Helfen mit Herz und Hirn

Nummer 5
28. Februar bis 12. März 2016
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Helfen mit Herz und Hirn
Effektiver Altruismus
Gesellschaft und Glauben
Titelbild: Das Herz steht für Mitgefühl, die Glühbirne für wissenschaftliches Denken und Hinterfragen. Bild: Claudia Koch
Editorial
Möglichst vielen helfen
Die Bewegung des Effektiven Altruismus
Umso mehr muss man sich die Augen reiben, wenn man der Bewegung des Effektiven Altruismus (EA) begegnet. Diese versucht auch eine optimale Leistung zu
erzielen, aber nicht um selber davon zu
profitieren, sondern um «das Leben vieler
empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu verbessern». Dafür sind deren
Mitglieder bereit, radikale Einschnitte in
ihrem Leben vorzunehmen, nämlich sich
vegan zu ernähren, einen grossen Betrag
ihres Gehaltes zu spenden, gegebenenfalls den beruflichen Weg zu verändern.
Um ihre materiellen und zeitlichen
Ressourcen optimal einzusetzen, suchen
sie ständig nach dem besten Weg. Wer
hinter der Bewegung nun weise, ergraute
Köpfe vermutet, der irrt. Der Ableger des
EA in der Schweiz wird vor allem von einer
Gruppe junger Akademikerinnen und Akademikern getragen. Grossen Applaus für
ihr Engagement erwarten die Effektiven
Altruisten nicht. Sie sehen sich selbst als
Gewinner, weil sie wissen, dass Spenden
auch den Spender glücklich macht.
Seit wann beschäftigten Sie ökologische
und entwicklungspolitische Fragen?
Als Ministrantin bin ich mit dem Kindermagazin tut in Kontakt gekommen und als
Jugendliche mit dem Fastenopferkalender.
Dies hat mich wach gemacht für globale
Fragen. Besonders erschüttert hat mich ein
Buch über Strassenkinder in Brasilien, das
ich mit elf Jahren gelesen habe. Nach meinem Studium habe ich dann selbst in einem Projekt für Strassenkinder in Ägypten
gearbeitet. Damals habe ich Armut und
Gewalt ins Gesicht geschaut.
Es stellte sich mir schliesslich die Frage,
wie ich noch mehr machen kann für Gottes
Schöpfung und die Ärmsten dieser Welt, als
einfach Velo zu fahren und zwei Grad weniger zu heizen. Ich entschied mich damals
für einen veganen Lebensstil, weil mir klar
wurde, dass ich dadurch mehr bewegen
kann als durch irgendetwas anderes.
Was mich sehr getroffen hat, ist die Überlegung, dass man für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch mindestens
Aus christlicher Sicht ist es erfreulich, dass
sich diese junge Bewegung so klar für das
Leben auf diesem Planeten einsetzt, auch
wenn dieses Engagement aus ganz unterschiedlichen Wertvorstellungen hervorgeht.
Was zählt ist das Ergebnis, nämlich dass
sich Menschen für die Schöpfung und die
Ärmsten engagieren und damit «den Willen
des Vaters tun» (vgl. Mt 12,50). Die Erkenntnisse des EA, seine Gradheit und die
Hoffnung, die er ausstrahlt, sind Inspiration
für alle Menschen guten Willens. Gemeinsam können diese ein wirksames Gegengewicht bilden zu einer Gesellschafts- und
Weltordnung, die vor allem das Recht des
Stärkeren kennt.
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forumKirche | 5-2016
Bild: © Pieter Poldervaart
Wenn man den Medien glauben darf,
dann sind vor allem die Topmodells,
Superstars, Superhirne und Weltmeister
unsere grossen Vorbilder. Sie machen
uns tagtäglich vor, wie man sein Talent
entdeckt und es möglichst optimal ausbaut. Unsere Kinder werden in der Schule
auf den grossen Wettlauf an die Spitze
der Karriereleiter vorbereitet. Dabei
scheint es «normal» zu sein, dass jeder
erst einmal an sich denkt. Selbst unter
Nationen und vor allem in der Wirtschaft
scheint ein gewisses Mass an Egoismus
durchaus akzeptiert.
Global, dynamisch und wissenschaftlich –
so lässt sich in knappen Worten die Bewegung des Effektiven Altruismus (EA) charakterisieren. Ihr Ziel ist es, geistige und
materielle Ressourcen möglichst wirksam
zum Wohl dieser Welt einzusetzen. Dafür
sind ihre Anhänger auch bereit, zehn Prozent ihres Einkommens zu spenden. Die
Theologin Janique Behman gehört der Bewegung an. forumKirche fragte sie, wie sie
zum EA kam und was sie daran fasziniert.
Inhalt
Libanon
5
Chancen für die Zukunft wahren
Caritas ermöglicht Kindern den Schulbesuch
Kunst und Glauben
Rudern oder treiben?
9
Kirche Schweiz
12
Vermittler zwischen Kunst und Kirche
Die Schweizerischen St. Lukasgesellschaft
Kurse · Tagungen
14
Gottesdienste an den Wochenenden
Filmtipp
15
Kalenderblatt · Zum Schluss
16
Janique Behman (37) arbeitet als Pastoralassistentin im ökumenischen Kirchlichen Zentrum in
Ittigen BE.
zehn Kilogramm Getreide benötigt. Mit diesem Getreide könnte man aber direkt mehrere hungernde Menschen satt machen.
Das Getreide, das als Tiernahrung in die
Schweiz eingeführt wird, fehlt Menschen in
den Entwicklungsländern als Nahrung. Ich
habe gemerkt, dass die Problematik der
Strassenkinder schlussendlich auch mit
dem, was bei mir auf dem Teller landet, zusammenhängt.
Wie kamen Sie zum EA?
Ich habe danach Ausschau gehalten, wen
die gleiche Frage beschäftigt wie mich,
nämlich wie man den grössten Einfluss darauf hat, Armut zu verringern. Dabei bin ich
auf die Bewegung des EA aufmerksam geworden. Deren Vertreter kombinieren naturwissenschaftliches und ökonomisches
Denken mit ethischen Fragestellungen.
Das fasziniert mich. Ausserdem begegne
ich dort ganz anderen Ansätzen und Denkweisen als in meinem beruflichen Umfeld.
Ich profitiere sehr vom interdisziplinären
Austausch mit Menschen, die Entwicklungsfragen mit einer anderen Methodik
angehen als ich.
Schliesslich gefällt mir, dass der EA die
Frage des Helfens in grundsätzlicher Weise
stellt: Mache ich überhaupt schon das, was
Quelle: kath.ch
Gesellschaft und Glauben
News
am wichtigsten ist, um den meisten zu
helfen? Was ist in unserer globalen Welt
am nötigsten?
Welche Ziele verfolgt der EA?
Der EA orientiert sich an drei Leitfragen:
1. Wie gross ist das Problem? Wie vielen
kann ich durch mein Engagement helfen?
2. Wie vernachlässigt ist ein das Thema?
3. Bewirkt mein Handeln eine möglichst
grosse Veränderung?
Der Klimawandel ist z. B. ein zentrales Thema für zukünftige Generationen. Im Energiebereich wird sehr viel getan, um den Klimawandel zu stoppen. Gegen die Massentierhaltung, die den Wandel nachweislich
stärker beeinflusst als die Nutzung fossiler
Energien, wird aber viel weniger vorgegangen. Selbst beim Klimagipfel in Paris wurde
kaum darüber geredet. Es ist ganz klar eines
der vernachlässigten Themen. Ein anderes
Beispiel sind Tropenkrankheiten, die weltweit
eine unglaubliche Anzahl von Kindern das Leben kosten. Wir in der Schweiz wissen sehr
wenig darüber. Es werden bei uns auch keine
Forschungsgelder eingesetzt, um Medikamente dagegen zu entwickeln, weil wir nicht
davon profitieren. Es könnte sehr vielen
Menschen geholfen werden, wenn wir unsere
Prioritäten richtig setzen würden.
Die Themenbereiche, die aufgrund der drei
Leitfragen im Moment ganz oben auf der
Agenda stehen, sind die globale Armut, das
Leid von Tieren und die gesellschaftlichen
Auswirkungen des technologischen Fortschritts.
Es geht dem EA also nicht nur um den
Menschen?
Ja genau, es geht ihm um das Wohl aller
empfindungsfähigen Wesen. Die Ethik hat
sich in den zurückliegenden Jahrhunderten
stark auf den Menschen beschränkt. Es ist
noch nicht so lange her, dass auch begonnen wurde, für Tiere mitzudenken.
In diesem Zusammenhang stellt sich die
Frage, warum unsere Kultur zwischen Tierarten unterscheidet, die zu unseren Freunden gehören, und solchen, die uns als
Nahrung dienen. Früher galt es, diskriminierendes Rassendenken zu überwinden, heute stellt sich die Herausforderung, diese
ungerechte Unterscheidung zwischen Tierarten zu durchschauen und alle Tiere gleich
zu achten, weil sie in gleicher Weise Lebenswillen haben und Schmerz empfinden.
Oder theologisch gesprochen: Die Land-
tiere wurden gemäss der Schöpfungserzählung am selben Tag geschaffen wie der
Mensch. Sie haben weitgehend dieselben
Bedürfnisse. Und die «Würde der Kreatur»
ist sogar in unserer Bundesverfassung verankert.
Was sind Ihre Gründe dafür, sich der
Bewegung des EA anzuschliessen?
Ich fand diese junge dynamische Bewegung, die global agiert, sehr faszinierend.
Es sind Menschen, die sich fragen: Wie
kann ich möglichst viel bewirken? Sie geben sich nicht damit zufrieden, etwas zu
geben oder zu tun, um damit ihr Gewissen
zu beruhigen. Sie wollen nachprüfen, ob es
vielen zugute kommt, und es in Zahlen belegen können. Oder kurz gesagt: Helfen
mit Herz und Hirn. Wir haben ja das Gefühl,
beim Helfen gehe es darum, dass man
einem spontanen Impuls folgt, vor allem
dann, wenn einem etwas unmittelbar vor
Augen steht. Das ist aber ein schlechter
Ratgeber für unsere globale Welt, wo sich
Leiden hinter Stallmauern ereignet oder in
Dörfern, in die nie eine Kamera kommt.
Es ist besser, sich zu fragen, wie möglichst
vielen geholfen werden kann.
An den Effektiven Altruisten gefällt mir
ausserdem, dass sie nicht festgelegt sind
und Kritik sehr offen praktizieren. Es geht
immer wieder um die Frage, ob das Beste
schon gefunden wurde und was der beste
Weg zur Zielerreichung ist.
Wie lassen sich für Sie EA und Glauben
miteinander vereinbaren?
