Nummer 6 13. bis 26. März 2016 Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Neuer Blick auf Leiden und Tod Jesu Passion Vom Held zum Verbrecher Titelbild: verBUNDen, 2011, Installation von Margaret Marquardt in der evangelischen Stadtkirche Tuttlingen. Bild: © Margaret Marquardt Editorial 2 forumKirche | 6-2016 Eine historische Annäherung an die Leidensgeschichte Bild: zVg Menschen, die das erste Mal mit dem Christentum in Berührung kommen, erschrecken oft beim Anblick eines Kruzifixes. Sie erkennen die ganze Brutalität, die den Verurteilten am Kreuz getroffen hat. Jedes Mal, wenn ich mit einer solchen Betroffenheit konfrontiert bin, wird mir klar, wie abgestumpft ich selbst gegenüber dieser Realität bin. Ja, diese grausame Hinrichtung Jesu hat für mich im Laufe der Jahre eine gewisse Normalität bekommen. Um dieser «Gewöhnung» entgegenzuwirken, hat man bereits im Mittelalter das Kreuz am Palmsonntag verhüllt, um es am Karfreitag mit neuen Augen zu sehen. Diese alte Tradition greifen Künstler unserer Zeit neu auf (siehe Titelbild und S. 9). Eine andere Möglichkeit, sich der Realität dieses Leidensweges anzunähern, besteht darin, die gewohnten Worte der Evangelien aufzubrechen, sich für das ganz Konkrete zwischen den Zeilen zu interessieren, wie ein Kriminalist nach Motivation und Hintergründen zu fragen: Was hat sich damals abgespielt? Wie kam es dazu? Wenn ich mich auf diesen Weg einlasse, verlieren die letzten Stunden Jesu den Anstrich eines fernen Geschehens, das sich vor 2000 Jahren abgespielt hat. Ich entdecke Parallelen zum eigenen Leben: Menschen, die «unten» sind, und solche, die das Sagen haben, Intrigen und Machtspiele. Damals wie heute siegt Angst über Gerechtigkeit, gibt es Menschen, die meinen, einen direkten Draht zu Gott zu haben und für ihn sprechen zu können, geschieht Verrat, müssen Unschuldige sterben. Und ich entdecke mich selbst darin: meine Ideale, Zweifel und Schwächen. Die Leidensgeschichte setzt sich fort – bis in unsere Zeit. Und wir alle sind ein Teil dieser Geschichte. Es fragt sich nur in welcher Rolle: Als ein Freund, der sich ängstlich aus dem Staub macht? Als ein Selbstgerechter, dem es vor allem um sein eigenes Wohl geht? Als jemand, der seine Macht skrupellos ausspielt? Als eine Machtlose, die einfach nur mitleidet? Oder als einer, der bereit ist, für das, was ihm wichtig ist, alles zu geben? Die Leidensgeschichte stellt mir die Frage: Wer bin ich in diesem menschlichen Zusammenspiel und wer möchte ich sein? Detlef Hecking, lic. theol., arbeitet beim Schweizerischen Katholischen Bibelwerk und ist Lehrbeauftragter für Neues Testament an der Universität Luzern. stellt gesehen – Ansprüche auf Meinungsführerschaft und Respekt. Und dazu kamen Konflikte in der Thora-Auslegung. Das Sabbatgebot und einzelne Reinheitsgebote hat Jesus z. B. liberal ausgelegt. Wer die Evangelien über die Hinrichtung Jesu aufmerksam liest und dahinter die geschichtliche Wirklichkeit sucht, dem stellen sich verschiedene Fragen: Warum musste Jesus sterben? Wie kam es zu seiner Verurteilung? Hätte er sie vermeiden können? Detlef Hecking, Leiter der Bibelpastoralen Arbeitsstelle, beleuchtet im Interview die Hintergründe der Passionserzählungen. Warum liess der Hohe Rat Jesus festnehmen? Und warum geschah dies heimlich? Der Hohe Rat war ja das oberste jüdische Selbstverwaltungsgremium in Israel zur Zeit der römischen Besatzung. Er bestand aus 71 angesehenen Sadduzäern und Pharisäern. Der Hohe Rat griff ein, als Jesus als Pilger nach Jerusalem zum Pessachfest kam. Sein Erscheinen hat Aufsehen erregt: Bei seiner Ankunft wurde er von manchen als Messias gefeiert, und am folgenden Tag hat Jesus Händler und Geldwechsler aus dem Tempel vertrieben. Der Hohe Rat hatte deshalb – durchaus berechtigt – Angst vor einem Aufstand gegen die römische Besatzung. Pessach erinnert ja bis heute an die Befreiung Israels aus Ägypten und weckt deshalb auch Hoffnung auf Selbstbestimmung und Freiheit. Jerusalem war von Tausenden von Pilgern überfüllt und die römischen Soldaten haben Präsenz markiert. Jede kleine Unruhe konnte zu einem blutigen Massaker führen, was ein paar Jahre später auch tatsächlich an einem Pessachfest geschah. Deshalb wollte der Hohe Rat Jesus möglichst ohne grosses Aufsehen aus dem Weg räumen. Der Hinrichtung Jesu ging ein Konflikt voraus. Mit wem eckte Jesus an und warum? Als Jesus in Galiläa unterwegs war, haben sich ihm viele Menschen angeschlossen. Sie waren fasziniert von seiner Ausstrahlung, von seiner Auslegung der Thora (fünf Bücher Mose), von seiner Gemeinschaft mit Ausgegrenzten und Armen. Die religiöspolitische Führungsschicht hat aber gerade dies als Bedrohung wahrgenommen. Diese Leute haben ihre Ansprüche in Frage ge- Inhalt Kirche Schweiz Pilgern für eine geschwisterliche Kirche Das Projekt «Kirche mit den Frauen» 6 Kirche ohne Grenzen – Englisch Gemeinsam einsam hiv-aidsseelsorge der katholischen Kirche 10 Was bedeutet dies z. B. in Bezug auf das Sabbatgebot? Jesus hat sich sehr wohl in der Sabbatpraxis seiner Zeit bewegt und dabei, wie andere auch, das Leben von Menschen über den Sabbat gestellt. «Wir wissen nicht genau, ob sich Jesus selber als Messias bezeichnet hat.» Schaffhausen 12 «Heiliger Besuch» Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Kurse · Tagungen 14 Gottesdienste an den Wochenenden Filmtipp 15 Kalenderblatt · Zum Schluss 16 Was war in den Augen des Hohen Rates das Vergehen Jesu? Unmittelbarer Anlass für das Eingreifen des Hohen Rates war die Kritik Jesu am Tempelbetrieb – konkret die Vertreibung der Händler und Geldwechsler aus dem Tempel. Das war ein direkter Angriff auf die Tempelbehörden, auf den Tempelkult und damit auch auf die jüdischen Führungsschichten. Das hat sie wahrscheinlich am meisten provoziert. Auf einer grundsätzlicheren Ebene ging es aber auch um den hoheitlichen Anspruch «Ein Stück weit handelte es sich wohl auch um Eifersucht.» Letztlich ging es um Macht … Ja, um den religiösen Führungsanspruch, um die authentische Auslegung der Thora, um authentischen Gottes-Dienst, auch im Sinne eines Gottesbezuges, der im Alltag sichtbar wird. Jesus hat das endzeitliche Königtum Gottes verkündet, das jeden Menschen persönlich und unmittelbar betrifft. Das verträgt sich nur begrenzt mit einer hoch institutionalisierten Religion mit klaren Regeln, Gesetzen, Priestern und Tempel. Und mit seiner Königtum-GottesPraxis hatte Jesus viele Anhänger gefunden, die wahrscheinlich die religiösen Führer auch gern für sich gehabt hätten. Ein Stück weit handelte es sich wohl auch um Eifersucht. Die jüdischen Religionsführer durften niemanden hinrichten lassen. Wie brachten sie den römischen Statthalter dazu, die Hinrichtung Jesu anzuordnen? News ■ Anton Rotzetter gestorben Der Kapuziner Anton Rotzetter ist am 1. März im Alter von 77 Jahren überraschend an Herzversagen gestorben. Dies teilt die Gemeinschaft der Kapuziner in ihrer Todesanzeige mit. Rotzetter war als Schriftsteller und Dozent auch einem breiteren Publikum bekannt. Er setzte sich aus einer christlichen Haltung für einen respektvollen Umgang mit Tieren ein und gilt als Kenner der franziskanischen Spiritualität. ■ 130’000 Rosen für guten Zweck An 700 Verkaufsorten in der Schweiz wurden am 5. März 130’000 Rosen zu Gunsten der Ökumenischen Kampagne verkauft. Dank Einsatz von etwa 4000 Freiwilligen aus rund 850 Kirchgemeinden und Pfarreien aus der ganzen Schweiz floss über eine halbe Million Franken in die Projektarbeit der drei Entwicklungsorganisationen Brot für alle, Fastenopfer und Partner sein, teilen diese mit. Nikolai Nikolajewitsch Ge – Was ist Wahrheit? Jesus vor Pilatus (1890) Jesu. Wir wissen nicht genau, ob sich Jesus selber als Messias bezeichnet hat. Historisch lässt sich das schwer beurteilen. Wahrscheinlich eher nicht. Aber Jesus trat mit einem so grossem Sendungsbewusstsein auf, dass sich die religiösen Autoritäten in Frage gestellt sahen. Nur wenige Mitglieder des Hohen Rates haben sich ernsthaft gefragt: Spricht Jesus im Namen Gottes wie ein Prophet? Ist er vielleicht sogar der Messias? Quelle: kath.ch Bild: www.picture.art-catalog.ru/Wikimedia Commons Passion Ja, die Todesstrafe konnte nur der römische Statthalter verhängen. Das bedeutet, dass der Hohe Rat eine Anklage finden musste, die diesen zum Handeln zwang. Der amtierende Statthalter Pontius Pilatus hatte zwar keine Skrupel, jemanden hinrichten zu lassen, aber er musste dennoch überzeugt werden. Und hier kommen die Messiashoffnungen ins Spiel, die in dieser Zeit sehr vielfältig waren. Ein Teil dieser messianischen Hoffnungen war auch mit politischer Selbstbestimmung und Freiheit von der römischen Besatzung verbunden. Jesus hatte zwar keine politische Agenda im engeren Sinne. Doch der Hohe Rat hat die Vielschichtigkeit der Messiashoffnungen für seine Ziele genutzt: Er übergab Jesus mit dem Vorwurf, er habe sich als König der Juden bezeichnet. Das stimmte zwar nicht, aber es war eine mögliche Übersetzung des Messiastitels