UDI praktisch umsetzen mit SAP ERP PRESSEINFORMATION Unique Device Identification (UDI) - Erfahrungen eines Klasse II Herstellers Mit dem Aufbau der globalen Datenbank für die Unique Device Identification (UDI) bietet die FDA eine öffentlich-zugängliche Plattform zur eindeutigen Produktidentifikation und Rückverfolgbarkeit von Medizinprodukten. Als Hersteller orthopädischer Implantate unterliegt auch die Zimmer GmbH den UDI-Anforderungen der FDA und stand damit vor der Herausforderung der Datenbereitstellung in der eigenen IT Landschaft sowie der Übertragung an die FDA Datenbank. Foto © Flynt - Bigstockphoto.com Die IT Systemlandschaft Die europäischen Gesellschaften des Zimmer Konzerns nutzen SAP ERP 6.0 als einheitliches ERP System. Die Konzernmutter in den USA betreibt ein globales Master Data Management (MDM) System. Als Datenintegrator zwischen den IT Systemen der Länder und dem zentralen MDM System, sowie zwischen dem MDM System und der FDA wird eine Applikation der Firma TIBCO verwendet. Das MDM System übermittelt zentral für alle Konzerngesellschaften die Daten im HL7 Format an das Electronic Submission Gateway der FDA. UDI- und GDSN-Attribute zu den Materialen verwalten und mittels einer Schnittstelle die Daten elektronisch und automatisiert an das globale MDM System übertragen kann. im SAP ERP vorhanden waren, wurden mit der Klassifizierung des Materialstamms abgebildet. Die Funktionen zur Hinterlegung von erlaubten Werten (Codelisten), ein vollständiger Audit Trail und die Möglichkeit, jedem Fachbereich genau für Unmittelbar nach dem Kick-off begann ein Teilseine Attribute Schreibrechte zu gewähren, wurde projekt mit der Strukturierung der ca. 130 UDIauf Basis der SAP-Standardfunktionen fast ohne und GDSN-Attribute sowie der Bestimmung der Zusatzentwicklungen realisiert. Datenverantwortlichen je Attribut. Auf Basis von Teamworkshops wurden die UDI Attribute analysiert und bestimmt, inwieweit die Informationen bereits im SAP ERP System vorhanden sind oder aus anderen Informationsquellen ermittelt werden müssen. Zudem konnten zeitnah Prüfungen auf Konsistenz und Vollständigkeit durchgeführt werden, um eventuelle Probleme beim späteren Massenupload in das SAP System zu vermeiden. Um den zukünftigen Pflegeprozess möglichst einfach zu gestalten, bestand der Wunsch, die technische Lösung zur Abbildung der UDI Attribute in SAP ERP so nah wie möglich am Materialstamm zu realisieren. So konnte sichergestellt werden, dass der Pflegeprozess an sich nicht grundlegend überarbeitet, sondern nur die bestehenden Pflege-, Review- und Freigabeprozesse für kriDas Projekt tische Stammdaten um die UDI Attribute ergänzt Im Rahmen eines knapp einjährigen Projektes werden mussten. Damit wurde der Schulungswurde das europäische SAP ERP System dahin- aufwand im Rahmen des Go-Live sehr gering gehend weiterentwickelt, dass es zukünftig alle gehalten. Jene UDI Attribute, die noch nicht Zimmer ist seit Gründung des Unternehmens vor mehr als 80 Jahren führend im Bereich der Behandlung muskuloskelettaler Erkrankungen. Heute beschäftigen wir weltweit über 8.500 Mitarbeiter, die sich auf die Erfüllung unserer wichtigsten Aufgabe konzentrieren: die Entwicklung effektiver und kreativer Lösungen, die Orthopäden dabei unterstützen, die Mobilität von Patienten wieder herzustellen sowie Arthrosen und Traumata zu behandeln. Unsere Technologien für Gelenkersatz und eine breite Palette zugehöriger Produkte und Services machen uns zu einem wertvollen Partner für Gesundheitsdienstleister in mehr als 100 Ländern. SAP und andere im Text erwähnte SAP-Produkte und -Dienstleistungen sowie die entsprechenden Logos sind Marken oder eingetragene Warenzeichen der SAP SE in Deutschland und anderen Ländern weltweit Stefan Temps, Geschäftsführer des SAP Beratungsunternehmens DHC AG in Bülach (CH) und externer Projektleiter: „Für uns war wichtig, dass das Grundkonzept der technischen Lösung bereits für die zukünftigen Anforderungen parat ist. In den nächsten Jahren werden weitere Länder mit dem Aufbau von Produktdatenbanken beginnen. Die Summe der geforderten Attribute wird ähnlich sein, aber nicht identisch. Unternehmen werden vor die Herausforderung gestellt, für jeden Exportmarkt unterschiedliche Datenpakete bereitstellen zu müssen. Die jetzt realisierte Lösung bei Zimmer berücksichtigt diese Anforderungen bereits. Mit geringem Aufwand können Datenpakete für weitere Behörden definiert und versendet werden.