Sommer 2015 Projekt: „Nachmittags

Auf
dem
Sommer 2015
Projekt:
„Nachmittagsbetreuung neu“
„Erzähl
mir was“
Vortrag
Dr. Haupt
Weg
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
www.kss-graz.at
Terminvorschau
6.7. und
8.7.2015 um 19.30 Uhr
öffentliche Theateraufführung
der 12. Klasse: „What`s next…?“
Festsaal, Karl Schubert Schule Graz 10.7. letzter Schultag
13.7.-4.9. Sommerferien
7.9.
Erster Schultag für die 2.-12. Klasse, HPM und WOST
8.9.
Erster Schultag für die
Schüler/-innen der 1. Klasse
10.10.
öffentliche Schulfeier
um 10.30 Uhr
Inhalt
2
3
4
5
6
10
11
12
15
18
Inhalt, Terminvorschau, Impressum
Gedenken Yvonne Graf
Editorial
Projekt „Nachmittagsbetreuung neu“
Selbstverwaltung Benefizlauf
Festekreis
Pädagogik
„Erzähl mir was“
Therapie
Vortrag Dr. Haupt
Schulleben
Die Handwerksepoche
Das Gauklermärchen
22
Die Kontinente
23
„Auf und davon …“
24
Schwerpunkte der 8. Kl.
25
„Ein Diener zweier Herren“
26
Landvermessung
26
Blockstudium Oberstufe
Martinimarkt
27
29
Kolumne
Lebenswichtige Tipps
Schon bekannt?
Florentine Regner
29
Erich Frühbeck
30
Klaus D. Zimmer
Titelbild von Alexander Dimitriou (7. Kl.)
Sportaktivitäten
20
27.10.-2.11.Herbstferien
14.11.
Fotos
2/3
31
32
Arbeitsbeispiele
von Schüler/innen
Klassenspiele
Ein Diener zweier Herren
Karl Schubert Schule Graz
Freie Waldorfschule, Hort und Kindergarten mit Integration
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Die Karl Schubert Schule ist eine Inklusionsschule mit Öffentlichkeitsrecht und bedarf der Unterstützung durch Privatpersonen,
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Das Gauklermärchen
Herausgeber und Verleger:
Verein Karl Schubert Schule
Riesstraße 351, 8010 Graz-Schillingsdorf
Für den Inhalt der Artikel sind die
jeweiligen Autor/innen verantwortlich.
Redaktionskreis der Schulzeitung:
Ulrich Sonnleitner (Klassenlehrer)
[email protected]
Birgit Bubik (PR-Verantwortliche)
[email protected]
Layout
Manfred Suanjak (Schülervater)
Korrektur
Lorena Dion (Schülermutter)
U
Editorial
Yvonne Graf
* 29.01.1975
† 17.05.2015
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
4/5
Zwischen Werden und Vergehen
nser ganzes Leben ist zwischen diese
beiden oben genannten gegensätzlichen
Prozesse gekennzeichnet. Dies konnte die
5. Klasse im Lauf dieses Schuljahres in
den beiden Pflanzenkunde-Epochen beobachten. Während unserer 1. Epoche im Herbst konnten wir sehen,
wie sich die Blätter der Bäume verfärbten und sich die
Pflanzenwelt Schritt für Schritt zurückzog, „verging“.
Den Winter über standen dann beispielsweise die Bäume kahl und wie tot da. In unserer 2. Epoche im Frühling beobachteten wir das Erwachen und „Nach-außenStreben“ der Pflanzenwelt: das frische, helle Grün der
austreibenden Buche, das „Nach-oben-Streben“ der
Gräser und schließlich das Blühen der Blumen. Ein
einziges Sprießen, Wachsen, „Werden-Wollen“ konnten
wir da erleben.
Aus der genauen Beobachtung der Pflanzenwelt kann
man auch viele Vergleiche mit dem Leben des Menschen ziehen. Gerade Kinder müssen immer wieder ihre
alten Lebensgewohnheiten zurück lassen, damit neue
Verhaltensweisen und Lernerfolge möglich sind. Auch
in einem Lehrer/innenleben ist das Zurücklassen alter
Gewohnheiten eine ständige Übung. Ich begleite meine
Klasse nun fünf Jahre. Als ich kürzlich beim Räumen
am Dachboden eine flauschig, weiche Bären-Handpuppe fand, erinnerte ich mich an die 1. Klasse zurück:
Die Kinder durften damals jeweils montags dem „Petz“,
so hieß die Bären-Handpuppe nämlich, ein schönes
Wochenenderlebnis erzählen. Am Dachboden dachte ich
mir dann im Stillen: „Es ist so, als ob diese Erinnerung
aus einer anderen Welt, einer anderen Zeit käme. Dabei
ist es doch dieselbe Klasse.“ So haben die Kinder und
ich in diesen fünf Jahren nicht nur den „Petz“, sondern
auch vieles andere hinter uns gelassen. Nur durch dieses Zurücklassen konnte Neues entstehen.
Heuer im Frühjahr ereilte uns die Mitteilung, dass Fr.
Yvonne Graf am 17. Mai 2015 in ihrem 41. Lebensjahr
in Stuttgart verstorben ist. Fr. Graf arbeitete von 2009
bis 2013 als Sprachgestalterin an unserer Schule. Mir
sind ihre Einheiten zur Sprachgestaltung, die sie im
Rahmen des künstlerischen Teiles unserer Konferenz,
mit uns Kolleginnen und Kollegen abhielt, noch lebhaft
in Erinnerung. Stets war sie bemüht, die Sprache lebendig zu machen, zu beleben. Als gebürtiger Oststeirer,
die ja bekanntermaßen nicht immer das größte Augenmerk auf eine deutliche Artikulation legen, staunte ich
aber über noch etwas anderes: Ich konnte es fast nicht
glauben, dass man so deutlich sprechen kann, wie dies
Fr. Graf tat. Zwei kurze Artikulationsübungen, die Fr.
Graf mit uns immer wieder sprach, und mir bis heute in
Erinnerung blieben, sind auf der nächsten Seite abgedruckt. So manche Kollegin/mancher Kollege wird sich
wohl auch noch an diese Übungen erinnern.
Fr. Graf wirkte aber nicht nur als Sprachgestalterin an
unserer Schule. Als von der Kunst beseelter Mensch
war sie auch bei zahlreichen Klassenspielen unterstützend mit dabei. Besonders in Erinnerung blieb der
Schulgemeinschaft das 8.-Klasse-Stück „Krabat“, das
sie gemeinsam mit der damaligen Klassenlehrerin einstudierte. Auch bei den jährlichen Weihnachtsspielen
war sie sowohl als Darstellerin als auch als Regisseurin
aktiv dabei und setzte in der Kumpanei immer wieder
neue Akzente. Vor allem aber wird uns Fr. Graf als Kollegin in Erinnerung bleiben, die fast immer ein breites
Lächeln auf den Lippen hatte.
und
Klipperdiklipp, Klipperdiklapp.
Was klippert und klappert
und kollert im Sack?
Große Steine, kleine Steine,
viele bunte Edelsteine.
Klipperdiklipp, Klipperdiklapp.
Das klippert und klappert
und kollert im Sack.
Die Axt gepackt,
das Holz zerhackt,
zerknickt, zerknackt,
zerklopft im Takt.
Warum schreibe ich am Beginn dieser Ausgabe
der Schulzeitung diese Zeilen?
Am Ende dieser einführenden Worte möchte ich mich
noch bei allen Schülerinnen und Schülern, Eltern sowie
Kolleginnen und Kollegen bedanken, die einen Beitrag
für diese Zeitung verfasst haben. Ein herzliches Dankeschön gilt auch den Mitgliedern des Redaktionskreises.
Nur durch die Zusammenarbeit all dieser Menschen
konnte diese Ausgabe „werden“.
Zum dritten Mal in Folge muss ich in der Sommerausgabe unserer Schulzeitung mitteilen, dass ein Mensch,
der an unserer Schule gewirkt hat, verstorben ist. Für
mich ist das Bild vom jährlichen Werden und Vergehen
der Pflanzen immer ein Trost, wenn ein Mensch stirbt.
Mir kommt dann zu Bewusstsein, dass das Vergehen etwas ist, das uns schon während unseres Lebens ständig
begegnet.
Nun ein kurzer Rückblick: Vor zwei Jahren trauerten
wir um unseren langjährigen Klassenlehrer Werner Egloff und voriges Jahr im Frühjahr verstarb unsere liebe
Isabel Hilsberg. Ohne ihr Wirken wäre unsere Schule,
so wie sie jetzt ist, eigentlich gar nicht denkbar.
Ulrich Sonnleitner
Klassenlehrer der 5. Klasse,
Mitglied im Redaktionskreis
Leitartikel
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
6/7
Projekt „Nachmittagsbetreuung neu“
„Jetzt hat er/sie seine/ihre Hausaufgaben schon
wieder nicht gemacht!“. Und das Drama beginnt
wieder von vorne: Eintragungen ins Mitteilungsheft, Telefongespräche, persönliche Gespräche,
Nachsitzen, Druck, Spannung, Konflikt zwischen
Eltern und Lehrer/nnen, Konflikt zwischen Eltern
und Kindern… So viele Ressourcen sind plötzlich
mobilisiert, obwohl der Stein des Anstoßes, diese
fehlende Aufgabe, vielleicht in 15 Minuten zu erledigen gewesen wäre…
In solchen Fällen, die bei manchen Schüler/innen
fast täglich eintreffen, tut sich Einiges bei den Eltern: Manche entwickeln einen tiefen Groll gegen
ihre Kinder, was die Eltern-Kind-Beziehung schwer
belastet: Jetzt sollen sie noch mit dem Nachwuchs
streiten, obwohl sie die dafür nötigen Kräfte nach
dem langen Arbeitstag einfach nicht zur Verfügung haben! Diese Aggression wird anschließend
oft auf die Lehrerschaft projiziert: Mussten sie
wirklich so viele Hausaufgaben verlangen? Bei so
vielen Nachmittagen? Die Kinder kommen erst
spät nach Hause, müssen sich doch entspannen
können, usw. All das ist uns allen schon bekannt…
Aber all das schädigt vor allem die Vertrauensbasis
zwischen Schule und Elternhaus, und das ist unser
wichtigstes Kapital!
Was ist aber zugleich beim Kind geschehen? Hat
sich das Kind oder viel öfter der/die Jugendliche
nicht mobilisieren können; reichen seine/ihre
Willenskräfte nicht aus, um sich nach dem ohnehin
langen Schultag an den Schreibtisch zu setzen und
einfach mit der Arbeit zu beginnen? Oder befinden
wir uns hier auf der Beziehungsebene, da manche
Kinder durch eine problematische Arbeitsmoral
versuchen, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen
auf sich zu lenken? Kann es ganz pragmatisch
bedeuten, dass das Kind sich mit der gestellten
Aufgabe nicht auskennt; dass der Inhalt des Unterrichts nicht verstanden wurde und die Hausübung
naturgemäß nicht erledigt werden kann? So oder
so gerät das Kind bzw. der/die Jugendliche unter
Druck. Alle spüren den oben beschriebenen Groll,
die Spannung. Auch die coolsten Jugendlichen, die
versuchen, sich einen Stil aus ihrem rebellischen
Weigerungskurs zu machen, fühlen sich nicht wohl
bei der Feststellung, dass ihre Schulleistungen dem
Verlangten nicht entsprechen. Tief in ihnen lebt in
jedem/r Schüler/n ein großer Wunsch nach Erfolg.
Sie sind den Nörgeleien ihrer Eltern und Lehrer/innen täglich ausgesetzt und müssen diese schlechte
Laune ständig verwalten. Bei Jugendlichen kommt
noch hinzu, dass das Leben sie so laut ruft: Man
will hinaus in die Welt, Freundschaften pflegen,
die erste Liebesgeschichte auskosten, Spaß haben,
sich bewegen, seinen persönlichen Interessen
(Sport, Musik, Theater…) nachgehen können. Aber
immer ist die Schule im Weg. Da noch ein Aufsatz,
hier noch ein Test… Wer ist in diesem Alter schon
zum Asketen berufen? Manche sind diszipliniert
und erdulden das Ganze; viele schaffen es nicht…
Wie Sie, werte Leser/innen, sehen, sind uns Lehrer/
innen all diese Phänomene bekannt und verständlich;
aber auch wir stehen unter Druck: Der junge Mensch
muss weiter gefördert werden in seiner Entwicklung.
Der Lehrplan muss umgesetzt und der Bildungsauftrag
erfüllt werden. Irgendwann kommt der Druck der Eltern
auf uns zu, welche die legitime Frage nach dem Abschluss stellen: Matura wird allgemein erwünscht; der
mühsame Weg dorthin gleichermaßen abgelehnt. Die
Gesellschaft übt auch einen großen Druck auf uns aus:
Ablenkungen jeder Art werden für Kinder und Jugendliche stark gefördert und gepriesen: Medienkonsum,
Medienkonsum
wenn nicht sogar Mediensucht, Spaßgesellschaft, Entfremdung der Schulzeit („Nur noch zwei Tage bis zum
Wochenende, haltet durch!“)… Und dennoch sollte das
Ergebnis am Ende positiv sein. All das wird zunehmend
zur Quadratur des Kreises.