Der Glaube ist eine ganz wichtige Motivation für mein Engagement, weil die grossen
biblischen Texte schon die Frage stellen,
was Gottes Vision für seine Welt ist. Ebenso wichtig ist das Vorbild von Jesus, der
ganz für das Reich Gottes gelebt hat. In
seiner Rede in der Synagoge von Kafarnaum (Lk 4) kündigt er an: «Ich bin da, um
Befreiung zu bringen.» Da frage ich mich:
Was ist heute meine Mission? Für was lebe
ich? Wie kann ich mit dem, was ich mache,
Gottes Vision von seiner Schöpfung näher
kommen? Hier gibt der EA eine wichtige
Antwort, nämlich wie man vorgehen und
welche Prioritäten man setzen kann.
Für mich als Theologin war es anfangs neu
und befremdend, dass im EA alles quantifiziert wird. Ich bin es eher gewohnt, Ge-
■ Schutz des Sonntags
Der arbeitsfreie Sonntag gerät immer mehr
unter Druck. Dies beklagt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz
(AGCK.CH). Sie ruft deshalb zum Schutz des
Sonntags auf. «Das Hauptproblem ist die
Tourismuslobby», sagte Harald Rein, Präsident der AGCK.CH. Es kämen immer stärkere Forderungen, dass Einkaufszentren in der
Nähe von Tourismusorten Sonderbewilligungen für Sonntagsarbeit erhalten.
■ Sparen am falschen Ort
Mit dem vom Bundesrat präsentierten
Kredit für die internationale Entwicklungszusammenarbeit sind die in der Alliance
Sud zusammengeschlossenen Entwicklungshilfe-Organisationen nicht zufrieden.
Sie kritisieren die Verschiebung von Geldern auf Nothilfe-Projekte. Der Bundesrat
erreiche mit dem vorgesehenen Kredit
von 11 Milliarden Franken nicht einmal
die vom Parlament verlangten 0,5 Prozent
des Brutto-Nationaleinkommens.
■ Reformationsgedenken in Deutschland
Erstmals in der Geschichte der getrennten
Kirchen wird das Reformationsgedenken
nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx
nicht abgrenzend begangen. Noch nie sei
eine entsprechende Veranstaltung so ökumenisch ausgerichtet gewesen wie die für 2017
geplante, sagte Marx. Er kündigte einen gemeinsamen Gottesdienst an, den er zusammen mit dem Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche in Deutschland leiten wolle.
■ Filmpreis für Flüchtlingsfilm
Der italienische Beitrag «Fuocoammare» hat
den Preis der Ökumenischen Jury der 66.
Berliner Filmfestspiele erhalten. Der Regisseur Gianfranco Rosi verschränke in seinem
Beitrag das Schicksal afrikanischer Flüchtlinge mit dem Leben einer italienischen
Fischerfamilie auf der Insel Lampedusa, erklärte das Preisgericht: «Ein Film, der sich
weigert, den Status quo zu akzeptieren.»
■ Solidarität mit Migranten
Am letzten Tag seiner Mexiko-Reise rief
Papst Franziskus unmittelbar an der Grenze
zwischen Mexiko und den USA zur Solidarität mit Migranten auf und verurteilte den
Menschenschmuggel. «Nie mehr Tod und
Ausbeutung!», rief Franziskus unter dem Beifall Hunderttausender. Das globale Phänomen der Massenflucht vor Armut und Gewalt sei eine menschliche Tragödie, die die
Menschheit zum Umdenken auffordere.
kath.ch/Red.
(Fortsetzung auf Seite 4)
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Gesellschaft und Glauben
(Fortsetzung von Seite 3)
schichten zu erzählen, um Menschen zu
motivieren. Dennoch habe ich angefangen,
mehr in Zahlen zu denken. Bei Entscheidungen hilft es mir extrem, wenn ich Zahlen
habe, die ich vergleichen kann.
Sie begegnen beim EA unterschiedlichen
Weltbildern…
Ich bin mit vielen Menschen im Dialog, die
von einer säkularen Ethik her argumentieren oder von buddhistischer Meditation inspiriert sind oder Freidenker sind… Das
Entscheidende ist, dass wir uns alle auf
eine Basis verständigen, von der aus wir
gemeinsam für das Wohl unserer Welt
handeln können – Kernwerte und Vorgehensweisen, die uns allen wichtig sind.
In Syrien tobt ein verheerender Bürgerkrieg.
Wie kann in solchen Situationen «effektiv»
geholfen werden?
Der Syrienkrieg hat erschreckende Dimensionen angenommen. Die Gründe für diesen Krieg sind extrem komplex und die
damit verbundenen Probleme können letztlich nur politisch gelöst werden. Ihre Grösse darf sicher nicht davon abhalten, sie anBild: UNICEF Ethiopia/flickr.com
Wofür setzt die Stiftung für EA gespendete
Gelder ein?
Spenderinnen und Spender können selber
bestimmen, wofür sie spenden möchten.
Als Orientierung steht ihnen eine Liste der
effektivsten Organisationen zur Verfügung,
die GiveWell – ein Forschungsinstitut innerhalb der Bewegung des EA – jedes Jahr neu
erstellt. Unter den vier empfohlenen Organisationen befindet sich derzeit eine, die
mit Moskitonetzen gegen Malaria vorgeht,
zugehen. Sehr wichtig ist auch die Nothilfe.
Da wird heute schon viel bewegt.
Auf der anderen Seite muss man aber auch
Folgendes sehen: In Syrien starben im Jahr
2015 rund 20‘000 Menschen. Genauso
viele Kinder sterben auf der ganzen Erde –
und zwar an jedem einzelnen Tag – aufgrund extremer Armut und Unterernährung.
Die Katastrophe, die sich täglich ereignet,
wird kaum wahrgenommen. Dabei ist es
viel einfacher, gegen diese Katastrophe vorzugehen als den Bürgerkrieg zu stoppen.
und eine, die mit Entwurmungspillen Kindern in Afrika und Indien hilft. Wer mag,
kann über die Stiftung für EA steuerabzugsfähig an diese Organisationen spenden.
Es besteht andererseits die Möglichkeit,
die Forschung und die politische Arbeit der
Stiftung zu unterstützen. Ein Beispiel für
diese Arbeit ist ein in Kürze erscheinendes
Positionspapier, in dem die Entwicklungszusammenarbeit, die von der Schweiz ausgeht, kritisch analysiert wird. Es soll Diskussionen über die Effektivität unserer
Hilfe anregen.
Ausserdem versucht die Stiftung, auf politischem Weg die Förderung von pflanzlicher
Ernährung zu erreichen, damit z. B. in Mensen attraktive vegane Alternativen angeboten werden, die es Menschen leicht machen, auf Fleisch zu verzichten.
Aufklärung und Bildung wirken oft erst nach
Jahrzehnten. Können sie trotzdem von
Effektiven Altruisten unterstützt werden?
Ja, die Frage ist nur wie. Braucht es mehr
Schulen, mehr Schulbücher oder besser
ausgebildete Lehrerinnen? Manche Hilfswerke unterstützen Patenschaften, kaufen
den Kindern Schuluniformen, geben den Eltern Geld für den Schulbesuch ihrer Kinder
oder verteilen Mahlzeiten. Die französische
Ökonomin Esther Duflo hat in einer Studie
diese Massnahmen miteinander verglichen, um zu sehen, wodurch die Zahl der
Schulabschlüsse am meisten erhöht wird.
Völlig überraschend erwies sich die Verteilung von Entwurmungspillen als eine der effektivsten Massnahmen. Diese Pillen verhindern die Ausbreitung von parasitären
Wurmerkrankungen, die die Kinder davon
abhalten, in die Schule zu gehen. Noch positiver wirkt es sich aus, Eltern darüber aufzuklären, was Bildung ihren Kindern bringt.
Investiert man 100 Franken in diese Aufklärungsarbeit, ermöglicht dies 40 Jahre zusätzlichen Schulbesuch. Die herkömmlichen Massnahmen ermöglichen hingegen
nur etwa ein bis vier Jahre zusätzlichen
Schulbesuch. Das bedeutet, man kann mit
diesen 100 Franken mindestens zehn Mal
mehr Kindern helfen.
Ist der EA für Sie nur eine rationale
Angelegenheit?
Der EA ist eine grossartige Alternative zur
No-Future-Mentalität, zu diesem Gefühl: Ich
kann doch nichts bewirken. Indem er um
die besten Lösungen ringt, zeigt er auf,
dass es sinnvoll ist zu helfen. Er ist für
mich ein grosses Hoffnungszeichen.
Detlef Kissner
Etwa 1 Million Menschen sterben jährlich an Malaria. Mit einfachen Moskitonetzen können viele
Leben gerettet werden.
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Nähere Infos www.ea-stiftung.org
oder www.givewell.org
Libanon
Chancen für die Zukunft wahren
Während der syrische Konflikt ins sechste
Jahr geht, zeichnet sich für die Zukunft
nach dem Krieg ein Problem von grosser
Tragweite ab: 700 000 Flüchtlingskinder
besuchen keine Schule. Die Geschwister
Kader (9) und Layla (7) profitieren im Libanon von einem Schulprojekt der Caritas,
das diesem Missstand entgegenwirkt.
Früher war es ein Geräteschuppen, seit vier
Jahren ist es das Zuhause der Flüchtlingsfamilie Ayed. Zwölf Quadratmeter müssen
ihr als Lebensraum genügen. Das Wenige,
das sie besitzen, ist aufgeräumt an seinem
Platz, der Holzofen spendet Wärme, Mutter
Fadmah Ayed versucht nach Kräften, Wohnlichkeit herzustellen. Dass ihre Kinder nicht
mehr den ganzen Tag hier verbringen müssen und zur Schule gehen können, ist eine
Erleichterung: «Zu Hause ist es für sie wie
in einem Gefängnis.»
Fadmah Ayed sitzt auf einer Matratze am
Boden, die tagsüber als Sofa und nachts
als Bett dient. Sie hält das drei Monate alte Baby auf dem Arm und hilft der Tochter,
ein arabisches Gedicht auswendig zu lernen. «Layla ist sehr gut in der Schule», erzählt sie stolz. Die Mutter hat in Syrien sieben Jahre die Schule besucht und dabei
auch etwas Englisch gelernt. Im Libanon
aber ist Französisch die Schulsprache. «Leider kann ich den Kindern bei den Hausaufgaben nicht helfen, weil ich kein Französisch verstehe», sagt sie bedauernd, denn
die Bildung der Kinder ist ihr ein grosses
Anliegen.
