Eine langjährige Geschichte endet heute

WESEL
NWS03 | NR.299
Mittwoch, 23. Dezember 2015
Flüchtlingskinder werden
versorgt
KOMPAKT
Gottesdienste
Marien-Hospital sieht
Herausforderung
Wesel. Eine Herausforderung in der
Kindermedizin stellt die Versorgung
von minderjährigen Flüchtlingen
dar. Dabei geht es sowohl um bestehende Erkrankungen, als auch
um die Versorgung bei akuten Fällen. So würden Krankheitsbilder, die
bisher eher selten vorgekommen
sind, jetzt häufiger auftauchen. „Wir
müssen bei unseren Diagnosen jetzt
auch an bislang exotische Krankheitsbilder denken“, so Prof. Dr. Monika Gappa, Chefärztin der Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin am
Marien-Hospital in Wesel. Auch
eine Tuberkulose müsse durch die
Untersuchungen künftig ausgeschlossen werden. „Das Interesse
der Kollegen ist groß und signalisiert, dass sie sich den neuen Herausforderungen stellen“, so Monika
Gappa.
Vortrag in Duisburg
Einen Einblick in die neuesten Entwicklungen in der Kinderpneumologie – die sich mit Lungenkrankheiten auseinandersetzt – hat sie gemeinsam mit ihrer Kollegin Prof.
Antje Schuster von der HeinrichHeine-Universität Düsseldorf im
Duisburger Landschaftspark gegeben. Als Gastredner war zudem Privatdozent Dr. Thomas Nüßlein geladen. Mehr als 80 weitere Mediziner
verfolgten den Vortrag zum Thema
„Was muss der Kinderpneumologe
zur medizinischen Versorgung von
Flüchtlingskindern wissen?“
Neue Broschüre:
Bewerbungstipps
für Frauen
Wesel. Die Agentur für Arbeit hat
eine neue Broschüre mit dem Titel
„Praktische Bewerbungstipps für
Frauen“ veröffentlicht. Auf knapp
70 Seiten erhalten Frauen dort Anregungen für einen erfolgreichen Einstieg. Anhand ausgewählter Beispiele wird gezeigt, wie eine zeitgemäße
Bewerbung aussehen kann. Dazu gehören laut Agentur für Arbeit eine
Analyse der eigenen Fähigkeiten,
der Einsatz neuer Medien sowie eine
optimale schriftliche und persönliche Darstellung. Die Broschüre ist
ab sofort kostenlos im Berufsinformationszentrum der Agentur für
Arbeit an der Reeser Landstraße 61
erhältlich. Wer möchte, kann sie
auch online unter www.arbeitsagentur.de/veroeffentlichungen
herunterladen. Weitere Informationen
gibt es bei der Beauftragten für
Chancengleichheit Christiane Naß
unter 0281/9620-552.
X-Mas-Stomp
mit Rebel Tell
Wesel. Zum X-Mas-Stomp lädt die
Rebel Tell Band ein. Am zweiten
Weihnachtstag, 26. Dezember, klingen die Feiertage in der Niederrheinhalle musikalisch aus. Einlass ist ab
19 Uhr. Bevor gegen 22.30 Uhr Rebel
Tell als Headliner auf der Bühne stehen, treten ab 20 Uhr „The Shed“,
eine Rock’n’Roll-Nachwuchsband
aus Wesel, und ab 21 Uhr die „Coast
Guards“ aus Kiel auf. Als Überraschungsgast ist Comedian Markus
Krebs mit von der Partie. Karten gibt
es für 15 Euro im Vorverkauf bei Musik Potthoff. An der Abendkasse kostet der Eintritt 18 Euro. Weitere Informationen gibt es unter www.-rebeltell.de.
Die Wallfahrtskirche in Ginderich bei
der Nacht der Lichter. FOTO: POTTGIESSER
Heiligabend
Katholisch
Wortgottesdienst mit Krippenspiel: Herz-Jesu, Feldmark, 15 Uhr; St. Antonius, Obrighoven, 15 Uhr; St. Johannes, Bislich, 16 Uhr. Festliche Weinachtsgottesdienste: Herz Jesu,
Feldmark, 17 Uhr; St. Franziskus, Schepersfeld, 17 Uhr; St. Marien, Flüren, 18 Uhr; St.
Mariä Himmelfahrt, Innenstadt, 18 Uhr; St.
