Nummer 5 28. Februar bis 12. März 2016 Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Helfen mit Herz und Hirn Effektiver Altruismus Gesellschaft und Glauben Titelbild: Das Herz steht für Mitgefühl, die Glühbirne für wissenschaftliches Denken und Hinterfragen. Bild: Claudia Koch Editorial Möglichst vielen helfen Die Bewegung des Effektiven Altruismus Umso mehr muss man sich die Augen reiben, wenn man der Bewegung des Effektiven Altruismus (EA) begegnet. Diese versucht auch eine optimale Leistung zu erzielen, aber nicht um selber davon zu profitieren, sondern um «das Leben vieler empfindungsfähiger Wesen möglichst umfassend zu verbessern». Dafür sind deren Mitglieder bereit, radikale Einschnitte in ihrem Leben vorzunehmen, nämlich sich vegan zu ernähren, einen grossen Betrag ihres Gehaltes zu spenden, gegebenenfalls den beruflichen Weg zu verändern. Um ihre materiellen und zeitlichen Ressourcen optimal einzusetzen, suchen sie ständig nach dem besten Weg. Wer hinter der Bewegung nun weise, ergraute Köpfe vermutet, der irrt. Der Ableger des EA in der Schweiz wird vor allem von einer Gruppe junger Akademikerinnen und Akademikern getragen. Grossen Applaus für ihr Engagement erwarten die Effektiven Altruisten nicht. Sie sehen sich selbst als Gewinner, weil sie wissen, dass Spenden auch den Spender glücklich macht. Seit wann beschäftigten Sie ökologische und entwicklungspolitische Fragen? Als Ministrantin bin ich mit dem Kindermagazin tut in Kontakt gekommen und als Jugendliche mit dem Fastenopferkalender. Dies hat mich wach gemacht für globale Fragen. Besonders erschüttert hat mich ein Buch über Strassenkinder in Brasilien, das ich mit elf Jahren gelesen habe. Nach meinem Studium habe ich dann selbst in einem Projekt für Strassenkinder in Ägypten gearbeitet. Damals habe ich Armut und Gewalt ins Gesicht geschaut. Es stellte sich mir schliesslich die Frage, wie ich noch mehr machen kann für Gottes Schöpfung und die Ärmsten dieser Welt, als einfach Velo zu fahren und zwei Grad weniger zu heizen. Ich entschied mich damals für einen veganen Lebensstil, weil mir klar wurde, dass ich dadurch mehr bewegen kann als durch irgendetwas anderes. Was mich sehr getroffen hat, ist die Überlegung, dass man für die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch mindestens Aus christlicher Sicht ist es erfreulich, dass sich diese junge Bewegung so klar für das Leben auf diesem Planeten einsetzt, auch wenn dieses Engagement aus ganz unterschiedlichen Wertvorstellungen hervorgeht. Was zählt ist das Ergebnis, nämlich dass sich Menschen für die Schöpfung und die Ärmsten engagieren und damit «den Willen des Vaters tun» (vgl. Mt 12,50). Die Erkenntnisse des EA, seine Gradheit und die Hoffnung, die er ausstrahlt, sind Inspiration für alle Menschen guten Willens. Gemeinsam können diese ein wirksames Gegengewicht bilden zu einer Gesellschafts- und Weltordnung, die vor allem das Recht des Stärkeren kennt. 2 forumKirche | 5-2016 Bild: © Pieter Poldervaart Wenn man den Medien glauben darf, dann sind vor allem die Topmodells, Superstars, Superhirne und Weltmeister unsere grossen Vorbilder. Sie machen uns tagtäglich vor, wie man sein Talent entdeckt und es möglichst optimal ausbaut. Unsere Kinder werden in der Schule auf den grossen Wettlauf an die Spitze der Karriereleiter vorbereitet. Dabei scheint es «normal» zu sein, dass jeder erst einmal an sich denkt. Selbst unter Nationen und vor allem in der Wirtschaft scheint ein gewisses Mass an Egoismus durchaus akzeptiert. Global, dynamisch und wissenschaftlich – so lässt sich in knappen Worten die Bewegung des Effektiven Altruismus (EA) charakterisieren. Ihr Ziel ist es, geistige und materielle Ressourcen möglichst wirksam zum Wohl dieser Welt einzusetzen. Dafür sind ihre Anhänger auch bereit, zehn Prozent ihres Einkommens zu spenden. Die Theologin Janique Behman gehört der Bewegung an. forumKirche fragte sie, wie sie zum EA kam und was sie daran fasziniert. Inhalt Libanon 5 Chancen für die Zukunft wahren Caritas ermöglicht Kindern den Schulbesuch Kunst und Glauben Rudern oder treiben? 