Mehr Arbeiter als Arbeit
Dass die muslimische Familie im Libanon
ausgerechnet im christlichen Dorf Kartaba
Zuflucht fand, wo es im Winter auf 1200
Metern empfindlich kalt wird, war kein Zufall. Vater Wael Ayed verdiente hier schon
in den Jahren vor dem Krieg jeweils im
Sommer als Arbeiter in den Apfelplantagen
sein Geld. «Als unser Dorf in der syrischen
Heimat bombardiert und unser Haus geplündert wurde, habe ich die Familie hierher gebracht», sagt er. Das Zusammenleben im Dorf läuft nicht immer konfliktfrei.
Vor einigen Monaten hätten im Dorf ein
paar Männer syrische Flüchtlinge angegriffen und verprügelt, erzählt Wael. Ein Grund
für Spannungen liegt darin, dass die Verdienstmöglichkeiten schlechter sind als vor
dem Krieg. Die Zahl der Arbeitskräfte übersteigt die Nachfrage bei weitem – inzwi-
Bild: Alexandra Wey/Caritas Schweiz
Caritas ermöglicht Flüchtlingskindern den Schulbesuch
Fadmah Ayed ist froh, dass ihre Kinder Unterricht erhalten.
schen bewerben sich auch die heranwachsenden Söhne um Arbeit in den Plantagen.
Schülerzahl verdoppelt
Kader und Layla gehören zu den Kindern,
die im Rahmen eines Projektes der Caritas
die Schule besuchen können. Mit dieser
Unterstützung hat die örtliche Primarschule, die von Schwestern des Don BoscoOrdens geführt wird, im letzten Herbst ihre
Tore für alle syrischen Flüchtlingskinder geöffnet. Nun kommen doppelt so viele Schülerinnen und Schüler zum Unterricht. Eine
grosse Herausforderung, wie Schwester
Georgette berichtet: «Wir haben zusätzliche
Lehrerinnen eingestellt, die Klassen vergrössert, Schulbänke angeschafft, das
Computerzimmer in ein Klassenzimmer
umfunktioniert», erzählt die über 70-jährige
Schulleiterin. Sicher ging es am Anfang
recht turbulent zu, aber grössere Konflikte
gab es kaum. «Wir behandeln alle Kinder
gleich – sie haben die gleiche Schuluniform,
die gleichen Bücher, die gleiche Unterstützung. Sie gehören alle zusammen!»
Zweischichtbetrieb eingeführt
Nicht nur in Kartaba, im ganzen Land ist
eine Offensive im Gang, um möglichst viele
syrische Kinder in die Schule zu integrieren. In öffentlichen Schulen fanden im Jahr
2015 zusätzlich 200‘000 Kinder einen
Platz. Dazu wurden an vielen Orten Zweischichtbetriebe eingerichtet: Morgens gehen die einheimischen Kinder zur Schule,
nachmittags die Flüchtlingskinder. So konnte die Einschulungsquote markant erhöht
werden. Das öffentliche Schulsystem
stösst aber an seine Grenzen. Daher ist es
wichtig, dass auch private Schulen mit der
Unterstützung von Organisationen wie der
Caritas mehr Kinder aufnehmen können.
Das regionale Projekt der Caritas ermöglicht 2500 Flüchtlingskindern Zugang zur
Schule im Libanon und in Jordanien.
Wie wichtig das ist, erläutert Jean Khoury,
Kommunikationsleiter bei Caritas Libanon:
«Wenn diese Kinder keine Chance erhalten,
die Schule zu besuche, tragen sie ein hohes Risiko für eine frühe Heirat. Sie werden
selbst sehr jung Kinder bekommen und
nicht in der Lage sein, für diese zu sorgen.
Das Problem überträgt sich auf die nächste
Generation.» Kader und Layla dürfen dank
dem Schulbesuch auf eine bessere Zukunft
hoffen.
Stefan Gribi/Caritas Schweiz
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Ökumene
Nicht Konkurrenten, sondern Geschwister
Bild: Paul Haring/KNA-Bild
Papst und Patriarch unterzeichnen Vereinbarung
Papst Franziskus und der Moskauer Patriarch Kyrill I. haben sich bei ihrem historischen Gipfeltreffen auf Kuba für die
Wiederherstellung der christlichen Einheit
und zur Zusammenarbeit bei den Herausforderungen der Welt ausgesprochen. In
einer 30 Punkte umfassenden gemeinsamen Erklärung beklagen sie, dass weiterhin zahlreiche Hindernisse zwischen den
Kirchen und Christen andauerten. Dennoch müssten Orthodoxe und Katholiken
versuchen, ein «einmütiges Zeugnis für
die Wahrheit zu geben». «Wir sind nicht
Konkurrenten, sondern Geschwister»,
heisst es in dem achtseitigen Text.
Besorgt äussern sich Franziskus und Kyrill
insbesondere über die Verfolgung von Christen in vielen Ländern des Nahen Ostens
und Nordafrikas. Gemeinsam müssten die
Kirchen ihre Stimme zur Verteidigung der
verfolgten Christen erheben. Die internationale Gemeinschaft müsse dringend handeln, um einer weiteren Vertreibung der
Christen im Nahen Osten zuvorzukommen.
Weiter sprechen sich die beiden Kirchenführer für die Achtung der Religionsfreiheit
aus. Sie beklagen dabei auch die Beschränkungen von Rechten der Christen in
Europa durch einen «oft sehr aggressiven
Säkularismus».
Gemeinsam gegen Armut
Weiter fordern sie ein gemeinsames Vorgehen gegen die Armut in der Welt sowie Solidarität mit allen Leidenden. Eindringlich
unterstreichen beide die zentrale Rolle der
auf der Ehe von Mann und Frau gegründeten Familie. Schliesslich fordern sie, das
unveräusserliche Recht auf Leben zu respektieren, sie verurteilen Euthanasie (Sterbehilfe) und äusseren sich besorgt über
biomedizinische Experimente.
Nach einer zweistündigen privaten Unterredung in einer Flughafen-Lounge hatten
Franziskus und Kyrill I. die gemeinsame
Erklärung in einer italienischen und einer
russischen Fassung unterzeichnet. Zum
Abschluss umarmten sich die beiden Kirchenführer sichtlich bewegt erneut.
In dem Text fordern Papst und Patriarch,
der Gewalt und dem Terrorismus in Syrien
und dem Irak ein Ende zu setzen und durch
Dialog zu einer raschen Wiederherstellung
des inneren Frieden beizutragen. Ausdrücklich bitten sie, die beiden seit April 2013
verschleppten Metropoliten Pavlos und
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forumKirche | 5-2016
Patriarch Kyrill I. und Papst Franziskus bei ihrem Treffen auf dem Flughafen von Havanna
Yohanna Ibrahim von Aleppo freizulassen.
Sie verneigten sich vor den Märtyrern.
Gerade in diesen beunruhigenden Zeiten
sei ein interreligiöser Dialog unerlässlich.
Alte Streitpunkte
Der Text geht auch auf die alten Streitpunkte zwischen katholischer Kirche und russischer Orthodoxie ein. Er verurteilt jede
Form von «Proselytismus», das Abwerben
von Christen anderer Kirche, sowie die
frühere Methode des «Uniatismus», der die
Herauslösung von Gläubigen von ihrer
Kirche betrieb.
«Dennoch haben die kirchlichen Gemeinschaften, die unter diesen historischen
Umständen entstanden sind, das Recht zu
existieren und alles zu unternehmen, was
notwendig ist, um die geistlichen Ansprüche ihrer Gläubigen zu befriedigen, bei
gleichzeitigem Bemühen, mit ihren Nachbarn in Frieden zu leben», heisst es in dem
Text etwa mit Blick auf die Unierten in der
Ukraine. Orthodoxe und Griechisch-Katholische müssten sich miteinander versöhnen
und Formen des Zusammenlebens finden,
die beiderseitig annehmbar seien.
Bedauern über Krieg in Ukraine
Eindringlich bedauern die Kirchenoberhäupter dabei auch die Auseinandersetzungen
in der Ukraine mit ihren vielen Opfern und
Verwundungen bei friedlichen Einwohnern.
«Wir laden alle Konfliktparteien zur Besonnenheit, zur sozialen Solidarität und zum
Handeln ein, um den Frieden aufzubauen.»
Dabei fordern Franziskus und Kyrill auch
ihre Kirchen in der Ukraine zur Zusammenarbeit auf, «um zur gesellschaftlichen Eintracht zu gelangen, sich einer Beteiligung
an der Auseinandersetzung zu enthalten
und nicht eine weitere Entwicklung des
Konfliktes zu unterstützen».
Mehrere gescheiterte Versuche
Das Treffen zwischen den beiden Kirchenoberhäuptern ist ein Meilenstein in der
Geschichte einer seit 1000 Jahren schwierigen Beziehung zwischen Rom und Moskau. Im Jahr 1054 kam es zum grossen
Schisma in der Christenheit zwischen der
West- und der Ost-Kirche.
Seit 30 Jahren ist ein Gipfeltreffen von
römischem Papst und Moskauer Patriarchen immer wieder im Gespräch. Mehrmals
gab es Geheimplanungen zu solchen Begegnungen, die jedoch stets im letzten
Moment platzten. Nur mit Mühe und in intensiven Gesprächen – insbesondere durch
die Kurienkardinäle Walter Kasper und Kurt
Koch auf katholischer Seite – wurden die
Vorbehalte ein Stückweit ausgeräumt.
kath.ch/Red.
Weltgebetstag 2016
«Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf»
Weltgebetstag von Frauen aus Kuba
Am 4. März treffen sich christliche Frauen
auf der ganzen Welt zum gemeinsamen
Gebet. Frauen aus Kuba haben dieses Jahr
die Liturgie verfasst, in der alle Generationen zu Wort kommen.
Bild: Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V
Jeden ersten Freitag im März wird in der
ganzen Welt der Weltgebetstag (WGT) nach
derselben Liturgie gefeiert. Als vor einigen
Jahren kubanische Frauen verschiedener
christlicher Denominationen beauftragt
wurden, den Gottesdienst für das Jahr
2016 zu erarbeiten, ahnte wohl niemand,
in welch politischem Umbruch das Land
heute stehen würde. Was in der kubanischen Liturgie noch als Gebet und Hoffnung bildlich formuliert wird, scheint sich
nun nach mehr als 50 Jahren zu verwirklichen: Nämlich, dass sich «die Mauern des
(US-amerikanischen) Embargos in Tore verwandeln», die sich öffnen und die Einfuhr
lebensnotwendiger Produkte (wieder) ermöglichen.
Versorgungs-Krise und Emigration
Das bis heute die Geschichte Kubas prägende Ereignis war die Revolution unter
Fidel Castro und seinen Genossen, die
1959 einen Sieg über das damals herrschende diktatorische Regime errangen. In
dessen Folge entstand 1961 der demokratisch-sozialistische Staat Kuba. Während
die USA mit Wirtschaftssanktionen reagierten, wurden die damalige Sowjetunion und
die sozialistischen Ostblockstaaten zu wirtschaftlich und ideologischen Verbündeten.