für die Römer. Das zwang Pilatus zum Handeln. So hat er den Prozess übernommen, und angesichts dieser Anklage war ein Todesurteil zu erwarten. In den Evangelien kommt Pilatus relativ gut weg … Es ist möglich, dass Pilatus nicht gerade erfreut war über diesen Prozess. Vielleicht hat er auch gemerkt, dass er in religiöse Auseinandersetzungen eingespannt werden sollte und hat sich deshalb gesträubt. Entscheidend ist aber, dass die Evangelien erst 40 bis 60 Jahre nach der Kreuzigung (Fortsetzung auf Seite 4) ■ Studie zu Wasserkraftwerk verlangt Die katholische Kirche in Kolumbien fordert eine Untersuchung zu Umweltauswirkungen des umstrittenen Wasserkraftwerks El Quimbo in der südkolumbianischen Provinz Huila. Der Leiter für Sozialpastoral der Kolumbianischen Bischofskonferenz, Hector Fabio Henao, sagte, die Folgen für die Anwohner, die überwiegend vom Fischfang lebten, seien besorgniserregend. Er forderte Korrekturen in der Projektplanung. ■ Netzwerk für Kirchenrechtlerinnen Frauen sollen im katholischen Kirchenrecht künftig eine grössere Rolle spielen. Die Internationale Vereinigung der Generaloberinnen katholischer Frauenorden will dafür ein Netzwerk für Kirchenrechtlerinnen gründen, wie die Präsidentin der Vereinigung, Carmen Sammut, ankündigte. Das Kirchenrecht sei von zentraler Bedeutung, um Vorschläge für umfangreichere Aufgaben von Frauen in der Kirche zu erarbeiten, so Sammut. ■ Katholische Kirche wächst Nach den neusten statistischen Angaben des Vatikans steigt die Zahl der Katholiken weltweit schneller als die der Weltbevölkerung. Zwischen 2005 und 2014 nahm die Zahl der Katholiken demnach um 14,1 Prozent von 1,115 Milliarden auf 1,272 Milliarden zu. Die Weltbevölkerung wuchs im gleichen Zeitraum um 10,8 Prozent. Der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung stieg von 17,3 auf 17,8 Prozent. kath.ch/Red. forumKirche | 6-2016 3 Passion (Fortsetzung von Seite 3) geschrieben wurden. Zwischen dem Mehrheitsjudentum, das Jesus nicht als Messias anerkannte, und den frühchristlichen Gemeinden wurde der Graben immer tiefer, die Konflikte schärfer, der Ton gehässiger. Ausserdem hatte es einen Krieg zwischen der jüdischen Bevölkerung und der römischen Besatzungsmacht gegeben. Jerusalem und der Tempel waren zerstört. Aber die Römer hatten immer noch die Macht im ganzen Reich. Es war auch die Zeit, in der sich das Christentum auszubreiten begann und die Evangelisten deshalb bestrebt waren, die römischen Behörden zu entlasten, um nicht als antirömische Unruhestifter in ihrer eigenen Zeit dazustehen. Dies alles ging in der Darstellung der Evangelien tragischerweise zu Lasten des Hohen Rates und des Mehrheitsjudentums, zum Teil auch auf Kosten der Treue zu den historischen Fakten. Der Hohe Rat wollte zwar die Verurteilung Jesu, war aber nicht der Hauptverantwortliche. Das Todesurteil hat Pilatus gefällt. «Todesstrafe als Kreuzigung ist der Versuch, jemand auf die schlimmste Weise zu entwürdigen, ihn als Person zu zerstören.» Was bedeutete das Urteil «Kreuzigung»? Die Kreuzigung war die grausamste Todesstrafe bei den Römern, weil die Opfer so langsam starben und dabei noch öffentlich ausgestellt waren. Todesstrafe als Kreuzigung ist der Versuch, jemand auf die schlimmste Weise zu entwürdigen, ihn als Person zu zerstören. Deshalb durfte diese Strafe auch nicht über römische Bürger verBild: www.picture.art-catalog.ru/Wikimedia Commons Welche Rolle spielt «das Volk» bei dieser Entscheidung? Eigentlich eine sehr kleine. Die Verhaftung Jesu fand nachts statt, der Prozess frühmorgens. Bevor die meisten Menschen in Jerusalem mitbekommen haben, was da los war, war Jesus schon gekreuzigt. Für die Urteilsfindung spielt das Volk also keine Rolle. Die Evangelien erzählen jedoch, dass «die Volksmenge» vor dem Amtssitz des Statthalters die Freilassung des Barabbas an- hängt werden. Aber nichtrömische Bürger – Sklaven, Aufständische, besonders viele Juden – wurden häufig als Abschreckung auf öffentlichen Plätzen gekreuzigt. stelle von Jesus gefordert hätte. Diese Aussage muss man relativieren. An diesem Ort war nur für wenige Dutzend Menschen Platz. Das war nicht mal ein Bruchteil der Bevölkerung Jerusalems, sondern nur ein paar Menschen, die zufällig da waren, vielleicht auch ein paar Claqueure, die andere aufgehetzt haben. Genau diese Szene hat aber im Mittelalter unsägliches Leid über Tausende von Juden gebracht, wo z. B. nach den Karfreitagspredigten Pogrome gegen jüdische Gemeinden begangen wurden mit dem Vorwurf des Gottesmordes. Dagegen hat das Zweite Vatikanisches Konzil deutliche Worte gefunden und hat diesen Vorwurf sowohl auf der historischen als auch theologischen Ebene scharf kritisiert. Es stellte klar, dass man eben weder alle Juden damals noch die Juden heute verantwortlich machen könne für den Tod Jesu. Nikolai Nikolajewitsch Ge – Golgotha (1893) 4 forumKirche | 6-2016 Hätte Jesus dieses Ende vermeiden können? Theoretisch ja, wenn Jesus aus Jerusalem geflohen wäre. Diese Möglichkeit lag ja auf der Hand: Der Weg vom letzten Abendmahl hinunter ins Kidrontal zum Garten Gethsemane hätte ihm Gelegenheit dazu gegeben. Ein paar Schritte weiter auf den Ölberg hinauf und Jesus wäre in einer halben Stunde in der Wüste Juda gewesen, auf dem Weg nach Jericho. Da hätte ihn kein Trupp der Hohenpriester mehr gefunden. Das ist interessanterweise auch der Weg, den König David 1000 Jahre zuvor eingeschlagen hatte, als er vor seinem Sohn Abschalom floh. Doch Jesus wählt genau diesen Weg nicht. Im Garten Gethsemane betet er und lässt sein Schicksal auf sich zukommen. Die Evangelien erzählen, dass er dort zu seiner Entscheidung findet, dazubleiben. Dass Jesus nicht flieht, lässt tief in seine Seele blicken. Flucht oder gewaltsamer Widerstand kommen für ihn nicht in Frage. Jesus bleibt seiner Königtum-Gottes-Verkündigung treu. Königtum Gottes – damit verbindet sich ein unbedingtes Vertrauen auf das Wirken Gottes auch im Alltag – das bedeutet Feindesliebe und Gewaltfreiheit. Das alles hätte Jesus aufgeben müssen, wenn er geflohen wäre. Daran knüpft die christliche Theologie auch an, wenn sie heute von seiner Selbsthingabe spricht. Jesus ist zwar nicht freiwillig, aber ohne Widerstand in den Tod gegangen. Und seine Worte beim letzten Abendmahl zeigen, dass er damit eine Hoffnung auf Gottes Wirken über seinen eigenen Tod hinaus verbunden hat. Jesus ist also seiner Vision treu geblieben… Ja, diese Hingabe ist auch der inhaltliche Kern der Kreuzesnachfolgesprüche: «Wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, der wird es retten.» (Lk 9, 24) Das ist Jesu eigener Weg. Diesen Weg sind seitdem sehr viele gegangen: Oscar Romero als Bischof in El Salvador vor 35 Jahren oder auch heute Christinnen und Christen im syrischen Bürgerkrieg, die der Not nicht um jeden Preis ausweichen. Interview: Detlef Kissner Weltwassertag 2016 Eine kostbare Selbstverständlichkeit Bild: Pixabay.com Ausstellung zum Thema «Süsswasser» im Naturmuseum Thurgau Nur drei Prozent des Wassers auf der Erde sind Süsswasser. Der Weltwassertag am 22. März ist Anlass, sich über die Herkunft und Qualität des Trinkwassers Gedanken zu machen und den eigenen Umgang damit zu hinterfragen. Das Naturmuseum Thurgau in Frauenfeld befasst sich in der Sonderausstellung «Süsswasser: Quelle des Lebens» auf unterschiedliche Weise mit der kostbaren Ressource. Ob morgendliche Dusche, WC-Spülung oder saubere Kleidung – Trinkwasser ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Doch sind nur drei Prozent des Wassers auf dieser Erde überhaupt Süsswasser. Umso sorgsamer und nachhaltiger sollte mit der lebensspendenden Ressource umgegangen werden. Gerade der heisse und trockene Sommer und Herbst 2015 haben eindrücklich aufgezeigt, wie das scheinbar überflüssige Nass zu einem begehrenswerten Gut wird. Nicht nur das Klima verändert sich, auch die grösser werdende Gesellschaft und die Wirtschaft sind im Wandel und beeinflussen den Wasserkreislauf, die Gewässer und die Wassernutzung in der Schweiz. Unterwasserbilder im Süsswasser Zu diesem Thema gibt es bis 22. Mai im Naturmuseum die Sonderausstellung «Süsswasser: Quelle des Lebens». Der Fokus liegt auf der Fotoausstellung des Schweizer Fotografen Michel Roggo. Dieser spezialisierte sich auf Süsswasserlebensräume, die er während fünf Jahren im «Freshwater Project» auf allen Kontinenten dokumentierte. «Eine sehr ungewöhnliche Idee, da sonst meist Unterwasserbilder im Meer gemacht werden», sagt Museumsdirektor Hannes Geisser. Entstanden sind eindrückliche Bilder, die mit ihrer Farbigkeit und ihrem Facettenreichtum überraschen. Erstaunlich auch, wie vielfältig die Unterwasserwelt in der Schweiz sich präsentiert. Erkenntnisse für die Zukunft Da das Naturmuseum aber keine Kunstgalerie sei, wurde die Ausstellung mit wissenschaftlichen Fakten zur Wassernutzung ergänzt. «Wir haben als Museum ja einen Bildungsauftrag», sagt Geisser. Diesen sieht er besonders bei diesem Thema als sehr relevant an. Er findet, dass ein