9 Kirche Schweiz 12 Vermittler zwischen Kunst und Kirche Die Schweizerischen St. Lukasgesellschaft Kurse · Tagungen 14 Gottesdienste an den Wochenenden Filmtipp 15 Kalenderblatt · Zum Schluss 16 Janique Behman (37) arbeitet als Pastoralassistentin im ökumenischen Kirchlichen Zentrum in Ittigen BE. zehn Kilogramm Getreide benötigt. Mit diesem Getreide könnte man aber direkt mehrere hungernde Menschen satt machen. Das Getreide, das als Tiernahrung in die Schweiz eingeführt wird, fehlt Menschen in den Entwicklungsländern als Nahrung. Ich habe gemerkt, dass die Problematik der Strassenkinder schlussendlich auch mit dem, was bei mir auf dem Teller landet, zusammenhängt. Wie kamen Sie zum EA? Ich habe danach Ausschau gehalten, wen die gleiche Frage beschäftigt wie mich, nämlich wie man den grössten Einfluss darauf hat, Armut zu verringern. Dabei bin ich auf die Bewegung des EA aufmerksam geworden. Deren Vertreter kombinieren naturwissenschaftliches und ökonomisches Denken mit ethischen Fragestellungen. Das fasziniert mich. Ausserdem begegne ich dort ganz anderen Ansätzen und Denkweisen als in meinem beruflichen Umfeld. Ich profitiere sehr vom interdisziplinären Austausch mit Menschen, die Entwicklungsfragen mit einer anderen Methodik angehen als ich. Schliesslich gefällt mir, dass der EA die Frage des Helfens in grundsätzlicher Weise stellt: Mache ich überhaupt schon das, was Quelle: kath.ch Gesellschaft und Glauben News am wichtigsten ist, um den meisten zu helfen? Was ist in unserer globalen Welt am nötigsten? Welche Ziele verfolgt der EA? Der EA orientiert sich an drei Leitfragen: 1. Wie gross ist das Problem? Wie vielen kann ich durch mein Engagement helfen? 2. Wie vernachlässigt ist ein das Thema? 3. Bewirkt mein Handeln eine möglichst grosse Veränderung? Der Klimawandel ist z. B. ein zentrales Thema für zukünftige Generationen. Im Energiebereich wird sehr viel getan, um den Klimawandel zu stoppen. Gegen die Massentierhaltung, die den Wandel nachweislich stärker beeinflusst als die Nutzung fossiler Energien, wird aber viel weniger vorgegangen. Selbst beim Klimagipfel in Paris wurde kaum darüber geredet. Es ist ganz klar eines der vernachlässigten Themen. Ein anderes Beispiel sind Tropenkrankheiten, die weltweit eine unglaubliche Anzahl von Kindern das Leben kosten. Wir in der Schweiz wissen sehr wenig darüber. Es werden bei uns auch keine Forschungsgelder eingesetzt, um Medikamente dagegen zu entwickeln, weil wir nicht davon profitieren. Es könnte sehr vielen Menschen geholfen werden, wenn wir unsere Prioritäten richtig setzen würden. Die Themenbereiche, die aufgrund der drei Leitfragen im Moment ganz oben auf der Agenda stehen, sind die globale Armut, das Leid von Tieren und die gesellschaftlichen Auswirkungen des technologischen Fortschritts. Es geht dem EA also nicht nur um den Menschen? Ja genau, es geht ihm um das Wohl aller empfindungsfähigen Wesen. Die Ethik hat sich in den zurückliegenden Jahrhunderten stark auf den Menschen beschränkt. Es ist noch nicht so lange her, dass auch begonnen wurde, für Tiere mitzudenken. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, warum unsere Kultur zwischen Tierarten unterscheidet, die zu unseren Freunden gehören, und solchen, die uns als Nahrung dienen. Früher galt es, diskriminierendes Rassendenken zu überwinden, heute stellt sich die Herausforderung, diese ungerechte Unterscheidung zwischen Tierarten zu durchschauen und alle Tiere gleich zu achten, weil sie in gleicher Weise Lebenswillen haben und Schmerz empfinden. Oder theologisch gesprochen: Die Land- tiere wurden gemäss der Schöpfungserzählung am selben Tag geschaffen wie der Mensch. Sie haben weitgehend dieselben Bedürfnisse. Und die «Würde der Kreatur» ist sogar in unserer Bundesverfassung verankert. Was sind Ihre Gründe dafür, sich der Bewegung des EA anzuschliessen? Ich fand diese junge dynamische Bewegung, die global agiert, sehr faszinierend. Es sind Menschen, die sich fragen: Wie kann ich möglichst viel bewirken? Sie geben sich nicht damit zufrieden, etwas zu geben oder zu tun, um damit ihr Gewissen zu beruhigen. Sie wollen nachprüfen, ob es vielen zugute kommt, und es in Zahlen belegen können. Oder kurz gesagt: Helfen mit Herz und Hirn. Wir haben ja das Gefühl, beim Helfen gehe es darum, dass man einem spontanen Impuls folgt, vor allem dann, wenn einem etwas unmittelbar vor Augen steht. Das ist aber ein schlechter Ratgeber für unsere globale Welt, wo sich Leiden hinter Stallmauern ereignet oder in Dörfern, in die nie eine Kamera kommt. Es ist besser, sich zu fragen, wie möglichst vielen geholfen werden kann. An den Effektiven Altruisten gefällt mir ausserdem, dass sie nicht festgelegt sind und Kritik sehr offen praktizieren. Es geht immer wieder um die Frage, ob das Beste schon gefunden wurde und was der beste Weg zur Zielerreichung ist. Wie lassen sich für Sie EA und Glauben miteinander vereinbaren? Der Glaube ist eine ganz wichtige Motivation für mein Engagement, weil die grossen biblischen Texte schon die Frage stellen, was Gottes Vision für seine Welt ist. Ebenso wichtig ist das Vorbild von Jesus, der ganz für das Reich Gottes gelebt hat. In seiner Rede in der Synagoge von Kafarnaum (Lk 4) kündigt er an: «Ich bin da, um Befreiung zu bringen.» Da frage ich mich: Was ist heute meine Mission? Für was lebe ich? Wie kann ich mit dem, was ich mache, Gottes Vision von seiner Schöpfung näher kommen? Hier gibt der EA eine wichtige Antwort, nämlich wie man vorgehen und welche Prioritäten man setzen kann. Für mich als Theologin war es anfangs neu und befremdend, dass im EA alles quantifiziert wird. Ich bin es eher gewohnt, Ge- ■ Schutz des Sonntags Der arbeitsfreie Sonntag gerät immer mehr unter Druck. Dies beklagt die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in der Schweiz (AGCK.CH). Sie ruft deshalb zum Schutz des Sonntags auf. «Das Hauptproblem ist die Tourismuslobby», sagte Harald Rein, Präsident der AGCK.CH. Es kämen immer stärkere Forderungen, dass Einkaufszentren in der Nähe von Tourismusorten Sonderbewilligungen für Sonntagsarbeit erhalten. ■ Sparen am falschen Ort Mit dem vom Bundesrat präsentierten Kredit für die internationale Entwicklungszusammenarbeit sind die in der Alliance Sud zusammengeschlossenen Entwicklungshilfe-Organisationen nicht zufrieden. Sie kritisieren die Verschiebung von Geldern auf Nothilfe-Projekte. Der Bundesrat erreiche mit dem vorgesehenen Kredit von 11 Milliarden Franken nicht einmal die vom Parlament verlangten 0,5 Prozent des Brutto-Nationaleinkommens. ■ Reformationsgedenken in Deutschland Erstmals in der Geschichte der getrennten Kirchen wird das Reformationsgedenken nach Ansicht von Kardinal Reinhard Marx nicht abgrenzend begangen. Noch nie sei eine entsprechende Veranstaltung so ökumenisch ausgerichtet gewesen wie die für 2017 geplante, sagte Marx. Er kündigte einen gemeinsamen