Rundgang durchs Gebäude Bilder, Kleider, Stoffe, Videos, Installationen überall. Wohin zuerst? In die Bar im Foyer? Mit „position“, der interaktiven Installation im Erdgeschoss, wird ein erster experimentell-akustischer Eindruck von dem geboten, was an verschiedenen Orten im Gebäude passiert. Im Ostflügel des Erdgeschosses „wohnt“ das Kostümdesign neben anderen Ausstellungsbeiträgen zu Venedig oder Design-Research. Im Westflügel ist das Thema Nachhaltigkeit im Textildesign zuhause, die Bekleidungstechnik setzt sich mit einem Snowboardparka auseinander und das Atelier Bauhaus befindet sich am Ende des Flures. Werkstätten mit Geweben, Gestricken und Gedrucktem liegen im Souterrain, während im ersten Stock die Aula mit einer Landschaft für Vorträge, Podien und Modeschauen aufwartet. Rechts und links der Aula sind die Gebäudeflügel dem Modedesign gewidmet, wie auch der Ostflügel des zweiten Stocks. Der Kunstflügel liegt auf der westlichen Seite dieses obersten Stockwerks. Hier treffen Objekte, Gemälde, Filme, Collagen und Zeichnungen auf Installationen. Aber im Einzelnen: Foyer • „position“ die interaktive Installation zum Rundgang von Masterstudierenden des Kommunikationsdesign, ausgezeichnet beim Lionel Designpreis 2015 gegenüber des Eingangs, in Raum 113. • Modeclips „Englisch für Anfänger“ an der Wand präsentiert von Jürgen Frisch. • „Nachhaltige Textile Konzepte“ aus dem Kooperationsprojekt von Renata Brink mit der Grünen Werkstatt Wendland. • „Impressionen Textildesign“ aus dem Basisjahr bei Renata Brink. • „Raum der Nachhaltigkeit“ in Raum 125, wo Ina Budde mit „Future Design Concepts“ nachhaltige Designstrategien in der Mode präsentiert, die einen positiven Einfluss auf die sozialen und ökologischen Herausforderungen im textilen Kreislauf nehmen, und die Dokumentation der Tagungsreihe „GreenCycles“ von Renata Brink und Patrick Kugler zu sehen ist. • „Ich und die Welt“ mit zwei Performanceboxen aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin... • ...und zwischen den Boxen die Bar. Westflügel Erdgeschoss • Individuelle Arbeiten aus dem Masterstudiengang Textildesign bei Renata Brink im Flur. • Textildesign-Abschlussarbeiten in Raum 116. • „Skisportbekleidung – ein System höchster Anforderungen von der Faser bis zum Fertigteil“. Im Mittelpunkt der Plakatarbeiten in Raum 118 steht ein hochfunktioneller Snowboardparka, an dem die bekleidungsphysiologischen Anforderungen eines ganzen Bekleidungssystems für den Skisport betrachtet werden. Projektbetreuung von Stefanie Bahlmann, Elke Linnemann, Katrin Prinz und Annelene Voß aus dem Studiengang BTM. • „FFK versus AFK“ malerische Filmplakate, die das Thema Film als Bildauslöser untersuchen aus dem Kurs von Henning Kles in Atelier 119. Dem gegenübergestellt: „Modell Bauhaus“ experimentelle, künstlerische, multimediale Arbeiten aus dem Kurs von Gabriele Basch und Gesa Lange. Ausstellung Installationen Souterrain • „Purple Rain“ Indoor und Outdoor Zelte in der Textildruckwerkstatt von Susanne Kühn. • „The Face“ Doppel- und andere Gewebe in der Weberei von Sabine Gärtner. Ausstellung Installationen Erster Stock • „Von Avataren und Bussitzen über Touristen bis Yves Klein“ Bachelorabschluss-Kollektionen im Flur und Raum 212. • Modedesign in den Räumen 210 und 211 präsentiert von Tonja Zeller und Katrin Mußwessel. Zweiter Stock • „A Painted Novel“ Arbeiten, welche die Malerei als Erzählmedium auf den Prüfstand stellen aus einem Kurs von Andrea Damp. • „Geister die ich rief“ – geleitet von Gabriele Basch – lotet den beständigen Wechsel von Konstruktion und Destruktion als Technik der Bildfindung aus. • Der Raum kippt in Fläche und Fläche kippt in Raum bei „de/construction site“ von Stef Heidhues, stets der Linie folgend. • „Katzengold – Collagen“ Zerschnittenes, Geklebtes, Gescanntes und Ausgedrucktes präsentiert von Franziska Hübler. • „reeper reeper 3“ Installationen, Filme, Zeichnungen und Objekte aus einem Kurs von Gesa Lange in Kooperation mit dem Reeperbahnfestival. • „Das Serielle in der Zeichnung“ präsentiert von Ulrike Paul. • „Licht“ behandelt die Frage, wie künstlerisch mit Beleuchtung, Hell und Dunkel gearbeitet werden kann – aus einem Kurs von Daniela Wesenberg. • Unheimliche, interaktive Situationen bei „Vormittagsspuk“ aus dem Kooperationsprojekt von Franziska Hübler mit Birgit Wendholt (Informatik). • Künstlerbücher aus dem Kurs von Casandra Popescu. Ostflügel Erdgeschoss • „Witwen“ Historischer Schnitt im Flur aus der Lehre von Volker Deutschmann. • „Sehnsüchte –Südfrüchte“ Kostümgestaltung präsentiert von Victoria Bürgin in Raum 110. • „Ich und die Welt“ mit einer Performancebox aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin in Raum 104. • Kostümdesign-Abschlussarbeiten in den Räumen 102, 103 und 104. • „Ich und die Welt“ mit einer Performancebox aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin in Raum 105. Ausstellung Installationen • „Aqua Alta“ – mehr als 50 Studierende reisten nach Venedig. Eine Auswahl ihrer Skizzenbücher, Tagebucheintragungen, Zeichnungen und Fotografien sind bei Mirjam Schaub in Raum 106 zu sehen. • „School of Design Research“ in Raum 108. Abschlussarbeiten, die sich auf das neue Feld der Designforschung wagen. Mit Collagetechniken, Diagrammen oder Zeichnungen werden Bilderwelten, ästhetische Regelsysteme oder die Geschichte der Avantgarde untersucht und von Anke Haarmann präsentiert. Souterrain • „Ich und die Welt“ mit einer Performancebox aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin im Flur Erster Stock • „Ich und die Welt“ mit einer Performancebox aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin im Flur. • Grundlagen der Schnittkonstruktion in Raum 203 aus der Lehre von Heinz Neumann. Zweiter Stock • „Sexsells“ – ein Projekt aus dem Bachelorstudiengang Modedesign bei Jürgen Frisch im Flur und in Raum 305. • „Ich und die Welt“ mit einer Performancebox aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin im Flur. Aula Treppenhaus Mittelflure Erdgeschoss Treppenhaus östlich • „Endstation Sehnsucht“ Kostümdesignentwürfe aus der Lehre von Ellen Hofmann. Souterrain Mittelflur • „Hosen und Röcke“ für den industriellen Fertigungsprozess präsentiert von Susanne Ulrich. • „Es war einmal ein Faden“ Experimentelle Strickkreationen aus dem Stricklabor von Melinda Kertész in Raum 028. Strickdesign ist unendlich kreativ und ermöglicht die innovative Gestaltung textiler Oberflächen. Erster Stock Treppenhaus westlich • „Die weiße Bluse in weißem Raum“ Impressionen aus der Fertigungstechnik bei Martina Lutz. Treppenhaus östlich • „Die Evolution des Strickens“ von der Software bis zur Bekleidung. Kleider und Fotos die Treppe rauf und runter aus dem Fortgeschrittenenkurs von Christine Krüger. Rundgang Armgartstraße Zweiter Stock Mittelflur und Treppenhaus östlich • „Von dezent bis opulent“ Moodboards und Kreationen aus der textilen Schmucktechnik präsentiert von Martina Lutz Erster Stock • Vorträge, Diskussionen und Modeschauen in einer Landschaft aus Podesten. • „Zwei Realitäten der Bluse“ in Stoff und auf Zeichnung aus zwei parallelen Kursen von Susanne Ulrich und Annette Schützenmeister. • „Ich und die Welt“ mit zwei Performanceboxen aus dem Kooperationsprojekt von Reinhard von der Thannen, Almut Schneider, Cornelius Puschke und Victoria Bürgin in und vor der Aula. Ausstellung Installationen R Programm 04.– 06. Februar 2016 Ausstellung Installationen Donnerstag 04.02 Aula 18:00 Grußwort, Dorothea Wenzel (Dekanin, DMI HAW Hamburg), Einführung, Anke Haarmann 18:30 „Cut! / Cut-up!