REWE-Center kämpft um Anerkennung der Tarifverträge

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
Bezirk Südhessen
Rheinstraße 50  64283 Darmstadt   06151 / 39 08 39
Mitteilung an die Medien
Rewe-Center Darmstadt am 5. Juni mit dabei:
Streik für Tarifbindung
Sperrfrist: 5. Juni 2015, 6.30 Uhr
Darmstadt, 4. Juni 2015 – Rewe verweigert den Beschäftigten des Darmstädter ReweCenters die Anerkennung der Branchentarifverträge des hessischen Einzelhandels.
Deshalb streiken die Beschäftigten am morgigen Freitag ab 6.30 Uhr und unterstützen den Einzelhandels-Aktionstag der ver.di in Darmstadt unter dem Motto:
„Armut trotz Arbeit und Rente verhindern“.
Hintergrund der Tarifauseinandersetzung bei Rewe ist die Aufforderung von ver.di
vom 26. März 2015 zu Verhandlungen über die Tarifbindung des Rewe-Centers in
Darmstadt. Doch die Geschäftsführung des Unternehmens stellte sich bisher
„tot“, sie antwortete nicht einmal auf das Forderungsschreiben. Das zeugt nicht von
großem Respekt gegenüber den Beschäftigten, die nicht mehr - aber auch nicht weniger - wollen, als das, was sonst in hessischen Rewe-Märkten üblich ist: die Geltung
der Branchentarifverträge für alle - also so, wie es war, als das Rewe-Center Darmstadt noch „Toom-Markt“ hieß.
Ausgangspunkt der Tarifflucht von Rewe ausschließlich für diesen Markt ist das
„Abschieben“ der ehemaligen Toom-Filiale in die tarifvertraglich nicht gebundene Rewe & Co. Südmarkt GmbH. Denn die für Einzelhandelsgeschäfte mit heute bald 200
Beschäftigten verhältnismäßig große Belegschaft beharrte im Zuge des Betriebsübergangs von Toom zu Rewe darauf, einen eigenen Betriebsrat zu wählen. Diese Auseinandersetzung spitzte sich so weit zu, dass die Geschäftsführung das Rewe-Center
Darmstadt nicht in die Vertriebsgesellschaft der Rewe Markt GmbH aufnahm.
Damit hätte nicht zwangsläufig eine Tarifflucht verbunden sein müssen. Denn Rewe
gehört bundesweit durchaus zu jenen Unternehmen, die (bisher) Wert darauf leg(t)en,
den Beschäftigten die tarifvertraglichen Gehälter, Leistungen und Rechte nicht vorzuenthalten – und damit auch öffentlich werben. Die Verfahrensweise beim Rewe-Center
Darmstadt ist also nicht nur neu, sondern auch in gewisser Weise „einzigartig“. Anscheinend soll hier getestet werden: Wehren sich die Beschäftigten nicht gegen die
Tarifflucht, dann könnte daraus möglicherweise ein „Vorzeigemodell“ für andere
Rewe-Märkte werden.
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di
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Darüber werden die Streikenden des Rewe-Centers Darmstadt am morgigen Freitag
die Kundinnen und Kunden informieren. Damit ist nicht nur die Bitte um Verständnis für mögliche Unannehmlichkeiten beim Einkauf während des Ausstands verbunden, sondern auch der Wunsch nach Solidarität im Kampf der Belegschaft
für die Anerkennung der Tarifverträge des hessischen Einzelhandels verknüpft – beispielsweise durch Protestmails an den Rewe-Vorstandsvorsitzenden Alain Caparros:
[email protected]
Nähere Informationen: Horst Gobrecht,  0160 / 901 606 36