Vierzehn Abenteuer mit Igel Ferdinand & Pupsi Maus

Helga Möller-Tallay
Vierzehn Abenteuer mit
Igel Ferdinand & Pupsi Maus
Band 1
Helga Möller-Tallay, geboren 1948 im niedersächsischen Thune, lebt mit dem Buch-Autor
Reimar Oltmanns in der Holsteinischen Schweiz. Sie wohnte Jahrzehnte mit ihrer Familie
in Glinde im Kreis Stormarn. Beruflich war sie als Bauzeichnerin und Geschäftsfrau tätig.
Helga Möller-Tallay ist Mutter von zwei Söhnen und hat drei Enkelkinder. Ihre Passionen
gelten der Acryl– sowie Aquarell-Malerei. Sie schreibt Kinder Bücher.
Copyright ©2016 Bild und Text
Helga Möller-Tallay
Lektorat: Reimar Oltmanns
Druck und Verlag: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
ISBN: 978-3-7375-9010-5
Printed in Germany
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Für
Stephan, Adrian, Jannika, Niels
und Annabell
Inhalt
Wie alles anfing mit Igel Ferdinand und der Pupsi Maus ……………….7
Oma, erzähle mir eine Gutenacht-Geschichte …………………………….9
Erste Begegnung …………………………………………………………….10
Eine Freundschaft beginnt …………………………………………………16
Das Erdbeerbeet von Berta Kugelrund …………………………………...21
Ein Sommer-Gewitter ………………………………………………………27
Am nächsten Tag ……………………………………………………………32
Familie Muckels neuer Bau ………………………………………………...37
Die Familie Muckel ………………………………………………………….42
Die Fallgrube ……………………………………………………………........47
Auf dem Jahrmarkt ………………………………………………………….54
Schreck in der Morgenstunde ……………………………………………...60
Rette sich, wer kann …………………………………………………………66
Das Kinderfest ……………………………………………………………….73
Eine Seefahrt, die ist lustig ………………………………………………….81
Winterspeck und Wintervorrat …………………………………………….87
Gute-Nacht-Bild ……………………………………………………………...92
Gedicht ………………………………………………………………………..93
Auf welcher Seite findet ihr uns? …………………………………………..94
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Wie alles anfing mit Igel Ferdinand und der Pupsi Maus
7
So fing alles an. Als meine Enkelin Annabell mich fragte:
„Omi, erzählst du mir eine Gutenacht Geschichte?“, da
musste ich erst einmal meine Gedanken sammeln. Diese
führten mich weit zurück. Damals, waren meine Söhne
Stephan und Adrian noch klein. Einer links, einer rechts
lagen sie abends bei ihrem Opa Ferdinand im Bett in seinen
Armen. Sie kuschelten.
Der Großvater dachte sich fantastische Geschichten aus. Er
hatte Abend für Abend ein Erlebnis, ja ein Abenteuer parat.
Die gab es natürlich in keinem Buch zu lesen.
Opa Ferdinand war einfach der Beste. Er erzählte und
erzählte. Meine Erinnerung an ihren Großpapa war für
mich Jahre später der Auslöser, Geschichten von einem Igel
aufzuschreiben, der natürlich Ferdinand heißt – genauer
gesagt:
„Igel Ferdinand!“
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Oma, erzähle mir eine GutenachtGeschichte
aufgezeichnet und illustriert von Helga Möller-Tallay
9
Erste Begegnung
10
Das erste große Dorffest im Jahr ist das Osterfeuer.
Ganz in der Nähe des Festplatzes hat sich die kleine
Maus unter einem umgefallenen Baumstamm ihr Nest
gebaut. Lärm und dröhnendes Getrampel wecken sie
urplötzlich aus ihrem Schlaf. Das war neu.
Noch nie ist die kleine Maus durch so viel Krach
aufgeschreckt worden. Im Herbst hatte sie dieses
winzige Versteck gefunden. Seither störte sie kein
Mensch in ihrem Zuhause. Und nun dieser Krach!