Antonius, Obrighoven, 19 Uhr. - Christmetten: Herz Jesu, Feldmark, 21 Uhr; St. Johannes, Bislich, 21 Uhr; St. Martini, Innenstadt,
22 Uhr, St. Mariä Himmelfahrt, Ginderich,
15.30 Uhr, Krippenfeier, 18.30 Uhr, Christmette; St. Peter, Büderich, 15.30 Uhr, Krippenfeier, 18.30 Uhr, Christmette.
Evangelisch
Morgen öffnen Karl-Heinz Lotterjonk und Rosi Möllenbeck zum letzten Mal ihr Geschäft. 50 Lehrlinge hat Lotterjonk insgesamt ausgebildet.
FOTO: GERD HERMANN
Heiligabend um 13 Uhr ist Schluss
Das Elektrofachgeschäft Lotterjonk an der Straße Am Blauen Hahn wird so
manchem Kunden fehlen. Denn nicht nur der Reparaturservice war einzigartig.
Von Petra Herzog
Wesel. 56 Jahre Arbeitsleben – das
schafft heute wohl kaum noch jemand. Für Karl-Heinz Lotterjonk
wird es Heiligabend endgültig enden, um 13 Uhr schließt er zum
letzten Mal seine Ladentür hinter
den Kunden zu, und das fällt ihm
und seiner Lebensgefährtin Rosi
Möllenbeck unendlich schwer.
Doch irgendwann musste ja
Schluss sein, schließlich ist der
Kaufmann schon 70. Hinzu kommen gesundheitliche Gründe bei
Rosi Möllenbeck.
Die NRZ hat die beiden während ihrer vorletzten Mittagspause
in ihrem Geschäft an der Straße
Am Blauen Hahn besucht. Ein
Schild an der Tür, das auf die
Schließung hinweist, sucht man
vergebens. Doch die vielen Stamm-
„Das tut einfach
weh.“
Karl-Heinz Lotterjonk fällt es
schwer, an den morgigen letzten
Tag in seinem Geschäft zu denken.
kunden wissen natürlich, dass Lotterjonk aufhört. Denn hier zählte
immer das persönliche Gespräch,
hier konnte man mit seinen Lieblingslampen und anderem herkommen, wenn nichts mehr ging.
Lotterjonk hat es, wenn es irgendwie möglich war, repariert. Noch
am Wochenende saß er daheim in
Haldern am Küchentisch und werkelte an einem lieb gewonnenen,
30 Jahre alten Lichterbogen. Der
Kunde war hier eben tatsächlich
noch der sprichwörtliche König.
Klar, dass mancher genauso traurig
ist wie die Geschäftsleute, denen
von draußen immer wieder freundlich zugewinkt wird.
Lotterjonk – die Firma hat ihren
Ursprung am Heuberg. 1978 übernahm der gebürtige Gocher den
Betrieb von Hans Irsch, der seit
1946 dort angesiedelt war. 1986
wurde noch umgebaut, bevor es
2001 in eine große Halle an der
Mercatorstraße ging. Ein Standort
in der Stadt blieb trotzdem. Man
verkleinerte sich ein Häuschen
weiter, dort wo einst Modellbahn
Lübke war. Schon nach einem Jahr
ging es weiter an die Hohe Straße,
bis 2008, und dann schließlich zum
Blauen Hahn. Elektrogeräte konnten immer gekauft werden, Glühbirnen natürlich, sowieso alles, was
einen Stecker hat, wie Lotterjonk
sagt.
Waren es einst große Aufträge,
die die Lotterjonk-Mannschaft mit
zum Teil bis zu 18 Mitarbeitern erledigte, ging es zuletzt eher um das,
was sonst heute keiner mehr
macht: zum Beispiel die Kabel alter
Lampen oder Bügeleisen erneuern. Das rechnete sich zwar nicht,
es war schon mehr ein Hobby, sagt
Lotterjonk. Das sah früher anders
aus: Da war es die gesamte Elektroinstallation in der Niederrheinhalle für 1,1 Millionen D-Mark, die
Rheinbabenschule, Altenheime,
Tätigkeiten für verschiedene Bauträger und 28 Jahre in Diensten der
Stadt Wesel – Lotterjonk hat Spuren hinterlassen. Schon jetzt bedanken sich die Kunden mit Blumen, Pralinen und Sekt. Den werden die beiden trinken, wenn sie
Heiligabend zu Hause sind und das
Leben im Laden in Ruhe Revue
passieren lassen...