N
un können wir klagen und jammern oder
etwas dagegen unternehmen: So hat sich
eine kleine Gruppe unkorrigierbarer Optimisten gebildet, um das Projekt „Nachmittagsbetreuung neu“ zu initiieren: Zurzeit besteht diese
Arbeitsgruppe aus Frau Eva Gölles-Haas, Frau Marlena
Schadl sowie meiner Wenigkeit. Das Ziel dieser Gruppe
besteht darin, das Konzept der Nachmittagsbetreuung so umzugestalten, dass wenigstens ein Teil dieser
Probleme aufgefangen werden kann. Unsere Idee wäre,
den Begriff der „Ganztagsschule“ in der Karl Schubert
Schule auszugestalten und unser pädagogisches Angebot dadurch zu erweitern bzw. zu ergänzen.
Das Grundprinzip wäre, dass Schüler/innen mit Lernschwierigkeiten unser Schulgelände erst dann verlassen, wenn sie nachweislich all ihre Hausaufgaben
erledigt haben. Dies würde natürlich bedeuten, dass
sie erst gegen 17 Uhr 30 mit der Schule fertig wären,
dafür aber nur noch eine uneingeschränkte Freizeit vor
sich hätten und ihren späten Nachmittag und Abend
mit gutem Gewissen genießen könnten. Unser Angebot
in diesem erweiterten Rahmen würde sich wie folgt
gestalten:
•
Betreuungsangebot wie bisher (Hort, Projektgruppe, Nachmittagsbetreuung).
•
Lernbetreuung („Studium“) für willens- bzw. lernschwache Kinder oder für Kinder, deren Eltern aus
bestimmten Gründen nicht in der Lage sind, einen
Lernrahmen für ihre Kinder zuhause zu organisieren (gesundheitliche Probleme, schwierige Arbeitszeiten, Probleme in der Eltern-Kind-Beziehung u.
a.).
•
•
•
•
Intervention der Fachlehrer/innen am Nachmittag
– unter Umständen auch mit Nachhilfe-Charakter
für lernschwache Kinder und Jugendliche –, in
den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und
Französisch. Ein Auffangkurs für Quereinsteiger/
innen in den Französischunterricht könnte auch in
diesem Rahmen stattfinden.
Förderungsmaßnahmen wie ein Rechtschreibungsbzw. Legasthenie-Training und ähnliche Therapien
könnten ebenso in diesem neuen Programm ihren
Platz finden.
Sport und Bewegung: Das freiwillige Turnen, das
bisher am Dienstagnachmittag angeboten wurde,
könnte ebenfalls in diese neue Struktur integriert
werden.
Kreative Tätigkeiten werden im handwerklichkünstlerischen Unterricht bereits angeboten und
werden durch die kreativen Aktivitäten im Hort
schon ergänzt.
All das würde die Intervention qualifizierter Kräfte –
auch von außen wie im Falle des Legasthenie-Trainings
– voraussetzen.
Natürlich weiß ich, dass dieses Angebot einerseits
attraktiv klingen mag, dass aber bei vielen Eltern und
Schüler/innen eine große Antipathie gegen die Idee
eines noch länger werdenden Schultags aufkommen
wird. Ich ging in die französische Staatsschule und hatte schon als Erstklässler Unterricht bis 16 Uhr, die Idee
ist mir demnach nicht fremd. Wenn man aber in einem
Land wie Österreich aufgewachsen ist, in dem der
Nachmittag in der Regel schulfrei ist, kann ein Widerwille aus kulturellen Gründen durchaus entstehen. Für
andere Eltern wiederum wird sich die Frage stellen, ob
sie nun die Erziehung ihrer Kinder noch mehr delegieren sollen und welche Änderungen in ihrer erzieherischen Rolle sich dadurch ergeben könnten. All das
wäre zu diskutieren, und ich möchte diesen Artikel als
Appell an unsere Eltern verfassen – vorwiegend an den
Elternrat –, sich an diesem Prozess aktiv zu beteiligen,
damit wir dieses neue Angebot im Konsens entwickeln
können.
Unabhängig von den emotionalen Reaktionen, welche
dieses neue Konzept hervorrufen könnte, müsste man
sich die Vor- und Nachteile dieser „Ganztagesschule“
objektiv ansehen:
1. Vorteile:
•
Gesicherte Betreuung der Kinder und Jugendlichen,
•
Förderung der lernschwachen Kinder und Jugendlichen,
•
Entlastung der Eltern in der Betreuung der Hausaufgaben,
•
Entkräftung der Konflikte zwischen den Erziehungspartnern
•
Bessere Wahrnehmung der Lernschwierigkeiten
seitens des Lehrkörpers,
•
Entspannung und bessere Planbarkeit der Freizeitgestaltung für Kinder, Jugendliche und Familien,
•
Erhöhung der Zufriedenheit bei den Schüler/innen,
die alle Hausaufgaben erledigen könnten,
•
Vermehrung der Lernerfolge mit motivierender
Wirkung bei den Schüler/innen,
Leitartikel
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
•
Reduzierung der Nachhilfekosten für die Eltern, da
die Nachhilfestunde bereits in der Schule stattfinden würde,
Eine ausgedehnte Bewegungszeit, Ruhezeiten und eine
Nachmittagsjause sollten für die hygienische Gestaltung des Nachmittags unbedingt eingehalten werden!
•
Organisation eines praktischen Rahmens für Förderungen wie Legasthenie-Training,
An wen
soll sich aber dieses neue Angebot richten?
•
Vereinfachung der Wege und Zeitgewinn durch die
Konzentration des Angebots auf einen Standort
(auch in Kombination mit Sport und Instrumentalunterricht, der oft an unserer Schule erteilt wird).
Es gibt ja verschiedene Schüler/innen-Typen, die nicht
alle dasselbe brauchen. Soll jemand, der zwar legasthenisch, ist aber trotzdem selbständig und diszipliniert
arbeitet, auch fünf Nachmittage pro Woche länger bleiben? Natürlich nicht! Das Projekt „Nachmittagbetreuung neu“ wendet sich an drei verschiedene Zielgruppen,
die ein jeweils anderes Angebot nutzen könnten:
2. Nachteile:
•
Verlängerung des Schultags bis 17 Uhr 30
oder gar 18 Uhr,
•
Zusätzliche finanzielle Belastung für die Familien,
die diesen Mehraufwand bezahlen müssten,
•
Abgabe zusätzlicher Erziehungsmöglichkeiten an
die Schule (für manche ein emotionales Problem),
•
Organisatorische Probleme wie:
•
Koordination der Klassen-Stundenpläne, damit
die Kinder und Jugendlichen zu ähnlichen Zeiten
in das Nachmittagsprogramm gesammelt werden
können,
Koordination der neuen Unterrichtszeiten mit den
Bussen, um die Heimfahrt der Schüler/innen zu
ermöglichen,
•
Hygienische Gestaltung des verlängerten Tages
(Ruhezeiten, Jausenzeiten, Bewegungszeiten), damit er erträglich bleibt.
Ein möglicher Ablauf
wurde in den ersten Sitzungen unserer Arbeitsgruppe
entworfen und könnte so aussehen:
13 Uhr 10
13 Uhr 10 bis
14 Uhr 15
14 Uhr 15 bis
15 Uhr
15 Uhr bis
16 Uhr (30?)
16 Uhr
16
16
16
17
17
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
Uhr
bis
30
(30?) bis
30
30 bzw. 18 Uhr
Ende des Vormittagsunterrichts
Mittagessen für alle
Hausaufgabenzeit mit individueller Betreuung
Aktivitäten mit Freizeitcharakter (Sport, Musik, Kreatives, Spiel), Jause
Ende des Nachmittagsunterrichts für die älteren
SchülerInnen, die nun in das
Programm integriert werden
Pause und Jause für die älteren Schüler/innen
Lernbetreuung mit Intervention der Fachkräfte
Ende
•
Nachmittagsbetreuung wie bisher (Hort, Projektgruppe und Nachmittagsbetreuung). Hier handelt
es sich um Kinder und Jugendliche, die zuhause nicht betreut werden können und deswegen
länger in der Schule bleiben müssen. Sie haben
nicht unbedingt Lernschwierigkeiten und können
die Schule verlassen, sobald jemand sie zuhause
empfangen kann. Allerdings ist ein Hortbesuch
rechtlich für Jugendliche über 14 Jahre nicht
vorgesehen. Oft wird jedoch im Jugendalter viel
Begleitung gebraucht! Ein Rahmen muss also auch
für sie geschaffen werden.
Willensschwache Kinder und Jugendliche: Diese
Schüler/innen verfügen nicht über die Willenskräfte, die ihnen eine selbständige Erledigung
der Hausübungen und Lernaufgaben ermöglichen
würden. Sie sind auf die aktive Unterstützung
ihrer Eltern und nicht selten auf die zermürbende Konfrontation mit denselben angewiesen, um
ihr Arbeitspensum formal (von der inhaltlichen
Qualität von Arbeiten, die in einem solchen Klima
entstehen, reden wir gar nicht!) zu absolvieren.
Manchmal haben die Eltern nicht genug Ressourcen, um diesen Kraftakt zu vollziehen. Für diese
Kinder und Jugendlichen wäre ein täglicher Besuch
der Nachmittagsbetreuung sicherlich empfehlenswert und eine formale Annäherung an den Hort
(bis zum 14. Lebensjahr) wahrscheinlich erstrebenswert. Diese Schüler/innen sollten jeden Tag bis
17 Uhr 30 in der Schule bleiben, damit ein Rhythmus in ihrer Arbeit entsteht.
Kinder und Jugendliche mit gezielten Bedürfnissen
(Nachhilfe in nur einem Fach, Legasthenie, Auffangkurs für QuereinsteigerInnen in den Französischunterricht) sollten nur die Veranstaltung
besuchen können, die ihren Bedürfnissen entspricht. Diese Schüler/innen könnten sich tageweise für die Nachmittagsbetreuung anmelden. Diese
bräuchte daher einen fixen Stundenplan, in dem
klar erscheint, wann die gesuchte Veranstaltung
angeboten wird.
Fließende Übergänge zwischen diesen Sparten sollten
zwar denkbar sein (Entlassung aus der Lernbetreuung bei nachhaltiger Besserung der Schulergebnisse,
Eingliederung in die Lernbetreuung der schulischen
Leistungen…), aber dieses neue System wird sich nur
unter drei Voraussetzungen organisieren lassen:
1.
Wir brauchen genug Schüler/innen, um den pädagogischen und organisatorischen Aufwand zu rechtfertigen:
Es gibt sicherlich genug Kinder und Jugendliche in
unserer Schule, die diese Vielzahl an neuen Angeboten
nutzen und brauchen könnten. Bevor sie diese Veranstaltungen besuchen, muss jedoch in der Familie entschieden werden, dass es sich lohnt, länger in der Karl
Schubert Schule zu bleiben. Die Kinder und Jugendlichen sollten ihren Besuch der Nachmittagsbetreuung
keinesfalls als Strafmaßnahme auffassen, sondern als
zusätzliche Chance verstehen!
2.
Wir brauchen räumliche, finanzielle und personelle
Ressourcen: Das Angebot kann nur zustande kommen,
wenn dieses Programm von den Eltern gewollt und
getragen wird. Ich könnte mir zwar vorstellen, dass es
seitens der öffentlichen Hand gute Förderungsmöglichkeiten für diese Form der Nachmittagsbetreuung gibt –
das Thema ist ja in der Schulpolitik sehr aktuell –, aber
die Eltern werden wahrscheinlich den Löwenanteil der
Kosten tragen müssen. Momentan stellen wir uns auf
Schulführungsebene eine Annäherung an die Tarife des
Hortes und der Projektgruppe vor. Für einzelne Veranstaltungen wie Turnen, Nachhilfestunden, Auffangkurse oder Trainingseinheiten könnte der Stundentarif
aliquot auf die Teilnehmer/innen aufgeteilt und von
ihnen direkt gezahlt werden.
3.
Wir brauchen außerdem ein Höchstmaß an Verbindlichkeit: Die Schüler/innen sollten sich für mindestens ein Quartal, wenn nicht ein Semester verbindlich
anmelden. Auf dieselbe Weise müssten die Eltern die
Stunden, für die sie ihr Kind angemeldet haben, auch
dann zahlen, wenn ihr Kind krank ist oder aus irgendeinem anderen Grund nicht erscheint. Nur so kann das
System plan- und tragbar werden. Damit der pädagogische Prozess in der jeweiligen Gruppe stattfinden kann,
sollten die Kinder und Jugendlichen sie wirklich regelmäßig besuchen. Wenn man jede zweite Woche früher
abgeholt wird, weil Oma Geburtstag feiert oder Onkel
Heribert zu Besuch ist, wird die pädagogische Wirkung
nur verpuffen und kein nachhaltiger Fortschritt zu
erzielen sein! Alle Beteiligten sollten daher die Sache
ernst nehmen und darin investieren.