Mit dem Zusammenbruch des Ostblockes
nach der historischen Wende von 1989 verlor Kuba diese Unterstützung, was zu einer
schweren Versorgungs-Krise führte und für
viele junge Menschen bis heute ein Grund
zur Emigration ist.
Frauen aus vier Generationen
Unter dem Einfluss der marxistisch-leninistischen Ideologie war Kuba bis 1992 ein
atheistischer Staat; seither gilt Religionsfreiheit. In der atheistischen Zeit wuchs
in Kuba eine Generation ohne religiöse
Bildung auf. Und nun
geben Grossmütter,
die trotz Diskriminierung und Repressionen am Glauben
festhielten und sich
zu Gottesdiensten
versammelten, die
biblischen Geschichten und Traditionen
an ihre Enkelinnen
weiter. Im diesjähri-
gen WGT-Gottesdienst lassen die Kubanerinnen Frauen aus vier Generationen zu
Worte kommen. Sie erwähnen nicht nur die
Probleme, die dem Land aus dem Handelsembargo und der damit verbundenen Emigration entstanden, sondern preisen auch die
Vorzüge einer sozialistisch organisierten Gesellschaft: Schulbildung und Studium sowie
ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem
stehen allen Bevölkerungsschichten unentgeltlich offen.
Unterstützung von Projekten
Im Zentrum des Gottesdienstes zum Thema
des Jesus-Wortes «Wer in meinem Namen
ein Kind aufnimmt, nimmt mich auf»
(Mk 9,37) steht die Geschichte von der Segnung der Kinder durch Jesus (Mk 10, 13-16).
Alle sind beauftragt, den Kindern Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu behüten.
Ganz in diesem Sinne ist es, dass es wie jedes Jahr zum WGT-Thema auch eine Vorlage
für die Gestaltung eines Kindergottesdienstes gibt.
Zum Motto des WGTs «informiert beten –
betend handeln» gehört, dass im gemeinsamen Gebet Anteil genommen wird am
Schicksal der Menschen in Kuba und in der
weiten Welt. Das Handeln besteht in der finanziellen Unterstützung von ausgewählten
Projekten im Herkunftsland der Liturgie sowie längerfristigen Engagements in verschiedenen Erdteilen zur Verbesserung der Lebenssituation von benachteiligten Frauen.
WGT Schweiz/Red.
■
Nähere Infos zum WGT 2016 und zu den
Projekten: www.wgt.ch
Hand in Hand
Die junge kubanische Künstlerin Ruth Mariet Trueba Castro, die
das Titelbild gestaltet hat, hat dafür den Rahmen eines Kirchenfensters gewählt. Aus diesem hat man einen Blick auf die Strasse, wo durch Palmen und Eselkarren die kubanische Landschaft
und die alltägliche Arbeit angedeutet sind. Im Zentrum und diagonal über das ganze Bild zu sehen ist die Hand einer weissen
Frau, die die Hand eines dunkelhäutigen Kindes hält, das sie vorwärts zu ziehen scheint. Damit wird veranschaulicht, was die
Frauen in der Liturgie betonen, nämlich dass es für die Zukunft
Kubas von entscheidender Bedeutung ist, dass die verschiedenen Generationen ihren Beitrag dazu leisten oder, anders ausgedrückt, dass sie «Hand in Hand» gehen.
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Inserat · Leserbriefe
Leserbriefe
Im Pastoralraum Schaffhausen-Reiat suchen wir per
1. August 2016 eine/n
Katechetin/
Katecheten
(KIL/RPI) 30 – 50 %
Voraussetzungen:
• Abgeschlossene Ausbildung am Katechetischen bzw.
Religionspädagogischen Institut Luzern (KIL/RPI oder
gleichwertige Ausbildung)
• Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
• Teamfähigkeit und selbstständige Arbeitsweise
• Belastbarkeit und Flexibilität
• Offene, kommunikative Persönlichkeit
• Verankerung im katholischen Glauben
Ihre Aufgaben:
• Bereich Oberstufenunterricht/Firmvorbereitung (Firmung in
der 3. Oberstufe)
• Oberstufenunterricht in allen Stufen (1. bis 3. Oberstufe)
• Projekte & Reisen für Oberstufenschüler (Ausflüge, Exkurse,
Reisen, Firmreise und Weekends)
• Mitarbeit im Oberstufenteam
• Bereich Jugendarbeit
• Mitarbeit in der Ministrantenpastoral und bei bestehenden
Jugendprojekten
• Ausserschulische Angebote für Oberstufenschüler/innen
• Begleitung von Jugendlichen
• Bereich Familienpastoral
• Mitarbeit nach Absprache und Eignung möglich
Es erwarten Sie:
• Eine interessante und abwechslungsreiche Arbeit mit
Jugendlichen
• Eine gute Zusammenarbeit mit unserem Katecheten (RPI)
Marco Martina und dem ganzen Team
• Zeitgemässe Anstellungsbedingungen nach den Richtlinien
der röm.-kath. Kirchgemeinde Schaffhausen
Für Auskünfte wenden Sie sich bitte an:
Urs Elsener, Pastoralraumpfarrer, 052 625 41 08
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte
bis 31. März 2016 an die Abteilung Personal des Bistums
Basel: Baselstrasse 58, 4501 Solothurn oder per E-Mail an
[email protected].
forumKirche Nr. 1, Seite 13: Den Auftrag erfüllen –
Zur personellen Entwicklung im Thurgau
Die Anzahl der kath. Seelsorger im Thurgau wird sich in den nächsten
15 Jahren halbieren, denn es stehen viele Pensionierungen an und
Nachwuchs ist kaum in Sicht. Die Konsequenzen: Straffung des Angebotes an seelsorgerischen Leistungen, bis hin zu Kirchenschliessungen. Die vorwiegend älteren Gottesdienstbesucher haben dadurch weitere Anfahrwege zu den verbleibenden Stützpunktkirchen,
was vermehrt auch zu Kirchenaustritten führen kann (Sammeltransporte oder Kirchensteuersenkungen sind zu diskutieren!).
Mögliche Gegenmassnahmen: Gottesdienste sind der neuen Gesellschaft anzupassen, d. h. so zu gestalten, dass alle Bevölkerungsschichten motiviert werden können, die Kirchengebäude zu
besuchen um hier gemeinsam etwas für Geist, Seele und Körper
zu erleben (Einsatz von modernen Kommunikationsmitteln, spannende und realitätsbezogene Predigten und Vorträge mit Diskussionsmöglichkeiten, aktuelle und zeitgemässe Musik, Gesang,
Tanz usw. und reichhaltige Aperos)!
Diese ausgedehnteren «Begegnungsgottesdienste» könnten einbis zweimal im Monat stattfinden. An den übrigen Sonntagen steht
den Gläubigen bei Bedarf ein vielfältiges religiöses Angebot im TV,
Radio, Internet etc. zur Verfügung!
Gleichzeitig ist auf Bistumsebene unbedingt darauf hinzuwirken,
dass künftig auch Frauen zu vollwertigen Seelsorgerinnen ausgebildet werden können, um der allgemeinen Überalterung und Verknöcherung der ganzen Kirche begegnen zu können.
Urs Thali, Frauenfeld
forumKirche Nr. 3, Seite 3 (News): Als Hetzte gegen Ausländer
missbraucht
Die Interessengemeinschaft Feministischer Theologinnen und die
Frauenkirche Zentralschweiz melden sich zu den sexuellen Übergriffen in Köln zu Wort und sagen: «Sexuelle Gewalt gegen Frauen ist
nichts Neues.» Doch! Diese Art der sexuellen Gewalt gegen Frauen
ist neu. Das gab es von europäischen Männern in dieser Form
nicht. Bis jetzt konnte ich mich als Frau frei bewegen ohne dass
Horden von Männern mich umstellten und mich sexuell belästigten.
Auch wurden keine Kirchen mit Raketen beschossen. Wenn ausgerechnet feministische Frauen die massiven Probleme für Frauen, die
der konservative Islam mit sich bringt, nicht benennen wollen,
grenzt das an Schizophrenie. Es darf nicht sein, dass Europa diese
freiheitlichen Errungenschaften und den respektvollen Umgang miteinander einfach so aufgibt aus einer ideologischen Wunschvorstellung heraus, die mit der Realität nichts zu tun hat.
Nur eine Seite weiter im Forum ist die Karte abgebildet, wo überall
Christen verfolgt werden. Wahrscheinlich sähe die Karte auch ähnlich aus, wenn es um Gewalt gegen Frauen ginge. Wenn hier in Europa weiter weggeschaut wird und jene verhetzt werden, die die
Probleme ansprechen, kann bald auch Europa auf die Karte aufgenommen werden. Schon jetzt sind Christen und Frauen in den
Flüchtlingsunterkünften in Deutschland nicht mehr sicher. Natürlich
hat das mit der Einwanderung von ca. einer Million junger muslimischer Männer zu tun. Schon gab es für Frauen in Mainz an der
Fastnacht Räume zum Schutz vor Schutzsuchenden!
Anne Seiterle, Schaffhausen
8
forumKirche | 5-2016
Bild: © Nikodemus Löffl
Kunst + Glauben
Nikodemus Löffl
Treibholz, 2013
Pappelholz, 34 Ruder
zu je 440 cm
Rudern oder treiben?
Grosse Holzruder liegen wie angeschwemmt
im Raum. «Treibholz» nennt der Künstler
Nikodemus Löffl seine Installation. Die 34
grob bearbeiteten Holzruder sind aus einem
einzigen Pappelstamm gesägt. Die Diskrepanz zwischen den vereinsamten Rudern
und dem Werktitel laden ein, über unser Tun
und dem, was mit uns geschieht, nachzudenken. Die Hölzer fragen als Ruder, was
wir aus eigenem Antrieb machen können
und müssen. Als Treibholz können sie auf
die verschiedensten Strömungen in unserer
Welt aufmerksam machen, die mächtiger
sind als wir und uns gegebenenfalls das
Ruder aus der Hand zu reissen vermögen.
Auch wenn die wenigsten von uns in ihrem
Alltag Ruder verwenden, so sind sie doch
sprichwörtlich in unserem Mund gegenwärtig. Wenn wir bei einer Sache nicht vorwärts kommen, so «rudern» wir vergeblich,
umgekehrt «legen wir uns in die Riemen»,
wenn wir uns anstrengen und vorwärts
kommen wollen. In ihrer Menge erzählen
die Ruder von aufeinander abgestimmten
Bemühungen, von Ausdauer und Rhythmus,
die es braucht, um gemeinsame Ziele zu er-
reichen. So sind sie auch in der gegenwärtigen Völkerflucht aus Syrien beim Weg
über das Wasser überlebenswichtig. Denn
wer kein Ruder mehr hat, ist steuerlos der
Strömung und dem Wind ausgesetzt und
wird zu Treibgut.