sorgsamer Umgang mit Süsswasser in der breiten Bevölkerung noch nicht richtig angekommen ist. Bei der Forschung hingegen wird das Thema auf hohem Niveau angegangen, wie die Ausstellung «Nachhaltige Wassernutzung» des Schweizerischen Nationalfonds SNF beweist. Sieben Themenblöcke geben fundiert Auskunft über z. B. schwindende Gletscher oder zunehmende Trockenheit. Es ist offensichtlich, dass sich die Schweizer Forschung um die Bedeutung des Wassers bewusst ist und Erkenntnisse erlangt, die in der Zukunft zum Tragen kommen. Hohe Wasserqualität Dass der Thurgau bezüglich Süsswasser bevorzugt dasteht, ist einerseits dem Bodensee zu verdanken. Dieser ist Wasserreservoir für 4.5 Mio. Menschen. «Aber auch das Thurtal und lokale Grundwassergebiete gehören zu den Wasserversorgungen», sagt Heinz Ehmann, Leiter Abteilung Gewässerqualität und -nutzung beim Amt für Umwelt im Thurgau. Ausserdem ist die Wasserqualität des Bodensees sehr gut; kein Vergleich zu den 80er-Jahren, in denen der Phosphatgehalt zu hoch war. Ganz selten komme es vor, dass Grundwasser einen zu hohen Nitratgehalt wegen der Felddüngung aufweise, so Ehmann. Dass die Bevölkerung beim Thema Nutzwasser empfindlich reagiere, zeige sich jeweils, wenn Wasserknappheit herrsche oder Wasser verunreinigt sei. «Genügend und einwandfreies Trinkwasser ist bei uns eine Selbstverständlichkeit.» Wasserverbrauch sinkt Auf den sorgsamen Umgang mit Wasser hinzuweisen, ist nicht Hauptanliegen seiner Abteilung. Darum kümmern sich die Wasserversorger. «Aber wir unterstützen gerne solche Aktionen wie z. B. die Sonderausstellung im Naturmuseum.» Erfreulich ist, dass der Wasserbedarf seit 2005 kontinuierlich abnimmt: von damals 370 Ltr. pro Kopf pro Tag auf 300 Ltr. Ein Durchschnittswert, in den die landwirtschaftlichen Betriebe und die Industrie mit eingeschlossen sind. Eine Herausforderung sieht Ehmann in der Erwärmung des Bodensees: «Durch die höheren Wassertemperaturen ist der biologische Prozess intensiver.» Plötzlich gebe es Algen, die es vorher nicht gab. Auch Neozoen (gebietsfremde Tiere) verändern das Ökosystem und haben eine noch unbekannte Auswirkung auf das Trinkwasser. In Zukunft, so glaubt Ehmann, wird der Aufwand für gutes Wasser grösser werden. Claudia Koch ■ Nähere Infos zur Ausstellung: www.naturmuseum.tg.ch forumKirche | 6-2016 5 Kirche Schweiz Pilgern für eine geschwisterliche Kirche Bild: Sibylle Peter Das Projekt «Kirche mit den Frauen» Lea Stocker, Felix Gmür, Hildegard Aepli, Irene Gassmann stellen das Projekt «Kirche mit den Frauen» vor. Eine postmoderne Katholikin, eine Klosterfrau, ein Bischof und eine langjährige Pastoralassistentin präsentierten am 19. Februar in Bern das Projekt «Kirche mit den Frauen». Dieses will dem Papst das Anliegen überbringen, dass Frauen in der katholischen Kirche in Entscheidungsprozesse einbezogen werden sollen. Hierfür pilgert eine Kerngruppe zu Fuss von St. Gallen nach Rom. «Ist nicht jetzt, mit diesem Papst, der Zeitpunkt gekommen, um nach Rom zu pilgern für eine geschwisterliche Kirche?» So schildert Hildegard Aepli, Pastoralassistentin, einen Geistesblitz vor zweieinhalb Jahren, der zum Projekt «Kirche mit den Frauen» führte: Männer sollen in Zukunft nicht mehr ohne Frauen über Funktion und Rolle der Frauen in der katholischen Kirche entscheiden – dieses Anliegen möchte eine siebenköpfige Pilgergruppe am 2. Juli in Rom Papst Franziskus überbringen. Dafür nehmen sie 1000 km unter die Füsse und hoffen, dass 1000 weitere Personen bei der Ankunft in Rom dabei sein werden. Unterstützung zweier Bischöfe Dass das Anliegen nicht nur von Frauen getragen wird, bestätigt die Anwesenheit von Bischof Felix Gmür an der Medienorientierung. Gmür will ebenso wie der St. Galler Bischof Markus Büchel in Rom sein, wenn die Pilgergruppe dort eintrifft. «Eine Kirche ohne die Frauen, das wäre ein Irrsinn!», begründet Gmür in Bern seine Unterstützung des Projekts. Er wisse aus Erfahrung, wie gut es sei, wenn Frauen in kirchliche Entschei6 forumKirche | 6-2016 dungsprozesse einbezogen würden. Nicht weil sie besser wären, sondern «weil sie dazugehören, weil jeder und jede ihre und seine Stimme einzubringen hat», so der Bischof von Basel. Ihm gefällt das Bild des Pilgerns auf ein Ziel hin: «Die Kirche ist nicht am Ziel, wir pilgern auf ein Ziel hin. Das ist ein Prozess, den ich unterstützen möchte.» Das genaue Ziel ist denn auch offen: Die Initianten bitten darum, dass ein gemeinsamer Dialogprozess in Gang kommen möge. Entsprechend tritt die Gruppe nicht für das Frauenpriestertum ein – ein Begriff, der an der Medienorientierung gar nicht fällt. «Wir wollen pilgernd eine Grundlage für einen Dialog schaffen. Daher sagen wir nicht, welches Thema zuerst drankommen soll», entgegnet Hauptinitiantin Aepli auf die entsprechende Frage von kath.ch. Priorin pilgert mit «Wer die Frauen nicht hören will, schneidet sich von wertvollen Erfahrungen und Charismen ab», sagt Irene Gassmann, Priorin des Benediktinerinnenklosters Fahr, die im Projekt-Kernteam mitwirkt. Denn schon die Benediktsregel spreche davon, dass der Abt in Entscheidungen alle Brüder und Schwestern anhören soll, erläutert die Ordensfrau, die selber eine Teilstrecke mitpilgern will – und zwar im Pilgergewand und nicht im Ordenskleid, wie sie gegenüber kath.ch verrät. Direkter formuliert es Lea Stocker, Ärztin und Mitpilgerin. Die katholische Kirche habe in gewissen Fragen «den Anschluss an die Realität verloren», sagt die 36-Jährige, die sich als «Frau der Postmoderne, die an Gott glaubt» bezeichnet. «Ich akzeptiere, dass die katholische Kirche langsam ist, aber ich akzeptiere nicht, dass sie still steht. Weil die katholische Kirche mir wichtig ist!» Hoffen auf Papstaudienz Der Ort der Medienorientierung – die Krypta der Dreifaltigkeitskirche – und zwei symbolhafte Gegenstände verdeutlichen, dass es den Initiantinnen und Initianten nicht bloss um ein kirchenpolitisches, sondern durchaus um ein spirituelles Anliegen geht: Ein dicker Reissverschluss soll zeigen, dass die Verbindung von Mann und Frau über Christus geschieht – dargestellt im Schieber des Reissverschlusses. Auf dem Pilgerweg wird ausserdem ein Läufer mitgetragen, ein 150 Jahre altes Stück Leinen, von Ordensfrauen gewoben und von einer Ordensfrau aus dem Kloster Eschenbach (LU) bestickt mit den Namen des Kernteams und mit wichtigen Daten des Projekts. Es enthält 32 Fächer, in denen Anliegen anderer Menschen mitgetragen werden sollen. Das Kernteam hofft, mit Papst Franziskus Eucharistie zu feiern oder gar eine Audienz bei ihm zu bekommen. Zwei handgeschriebene Briefe hat der Papst in dieser Sache bereits erhalten. Von der Antwort aus dem Vatikan, Papst Franziskus nehme im Juli keine öffentlichen Auftritte wahr, lassen sich die Pilgernden nicht entmutigen: «Der Papst hat sich schon öfters nicht an Regeln und Vorgaben gehalten», schmunzelt Hildegard Aepli hoffnungsvoll. Sylvia Stam/Red. ■ Nähere Infos: www.kirche-mit.ch Kino und Kirche Journalisten im Dilemma «Spotlight» leuchtet Kirchenskandal aus Ein Redaktionsteam des Boston Globe deckte 2001 die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche auf. Der Film «Spotlight» macht den Fall zum Thema. Nicht nur Bischöfe sollten sich den Film ansehen. Auch für Journalisten ist er ein Lehrstück. nalisten, insbesondere für katholische. Die Reporter Michael Rezendes (Mark Ruffalo), Sacha Pfeiffer (Rachel McAdams) und der Rechercheur Matt Carroll (Brian D’Arcy James) müssen zunächst ihre eigene Befangenheit überwinden: Sie alle sind katholisch erzogen worden. Sie stehen im Dilemma zwischen ethischem Anspruch und Loyalität zur Kirche. Als deutlich wird, dass die Vertuschung von Missbrauchsfällen ein System hat, geraten die Journalisten an ihre Grenzen. Der neue Chefredaktor Martin «Marty» Baron (Liev Schreiber) ist nicht katholisch wie die meisten seiner Kollegen. Er kennt niemanden in Boston und ist nicht in Beziehungen gebunden. Er ist es, der seine Leute auf den Weg bringt, das System des Verdeckens und Verschweigens aufzudecken. Die Journalisten müssen schwierige Entscheide fällen: zwischen ihrer individuellen Moral, den ethischen Berufsstandards und den Eigeninteressen von mächtigen Gruppen wie Rechtsanwälte und kirchliche Entscheidungsträger. Besonders überzeugend ist «Spotlight» dort, wo er offen legt, dass die Journalisten auch Teil des Systems sind. Erste Berichte wurden bereits 1993 durch die Redaktion des Boston Globe veröffentlicht, ausge- Gekonnt auf den Punkt gebracht Das Verdienst dieses Spielfilms liegt jedoch nicht darin, dass er die Aufdeckung der Missbrauchsskandale in den USA nacherzählt, sondern wie er das tut. Der grosse Gewinn besteht darin, dass er Journalisten und Journalistinnen als moralische Subjekte zeigt, die ihre Berufsstandards haben und diese auch in schwierigen Situationen zu befolgen versuchen. Das Recherche-Team des Boston Globe – zuständig für die Investigation in komplexen Fällen – heisst «Spotlight». Der titelgebende Ausdruck «Scheinwerfer» hat eine doppelte Bedeutung. Einerseits geht es darum, Licht in verdeckte und verborgene Geschichten zu bringen und diese aufzudecken. Der Scheinwerfer wird aber auch den «Kriegsschauplatz Nachrichtenredaktion» gerichtet. Das wird im Stil der grossen Journalistenfilme so intensiv, authentisch und mit einer derart engagierten Besetzung beleuchtet, dass man den Glauben an den guten Journalismus nicht verliert. Das katholische Dilemma Das Drehbuch von Josh Singer und Tom McCarthy enthält wichtige Zugänge für Jour- Herausforderung für kirchliche Redaktionen Kirchlichen Redaktionen stehen genau in diesem Spannungsfeld zwischen dem ethischen Anspruch des Berufs und der Loyalität zu einer Kirche, die sie als «Mutterhaus» betrachten. Durch den Glaubwürdigkeitsverlust der Institution Kirche in den vergangenen 20 Jahren ist diese Spannung immer grösser geworden. Ein Dilemma, dem sich keine katholische Journalistin, kein konfessionell verpflichteter Journalist entziehen kann. Nur wer diese Spannung anerkennt, kann glaubwürdig sein. Das echte Reporterteam des Boston Globe bekam für seinen Artikel 2003 verdient den Pulitzer-Preis. Auch der Film hat nun mit dem Oscar für den Besten Film die höchsten Würden Hollywoods erhalten. «Spotlight» ist ein ethisches Modell für die Arbeit von Medienschaffenden und ein wichtiges Lehrstück für die katholische Kirche in ihrem Umgang mit den Medien. Charles Martig /Red. Bild: © 2016 Praesens Film AG «Alle Bischöfe und Kardinäle sollten diesen Film sehen», sagt Erzbischof Charles Scicluna von Malta, «weil sie verstehen müssen, dass Berichterstattung die Kirche retten wird, nicht das Schweigen.» Scicluna war lange Jahre zuständig als Strafverfolger von klerikalem Kindsmissbrauch im Vatikan. Der Film «Spotlight» löst also in der Kirche wichtige Impulse aus. Doch er ist genauso wichtig für Journalistinnen und Journalisten. Denn er enthält ein ethisches Modell. Regisseur Tom McCarthy verwendet das Genre des spannend und sorgfältig erzählten Journalisten-Films, der im WatergateSkandal-Film «All the President’s Man» (1976) mit Dustin Hofmann und Robert Redford sein grosses Vorbild hat. «Spotlight» geht sein Thema nicht skandalisierend an. Vielmehr zeigt er sehr genau, wie Mechanismen und Arbeitsweisen im Newsroom funktionieren, lebensnah und realistisch. rechnet unter der Leitung eines Kollegen aus dem Spotlight-Team. Das Schuldeingeständnis einer wichtigen Identifikationsfigur des Films – wahrhaftig durch Michael Keaton verkörpert – ist sehr überzeugend. Szene aus dem Film «Spotlight» forumKirche | 6-2016 7 Inserat · Umwelt und Gerechtigkeit Hilfe beim Stromsparen Förderprogramm für Kirchgemeinden Aushilfs-Mesmer|in 30% Rund die Hälfte aller Kirchen in der Schweiz ist elektrisch beheizt – das verschlingt viel Strom. Aber auch bei der Beleuchtung und der Warmwassererzeugung besteht in vielen Schweizer Kirchen, Kirchgemeindehäusern und Pfarrhäusern grosses Stromsparpotenzial. Das Förderprogramm ProChileWatt unterstützt deshalb in den kommenden drei Jahren Schweizer Kirchgemeinden, die ihren Stromverbrauch senken möchten, mit Fördergeldern und Beratung. Es erwarten Sie folgende Aufgabenbereiche: • Vorbereitung, Betreuung und Nachbearbeitung von liturgischen Feiern • Pflege, Reinigung und Instandhaltung unserer kirchlichen und weltlichen Liegenschaften • Erstellung von Blumenschmuck für unsere Kirche und Kapelle • Umgebungsarbeiten wie z. Bsp. Schneeräumung, Schneiden von Hecken und Rasen sowie die Reinigung von Plätzen • Allgemeine Dienstleistungen im pfarreilichen Alltag Bei ProChileWatt mitmachen können Kirchgemeinden mit einer elektrisch beheizten Kirche, die über keine programmierbare Heizungssteuerung verfügt. Die Hauptmassnahme des Förderprogramms ist der Einbau einer Heizungssteuerung, die die Heizelemente in der Kirche optimal ansteuert. Dadurch sinkt der Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent, und die Kirchgemeinde kann bei der Stromrechnung mehrere Tausend Franken pro Jahr sparen. ProChileWatt übernimmt bis zu 40 Prozent der Investitionskosten für den Einbau der Heizungssteuerung. Zur Entlastung und Ablösung unseres Haupt-Mesmers suchen wir per 1. Juni 2016 oder nach Übereinkunft einen Ihr Profil: • abgeschlossene Berufsausbildung als Fachfrau/Fachmann Betriebsunterhalt EFZ oder gleichwertige Ausbildung sowie Bereitschaft zur Sakristanen Weiterbildung. • handwerkliche Grundausbildung oder ausgewiesene handwerkliche Begabung • katholische Konfession und Interesse am kirchlichen Leben in der Pfarrei • Teamfähigkeit, angenehme Umgangsformen, pflichtbewusst und ehrlich • Flexibilität (unregelmässige Arbeitszeiten, Abend- und regelmässig auch Wochenenddienst) • Führerausweis Kat. B Wir bieten: • einen interessanten, verantwortungsvollen und abwechslungsreichen Arbeitsplatz mit zeitgemässen Anstellungsbedingungen. Sind Sie eine zuverlässige und ambitionierte Persönlichkeit, die gerne diese Verantwortung übernimmt und Ihr Knowhow engagiert und erfolgreich umsetzen möchte? Dann senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen inkl. Foto bis am 15. April 2016 zu. Gezielte Beratung Kirchgemeinden profitieren bei ProChileWatt aber nicht nur finanziell. Sie erhalten auch eine gezielte Beratung: Auf Kirchen spezialisierte Stromsparprofis prüfen, welche Stromsparmassnahmen sich für die Kirchgemeinde zusätzlich zur Heizungssteuerung eignen und begleiten sie bei der Umsetzung. Die Stromsparprofis stellen zudem sicher, dass nur Kirchgemeinden am Förderprogramm teilnehmen, für die sich die Investition in eine Heizungssteuerung auch lohnt. ProChileWatt ist Anfang März gestartet und läuft bis Ende 2018 in der ganzen Schweiz. Ziel des Förderprogramms ist, dass Schweizer Kirchgemeinden dank den geförderten Stromsparmassnahmen pro Jahr rund 1,7 Gigawattstunden Strom sparen. Das entspricht dem jährlichen Verbrauch von 340 Haushalten. Kirchgemeinden können so dazu beitragen, den Stromverbrauch in der Schweiz zu reduzieren und die Energiewende zu unterstützen. oeku Kirche und Umwelt/Red. ■ Nähere Infos: www.pro-chilewatt.ch oder Kurt Aufdereggen, oeku Kirche und Umwelt, T 031 398 23 45 Kath. Kirchgemeinde Sulgen, Josef Schurtenberger, Präsident Kirchenvorsteherschaft, Breitestrasse 1, 8575 Bürglen Tel. 079 696 24 90 oder per Email an: [email protected] «Wer Waffen sät …» Ulrich Tilgner spricht in Romanshorn Der traditionelle Internationale Bodensee-Friedensweg führt dieses Jahr am Ostermontag, 28. März, nach Romanshorn. Besammlung ist um 10:30 Uhr auf dem Bahnhofplatz. Die 600 erwarteten Teilnehmer begeben sich dann auf einen Ostermarsch durch die Stadt mit drei Stationen: die erste zum Thema «Integration», die zweite zum Gedenken an 30 Jahre Tschernobyl und 5 Jahre Fukushima (mit der Regisseurin Aya Domenig) und die dritte zum Protest gegen nicht akzeptable Freihandelsabkommen und für eine Machtbeschränkung der Konzerne (mit Schriftsteller Jochen Kelter). Danach (um ca. 13 Uhr, bei Regen oder Kälte um ca. 12.15 Uhr) folgen zwei Vorträge in der 8 forumKirche | 6-2016 katholischen Kirche zum aktuellen Flüchtlingsthema: Die Schriftstellerin Melinda Nadj Abonji spricht über «Türen auf für Flüchtlinge» und der Fernsehjournalist Ulrich Tilgner «Wer Waffen sät, wird Flüchtlinge ernten!» Nach einer warmen Suppe besteht die Möglichkeit, an Gesprächsrunden mit den Rednerinnen und Rednern teilzunehmen. Arne Engeli/Red. ■ Nähere Infos: www.bodensee-friedensweg.org Bild: © Margaret Marquardt Kunst + Glauben verBUNDen, 2011, Installation von Margaret Marquardt in der evangelischen Stadtkirche Tuttlingen verBUNDen Anstelle eines Fastentuchs hat die Künstlerin 2011 in der evangelischen Stadtkirche Tuttlingen den Leib Jesu wie bei einem Verletzten mit Mullbinden eingebunden. Kein Körperteil ist mehr zu sehen, nur die Gestalt eines Schwerverletzten, dessen Körper durch den Verband geschützt und stabilisiert wird. Die Verbindungen zum und mit dem Kreuz geben ihm wie bei jemandem mit einem Arm- oder Beinbruch zusätzlichen Halt. dürftiges, sauberes «Kleid», das seine Blösse bedeckt und Heilung signalisiert. Arnold Stadler schreibt in seinem Buch «Da steht ein grosses JA vor mir» (S. 19) zu dieser Arbeit: «Das Heile ist das Ganze. Verbinden ist immer Heilen. Ein Joint Venture aus Jenseitigem und Diesseitigem, aus Oben und Unten, Göttlichem und Menschlichem, Heilem und Heilungsbedürftigem, von Innen und Aussen, hier und dort. Dem Heilsverlangen des Menschen und der ganzen Schöpfung entspricht das Heilsangebot des Kreuzes, das von der Künstlerin gesehen und einbezogen wird in ihr Heilskonzept. Der Lichtstrahl – der vor dem Kreuz vertikal den Kirchraum quert – vergegenwärtigt den Vorrang des Gnadenhaften vor dem Machbaren des Heils und des Heilens. In diesem Licht ist auch der Lichtstrahl zu sehen.» Die Stoffbinden erzählen auch, dass jemand Barmherzigkeit gezeigt hat und sich der Verlassenheit des Gekreuzigten angenommen hat. Durch die Intervention der Künstlerin wurde dem