„Lerne mit dem Herzen zu denken“ Sophie und Cato, weiße Rose und rote Kapelle – zwei junge Frauen im Widerstand Szenische Lesung mit Bild und Ton Produktionsteam: Theaterinitiative Bühnensturm (J. Kunze) Eine Behörde in den 50er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland: Eine ältere Dame kämpft um das Ansehen und den Ruf ihrer von den Nazis ermordeten Tochter, der Widerstandskämpferin Cato von Bontjes van Beek. Jahrelang wird sie hingehalten und muss beweisen, dass ihre Tochter eine eigenständig politisch denkende junge Frau war, die ihren Mut mit dem Leben bezahlte. Zeitgleich „entdeckt“ und vereinnahmt Nachkriegs-Deutschland die Biografie von Sophie Scholl, die das Gesicht des deutschen Widerstands gegen Hitler wird und deren ehrenwerte Motive niemand anzweifelt… Doch wer waren die beiden jungen Frauen wirklich? Anlass: Was ist Widerstand? 2014 jährte sich zum 70. Mal der „20. Juli“, eines der bekanntesten Daten des Widerstands gegen Adolf Hitler und den Nationalsozialismus. Die Historikerin Dr. Frauke Geyken veröffentlichte aus diesem Anlass ihr neuestes Werk über Widerstandskämpferinnen – denn auch nach so langer Zeit sind diese Frauen Vorbild, stehen ihre Biografien exemplarisch für außergewöhnliches Verhalten in schwieriger Zeit und hat ihr Schicksal Strahlkraft bis in unsere Gegenwart. Inhalt: Wann ist es notwendig, sich zu engagieren – gibt es eine moralische Verpflichtung? Ab wann ist eine Sache sogar wert, das eigene Leben zu riskieren? Aber kann man das der eigenen Familie zumuten? Die Biografien von zweien der Widerstandskämpferinnen aus Dr. Frauke Geykens Buch werden in dem Stück erzählt und einander gegenübergestellt. Was ist vergleichbar, was verläuft anders? Die Bekanntere ist Sophie Scholl der „weißen Rose“, unbekannter ist ihre Alters- und Schicksalsgenossin Cato Bontjes van Beek, die der „Roten Kapelle“ zugeordnet wird. Zwei junge, lebenszugewandte Frauen; nicht radikal-politisch, vielmehr durch persönliche Kontakte im Untergrund aktiv, mit deren Hinrichtung ein abschreckendes Exempel statuiert werden sollte. Spannend ist auch, wie die junge Bundesrepublik später mit der Aufarbeitung umging: Was wurde vereinnahmt, wer wurde entschädigt, wer wurde sogar diffamiert, weil die alten Nazi-Seilschaften immer noch aktiv waren – kein Ruhmesblatt der deutschen Nachkriegsgeschichte… 1 Lerne mit dem Herzen zu denken Zielgruppe: Das Stück soll sich ab dem Schuljahr 2015/ 2016 an Schulen ab 10. Klasse Realschule sowie Sek. II richten, (11.-13. Jahrgang), darüber hinaus in Kultur-, Geschichts- und Literaturvereinen sowie im gemeindlichen Rahmen von Kirchen zu spielen sein. Geplant ist auch der Kontakt zu jenen Gedenkstätten, die regelmäßige Veranstaltungsreihen durchführen, damit Geschichte lebendig bleibt. Angedacht ist eine Aufführungsdauer von ca. 60 - 75 Minuten, der auf Wunsch eine Diskussion mit den Zuschauern über das Gesehene und Gehörte folgen kann. Derzeit angedachte Auftrittsorte: Region Hannover, Region LV Stade und übriges Niedersachsen Spielort/ Bühne: Kein klassisches Frontaltheater, sondern eine Arena-Lösung, in der das Publikum um die Spielfläche herum angeordnet ist und die beiden Spielerinnen/ Vortragenden somit vor, neben, zwischen und hinter den Zuschauern agieren können. Das Publikum wird Teil des Spiels, es befindet sich wortwörtlich mitten im Geschehen und erlebt die Spielerinnen hautnah, es muss aktiv umherschauen, um alles Spiel wahrnehmen zu können. Die gefundene Inszenierungslösung soll sowohl für Klassenzimmer (z.B. größere Musiksäle mit Platz für 70-80 Zuschauer plus Spielfläche) als auch im größeren Rahmen für Veranstaltungsräume, Aulen oder Turnhallen (100-130 Zuschauer) geeignet sein. Technischer Aufwand & Ausstattung: „Armes Theater“. Auf ein aufwändiges Bühnenbild wird verzichtet; die Spielerinnen nutzen das, was sich durch die Spielorte ergibt und/ oder sich dort befindet (Tische, Stühle etc.). Die Fantasie der Zuschauer ergänzt das Bild und lässt ganze Bühnenräume entstehen. Größtmögliche räumliche Flexibilität zusammen mit geringst möglichem technischem und zeitlichem Aufwand in Auf- und Abbau sind oberste Prämisse. Die gesamte Ausstattung, also Kostüme, Requisiten, Beamer, Computer, Kabel, kleine Tonanlage oder Ghetto-Bluster, Leinwand, evt. zerlegbarer Garderobenständer, sowie die Mitwirkenden sollen in ein Fahrzeug passen. Gearbeitet werden soll in neutralem Grundkostüm (Hemd/ Sweatshirt und Hose oder Rock, beispielsweise grau, braun oder schwarz). Wechselnde Rollen werden ggf. durch wenige, aber treffende Requisiten und Accessoires charakterisiert. Bild & Ton: Wichtiger Bestandteil der Inszenierung sind Foto- und Textprojektionen sowie TonEinspielungen, die das Gespielte „untermalen“ und tragen (mitgeführt werden müsste daher unbedingt eine Filmleinwand in der Größe 2 x 2 m, sowie ein Beamer und Laptop). Sophie und Cato erhalten so ein konkretes Gesicht, kommen dem Zuschauer nahe. Bedeutende Daten prägen sich visuell besser ein, die Geschichte kann historisch leichter verortet werden. Die entsprechende Technik wird, ebenso wie die möglichen Toneinspielungen, von den Spielern während der Aufführung selbst bedient und ist somit deutlich sichtbarer Teil der Konzeption – es geht mithin nicht um Naturalismus, sondern um ein beispielhaftes Vor-Spielen der Biografien. 2 Lerne mit dem Herzen zu denken Mitwirkende: Die Darstellerinnen werden in Mehrfachbesetzungen auftreten in einer Mischung aus szenischem Spiel und Lesung, sie sind auch für den Auf- und Abbau zuständig, eine Person ist auch der Fahrer und Ansprechperson für die Veranstalter. Dr. Frauke Geyken und Johanna Kunze sind die Projektinitiatorinnen, Autorinnen und Mitwirkende mit verschiedenen Aufgaben. Johanna Kunze als verantwortliche Organisatorin der Theaterinitiative Bühnensturm übernimmt die Bestellungen für die Vorstellungen und die Vorstellungsplanungen. Zeitplan Folgender Zeitplan ist für 2015 als realistisch anzusehen: Ab Beginn Januar Bis Ende Februar Im Anschluss Parallel April/ Mai Juni/ Juli Bis Anfang/ Mitte 2016 Vorbereitungen, Vorplanungen Bewilligung der Projektgelder Ausarbeitung der Textfassung, Suche der weiteren Mitwirkenden Erstellung des Werbematerials und dessen Verschickung, Akquise Proben Premiere (ggf. mit Rücksicht auf die Schulferien Ende Juni, Anfang Juli oder Anfang September) Vorstellungen Wünschenswert wären Ende Juni/ Anfang Juli erste Previews oder sogar schon Vorstellungen, vor allem für mögliche Multiplikatoren. Ebenso wünschenswert wären bereits während der Probenarbeit Schulklassen als Testpublikum. Die Theaterinitiative Bühnensturm ist bereit, bis Sommer 2016 das Stück auf Anfrage zu spielen. Die Abrechnung erfolgt nach gespielten Vorstellungen. 3 Lerne mit dem Herzen zu denken Theaterinitiative Bühnensturm Die Theaterinitiative Bühnensturm besteht seit nunmehr 8 Jahren und ist ein Zusammenschluss professioneller Theaterinteressierter – Martin-G. Kunze, Hanna Legatis und Johanna Kunze –, deren erstes Projekt 2006/2007 eine öffentlich geförderte Arbeit mit Berufsschülern im BVJ (Berufsvorbereitungsjahr) der BBS 6 Hannover war: "Theater Macht Schule". Elf Schüler wurden mit Theatertechniken vertraut gemacht. Wegen der guten Erfahrungen im Rahmen dieses Projekts folgten in den darauf folgenden Schuljahren mit zwei weiteren Schulklassen im BVJ die Projekte: "Fürs Leben lernen – Theater macht´s möglich" und "Der Weg ist das Ziel". Die Theaterinitiative Bühnensturm hat darüber hinaus in den vergangenen Jahren diverse eigene Theaterproduktionen entwickelt. Martin–G. Kunze schrieb die Stücke, die dann von seiner Tochter Johanna Kunze inszeniert wurden. • Die Theaterinitiative Bühnensturm bot von 2007 bis 2009 eine Theaterproduktion (nicht nur) für gymnasiale Oberstufen über das Leben des Theologen