Neugierig und aufgeregt blinzelt die kleine Maus aus
verschlafenen Augen unter dem Baumstamm hervor.
Ausgerechnet in diesem Moment zieht eine wunderbare
leckere Speckduftfahne an ihrer Nase vorbei. Na klar,
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dass die kleine Maus plötzlich hellwach ist. Sie verspürt
ein leises Hungerknurren im Magen. „Oh je, ich habe
soooooooooo lange nichts mehr gegessen“, sagt sie zu
sich. Ihre Nase schnuppert unaufhörlich.
Der Duft überzeugt sie felsenfest, etwas Schmackhaftes
zu finden; satt zu werden. Sie hofft dort, mit einer ganz
besonderen Mahlzeit ihren Hunger zu stillen. Nicht weit
von ihrem Nest entdeckt die kleine Maus etwas Weißes,
das im Gras liegt. „Aha, da kommt wohl der
verführerische Duft her“, ahnt sie.
>Achtlos hatten Besucher des Osterfeuers einen halbvollen
Teller Erbsensuppe auf den Rasen geschmissen<
Vorsichtig schleicht die kleine Maus aus ihrem Versteck.
Sie fühlt sich unbeobachtet. Zum Glück haben sich alle
Leute um das lodernde Osterfeuer versammelt. So
gelingt es der kleinen Maus, unentdeckt zum Teller zu
pirschen.
Happs um Happs kann sie sich vollstopfen. „Ich kann
gar nicht mehr aufhören zu futtern“, schwärmt sie. „Das
ist ja wie im Schlaraffenland; so viel Speck,
Wurstscheiben, Kartoffeln und Erbsen. Das habe ich
noch nie auf einmal gesehen“, begeistert sich die kleine
Maus. Nun ja, die kleine Maus isst und isst und isst…
„Puuuh, bin ich satt. Jetzt muss ich aber mit dem Essen
aufhören. Sonst platze ich gleich. Es ist wohl besser, ich
lege mich ein wenig hin“, überlegt die kleine Maus.
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Aber, oh Schreck, was nun? Die kleine Maus hat einfach
zu viel gefuttert. Ihr Bauch ist dick. Jedenfalls zu dick,
dass die kleine Maus nicht mehr in ihr Nest unter dem
Baumstamm passt. Da war guter Rat teuer. „Ich muss
mir dringend ein neues Versteck suchen“, überlegt sie.
Eile ist geboten, denn gleich wird es dunkel.
Die kleine Maus macht sich schnell auf den Weg. Aber
welch ein Pech, sie kommt nur sehr, sehr langsam voran.
Ausgerechnet ist es ihr dicker, vollgefressener Bauch,
der sie an einem schnellen Fußmarsch hindert. Im
Magen grummelt, im Magen kneift es. „Oh je, jetzt
werde ich auch noch krank“, jammert die kleine Maus.
>Die kleine Maus war und wurde nicht krank. Sie hatte nicht
gewusst, dass man von soooo viel Erbsensuppe fürchterliches
Bauchkneifen und Blähungen bekommen kann<
13
Siehe da, schon beim ersten Schritt macht es pup. Beim
zweiten, dritten, vierten und allen weiteren pupste sie in
einem fort. – Pup. So ging es weiter, pup, pup,
puuuup…
Igel Ferdinand sitzt noch ganz unbekümmert vor seiner
Wurzelhöhle. Er lauscht dem abendlichen
Vogelgezwitscher, als er unverhofft ein merkwürdiges
Geräusch vernimmt. Solch einen Vogel – den hatte
Ferdinand noch nie gehört. Igel Ferdinand horcht
gespannt wie ein Flitzbogen.
Es macht tapp, tapp, puup. Tapp, pup. Und immer und
immer wieder tapp, tapp, puup, tapp, puup. Igel
Ferdinand hält die Luft an. Er traut seinen Augen nicht,
wer da unerwartet auf ihn zukommt.
