Tausende Jobs auf der Kippe - News

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Tausende Jobs auf der Kippe
Bei der CS muss das
T hema Kapital weg vom
T isch
Heute, 5:24 Uhr
Ko m m e nt are
24 .10 .20 15
Immer neue Hiobsbotschaften erreichen die Beschäftigten in
der Schweiz. Zahlreiche Unternehmen planen offenbar
Stellenstreichungen. Tausende Jobs seien gefährdet, berichten
Branchenvertreter und Gewerkschafter.
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Wirt schaft
Auch in der Industrie so llen tausende Stellen zur Dispo sitio n stehen. KEYSTO NE
Vergangene Woche schockten mit Rieter und Credit Suisse gleich z wei
Schweiz er Unternehmen die Öffentlichkeit mit Stellenabbau. Laut Experten ist das
erst die Spitz e des Eisbergs.
«Jetz t befinden wir uns in der schlimmen Phase. In den nächsten Wochen dürften
noch einige Firmen den Abbau von Jobs bekannt geben», sagt Michael
Siegenthaler, Arbeitsmarktexperte bei der Konjunkturforschungsstelle der ETH
Zürich dem «SonntagsBlick».
Stellenstreichungen in der Industrie
Daniel Lampart, Chefökonom des Schweiz erischen Gewerkschaftsbundes,
bestätigt: «Wir wissen von vielen grossen und bekannten Unternehmen, die
demnächst Personal abbauen werden.» Er rechne damit, dass bis Ende Jahr
noch weitere 10'000 Stellen in der Industrie abgebaut werden.
Massiver Stellenabbau bei
Rieter
3:55 min, aus T age sschau vo m
20 .10 .20 15
Laut dem Präsidenten des
Arbeitgeberverbandes, Valentin Vogt, fordert
der starke Franken dieses Jahr insgesamt
bis z u 20'000 Jobs. «Massnahmen, wie sie
jüngst die Credit Suisse getroffen hat, die
wenig mit dem starken Franken z u tun haben,
sind darin nicht miteinberechnet», so Vogt
gegenüber dem Blatt. Bis jetz t habe sich der
Frankenschock auf dem Arbeitsmarkt nur
begrenz t bemerkbar gemacht.
5000 Banken-Jobs auf der Kippe
5000 Banken-Jobs auf der Kippe
Bis z u 1600 Stellen will die Credit Suisse in der Schweiz in den kommenden drei
Jahren einsparen. Gemäss «NZZ am Sonntag» fürchten Branchenvertreter, dass
die Massnahme den Auftakt einer Sparwelle mit spürbaren Folgen am
Arbeitsmarkt darstellt. «Ich erwarte, dass in den nächsten sechs Monaten im
Schweiz er Bankensektor mindestens 5000 Stellen verloren gehen», sagt Ray
Soudah, Gründer der auf Übernahmen spez ialisierten Beraterfirma Millenium
Associates, der Zeitung.
Weil die Margen bereits tief seien, blieben Privatbanken nur Kostensenkungen,
um Verluste z u vermeiden. Auf Kader mit hohen Einkommen kommen damit
schwere Entscheidungen z u. «Wer nicht bereit ist, Gehaltseinbussen von bis z u
50 Proz ent z u akz eptieren, wird es schwer haben, einen neuen Job z u finden»,
sagt Soudah. «Manche Führungskraft mit einem Jahreseinkommen von einer
Million Franken wird froh sein, eine neue Stelle mit einem Salär von 500'000
Franken anz utreten.»
Anstehende Reorganisationen
Aktuell sei die Arbeitslosenquote der Bankenbranche mit knapp z wei Proz ent
aussergewöhnlich tief, berichtet das Blatt weiter. Dass sich das ändert, erwartet
auch Peter Vogler, Partner beim Zürcher Personalvermittler Kessler Vogler. «Bei
mehreren Instituten stehen in den kommenden Monaten Reorganisationen an»,
berichtet er der «NZZ am Sonntag». Das werde «sich auch in den
Arbeitsmarktz ahlen bemerkbar machen.»
Wer lange in Bereichen gearbeitet habe, die jetz t nicht mehr gefragt seien, oder
es verpasst habe, sich kontinuierlich weiterz ubilden, werde es schwer haben.
«Die Zeiten, die bis z um Antritt einer neuen Stelle vergehen, werden länger.»
Swissmechanic skeptisch
Auch in der Schweiz er Industrie gehen offenbar z unehmend Arbeitsplätz e in der
Produktion verloren. Kleine und mittlere Unternehmen aus der Maschinen-,
Elektro- und Metallindustrie haben 2015 bereits 3000 Stellen gestrichen, bis z u
1500 weitere sollen bis Ende Jahr folgen, schätz t der Branchenverband
Swissmechanic in der «NZZ am Sonntag». Dieser Abbau sei auch eine Folge der
Sparmassnahmen von Konz ernen wie ABB oder Rieter.
Arbeitnehmer-Vertreter kritisieren darum die
Grossunternehmen. Früher habe z ur Firmenkultur
gehört, auch für die Zulieferer z u schauen, sagt Christof
Burkard vom Verband Angestellte Schweiz . «Dieses
Haltung haben viele Grossbetriebe aufgegeben. Das
Modell Corporate Switz erland wackelt», sagt er in der
«NZZ am Sonntag.»
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Economiesuisse-Präsident Heinz Karrer erläutert, dass sich die Firmen nach der
Aufhebung der Euro-Mindestgrenz e z uerst mit der neuen Realität hätten
auseinandersetz en müssen und z unächst kurz fristige Massnahmen wie
Arbeitsz eitverlängerungen oder Kurz arbeit ergriffen.
«Es gibt Orte in Osteuropa, wo auch Deutsch gesprochen wird»
Erst dann hätten konkrete Pläne erarbeitet und umgesetz t werden können.
«Deshalb erleben wir verz ögert, was der starke Franken bedeutet:
Stellenstreichungen und Auslagerungen ins Ausland», sagt Karrer dem
«SonntagsBlick».
Laut Vogt und Karrer wandern vermehrt auch Stellen im kaufmännischen Bereich,
im Personal-, Finanz - und Beschaffungswesen oder in der Informatik ins Ausland
ab. Diese Jobs werden beispielsweise nach Osteuropa verlagert. «Es gibt einige
Orte in Osteuropa, wo auch Deutsch gesprochen wird», sagt Vogt.
srf/halp
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