Rösch
Kosten:
80 CHF
Anmeldung: bis 4. April bei [email protected]
Benediktinergemeinschaft
Kloster Fischingen
Perspektive
Thurgau
■ Herausforderung Alleinerziehend –
Rückenwind für gemeinsame Kinder
Antworten auf die Frage, wie Alleinerziehende Kinder ins Erwachsenenleben begleiten
und wie es gelingt, trotz Trennung gute
Eltern zu bleiben.
Datum:
19. April und 3. Mai
Zeit:
jeweils 19.30 bis 22.00 Uhr
Ort:
Zentrum Franziskus, Kursraum
Assisi, Franziskus-Weg 3,
Weinfelden
Leitung:
Roswitha Keller-Hilzinger,
Bruno Strassmann
Zielpublikum: alleinerziehende Mütter und
Väter
Kosten:
30 CHF
Anmeldung: bis 31. März bei
www.keb.kath-tg.ch
Benediktinergemeinschaft
Kloster Fischingen
■ Zazen – Sitzen in der Stille
Ein Tag im Monat der Achtsamkeit und
Rückzug aus dem Alltag mit westlicher
Zenmeditation für Frauen und Männer.
Datum:
26. März, 8.30 bis 17.00 Uhr
Ort:
Kloster Fischingen
Leitung:
Bertold Albus
Kosten:
60 CHF
Anmeldung: bei www.benediktiner-stille.ch
Bild: Claudia Koch
Katholischer Frauenbund
Schaffhausen
■ Gesunder Umgang mit Stress
Trainingsprogramm MBSR (Mindfulness
Based Stress Reduction) zur Stressbewältigung durch die Schulung von Achtsamkeit.
Datum:
14., 21. und 28. April,
18. Mai, 2., 9., 16. und 23. Juni
Zeit:
donnerstags: 19.00 bis
21.30 Uhr, Sonntag, 29. Mai:
9.30 bis 16.00 Uhr
Ort:
Kloster Fischingen,
Meditationsraum
Leitung:
Yvonne Bommer
Kosten:
550 bis 850 CHF
(Selbsteinschätzung)
Anmeldung: bei [email protected]
■ Zu neuen Ufern aufbrechen
Das Seminar bietet getrennt lebenden und
geschiedenen Frauen und Männern Verarbeitungshilfen und öffnet neue Lebensperspektiven.
Datum:
27. April, 1. und 15. Juni:
19.15 bis 21.45 Uhr,
Samstag, 21. Mai:
9.00 bis 16.00 Uhr
Ort:
Mittwochabende: Perspektive
Thurgau, Schützenstr. 15,
Weinfelden
Samstag: Kartause Ittingen,
Warth
Leitung:
Barbara Krismer Burkard, Dirk
von Malotki, Thomas Bachofner
Kosten:
160 CHF, inklusive
Mittagessen am 21. Mai
Anmeldung: bis 12. April bei www.evang-tg.ch
Marriage Encounter Gesellschaft
14 forumKirche | 6-2016
Sonntagslesungen
Bild: Gerd Wolpert/Pixelio.de
■ Literaturnachmittag – Frühlingsgefühle
Schöne, leidenschaftliche, romantische
Liebesgrüsse aus verschiedenen Epochen
von bekannten und unbekannten Frauen.
Datum:
4. April, 14.00 bis 16.00 Uhr
Ort:
Pfarreizentrum St. Maria,
Raum Hl. Viktor, Schaffhausen
Leitung:
Ursula Agethen
Kosten:
10 CHF
Anmeldung: bis 31. März bei
[email protected]
■ Ihre Liebe als Paar neu erleben
Ein Wochenende für Ehepaare oder nicht
verheiratete Paare in fester Beziehung, die
sich eine lebendige Beziehung wünschen.