Gottesdienst an, den er zusammen mit dem Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche in Deutschland leiten wolle. ■ Filmpreis für Flüchtlingsfilm Der italienische Beitrag «Fuocoammare» hat den Preis der Ökumenischen Jury der 66. Berliner Filmfestspiele erhalten. Der Regisseur Gianfranco Rosi verschränke in seinem Beitrag das Schicksal afrikanischer Flüchtlinge mit dem Leben einer italienischen Fischerfamilie auf der Insel Lampedusa, erklärte das Preisgericht: «Ein Film, der sich weigert, den Status quo zu akzeptieren.» ■ Solidarität mit Migranten Am letzten Tag seiner Mexiko-Reise rief Papst Franziskus unmittelbar an der Grenze zwischen Mexiko und den USA zur Solidarität mit Migranten auf und verurteilte den Menschenschmuggel. «Nie mehr Tod und Ausbeutung!», rief Franziskus unter dem Beifall Hunderttausender. Das globale Phänomen der Massenflucht vor Armut und Gewalt sei eine menschliche Tragödie, die die Menschheit zum Umdenken auffordere. kath.ch/Red. (Fortsetzung auf Seite 4) forumKirche | 5-2016 3 Gesellschaft und Glauben (Fortsetzung von Seite 3) schichten zu erzählen, um Menschen zu motivieren. Dennoch habe ich angefangen, mehr in Zahlen zu denken. Bei Entscheidungen hilft es mir extrem, wenn ich Zahlen habe, die ich vergleichen kann. Sie begegnen beim EA unterschiedlichen Weltbildern… Ich bin mit vielen Menschen im Dialog, die von einer säkularen Ethik her argumentieren oder von buddhistischer Meditation inspiriert sind oder Freidenker sind… Das Entscheidende ist, dass wir uns alle auf eine Basis verständigen, von der aus wir gemeinsam für das Wohl unserer Welt handeln können – Kernwerte und Vorgehensweisen, die uns allen wichtig sind. In Syrien tobt ein verheerender Bürgerkrieg. Wie kann in solchen Situationen «effektiv» geholfen werden? Der Syrienkrieg hat erschreckende Dimensionen angenommen. Die Gründe für diesen Krieg sind extrem komplex und die damit verbundenen Probleme können letztlich nur politisch gelöst werden. Ihre Grösse darf sicher nicht davon abhalten, sie anBild: UNICEF Ethiopia/flickr.com Wofür setzt die Stiftung für EA gespendete Gelder ein? Spenderinnen und Spender können selber bestimmen, wofür sie spenden möchten. Als Orientierung steht ihnen eine Liste der effektivsten Organisationen zur Verfügung, die GiveWell – ein Forschungsinstitut innerhalb der Bewegung des EA – jedes Jahr neu erstellt. Unter den vier empfohlenen Organisationen befindet sich derzeit eine, die mit Moskitonetzen gegen Malaria vorgeht, zugehen. Sehr wichtig ist auch die Nothilfe. Da wird heute schon viel bewegt. Auf der anderen Seite muss man aber auch Folgendes sehen: In Syrien starben im Jahr 2015 rund 20‘000 Menschen. Genauso viele Kinder sterben auf der ganzen Erde – und zwar an jedem einzelnen Tag – aufgrund extremer Armut und Unterernährung. Die Katastrophe, die sich täglich ereignet, wird kaum wahrgenommen. Dabei ist es viel einfacher, gegen diese Katastrophe vorzugehen als den Bürgerkrieg zu stoppen. und eine, die mit Entwurmungspillen Kindern in Afrika und Indien hilft. Wer mag, kann über die Stiftung für EA steuerabzugsfähig an diese Organisationen spenden. Es besteht andererseits die Möglichkeit, die Forschung und die politische Arbeit der Stiftung zu unterstützen. Ein Beispiel für diese Arbeit ist ein in Kürze erscheinendes Positionspapier, in dem die Entwicklungszusammenarbeit, die von der Schweiz ausgeht, kritisch analysiert wird. Es soll Diskussionen über die Effektivität unserer Hilfe anregen. Ausserdem versucht die Stiftung, auf politischem Weg die Förderung von pflanzlicher Ernährung zu erreichen, damit z. B. in Mensen attraktive vegane Alternativen