Ausstellungseröffnung Kontakt /Anfahrt Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Kontakt Leben spüren – Licht und Farben aus Kerala vom 22. Oktober 2015 bis 14. Februar 2016 Ein Projekt der Malerin und Designerin Ulla Dziedzioch Krankenhaus Barmherzige Brüder Regensburg Prüfeninger Straße 86 93049 Regensburg Telefon: 0941 369-1002, Fax: 0941 369-1021 [email protected] www.barmherzige-regensburg.de Herzliche Einladung zur Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 22. Oktober 2015, 19.00 Uhr im Mitarbeiterspeisesaal des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg Die Ausstellung „Leben spüren – Licht und Farben aus Kerala“ finden Sie im Gartengeschoss angrenzend an den Mitarbeiterspeisesaal sowie im Erdgeschoss des Hauses St. Pius, angrenzend an den Empfangsbereich. Die Arbeiten können vom 22. Oktober 2015 bis 14. Februar 2016 besichtigt werden. Kultur im Krankenhaus wird durch den Förderverein des Krankenhauses Barmherzige Brüder Regensburg und der Palliativarbeit e. V. unterstützt. Anfahrt Begrüßung Prof. Dr. Niels Zorger Chefarzt des Instituts für Radiologie, Neuroradiologie und Nuklearmedizin Einführung Bernhard Löffler Kurator Dank Frater Seraphim Schorer Prior Musikalische Gestaltung Sisters of the Destitute Bei Anreise mit dem PKW verlassen Sie bitte die Autobahn A93 an der Ausfahrt Regensburg-Prüfening und folgen dann den Hinweisschildern zum Krankenhaus. In unserer Parkgarage stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Imbiss Bild Titelseite: Baby Appachan, Kerala/Südindien Kultur im Krankenhaus Leben spüren – Licht und Farben aus Kerala Leben spüren – Licht und Farben aus Kerala Ein Projekt der Malerin und Designerin Ulla Dziedzioch Die Bilder der Ausstellung entstanden im Rahmen eines Projekts der Malerin und Designerin Ulla Dziedzioch aus Münster im Pratheeksha-Bhavan, einem in den Bergen von Kattappana (Kerala/Südindien) gelegenen Pflegeheim. Die Einrichtung wird geführt von Schwestern und Brüdern des Ordens St. John of God. Pradeep ist circa Mitte 30 und lebt schon immer im PratheekshaBhavan. Pradeeps Bilder sind Malerei in Aktion. Seine Lebhaftigkeit drückt sich beim Malen über die dynamischen Strichfolgen auf Holz, Leinwand oder Papier aus. Seine Hände scheinen über den Malgrund zu fliegen, zu landen, um dort eine Linie entstehen zu lassen. Diese wird von ihm begrüßt und begleitet, er spricht und lacht mit ihr. Aquarellstifte werden auf die Reise geschickt. So entstehen informelle Bilder, die an ein Feuerwerk erinnern. Aus seiner erfrischenden Experimentierfreude und Eigenständigkeit entwickelt er seine Technik, mit in Acryl getauchten Stiften zu malen. Die Werke sind in Farbe und Form spannend und ausgewogen zugleich. Drei Monate begleitete sie die dort lebenden Menschen, um mit ihnen zu zeichnen und zu malen – in einem geschützten Raum, frei von therapeutischer Absicht und offen für ihre Erfahrungen und Experimentierfähigkeiten. Baby Appachan wurde in Kerala geboren, ist circa 55 Jahre alt und lebt seit vielen Jahren im Pratheeksha-Bhavan. Baby Appachans Gesichter entstehen durch das genaue Beobachten und anschließendes Portraitieren einer gegenüber sitzenden Person, deren Wesensausdruck alsbald deutlich auf Papier oder Leinwand erscheint. Er zeichnet mit schnellem Strich, im steten Wechsel von Bestimmtheit und vorsichtigem Herantasten. Oft koloriert er seine Arbeiten mit transparenter Farbe, gibt einen Hund, einen Hasen oder eine Blume zur Person. Individualisiert werden die Köpfe zudem durch den Turban oder die Art der Frisur, durch Bart oder Brille, Aschenkreuz oder Bindi, und sind somit ein Hinweis für die Vielgestaltigkeit der Menschen im Pratheeksha-Bhavan. Wir sehen den ausdrucksstarken Blick seiner Mitbewohner und Freunde, die uns freudig oder frech, traurig oder erschrocken, ratlos oder selbstbewusst direkt in die Augen schauen. Jiju ist 35 Jahre alt, im indischen Staat Kerala geboren und lebt seit seinem achten Lebensjahr im Pratheeksha-Bhavan. Jijus Bilder erzählen von seinem Leben. Jedes Bild beginnt mit den für ihn typischen dunklen Umrisslinien der Objekte und Landschaften, später wird Acrylfarbe, nur leicht mit Wasser – oder ganz unverdünnt, hinzugefügt. Die Farben sind stets stark kontrastierend gewählt. So entwickelt sich eine interessante Spannung zwischen dunklen, zurückhaltenden Tönen und hell leuchtenden Lichtfarben. Sie sind gegenständlich plakativ gemalt und erhalten ihre Tiefe und Ernsthaftigkeit durch die ganz besondere dynamisch-harmonische Farbgebung. In Jijus Arbeiten taucht immer wieder die Landschaft Keralas auf: es gibt große Seen mit darin lebenden Fischen, Berge, Windräder sowie leuchtende Himmelskörper. Jijus Bilder strahlen Ruhe und Frieden aus. Omena ist 42 Jahre alt und wohnt schon lange im Pratheeksha-Bhavan. Aus selbstversunkener Ruhe heraus lässt Omena Figurationen und zarte Zeichen entstehen. Diese scheinen direkt aus den Tiefen ihrer Innenwelt auf Papier oder Leinwand zu fließen. Leuchtenden Acrylfarben sind kontrastierende Dunkeltöne entgegengesetzt, auch glänzendes Gold ist zu sehen. Die wimmelnde Lebendigkeit ihrer Bilder enthält etwas eigentümlich Vertrautes – vielleicht eine verblasste Erinnerung oder Assoziation an die Kindheit? Manchmal malt Omena mit ihrer Freundin Lekha zusammen auf einem Malgrund. Dabei können sich die gemalten Blumen der einen mit den Zeichen der anderen unabhängig voneinander entwickeln und doch miteinander verbinden. Saly ist über 40 Jahre alt und seit langem Bewohnerin des PratheekshaBhavan. Salys Bilder sind eigentlich Briefe. Sie mischt frei erfundene Buchstaben mit denen ihrer Sprache, dem Malayalam aus Kerala. Zeichen und Buchstaben sind mit Ölkreiden geschrieben, später werden sie mit farbigen Lasuren luftig und zart umspielt oder einfach mit Wasser und Pinsel verwischt. So entstehen schöne, lebendige Grafiken auf ungebleichter Baumwolle oder auf Papier. Aus den sich überlagernden Lasuren entwickeln sich Schattierungen, die Raum für Assoziationen an Landschaften oder an Fassaden von Städten öffnen. Die transparenten Farben scheinen das intensive Licht Indiens einzufangen. Saly malt und zeichnet hochkonzentriert und ohne jedes Zögern.
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