14
Direkt vor dem erstaunten Igel Ferdinand bleibt die
kleine Maus traurig mit einer sooooooooooo dicken
Wampe stehen. Pup, puup, puup macht sie. Immer
wieder pup, pup, pup…
„Wer bist du denn?“, fragt Igel Ferdinand diese kleine
aber sooo dicke Maus. Dabei kugelt er sich vor Lachen
im Laub. Langsam beruhigt sich Igel Ferdinand von
seinem Lachanfall.
Er sieht die kleine Maus an und prustet: „Von jetzt an
bist du für mich Pupsi Maus!!!!“ Und er fährt einladend
fort: „Wenn du kein fetter, leckerer Happen für eine
Eule werden möchtest, dann komme mit mir in meine
Wurzelhöhle. Morgen kannst du mir deine Geschichte
erzählen. Lass uns jetzt schlafen.“
Gute Nacht
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Eine Freundschaft beginnt
16
Igel Ferdinand wird von recht fremdartigen
Geräuschen geweckt. Mit stockendem Atem und
geschlossenen Augen schreckt er hoch. Was war das
nur? Zum Glück fällt es Ferdinand gleich wieder ein. Er
hat ja seit gestern Abend eine Mitbewohnerin bei sich –
die kleine Pupsi Maus.
„Hallo Pupsi Maus, hast du gut geschlafen? Ist das
Bauchkneifen wieder weg?“, fragt er sie sogleich. Pupsi
Maus steht auf und geht ganz langsam und noch
benommen auf Igel Ferdinand zu.
Traurig ist sie. „Was hast du denn?“, möchte Igel
Ferdinand besorgt wissen. „Ach, ich bin ja so betrübt,
weil ich nicht bei dir bleiben kann. Bei dir ist es ja so
gemütlich. Unter meinem Baumstamm ist es nicht schön
und ich bin immer so alleine.“
Igel Ferdinand sieht Pupsi Maus ganz erstaunt an.
„Aber du musst doch nicht weggehen. Du kannst ruhig
für immer bei mir bleiben. Die Wurzelhöhle ist
schließlich für uns beide groß genug. Und ich bin dann
auch nicht mehr so einsam.“
Pupsi Maus ist außer sich vor Freude. Sie strahlt über
das ganze Gesicht. „Jippiee, jippiejeee, das ist ja toll“,
quietscht sie und tanzt durch die Wurzelhöhle.
So werden Igel Ferdinand und Pupsi Maus die besten
Freunde.
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„Heute ist Ostern. Ich kenne da eine Stelle am
Waldrand. Da finden wir bestimmt ganz besondere,
leckere Sachen“, sagt Ferdinand zu Pupsi Maus. „Wie
meinst du das?“, fragt Pupsi Maus neugierig. „Na, zu
Ostern gehen die Eltern mit ihren Kindern zu diesem
Waldweg. Die Eltern erzählen den Kindern, dass der
Osterhase dort jedes Jahr viele bunt bemalte Eier
versteckt. An diesem Ort suchen die Kinder diese
Ostereier. Das ist immer sehr lustig“, antwortet Igel
Ferdinand. Weiter erklärt Igel Ferdinand der Pupsi
Maus: „Nur die Kinder finden nicht jedes Osternest.
Wenn sie wieder nach Hause gegangen sind, ist unsere
Zeit gekommen. Wir durchstöbern den Wegesrand nach
übersehenen Ostereiern. Dann gibt es für uns ein
18
Festmahl aus gekochten Eiern, vielen Süßigkeiten und
natürlich Schokoladen-Eiern.“ Gesagt, getan.
Sie laufen durchs Gestrüpp, einem kurvenreichen
Trampelpfad entlang, sodann über einen Hügel. Schon
sind Ferdinand und Pupsi Maus an der beliebten
Ostereier Versteckstelle angekommen. Uff.
Bereits von weitem sehen die beiden neuen Freunde
knallbunte Eierschalen und von den heiß begehrten
Naschis die Verpackungen herumliegen. „Siehst du,
Pupsi Maus, so schnell ist die Ostereier Suchstelle zu
finden. Denn die Menschen lassen oft achtlos ihren
Verpackungsmüll einfach fallen“, empört sich Igel
Ferdinand.