Datum:
29. April bis 1. Mai,
Freitag ab 18.00 Uhr bis
Sonntag, 17.30 Uhr
Ort:
Begegnungs- und Bildungszentrum Eckstein, Baar ZG
Kosten:
580 CHF pro Paar
Anmeldung: bei [email protected]
13. März – 5. Fastensonntag
Erste Lesung: Jes 43,16-21
Zweite Lesung: Phil 3,8-14
Evangelium: Joh 8,1-11
20. März – Palmsonntag
Erste Lesung: Jes 50,4-7
Zweite Lesung: Phil 2,6-11
Evangelium: Lk 22,14-23,56 (oder 23,1-49)
Gottesdienste an den Wochenenden · Filmtipp
Gottesdienste im Kanton Thurgau
SAMSTAG/SONNTAG 12./13. MÄRZ 2016
Aadorf Sa 18.00 Eucharistiefeier Altnau So 10.30 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45
Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier, 18.00 Passionsandacht Basadingen So 8.45 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Eucharistiefeier, So 9.30 Eucharistiefeier, 17.30 Kreuzwegandacht Bettwiesen So 10.00 Eucharistiefeier Bichelsee So 10.45 Eucharistiefeier Bischofszell Sa 18.00 Eucharistiefeier Bürglen
Sa 18.00 Wortgottesfeier Dussnang So 10.30 Oekum. Gottesdienst (evang. Kirche) Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst Ermatingen So
9.00 Wortgottesfeier Eschenz So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Turnhalle) Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Eucharistiefeier Fischingen So
9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 9.45 Eucharistiefeier (Spital), 10.30 Eucharistiefeier Gündelhart So 10.00 Eucharistiefeier
Güttingen So 9.00 Eucharistiefeier Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz So 19.30 Bussfeier Horn So 10.00 Wortgottesdienst, 19.30
Oekum. Taizégottesdienst (evang. Kirche) Hüttwilen So 10.30 Oekum. Gottesdienst Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, So
11.00 Eucharistiefeier Leutmerken Sa 19.45 Wortgottesdienst Lommis Sa 19.30 Gottesdienst Märstetten Sa 17.15 Eucharistiefeier Matzingen So 9.30
Eucharistiefeier Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier Müllheim So 10.00 Gottesdienst Münsterlingen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 9.00 Gottesdienst
evang. (Spital), 10.00 Gottesdienst evang. (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 10.30 Oekum. Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Gottesdienst, So 10.15 Gottesdienst Schönholzerswilen So 9.00 Gottesdienst Sirnach Sa 18.30 Eucharistiefeier, So
9.30 Eucharistiefeier, 19.00 Versöhnungsfeier Sitterdorf So 18.00 Alternativgottesdienst Sommeri Sa 9.00 Eucharistiefeier, 19.15 Kreuzwegandacht
St. Pelagiberg So 10.00 Kreuzweg Steckborn So 9.30 Eucharistiefeier Stein am Rhein Sa 18.00 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.15 Eucharistiefeier
Sulgen So 10.00 Wortgottesfeier Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tänikon So 10.00 Eucharistiefeier Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 9.00
Eucharistiefeier Uesslingen So 9.00 Eucharistiefeier Warth Sa 19.00 Eucharistiefeier Weinfelden So 10.00 Eucharistiefeier Wuppenau So 10.30 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst (Klinik)
SAMSTAG/SONNTAG 19./20. MÄRZ 2016
Aadorf So 10.00 Familiengottesdienst Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.00 Eucharistiefeier, 17.00 Bussfeier Au So 11.00 Eucharistiefeier Basadingen Sa 18.00 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Eucharistiefeier, So 9.30 Familiengottesdienst
Bettwiesen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 19.00 Versöhnungsfeier Bichelsee So 10.35 Familiengottesdienst, 19.30 Bussfeier Bischofszell So 10.15 Familiengottesdienst Bürglen Sa 18.00 Eucharistiefeier Bussnang Sa 18.15 Familien-Wortgottesdienst Diessenhofen So 10.30 Eucharistiefeier
Dussnang So 10.30 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst, 18.00 Bussfeier Ermatingen So 10.30 Eucharistiefeier
Eschenz So 9.30 Familiengottesdienst, 19.00 Versöhnungsfeier Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier Felben-Wellhausen Sa 19.00 Eucharistiefeier
Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier, 15.00 Versöhnungsfeier Gachnang So 9.00 Eucharistiefeier Gündelhart So 10.30 Familiengottesdienst Güttingen So 10.00 Oekum. Gottesdienst Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe, 18.30 Bussfeier
Hauptwil So 10.00 Familiengottesdienst Heiligkreuz So 19.30 Gottesdienst Homburg So 10.30 Familiengottesdienst Horn So 10.00 Palmsonntagsliturgie
Hüttwilen So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 11.00 Eucharistiefeier Landschlacht So 11.15 Eucharistiefeier
Lommis So 10.00 Eucharistiefeier Mammern Sa 18.00 Eucharistiefeier Matzingen Sa 18.00 Wortgottesdienst Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier
Müllheim So 10.00 Gottesdienst, 17.00 Kreuzwegandacht Münsterlingen Sa 18.00 Gottesdienst, So 9.00 Gottesdienst evang. (Spital), 10.00 Gottesdienst
evang. (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 9.00 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Familiengottesdienst Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier Sitterdorf Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 17.00 Versöhnungsfeier
Sommeri So 9.00 Gottesdienst, 18.30 Bussfeier St. Pelagiberg Sa 18.00 Familiengottesdienst Steckborn So 9.00 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.15
So 9.00 Gottesdienst evang. (Spital), 10.00 Gottesdienst evang. (Psych. Klinik) Sulgen So 10.00 Familiengottesdienst Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst
Tänikon Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 19.00 Bussfeier Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 10.30 Eucharistiefeier Wängi So 9.30 Wortgottesdienst Warth So 18.00 Versöhnungsfeier Weinfelden So 10.00 Familiengottesdienst Welfensberg So 10.30 Familiengottesdienst
Wertbühl So 9.00 Gottesdienst Wuppenau Sa 19.45 Gottesdienst
Anderssprachige Gottesdienste
SAMSTAG/SONNTAG 12./13. MÄRZ 2016
Albaner-Mission So 13.00 St. Nikolaus Frauenfeld Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 16.45 St. Jakobus Steckborn, 18.30 St. Johannes
Weinfelden, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn Sa 17.45 Michaelskapelle Bischofszell, 19.00 St. Peter und Paul Sulgen, So 15.30 St. Stefan Emmishofen/Kreuzlingen Kroaten-Mission So 9.30 Bernrain Kreuzlingen, 11.45 Klösterli Frauenfeld, 17.00 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission So 9.00 St. Stefan Kreuzlingen, 10.30 Michaelskapelle Bischofszell Spanier-Mission Sa 18.30
St. Maria Schaffhausen, So 9.30 St. Galluskapelle Arbon, 11.00 Pfarreisaal Amriswil Ungarn-Mission So 17.00 Uhr Bernrain Kreuzlingen
SAMSTAG/SONNTAG 19./20. MÄRZ 2016
Albaner-Mission Sa 19.00 St. Remigius Sirnach So 13.30 St. Nikolaus Wil Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 16.45 Bruder Klaus Diessenhofen, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach, 18.00 St. Johannes Weinfelden Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn
Sa 18.30 Pfarreisaal Romanshorn So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.15 St. Martin Arbon Kroaten-Mission Sa 19.00 St. Martin Arbon, So 9.30 Bernrain
Kreuzlingen, 11.45 Klösterli Frauenfeld, 17.30 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission Sa 19.00 Klösterli Frauenfeld Slowenische Mission So 10.00
St. Stefan Amriswil Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 10.30 Klösterli Frauenfeld, 12.00 St. Stefan Kreuzlingen Ungarn-Mission Sa
15.30 Klösterli Frauenfeld
Bildquelle: Cinélibre Bern
Filmtipp
Erbarme dich – Matthäus Passion Stories
Die wohl bekannteste Arie, die dem Dokumentarfilm
den Titel gibt, erklingt erst gegen Ende. Bewegt sehen wir, wie sich Randständige und Obdachlose zu einem Gemeinschaftsmahl niedersetzen. Sie sind es
auch, die zu Beginn in den Choral «O Haupt voll Blut
und Wunden» einstimmen. Assoziativ verknüpft der
Film Choräle und Arien, von Pieter Jan Leusink‘s
Bach Choir&Orchestra in einem ungenutzten Kirchenraum meisterhaft aufgeführt, mit Bildern und privaten
Begegnungen. Sie dienen einem verinnerlichten Zuhören und Hinschauen, Mitleiden und Wahrnehmen
der universellen Botschaft des in Christus verkörperten menschlichen Leidens.
Niederlande 2015, Regie: Ramón Gieling
Kinostart: 10. März
Radio TOP
TOP Kick und TOP Church:
www.topchurch.ch
Schaffhauser Fernsehen SHf
Gedanke am Wuchenänd
Samstag/Sonntag ab 18.20 Uhr,
stündliche Wiederholung
19. März: Britta Schönberger
26. März: Josif Trajkov
Radio Munot
Gedanken zum Tag
Montag bis Freitag 6.50 Uhr
14. bis 18. März: Ramu Bhalla
21. bis 25. März: Peter Vogelsanger
forumKirche | 6-2016 15
Dem Gewissen verpflichtet
Veranstaltungen
Bild: Stephanie Hofschläger/Pixelio.de
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Kalenderblatt · Zum Schluss
Sonntag, 13. März, 19.30 Uhr
Katholische Kirche Horn
Ökumenischer Taizé-Gottesdienst
Montag, 14. März, 19.00 Uhr
Kapelle St. Peter Schaffhausen
Meine Quellen entspringen in dir
Meditative Abendfeier mit Susanne Bäcker und
Claudia Trutmann
Mittwoch, 16. März, 19.30 Uhr
Kath. Pfarreisaal, Schlossberg, Romanshorn
Was Gold und Geld nicht wert ist
Über die Verantwortung der Konzerne für
Menschenrechte und Umwelt
Referent: Jules Rampini-Stadelmann
Freitag, 18. März, 20.00 Uhr
Ulrichshaus, Gaissbergstr. 1, Kreuzlingen
Ring 2000: Familie – was ist das heute
überhaupt?