Eine langjährige Geschichte endet heute
Die Druckerei Peitsch stellt ihre Produktion ein. Service für Geschäftskunden wird weiter angeboten
Von Gabi Kowalczik
Wesel. Es ist eine lange Weseler Geschichte mit vielen Höhen, aber
auch mit Tiefen: In wenigen Wochen
hätte die Druckerei Peitsch im markanten Gutenberghaus an der Luisenstraße ihr 136-jähriges Bestehen
feiern können. Hätte – denn das Traditionsunternehmen stellt seine Produktion ein. Heute ist für Chefin
Andrea Peitsch (56) der letzte reguläre Tag. Anschließend bleibt das Ladenlokal geschlossen, die Maschinen hören auf, zu laufen. „Ich möchte kürzer treten“, begründet die Grafik-Designerin die Entscheidung, die
ihr – wie sie sagt – nicht leicht gefallen sei.
„Wirtschaftliche Gründe, wie man
auf den ersten Blick vielleicht meinen könnte, hat die Schließung
nicht“, betont Andrea Peitsch. Und
die Einstellung der Produktion bedeute auch nicht das völlige Aus für
den Betrieb. Denn für ihre Geschäftskunden übernehmen Andrea
Peitsch und ihr Mann Georg, die das
Unternehmen seit 1995 führen,
auch weiterhin den Service. Wie gewohnt können Kunden ihre Drucksachen bei Peitsch bestellen. Ge-
Heute öffnet Andrea Peitsch zum letzten Mal ihr Ladenlokal. Danach wird die Produktion in der Druckerei eingestellt.
FOTO: GERD HERMANN
druckt wird dann aber nicht mehr in
Wesel, sondern bei einem Kooperationsbetrieb in Borken. „Das ist für
beide Seiten eine gute Lösung“, ist
die Chefin überzeugt. So müssen
sich die Kunden nicht umgewöhnen
und sie selbst könne mehr Zeit für
andere Dinge finden. Für das Gutenberghaus mit Ladenlokal, Büroräumen und der 260 Quadratmeter großen Produktionshalle sucht die Familie einen Mieter.
Am 18. Januar 1880 brachte Verleger Karl Voß zum ersten Mal den
„General-Anzeiger“ heraus, 1934
übernahm Andrea Peitschs Großvater Heinrich die Lokalzeitung
samt Verlag und Buchdruckerei.
Unter schwierigen Bedingungen
machte Heinrich Peitsch auch während des Dritten Reiches und im
Zweiten Weltkrieg weiter, bis bei den
Luftangriffen im Februar 1945 alles
zerstört wurde. Nach engagiertem
Wiederaufbau nahm die Firma den
Notdruckbetrieb im April 1946 wieder auf, 1952 erschien auch der General-Anzeiger wieder. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde das
Blatt 1964 eingestellt, nach und
nach konzentrierte sich die Druckerei dann immer mehr auf Drucksachen für Privat- und Geschäftskunden.
Sie selbst sei quasi zwischen den
Druckmaschinen aufgewachsen, berichtet Andrea Peitsch. In den vergangenen Tagen sei so viel zu tun gewesen, dass zum Nachdenken gar
nicht viel Zeit geblieben sei. Klar, sie
freue sich auf mehr Freizeit, sagt die
56-Jährige. „Aber wenn dann tatsächlich die Maschinen still werden,
fühlt sich das sicher seltsam an.“
Christvesper: Arche Blumenkamp, 16 Uhr;
Christuskirche, Flüren, 17 Uhr (mit besonderer musikalischer Gestaltung); KrankenhausKapelle, 15 Uhr; Friedenskirche, Feldmark,
17.30 Uhr; Gnadenkirche, Fusternberg, 17
Uhr; Kirche am Lauerhaas, Obrighoven, 17
Uhr; Schlosskirche, Diersfordt, 17 Uhr (mit
besonderer musikalischer Gestaltung); Willibrordi-Dom, Innenstadt, 17 Uhr (mit Domkantorei). - Familiengottesdienst mit Krippenspiel: Christuskirche, Flüren, 15 Uhr;
Dorfkirche, Bislich, 16 Uhr; Friedenskirche,
Feldmark, 15.30 Uhr; Willibrordi-Dom, Innenstadt, 15 Uhr. - Gottesdienst: Haus Wittenberg, Obrighoven, 16 Uhr. - Familiengottesdienste: Friedenskirche, Feldmark, 14
Uhr; Gnadenkirche, Fusternberg, 15 Uhr; Kirche am Lauerhaas, Obrighoven, 14 Uhr. Weihnachtsmusical mit Kinderchor: Kirche
am Lauerhaas, Obrighoven, 15 Uhr. - Christmetten: Schlosskirche, Diersfordt, 23 Uhr
(mit besonderer musikalischer Gestaltung);
Willibrordi-Dom, Innenstadt, 23 Uhr (mit Bläserchor, Synodalem Bläserkreis und Domkantorei).