Gekreuzigten Zuwendung und Fürsorge zuteil. Er erhielt ein not- Als rotes Band flankiert dieser «Lichtstrahl» die Verhüllung, mit seiner Farbe an das Blut erinnernd, das pulsierende Leben, die Macht der Liebe. Es symbolisiert Gottes VerBUNDenheit mit seinem Sohn und durch ihn mit allen Menschen, insbesondere den Ein ungewohnter Anblick: Die Holzfigur von Jesus am Kreuz ist mit weissen Stoffbinden umwickelt. Margaret Marquardt führt damit die Tradition fort, während der Fastenzeit Kreuze in der Kirche zu verhüllen. Sie werden den Augen der Gläubigen entzogen, damit sie nach dem «Bilderfasten» seine Botschaft mit neuen Augen sehen können. Verachteten, Leidenden und Sterbenden. Mit seinem Erbarmen bleibt Gott allen Menschen nahe, selbst in ihrer grössten Verlassenheit. Der verbundene Körper verbirgt und offenbart gleichzeitig sein geheimes Wirken. Dies wird auch in der Ähnlichkeit des Verbundenen mit dem Kokon einer Raupe deutlich, in dessen Verborgenheit sie in einen Schmetterling verwandelt wird und sich ihr eine völlig neue Lebensdimension eröffnet. Der verbundene Gekreuzigte lässt die Zeit und den Zustand zwischen Tod und Auferstehung spüren, bei dem das Vergangene verhüllt und das Kommende angedeutet, aber noch nicht offenbar ist. Patrik Scherrer ■ «Heilung» – eine Installation von Margret Marquardt zur Leidensgeschichte ist bis zum 30. März im Fraumünster in Zürich zu sehen. forumKirche | 6-2016 9 Ökumenische Kampagne · Kirche ohne Grenzen – Englisch Einsatz für mehr Gerechtigkeit Gemeinsam e Porträt eines engagierten Entwicklungsarbeiters hiv-aidsseelsorge der katholisc Der Abend, zu dem die Romanshorner Pfarrei einlädt, verspricht spannend zu werden: Jules Rampini-Stadelmann – Theologe, Entwicklungsarbeiter und Biobauer – wird am 16. März über das Thema «Was Gold und Geld nicht wert ist» reden. forumKirche sprach mit ihm über seine Erfahrungen in Auslandseinsätzen und sein entwicklungspolitisches Engagement. Mitten in der Stadt Zürich beherbergt die katholische Kirche des Kantons Zürich die Anlaufstelle hiv-aidsseelsorge für HIV-Betroffene und bereits an Aids erkrankten Menschen. Kirche ohne Grenzen besuchte vor Ort drei Betroffene und den beauftragten Seelsorger Bruno Willi (45), um mit ihnen über das Leben mit dieser Krankheit zu sprechen. Überrissene Projekte 2001 kehrte Jules Rampini mit seiner Frau in die Schweiz zurück und übernahm den elterlichen Hof im Napfgebiet. Hier konnte er seine Liebe zur Landwirtschaft mit seinem Engagement in der Erwachsenenbildung und Theologie verbinden. Neben dem Thema «Ernährungssicherheit» beschäftigte ihn vor allem die Zerstörung von Lebensräumen weltweit. Bereits in Peru habe er die ersten Konflikte mit der Holzwirtschaft mitbekommen. «Ab 2004 setzte eine neue Welle ein – dieses Mal im Kupfer- und Goldbergbau. Es wurden völlig überrissene Projekte umgesetzt (z. B. in Cajamarca), durch die viele Menschen ihre Lebensgrundlage verloren.» Betroffen durch diese Entwicklung schloss sich Jules Rampini mit Interessierten anderer Organisationen zusammen und beschäftigte sich intensiv mit dem Thema «Gold». «Das war bis dahin in der Schweiz noch kein Thema», so Rampini. Bild: zVg Allein die Kombination Theologe und Biobauer lässt aufhorchen. «Ich bin in einer Bergbauerngrossfamilie aufgewachsen. Als Ältester habe ich immer schon ‹buuret›», erklärt Jules Rampini. Bereits als Primarschüler habe er sich auch für religiöse Fragen interessiert. So war es keine Überraschung, dass Jules Rampini 1983 ein Theologiestudium mit Nebenfach Sozialarbeit in Fribourg begann. «Es war die Zeit, als die Befreiungstheologie nach Europa kam. Die Studentenschaft war sehr politisch geprägt», blickt Rampini zurück. 1993 entschied er sich, zusammen mit seiner Frau nach Lima zu gehen, um dort in einem Armenviertel Entwicklungsarbeit zu leisten. Nach drei Jahren wechselten beide in den Norden Perus, wo sie in einer typischen Landfluchtstadt in der Strassensozialarbeit eingesetzt waren. «In all den Jahren hat mich das Thema ‹Landwirtschaft› nie losgelassen. In Peru bin ich angesichts der Zerstörung kleinbäuerlicher Existenzen neu dafür sensibilisiert worden», sagt Rampini. Berge weggebaggert Von da an habe der Rohstoffboom massiv zugenommen. In vielen Entwicklungsländern würden für ein halbes bis ein Gramm Gold pro Tonne Gestein ganze Berge weggebaggert. Da der Bergbau meist viel Wasser benötige, würden dadurch ganze Regionen entwässert, die chemischen Rückstände würden die Umwelt vergiften, Zwangsumsiedlungen würden vorgenommen. Wegen dieser Missstände setzt sich Jules Rampini auch für die Konzernverantwortungsinitiative ein (vgl. forumKirche Nr. 4, S. 3), deren Zustandekommen er optimistisch sieht. Ob sie letztlich auch bei einer Abstimmung angenommen wird, hängt seiner Ansicht nach von der Haltung des bürgerlichen Lagers ab. In letzter Zeit habe es ja immer wieder Skandale um international agierende Unternehmen gegeben. «Wenn man eine Rufschädigung des Wirtschaftsstandortes befürchten müsste, hätte die Initiative eine Chance.» Jules Rampini wird in Romanshorn aufzeigen, wo Gold schmutzig wird und wie wir als Konsumierende unsere Verantwortung wahrnehmen können. Detlef Kissner Jules Rampini setzt sich für die Konzernverantwortungsinitiative ein. 10 forumKirche | 6-2016 ■ Nähere Infos zum Vortrag auf Seite 16 Die hiv-aidsseelsorge betreut und berät Menschen mit HIV und Aids nicht nur individuell, sondern bietet den Betroffenen ein Zuhause, einen Ort, an welchem sie offen und ungeniert über ihre Krankheit, ihre Sorgen und Ängste sprechen können. Gemeinsam feiern sie in ihrem Begegnungszentrum auch die jeweiligen Feste des katholischen Kirchenjahres. Der katholische Seelsorger Bruno Willi, der mittlerweile seit neun Jahren dort arbeitet, ergänzt: «Das Initiativteam (welches aus Karo*, Peter* und Markus* besteht) und ich organisieren Weekends und Vorträge für Betroffene, besuchen Kranke im Spital oder Zuhause.» Des Weiteren kommen Gastgruppen vorbei, wie beispielsweise eine Jugendgruppe von HIV-Betroffenen. Es gibt regelmässige Treffen, eine offene Kaffeestube (Come-In), sowie zweiwöchentliche Mittagessen an Dienstagen, die schweizweit einmalig sind. Ebenso zentral sei die Öffentlichkeitsarbeit, denn offensichtlich ist HIV und Aids nach wie vor ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft, so dass die Betroffenen und er selbst viel für eine kongruente Aufklärung tun müssten. «Wir gehen in Schulen, treffen Firm- und Konfirmationsgruppen, nehmen an Eltern-Kinder-Events teil und erzählen von unseren Erfahrungen, unserem Leben mit dieser Krankheit und beantworten jegliche Fragen», ergänzt Karo die Ausführungen über das Engagement der Seelsorgestelle. Über ihr Leben mit dem Virus zu erzählen, koste sie nicht nur körperlich sondern auch stets psychisch sehr viel Kraft und Mut, sagen die Betroffenen. Mit dem Tod verheiratet?! Markus ist seit 18 Jahren HIV-Positiv. Er steckte sich durch eine infizierte Spritze mit dem unheilbaren Virus an: «Nach wie vor habe ich Angst vor den Reaktionen der Menschen, wenn ich ihnen von meinem Schicksal erzähle.» Mittlerweile habe er praktisch kein soziales Umfeld mehr. Die meisten Menschen hätten sich von ihm ab- Kirche ohne Grenzen – Englisch insam Bild: zVg Bild: Romina Walter-Monferrini hen Kirche im Kanton Zürich Lonely but together Catholic spiritual aid people with HIV in the Canton of Zurich The Catholic Church for pastoral support for people living with HIV is located in the middle of the City of Zurich. It aids people that has just been diagnosticated and the ones already living with it. Kirche ohne Grenzen visited there three patients and their appointed counselor, Bruno Willi (45) and talked to them about living with this disease. Vor dem Sterben haben Karo, Markus und Peter weniger Angst, solange es schnell geht und nicht qualvoll wird. Bruno Willi, Seelsorger der hiv-aidsseelsorge: «In unserem Begegnungszentrum finden regelmässig auch Ausstellungen von betroffenen Künstlern statt.» gewendet, als sie von seiner Krankheit erfahren hatten. «Wir lernen die wahren Gesichter der Menschen kennen», ergänzt Peter diese traurige Tatsache, «Freunde, Familie, Nachbarn und Arbeitskollegen wenden sich von einem ab.» Das verletzte ihn früher mehr als heute. Je älter man werde, desto gelassener gehe man mit solchen Rückschlägen um. «Diese Krankheit behindert das Leben. Viele wissen nicht, welche Nebenwirkungen diese für uns lebensverlängernden und –notwendigen Medikamente haben», sagt Karo und fügt an: «Wir sind ja praktisch mit dem Tod verheiratet, und als ob dies nicht genug wäre, werden wir in einer scheinbar aufgeklärten Gesellschaft diskriminiert und ausgegrenzt.» Aus diesem Grund seien auch das Jahresprogramm und die verschiedenen Aktionen sehr vielfältig. Markus und Peter bestätigen ihn: «Dadurch, dass wir hier etwas Sinnvolles tun können, uns intensiv engagieren und wir tatsächlich gebraucht werden, geht es uns gut und wir erleben positive und