angeboten werden, die es Menschen leicht machen, auf Fleisch zu verzichten. Aufklärung und Bildung wirken oft erst nach Jahrzehnten. Können sie trotzdem von Effektiven Altruisten unterstützt werden? Ja, die Frage ist nur wie. Braucht es mehr Schulen, mehr Schulbücher oder besser ausgebildete Lehrerinnen? Manche Hilfswerke unterstützen Patenschaften, kaufen den Kindern Schuluniformen, geben den Eltern Geld für den Schulbesuch ihrer Kinder oder verteilen Mahlzeiten. Die französische Ökonomin Esther Duflo hat in einer Studie diese Massnahmen miteinander verglichen, um zu sehen, wodurch die Zahl der Schulabschlüsse am meisten erhöht wird. Völlig überraschend erwies sich die Verteilung von Entwurmungspillen als eine der effektivsten Massnahmen. Diese Pillen verhindern die Ausbreitung von parasitären Wurmerkrankungen, die die Kinder davon abhalten, in die Schule zu gehen. Noch positiver wirkt es sich aus, Eltern darüber aufzuklären, was Bildung ihren Kindern bringt. Investiert man 100 Franken in diese Aufklärungsarbeit, ermöglicht dies 40 Jahre zusätzlichen Schulbesuch. Die herkömmlichen Massnahmen ermöglichen hingegen nur etwa ein bis vier Jahre zusätzlichen Schulbesuch. Das bedeutet, man kann mit diesen 100 Franken mindestens zehn Mal mehr Kindern helfen. Ist der EA für Sie nur eine rationale Angelegenheit? Der EA ist eine grossartige Alternative zur No-Future-Mentalität, zu diesem Gefühl: Ich kann doch nichts bewirken. Indem er um die besten Lösungen ringt, zeigt er auf, dass es sinnvoll ist zu helfen. Er ist für mich ein grosses Hoffnungszeichen. Detlef Kissner Etwa 1 Million Menschen sterben jährlich an Malaria. Mit einfachen Moskitonetzen können viele Leben gerettet werden. 4 forumKirche | 5-2016 ■ Nähere Infos www.ea-stiftung.org oder www.givewell.org Libanon Chancen für die Zukunft wahren Während der syrische Konflikt ins sechste Jahr geht, zeichnet sich für die Zukunft nach dem Krieg ein Problem von grosser Tragweite ab: 700 000 Flüchtlingskinder besuchen keine Schule. Die Geschwister Kader (9) und Layla (7) profitieren im Libanon von einem Schulprojekt der Caritas, das diesem Missstand entgegenwirkt. Früher war es ein Geräteschuppen, seit vier Jahren ist es das Zuhause der Flüchtlingsfamilie Ayed. Zwölf Quadratmeter müssen ihr als Lebensraum genügen. Das Wenige, das sie besitzen, ist aufgeräumt an seinem Platz, der Holzofen spendet Wärme, Mutter Fadmah Ayed versucht nach Kräften, Wohnlichkeit herzustellen. Dass ihre Kinder nicht mehr den ganzen Tag hier verbringen müssen und zur Schule gehen können, ist eine Erleichterung: «Zu Hause ist es für sie wie in einem Gefängnis.» Fadmah Ayed sitzt auf einer Matratze am Boden, die tagsüber als Sofa und nachts als Bett dient. Sie hält das drei Monate alte Baby auf dem Arm und hilft der Tochter, ein arabisches Gedicht auswendig zu lernen. «Layla ist sehr gut in der Schule», erzählt sie stolz. Die Mutter hat in Syrien sieben Jahre die Schule besucht und dabei auch etwas Englisch gelernt. Im Libanon aber ist Französisch die Schulsprache. «Leider kann ich den Kindern bei den Hausaufgaben nicht helfen, weil ich kein Französisch verstehe», sagt sie bedauernd, denn die Bildung der Kinder ist ihr ein grosses Anliegen. Mehr Arbeiter als Arbeit Dass die muslimische Familie im Libanon ausgerechnet im christlichen Dorf Kartaba Zuflucht fand, wo es im Winter auf 1200 Metern empfindlich kalt wird, war kein Zufall. Vater Wael Ayed verdiente hier schon in den Jahren vor dem Krieg jeweils im Sommer als Arbeiter in den Apfelplantagen sein Geld. «Als unser Dorf in der syrischen Heimat bombardiert und unser Haus geplündert wurde, habe ich die Familie hierher