“ Sobald die Datenpflege für ein Material abgeschlossen ist, kann mittels eines Workflows die Datenüberprüfung und Datenfreigabe angestossen werden. Die verantwortlichen Mitarbeiter werden mittels Mailbenachrichtigung auf den vorhandenen Arbeitsvorrat hingewiesen. Solange ein Datensatz nicht final freigegeben wurde, ist ein externer Versand der Daten nicht möglich. Für die Übermittlung der Daten an das globale MDM System wird die IDOC Technologie verwendet. Auf Basis eines Änderungszeigers und in Abhängigkeit vom Freigabestatus des Datensatzes kann das SAP ERP System die Daten automatisiert versenden. Diese Funktion ist insbesondere im späteren Betrieb sehr wichtig. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Inhalt in der GUDID bei der FDA jederzeit identisch zu den eigenen Daten im ERP System ist. Ein weiteres Thema in diesem Umfeld ist die Nicht-Veränderbarkeit von definierten Attributen in der UDI Datenbank nach Ablauf der sogenannten Grace Period. Die gleichen Regeln für die Veränderbarkeit von UDI Attributen sind im SAP System erforderlich. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Daten im eigenen IT System und bei der FDA nicht mehr identisch sind. Dominik Göttel, Program Manager UDI, Zimmer GmbH, in Winterthur: „Das UDI Programm bei Zimmer umfasst sehr viele Facetten. Neben dem IT Master Data Stream sind die Bereiche Labeling, Sourcing, Regulatory Affairs und Direct Part Marking zu nennen. Ich bin sehr froh, dass wir für die SAP Lösung mit der Firma DHC einen externen Partner an Bord haben, der sowohl unsere Branche, SAP als ERP System sowie die UDI Anforderungen sehr genau kennt und uns somit optimal beraten hat.“ Lessons Learned • Zeitbedarf für die Sammlung der Attribut werte. Dieser Part wird in einem UDI Projekt leicht unterschätzt. Vieles hängt davon ab, in welchem Format die Informationen schon vorhanden sind. Können sie aus anderen IT Systemen extrahiert werden oder liegen sie in einer Excel Datei oder einer Access Daten bank vor, so ist der Zeitbedarf zu vernach lässigen. Wenn die notwendigen Daten jedoch aus Papierdokumenten zusammen getragen werden müssen oder effektiv pro Material neu erhoben werden müssen, dann kann der Zeitbedarf schnell unge plant ansteigen. Zu empfehlen ist daher eine maximale Entkoppelung von der IT-tech nischen Realisierung und der Datenbeschaf fung. Hilfreich ist hier eine Uploadfunktion, welche es ermöglicht, zum Ende der Daten sammlung und nach technischer Fertig stellung der IT Lösung die gesammelten Werte mit einer Massenverarbeitung in das SAP System hochzuladen. • UDI und Datenintegrität. Mit der Veröffentlichung der UDI Attribute und der Zuteilung der GTINs zu den Materialien wird das Unternehmen hinsichtlich der Stamm daten transparenter. UDI zwingt zu einem sauberen Stammdatenmanagement und bietet somit auch die Möglichkeit, die Stamm datenqualität im Unternehmen zu verbessern. • UDI ist auch ein Organisationsprojekt. Rund um UDI sind viele organisatorische Fragen zu klären. Neben der klassischen Datenverantwortlichkeit, welche schon zu Beginn des Projektes und nicht erst zum Go Live definiert und implementiert werden sollte, kann UDI auch Unternehmensabläufe beein flussen. Das kann sowohl Produktionspro zesse betreffen (Stichwort Labeling oder Direct Part Marking), aber auch Prozesse rund um das IT System können einen An passungsbedarf aufweisen. DHC AG Ansprechpartner: Carsten Buri Bahnhofstrasse 1 I CH-8180 Bülach Tel. +41 43 411 40 11 I Fax +41 43 411 40 10 www.dhc-ag.ch I [email protected]
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