8/9
Wir alle wissen zwar, dass die ideale Situation eigentlich im Gegenteil dieses neuen Projektes bestehen
sollte; dass alle Kinder und Jugendlichen selbständig
und diszipliniert zuhause arbeiten sollten; dass sie sich
selbst motivieren und organisieren lernen. Aber machen wir uns nichts vor: Es gibt etliche Fälle, bis in die
Oberstufe hinein, in denen dieses Ideal nicht verwirklicht ist! Wollen wir diese Tatsache leugnen oder etwas
unternehmen, damit es besser wird? Und auch wenn
ein Kind bzw. ein(e) Jugendliche(r) in diese Nachmittagsbetreuung kommen sollte, soll das Ziel ihrer/seiner
Anwesenheit am Nachmittag stets die Rückführung
in diese Idealsituation bleiben; dass man sie/ihn eines
Tages wieder in die Selbständigkeit entlassen will!
Wie Sie sehen, werte Leser/innen, haben wir uns wieder
vieles vorgenommen: Vielleicht gelingt es uns bereits
im September, wenigstens einen Teil davon zu verwirklichen. Jedenfalls haben wir nun diese Ideen entworfen
und brauchen jetzt die Eltern als Entwicklungspartner,
um dieses Projekt voranzutreiben. Demnach wären wir
Ihnen, lieben Eltern, sehr dankbar, wenn ein(e) oder
– noch besser! – mehrere Delegierte(r) aus der Elternschaft bzw. aus dem Elternrat sich unserer Arbeitsgruppe anschließen könnte(n), denn wir brauchen unbedingt
den Blickwinkel aus den Familien, um in unserer Planung weiterzukommen; sonst gehen wir das Risiko ein,
die Rechnung ohne den Wirt zu machen und an Ihnen
vorbei zu arbeiten.
Noch wichtiger wäre jetzt aber, ein allgemeines Stimmungsbild zu erheben: Wie kommt diese Idee, den
Schultag zu verlängern und die Hausaufgabenzeit
bei Bedarf in die Schule zu verlagern, bei Eltern und
Schüler/innen überhaupt an? Ich wäre Ihnen allen sehr
dankbar, wenn Sie dieses Thema beim nächsten Elternabend in Ihrer Klasse besprechen könnten, damit über
die Klassenlehrer/innen und Tutor/innen Ihre Meinung
zu diesem Thema an die Arbeitsgruppe „Nachmittagsbetreuung neu“ zurückgemeldet werden kann.
Für die Arbeitsgruppe
„Nachmittagsbetreuung neu“
Jérôme Menges
Selbstverwaltung
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
Bericht aus dem Festekreis
Wir laufen
für den Sportplatz –
Benefizlauf der Karl Schubert Schule 2015
Der erste Benefizlauf für unsere Schule war ein toller Erfolg. Kein Wunder, dass gleich der Wunsch nach
einer Wiederholung aufgetaucht ist und bald eine grobe
Planung für das Frühjahr 2015 angedacht wurde. Im
Herbst 2014 fanden wir uns schließlich zu einem neuen
Organisationsteam zusammen: Vom seinerzeitigen
Kernteam wagte Paul Schmidmayr einen weiteren Versuch, dazu kamen Daniele Haiböck-Sinner (2. Klasse)
und Günter Lesny (3. Klasse).
Der große Vorteil des Zweitversuchs sind die Erfahrungswerte vom ersten Lauf, der Nachteil, dass man
aufgrund des ersten Erfolges eine gewisse Zielerwartung hat, der man gerecht werden will. In den regelmäßigen Treffen des Kernteams wurde die Aufgabenteilung schnell gefunden, aber auch die Hürden waren
gleich erkannt. Auch wenn das Feedback der Schulgemeinschaft immer positiv und wertschätzend war, ging
uns anfangs vieles zu langsam, empfanden wir vieles
zu unkonkret und wir kämpften zwischendurch mit unserer eigenen Unzufriedenheit. Dazu kam, dass es sich
abzeichnete, dass die Sponsorensuche neuerlich nicht
einfach werden würde, viele Absagen und Nichtreaktionen kosteten Kraft, die zusätzliche Ausrichtung auf
regionale, biologische und faire Verpflegung erforderte zusätzliche Anstrengungen. Doch gab
es stets auch Lichtblicke, die uns
weiterbrachten:
Die
gute Zusammenarbeit
im Team, spontane Hilfsangebote aus
der Elternschaft, überaus großzügige Sachspenden für die Tombola, eine relativ günstige Zeitnehmung, sowie der unermüdliche Einsatz der Mitglieder
des Festkreises und von Birgit Bubik als Schnittstelle
zur Schule. Schließlich war die meiste Vorarbeit erledigt, die Rollenverteilung ausreichend konkret und der
Energielevel für die Improvisation vor Ort entsprechend
aufgebaut. In den letzten Tagen vor dem Lauf gelang es
Paul auch noch, zusätzliche, sehr attraktive Preise für
die Startnummernverlosung zu bekommen — der 9. Mai
konnte kommen!
Insgesamt haben sich diesmal 319 Personen zu den Bewerben angemeldet, beeindruckende 1400 km wurden
von 272 Teilnehmer/innen (59 Runden von fünf Teilnehmer/innen bei der Rolli Rallye (ca. 100 m), 1479 (!)
„kleine“ Runden (ca. 300 m) von 115 Teilnehmer/innen
(vorwiegend Kinder), 634 „große“ Runden (ca. 2,15 km)
von 152 Teilnehmer/innen) am Gelände des Pflegezentrums in Kainbach absolviert! Die Laune war prächtig
wie das Wetter, das Essen besonders fein und ausreichend, überall zufriedene Gesichter und wir konnten
viele, ganz tolle Rückmeldungen entgegennehmen.
Das finanzielle Ergebnis werden wir nach dem Einlangen der hoffentlich noch zahlreichen Sponsorenbeiträge
der gelaufenen Runden beim Sommerfest bekanntgeben.
Vielen Dank allen Mitwirkenden für die großartige
Arbeit vor Ort, unseren Sponsor/innen für die tolle Unterstützung und natürlich allen Teilnehmer/innen für
ihren Einsatz und:
Die Hauptaufgaben des Festekreises sind der Martinimarkt im November und das Sommerfest im Juni. Weiters die Organisation oder Unterstützung bei anderen
Veranstaltungen der Schule (z.B. Benefizlauf, Ausstellungen, etc).
Der Festekreis setzt sich zusammen aus einem oder
zwei Festekreis-Leiter/innen und je einem bis zwei
Festekreis-Verantwortlichen pro Klasse, die die Aufgabenverteilung in die jeweiligen Klassen tragen.
Ein Fest bedeutet viel Arbeit vor und während des Festes, der Mühe Lohn aber ist ein gelungenes Fest.
Ein schöner Nebeneffekt ist, dass bei Festen Geld erwirtschaftet wird. Dieses Geld kommt Anschaffungen
für die Schule zugute. So konnten in diesem Schuljahr bereits folgende Anschaffungen aus dem Topf des
Festekreises verwirklicht werden bzw. die Gelder dafür
reserviert werden:
•
Musikinstrumente für die Musiktherapie,
Reparaturen von Musikinstrumenten, Anschaffung eines Gongs
gesamt rd. € 800,–
•
Neue Vorhänge für die Bühne
€ 750,–
•
Seidenstoff für die Anfertigung von neuen
Eurythmiekleidern
€ 700,–
•
Heizkesselzuzahlung (Heizung Schule)
€ 7.500,–
•
2 Anpflanztische für den Gartenbau werden
demnächst angeschafft
rd. € 800,– (geplant)
•
Geplant ist ebenfalls ein Geschirrspüler für die
Küche
rd. € 2.500,– (geplant)
Herzliche Gratulation zu dieser tollen Leistung!
Daniele Haiböck-Sinner,
Günter Lesny,
Paul Schmidmayr
Organisationsteam
des Benefizlaufs
All diese Anschaffungen konnten nur durch die
tatkräftige Mitarbeit vieler Eltern möglich gemacht
werden.
An dieser Stelle dürfen wir uns sehr herzlich
bei allen Festekreismitgliedern und den vielen helfenden Eltern bedanken, die diese Feste
ermöglichen! Unser Dank gilt auch der guten
Zusammenarbeit mit Frau Gölles, die diese Gelder korrekt verwaltet.
Sandra Aschacher und
Waltraud Reichl
Für den Festekreis
10/11
Erzä
Pädagogik
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
w
a
r
i
s
m
!
l
h
I
n der Waldorfschule
gehört das Erzählen
von Geschichten zum
Alltag. Doch nur
manchmal scheint in den Heften
davon etwas auf und so entgeht uns
Eltern meist, was unsere Kinder zuhörend erleben und in welche Welten sie dabei eintauchen (am Ende
des Hauptunterrichts, aber auch in
gewissen Fachstunden). Denn die
wenigsten Kinder geben darüber gesprächig Auskunft. Der Stellenwert
des Geschichtenerzählens macht
jedoch die Qualität der Waldorfpädagogik mit aus. Betrachtet man, wie
der Erzählstoff sich von der 1. bis
zur 8. Klasse verändert, so hat man
eine Entsprechung zur Entwicklung
des Kindes und zu den Impulsen,
die man ihm dafür geben möchte.
Die alte Erzähltradition ist in der
westlichen Welt verschwunden
und doch gibt es nach wie vor den
Hunger nach Fantasiebildern, den
Wunsch im Seeleninneren berührt
zu werden, sich selbst in den Gestalten der Erzählung zu spiegeln,
in eine andere Welt einzutauchen,
den Horizont zu erweitern, den
Wunsch nach neuen Blickwinkeln.
Das gilt für die Erzähler/innen wie
für die Zuhörer/innen, für Dichter/
Schriftsteller wie für Leser/innen.
Wie kann man nun diesen Bedürfnissen der Menschen und vor allem
der Kinder gerecht werden?
Es beginnt im Kindergartenalter, wo
die kleinen Geschichten und Märchen getragen sind vom Rhythmus
der Sprache, von Lautmalerei und
Wiederholung.
Im Kindergarten ist das Erzählen
gleichzeitig auch Sprachförderung
auf kindgemäße, künstlerische Weise. Das kleine Kind lebt im Rhythmus und Klang der Sprache, es
nimmt daraus Stimmung und Sinn
der Geschichte auf. Klare theatralische Gesten, die immer wiederkehren, können die Geschichte begleiten. Das kleine Kind
lebt ganz in der
Bewegung.
Wird
das
Kind
12/13
Vom Erzählstoff in den
verschiedenen
Klassenstufen der
Waldorfschule
schulreif, so kommt die äußere
Bewegung ein wenig zur Ruhe, ein
erster kleiner Abstand zur Welt
ist gewonnen und es entsteht die
Fähigkeit zu innerlich bewegten
Vorstellungsbildern:
1.Klasse: Märchen, Geschichten
über die Natur in Märchenstimmung
Hier liegt die Basis für moralische
Erziehung und Umwelterziehung
ohne zu theoretisieren oder zu moralisieren.
Alles in der Natur spricht noch sehr
unmittelbar zum
Kind, es kann
sich ganz geschwisterlich
mit Wind
oder Sonne,
Katze
oder Rose
durch eine
bildhafte
sinnige
Geschichte
verbinden. Ohne
moralisches
„Predigen“
zeigen sich
dann beim
Spielen
draußen im
Wald oder
im Garten
Staunen und Respekt vor den Wesen
der Natur.
Im Märchen darf das Gute siegen,
wie es jeder Mensch im Grunde
seines Herzens wünscht. Dabei wird
die ganze Dramatik und Abgründigkeit des menschlichen Seelenlebens ins Bild gebracht: Mut, Scham,
Stolz, Herzlosigkeit, Reue, Gier,
Mitgefühl, Lüge, List, Unerschrockenheit.
2. Klasse: Tierfabeln, Heiligenlegenden, Naturlegenden, Tiermärchen
Die nächste Stufe der
Seelenbildung passiert
in einer stärkeren
Kontrastierung von
Vollkommenheit und
Unvollkommenheit:
Über die Schwächen
der Tiere kann man
lachen, damit löst sich
die Beklemmung, man hat
etwas durchschaut. Vieles
haben die Heiligen auf sich
genommen, aber sie haben
ihr Ideal nie ganz aus
den Augen verloren:
wie Franz von Assisi
oder Elisabeth von
Thüringen, vor allem
durch ihr unerschütterliches Vertrauen,
dass der göttliche Funke in jedem Menschen,
ja in jedem Wesen aufglimmen
kann, sei er auch ein Räuber oder
ein Wolf.
