8 D a s a k t u e l l e T h e m a Menschen spüren, Horoskope verstehen Der Weg geht nur über die Elemente v o n s i l v i a G e r i s c h E inen Menschen über sein Horoskop kennenzulernen ist ein spannender und immer wieder faszinierender Weg. Ein erstes Erspüren kann über die Eigenschaften der vier Elemente erfolgen. Diese Urstoffe finden sich in Schöpfungsriten der Völker und Kulturen durch alle Zeiten und über den ganzen Globus verteilt. Feuer, Erde, Luft und Wasser formten und formen unsere Welt, umgeben uns unser ganzes Leben, finden sich in unserem Körper wieder und spiegeln sich in unserem Charakter. Elemente als Basis Die Einteilung der Welt und der Menschen in die vier Qualitäten ist noch ursprünglicher als die Astrologie selbst und fließt in unterschiedlicher Ausprägung über die Tierkreiszeichen und Planeten in jedes Horoskop ein. Genauso wie in der Natur treten die Elemente im Horoskop immer in einer Mischung auf. Sie brauchen einander, um überhaupt für uns sichtbar zu werden. Astrologen, ob Einsteiger oder Profis, können sich über die Mischung der Elemente auf ganz natürliche Weise an den Grundcharakter eines Menschen annähern. Viele Ableitungen können direkt aus der Natur auf den Menschen übertragen werden. Und in der Beratung versteht das Gegenüber dieses Urwissen viel leichter, als komplizierte astrologische Fachbegriffe. Es öffnet sich automatisch eine innere Bilderwelt als gemeinsame Basis und unsere Sprache hilft uns, diese Bilder zu transportieren. Jeder weiß, was zum Beispiel unter einem Hitzkopf, einer trüben Tasse, einem ungeschliffenen Klotz oder einem Luftikus gemeint ist. Mit leichten Übungen zu den jeweiligen Elementen können wir uns selbst diese archetypischen Energien wieder bewusst machen, aber auch den Menschen eine Möglichkeit geben, dieses Element in sich zu stärken. Die Tierkreiszeichen werden folgendermaßen den Elementen zugeordnet: Feuer = Widder, Löwe und Schütze. Erde = Stier, Jungfrau und Steinbock. Luft = Zwillinge, Waage und Wassermann. Wasser = Krebs, Skorpion und Fische. Feuer belebt Zünden Sie einfach mal bewusst eine Kerze an und beobachten Sie, was passiert. Die kleine Flamme richtet sich nach oben aus und erhellt den Raum, verbreitet Wärme, zieht automatisch den Blick an, flackert und bewegt sich und verbrennt das Wachs. Außerdem, das weiß schon jedes Kind, eine Kerze darf man nie unbeaufsichtigt lassen, denn über Funken kann das Feuer einen gefährlichen Brand auslösen. Was bedeutet das nun im übertragenen Sinn für uns Menschen? Feuer verleiht uns ein inneres Streben nach oben, erhellt unsere Ausstrahlung, macht uns lebendig, schöpferisch und optimistisch. Feuer-Menschen brauchen ihren Auftritt und die Bewunderung. Ohne Publikum, also ohne Brennmaterial, verpufft die Energie ins Leere. Bewegung, Dynamik und Begeisterung lassen uns innerlich brennen. Wenn dieses Element zu stark vertreten ist, formt es Hektiker, Egoisten, dominante Menschen mit Machtanspruch, die die anderen (das „Material“) benutzen und ausnützen können, verbrannte Erde hinterlassen. Ausgewogen verleiht es Herzenswärme, Lebensfreude und natürliche Autorität. Bei schwachen Feuer brennen wir auf Sparflamme, fehlt es an Energie, Willen und Durchsetzung. Wenn Sie selbst in sich Feuer beleben möchten, essen Sie mal richtig scharf oder gehen Sie in die Sauna. Wenn das Blut pulsiert, einheizt und Sie zum Schwitzen bringt, dann erleben Sie Feuerqualität. D a s Erde bringt uns auf den Teppich Dank der Erdanziehung stehen wir mit beiden Beinen auf der Erde, Mutter Erde. Sie nährt uns, trägt und erträgt uns mit unendlicher Geduld. Von ihr stammen wir, zu ihr kehren wir wieder zurück. Sich erden heißt, einen Bezug zum Körper schaffen, raus aus Gedankenwirrwarr und Gefühlsduselei, hin zu konkreten Formen und Strukturen, hin zu sinnlich erlebbaren Genüssen im Hier und Jetzt. Sich eine Grundlage schaffen, sich verwurzeln und