Vorausschauende Überlegungen können
helfen, Abläufe und Entwicklungen im Blick
und im Griff zu behalten: In welchen Lebensphasen und Entscheidungen ist es
entscheidend, dass ich die «Ruder» in der
Hand behalte? Wo ist es wichtig, dass ich
hochkonzentriert bei der Sache bin, damit
ich eine Arbeit erfolgreich und termingerecht abliefern kann? Welche Vorsichtsmassnahmen ergreife ich, um in meinen
«Unternehmungen» nicht «Schiffbruch» zu
erleiden? Nehme ich meine Verantwortung
für Mitmensch und Schöpfung wahr, und
setze ich mich mit allen mir zur Verfügung
stehenden Kräften für das Erreichen der
Ziele ein? Bin ich bereit, die Mühen auf
mich zu nehmen, auch mal gegen den
Strom oder den Wind zu rudern? Oder lasse ich mich lieber träge in den wirtschaftlichen, technischen, sozialen, politischen
Strömungen treiben, welche unsere Lebensformen beeinflussen und unmerklich
verändern? – Was auch immer: Ich bin
gefragt!
Das Reinhold Niebuhr zugeschriebene Gelassenheitsgebet mag uns vielleicht helfen,
eine gute Balance zwischen dem selbstund dem fremdbestimmten Vorwärtskommen zu finden, mich zu engagieren als
auch das Unveränderliche annehmen zu
können: «Gott, gib mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern
kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom
anderen zu unterscheiden.»
Patrik Scherrer
■
Die Installation «Treibholz» ist bis
11. März in der Dreifaltigkeitskirche
in Konstanz zu sehen.
forumKirche | 5-2016
9
Kirchenmusik · Kirche ohne Grenzen – Kroatisch
Groovender Klang, der begeistert
«Gott schützt
Bekannter Liedermacher zu Gast in Schaffhausen
Familie Karatović berichtet üb
«Ein Licht in dir geborgen» ist eines seiner
Lieder, das unter die Haut geht. Die Rede
ist von Gregor Linßen, Musiker und Komponist aus Neuss (D), der wesentlich zur
Popularität der Neuen Geistlichen Lieder
(NGL) beigetragen hat. Linßen leitet am
2. April einen Sing-Workshop in Schaffhausen, der mit einem Gottesdienst endet.
Nicht immer gelingt es den Menschen, alles so durchzuführen, wie sie es geplant
haben. Wenn eine schwierige Situation
aufkommt, fragt man sich oft: «Wieso passiert das gerade uns?» Dies war jedoch
nicht der Fall bei Familie Karatović aus
Kroatien. Als im Mai 2015 beim dreijährigen David ein gefährlicher Hirntumor diagnostiziert wurde, setzten die Eltern alle
Hebel in Bewegung, um ihrem Sohn eine
normale Kindheit zu ermöglichen und ihn
von dieser Krankheit heilen zu lassen.
Kirche ohne Grenzen durfte den Heilungsprozess mit den Eltern näher mitverfolgen.
zieren erlebt er die beste Möglichkeit, sich
aktiv an Gottesdiensten zu beteiligen. Und
dies ist ihm wichtig. Denn es reizt ihn
schon als jungen Menschen, sich mit «dem
unvorstellbar Ganzen, das wir Gott nennen»
auseinanderzusetzen.
Sprache vor Musik
Mit 19 Jahren beginnt Gregor Linßen geistliche Texte zu vertonen, zwei Jahre später
auch eigene Liedtexte zu schreiben. «Die
Sprache ist für mich der Ausgangspunkt für
eine Komposition, denn die Sprachmelodie
und der Sprachrhythmus legen die Bedeutung fest. Die Abfolge der Tonhöhen ist
nachrangig.» Diese Führung der Sprache
gegenüber der Melodie entwickelt sich zum
Markenzeichen seiner Kompositionen. Und
dies wirkt sich auch auf sein Schaffen aus:
«Ein Lied ist fertig, wenn ich aus dem Text
die immanente Melodie und den immanenten Rhythmus herausgefiltert habe. Danach
ist das Arrangement eine Art Handwerk.»
Die Bandbreite musikalischer Vorbilder von
Gregor Linßen ist gross. Sie reicht von
Mozart und Dvorak über Paul Simon bis hin
zu Peter Gabriel und Sting. In geistlicher
Hinsicht ist für ihn vor allem der heilige
Franziskus eine wichtige Leitfigur.
Bild: Barthel Schölgens
Gregor Linßen ist vor allem dort gefragt, wo
viele engagierte Christen miteinander singen und Gottesdienst feiern: an Ministranten-Wallfahrten, Weltjugendtagen und Kirchentagen. Seit 1996 ist der diplomierte
Toningenieur als Dozent für NGL an der
Kirchenmusikschule Essen tätig.
Erste Kontakte mit der Liturgie hat Linßen
bereits als kleiner Junge, als er an Kindergottesdiensten teilnimmt, die seine Mutter
mit vorbereitet. Mit sechs Jahren beginnt er
Blockflöte zu lernen und singt im Kinderchor, mit elf Jahren erhält er QuerflötenUnterricht. «Ich habe nur auf den Augenblick gewartet, dass ich alt genug für den
Jugendchor war», erzählt er. Schliesslich erfüllt sich sein grosser Traum. Es ist genau
die Zeit, in der Jugendchöre boomen und
die NGL aufkommen. Im Singen und Musi-
Begeistert feiern
Der Glauben ist für Gregor Linßen nichts
Fixes. Er versteht ihn als stetige Auseinandersetzung mit der Wahrheit und die Suche nach ihr. Musik könne bei dieser Suche
ein wichtiger Impuls sein: «Ich freue mich,
wenn meine Texte Aktionskärtchen sind,
die den Singenden zur Auseinandersetzung
mit dem Vorbild Jesus von Nazareth bringt.»
Auch beim Workshop am 2. April steht der
Glauben im Mittelpunkt. «Wir wollen einen
Gottesdienst feiern. Damit das begeisternd
gelingt, setzen wir uns sowohl mit den Texten der Lieder auseinander wie auch mit
der musikalischen Form», sagt Gregor
Linßen. Es gelte Gemeinsamkeiten zwischen Sprechen und Singen herauszufinden. Dafür habe er die Vokaltechnik «Perkussives Singen» entwickelt, die er im
Workshop vermittle: «Ziel ist ein groovender Chorklang, der die Zuhörer begeistert,
im besten Fall zum Mitsingen bringt.» Zum
Gottesdienst sind alle herzlich eingeladen.
Detlef Kissner
Gregor Linßen (49) möchte mit seinen Liedern
zum Nachdenken anregen.
10 forumKirche | 5-2016
■
Nähere Infos zum Workshop auf Seite 14
Frau Karatović, wie und wann haben Sie von
der Krankheit Ihres Kindes erfahren?
Kurz vor Davids drittem Geburtstag wurde
er sehr krank. Da er sich mehrmals am
Tag übergeben musste, brachte ich ihn
schnellstmöglich ins Krankenhaus. Die Kinderärztin teilte uns dort jedoch mit, dass
es sich nur um eine Magendarmgrippe
handle und wollte keine weiteren Untersuchungen unternehmen. Meine mütterliche
Intuition liess mir jedoch keine Ruhe, sodass ich eine Computertomographie verlangte. Ich spürte, dass sein Puls immer
schwächer wurde und übte Druck auf die
Ärztin aus, sodass sie eine Untersuchung
einleiten musste. Anhand der Resultate erkannten die Neurologen sofort, dass es
sich um einen bösartigen und äusserst aggressiven Tumor handelte und David auf
der Stelle operiert werden musste. Es folgten weitere Operationen, Chemotherapien
und Bestrahlungen.
Herr Karatović, wie ist Ihr Sohn mit dieser
schweren Krankheit zurechtgekommen?
Alle wunderten sich, wie gut unser Junge
die Therapien durchstehen konnte. Bereits
nach kurzer Zeit konnte er essen, im
Schneidersitz sitzen oder gar mit Legoklötzchen bauen. Deshalb erlaubten auch wir
uns niemals, auf negative Gedanken zu
kommen. Wir wollten auch nie weinen, sondern so viele glückliche Momente mit ihm
erleben wie dies nur möglich war.
Was gab Ihnen die Kraft, diesen schwierigen Lebensabschnitt durchzustehen?
Meine Frau und ich haben bereits in der Kindheit gelernt, stets auf die Kraft des Allmächtigen zu vertrauen. Ausserdem wussten wir,
dass jeder Mensch sein eigenes Kreuz zu
tragen hat und Gott dadurch herausfinden
Kirche ohne Grenzen – Kroatisch
Bilder: zVg
uns»
er ihren krebskranken Sohn
Davids Schwester Katarina (5) unterstützt ihren
kranken Bruder wo es nur geht.
möchte, wie stark wir an ihn glauben. Wir haben Gott nie darum gebeten, dass er David
wieder heilt. In unseren Gebeten übergaben
wir aber alles in Gottes Hände. Das einzige
worum wir ihn gebeten haben, war, dass er
David vor starken Schmerzen und grossem
Leid verschonen solle. Nur schon die Tatsache, dass wir die Chance bekommen haben
mit unserem Sohn diese Krankheit zu bekämpfen, machte uns glücklich. Wie auch
immer die Situation enden würde, wir waren
immer dazu bereit, den Willen des Herrn bedingungslos hinzunehmen.
Familie Karatović ist mit ihrem Sohn David in die Schweiz gekommen, damit er am Paul Scherrer
Institut in Villigen (AG) geheilt wird.
«Bog je s nama i on nas čuva»
Obitelj Karatović iz Hrvatske govori o borbi s rakom od kojeg
boluje njihov sin David
Često se u životu nađemo u neplaniranoj teškoj situaciji te se onda pitamo:
«Zašto se to baš nama događa?» U
svibnju 2015. malom Davidu, koji ima tri
i pol godine, dijagnosticiran je zloćudni
tumor na mozgu, koji se vrlo agresivno
razvijao. Kirche ohne Grenzen saznala je
o terapijama i operacijma u razgovoru s
roditeljima maloga borca.
Was möchten Sie Menschen mitteilen, die
sich in einer ähnlichen Situation befinden?