3. Klasse: Geschichten aus dem
Alten Testament, sagenhafte
Handwerkergeschichten
In der 3. Klasse, um das 9. Lebensjahr herum, verändert sich das Verhältnis des Kindes zu sich und zur
Welt. Die kindliche Unbefangenheit
fehlt plötzlich,
Selbstzweifel entstehen, soziale
Spannungen und Schwierigkeiten,
aber auch Widerspruchsgeist zeigen
sich. Die Erwachsenen werden
kritisch hinterfragt. Das Kind sucht
aber auch nach einem neuen Halt.
In der Weltenschöpfung aus der
Sicht des Alten Testaments erstrahlt
die Welt mit all ihren Pflanzen, Tieren, den Gestirnen und zuletzt mit
dem Menschen in all ihrer Schönheit. Am Anfang des Erdenweges
des Menschen steht die Verführung
durch Lucifer, doch dadurch hat
der Weg des Menschen erst richtig
begonnen: Entwicklung des Handwerks, der Musik, des Ackerbaus
und der Viehzucht bis hin zu den 10
Geboten, die eine klare moralische
Orientierung geben. Auch in Verbindung mit den vielen praktischen
Tätigkeiten (Ackerbau, Handwerk)
kann das Kind Ehrfurcht vor der
Welt und Respekt vor der Kraft und
Arbeit des Menschen gewinnen.
Indem es selbst auch richtig zupacken und arbeiten darf wie ein
Bauer oder ein Tischler, kann es in
sinnvoller Tätigkeit Selbstbestätigung finden.
4. Klasse: Nordische Göttersagen, Heldensagen der Germanen und Kelten (Gralssagen)
Die Weltenschöpfung aus
einer ganz anderen Perspektive findet sich in der
Pädagogik
Edda. In ungeheuer dichten Bildern wird erzählt, wie die aus dem
Abgrund zwischen Niflheim (Eis,
Kälte) und Muspelheim (Feuer, Hitze) durch Funkenflug sich doch die
Gegensätze so weit verbinden, dass
der Riese Ymir entsteht und aus ihm
die Welt. Asgard heißt die Götterwelt mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Göttern und Göttinnen
(Thor, Odin, Frigga), Midgard die
Menschenwelt, die von der Schlange (ernährt sich vom Egoismus der
Menschen), dem Fenriswolf (ernährt
sich von der Lüge) und der Hel,
Göttin der Totenwelt, bedroht wird.
Durch Lokis List und Bosheit kommt
es zur Götterdämmerung und zum
Untergang, dem aber ein Neuanfang
folgt mit dem Menschenpaar, das in
der Weltenesche Yggdrasil (=IchTrägerin) verborgen gewartet hat.
In der 4. Klasse steht dem Kind ein
neues Maß an Tatkraft zur Verfügung, die es aus der Krise der 3.
Klasse gewonnen hat. Es hat auch
einen längeren Atem, mehr Luft
beim Sprechen. Der energiegeladene
Stabreim - das ist das Versmaß der
Edda - ist gut geeignet, um diese
Kraft zum Ausdruck zu bringen
und für das Kind selbst erlebbar zu
machen. Die Viertklässler/innen
haben aber auch noch etwas von
der kindlichen Leichtigkeit in ihrem
Wesen. Die dramatischen Ereignisse der Edda sind ein Aufruf zum
Mut und zur Gewissheit, dass nach
jeder Krise ein Neuanfang möglich
ist, nicht in Erwartung des Alten,
sondern indem man sich auf etwas
Neues, Unbekanntes einlässt. Die
Götterdämmerung, die Einsamkeit,
die Selbstzweifel stehen ihnen mit
12, mit 14 Jahren noch so richtig
bevor. Exemplarisch durften sie es
als gut gefestigte Viertklässler, an
der Schwelle zwischen Kindheit und
Jugend, in den Bildern der Edda
durchleben.
In der 5. Klasse wird im Geschichtsunterricht die Urgeschichte
der alten Völker von den Indern bis
zu den Griechen behandelt. Daraus
speist sich auch der Erzählstoff.
Wieder werden aus anderer Pers-
Therapie
pektive Schöpfungsmythen erzählt,
werden Götter- und Heldensagen
aus verschiedenen Kulturen behandelt bis hin zu den lebensfrohen,
diesseitsgewandten Griechen.
Das setzt sich in der 6. Klasse zuerst
noch mit den Sagen der Römer fort
und bekommt dann bis zur 8. Klasse
zwei neue Schwerpunkte: die Kulturen der Völker (aus allen Kontinenten) und Biografien.
Warum das alles?
Wie eben dargestellt, bekommt
das Kind aus dem altersgemäßen
Erzählstoff Impulse, die es für seine
Entwicklung gut gebrauchen kann.
Dazu kommt aber aus meiner Sicht
das Folgende: War es in früheren
Zeiten der berechtigte Wunsch den
Menschen in seiner Kultur, seiner
Volksgemeinschaft zu verankern,
so ist es nun zeitgemäß ein Weltenbürger zu werden, die verschiedensten Sichtweisen einzunehmen, die
menschliche Kultur in ihrer Vielfalt
kennenzulernen, die unterschiedlichsten Lebenswege von Menschen
nachzuempfinden.
Die innere Beweglichkeit, die im
Nacherleben all dieser Mythen und
Sagen entsteht, sowie der Schatz an
Bildern, Geschichten und Biografien
sind eine gute Basis für das Ergreifen der eigenen Lebensaufgaben und
für das fantasievolle Entwickeln
neuer Vorstellungen und zukünftiger Lösungen.
Barbara Nickel
Mutter und
Klassenlehrerin
der 4. Klasse
C
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
14/15
Der Körper als Spiegelbild
der seelisch geistigen Entwicklung
am Beispiel des menschlichen Gebisses
laus Olaf Haupt begleitet die Karl
Schubert Schule seit mehr als 20
Jahren und berät PädagogInnen
und Eltern bei Entwicklungsfragen.
Aufgrund der Zahnstellung lassen sich oftmals Schlüsse auf Aufgabenstellungen und Herausforderungen
betreffend der Entwicklung eines Kindes ziehen. Olaf
Haupt kommt hierbei auf Grund seiner jahrzehntelangen Erfahrung eine herausragende Stellung innerhalb
der anthroposophischen Gemeinschaft zu und ist in
ganz Mitteleuropa und darüber hinaus als Referent
und Berater an vielen Waldorfschulen tätig. Ausgehend
von der sichtbaren Beobachtung erläutert Olaf Haupt in
diesem Vortrag auf anschauliche und verständliche Art
und Weise die gefundenen Zusammenhänge.
So wurde der Vortrag von Herrn Haupt öffentlich angekündigt. Und so unternahm er es in seinem Jubiläumsvortrag anlässlich seiner 20-jährigen Zusammenarbeit
mit der Karl Schubert Schule Graz den Besuchern durch
bildhafte Darstellungen die geisteswissenschaftliche
Sicht des menschlichen Gebisses zu vermitteln.
Wie einleitend erwähnt, ist es ja der Sinn der Schüleruntersuchungen durch Herrn Haupt u.a. zu helfen, die
Fähigkeiten und Einseitigkeitstendenzen der Schüler/
innen besser zu erkennen, um sowohl pädagogisch als
auch therapeutisch noch effektiver unterstützen zu
können. Dafür später noch ein konkretes Beispiel.
Stark vergrößerte Bilder von Zähnen machten erlebbar,
dass diese etwas von Gebirgslandschaften haben und
der Schmelz eine basaltsäulenähnliche Struktur zeigt.
Das härteste der mineralischen Erde sind die Gebirge,
ist der Granit und im Menschen eben die Zähne, allerdings steht da das Element Fluor im Vordergrund.
Wie ein routinierter Lehrer bezieht der Zahnarzt Haupt
sein Publikum in das Beobachten der erstaunlichen
Phänomene mit ein. Und leitet in einer humorigen Art
unterhaltsam und zielsicher auf die sich daraus ergebenden Schlüsse auf die Entwicklung des geisteswissenschaftlichen Menschenbildes hin.
Therapie
Das Wesen der einzelnen Zähne
Er behandelte das Wesen jedes der einzelnen Zähne des
menschlichen Gebisses, das jeweils durch Zuordnung
zu einem Tier oder einer Tierart anschaulich gemacht
wird.
Denn die Tiere haben sehr stark jeweils einzelne Eigenschaften ausgebildet und dieses Spezialistentum drückt
sich auch in ihren Zahnbildungen aus. Hier als Beispiel:
Die großen mittleren Schneidezähne sind das Kennzeichen der Nager, Hase, Maus usw. Sie weisen auf die
Dominanz des Nerven-Sinnessystems, die sich in deren
fast Über-Wachheit zeigt.
Die seitlichen Schneidezähne hat der Elefant gewaltig
vergrößert. Der Elefant zeichnet sich u.a. durch die
enormen Wachstumskräfte und das ausgeprägte Gedächtnis aus, Qualitäten des Lebensleibes.
Die Prämolaren (die Zähne nach den Eckzähnen und
vor den Molaren (Backenzähnen)) haben in dieser Form
nur die Menschen (Zuordnung: Eigenständigkeit) und
die Menschenaffen. Wenn im Prämolarenbereich bei
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
Tieren dennoch Zähne vorhanden sind, zeigen sie einen
anderen Charakter. Und die Molaren sind natürlich bei
den Pflanzenfressern, den Kühen u.a. Tieren mit ausgeprägtem Stoffwechsel dominant.
16/17
Gebissanomalien
Die hauptsächlichen Gebissanomalien in der Darstellung aus dem Lehrbuch:
Wahlarztpraxis
Beim Menschen ist das Gleichgewicht der einzelnen
Zähne das Ideal, als Zeichen die Mitte zwischen Himmel und Erde (Tendenz zur Erdflüchtigkeit oder zur
Verhärtung) halten zu können und sich nicht in eine zu
große Einseitigkeit zu begeben.
Ärztin für Allgemeinmedizin
Schwerpunkt homöopathisch und
anthroposophisch erweiterte Medizin
Wie mit dem Erscheinen der einzelnen Zähne beim
Zahnwechsel entsprechende Entwicklungsschritte für
den heranwachsenden Menschen verbunden sind, wurde im Vortrag auch ausführlich dargestellt.
ÖAK-Diplom für Homöopathie
Dr. Elisabeth Dür
St. Peter Hauptstr. 28
Ita-Wegmann Zentrum
Nähe Haltestelle Petersbergenstraße Linie 72
bzw 76U; Zugang/ Zufahrt gegenüber Fa.
Schimautz in den zweiten Hof; Parkplatz vorh.
z.B. das tiefere Raumerleben als Grundlage, um Mengen
und Größen abschätzen zu können (Durchbrechen des
6 Jahres Molaren). Es verschwindet allmählich das Imaginationsleben des Kindergartenkindes und das Denken
richtet sich mehr auf das Konkrete.
So beziehen sich auch die anderen Zähne auf bestimmte
Seelenfähigkeiten und Organe, wie in der Zeichnung
unten schematisch dargestellt.
Terminvereinbarung erbeten
0316-2283722 oder
0680-3119724
Wenn der obere Mensch (Gedanken- und Bewusstseinsmensch) überwiegt (Distalbiss: Oberkiefer nach vorne
verschoben) oder der untere (Willensmensch) dominiert
(Progenie: Unterkiefer weiter nach vorne verschoben)
und die Gefahr besteht, dass die Besonnenheit beim
Progeniker im Handeln zu kurz kommt, da die Zähne des Oberkiefers (Bewusstseinsmensch) den Willensmensch nicht ausreichend umfassen bzw. führen
können.
Herr Haupt wies mehrfach auf die große Hilfe durch
Therapien, insbesondere der Heileurythmie hin, um
die Ursachen für die Gebissfehlstellungen zu überwinden und nicht nur deren äußere Erscheinungsform zu
beseitigen.
Überraschung
Dabei besprachen wir ein Kind der 3. Klasse, bei dem
eine Kontrolluntersuchung der Zähne durchgeführt
wurde. Herr Haupt war mit der Zahnstellung zufrieden und konnte keine Auffälligkeiten feststellen. Ein
Jahr zuvor war die zahnärztliche Diagnose: Dringend
kieferorthopädische Behandlung empfohlen! In der
Zwischenzeit hatte ich nur eine zweite Heileurythmieepoche mit dem Kind durchgeführt. Es gab weder eine
andere Therapie, noch eine sonstige kieferorthopädische Behandlung.
Es war jetzt keine Anomalie mehr zu sehen.