Pupsi Maus und Ferdinand durchstöbern nun den
Waldrand nach all seinen Verstecken. Und siehe da am
Ende haben die Beiden ein rotes Ei, ein gelbes Ei mit
bunten Punkten, ein Schokoladen Ei in grüner
Glitzerfolie und sogar ein Marzipan Ei in Goldfolie
gefunden.
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„Oh Ferdinand“, schwärmt Pupsi Maus, „du bist für
mich der Größte und Klügste. Was du alles weißt“,
bewundert sie ihren neuen Freund. Über so viel
Bewunderung ist Ferdi mehr als erfreut.
„Ach“, beschwichtigt Ferdinand. „Du musst nur alles
um dich herum gut beobachten. Dann kannst du
unendlich viel entdecken. Nun lass uns etwas von den
leckeren Sachen essen, bis wir richtig satt sind. Hilf mir
hinterher, den Rest auf meine Stacheln zu pieken. So
können wir alles zu unserer Wurzelhöhle bringen. Dann
haben wir bestimmt noch einige Tage von diesen
Osterfest Leckereien zu mampfen und zu schmausen.“
Prustend, stöhnend aber reichlich satt und zufrieden
marschieren Igel Ferdinand und Pupsi Maus zurück.
Über einen steilen Hügel, um einige Kurven, durchs
dichte Gestrüpp erreichen sie dann ihr Zuhause – die
Wurzelhöhle. Erschöpft von der langen Sucherei, auch
voll gefuttert, wie sie sind, war es ein mühsamer
Rückweg.
Mit letzter Kraft räumen Igel Ferdinand und Pupsi Maus
die mitgebrachten Leckereien in die Speisekammer. Mit
Stolz blicken sie noch einmal auf ihre reichhaltige Beute.
Ein erfolgreicher Tag geht zu Ende.
„Ich bin total müde und erschöpft, ich muss jetzt
schlafen, gute Nacht Pupsi“, stöhnt Igel Ferdinand. „Ich
auch, schlaf gut, Ferdi. Morgen warten bestimmt wieder
Überraschungen auf uns“, erwidert Pupsi.
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Das Erdbeerbeet von Berta Kugelrund
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Vom ersten Gezwitscher der Waldvögel werden Igel
Ferdinand und Pupsi Maus in ihrer Wurzelhöhle schon
wach. „Uuhh, aahh, uuhh“, stöhnen sie. Dabei recken
und strecken sie sich dem Tageslicht entgegen, um
einfach munter zu werden. „Guten Morgen, Ferdinand“
- „Guten Morgen, Pupsi Maus.“ Mit diesen Worten
begrüßen sich beide und ebenfalls den neuen Tag, der
auf sie wartet.
„Ich habe sehr gut geschlafen“, freut sich Igel Ferdinand.
„Ich auch. Ich habe sogar von einem herrlichen
Frühstück mit saftigen, süßen Erdbeeren geträumt“,
antwortet Pupsi Maus. „Das war bestimmt ein schöner
Traum“, vermutet Ferdinand. „Wenn ich nur an dieses
Frühstück denke, läuft mir noch immer das Wasser im
Mund zusammen“, schwärmt Pupsi, schmatzt und
kullert mit den Augen.
„Dann lass uns doch schnell ein Erdbeerfeld suchen“,
ermuntert Ferdi seine Freundin und läuft aufgeregt in
der Wurzelhöhle hin und her. Beide gehen zum Höhlen
Eingang. Sie schnuppern mit ihren empfindsamen
Nasen und strecken die Hälse in alle
Himmelsrichtungen. „Ich glaube, wir müssen nach
rechts gehen. Aus dieser Richtung duftet es sehr süß wie
nach reifen Erdbeeren“, sagt Igel Ferdinand
schnuppernd. Also macht sich Ferdi mit seiner Pupsi
Maus auf den Weg. Oft, immer öfter müssen Ferdinand
22
Ende der Leseprobe von:
Vierzehn Abenteuer mit Igel Ferdinand
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