Glaubensgemeinschaften
Jehovas Zeugen: Königreichssaal, 19 Uhr,
Besprechung biblischer Themen
Erster Weihnachtsfeiertag
Katholisch
Weihnachtliche Festmessen: St. Aloysius,
Bergerfurth, 8.30 Uhr; St. Antonius, Obrighoven, 9 Uhr; St. Marien, Flüren, 10 Uhr; HerzJesu, Feldmark, 10 Uhr; Zu den Heiligen Engeln, Fusternberg, 10.30 Uhr, St. Mariä Himmelfahrt, Innenstadt, 11.30 Uhr, St. Martini,
Innenstadt, 17.30 Uhr, St. Johannes, Bislich,
18 Uhr, St. Mariä Himmelfahrt, Ginderich,
9.30 Uhr; St. Peter, Büderich, 11 Uhr.
Evangelisch
Gottesdienst mit Abendmahl: Arche Blumenkamp, 11 Uhr; Christuskirche, Flüren, 10 Uhr
(mit besonderer musikalischer Gestaltung);
Gnadenkirche, Fusternberg, 9.30 Uhr; Kirche
am Lauerhaas, Obrighoven, 17 Uhr; Willibrordi-Dom, Innenstadt, 11 Uhr.
Glaubensgemeinschaften
Jehovas Zeugen: Königreichssaal, 19 Uhr,
Besprechung biblischer Themen
Zweiter Weihnachtsfeiertag
Katholisch
Eucharistiefeiern: St. Aloysius, Bergerfurth,
8.30 Uhr; St. Franziskus, Schepersfeld, 9
Uhr; St. Martini, Innenstadt, 10 Uhr, St. Marien, Flüren, 10 Uhr; Herz-Jesu, Feldmark, 10
Uhr; St. Antonius, Obrighoven, 10:30 Uhr; St.
Johannes, Bislich, 18 Uhr; St. Mariä Himmelfahrt, Innenstadt, 18 Uhr; St. Mariä Himmelfahrt, Ginderich, 9.30 Uhr; St. Peter, Büderich, 11 Uhr.
Evangelisch
Gottesdienste: Dorfkirche, Bislich, 10 Uhr;
Willibrordi-Dom, Innenstadt, 11 Uhr (mit Taufe); Singegottesdienst: Gnadenkirche, Fusternberg, 10 Uhr.
Glaubensgemeinschaften
Jehovas Zeugen: Königreichssaal, 17 Uhr,
Biblischer Vortrag, anschließend Bibel- und
Wachturmstudium
Sonntag, 27. Dezember
Katholisch
Eucharistiefeiern: Herz-Jesu-Kirche, Feldmark, 10 Uhr; St. Aloysius, Bergerfurth, 8.30
Uhr; St. Antonius, Obrighoven, 10.30 Uhr; St.
Mariä Himmelfahrt, Innenstadt, 11.30; St.
Marien, Flüren, 10 Uhr; Zu den heiligen Engeln, Fusternberg, 9 Uhr.
Evangelisch
Gottesdienst: Stadtmission, Haus Wittenberg, Obrighoven, 10 Uhr. - Zentralgottesdienst: Kirche am Lauerhaas, Obrighoven, 11
Uhr.
Freikirchen
Gottesdienst: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, 10 Uhr; Freie-evangelische Gemeinde, 10 Uhr
Glaubensgemeinschaften
Jehovas Zeugen: Königreichssaal, 10 Uhr,
Biblischer Vortrag, anschließend Bibel- und
Wachturmstudium
Neuapostolische Kirche
Gottesdienst, 9.30 Uhr