freuderfüllte Tage.» * Namen geändert Text: Romina Walter-Monferrini Übersetzung: Fabiola López Bocanegra Die hiv-aidsseelsorge der katholischen Kirche im Kanton Zürich ist da für Betroffene, Lehrpersonen, Firmgruppen, Angehörige und andere Interessierte. Weitere Informationen und die gesamten Angebote der Anlaufstelle unter: www.hiv-aidsseelsorge.ch Romina Walter-Monferrini (27) stammt aus dem Dorf Monteroni di Lecce (Süditalien). Neben ihrer Arbeit als Religionspädagogin studiert sie Theologie an der Universität in Luzern. Bild: zVg Sinnvolles Engagement Umso relevanter ist für die Betroffenen die hiv-aidsseelsorge in Zürich. Aus der ganzen Schweiz kommen hier Menschen mit demselben Schicksal zusammen. «Hier ist meine Familie, hier fühle ich mich wohl, kann mich entfalten und muss mich nicht verstecken», beschreibt Markus eines der Mittel gegen seine Einsamkeit. Dem Seelsorger Bruno Willi geht es nicht darum, den Menschen, welche zu ihm kommen ein fertiges Programm zu bieten: «Ich unterstütze sie lediglich bei der Umsetzung ihrer Ideen. Schliesslich wissen sie besser als ich, was HIV-Betroffene und Aidskranke benötigen.» The HIV-aids pastoral aid and guidance for people with HIV and AIDS provides interested parties with a home, a place in which they can openly and unabashedly speak about their concerns and fears, about their disease, and where they also can exchange stories and experiences. Bruno Willi, responsible Catholic chaplain who is now working there since nine years, adds: «We run the important public relations and offer several programs such as conference weekends and lectures for those affected.» Evidently, HIV and AIDS are still a taboo subject in our society, so he and those affected are trying to give a congruent comprehension of the disease. «We go to schools, to companies and participate in parent-children events and talk about our experiences, our lives with this disease and try to answer as many questions as possible», said Mr. Karo, emphasizing the commitment of the chaplaincy. Married with the death?! Markus is HIV-positive since 18 years, he got infected by a syringe with the incurable virus. «I’m afraid of people’s reactions when I tell them about my fate», shares with me. He had virtually no social environment. Most people have turned away from him when they learned about his illness. «We discover the true faces of people», and then Peter adds this sad fact: «Friends, family, neighbors and colleagues turn away from you.» forumKirche | 6-2016 11 Schaffhausen «Heiliger Besuch» Sonderausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen Vom 19. März bis 28. August werden im Museum zu Allerheiligen gotische Skulpturen ausgestellt, die zwischen 1400 und dem frühen 16. Jahrhundert im süddeutschen Raum für vorwiegend sakrale Räume gefertigt wurden. Ergänzt wird die Ausstellung durch ungewöhnliche Bildschöpfungen von Annelies Štrba, die Madonnenbilder neu und modern interpretiert und damit einen Dialog in der Gegenwart weiterführt. Madonnenbilder von Annelies Štrba – Fotografien, die verfremdet, verwandelt und mit neuer Farbigkeit zum Leuchten gebracht werden – sieht Epprecht als Übersetzung der alten Bildwerke in die moderne Zeit. «Die Sehgewohnheiten sind heute anders», sagt Epprecht dazu. turen aus dem 15. und frühen 16. Jahrhundert. Epprecht – auf der Suche nach einem Ausstellungsthema – packte die Gelegenheit, ausgewählte Stücke dieser Sammlung mit den museumseigenen Skulpturen zu kombinieren. «Was passt wohl besser, als wenn das Allerheiligen-Museum ‹heiligen Besuch› erhält?», sagt Epprecht. Bild: Peter Schälchli, Zürich Ein Zufall war es, der dem Museum zu Allerheiligen zur bevorstehenden Sonderausstellung «Heiliger Besuch» verhalf. Ein wenig Fügung mag auch nachgeholfen haben, dass Katharina Epprecht letzten September unmittelbar vor ihrem Amtsantritt als neue Museums-Direktorin auf einen Kollegen stiess, der ihr von den gotischen Skulpturen der Emil Georg Bührle Sammlung erzählte. Der Sammler weltberühmter Impressionisten hatte auch eine wenig bekannte Schwäche für mittelalterliche Skulp- Bild: Annelies Štrba Verfremdete Madonnenbilder Doch sie wollte es nicht allein bei den mittelalterlichen Skulpturen bewenden lassen, sondern ihnen einen modernen Kontrast gegenüberstellen. Vor Jahren erhielt sie ein Büchlein von der international bekannten Schweizer Foto- und Videokünstlerin Annelies Štrba geschenkt, das mit farbenstarken Madonnenbildern gefüllt ist. «Als ich mich mit den Skulpturen beschäftigte, wusste ich sofort: Das gehört einfach zusammen.» Das Thema «Maria mit Kind» begleite unsere Menschheitsgeschichte, so Epprecht, und sei ein Thema, das auch heute medial gern aufgegriffen werde. Die Museums-Schätze aufzeigen Mit den zahlreichen gotischen Skulpturen aus dem süddeutschen Raum werden die christlichen Feiertage vergegenwärtigt. Besonders wertvoll und aufwendig ist beispielsweise der Sippenaltar, der aus der Werkstatt Niklaus Weckmann aus Ulm um 1515 stammt. Auch Heilige wie Katharina von Alexandrien, Barbara oder Sebastian liefern sich ein Stelldichein. Und natürlich ist Maria mit Kind gleich mehrfach vertreten. Um die Besucherinnen und Besucher nicht nur in die Sonderausstellung sondern auch in die Sammlungen zu locken, werden die Werke nicht direkt am Objekt beschrieben, sondern in einem separaten Büchlein, das durch die verschiedenen Räumlichkeiten führt. «Damit erhoffe ich mir mehr Publikum in den Sammlungen, um auf unsere Schätze aufmerksam zu machen», sagt Epprecht. Attraktives Rahmenprogramm Wie sieht ihr Zielpublikum aus? «Ich wünsche mir, dass alle kommen, von gross bis klein.» Entsprechend ist auch das Rahmenprogramm aufgebaut: Es gibt Vorträge zum Thema «Heilige» oder «Maria», aber auch eine 3-Generationen-Veranstaltung, bei der man unter Anleitung einer Kulturvermittlerin selber aktiv werden kann. Die Ausstellung bemüht sich also, allen Generationen mit ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Wichtig sei ihr, so Epprecht, sich von der Qualität der Werke berühren zu lassen. Man solle nachvollziehen, was für eine Bedeutung die Werke damals hatten, die ein wesentliches Element der abendländischen Kultur ausmachen. Denn gerade zu jener Zeit wurden zahlreiche Kirchen, Kapellen, Klöster und vornehme Haushalte ein letztes Mal vor der Reformation mit kostbaren Kunstwerken ausgestattet. Claudia Koch Maria mit Kind gleich zweimal: Mittelalterliche Kunst von 1460 trifft auf… 12 forumKirche | 6-2016 …ungewöhnliche Bildschöpfungen von Annelies Štrba. ■ Nähere Informationen auf Seite 16 und unter www.allerheiligen.ch Schaffhausen Schaffhausen wird Reformationsstadt Bild: Peter Leutert Gesuch wird gutgeheissen Die Stadt Schaffhausen hatte sich bei der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa um das Label «Reformationsstadt Europas» beworben. Nun wurde das Gesuch bewilligt. Damit ist Schaffhausen die zehnte offizielle Reformationsstadt der Schweiz. «Schaffhausen ist unverkennbar eine Reformationsstadt mit europäischer Bedeutung.» So steht es im Schreiben der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) aus Wien, in dem Schaffhausen offiziell das gesetzlich geschützte Label «Reformationsstadt Schaffhausen» verliehen wird. Porträt auf Webseite «Die Zusage ist zunächst einmal eine grosse Ehre, sie ist aber auch eine Verpflichtung», sagt Matthias Eichrodt, zuständiger Kirchenrat für das Schaffhauser Reformationsjubiläum. Durch die Verleihung des Titels wird die Stadt Schaffhausen in die Online-Darstellung des Netzwerks der europäischen Reformationsstädte auf der Website www.reformation-cities.eu der GEKE aufgenommen. Zurzeit sind 52 Städte in 12 Ländern vertreten. Von jeder Stadt erscheint ein Porträt mit ihren Bezügen zur Reformation des 16. Jahrhunderts. Informationen zu allen laufenden und geplanten Veranstaltungen im Hinblick auf das Reformationsjubiläum sind ebenfalls auf der internationalen Website aufgeführt. Zudem sind die offiziellen Reformationsstädte dazu berechtigt, das Logo «Reformationsstadt Europas» auf ihren Werbeträgern und Veranstaltungshinweisen zu führen. Eigene Reformationsgeschichte Der Kirchenbund hatte die Kantonalkirchen ermuntert, das Jahr 2017 als Aufhänger für eigene Projekte im Zusammenhang mit den damaligen historischen Ereignissen vor Ort wahrzunehmen. «Der Kirchenrat der Schaffhauser Kantonalkirche hat dazu eine ganze Reihe von Projekten aufgegleist», sagt Matthias Eichrodt. «Schliesslich hat sich der Stadtrat für die Idee des Labels ‹Reformationsstadt Schaffhausen› gewinnen lassen und einen entsprechenden Antrag an die GEKE in Wien gestellt.» Um die Aufnahmekriterien zu erfüllen, musste die besondere Stellung Schaffhausens in der eidgenössischen Reformationsgeschichte aufgezeigt werden. «Schaffhausen Kirchenrat Matthias Eichrodt mit dem Konterfei des Schaffhauser Reformators Sebastian Hofmeister vor dessen Elternhaus «Zu den drei Bergen». hat eine durchwegs eigenständige Reformationsgeschichte», sagt