Tagungsablauf Alles nur psychisch!? - Frauenundgesundheit-NRW

Tagungsablauf
14:30 Anmeldung, Stehkaffee
Frauenberatungsstelle
Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt
14:45 Begrüßung, Einführung
Maria Steels, AOK Rheinland
Birgit Lernbecher
15:00 Ein Auge weint, das andere ist
blind - Auswirkungen von
(häuslicher) Gewalt auf das
Gehirn am Beispiel von
Depression und Dissoziation
Vortrag und Diskussion
Alles nur psychisch!?
Auswirkung von häuslicher Gewalt
Die Zertifizierung ist bei der Ärztekammer
Nordrhein und dem Bund Deutscher
Heilpraktiker beantragt
16:30 Pause
16:45 Ich habe es nicht anders
verdient - Scham und
Schuldübernahme bei
Gewaltopfern
Vortrag und Diskussion
Mit freundlicher Unterstützung der
AOK Rheinland/Hamburg
Geschäftsstelle Bergisch Gladbach
Veranstalterin:
18:15 Abschluss
18:30 Veranstaltungsende
Moderation
Birgit Lernbecher, Magdalene Holthausen
Frauenberatungsstelle
Frauenberatungsstelle
Frauen helfen Frauen e.V.
Hauptstr. 155
51465 Bergisch Gladbach
Telefon 02202-45 112
[email protected]
www.frauenhelfenfrauen-gl.de
Referentin: Dr. Petra Kriependorf
FACHTAGUNG
Mittwoch 2.3.2016
14:30-18:30 Uhr
Ort: AOK Rheinland/Hamburg
Bensberger Str. 76
51465 Bergisch Gladbach
Im Rahmen des Projektes
Laut WHO ist häusliche Gewalt eine der
größten Gesundheitsrisiken für Frauen.
Neben körperlicher Gewalt können gerade
psychische Gewalterfahrungen
schwerwiegende psychische
Gesundheitsbelastungen verursachen.
Was ist psychische Gewalt?
Welche psychischen gesundheitlichen
Folgen kann häusliche Gewalt haben?
Warum fällt es den Betroffenen oft so
schwer, sich Hilfe zu suchen?
Was bedeutet das für die Praxis?
Mit diesen Fragen werden wir uns auf der
Fachtagung beschäftigen.
Anmeldung
Frauenberatungsstelle Bergisch Gladbach
Telefon: 02202-45 112
Mail: [email protected]
Post: Hauptstr. 155
51465 Bergisch Gladbach
Anmeldeschluss 22.02.2016
Teilnahmegebühr
10,00 €
Konto Postbank
DE25 3701 0050 0046 0735 05
Alles nur psychisch!?
Ein Auge weint, das andere ist blind Auswirkungen von (häuslicher) Gewalt
auf das Gehirn am Beispiel von
Depression und Dissoziation
Depression ist die häufigste Auswirkung
von häuslicher Gewalt. Sie wird von 36%
der Betroffenen nach körperlicher und
sexueller Gewalt, von 46% nach psychischer
Gewalt angegeben. Was ist eine Depression
neurologisch gesehen? Welche
Auswirkungen hat eine Depression auf das
Denken, die Wahrnehmung und das
emotionale Erleben? Was bedeutet dies z. B.
für die Kinder von depressiven
Gewaltopfern? Schließt sich hier ein
Teufelskreis?
Dissoziation, d.h. die Abspaltung von
aversiver Information aus dem Bewusstsein,
ist ebenfalls eine sehr häufige Folge von
erlebter häuslicher Gewalt. Dies beinhaltet
Amnesien, Fuguezustände, aber auch
dissoziative Krampfanfälle, Funktionsstörungen von Organsystemen, Bewegungsstörung, Taubheit bis hin zur Identitätsstörung. Inwieweit trägt Dissoziation systemisch gesehen zur Aufrechterhaltung der
Gewalt bei?
Ich habe es nicht anders verdient Scham und Schuldübernahme bei
Gewaltopfern
Scham und Schuld haben eine Sozialfunktion hinsichtlich der Aufrechterhaltung
von Bindung im System. Sie sind häufig
besonders ausgeprägt bei Menschen mit
unsicheren oder traumatischen Bindungserfahrungen. Hier spielen Täterintrojekte
und Dissoziation, aber auch Kontrollbedürfnis eine Rolle. Das hat zur Folge, dass
Betroffene sich oft für das, was ihnen
angetan wurde, verantwortlich fühlen: Ich
bin selber schuld.
Was bedeutet dies für das Helfersystem im
Umgang mit den Betroffenen? Wie gehen
wir mit den oft stark entwertenden Schamund Schuldgefühlen um? Welche
Interventionen sind sinnvoll?
Dr. Petra Kriependorf
Psychologische Psychotherapeutin.
Weiterbildung in Traumatherapie,
DeGPT-zertifiziert für spezielle
Psychotraumatherapie für
Erwachsene. Seit 2012 Leiterin der
Traumastation in der InternistischPsychosomatischen Fachklinik
Hochsauerland in Bad Fredeburg.
Seit 2015 zusätzlich Leiterin der Kita
der Fachklinik Hochsauerland.
Supervision und Vortragstätigkeit.
Mitglied im Arbeitskreis Stationäre
Traumatherapie der DeGPT.