Herr Haupt bekannte etwas ungläubig lachend:
„Und der Zahnarzt, der die Empfehlung kieferorthopädische Behandlung dringend nötig
gestellt hatte, war ich selber…“
Am nächsten Tag boten wir noch ein Seminar an zur
Vertiefung des Vortragsthemas, um noch ein besseres
Verständnis der Bedeutung der Zahnstellungen zu vermitteln, auch im Zusammenhang mit den kosmischen
Geburtskonstellationen. (Planetenstellungen, Mondknoten usw.)
NATURTEXTILIEN
SPIELWAREN
BÜCHER
Sparbersbachgasse 56
8010 Graz
0316 817352
Jürgen Aurin
Heileurythmist
Montag bis Freitag
9.30 bis 12.30 und
15.00 bis 18.00
Samstag 9.30 bis 12.30
Schulleben
U
Die Handwerksepoche
der 3. Klasse
m das zehnte Lebensjahr
durchlebt das Kind eine
Entwicklungsphase, die
von Rudolf Steiner als
das Überschreiten des Rubikon
bezeichnet wird. Die Fähigkeit der
Nachahmung, die ihre wesentlichste Ausbildung im Laufe des ersten
Jahrsiebt hat, ist versiegt. Das
selbstverständliche Verbundensein
mit der Welt reißt ab, die Voraussetzungen, sich bewusst denkend mit
der Welt zu verbinden, fehlen noch
weitgehend und eine selbstständige Urteilsbildung liegt in ferner
Zukunft.
kann man sich fragen, wozu sie
eigentlich dienen sollen. Warum
soll denn ein neunjähriges Kind,
eggen, pflügen, säen und Korn
dreschen, obwohl wir doch mitten
im 21.Jahrhundert leben und uns
vieler Maschinen behelfen könnten?
Oder warum sollen die Kinder das
alte Handwerk kennenlernen, das
sowieso am Aussterben und eine
recht brotlose Kunst ist.
Die Waldorfschule als Nostalgieschule, für Träumer und „Spinner“?
Im wahrsten Sinne des Wortes, wer
spinnt heute noch Wolle mit dem
Spinnrad?
Hinterfragen wir den von Rudolf
Steiner gegebenen Lehrplan für die
dritte Klasse, so haben wir vergessen oder uns noch nicht bewusst
gemacht, dass die Absicht der Waldorfpädagogik nicht ist, InforIm Atemholen sind zweierlei Gnaden:
mationen in unsere Kinder hineinzupacken, sondern ihnen
Die Luft einziehn, sich ihrer entladen.
das wahre Leben, das SchöpJenes bedrängt, dieses erfrischt;
ferische in der Menschheit
so wunderbar ist das Leben gemischt.
näherzubringen. Die Fragen,
die hinter der Entwicklung
Du danke Gott, wenn er dich presst,
jedes Kindes stehen, lauten:
und dank` ihm, wenn er dich wieder entlässt. „Was brauchen unsere Kin
(J.W.Goethe) der in dem jeweiligen Alter,
um sich gesund entwickeln
zu können?“ „Wie können sie
Auf diese Entwicklungsphase
sich zu freudvollen, lebenstüchtigen
reagiert der Lehrplan der Waldorfund auch mutigen, die Welt und die
schule mit verschiedenen Epochen:
Menschen liebenden, Erwachsenen
entwickeln?
die Ackerbauepoche,
Die Waldorfpädagogik versucht
die Hausbauepoche und
darauf Antworten zu geben.
die Handwerksepoche.
„Du bist dort, Ich bin hier“
Umrahmt wird diese Zeit immer
wieder mit dem Erzählstoff der
Schöpfungsgeschichte. Betrachtet
man diese Epochen von außen, so
In der dritten Klasse befinden sich
die Kinder zwischen dem neunten
und zehnten Lebensjahr und das ist
jene Zeit, in der das Selbstbewusst-
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
sein, das eigene „Ich-Bewusstsein“
erwacht. Aus der Mitwelt wird nun
Umwelt. Das gefühlte Verbundensein mit der Welt will nun, soweit es
dem Kind in diesem Alter möglich
ist, begriffen und erfasst werden.
Dinge und Menschen, die den Drittklässlern gegenüberstehen, werden
nun ganz anders von ihnen wahrgenommen. Vorher noch völlig mit
der Umwelt verbunden, können sie
zum Beispiel plötzlich ihre Melodie
halten (beim Kanon singen) und sehen sich in einem anderen Zusammenhang mit der Außenwelt. Vieles
wirft plötzlich Fragen auf. Seid ihr
wirklich meine wahren Eltern? Wo
stamme ich her ? Wer bin ICH ?
Unsere Aufgabe besteht darin, das
Kind mit seinen Bedürfnissen zu
begleiten und zu unterstützen. Oft
kann diese seelische Veränderung
bei manchen Kindern Angst und
Unsicherheit auslösen. Einsamkeit
und „sich von den anderen getrennt
fühlen“ sind oft Thema in diesem
Alter.
Gleichzeitig ist das Eingebunden
sein in den Kreislauf der Natur und
somit in die Welt besonders deutlich spürbar. Das Kennenlernen der
Inhalte des Alten Testaments (die
Schöpfungsgeschichte als Erzählstoff) zeigt ein schönes Bild davon,
wie es geschehen kann. In den
folgenden Jahren kann so ein tiefes
Verständnis für die Natur, die Tiere,
den Menschen, die Arbeit und die
Technik entwickelt werden.
„Dadurch findet eine Schulung
der Intelligenz an konkreten
Objekten statt.“ (Zitat: T. Richter).
In der Handwerksepoche wird dies
vertieft, da die Kinder hier erleben
18/19
Schulleben
I
Das Gauklermärchen
nach Michael Ende
Klassenspiel der 6. Klasse
m Vorjahr hatte unsere Klasse für eine
Woche ihren Klassenraum zur Zirkusschule verwandelt. Die Kinder stiegen
so gut darauf ein, dass ich „Das Gauklermärchen“ als Klassenspiel für richtig befand. Es
war eine große Herausforderung, aber es ist immer
wieder erstaunlich, wie positiv sich ein solcher Weg
auf die Klasse auswirkt. Ein Klassenspiel fordert sehr
viel Arbeit, Durchhaltevermögen und Zusammenhalt.
Die Kinder entwickeln dabei verschiedenste wichtige
Kompetenzen, besonders im Sozialen, denn es schweißt
eine Klassengemeinschaft so richtig zusammen. Jeder
trägt Verantwortung für das Ganze! Da erleben die
Kinder hautnah, der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen. Für ein gutes Gelingen muss jeder seinen Beitrag
geben, notfalls auch für den anderen mitdenken. Und
das geschah wie von selbst. Die Schüler/innen konnten
so gute Ideen entwickeln und immer mehr hatten sie
das ganze Stück im Blick. Alle gaben ihr Bestes, das
Durchhalten war zwar für manche sehr anstrengend,
dies ist heute nicht selbstverständlich, aber der Erfolg
zeigte uns, dass es sich gelohnt hat!
Elsa Salchenegger
Klassenlehrerin der 6. Klasse
Inhaltsangabe von Raphael Pircher:
Eine sehr arme Gauklertruppe wird von einer Firma engagiert, die chemische Produkte herstellt. Aber wegen
dieser Firma ist Eli krank geworden und auch andere
Gaukler. Deshalb wissen sie nicht was sie tun sollen. Da
sagt Eli:“Jojo kannst du mir eine Geschichte erzählen?“
da erzählte Jojo eine Geschichte: „Es war einmal ein
Prinz im Morgen-Land und eine Prinzessin, die hatte
alles nur Spiegelbilder in ihrem Palast aus Glas. Da
verliebte sich die Prinzessin in das Spiegelbild des Prinzen und wurde für ihn sterblich! Smeralda, die Spinne,
beherrschte das Morgen-Land. Die Prinzessin löste den
Knoten im Herzen Joams und besiegte auch Smeralda
(Angramain). Und wenn sie nicht gestorben sind, so
leben sie noch heute.
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
wäre, als bei ihnen. Nach einer Pause sagt Eli, dass Jojo
Eli eine Geschichte erzählen soll. Jojo erzählt Eli ein
Märchen von Prinzessin Eli, die hoch über der Welt,
in einem Schloss aus Glas wohnt. Sie aß die feinsten
Speisen, saß auf Stühlen aus Elfenbein, aber … sie war
ganz allein. Ihre Dienerschaft, ihre Kammerfrauen, ihre
Hunde und Katzen, ja, sogar ihre Vögel und Blumen
waren alles nur Spiegelbilder. Sie hat nur einen mit
dem sie sprechen kann, ihren Spiegel Kalophain. Dieser
bringt ihr immer die schönsten Spiegelbilder aus dem
Morgenland. An einem Morgen kommt Kalophain mit
vielen bunten Spiegelbildern. Als sie zu tanzen beginnen, wird Eli vom Spiegelbild Prinz Joams besonders
berührt. Kalophain weigert sich ihn zu suchen, da tritt
Eli vor den Spiegel und wird sterblich. Unwillig fliegt
der Spiegel mit Elis Bild ins Morgenland, doch dieser
verfing sich im Netz der Spinne Angramain. Um frei zu
kommen, musste Kalophain Angramain ins Morgenland
führen. Sie schließen einen Pakt, der Prinz soll nie das
Bild im Spiegel sehen.
Prinz Joam sitzt auf seinem Thron und begutachtet den
Tanz der Bräute, er soll doch heiraten. Er nimmt keine
der Jungfrauen, da er alle sehr schön findet. Plötzlich
kommt Angramain als Jungfrau Smeralda herein. Prinz
Joam findet sie so schön, er möchte sie gleich heiraten.
Erfolg, auch gewannen wir mehr Selbstsicherheit, lernten die Zusammenarbeit in der Gruppe, unterstützten
uns gegenseitig. Wir mussten auch Entscheidungen gemeinsam treffen. Es war eine sehr schöne Zeit, schade,
dass es jetzt schon vorbei ist.
Marie Regner
Als ich erfuhr, dass wir ein Stück aufführen werden,
war ich zugegebener Weise enttäuscht, weil ich dachte,
das bedeutet nur noch mehr Arbeit. Doch ich habe mich
geirrt, denn wir bekamen in der Zeit viel weniger Hausaufgabe als sonst und schon ging sich das Üben prima
aus. Am Anfang war alles sehr schwer und ich hatte
Michael Ende wurde als Sohn des surrealistischen Malers Edgar Ende und dessen Ehefrau Luise Bartholomä
1929 in Garmisch geboren. Seine Kindheit verbrachte
er in München im Stadtteil Pasing. Als 16-jähriger
sollte er noch wenige Wochen vor Kriegsende zur
„Heimatverteidigung“ herangezogen werden, desertierte jedoch und schloss sich der Organisation Freiheitsaktion Bayern an und konnte dadurch erst 1948 seine
Schulzeit an der Waldorfschule in Stuttgart erfolgreich
absolvieren. Sofort im Anschluss daran besuchte er die
Falckenberg-Schule, die Theater- und Schauspielschule
in München und arbeitete viele Jahre an verschiedenen
Theatern mit. Mit 30 begann er sein Erstlingswerk Jim
Knopf und Lukas der Lokomotivführer, welches von
12 Verlagen vehement abgelehnt wurde, schließlich
erkannte erst der Thienemann Verlag die Qualitäten
dieses Kinderbuches. Es wurde veröffentlicht und ein
großer Erfolg. Zeitlebens war ihm die Anthroposophie
ein großes Anliegen, welche er ernsthaft in Eigenstudium studierte und seine Werke spiegeln dies auch wider.
Am Abend wartet die Gauklertruppe Lola, Bux, Ottokar,
Pippo, Jussuf, Wilma und Eli auf ihren Clown Jojo. Dieser fragte in der Firma, ob diese sie engagieren könnte. Sie könnten engagiert werden, sagt Jojo, aber sie
müssten sich von Eli trennen. Das fällt ihnen schwer,
wiewohl die Firma ein Institut unterhält für solche
Kinder. Wilma meint, dass sie dort besser aufgehoben
Es war für uns alle eine anstrengende Zeit! Doch wir
hatten auch sehr viel Spaß, und ich glaube, dass sich
keiner von uns gedacht hätte, dass es so gut gelingen
würde. Wir hatten viel Stress und Arbeit, die ganze
Bühnengestaltung, das Textlernen und dann auch noch
zu spielen. Das Proben führte uns nicht nur zu großem
Theodor Harm
Anja Klinger fasst interessante Informationen
aus dem Leben von Michael Ende, dem Autor
des Klassenspieles der 6. Klasse zusammen
Zurück zu den Gauklern: Die Gruppe wartet wieder
auf Jojo, den Vagabund. Plötzlich springt er herein
und setzt sich zu ihnen. Außer Eli und Jojo gehen alle
schlafen, sie singen und Jojo gibt Eli ein „Geburtstagsgeschenk“, eine Spiegelscherbe, die sie an den Glaspalast erinnert. Eli löst den Knoten in Jojos Herz. Die
gesamte Gauklertruppe geht Richtung Morgenland, sie
besiegen Angramain und ziehen ins Morgenland.