dazu Matthias Eichrodt. Und erwähnt neben den Besonderheiten in der Gottesdienst- und Kirchenordnung die Bedeutung Schaffhausens als Zufluchtsort für die hugenottischen Glaubensflüchtlinge. Zudem habe Schaffhausen eine zentrale Rolle für die Geschichte der Täuferbewegung im sechzehnten Jahrhundert gespielt. Ökumenisch ausgerichtet Weitere Gesuchskriterien seien die geplanten Aktivitäten im Reformationsjubiläum gewesen. Die Stadt hilft zusammen mit Schaffhauserland Tourismus bei der Umsetzung der geplanten Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2017 und darüber hinaus. Dazu gehören unter anderem eine Stadtführung zu Orten der Reformation, eine Ausstellung in der Stadtbibliothek, die Einweihung des Täuferweges über den Randen und die Neugestaltung des Schaffhauser Abschnittes des Hugenottenweges von Rüdlingen bis Thayngen und Stein am Rhein. «Besonders positiv nahm die GEKE zur Kenntnis, dass wir das Reformationsjubiläum auch ökumenisch begehen wollen», sagt Matthias Eichrodt. Das Reformationsjubiläum sei nicht nur eine reformierte Angelegenheit, sondern betreffe alle Kirchen und Kulturträger. Vor diesem Hintergrund sei die Idee aufgekommen, ein Patronatskomitee zu gründen. Von katholischer Seite gehört Pfarrer Urs Elsener, Leiter des Pastoralraumes Schaffhausen-Reiat, dem Gremium an. Adriana Schneider, Kirchenbote Schaffhausen/ Red. Reformation in Schaffhausen In vorreformatorischer Zeit beschäftigten sich vor allem die Benediktinermönche des Klosters Allerheiligen und Intellektuelle der Stadt Schaffhausen mit den Schriften Martin Luthers. Unter das Volk kamen die Gedanken der Reformation aber erst durch die Predigten der beiden Franziskaner Sebastian Hofmeister und Sebastian Meyer. Anders als in Zürich wendete sich der Kleine Rat gegen die Übernahme des neuen Glaubens, obwohl in den Kirchen von Schaffhausen bereits reformatorisches Gedankengut umgesetzt wurde. 1525 wurden Hofmeister und Meyer vertrieben, weil sie für den Aufstand der Rebleute und Fischer verantwortlich gemacht wurden. Erst auf äusseren politischen Druck hin nahmen die Räte der Stadt am 29. September 1529 die Reformation offiziell an (siehe auch www.zwingliana.ch). Red. forumKirche | 6-2016 13 Kurse · Tagungen Erwachsenenbildung der evang. Landeskirche Thurgau Katholische Kirchgemeinde Romanshorn Katholische Landeskirche hurgau Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung ■ Der König der Himmel… drei Tage bis zur Ewigkeit Ein Theater zur Passion und Auferstehung Jesu aus der Sicht eines römischen Soldaten. Datum: 25. März, 19.15 Uhr Ort: Kartause Ittingen, Warth Spiel: Christian Klischat Regie: Götz Brandt Informationen: bei www.tecum.ch ■ TrauerRäume Für Menschen, die sich bewusst mit ihrer Trauer auseinandersetzen wollen. Datum: 13., 20. und 27. April, 4. Mai Zeit: 19.30 bis 21.00 Uhr Ort: Kath. Kirchgemeinde St. Johannes, Johannestreff, Hafenstr. 48a, Romanshorn Leitung: Vera Maria Rösch Kosten: 80 CHF Anmeldung: bis 4. April bei [email protected] Benediktinergemeinschaft Kloster Fischingen Perspektive Thurgau ■ Herausforderung Alleinerziehend – Rückenwind für gemeinsame Kinder Antworten auf die Frage, wie Alleinerziehende Kinder ins Erwachsenenleben begleiten und wie es gelingt, trotz Trennung gute Eltern zu bleiben. Datum: 19. April und 3. Mai Zeit: jeweils 19.30 bis 22.00 Uhr Ort: Zentrum Franziskus, Kursraum Assisi, Franziskus-Weg 3, Weinfelden Leitung: Roswitha Keller-Hilzinger, Bruno Strassmann Zielpublikum: alleinerziehende Mütter und Väter Kosten: 30 CHF Anmeldung: bis 31. März bei www.keb.kath-tg.ch Benediktinergemeinschaft Kloster Fischingen ■ Zazen – Sitzen in der Stille Ein Tag im Monat der Achtsamkeit und Rückzug aus dem Alltag mit westlicher Zenmeditation für Frauen und Männer. Datum: 26. März, 8.30 bis 17.00 Uhr Ort: Kloster Fischingen Leitung: Bertold Albus Kosten: 60 CHF Anmeldung: bei www.benediktiner-stille.ch Bild: Claudia Koch Katholischer Frauenbund Schaffhausen ■ Gesunder Umgang mit Stress Trainingsprogramm MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) zur Stressbewältigung durch die Schulung von Achtsamkeit. Datum: 14., 21. und 28. April, 18. Mai, 2., 9., 16. und 23. Juni Zeit: donnerstags: 19.00 bis 21.30 Uhr, Sonntag, 29. Mai: 9.30 bis 16.00 Uhr Ort: Kloster Fischingen, Meditationsraum Leitung: Yvonne Bommer Kosten: 550 bis 850 CHF (Selbsteinschätzung) Anmeldung: bei [email protected] ■ Zu neuen Ufern aufbrechen Das Seminar bietet getrennt lebenden und geschiedenen Frauen und Männern Verarbeitungshilfen und öffnet neue Lebensperspektiven. Datum: 27. April, 1. und 15. Juni: 19.15 bis 21.45 Uhr, Samstag, 21. Mai: 9.00 bis 16.00 Uhr Ort: Mittwochabende: Perspektive Thurgau, Schützenstr. 15, Weinfelden Samstag: Kartause Ittingen, Warth Leitung: Barbara Krismer Burkard, Dirk von Malotki, Thomas Bachofner Kosten: 160 CHF, inklusive Mittagessen am 21. Mai Anmeldung: bis 12. April bei www.evang-tg.ch Marriage Encounter Gesellschaft 14 forumKirche | 6-2016 Sonntagslesungen Bild: Gerd Wolpert/Pixelio.de ■ Literaturnachmittag – Frühlingsgefühle Schöne, leidenschaftliche, romantische Liebesgrüsse aus verschiedenen Epochen von bekannten und unbekannten Frauen. Datum: 4. April, 14.00 bis 16.00 Uhr Ort: Pfarreizentrum St. Maria, Raum Hl. Viktor, Schaffhausen Leitung: Ursula Agethen Kosten: 10 CHF Anmeldung: bis 31. März bei [email protected] ■ Ihre Liebe als Paar neu erleben Ein Wochenende für Ehepaare oder nicht verheiratete Paare in fester Beziehung, die sich eine lebendige Beziehung wünschen. Datum: 29. April bis 1. Mai, Freitag ab 18.00 Uhr bis Sonntag, 17.30 Uhr Ort: Begegnungs- und Bildungszentrum Eckstein, Baar ZG Kosten: 580 CHF pro Paar Anmeldung: bei [email protected] 13. März – 5. Fastensonntag Erste Lesung: Jes 43,16-21 Zweite Lesung: Phil 3,8-14 Evangelium: Joh 8,1-11 20. März – Palmsonntag Erste Lesung: Jes 50,4-7 Zweite Lesung: Phil 2,6-11 Evangelium: Lk 22,14-23,56 (oder 23,1-49) Gottesdienste an den Wochenenden · Filmtipp Gottesdienste im Kanton Thurgau SAMSTAG/SONNTAG 12./13. MÄRZ 2016 Aadorf Sa 18.00 Eucharistiefeier Altnau So 10.30 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier, 18.00 Passionsandacht Basadingen So 8.45 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Eucharistiefeier, So 9.30 Eucharistiefeier, 17.30 Kreuzwegandacht Bettwiesen So 10.00 Eucharistiefeier Bichelsee So 10.45 Eucharistiefeier Bischofszell Sa 18.00 Eucharistiefeier Bürglen Sa 18.00 Wortgottesfeier Dussnang So 10.30 Oekum. Gottesdienst (evang. Kirche) Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst Ermatingen So 9.00 Wortgottesfeier Eschenz So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Turnhalle) Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Eucharistiefeier Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 9.45 Eucharistiefeier (Spital), 10.30 Eucharistiefeier Gündelhart So 10.00 Eucharistiefeier Güttingen So 9.00 Eucharistiefeier Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz So 19.30 Bussfeier Horn So 10.00 Wortgottesdienst, 19.30 Oekum. Taizégottesdienst (evang. Kirche) Hüttwilen So 10.30 Oekum. Gottesdienst Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, So 11.00 Eucharistiefeier Leutmerken Sa 19.45 Wortgottesdienst Lommis Sa 19.30 Gottesdienst Märstetten Sa 17.15 Eucharistiefeier Matzingen So 9.30 Eucharistiefeier Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier Müllheim So 10.00 Gottesdienst Münsterlingen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 9.00 Gottesdienst evang. (Spital), 10.00 Gottesdienst evang. (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 10.30 Oekum. Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Gottesdienst, So 10.15 Gottesdienst Schönholzerswilen So 9.00 Gottesdienst Sirnach Sa 18.30 Eucharistiefeier, So 9.30 Eucharistiefeier, 19.00 Versöhnungsfeier Sitterdorf So 18.00 Alternativgottesdienst Sommeri Sa 9.00 Eucharistiefeier, 19.15 Kreuzwegandacht St. Pelagiberg So 10.00 Kreuzweg Steckborn So 9.30 Eucharistiefeier Stein am Rhein Sa 18.00 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.15 Eucharistiefeier Sulgen So 10.00 Wortgottesfeier Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tänikon So 10.00 Eucharistiefeier Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 9.00 Eucharistiefeier Uesslingen So 9.00 Eucharistiefeier Warth Sa 19.00 Eucharistiefeier Weinfelden So 10.00 Eucharistiefeier Wuppenau So 10.30 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst (Klinik) SAMSTAG/SONNTAG 19./20. MÄRZ 2016 Aadorf So 10.00 Familiengottesdienst Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.00 Eucharistiefeier, 17.00 Bussfeier Au So 11.00 Eucharistiefeier Basadingen Sa 18.00 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Eucharistiefeier, So 9.30 Familiengottesdienst Bettwiesen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 19.00 Versöhnungsfeier Bichelsee So 10.35 Familiengottesdienst, 19.30 Bussfeier Bischofszell So 10.15 Familiengottesdienst Bürglen