absichern, Taten sprechen lassen, daran erkennt man erdige Typen. Natürlich macht zu viel davon starr und unbeweglich, rein materiell orientiert und resistent gegenüber jeder Veränderung, körperlich und geistig. Zu wenig allerdings unsicher, ohne Halt, überängstlich und ohne Bezug und Wertschätzung zu konkreten Dingen. Um Erdenergie zu tanken können Sie mal wieder barfuß laufen, spüren Sie die unterschiedlichen Bodenstrukturen und lassen Sie sich von Ihren Sinnen leiten. Der Weg kann auch zu einem gemütlichen Essen führen, das gibt gewichtige Erdung und macht einfach zufrieden. Auch im Außen können wir unserem blauen Planeten Respekt erweisen, indem wir sorgsam und dankbar mit allen Gaben und Ressourcen umgehen. Luft macht beschwingt Luft ist überall, unsichtbar und verbindet uns mit allen Menschen, Tieren und Pflanzen über den Atem. Die Sprache, Gedanken und Ideen werden diesem Element zugeordnet. Luft-Typen gehen mit leichtem Gepäck durch das Leben, beschwingt und heiter. Sie sind vielseitig interessiert und Neuem aufgeschlossen, aber auch distanziert, nicht zu greifen und sehr auf ihre innere und äußere Freiheit bedacht. Wie die Luft finden sie jedes Schlupfloch, um wieder ins Freie zu strömen. Luft balanciert Temperaturunterschiede über Bewegung, den Wind. Eine ihrer großen Stärken ist es, Meinungen auszugleichen, Kompromisse zu finden und alle Seiten zu beleuchten. Zu viel Luftenergie im Horoskop macht unruhig, hibbelig und unzufrieden, bringt aber auch die schrillsten Paradiesvögel hervor, die für Abwechslung und Kurzweil sorgen. Gefühle werden oft verkopft, erklärt und zerredet, bevor sie überhaupt gefühlt werden. Bei wenig Luft im Horoskop fehlt es oft an innerer Distanz, an der Fähigkeit Abstand zu gewinnen und sachlicher Neutralität. Besuchen Sie ein belebtes Café und beobachten Sie die Menschen, nehmen Sie Kontakt auf und reden Sie, eher mehr als zu wenig, das stimuliert die Luftenergie in Ihnen. Ein anderer Ansatz wäre aber auch auf Luft- und Gedankenhygiene zu achten, umso dieses lebenswichtige Element innen und außen frisch und rein zu halten. Wasser passt sich an Unsere Evolution hat im Wasser ihren Ursprung und wir Menschen finden als Embryo Geborgenheit im Fruchtwasser. In unseren Zellen findet sich noch immer der gleiche Salzgehalt wie im Urmeer. Wasserbetonte Menschen kennen ozeanische Gefühle, sind erfüllt von Mitgefühl, Fürsorge und Hilfsbereitschaft. Woher kommt das? Wasser an sich hat keine eigene Form und Grenze, es nimmt immer die Form an, die es vorfindet. Wasser braucht ein Du, ein Gegenüber, um Halt und Schutz zu finden. Abgrenzung und Ichfindung sind ein lebenslanger Prozess. Nur wenn etwas Gefühle auslöst, wird es für diese Menschen zur Realität, alles andere zählt nicht. Sie haben leichten Zugang zu inneren Bildern, seelischer Tiefe und Spiritualität. Zuviel davon macht sehr empfindsam und empfindlich und oft leiden diese Menschen an der harten Realität, flüchten in Phantasien und werden „weltfremd“. Bei zu wenig fehlt es oft an innerer Anteilnahme und Verständnis für das Gegenüber. Um Wasserqualität aufzunehmen, lassen Sie sich doch beim nächsten Badeaufenthalt bewusst vom Wasser tragen und treiben oder beobachten Sie einfach mal ein Blatt, wie es sich auf dem Wasser bewegt. Natürlich gibt es noch unzählige andere Analogien zwischen den Elementen und den Charaktereigenschaften eines Menschen. Tierkreiszeichen und Planeten verkörpern außerdem noch die unterschiedlichen Facetten eines Elements. Die Mischung macht uns zu einer ganz individuellen Persönlichkeit. Über unseren Willen, das Element Feuer, haben wir aber immer die Möglichkeit, Defizite auszugleichen und Überbetonungen abzubauen. Es lohnt sich, sich diesen Grundbausteinen auf neue Art und Weise zu widmen, bringt es uns doch in Verbindung mit unseren Urkräften. a k t u e l l e T h e m a 9
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