Referent: Martin Lohmann
19. März bis 28. August,
Di bis So 11.00 bis 17.00 Uhr
Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen
«Heiliger Besuch»
Gotische Skulpturen der Sammlung E. G. Bührle
und Madonnenbilder von Annelies Štrba
Sonntag, 20. März, 17.00 Uhr
Evangelische Kirche Romanshorn
Musik zur Passion
Werke von Rheinberger, Reger und aus der
Sammlung Attaignant
Projekt-Kantorei Romanshorn, Orgel: Miroslava
Grundelova; Sprecher: Simon Engeli;
Leitung: Markus Meier
Anlässlich seiner Wahl zum Bundesrat (1958)
machte Friedrich Traugott Wahlen folgende Aussage: «Ich fühle mich gestärkt durch das Bewusstsein, niemandem verpflichtet zu sein als meinem
Gewissen, dem Wohl des Schweizervolkes und
den Grundsätzen unserer abendländlichen Kultur.»
Wie gut, dass eine Gruppe von Schweizerinnen
und Schweizern sich beherzt und gut vernetzt aufgemacht hatte, der als Volksmeinung proklamierten Durchsetzungsinitiative DSI entgegenzutreten.
Über Crowdfunding in den oft negativ behafteten
Sozialen Medien mobilisierte sie in kurzer Zeit so
viele Menschen und Geldmittel, dass wichtige Argumente gegen die Initiative verbreitet werden
konnten: gegen die Aushöhlung unseres Rechtsstaates, gegen Fremdenfeindlichkeit, aber für
Menschlichkeit, für Minderheitenschutz, für Verantwortung und Fairness. Ihre Argumente halfen mit,
das Gewissen der Schweizer Bevölkerung wachzurütteln. Das Empfinden für Recht und Sicherheit
bekam eine Chance zu wachsen und gab wohl
auch den DSI-Kritikern das Gefühl von «zusammen
sind wir stark».
Gut zu wissen, dass – am Abend nach der Abstimmung – eine Mehrheit sich gestärkt fühlt durch
das Bewusstsein, wem sie verpflichtet ist, nämlich
dem eigenen Gewissen.
Hoffen wir darauf, dass dieser Elan auch für weitere Abstimmung anhält.
Montag, 21. März, 20.00 bis 21.30 Uhr
Altershaamet Wilchingen
Meditationstanz und Meditationstexte
Leitung: Rösli Koller
Freitag, 25. März, 17.00 Uhr
Evangelische Kirche Amriswil
Karfreitagskonzert
Die Lukaspassion im Wortlaut des Komponisten
Ralf Klotz, mit Biberacher Musikern
Eintritt frei – Kollekte
Markus Beerli, Familienvater
und Mitglied der Synode
Thurgau
In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und
Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht
Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit
Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten.
Impressum
AZA
Post CH AG
PP/Journal
ADRESS- UND ABOÄNDERUNGEN
sind an das Pfarramt der Wohngemeinde zu
richten. Die Kontaktdaten sind im Innenteil
dieses Pfarreiblatts aufgeführt.
16 forumKirche | 6-2016
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Franziskus-Weg 3, 8570 Weinfelden
T 071 626 11 71
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Claudia Koch, redaktionelle Mitarbeiterin
[email protected], www.forumkirche.ch
Susanna Keller-Cavicchiolo, Sekretärin
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Mo, Di, Do: 9.00 bis 11.30 Uhr
Beiträge für den allgemeinen Teil sind bis
13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungsdatum
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Katholische Landeskirchen Thurgau und
Schaffhausen · Pressverein Genossenschaft
Für Beiträge im Pfarreiteil ist das entsprechende Pfarramt verantwortlich.
Redaktionskommission
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Annahmeschluss bis spätestens 8 Tage
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