Gedanken nach den Aufführungen:
Nervös war ich eigentlich nur bei der Generalprobe, wo
Fr. Steinmann, die Mutter von Johannes und von Helene zusahen. Aber ich bin draufgekommen, dass es gar
nicht so schwer ist, man schaut einfach über die Menge
hinweg und achtet gar nicht auf sie. Die Aufführungen
konnte ich richtig genießen und abgesehen von ein paar
Fehlern war das Spielen sehr lustig.
von Michael Ende
Wer kennt ihn nicht, den Kinder- und Jugendautor
Michael Ende: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, Die Unendliche Geschichte, Der Niemandsgarten,
Momo, Der Lindwurm und der Schmetterling, viele
Theaterstücke u.a. Das Gauklermärchen (1982), aber
auch Kunst und Politik – ein Gespräch mit Joseph
Beuys.
Inhaltsangabe von Helene Achberger:
Mühe mir meinen Text als Eheminister zu merken, aber
mit vielem mühseligem Lernen habe ich ihn immer
besser gekonnt. Als ich erfuhr, dass ich auch noch Erzähler für den gekürzten Schluss sein soll, habe ich wie
wild gelernt. Und die Mühe hat sich gelohnt!
Das Gauklermärchen –
Ein Spiel in sieben Bildern sowie
einem Vor- und Nachspiel
Als Kalophain zu Eli zurückkehrt gibt es einen Streit.
Eli vertreibt Kalophain, dieser wird blind und so fliegt
er ins Morgenland, Joam erblickt das Bild von Eli
und verliebt sich gleich. Angramain zeigt ihr wahres
Gesicht, vertreibt Joam aus seinem Land, nachdem er
einen Knoten in sein Herz geknüpft hat und lässt den
Spiegel zerschellen.
Zurück in die Realität: Am Morgen zerreißen sie den
Vertrag und man hört Baulärm.
20/21
Ich hatte das Glück, als ich in München in einem kleinen Verlag tätig war, der Geschichtsbücher aus Mün-
chen verlegte, den Zeichner und Illustrator Reinhard
Michl kennen zu lernen, der viele Jahre mit Ende zusammenarbeitete und mir viel über die Person Michael
Ende, die so vielseitig in ihrem Leben wirkte, erzählen
konnte, und ich nie genug davon kriegen konnte.
Um so beeindruckender war für mich die Erfahrung
zu erleben, was dieses Gauklermärchen mit den Kindern aus der 6. Klasse macht, wie sie sich von Woche
zu Woche immer mehr in diese Thematik hineinlebten
und durch die Bilder begriffen, was dieses Märchen zu
sagen hat, nicht umsonst heißt dieses Märchen in seinem Untertitel „Ein Spiel in sieben Bildern sowie einem
Vor- und Nachspiel“! Und Ende schafft es einfach, Figuren zu kreieren, mit denen sich Kinder so wunderbar
identifizieren können.
Michael Ende erlag 1995 einem langen Krebsleiden und
ist in München begraben.
Anja Klinger
Heilpädagogische Mitarbeiterin der 6. Klasse
Schulleben
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
Die Kontinente
„Auf und davon …“
aus Zeitungspapier und Kleister
ist die 7. Klasse am
Presseggerssee gesegelt
Zwei Schülerberichte über das Plastizieren von zwei
Kontinenten im Rahmen des Geografie-Unterrichts der
7. Klasse.
Die Gestaltung eines Kontinents als Modell
Wir erfuhren an einem Donnerstag, welcher Test uns
am Freitag bevorstand: Wir sollten einen Kontinent als
Modell aufbauen!
Also wurden Zettel ausgeteilt, um die Gruppen einzuteilen. Ich war in der Gruppe „Südamerika“. Schon am
nächsten Tag war der unglaubliche Test. Meine Gruppe
ging folgendermaßen vor: Wir zeichneten auf einer
80 mal 80 cm Holzplatte die wichtigsten Längen und
Breitengrade ein. Danach wurden die Umrisse des Kontinents gezeichnet. Anschließend bauten wir das Gerüst
für die Berge. Übrigens hatten wir auch den Atlas zur
Hilfe. Mit Kleister und Zeitungspapier klebten wir nun
das Gerüst und die aus Kunststoff bestehenden kleineren Berge, die wir zuvor angeklebt hatten, voll. Den
Rest machten wir mit Farbe und Vogelsand.
Ich fand, dass es sehr lustig war und hoffe, dass wir
noch einmal so etwas machen!
Daniel Fian
Das Plastizieren von Afrika
Wir benötigen:
eine große Holzplatte, Gips, Hasendrahtzaun, Kunststreugras, Vogelsand, Kunstmoos, blaue, gelbe und rote
Aquarellfarben, Leim, Schaumstoffplatten.
Werkzeug:
Ein Stanleymesser, eine Heißklebepistole, eine Spachtel,
mehrere Pinsel.
Beschreibung:
Als erstes zeichneten wir Afrika auf ein Papier und trugen die wichtigsten Flüsse, Städte, Seen und natürlich
den höchsten Berg Afrikas ein – den Kilimandscharo.
Dies alles übertrugen wir anschließend auf die Holzplatte.
Dann legten wir die Schaumstoffplatte darauf und
schnitten sie in die richtige Form. Anschließend wurde
die Landschaft mit Gips überzogen. Im Norden Afrikas
plastizierten wir das Atlasgebirge und an der Westküste
den Kilimandscharo. Wir bestrichen dort die Fläche mit
Leim, wo anschließend Vogelsand und gelbe Farbe die
Sahara vortäuschen sollte. Den Regenwald plastizierten
wir mit dem Kunstmoos. Zum Schluss zogen wir die
Flüsse mit blauer Farbe nach und malten die Seen blau
an. So, jetzt ist unser Afrika fertig!
Elias Dion
22/23
so stark, dass wir die Segel kaum im Griff hatten. Es
machte so viel Spaß, ich würde es jederzeit wieder tun.
Die Knoten und Manöver, die wir lernten waren viel
interessanter, als ich am Anfang dachte. Sobald ihr
(einmal) eine „Wende“ gemacht habt, wisst ihr, was ich
meine …
Die Schüler/innen berichten
von ihrer Sportwoche
Wir fuhren am Montag um ½ 10 los und kamen am
Nachmittag am Presseggersee an. Wir räumten die
Koffer aus und bezogen das Appartement. Etwas später
hatten wir dann Surf-Theorie. Am Abend gingen wir
essen und danach noch einmal an den Strand.
Am Dienstag hatten wir das erste Mal Segeln, es hat
Spaß gemacht, obwohl nicht so viel Wind ging. Am
Nachmittag gingen wir auch das erste Mal Surfen, aber
das Segeln hat mir besser gefallen! Wir durften am
Abend mit dem Tretboot auf den See fahren, das hat
mir auch sehr gut gefallen.
Mir hat die Woche sehr gut gefallen, die Appartements
waren auch schön! Dank dieser Woche habe ich einen
Surf- und einen Segelschein. Wir hatten auch meist
gutes Wetter, so dass wir fast immer draußen waren.
... Am Segeln gefällt mir am besten die Freiheit, die
man hat und dass man Ruhe von den anderen hat. ...Es
ist relativ leicht zu lernen, wenn es einem Spaß macht.
Jonas Rieder
…Ein paar Meter neben dem See war unsere Unterkunft,
die Zimmer dort waren sehr schön und gemütlich eingerichtet.
Isabella Oberer
Die Sportwoche war sehr schön, ich habe mich viel
bewegt und viel gelernt. Die für mich liebste Sportkategorie war Segeln, ich habe sogar den Segelschein
gemacht. Das Essen war der Hammer, es hat jedem
geschmeckt. Die Landschaft war auch wundervoll, so
wie der See. Ich bin gut mit meinen Freunden zurechtgekommen, wir hatten sehr viel Spaß. Ich hatte ein
Zimmer mit Elias, es war gemütlich und gepflegt, so
wie ich (es mir wünsche !).
Mir haben die Segellehrer sehr gefallen. Sie waren
sehr nett und ich habe viel bei ihnen gelernt. Ich hatte
leider einen Sonnenbrand auf den Füßen, doch der war
nicht so schlimm. Ich freue mich schon auf die nächste
Schullandwoche.
Christian Kontur
Wir fuhren für eine Woche zum Presseggersee. Das
Beste war eindeutig das Segeln. Der Wind wurde pro
Tag stärker und am letzten Tag der Reise war der Wind
... Die Sportwoche hat mir sehr gut gefallen, weil wir
Teamgeist zeigen mussten und uns näher kennenlernten.
Michael Kundigraber
Am See gab es einen „Saturn“, ein von Luft aufgeblasener (mit Luft gefüllter großer) Ball mit einem darauf
befestigten Ring. Auf diesem Saturn waren Griffe befestigt, mit deren Hilfe man sich festhalten und hinaufklettern konnte. Dies war sehr lustig, besonders wenn
jemand heruntergefallen ist. Herr Salchenegger und
Simon versuchten von der obersten Stelle des Saturns
einen Salto zu machen, es gelang beiden!
Elias Dion
... Das erste mal Surfen war „naja“. Am Mittwoch war
ich nicht surfen, weil es mir schlecht ging, aber am
Donnerstag war dann das Erlebnis, und zwar waren wir
das erste Mal ganz weit draußen surfen und man hat
einfach ein bisschen das Gefühl von Freiheit bekommen. Und auch wenn nicht immer wirklich schönes
Wetter war, es hat Spaß gemacht. Ich würde das Surfen
jedem empfehlen, der auf Action und Wasser steht.
Magdalena Maresch
... Wir waren jeden Tag segeln und surfen. Das war immer sehr lustig, aber ich möchte etwas anderes erzählen, das für mich ein besonderes Erlebnis war:
Wir waren jeden Tag nach dem Abendessen bis 21 Uhr
am Strand. An einem Abend war es noch besonders
schön. Es war noch sehr warm und wir haben uns in
zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe versteckte
sich rund um den See und die andere hat gesucht. Dann
sind wir Tretboot gefahren. Der See war auch nicht so
kalt und ich habe die Füße ins Wasser gehalten. Danach
sind wir noch an einer Kletterwand klettern gewesen.
Einmal habe ich mich auch mit einer Freundin an
einen Steg gesetzt und habe zugesehen, wie die Sonne
unterging. Das war schön. Am Abend im Zimmer haben
wir immer noch lange geplaudert ... Als wir wieder zu
Hause angekommen sind, waren, glaub ich, alle froh
wieder da zu sein, aber glücklich bei dem Gedanken an
unsere tolle Klassenfahrt dieses Jahr.
Anna Palle
Mittwochnachmittag gingen wir zum See. Wir hatten eine Stunde Zeit, um zu schwimmen, Eis zu essen
Schulleben
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
oder Sonstiges zu machen. Nach der Vergnügung (dem
Vergnügen) kam noch mehr Vergnügung (Vergnügen),
wir gingen windsurfen. Es war extrem lustig, die Lehrer waren nett, lustig und konnten gut erklären. Das
Windsurfen war sehr lustig; manche sind sogar soweit
hinausgefahren, dass sie fast eine Stunde brauchten,
um zurück zu paddeln. Ich kann es nur empfehlen,
dorthin zu fahren!
... Wir hatten immer Theorie, bevor wir aufs Boot
gingen ... Danach holten einige mit Tretbooten die
Segelboote, andere brachten die Leute zum Anleger. Als
alle dort waren, ging je einer auf eines der Segelboote
und machte die Lenzklappen zu, senkte das Schwert
und befestigte die Ruderanlage. Danach verteilten sich
alle auf die Boote, hissten die Segel und legten ab. Wir
hatten alle Schwimmwesten an. Nach ca. 1 ½ Stunden
legten wir wieder an. Wir ließen die Segel herunter und
fuhren mit den Tretbooten wieder an Land …
... Meine Freizeit verbrachte ich meist mit „Anonymus“
am Atoll, einer kleinen Halbinsel...
Ich machte den Segelschein und bestand ihn auch.
Alexander Dimitriou
Es ist allgemein bekannt, dass 13jährige „Männer“ auch
ein wenig nicht gerade sanft sind. Dann machen sie,
ohne zu denken, irgendetwas und das kann schwere
Folgen haben. Glastüren sind sehr gefährdet, besonders,
wenn 13jährige in der Nähe sind. Die Glastüre in unserem Appartement musste das am eigenen Leib erfahren.
Die genaue Situaton weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall
wurde eine Person von der anderen durch die besagte
Glastür gestoßen. Verletzt wurde niemand, wenn man
von der Tür absieht.
Ich hoffe, dass ihr liebe Leser auch einmal so etwas
erleben könnt.