gebracht», sagt er. Das Zusammenleben im Dorf läuft nicht immer konfliktfrei. Vor einigen Monaten hätten im Dorf ein paar Männer syrische Flüchtlinge angegriffen und verprügelt, erzählt Wael. Ein Grund für Spannungen liegt darin, dass die Verdienstmöglichkeiten schlechter sind als vor dem Krieg. Die Zahl der Arbeitskräfte übersteigt die Nachfrage bei weitem – inzwi- Bild: Alexandra Wey/Caritas Schweiz Caritas ermöglicht Flüchtlingskindern den Schulbesuch Fadmah Ayed ist froh, dass ihre Kinder Unterricht erhalten. schen bewerben sich auch die heranwachsenden Söhne um Arbeit in den Plantagen. Schülerzahl verdoppelt Kader und Layla gehören zu den Kindern, die im Rahmen eines Projektes der Caritas die Schule besuchen können. Mit dieser Unterstützung hat die örtliche Primarschule, die von Schwestern des Don BoscoOrdens geführt wird, im letzten Herbst ihre Tore für alle syrischen Flüchtlingskinder geöffnet. Nun kommen doppelt so viele Schülerinnen und Schüler zum Unterricht. Eine grosse Herausforderung, wie Schwester Georgette berichtet: «Wir haben zusätzliche Lehrerinnen eingestellt, die Klassen vergrössert, Schulbänke angeschafft, das Computerzimmer in ein Klassenzimmer umfunktioniert», erzählt die über 70-jährige Schulleiterin. Sicher ging es am Anfang recht turbulent zu, aber grössere Konflikte gab es kaum. «Wir behandeln alle Kinder gleich – sie haben die gleiche Schuluniform, die gleichen Bücher, die gleiche Unterstützung. Sie gehören alle zusammen!» Zweischichtbetrieb eingeführt Nicht nur in Kartaba, im ganzen Land ist eine Offensive im Gang, um möglichst viele syrische Kinder in die Schule zu integrieren. In öffentlichen Schulen fanden im Jahr 2015 zusätzlich 200‘000 Kinder einen Platz. Dazu wurden an vielen Orten Zweischichtbetriebe eingerichtet: Morgens gehen die einheimischen Kinder zur Schule, nachmittags die Flüchtlingskinder. So konnte die Einschulungsquote markant erhöht werden. Das öffentliche Schulsystem stösst aber an seine Grenzen. Daher ist es wichtig, dass auch private Schulen mit der Unterstützung von Organisationen wie der Caritas mehr Kinder aufnehmen können. Das regionale Projekt der Caritas ermöglicht 2500 Flüchtlingskindern Zugang zur Schule im Libanon und in Jordanien. Wie wichtig das ist, erläutert Jean Khoury, Kommunikationsleiter bei Caritas Libanon: «Wenn diese Kinder keine Chance erhalten, die Schule zu besuche, tragen sie ein hohes Risiko für eine frühe Heirat. Sie werden selbst sehr jung Kinder bekommen und nicht in der Lage sein, für diese zu sorgen. Das Problem überträgt sich auf die nächste Generation.» Kader und Layla dürfen dank dem Schulbesuch auf eine bessere Zukunft hoffen. Stefan Gribi/Caritas Schweiz forumKirche | 5-2016 5 Ökumene Nicht Konkurrenten, sondern Geschwister Bild: Paul Haring/KNA-Bild Papst und Patriarch unterzeichnen Vereinbarung Papst Franziskus und der Moskauer Patriarch Kyrill I. haben sich bei ihrem historischen Gipfeltreffen auf Kuba für die Wiederherstellung der christlichen Einheit und zur Zusammenarbeit bei den Herausforderungen der Welt ausgesprochen. In einer 30 Punkte umfassenden gemeinsamen Erklärung beklagen sie, dass weiterhin zahlreiche Hindernisse zwischen den Kirchen und Christen andauerten. Dennoch müssten Orthodoxe und Katholiken versuchen, ein «einmütiges Zeugnis für die Wahrheit zu geben». «Wir sind nicht Konkurrenten, sondern Geschwister», heisst es in dem achtseitigen Text. Besorgt äussern sich Franziskus und Kyrill insbesondere über die Verfolgung von Christen in vielen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas. Gemeinsam müssten die Kirchen ihre Stimme zur Verteidigung der verfolgten Christen