und Widerstands-kämpfers Dietrich Bonhoeffer an, "Dietrich Bonhoeffer − Das Leben riskieren", die in 70 Vorstellungen in ganz Niedersachsen gezeigt wurde. • Im Jahr der Gartenregion Hannover 2009 gastierte Ein paar Radieschen, ein Theaterstück mit viel Jazzmusik, in diversen niedersächsischen Kirchengemeinden. • Von Mitte 2010 bis Anfang 2011 reiste dann die Klassenzimmer-Produktion "Kistenweise Wissen – PHILIPP MELANCHTHON" durch Norddeutschlands Schulen. • Die immer noch gezeigte, immer noch aktuelle Produktion der Theaterinitiative Bühnensturm: "Mensch Alter!", ist zu sehen seit März 2012. • Und bei „Lass Mann gut sein…“ (Premiere Mai 2013) arbeitet die Theaterinitiative Bühnensturm zur Zeit mit dem JazzTheater zusammen. Ebenfalls im Programm der Theaterinitiative Bühnensturm sind Lesungen zu unterschiedlichen Themen: • "Brautbriefe Zelle 92" - der Briefwechsel Dietrich Bonhoeffers und seiner Verlobten Maria von Wedemeyer 1943/1944. • "Das Jahr beginnt – das kann ja heiter werden". Texte zum Jahresanfang. • "Was ist der Mensch?" Dazu heitere und nachdenkenswerte Literatur. • "Liebe schützt vor Alter nicht" – Lyrisches für alle Generationen. • "Zwischen Riga und Locarno" – Bericht über Hilde Schneider, Christin jüdischer Herkunft, Diakonisse und KZ-Häftling, Gefängnispfarrerin. Die Projekte der Theaterinitiative Bühnensturm wurden in den vergangenen Jahren immer wieder gefördert; Förderer waren und sind u.a.: Region Hannover, Stiftung Kulturregion, Stiftung Edelhof Ricklingen, Hannover-Stiftung, Hanns-Lilje-Stiftung, Klosterkammer Hannover, Haus kirchlicher Dienste. 4 Lerne mit dem Herzen zu denken Johanna Kunze, Regie + Dramaturgie, Leitung Gesamtprojekt Regisseurin, Theaterpädagogin, Dramaturgin, Schauspielerin, Sprecherin. Johanna Kunze, Jg. ´69, geboren in Konstanz, aufgewachsen in Hildesheim, Hannover und Hameln, studierte in Köln und Nimwegen Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie. Während des Studiums neben praktischer Theaterarbeit an verschiedenen freien Bühnen u.a. auch Arbeit als Journalistin. Nach dem Abschluss des Studiums (M.A.) Engagements als Regieassistentin und Regisseurin am Staatstheater Oldenburg und der Badischen Landesbühne Bruchsal sowie als Dramaturgin und Pressereferentin am Theater Hameln. Daneben freiberufliche Arbeit als Regisseurin, beteiligt an der Planung und Durchführung von Kultur- und Kleinkunstprojekten sowie darstellerisch tätig. Seit Herbst 2006 selbständig (SPIELTRIEB – Kulturservice Darstellende Künste); Gründungsmitglied der „Theaterinitiative Bühnensturm“. Dr. Frauke Geyken, Textfassung + Dramaturgie Autorin und Historikerin. Dr. Frauke Geyken, Jg.`63, ist promovierte Historikerin mit Wohnsitz Göttingen. Studium der Geschichte, Skandinavistik, Anglistik in Göttingen und Lund (Schweden), längerer Forschungsaufenthalt in London. Mitglied der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Arbeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Göttingen, am Bergbaumuseum Weltkulturerbe „Der Rammelsberg“ in Goslar, am Museum Hameln sowie bei Kooperationen mit dem Museumsverband für Niedersachsen und Bremen. Außerdem war sie Stipendiatin des Deutschen Literaturarchivs Marbach, der BrougierSeisser-Cleve-Werhahn-Stiftung Würzburg sowie der Friedrich-von-Moltke-Stiftung Berlin. Seit 2008 ist sie als historische Publizistin tätig. Buchveröffentlichungen u.a. „Gentlemen auf Reisen“ (Campus Verlag, Frankfurt/M.), „Freya von Moltke“ (C.H. Beck Verlag, München) sowie aktuell „Wir standen nicht abseits. Die vergessenen Frauen des Widerstands“, das im Frühjahr 2014 im C.H. Beck Verlag erscheinen wird und die Basis des geplanten Theaterstücks liefert. Außerdem zahlreiche Aufsätze. Frauke Geyken ist darüber hinaus mit Lesungen aus und Vorträgen zu ihren Büchern in ganz Deutschland unterwegs. 5 Lerne mit dem Herzen zu denken
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