Sa 18.00 Eucharistiefeier Bussnang Sa 18.15 Familien-Wortgottesdienst Diessenhofen So 10.30 Eucharistiefeier Dussnang So 10.30 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst, 18.00 Bussfeier Ermatingen So 10.30 Eucharistiefeier Eschenz So 9.30 Familiengottesdienst, 19.00 Versöhnungsfeier Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier Felben-Wellhausen Sa 19.00 Eucharistiefeier Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier, 15.00 Versöhnungsfeier Gachnang So 9.00 Eucharistiefeier Gündelhart So 10.30 Familiengottesdienst Güttingen So 10.00 Oekum. Gottesdienst Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe, 18.30 Bussfeier Hauptwil So 10.00 Familiengottesdienst Heiligkreuz So 19.30 Gottesdienst Homburg So 10.30 Familiengottesdienst Horn So 10.00 Palmsonntagsliturgie Hüttwilen So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 11.00 Eucharistiefeier Landschlacht So 11.15 Eucharistiefeier Lommis So 10.00 Eucharistiefeier Mammern Sa 18.00 Eucharistiefeier Matzingen Sa 18.00 Wortgottesdienst Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier Müllheim So 10.00 Gottesdienst, 17.00 Kreuzwegandacht Münsterlingen Sa 18.00 Gottesdienst, So 9.00 Gottesdienst evang. (Spital), 10.00 Gottesdienst evang. (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 9.00 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Familiengottesdienst Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier Sitterdorf Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 17.00 Versöhnungsfeier Sommeri So 9.00 Gottesdienst, 18.30 Bussfeier St. Pelagiberg Sa 18.00 Familiengottesdienst Steckborn So 9.00 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.15 So 9.00 Gottesdienst evang. (Spital), 10.00 Gottesdienst evang. (Psych. Klinik) Sulgen So 10.00 Familiengottesdienst Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tänikon Sa 18.00 Familiengottesdienst, So 19.00 Bussfeier Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 10.30 Eucharistiefeier Wängi So 9.30 Wortgottesdienst Warth So 18.00 Versöhnungsfeier Weinfelden So 10.00 Familiengottesdienst Welfensberg So 10.30 Familiengottesdienst Wertbühl So 9.00 Gottesdienst Wuppenau Sa 19.45 Gottesdienst Anderssprachige Gottesdienste SAMSTAG/SONNTAG 12./13. MÄRZ 2016 Albaner-Mission So 13.00 St. Nikolaus Frauenfeld Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 16.45 St. Jakobus Steckborn, 18.30 St. Johannes Weinfelden, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn Sa 17.45 Michaelskapelle Bischofszell, 19.00 St. Peter und Paul Sulgen, So 15.30 St. Stefan Emmishofen/Kreuzlingen Kroaten-Mission So 9.30 Bernrain Kreuzlingen, 11.45 Klösterli Frauenfeld, 17.00 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission So 9.00 St. Stefan Kreuzlingen, 10.30 Michaelskapelle Bischofszell Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 9.30 St. Galluskapelle Arbon, 11.00 Pfarreisaal Amriswil Ungarn-Mission So 17.00 Uhr Bernrain Kreuzlingen SAMSTAG/SONNTAG 19./20. MÄRZ 2016 Albaner-Mission Sa 19.00 St. Remigius Sirnach So 13.30 St. Nikolaus Wil Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 16.45 Bruder Klaus Diessenhofen, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach, 18.00 St. Johannes Weinfelden Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn Sa 18.30 Pfarreisaal Romanshorn So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.15 St. Martin Arbon Kroaten-Mission Sa 19.00 St. Martin Arbon, So 9.30 Bernrain Kreuzlingen, 11.45 Klösterli Frauenfeld, 17.30 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission Sa 19.00 Klösterli Frauenfeld Slowenische Mission So 10.00 St. Stefan Amriswil Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 10.30 Klösterli Frauenfeld, 12.00 St. Stefan Kreuzlingen Ungarn-Mission Sa 15.30 Klösterli Frauenfeld Bildquelle: Cinélibre Bern Filmtipp Erbarme dich – Matthäus Passion Stories Die wohl bekannteste Arie, die dem Dokumentarfilm den Titel gibt, erklingt erst gegen Ende. Bewegt sehen wir, wie sich Randständige und Obdachlose zu einem Gemeinschaftsmahl niedersetzen. Sie sind es auch, die zu Beginn in den Choral «O Haupt voll Blut und Wunden» einstimmen. Assoziativ verknüpft der Film Choräle und Arien, von Pieter Jan Leusink‘s Bach Choir&Orchestra in einem ungenutzten Kirchenraum meisterhaft aufgeführt, mit Bildern und privaten Begegnungen. Sie dienen einem verinnerlichten Zuhören und Hinschauen, Mitleiden und Wahrnehmen der universellen Botschaft des in Christus verkörperten menschlichen Leidens. Niederlande 2015, Regie: Ramón Gieling Kinostart: 10. März Radio TOP TOP Kick und TOP Church: www.topchurch.ch Schaffhauser Fernsehen SHf Gedanke am Wuchenänd Samstag/Sonntag ab 18.20 Uhr, stündliche Wiederholung 19. März: Britta Schönberger 26. März: Josif Trajkov Radio Munot Gedanken zum Tag Montag bis Freitag 6.50 Uhr 14. bis 18. März: Ramu Bhalla 21. bis 25. März: Peter Vogelsanger forumKirche | 6-2016 15 Dem Gewissen verpflichtet Veranstaltungen Bild: Stephanie Hofschläger/Pixelio.de Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Kalenderblatt · Zum Schluss Sonntag, 13. März, 19.30 Uhr Katholische Kirche Horn Ökumenischer Taizé-Gottesdienst Montag, 14. März, 19.00 Uhr Kapelle St. Peter Schaffhausen Meine Quellen entspringen in dir Meditative Abendfeier mit Susanne Bäcker und Claudia Trutmann Mittwoch, 16. März, 19.30 Uhr Kath. Pfarreisaal, Schlossberg, Romanshorn Was Gold und Geld nicht wert ist Über die Verantwortung der Konzerne für Menschenrechte und Umwelt Referent: Jules Rampini-Stadelmann Freitag, 18. März, 20.00 Uhr Ulrichshaus, Gaissbergstr. 1, Kreuzlingen Ring 2000: Familie – was ist das heute überhaupt? Referent: Martin Lohmann 19. März bis 28. August, Di bis So 11.00 bis 17.00 Uhr Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen «Heiliger Besuch» Gotische Skulpturen der Sammlung E. G. Bührle und Madonnenbilder von Annelies Štrba Sonntag, 20. März, 17.00 Uhr Evangelische Kirche Romanshorn Musik zur Passion Werke von Rheinberger, Reger und aus der Sammlung Attaignant Projekt-Kantorei Romanshorn, Orgel: Miroslava Grundelova; Sprecher: Simon Engeli; Leitung: Markus Meier Anlässlich seiner Wahl zum Bundesrat (1958) machte Friedrich Traugott Wahlen folgende Aussage: «Ich fühle mich gestärkt durch das Bewusstsein, niemandem verpflichtet zu sein als meinem Gewissen, dem Wohl des Schweizervolkes und den Grundsätzen unserer abendländlichen Kultur.» Wie gut, dass eine Gruppe von Schweizerinnen und Schweizern sich beherzt und gut vernetzt aufgemacht hatte, der als Volksmeinung proklamierten Durchsetzungsinitiative DSI entgegenzutreten. Über Crowdfunding in den oft negativ behafteten Sozialen Medien mobilisierte sie in kurzer Zeit so viele Menschen und Geldmittel, dass wichtige Argumente gegen die Initiative verbreitet werden konnten: gegen die Aushöhlung unseres Rechtsstaates, gegen Fremdenfeindlichkeit, aber für Menschlichkeit, für Minderheitenschutz, für Verantwortung und Fairness. Ihre Argumente halfen mit, das Gewissen der Schweizer Bevölkerung wachzurütteln. Das Empfinden für Recht und Sicherheit bekam eine Chance zu wachsen und gab wohl auch den DSI-Kritikern das Gefühl von «zusammen sind wir stark». Gut zu wissen, dass – am Abend nach der Abstimmung – eine Mehrheit sich gestärkt fühlt durch das Bewusstsein, wem sie verpflichtet ist, nämlich dem eigenen Gewissen. Hoffen wir darauf, dass dieser Elan auch für weitere Abstimmung anhält. Montag, 21. März, 20.00 bis 21.30 Uhr Altershaamet Wilchingen Meditationstanz und Meditationstexte Leitung: Rösli Koller Freitag, 25. März, 17.00 Uhr Evangelische Kirche Amriswil Karfreitagskonzert Die Lukaspassion im Wortlaut des Komponisten Ralf Klotz, mit Biberacher Musikern Eintritt frei – Kollekte Markus Beerli, Familienvater und Mitglied der Synode Thurgau In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten. Impressum AZA Post CH AG PP/Journal ADRESS- UND ABOÄNDERUNGEN sind an das Pfarramt der Wohngemeinde zu richten. Die Kontaktdaten sind im Innenteil dieses Pfarreiblatts aufgeführt. 16 forumKirche | 6-2016 REDAKTION forumKirche Franziskus-Weg 3, 8570 Weinfelden T 071 626 11 71 Detlef Kissner, leitender Redaktor Claudia Koch, redaktionelle Mitarbeiterin [email protected], www.forumkirche.ch Susanna Keller-Cavicchiolo, Sekretärin [email protected] Mo, Di, Do: 9.00 bis 11.30 Uhr Beiträge für den allgemeinen Teil sind bis 13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungsdatum an die Redaktion zu senden. Herausgeber Katholische Landeskirchen Thurgau und Schaffhausen · Pressverein Genossenschaft Für Beiträge im Pfarreiteil ist das entsprechende Pfarramt verantwortlich. Redaktionskommission [email protected] Inserateverwaltung Sekretariat forumKirche T 071 626 11 71, [email protected] Annahmeschluss bis spätestens 8 Tage (Donnerstag, 10 Uhr) vor dem Erscheinungsdatum forumKirche erscheint alle 2 Wochen in einer Auflage von ca. 50 000 Exemplaren. 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