In dieser schwierigen Zeit haben wir viele
Menschen kennengelernt, die gleiche Torturen durchlebten. Der Austausch mit ihnen
stärkte uns und gab uns die Kraft, nicht aufzugeben. Ein Mann sagte zu uns: «Wir Menschen sind wie Nägel. Der Allmächtige hängt
Bilder an uns, um zu sehen, wie viele wir tragen können.» Er wollte damit sagen, dass
Gott einen Plan für jeden von uns hat und uns
nur so viele Lasten aufbürdet, wie wir auch
wirklich tragen können. Man darf einfach nie
das Vertrauen zu ihm verlieren, denn er
weiss, was das Beste für jeden von uns ist.
Katarina Dujmović (24)
ist Lehrerin und wohnt in
Schaffhausen.
Ursprünglich stammt sie
aus Kroatien.
Bild: zVg
Interview und Übersetzung: Katarina Dujmović
«U početku nismo ni slutili da se radi nečemu tako strašnome. Nekoliko dana prije
svog trećeg rođendana David je povraćao
nekoliko puta na dan, te sam ga hitno odvezla u bolnicu. Pedijatrica je stalno tvrdila
da se radi samo o stomačnoj gripi te da se
vratimo kući, ali ja se nisam dala zaustaviti» prepričava gospođa Karatović. CT snimak ustanovio je da je u pitanju agresivni
tumor jako rijetke vrste. David je istog dana po prvi put operiran, nakon čega su slijedile kemoterapije, presađivanje matičnih
stanica te na kraju liječenje protonskim
zračenjem u Švicarskoj.
«Naš David je tijekom cijelog procesa liječenja bio doista jak. Nedugo nakon opera-
cije mozga već je mogao normalno jesti,
slagati Lego kockice i raditi druge stvari, za
koje je inače potrebno puno duže vrijeme
oporavka» – govori gospodin Karatović.
Stav i ponašanje malog borca nikada im
nisu dopuštali da se prepuste negativnim
osjećajima ili očaju. Vjera im je uvijek bila
jaka, ali nikada nisu molili Boga da izliječi
Davida. Vjerovali su da je sve što se događa Božja volja i da je ova situacija bolesti
križ koji im je Svevišnji Bog dodijelio. Jedino su Boga molili da njihov mali anđeo ne
pati previše i da ga ne boli.
U udruzi «Krijesnica» u Zagrebu upoznali
su mnoge ljude koji se nalaze u sličnoj situaciji kao što je njihova. Jedan čovjek dao
im je dobar savjet koji žele podijeliti sa svima kojima je teško, a to je da smo mi ljudi
kao čavli. Bog na nas objesi slike, koje su
u stvarnome životu naši križevi i naše
patnje. Nikada nam neće dati previše
patnje, nego samo onoliko koliko možemo
podnijeti. Zato nikada ne smijemo izgubiti
vjeru u Njega, jer on zna što je najbolje za
svakoga od nas.
forumKirche | 5-2016 11
Kirche Schweiz
Vermittler zwischen Kunst und Kirche
Bild: Reto Friedmann
Porträt der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft
Die Gesellschaft möchte die zeitgenössische Kunst in sakralen Räumen fördern:
Hörspiel-Installation von «Blablabor» mit Reto Friedmann.
Seit 1924 gibt es die Schweizerische
St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche
(SSL). Der Verein mit rund 300 Mitgliedern
sieht sich als lebendiges Netzwerk von
Menschen, die sich in den Bereichen
Kunst, Architektur und Religion bewegen.
Beratungen bei Renovierungen oder künstlerischen Ausstattung von Kirchen sind nur
einige der Angebote der SSL.
Die Kartause Ittingen als Austragungsort
für die nächste Generalversammlung ist für
Präsidentin Veronika Kuhn eine treffende
Wahl. An diesem Ort bearbeitete der Vorstand der SSL das Thema Stille und widmete ihr Jahrbuch 2015/2016 diesem Thema. Denn gerade in Ittingen lebten die
Kartäusermönche bis ins 19. Jahrhundert
in absoluter Stille und Besinnung. Ausserdem ist die Kartause nicht nur ein ehemaliges Kloster mit einer prächtigen Rokokokirche, sondern sie beherbergt auch das
Kunstmuseum des Kantons Thurgau. «Ein
idealer Ort für unseren Anlass», sagt
Veronika Kuhn. Seit 2013 präsidiert die
Kunsthistorikerin, die heute als freischaffende Kunstvermittlerin tätig ist, den Verein. Sie habe sich schon länger mit Kunst
12 forumKirche | 5-2016
und Spiritualität befasst und sei so auf die
SSL aufmerksam geworden.
Schöpfung als labiles Gleichgewicht
Am 12. März präsentiert Radiokünstler
und SSL-Mitglied Reto Friedmann aus
Neunkirch die Hörspiel-Installation «Radio_1-7_ordnen», welche er zusammen
mit Annette Schmucki unter dem gemeinsamen Namen «Blablabor» erarbeitet hat.
Zugrunde liegt die Schöpfungsgeschichte
aus Genesis 1,1-2.4a. Gemäss Beschreibung des Hörspiels werden geformte und
ungeformte Töne, bestehend aus Worten,
Gesang und Instrumenten, zu sieben –
analog den sieben Schöpfungstagen –
verschieden langen Loops zusammengefasst. Via UKW-Radiosender gelangen die
Loops in den Äther und über Lautsprecher
von Kofferradios zurück in die Kirche. Das
zentrale Wort des Hörspiels lautet «ordnen», welches etymologisch, klanglich und
assoziativ «ausgefaltet» und zu Gedichten, Wortlisten, Melodien und Rhythmen
verarbeitet wird. Die Schöpfung wird als
labiles Gleichgewicht zwischen Ordnung
und Tohuwabohu verstanden. Dabei werden auch Unzulänglichkeiten der Geräte
bewusst miteinbezogen. Die HörspielInstallation ist in der Klosterkirche Kartause Ittingen von 11.00 bis 17.00 Uhr
öffentlich zugänglich.
■
Fachpersonen als Jurymitglieder
Das grosse Potential der Gesellschaft liegt
in der Kompetenz ihrer Mitglieder: hier treffen Menschen aus den Disziplinen Kunst,
Architektur und Religion zusammen. Auch
im Vorstand sind die wichtigsten Fachdisziplinen vertreten. Diese Fülle an schöpferischem Wissen nutzt die Gesellschaft, um
kirchliche oder staatliche Behörden sowie
private Institutionen zu beraten und zu begleiten, wenn es z. B. um den Bau oder die
Renovation von kirchlichen, religiösen und
interreligiösen Räumen geht. Ein konkretes
Beispiel dafür ist der neue Altarbereich in
der Kathedrale St. Gallen, bei dessen Neugestaltung ein Mitglied der SSL als Jurymitglied fungierte. Veronika Kuhn erklärt: «Oft
sind gerade kleine Kirchgemeinden überfordert, wenn es um eine Veränderung in einem kirchlichen Raum geht.» Hier kann
eine Fachperson, die idealerweise von Anfang an miteinbezogen wird, hilfreich sein.
Es sei immer wieder erstaunlich, welch intensive Diskussionen eine Veränderung an
oder in der Kirche – sei es eine neue Farbe
Nähere Info zur Lukasgesellschaft
und zum Jahrbuch 2016:
www.lukasgesellschaft.ch
oder eine Versetzung einer Marienstatue –
auch bei Kirchenfernen auslösen könne.
Zeitgenössische Kunst fördern
Nicht nur bei baulichen Massnahmen steht
die SSL beratend zur Seite. «Wir wollen in
den sakralen Räumen auch zeitgenössische
Kunst fördern», sagt Kuhn. Dies ermögliche
einen neuen Zugang und ein neues Publikum. Die SSL nutzt deshalb ihre Versammlung auch dazu, einen Kunstschaffenden der
Region näher vorzustellen. In diesem Jahr
wird der Radiokünstler Reto Friedmann eine
Hörspiel-Installation in der Kirche präsentieren, die öffentlich zugänglich ist (siehe Kasten). Für Veronika Kuhn ein spannendes Beispiel, wie moderne Kunst in einer üppigen
Rokokokirche integriert werden kann.
Claudia Koch
Aus dem Bistum · Ökumene
Vom Tod zum Leben
Was mich bewegt: ein Beitrag von Denis Theurillat
«Haben Sie sich nicht getäuscht? Sollte es
nicht heissen ‹Vom Leben zum Tod›?» Nein,
antwortete ich. Nein, ich habe mich nicht
getäuscht. Ich bleibe dabei: vom Tod zum
Leben.
Es ist wahr, es drängen sich immer wieder
Gründe auf, an der Botschaft «vom Tod zum
Leben» zu zweifeln. Denn so viele Nachrichten künden jeden Tag von der brutalen Realität des Leidens: Opfer des Terrorismus,
Flüchtlinge, deren Schiffe kentern, zahllose
Menschen, die unter Hunger und Durst leiden, Bevölkerungen, die wegen des Krieges
dezimiert werden. Aber auch Schicksale,
die Einzelpersonen und Familien bedrohen:
Drogensucht, Alkoholismus, Konflikte und
Gewalt, Einsamkeit und Isolierung. All dieses Leid in allen möglichen Formen: Welch
düsteres Bild! Vom Leben zum Tod.
Aber ich insistiere: «Vom Tod zum Leben!»
Ich meine damit jene Bewegung des Le-
weisen den Weg des Menschen vom Tod
zum Leben. Ich denke zum Beispiel an das
Fastenopfer und Brot für alle.
bens, welche den Menschen aufrecht erhält! Genau darum geht es in der Botschaft
von Papst Franziskus zur Fastenzeit 2016.
Es handelt sich um einen Appell an das Leben, wenn er schreibt: «Die leiblichen und
geistigen Werke der Barmherzigkeit erinnern uns daran, dass unser Glaube sich in
konkreten Handlungen niederschlägt, deren Ziel es ist, unserem Nächsten an Leib
und Geist zu helfen und nach denen wir
einst gerichtet werden: den Nächsten zu
speisen, zu besuchen, zu trösten und zu erziehen.» Welch strahlendes Bild: Vom Tod
zum Leben.
Nein, ich täusche mich nicht. Ich bin sicher,
dass das Leben stärker ist als der Tod. Ich
fordere Sie, liebe Leserinnen und Leser,
auf, im Glauben diese Überzeugung zu teilen. Ich glaube, dass wir vom Tod zum Leben übergehen. Christus hat uns den Weg
gezeigt. Durch seine Auferstehung hat er
den Tod zerstört und das Leben erstrahlen
lassen: Ostern!
Ich wünsche Ihnen einen guten Weg hin zu
Ostern.