“, Präsentation, Moderation Peter E. Seebacher (HAW Hamburg) 19:30 „Ich und die Welt“, Performance (in der Aula und allen Boxen im ganzen Gebäude) Symposion Auftakt 19:50 Grußwort, Thomas Netzel (Präsidium HAW Hamburg) 20:00 „Euphoria now”, Vortrag (engl.), Rasmus Nielsen von Superflex (Künstlergruppe), Moderation Mirjam Schaub (HAW Hamburg) Freitag 05.02 Aula Kunst trifft Design 14:30 „Warum wir die Armgartstr. (nicht) brauchen!”,performatives Podium, Superflex (Künstlergruppe), Moderation Mirjam Schaub (HAW Hamburg) 16:00 „Der Papanek-Salon“, Vortrag, Nana Petzet (Künstlerin), Moderation Renata Brink (HAW Hamburg) 17:00 „Ich und die Welt“, Performance (in der Aula und allen Boxen im ganzen Gebäude) Symposion Performances Mode in Bewegung 18:00 19:30 „Mode bewegt – Bewegte Mode“, Vortrag, Kerstin Kraft (Kulturwissenschaftlerin), Moderation Birgit Haase (HAW Hamburg) A2 Modenschau Samstag 06.02 Aula Themen Thesen Der Campus Armgartstraße präsentiert seine Jahresausstellung in Kombination mit einem Symposion. Vorgetragen, gezeigt, reflektiert und diskutiert werden aktuelle Themen der Gestaltung mit herausragenden nationalen und internationalen Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kunst, Design und Wissenschaft. Design versteht sich als Player in einem transdisziplinären Reflexionsprozess: Wenn es um Nachhaltigkeit geht, stellt sich die Frage, ob neue Materialien oder konstruktives Design mit Abfallprodukten zukunftsweisend sind? Ein „Raum der Nachhaltigkeit“ und „Textile Konzepte“ im Ausstellungsbereich werden ergänzt durch den Gastbeitrag von Nana Petzet aus der Gegenwartskunst. Out of the Box – Über neue Theaterformen Design soll sich einmischen und es trifft mit dem künstlerischen Gastbeitrag der Gruppe Superflex auf Praktiken an der Schnittstelle zwischen Intervention und Produktgestaltung. 15:00 „Masterclass Kostümdesign“ am runden Tisch mit Reinhard von der Thannen 16:00 „Theater als Intervention“, Vortrag, Joy Kristin Kalu (Theaterwissenschaftlerin), Moderation Cornelius Puschke (HAW Hamburg) 17:00 „Ich und die Welt“, Performance (in der Aula und allen Boxen im ganzen Gebäude) Seit der Digitalisierung unserer Lebenswelten sind wir nicht mehr nur Konsumenten, sondern auch Prosumenten: Wir erschaffen unsere Welt durch unser Handeln, wir produzieren und konsumieren sie gleichzeitig. Aber gilt das auch für das Theater oder Design? Und wenn ja, zu welchen Ästhetiken führt dies und wo liegt der Unterschied zwischen dem Ich und der Außenwelt? Die Installationen und Performances aus dem Semesterprojekt „Ich und die Welt“ werden komplementiert durch den Gastvortrag der Theaterwissenschaftlerin Joy Kristin Kalu. Modell Bauhaus Die Modenschau bringt Kleider in Bewegung und die Kulturwissenschaftlerin Kerstin Kraft beschreibt in ihrem Gastbeitrag, wie Mode in der Lage ist, Bewegungen zu gewähren und zu verlängern, zu verhindern oder einzuschränken. 19:00 „Ein turbulenter Anfang - Gunta Stöltzl...“, Vortrag, Ingrid Radewaldt (Kunsthistorikerin), Moderation Michaela Diener (HAW Hamburg) 20:00 „pathetisch, epochal und normativ? Leben am Bauhaus“, Vortrag Christin Irrgang (Kunsthistorikerin), Moderation Gesa Lange (HAW Hamburg) 21:00 „Modell Bauhaus in Südafrika? “, Vortrag, Christiane Voith (Designerin), Moderation Gabriele Basch (HAW Hamburg) 22:00 Finissage im Foyer Symposion Performances Neue Allianzen werden zwischen Design, Kunst und Forschung geknüpft. Kann dabei das Bauhaus als Modell dienen oder lernen wir vielmehr durch Re-Designing und durch die Gastbeiträge der Kunsthistorikerinnen Ingrid Radewaldt und Christin Irrgang sowie der Designerin Christiane Voith, was besser zu machen wäre? Symposion Performances Vortragende Rasmus Nielsen von Superflex 1. „Euphoria now“ (All welcome except people who are 27 years old.) (engl.) Do. 4.2. 