Daniel Fian
Leonhard Beidl
Das Referat
und das Klassenspiel als
Schwerpunkte der 8. Klasse
Ein Rückblick
Das 8. Schuljahr einer Waldorfschule ist von zwei
großen Ereignissen geprägt, die der Entwicklung des
Kindes entgegenkommen und ihr gleichzeitig auch sehr
viel abverlangen.
So muss in einem Referat erstmals ein selbst gewähltes
Thema so aufbereitet werden, dass es als umfangreicher, gut recherchierter Sachtext vorgelegt und anschließend in einer öffentlichen Darstellung präsentiert werden kann. Dabei bezieht der einzelne Schüler
erstmals Stellung in der Auseinandersetzung mit einem
Weltinhalt.
Im Gegensatz dazu steht die Erarbeitung eines abendfüllenden Dramas, das als Gemeinschaftsprojekt alle
Talente einer Klassengemeinschaft in der optimalen
Weise in einem Gesamtkunstwerk zur Erscheinung
bringen soll. Die Einzelpersönlichkeit dient dem Ganzen, spielt eine wichtige Rolle, egal, welche Rolle man
spielt. Nun ist die Auseinandersetzung mit einer Kunst-
figur immer dazu geeignet, eigene Facetten zu entdecken, sie auszuspielen oder sie auch zu verstecken. Auf
alle Fälle ist das 8.-Klassenspiel ein „Geburtshelfer“ in
die Jugendzeit hinein.
Ich wusste vom Beginn an, dass ich für meine diesjährige Klasse ein Lustspiel suchen wollte, denn den Hang
zum Melancholischen trage ich selber in mir und habe
ihn auch in meiner Klasse wieder gefunden. Also wollte
ich ein Gegengewicht schaffen und entschied mich
dafür „Ein Diener zweier Herren“ von Carlo Goldoni
vorzuschlagen, was auch ziemlich prompt von den
SchülerInnen angenommen wurde.
Nun kann ich rückblickend sagen, dass dieses Projekt
uns allen recht viel Freude gemacht hat. Wir haben alle
Höhen und Tiefen einer ausgedehnten Probenzeit erlebt,
mussten die Aufführungen wegen höherer Gewalt auch
noch verschieben und sind dann doch glücklich zum
schönen Erlebnis der Darbietungsphase gekommen.
Meinen Schülern kann ich nur gratulieren, meinen
Kollegen und meinen Klasseneltern möchte ich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich danken, denn ohne
unterstützendes Umfeld wäre dieser schöne Abschluss
nicht möglich gewesen.
Hubert Steinkellner
24/25
Schulleben
Landvermessungspraktikum
der 10. Klassen der Karl Schubert Schule und
der Freien Waldorfschule Graz am Salzstiegl
Wir als Karl Schubert Schüler/innen hatten am Anfang
ein ziemlich unruhiges Gefühl mit einer relativ fremden Klasse, die um das fast Vierfache größer ist als unsere, gemeinsam für zwei Wochen weg zu fahren. Doch
nach nicht mal einem Tag war dieses Gefühl schon
ganz verschwunden! Wir wurden jeder einzeln in Gruppen eingeteilt mit jeweils zwei Schüler/innen der anderen Klasse. Wir bekamen Aufgaben, die wir gemeinsam
lösen mussten, wie z.B. mit dem Theodoliten Winkel
messen, mit dem Bussolenzug Längen messen, nivellieren, und noch viele andere ... Am Anfang sagten uns
die Begriffe genauso wenig wie wahrscheinlich den
meisten von Ihnen, und wir reagierten etwas skeptisch,
doch als wir dann begannen, die Aufgaben praktisch
Zwei Oberstufenlehrerinnen
drücken die Schulbank
Vor ca. 3 Jahren haben Frau Andrea Beyer und ich nach
reiflicher Überlegung unser Blockstudium Oberstufe in
Kassel begonnen. Nach 10-stündiger Anreise zu unserem allerersten Block hat uns zur Begrüßung sogleich
ein Vortrag in einem Saal mit weiteren (erstmals) 180
Kolleg/innen, welche sich als Oberstufen- und Klassenlehrer/innen ausbilden lassen wollten, erwartet.
Bei jedem Block haben wir uns mit menschenkundlichen Grundlagen der Waldorfpädagogik und vor allem
fachspezifischen Kursen auseinandergesetzt. Unsere
Dozent/innen waren sehr erfolgreiche, teilweise noch
immer unterrichtende Lehrer/innen mit einem großen
Erfahrungsschatz. Wir haben von den vielen fachlichen Einführungen sehr profitiert. Vor allem haben wir
von den verschiedenen Unterrichtsmethoden unserer
Vortragenden gelernt, da wir uns in der Position der
Schüler befunden haben. („Jetzt stellt er schon wieder
eine so dumme Frage. Könnte der Dozent nicht endlich
weitermachen?“, „Wenn diese speziellen Diskussionen, welche kaum jemanden interessieren, nicht bald
aufhören! Ich will endlich im Stoff weitermachen!!!“).
Dadurch sind wir sehr sensibel für die eigene Unterrichtsgestaltung geworden (Wie kann ich mich nach
einer Kettenrechnung oder nach dem Rezitieren eines
Gedichtes auf den folgenden Unterrichtsstoff konzentrieren? Wann ermüdet man schnell? In welchen Situa-
Kolumne
zu lösen, bereitete es uns immer mehr Spaß! Das Ziel
des Praktikums war, einen Plan des ganzen Geländes
im Maßstab 1:1000 auf einem A2 Blatt zu zeichnen.
Manche brauchten für ihren Plan eine Stunde, manche
saßen einen ganzen Tag daran, aber geschafft haben es
alle.
Am Wochenende machten wir einen Ausflug auf den
Rapoldkogel, um dort Windräder anzuschauen und mit
großen Rollern voller Action von ganz oben 4 km wieder zurück zum Moasterhaus zu fahren. Ich glaube, das
war für die meisten das Highlight des Praktikums!
Uns hat es allen sehr gut gefallen, viel besser als gedacht! Wir wurden toll in die große Gruppe integriert
und hatten auch in den einzelnen Gruppen sehr viel
Spaß!
Ich persönlich würde wieder mitfahren.
Melania Murat
Schülerin der 10. Klasse
tionen gerate ich unter Druck und kann nicht mehr klar
denken?). Außerdem befindet man sich wie schon lange
nicht mehr in der Situation der Schüler, zum Beispiel,
wenn man abends zu müde für die Aufgabe war und
diese während des Frühstücks erledigt. Selbstverständlich haben wir auch viele verschiedene künstlerische
Fertigkeiten, wie Malen, Singen, Eurythmie, ... besucht,
wie es sich für angehende Waldorflehrerinnen gehört.
Diese Kurse haben wir, an einem beinahe 12-stündigen Tag, sehr zu schätzen gewusst. Außerdem haben
wir immer wieder intensiven, sehr befruchtenden
Austausch mit unseren Kolleg/innen über fachliche
Themen gehabt. Durch diese Diskussionen haben wir
uns angefreundet und wir helfen uns nach wie vor
gegenseitig bei bestimmten Fragestellungen bezüglich
des Unterrichts. Ebenso haben einige unserer Dozent/
innen noch immer ein offenes Ohr für unsere Fragen
und wir können sie jederzeit um Rat bitten. Im Dezember vergangenen Jahres haben wir nach insgesamt 13
Vollzeit-Studienwochen unsere Lehrprobe erfolgreich
durchlaufen und sind nun „geprüfte“ Waldorfoberstufenlehrerinnen in den Fächern Geografie und Physik
bzw. Mathematik und Chemie, die ersten Österreicherinnen, die in Kassel diese Ausbildung absolviert
haben. Wir bedanken uns recht herzlich bei der Schule
für die finanzielle Unterstützung der Ausbildung und
die Vertretung unserer werten Kolleg/innen während
unserer Abwesenheit.
Elfriede Pucher
Oberstufenlehrerin in Mathematik und Chemie
H
Neues
aus dem
Steingarten
Die 8. Klasse
meldet sich zu Wort:
allo liebe Leserinnen und Leser! Wir, die
Mädchen aus der 8.Klasse, also Julia und
Magdalena, werden in unserem Artikel
über unsere dreijährigen Erfahrungen im
Gartenbau erzählen. Man riecht förmlich, wenn man
das Gartenbaugelände betritt, wie viel Schweiß und
Arbeit da hinein gesteckt wurde (wie wir schmerzlich
erfahren mussten). Vielleicht liegt das aber auch am
Ysop. Nebenbei versuchte Fr. Steinmann uns verschiedene Kräuter zu lernen. Dank der „köstlichen“ Kostproben, die wir kosten mussten ... ääh durften, prägten
sich diese sehr fest in unserem Kopf und leider auch im
Magen ein. Fr. Steinmann beschwerte sich oft über die
Aussagen der Schüler/innen über das Wetter. Einmal
war es zu heiß, dann zu kalt und zu nass. Ein anderes
Mal war es dann zu schattig … eigentlich passte es nie.
Wieso verstehen das manche einfach nicht? Manchmal ist es viel zu heiß, um eine Scheibtruhe mit Mist
zu füllen und gefühlte 50 Höhenmeter hinauf zu den
Hochbeeten zu fahren.
Auch braucht es ein ganzes Jahr, um das berühmte
Kräutersalz herzustellen. Nach getaner Arbeit (ansäen,
pflanzen, trocknen, abrubbeln und mörsern) riechen
wir wie ein Schweizer Kräuterbonbon. Da hatten wir
aber noch Glück, denn wenn wir nach dem Mistschaufeln in den Bus einstiegen, schaute uns der Busfahrer
immer böse an.
Als der Tunnel noch nicht da war, hatten wir auf dem
Plateau ein kleines Problem, es nannte sich Earl. Earls
waren kleine Ahornsprösslinge, die auf dem Hügel
wuchsen. Da jeder dieser Sprösslinge so 20 Meter hoch
werden wollte und der Folientunnel gebaut werden sollte, war Fr. Steinmann nicht gerade begeistert. Tausende
Earls wuchsen darauf und wir zupften alle aus. Immer
wenn wir einen neuen Earl fanden, riefen wir: „Earl“!
Die Earls wohnen jetzt im Wald.
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
26/27
Im ersten Jahr Gartenbau wollten die Jungen unbedingt
Schaufelarbeiten verrichten. Jede Stunde meldeten
sie sich dafür. Aber im Laufe der Zeit beschwerten sie
sich immer, dass wir die leichteren Blümchen- und
Kräuterarbeiten machten und sie das schwere Schaufeln. Darauf tauschten wir. Und wer hat sich als erstes
beschwert? Natürlich genau die Jungen, die vorher so
gejammert haben .Merkt euch: Manchmal ist es genauso schwer bei Kräutern und Blumen zu arbeiten, wie zu
schaufeln!
Eigentlich war jede Gartenbaustunde trotz der schweren Arbeit sehr lustig. Wir werden es sicher vermissen.
Also wir wünschen allen zukünftigen und gegenwärtigen Mistschauflern viel Spaß!
P.S: Wegen dieses Artikels wird uns Fr. Steinmann zum
Abschluss sicher noch zum Mistschaufeln zwingen.
Nun geben wir, die 8. Klasse, der kommenden
6. Klasse lebenswichtige Tipps zum Gartenbauunterricht:
•
Fr. Steinmann muss immer unterhalten werden.
Sonst wird sie streng!
•
Falls man sich extrem schmutzig oder nass macht
– Achtung! Fr. Steinmann gibt einem dann oft verwaistes oder Gewand von ihr. Da kann man sehr
peinlich ausschauen!
•
Bei Gartenbau kann man entspannen, zum Beispiel
nach Tests.
•
Bei Gartenbau muss man Spaß verstehen und alberne Sachen mitmachen.
•
Die Jungen sollten hoffentlich ein paar Muskeln
mitbringen und nicht zu viel Blödsinn machen.
•
Wie man mit Fr. Steinmann umgehen sollte:
Fr. Steinmann ist ein von Grund auf netter
Mensch, auch wenn ihr weihnachtsmannartiges
Lachen einen am Anfang irritieren kann, ist es
nach einer Zeit ansteckend. Ich glaube, ihr werdet
viel Spaß mit ihr haben (wenn ihr brav seid, sonst
wird sich der Angstschweißgehalt im Kräutersalz
nicht verringern).
•
Kräutersalz: Besteht aus vielen Kräutern und Salz.
Ist die mühseligste Arbeit, die ich je kennengelernt
habe. Es klingt vielleicht lustig, wie in einer Fabrik
immer das gleiche herzustellen ohne sich je geistig
und körperlich anstrengen zu müssen – ist es aber
nicht. Die Kräuter und das Salz lassen sich einfach
nicht zu einem gleichmäßigen Pulver vermengen.
Zum Schluss sitzt man mit einem kleinen Häufchen „minderbemittelnswerten“ Kräutersalz da.
PS: Liebstöckel lässt sich am besten mit Salz mörsern.
Kolumne
•
•
Der Garten: Behandelt den Garten gut. Er ist für
Fr. Steinmann wie der Ring für Gollum.