Solche Worte ermutigen uns, uns nicht
unterkriegen zu lassen von all den unzähligen Tendenzen, die «das Leben sterben lassen» wollen. Sie ermutigen uns im Gegenteil dazu, alle positiven Bewegungen
anzuerkennen, welche «den Tod leben lassen». So viele Aktionen von Menschen im
Alltag oder von zahlreichen Institutionen
+ Denis Theurillat
Weihbischof des
Bistums Basel
«komm ’rüber»
Bild: zVg
Vielfältiges Programm beim Bodensee-Kirchentag
Mit dem Motto «komm ’rüber» laden Christen nach Konstanz und Kreuzlingen ein, Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zu entdecken
und zu erleben. Dort wird vom 24. bis 26.
Juni der 17. Internationale Ökumenische
Bodensee-Kirchentag stattfinden.
Das Motto spielt einerseits auf das Konstanzer Konzilsjubiläum an. Über 60'000
kirchliche und politische Würdenträger kamen vor 600 Jahren nach Konstanz, berieten drängende kirchliche, religiöse und politische Fragen und überwanden mit der
Papstwahl das grosse abendländische
Schisma. Angelehnt an die Apostelge-
schichte (16,9) greift «komm ’rüber» das
Thema «Grenzen überschreiten und Grenzen
überwinden» auf. Die Flüchtlingsfrage wird dabei unter verschiedenen Gesichtspunkten genauso in Blick genommen wie die spirituelle
und persönliche Dimension des Themas.
Der Bodenseekirchentag startet am Freitagabend im «Konstanzer Konzil» mit einem Vortrag von Margot Käßmann: «2017 – Was gibt
es da zu feiern?» Das Programm am Samstag mit über 150 Veranstaltungen in elf Themenbereichen bietet Workshops, Foren und
(Podiums-) Gespräche sowie Kunst, Kultur
und Ausstellungen. Auf dem Markt der Möglichkeiten im Pfalzgarten präsentieren sich
60 kirchliche und gesellschaftliche Initiativgruppen, Verbände und Institutionen. Das musikalische Angebot reicht von der klassischen
katholischen Orchestermesse über Posaunen- und Gospelchöre bis zur christliche Popmusik und einem Singer/Songwriter-Projekt.
An ökumenische und konfessionelle Gottesdienste (u. a. «Go Special», ökumenischer Familiengottesdienst, orthodoxe göttliche Liturgie) am Sonntagmorgen schliessen sich
verschiedene Matineen unter anderem mit
Heiner Geißler an, bevor der Kirchentag am
Sonntagnachmittag zu Ende geht.
Der Bodenseekirchentag will sich offen und
modern, aber auch gegründet in den verschiedenen Traditionen, zeigen und lädt ein
zum Anregenlassen und Diskutieren, zum
Gespräch über Gott und die Welt, zum
Feiern und Beten. Das Programmheft gibt
es in Kürze online unter www.bodenseekirchentag.de und im Kirchentagsbüro
(T 0049 7531 906215,
[email protected]).
Kirchentagsbüro/Red.
forumKirche | 5-2016 13
Kurse · Tagungen
Peace Watch Switzerland
Benediktinergemeinschaft
Kloster Fischingen
■ Infonachmittag
Begleiten und schützen als Menschenrechtsbeobachter/in in Guatemala,
Honduras, Kolumbien, Mexiko, Israel/
Palästina und Kenia.
Datum:
5. März, 13.30 bis 16.30 Uhr
Ort:
Universität Zürich, Hauptgebäude, Raum KO2-F-172,
Rämistr. 71, Zürich
Auskunft:
bei www.peacebrigades.ch
■ Meditation – Sitzen in der Stille für Frauen
Mit westlicher Zenmeditation.
Datum:
12. März, 8.30 bis 17.00 Uhr
Ort:
Kloster Fischingen
Leitung:
Bertold Albus
Kosten:
60 CHF
Anmeldung: bei www.benediktiner-stille.ch
Bildungshaus Stella Matutina
Katholische Kirchgemeinde St. Johannes
Romanshorn
Singgruppe St. Peter Schaffhausen
■ Chorworkshop mit Gregor Linßen
Ein Workshop und Gottesdienst mit Gregor
Linßen, einer der bedeutendsten Komponisten geistlicher Musik im deutschsprachigen
Raum.
Datum:
2. April, 9.30 bis 17.30 Uhr
Ort:
Kath. Pfarreizentrum St. Peter,
St.-Peter-Str. 11, Schaffhausen
Leitung:
Gregor Linßen
Kosten:
20 CHF, zzgl. 5 CHF Notenpfand
Anmeldung: bis 12. März bei
[email protected]
■ Dekorieren – umweltfreundlich und
originell
Kursabend mit einer Floristin für das dekorative Gestalten mit saisongerechten und
umweltfreundlichen Materialien.
Datum:
7. März, 19.00 Uhr
Ort:
Johannestreff, Hafenstr. 48a,
Romanshorn
Leitung:
Yvonne Saurer
Kosten:
50 CHF inkl. Material
Anmeldung: bei sekretariat@
kathromanshorn.ch
Bild: Wikimedia Commons
■ Der Auferstehung entgegen gehen
Das Ostergeheimnis in der Gemeinschaft
der Baldegger Schwestern feiern.
Datum:
24. bis 27. März
Ort:
Bildungshaus Stella Matutina,
Zinnenstr. 7, Hertenstein
Leitung:
Sr. Beatrice Kohler
Kosten:
EZ 109 bis 129, DZ 93 bis
109 CHF pro Tag, Festtagspauschale 70 CHF
Anmeldung: bis 21. März bei info@
stellamatutina-bildungshaus.ch
Katholische Landeskirche
Kloster Baldegg
■ HerbergeFest – Ostern
Gemeinsam auf Ostern zugehen
Miteinander die Liturgie der Kar- und Ostertage erleben.
Datum:
24. bis 27. März
Ort:
Klosterherberge,
Alte Klosterstr. 1, Baldegg
Leitung:
Sr. Katja Müller
Kosten:
362 bis 428 CHF
Anmeldung: bis 16. März
bei [email protected]
Thurgauische Arbeitsgruppe
für Behinderte
Bild: TAB
■ Teilete – Brunch
Die Gäste bringen das Essen für den gemeinsamen Brunch selber mit. Anschliessend findet um 13.00 Uhr die ordentliche
Jahresversammlung statt.
Datum:
20. März, ab 11.00 Uhr
Ort:
Restaurant Frohsinn,
Wilerstr. 12, Weinfelden
Musik:
Dominik Anliker, Saxophon
hurgau
Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung
■ Das alte Testament – kein Buch mit
sieben Siegeln
Der Glaubenskurs richtet sich an Interessierte, die mehr über das Christentum und
seine Ursprünge erfahren möchten.
Datum:
14., 21. und 28. April,
19. und 26. Mai,
2., 9., 16., 23. und 30. Juni
Zeit:
Vormittags: 9.00 bis
11.15 Uhr in Frauenfeld
Abends: 19.15 bis 21.30 Uhr
in Weinfelden
Leitung:
Bruno Strassmann
Kosten:
90/100 CHF
Anmeldung: bis 31. März bei [email protected]
Katholischer Frauenbund
Schaffhausen
Sonntagslesungen
■ Kubanische Nachlese zum
Weltgebetstag 2016
Eine kulinarische Reise durch Kuba,
begleitet von literarischen Leckerbissen.
Datum:
30. März, 19.00 Uhr
Ort:
Pfarreizentrum St. Maria,
Antoniussaal, Schaffhausen
Leitung:
Ursula Agethen
Kosten:
10 CHF
Anmeldung: bis 23. März bei
[email protected]
14 forumKirche | 5-2016
28. Februar – 3. Fastensonntag
Erste Lesung: Ex 3,1-8a.10.13-15
Zweite Lesung: 1 Kor 10,1-6.10-12
Evangelium: Lk 13,1-9
6. März – 4. Fastensonntag
Erste Lesung: Jos 5,9a.10-12
Zweite Lesung: 2 Kor 5,17-21
Evangelium: Lk 15,1-3.11-32
Gottesdienste an den Wochenenden · Filmtipp
Gottesdienste im Kanton Thurgau
SAMSTAG/SONNTAG 27./28. FEBRUAR 2016
Aadorf So 10.45 Oekum. Gottesdienst Altnau So 10.30 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.30 Oekum. Gottesdienst Au So 11.00 Eucharistiefeier Basadingen So 8.45 Eucharistiefeier Berg So 9.30 Eucharistiefeier, 17.30
Kreuzwegandacht Bettwiesen So 10.00 Eucharistiefeier Bichelsee So 10.30 Oekum. Familiengottesdienst Bischofszell So 10.00 Eucharistiefeier Buch Sa
19.00 Eucharistiefeier Bürglen Sa 18.00 Eucharistiefeier Bussnang So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Mehrzweckhalle Hohenalber) Diessenhofen So 10.30
Eucharistiefeier Dussnang So 10.30 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst Ermatingen So 10.30 Oekum. Gottesdienst
Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Oekum. Gottesdienst Felben-Wellhausen So 10.00 Oekum. Gottesdienst Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 9.30 Eucharistiefeier, 9.45 Eucharistiefeier (Spital) Gachnang So 10.30 Eucharistiefeier Güttingen So 9.00
Eucharistiefeier Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz So 19.30 Gottesdienst Horn So 10.30 Oekum. Gottesdienst Hüttwilen So 9.00 Eucharistiefeier Insel Werd So 19.30 Eucharistiefeier Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, So 11.00 Eucharistiefeier Lommis So
10.00 Oekum. Gottesdienst (evang. Kirche) Mammern Sa 18.00 Eucharistiefeier Matzingen So 10.00 Oekum. Gottesdienst Münchwilen So 10.00 Oekum.
Wortgottesfeier (evang. Kirche) Müllheim So 10.00 Familiengottesdienst, 17.00 Kreuzwegandacht Münsterlingen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 9.00
Evang. Gottesdienst (Spital), 10.00 Evang. Gottesdienst (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn Sa 18.30 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00
Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Eucharistiefeier Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier Sitterdorf So 10.00 Wortgottesfeier
Sommeri Sa 16.00 Eucharistiefeier, So 9.00 Eucharistiefeier, 19.15 Kreuzwegandacht St. Pelagiberg Sa 18.00 Eucharistiefeier Steckborn So 9.30 Eucharistiefeier Stein am Rhein So 10.30 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.15 Eucharistiefeier Sulgen So 10.00 Eucharistiefeier Tägerwilen So 10.30 Oekum.