20:00 Aula Superflex sind eine dänische Künstlergruppe, die 1993 in Kopenhagen gegründet wurde. Ihre Projekte haben einen starken Bezug zu sozialem Engagement, Partizipation, alternativen Ökonomien und Selbstorganisation. 2. „Warum wir die Armgartstr. (nicht) brauchen!“ Fr. 5.2. 14:30 Aula Superflex bildet mit Studierenden, Überraschungsgästen und Sachverständigen eine spekulative Kommission, um das Problem ein für alle Mal zu lösen. Zeugen werden vorgeladen. Nach einem Abschlussplädoyer der verschiedenen Parteien ist das Publikum aufgerufen, abzustimmen: Ist die Armgartstraße tatsächlich ein Haufen kaputter Ziegel und überbordender Brandschutzregeln oder ein unverwüstliches Ideal? Warum sollte man das Ideal verteidigen und auf wessen Kosten? Brauchen wir diesen Ort für die Zukunft der Designstudierenden? Ist es angemessen, wenn Studierende sich einmischen, ist die Debatte eine Form der Ausbildung und Vorbereitung auf die wirkliche Welt – oder sollte man besser den Mund halten? Um was geht es eigentlich: einen Kulturkampf, stumpfe Bürokratie oder einen archetypischen, allzumenschlichen Konflikt? Kann das alles mit den Mitteln der Kunst in „beautiful trouble“ umgemünzt werden? Moderation: Mirjam Schaub, Professorin für Philosophie, Ästhetik und Kulturtheorie, Department Design HAW Hamburg Nana Petzet „Der Papanek-Salon“ Fr. 5.2. 16:00 Aula Petzet ist Künstlerin und setzt sich seit Jahrzehnten auf ebenso präzise, wie ironische Weise mit Abfallverwertung in Deutschland aber auch Addis Abeba oder Ramallah auseinander. Sie wird in ihrem Vortrag über ihre künstlerische Arbeiten sprechen. Etwa vom „SBF-System“ (Sammeln Bewahren Forschen), das sie entwickelt hat. Denn wenn Müll tatsächlich „Wertstoff“ ist, warum soll man ihn nicht selbst recyceln und im eigenen Haushalt einer neuen Funktion zuführen? Während sich das Kunststoffrecycling als eine technisch und energetisch aufwendige Verwandlung in ein Produkt mit wesentlich schlechteren Eigenschaften erweist, behält das im Rahmen des SBF-Systems direkt verarbeitete Material seine Hochwertigkeit. Moderation: Renata Brink, Professorin für Textildesign, Department Design HAW Hamburg Kerstin Kraft „Mode bewegt – Bewegte Mode“ Fr. 5.2. 18:00 Aula Prof. Dr. Kraft ist Professorin für Kulturwissenschaft des Textilen an der Universität Paderborn. Ausgehend von dem aktuellen kooperativen Symposion Performances Forschungsprojekt „Kleidung in Bewegung versetzen“ spricht sie in ihrem Vortrag darüber, dass Kleidungsstücke ihre Gestalt und Ausstrahlung erst am bewegten Körper ent-falten. Das In-Szene-Setzen und Präsentieren von Mode geschieht mit diesem Wissen: Mode wird bewegt und Mode soll bewegen. Sie ist in der Lage, Bewegungen zu verhindern oder einzuschränken, zu gewähren und zu verlängern. Diese Aspekte der Körper-Kleid-Interaktion werden beispielhaft gezeigt und damit das Ziel verfolgt, auf den Anteil des (Mode)Designs an der Formung der Gesellschaft zu verweisen. Moderation: Birgit Haase, Professorin für Modegeschichte und Modetheorie, Department Design HAW Hamburg Reinhardt von der Thannen „Masterclass“ Sa. 6.2. 15:00 Aula Prof. von der Thannen ist Kostüm-, Bühnenbildner, Regisseur und Professor für Kostümdesign an der HAW Hamburg. In der öffentlichen Masterclass lädt er die Gäste der Armgartstraße ein, mit seinen Masterstudierenden gemeinsam eine Unterrichtsstunde zu verbringen. Keine Inszenierung – echte Lehre. Joy Kristin Kalu „Theater als Intervention“ Sa. 6.2. 