PS: An alle Mädchen und Buben, die gerne Blumen
setzen: Steigt nie in das Krokusbeet, denn dann
zeigt Fr. Steinmann leichte Ähnlichkeit mit Rumpelstilzchen.
Befehle von Fr. Steinmann: Führt sie einfach aus –
sonst wird Eurythmie im Gegensatz zu Gartenbau
zur Erholung.
•
Man sollte höflich sein und kein fauler Hund, aber
nicht hyperaktiv!
•
Man sollte wenig meckern, angeberisch oder zickig
sein und erst recht nicht alles zusammen, sonst
würdet ihr es wirklich nicht leicht haben!
•
Ab und zu arbeiten! Wenn die Mädchen sagen,
dass die Buben nichts machen, bedeutet das, sich
bei Fr. Steinmann einzuschleimen.
•
Lachen , wenn Fr. Steinmann einen Witz macht,
auch wenn er nicht lustig ist!
•
Wenn es ernst wird, immer beschäftigt wirken.
•
Am Anfang des Unterrichtes immer die Arbeit
nehmen, die die Mädchen wollen, die ist die leichtere.
•
In das Gartenbauheft ohne Fehler schreiben, das
kommt besser an.
•
Auch einmal eine anspruchsvollere Arbeit aussuchen.
•
Fr. Steinmann ist eigentlich immer nett, wenn man
seine Arbeit macht. Wenn es einmal passiert, dass
sie wütend wird, dann sollte man alles freiwillig
machen.
Schon bekannt?
•
Vielleicht wisst ihr schon, dass Fr. Steinmann
lustig ist. Also könnt ihr den Unterricht auch so
gestalten, indem ihr arbeitet und mit ihr lacht.
Witze sind fast immer passend.
•
Man kann sie aber auch ernste Sachen fragen,
ohne dass sie einem keine gescheite Antwort gibt.
Lachen kann sie aber auch bei ernsten Sachen, die
man ihr sagt oder sie fragt.
•
Wenn sie böse ist, kann sie auch wirklich schimpfen. Dann sollte man sie nicht direkt ansprechen,
sondern einfach das machen, was sie sagt und
hoffen, dass sie euch bald etwas Lustiges erzählt.
Dann sind Witze wieder gestattet.
Mir hat Gartenbau immer am besten gefallen.
Wir haben:
40% gearbeitet,
10% gejammert und zu
3% geschimpft (mit Fr. Steinmann).
Die restlichen 7% gab es Stillschweigen.
Danke fürs Lesen: Willi, Lukas, Julia, Magdalena, Simon und Florian
Liebe 8. Klasse, danke für die drei tollen Jahre mit euch und für eure Gartenbautipps! Ich
werde euch sicher vermissen …
PS: Meine Witze waren immer lustig!
Alles Liebe, eure
Fr. Steinmann/frau
Gartenbaulehrerin
28/29
Florentine
Regner
Da wir am Hof auch immer wieder Kinder hatten, die
eigentlich eines heilpädagogischen Wissens bedurften,
traf sich das sehr gut.
(Heilpädagogische Mitarbeiterin in der 4. Klasse)
Im Rahmen dieser Ausbildung, welche berufsbegleitend
geführt wird, musste ich mir nun auch Praxiszeiten
erwerben. Da in der damaligen 3. Klasse gerade dringender Bedarf an einem weiteren heilpädagogischen
Mitarbeiter bestand, wurde ich aufgenommen.
Meine längst fällige Vorstellung und Begrüßung,
denn eigentlich hätte ich
mich schon in der vorjährigen Sommerschulzeitung
vorstellen können, da ich
schon seit 15. 1. 2014 in
der Karl-Schubert-Schule
angestellt bin. Warum also
nicht früher? Ja, wenn ich
das wüsste.
Nun aber zur Sache: Wie kam ich also im Jänner 2014
in die Karl-Schubert-Schule?
Zu 40% gelacht,
Karl Schubert Schule Sommer 2015 - Seite
Nachdem ich schon einiges in meinem Leben ausprobiert hatte und 1996 meinen Mann kennen gelernt hatte, welcher eine biologisch-dynamisch geführte Landwirtschaft betreibt, war ich nämlich fest überzeugt,
dass das nun endgültig meine letzte Berufswahl sei. Zu
tun hätten wir jedenfalls genug!!!
Unsere gemeinsame Tochter Marie begann dann im
Jahre 2009 ihre Schullaufbahn in der Karl-SchubertSchule bei Fr. Salchenegger. Fr. Salchenegger ist auch
im Rudolf-Steiner-Seminar zur Ausbildung der Heilpädagogen tätig. In diesem Rahmen leitete sie im Sommer
2013 ein Out-door-Seminar. Ich interessierte mich dafür
und machte mit. Und – wie das Leben seine Zufälle so
spielen lässt – war diese Seminarwoche so spannend,
dass ich diese Ausbildung weiter machen wollte. Zum
Glück hatte mit dieser Woche gerade das 1. von 3 Ausbildungsjahren begonnen.
Erich Frühbeck
(Heilpädagogischer Mitarbeiter in der heilpädagogischen Mittelstufe)
Grüß Euch,
mein Name ist Erich Frühbeck und ich darf seit Mai
2014 in der Karl Schubert
Schule als heilpädagogischer Mitarbeiter in
Ausbildung Kinder und
Jugendliche begleiten.
Ich absolvierte meine
Wie ich inzwischen festgestellt habe, darf ich noch viel
dazu lernen, mit der Praxis wächst aber Gott sei Dank
der Überblick. Außerdem habe ich das Glück eines
ausgezeichneten Lehrerteams, wodurch mir das Lernen
erleichtert wird.
Und bis zum heutigen Tag bedaure ich die „Zufälle“
nicht, die mich in die Karl-Schubert-Schule gespült
haben. Ich glaube, ich habe in meinem bisherigen Leben
noch nie so viel gelernt, wie hier im Umgang mit den so
verschiedenen Kindern. Und gerade diese verschiedenen
Kinder im Zusammenhang mit dem anthroposophischen Menschenbild angeschaut, ergeben immer wieder
neue und interessante Einblicke in das menschliche
Wesen an sich.
In diesem Sinne freue ich mich über alle weiteren spannenden Schultage, welche nicht nur den Schülern die
Welt erschließen, sondern auch mir völlig neue Seiten
der Welt eröffnen. Und das Schöne daran: Es gibt kein
„So jetzt bin ich fertig, ich weiß alles, ich brauche oder
kann nichts mehr lernen.“ Jeder Tag bringt wieder
Unerwartetes. (Die Schüler sind ja immer wieder für
Überraschungen zu haben!)
Auf ein spannendes weiteres
gemeinsames Lernen…
Berufsausbildung zum Gastronomiefachmann in einem
Gasthof in Studenzen im Bezirk Südoststeiermark.
Für mich war klar, dass ich meinen Präsenzdienst nicht
beim Heer absolvieren wollte, und so machte ich mich
auf die Suche nach einer geeigneten Institution, in der
ich meinen Zivildienst leisten wollte. Im Zuge dessen
wurde mir die Karl Schubert Schule empfohlen und so
versah ich von September 2011 bis Juli 2012 meinen
Zivildienst in der Schule. Mein Zwillingsbruder Martin
entschloss sich, Präsenzdienst zu leisten. Das Arbeiten
mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen bereitete
mir große Freude. Ich habe insgesamt fünf Brüder.
Mein älterer Bruder hatte als kleines Kind eine schwere
Erkrankung und so war ich seit frühester Kindheit mit
besonderen Alltagssituationen und deren Bewältigung
Schon bekannt?
konfrontiert. Mein jüngerer Bruder Alexander, mittlerweile 10 Jahre alt, kam mit dem Down-Syndrom zur
Welt.
Der Zivildienst machte mir großen Spaß. Vor allem das
Eingehen auf die unterschiedlichen Verhaltensweisen
und Vorlieben der Kinder sowie die Vielfältigkeit meines Arbeitsbereiches kam meiner Persönlichkeit sehr
entgegen. Die an der Karl Schubert Schule übliche Arbeitsweise erinnerte mich an meine eigene Volksschulzeit. Damals besuchten 36 Kinder die Volksschule in
Trössengraben und unsere Lehrerin praktizierte – wie
ich heute weiß – Teile aus der Waldorfpädagogik.
Nach Beendigung des Zivildienstes arbeitete ich weiter
Klaus D. Zimmer
(Fachlehrer für Kunst und
Kunstgeschichte in der
Oberstufe)
Farbe auf Papier, auf
Leinwand, auf Karton…
Farbe, Tusche, Kohlestiftspuren an den Händen,
im Gesicht, am Boden im
„Kunst-Container“ (lässt
sich nicht immer vermeiden), Farbe überall.
contain: enthalten, beinhalten. Glücklich dabei zu sein,
mitzumachen, teilhaben am gemeinsamen Schaffen.
„Die Farbe beeinflusst den Körper und Geist
und wirkt befreiend auf die Seele“
(Wassily Kandinsky).
Kunst kommt von Kommunikation nicht von Können.
Kommunikation in der Kunst ist in unserer Kunststunde eine Priorität, das Können ein Lernprozess.
Ich bin seit September 2014 an der Karl Schubert Schule als Kunstlehrer beschäftigt. Ein Neuland und eine
Herausforderung für mich, da ich zuvor viele Jahre
an Universitäten unterrichtet habe. Meine Schüler/innen waren Student/innen, die man über zwei Semester
begleitete und sie dann entließ. Es gab anschließend
kaum mehr weiteren Kontakt zu den Student/innen. Die
Karl Schubert Schule ist einzigartig für mich, da man
als Lehrer die Schüler/innen über mehrere Jahre begleitet und an ihrer Entwicklung und am Erwachsenwerden
teilhaben kann. Und gerade diese Gemeinschaft mit
Schüler/innen und Lehrerkolleg/innen ist faszinierend
für mich. Besonders freue ich mich aber immer wieder
auf die Zusammenarbeit mit den heilpädagogischen
Mitarbeiter/innen und Zivildienern (die Bezeichnung
Zivis ist ja doch sympathischer), die mich bei meinem
als Koch in „meinem“ Gasthof. Aber meine Erfahrungen
in der Karl Schubert Schule ließen mich nicht los. Und
so war ich in Gedanken oft dort. Mit meiner Arbeit im
Gasthof war ich nicht mehr ganz zufrieden. Es fehlte
mir etwas. Nach einigen Überlegungen fragte ich nach,
ob in der Schule jemand gebraucht werden würde. Und
so bewarb ich mich und konnte nach relativ kurzer Zeit
mit meiner Arbeit beginnen.
Mein Betätigungsfeld füllt mich sehr aus und ich empfinde es als große Bereicherung zu den Mitarbeitern an
dieser besonderen Schule zu zählen. Ich freue mich auf
viele weitere lehrreiche, interessante und glückliche
Jahre.
künstlerischen Unterricht in der Werkoberstufe hervorragend und mit Einsatz unterstützen.
Vor meiner künstlerischen Ausbildung an der Universität für bildende Künste Wien (Diplom), habe ich die
Fachoberschule für Sozialpädagogik und Sozialarbeit
in Siegen, D, abgeschlossen (Fachabitur). Fast zeitgleich habe ich aber auch die Fachschule für Malen und
Zeichnen mit einem Diplom beendet.
Neben diesen Erfahrungen als Künstler, WorkshopLeiter und Lehrer mit Jugendlichen und Erwachsenen,
befinde ich mich in einer sehr regen Ausstellungstätigkeit in Galerien und Museen.
Und all diese (Er)-Kenntnisse möchte ich meinen Schüler/innen als Kunstschaffender und als Pädagoge in der
Karl Schubert Schule vermitteln und weitergeben.
Mein Kunstunterricht wird in Zeichnen in der Natur (Garten), Stil-leben, (Objektzeichnen), Malen und
Zeichnen nach (aktuellen) Themen und freies Malen
und Zeichnen eingeteilt, (da können die Schüler/innen
sozusagen machen, was wie wollen: Frei und grenzenlos, ausloten und austoben). Einen Schwerpunkt
in der Oberstufe bildet aber auch die Projektarbeit:
Einreichung, Projektierung, Ausführung von Kunst im
öffentlichen Raum. In dieser Richtung ist es mir gelungen, drei Projekte erfolgreich zu realisieren. Und das
macht einfach wirklich Spaß!!!
Ich freue mich mit euch, liebe Schüler/innen, Eltern,
Kolleg/innen und Mitarbeiter/innen auf eine weitere
und spannende Zeit.
„Ein Bild muss klingen und von einem inneren
Glühen durchtränkt sein.“
(Wassily Kandinsky)
„Ich nehme eine Farbe, wie ich in einen Apfel
beiße oder einem Freund die Hand gebe.“
(Emil Schumacher)
Österreichische Post AG – Info mail Entgelt bar bezahlt