Gottesdienst Tänikon Sa 18.00 Eucharistiefeier Thundorf So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Gemeindesaal) Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So
9.00 Familiengottesdienst Uesslingen Sa 19.00 Oekum. Gottesdienst Wängi So 9.30 Eucharistiefeier Warth So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Mehrzweckhalle) Weinfelden Sa 17.15 Eucharistiefeier, So 10.30 Oekum. Gottesdienst Welfensberg Sa 19.45 Gottesdienst Wertbühl Sa 18.15 Gottesdienst Wuppenau So 10.30 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst (Klinik)
SAMSTAG/SONNTAG 5./6. MÄRZ 2016
Aadorf So 10.00 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier
Au So 11.00 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Eucharistiefeier, So 10.00 Oekum. Gottesdienst (evang. Kirche) Bettwiesen Sa 18.00 Eucharistiefeier
Bichelsee So 10.30 Eucharistiefeier Bischofszell So 10.00 Eucharistiefeier Bürglen So 10.30 Oekum. Gottesdienst Diessenhofen So 10.30 Eucharistiefeier Dussnang So 9.00 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 GottesdienstErmatingen So 9.00 Eucharistiefeier Eschenz So 10.30 Eucharistiefeier Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Eucharistiefeier Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So
10.30 Eucharistiefeier Gachnang So 9.00 Eucharistiefeier Güttingen So 11.15 Oekum. Gottesdienst Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz So 9.00 Gottesdienst Herdern Sa 19.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Oekum. Gottesdienst Homburg So 9.00 Eucharistiefeier Horn So 11.00 Eucharistiefeier Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, So 11.00 Eucharistiefeier Landschlacht So 11.15 Eucharistiefeier Langrickenbach So 10.00 Gottesdienst Lommis Sa 19.30 Eucharistiefeier Mammern Sa 18.00 Eucharistiefeier Matzingen Sa 18.00 Eucharistiefeier Münchwilen So
10.00 Eucharistiefeier, 19.00 Versöhnungsfeier Müllheim So 10.00 Gottesdienst, 17.00 Kreuzwegandacht Münsterlingen Sa 18.00 Gottesdienst, So 9.00
Eucharistiefeier (Spital), 9.30 Gottesdienst, 10.00 Eucharistiefeier (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 10.30 Gottesdienst
Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Firmung Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier Sitterdorf Sa 18.00 Eucharistiefeier Sommeri So 10.30 Eucharistiefeier, 19.15 Kreuzwegandacht Steckborn So 9.30 Wortgottesfeier Sulgen Sa 18.00 Wortgottesfeier
Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tänikon Sa 18.00 Eucharistiefeier Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 10.30 Eucharistiefeier, 16.00 Krankensalbungsfeier (Kapelle Sunnewies) Wängi So 9.30 Wortgottesdienst Weinfelden Sa 17.15 Eucharistiefeier, So 10.00 Eucharistiefeier Welfensberg So 19.30
Gottesdienst Wertbühl So 10.30 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst (Klinik)
Anderssprachige Gottesdienste
SAMSTAG/SONNTAG 27./28. FEBRUAR 2016
Albaner-Mission So 13.00 St. Nikolaus Frauenfeld Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 16.45 Bruder Klaus Diessenhofen, 18.30 St. Johannes Weinfelden, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn Sa 17.45 Michaelskapelle
Bischofszell, 19.00 St. Peter und Paul Sulgen, So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.30 St. Martin Arbon Kroaten-Mission Sa 19.00 St. Peter Schaffhausen,
So 12.00 Klosterkirche Münsterlingen, 19.00 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission So 9.00 St. Stefan Kreuzlingen, 10.30 Michaelskapelle Bischofszell Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 9.30 St. Galluskapelle Arbon, 11.00 Pfarreisaal Amriswil Ungarn-Mission So 17.00 St. Maria
Schaffhausen
SAMSTAG/SONNTAG 5./6. MÄRZ 2016
Albaner-Mission So 13.30 St. Nikolaus Wil Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 18.30 St. Johannes Weinfelden, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.30 St. Martin Arbon Kroaten-Mission
Sa 19.00 St. Martin Arbon, So 9.30 Klosterkirche Münsterlingen, 11.45 Klösterli Frauenfeld, 17.00 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission Sa 19.00
Klösterli Frauenfeld Slowenische Mission So 10.00 St. Stefan Amriswil Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 10.30 Klösterli Frauenfeld,
12.00 St. Stefan Kreuzlingen
Bild: Praesens Film SG
Filmtipp
Spotlight
Der neue Chefredaktor des Boston Globe,
Marty Baron, trommelt 2001 ein investigatives
Team aus Reportern zusammen. Dieses soll
herausfinden, ob das Erzbistum von Boston
jahrzehntelang bewusst Fälle von Kindesmissbrauch vertuscht hat. Der Film von Tom
McCarthy thematisiert die Hintergründe eines
der grössten, jemals bekanntgewordenen Missbrauchsskandale in der Geschichte der katholischen Kirche. Die erschütternden Vorkommnisse in Boston holten weltweit Betroffene aus
ihrem Scham- und Schattendasein und rückten
das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit, ins
Spotlight. Das echte Bostoner Reporterteam
bekam für seinen Artikel 2003 verdient den
Pulitzer-Preis.
USA 2015, Regie: Tom McCarthy
Kinostart: 25. Februar
Radio TOP
TOP Kick und TOP Church:
www.topchurch.ch
Schaffhauser Fernsehen SHf
Gedanke am Wuchenänd
Samstag/Sonntag ab 18.20 Uhr,
stündliche Wiederholung
5. März: Doris Brodbeck
12. März: Britta Schönberger
Radio Munot
Gedanken zum Tag
Montag bis Freitag 6.50 Uhr
29. Februar bis 4. März: Corinne Hafner
7. bis 11. März: Heinz Brauchart
Unterwegs – ein kirchliches Magazin
aus Schaffhausen
Jeweils am letzten Sonntag im Monat,
8.00 Uhr, Wdh. 22.00 Uhr
forumKirche | 5-2016 15
Kettenreaktion
Veranstaltungen
Bild: Kurt F. Domnik/Pixelio.de
Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau
Kalenderblatt · Zum Schluss
Sonntag, 28. Februar, 9.30 Uhr
Katholische Kirche Berg
Okuli
Gottesdienst mit Werken für Bratsche und Orgel
Bratsche: Ivana Polojac; Orgel: Thomas Götz
Sonntag, 28. Februar, 16.00 Uhr
Klosterkirche Fischingen
Chor Inscriptum
Passio von Arvo Pärt mit Gemischten Chor, Soli,
Evangelistenquartett und Instrumentalisten
Leitung: Christian Döhring
Sonntag, 28. Februar, 17.15 Uhr
Katholische Kirche Amriswil
Kirchenkonzert «Mozart pur…»
Vokalensemble und Instrumentalisten des
Vorarlberger Landeskonservatoriums spielen
Werke von W. A. Mozart
Orgel: Helmut Binder oder Johannes Hämmerle;
Leitung: Benjamin Lack
Mittwoch, 2. März, 19.00 Uhr
Kantonsspital Münsterlingen, Raum der Stille
Aufatmen – Ökumenisches Abendgebet
Stille, Worte, Gesänge aus Taizé
Mittwoch, 2. März, 20.00 Uhr
Brauhaus Sternen Frauenfeld
Stammtischgespräche – Asylsuchende: Menschen
auf der Suche nach einem würdevollen Leben
Referentin: Karin Flury
Donnerstag, 3. März, 19.00 bis 20.00 Uhr
Kloster Fischingen – Meditationsraum
Gesunder Umgang mit Stress
Infoanlass zum Trainingsprogramm MBSR
(Mindfulness Based Stress Reduction) nach
Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn
Leitung: Yvonne Bommer, MBSR-Lehrerin
Sonntag, 6. März, 19.00 Uhr
Evangelische Kirche Kreuzlingen
Ökumenisches Taizé-Abendgebet
Langsam schlängelte sich der Bus durch die engen
Strassen eines Kreuzlinger Quartiers. Ab und zu
hielt er an. Leute stiegen ein und wieder aus. An einer Station warteten eine Frau im Rollstuhl und eine ältere Dame mit ihrem Schosshündchen auf
dem Arm. Hilfsbereit stieg die Bus-Chauffeurin aus
und legte an der Türe die Rampe zurecht, damit die
Rollstuhlfahrerin die hohe Stufe überwinden konnte. Auch die ältere Dame stieg ein, platzierte ihr
Hündchen auf einem der Sitze und ging dann zum
Billett-Automaten. Hilflos stand sie davor und fragte: «Wie funktioniert denn das? Das verstehe ich
nicht!» Die Bus-Chauffeurin wollte es ihr eben erklären, da sagte die Rollstuhlfahrerin zuvorkommend:
«Warten Sie, ich helfe Ihnen. Das schaffen wir
schon zusammen!» Während die Chauffeurin dankbar weiterfuhr, löste die Rollstuhlfahrerin mit der älteren Dame gemeinsam das Billett.
Diese Situation hat mich sehr beeindruckt und
mich daran erinnert, dass jede und jeder seine Talente hat. Was der eine nicht beherrscht, kann vielleicht ein anderer. Also warum nicht einander helfen? Denn Geben und Empfangen löst ein inneres
Glücksgefühl aus, wodurch man reich beschenkt
wird. Teilt man dieses Glücksgefühl mit seinem
Nächsten, entsteht eine Kettenreaktion – eine Kettenreaktion der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Dadurch wird das Leben so viel einfacher und
lebenswerter.
Dienstag, 8. März, 20.00 Uhr
Alterszentrum Kreuzlingen, Kirchstr. 17, Kreuzlingen
Alles unter einen Hut bringen
Stadtgespräch zur Vereinbarkeit von Familie und
Beruf zum Tag der Frau
Referentinnen: Dr. Anneliese Debrunner,
Antonelle Bizzini
Moderation Podium: Edith Wohlfender
Mittwoch, 9. März, 19.00 Uhr
St. Peter Schaffhausen, Raum der Stille
Ökumenisches Taizé-Abendgebet
Simone Ullmann, Masterstudentin in Germanistik und
Religionswissenschaft an der
Universität Zürich
In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und
Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht
Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit
Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten.
Impressum
AZA
Post CH AG
PP/Journal
ADRESS- UND ABOÄNDERUNGEN
sind an das Pfarramt der Wohngemeinde zu
richten. Die Kontaktdaten sind im Innenteil
dieses Pfarreiblatts aufgeführt.
16 forumKirche | 5-2016
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Franziskus-Weg 3, 8570 Weinfelden
T 071 626 11 71
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Claudia Koch, redaktionelle Mitarbeiterin
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Mo, Di, Do: 9.00 bis 11.30 Uhr
Beiträge für den allgemeinen Teil sind bis
13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungsdatum
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Herausgeber
Katholische Landeskirchen Thurgau und
Schaffhausen · Pressverein Genossenschaft
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Inserateverwaltung
Sekretariat forumKirche
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Annahmeschluss bis spätestens 8 Tage
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