16:00 Aula Dr. Kalu ist Theaterwissenschaftlerin und forscht sowie lehrt an der Freien Universität Berlin. Neben ihrer wissenschaftlichen Forschung zur Ästhetik des angewandten Theaters hat sie u.a. am Thalia Theater in Hamburg, der Berliner Volksbühne, der Actors’ Gang in Los Angeles, bei der New Yorker Wooster Group sowie an den Kunst-Werken in Berlin gearbeitet. Vor dem Hintergrund ihrer aktuellen Publikation spricht sie zu „Theater als Intervention“: Zunehmend wird vom Theater erwartet, sich sozial oder politisch zu engagieren. Dies gilt für das Stadt–und Staatstheaterwesen, die Freie Szene, aber mehr noch für die Praxis des applied theatre, das in sozialen Brennpunkten, Krisengebieten, Therapiegruppen, Gefängnissen oder Unternehmen stattfindet, um dort zielgerichtet Transformationsprozesse einzuleiten. Was aber bedeutet es, wenn Theater in dieser Weise zum Instrument politischer und sozialer Interventionen wird? Moderation: Cornelius Puschke, Dozent für Dramaturgie Department Design HAW Hamburg Ingrid Radewaldt „Ein turbulenter Anfang - Gunta Stölzls erstes Semester am Bauhaus Weimar“ Sa. 6.2. 19:00 Aula Prof. Dr. Radewaldt ist Kunsthistorikerin. Als Expertin für Bauhaus Textilien spricht sie über die Leiterin einer der am besten funktionierenden und erfolgreichsten Werkstätten des Bauhaus – die Weberei. Fast 13 Jahre war Gunta Stölzl Mitglied des Bauhauses, entwarf und webte eine Fülle von eindrucksstarken Raumtextilien und entwickelte innovative Stoffe für den modernen Innenraum. „Dass man von Bauhausstoffen spricht, ist ihr Ver- Symposion Performances dienst“ hieß es in der Bauhauszeitschrift 1931 anlässlich des Abschieds von Gunta Stölzl. Diese Erfolge stellten sich jedoch erst allmählich ein. Der ursprüngliche Anfang in Weimar war ein Suchen und Experimentieren, eine spannende und kreative Zeit, die Gunta Stölzl vom ersten Tag an miterlebte. Sie hat in vielen persönlichen Dokumenten einen Einblick in das nicht gerade konfliktfreie Bauhausleben gewährt, das im Gegensatz zum oft veröffentlichen „idealen“ Leben am Bauhaus steht. Moderation: Michaela Diener, Professorin für Kunst- und Designgeschichte Department Design HAW Hamburg Christin Irrgang „pathetisch, epochal und normativ? Leben am Bauhaus“ Sa. 6.2. 20:00 Aula Irrgang ist Kunsthistorikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftung Bauhaus Dessau. In ihrem Vortrag „pathetisch, epochal und normativ? Leben am Bauhaus“ spricht sie über den Anspruch, den Walter Gropius hatte, als er 1919 das Staatliche Bauhaus zu Weimar gründete: eine neue, moderne Lebenswelt zu erschaffen. Es ging um eine Schule, die von einem interdisziplinären, experimentellen und ganzheitlichen Lehr- und Lernkonzept geprägt war. So proklamiert Gropius bereits im Gründungsprogramm des Bauhaus die „Pflege freundschaftlichen Verkehrs zwischen Meistern und Studierenden außerhalb der Arbeit“ und den „Aufbau eines heiteren Zeremoniells bei diesen Zusammenkünften“. Was allerdings war formulierter Anspruch und was gelebte Realität? Ein Einblick in die Facetten des Bauhauskosmos. Moderation: Gesa Lange, Professorin für Zeichnen Department Design HAW Hamburg Christiane Voith „Modell Bauhaus in Südafrika? Rorke’s Drift – ein Traum, ein Versuch, eine Utopie…“ Sa. 6.2. 21:00 Aula Voith ist Designerin und war acht Jahre Direktorin des Art & Craft Centre Rorke’s Drift in Südafrika. Sie spricht über ihre Arbeit an diesem einstmals bedeutenden, dann fast vergessenen Art & Craft Centre im Herzen der Provinz KwaZulu Natal in Südafrika. Auf einer Hochebene gelegen, weit entfernt von jeglicher Infrastruktur, befanden sich zahlreiche Studios, gefüllt mit verstaubtem Equipment, Kunstwerken, Designobjekten und Gerätschaften, verlassene Ausstellungsflächen, unüberschaubares Farmland und eine Gruppe Künstler, Designer und Kunsthandwerker. Eine ungewöhnliche Reise begann… Moderation: Gabriele Basch, Professorin für Malerei Department Design HAW Hamburg Symposion Performances
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