erheben. Die internationale Gemeinschaft müsse dringend handeln, um einer weiteren Vertreibung der Christen im Nahen Osten zuvorzukommen. Weiter sprechen sich die beiden Kirchenführer für die Achtung der Religionsfreiheit aus. Sie beklagen dabei auch die Beschränkungen von Rechten der Christen in Europa durch einen «oft sehr aggressiven Säkularismus». Gemeinsam gegen Armut Weiter fordern sie ein gemeinsames Vorgehen gegen die Armut in der Welt sowie Solidarität mit allen Leidenden. Eindringlich unterstreichen beide die zentrale Rolle der auf der Ehe von Mann und Frau gegründeten Familie. Schliesslich fordern sie, das unveräusserliche Recht auf Leben zu respektieren, sie verurteilen Euthanasie (Sterbehilfe) und äusseren sich besorgt über biomedizinische Experimente. Nach einer zweistündigen privaten Unterredung in einer Flughafen-Lounge hatten Franziskus und Kyrill I. die gemeinsame Erklärung in einer italienischen und einer russischen Fassung unterzeichnet. Zum Abschluss umarmten sich die beiden Kirchenführer sichtlich bewegt erneut. In dem Text fordern Papst und Patriarch, der Gewalt und dem Terrorismus in Syrien und dem Irak ein Ende zu setzen und durch Dialog zu einer raschen Wiederherstellung des inneren Frieden beizutragen. Ausdrücklich bitten sie, die beiden seit April 2013 verschleppten Metropoliten Pavlos und 6 forumKirche | 5-2016 Patriarch Kyrill I. und Papst Franziskus bei ihrem Treffen auf dem Flughafen von Havanna Yohanna Ibrahim von Aleppo freizulassen. Sie verneigten sich vor den Märtyrern. Gerade in diesen beunruhigenden Zeiten sei ein interreligiöser Dialog unerlässlich. Alte Streitpunkte Der Text geht auch auf die alten Streitpunkte zwischen katholischer Kirche und russischer Orthodoxie ein. Er verurteilt jede Form von «Proselytismus», das Abwerben von Christen anderer Kirche, sowie die frühere Methode des «Uniatismus», der die Herauslösung von Gläubigen von ihrer Kirche betrieb. «Dennoch haben die kirchlichen Gemeinschaften, die unter diesen historischen Umständen entstanden sind, das Recht zu existieren und alles zu unternehmen, was notwendig ist, um die geistlichen Ansprüche ihrer Gläubigen zu befriedigen, bei gleichzeitigem Bemühen, mit ihren Nachbarn in Frieden zu leben», heisst es in dem Text etwa mit Blick auf die Unierten in der Ukraine. Orthodoxe und Griechisch-Katholische müssten sich miteinander versöhnen und Formen des Zusammenlebens finden, die beiderseitig annehmbar seien. Bedauern über Krieg in Ukraine Eindringlich bedauern die Kirchenoberhäupter dabei auch die Auseinandersetzungen in der Ukraine mit ihren vielen Opfern und Verwundungen bei friedlichen Einwohnern. «Wir laden alle Konfliktparteien zur Besonnenheit, zur sozialen Solidarität und zum Handeln ein, um den Frieden aufzubauen.» Dabei fordern Franziskus und Kyrill auch ihre Kirchen in der Ukraine zur Zusammenarbeit auf, «um zur gesellschaftlichen Eintracht zu gelangen, sich einer Beteiligung an der Auseinandersetzung zu enthalten und nicht eine weitere Entwicklung des Konfliktes zu unterstützen». Mehrere gescheiterte Versuche Das Treffen zwischen den beiden Kirchenoberhäuptern ist ein Meilenstein in der Geschichte einer seit 1000 Jahren schwierigen Beziehung zwischen Rom und Moskau. Im Jahr 1054 kam es zum grossen Schisma in der Christenheit zwischen der West- und der Ost-Kirche. Seit 30 Jahren ist ein Gipfeltreffen von römischem Papst und Moskauer Patriarchen immer wieder im Gespräch. Mehrmals gab es Geheimplanungen zu solchen Begegnungen, die jedoch stets im letzten Moment platzten. Nur mit Mühe und in intensiven Gesprächen – insbesondere durch die Kurienkardinäle Walter Kasper und Kurt Koch auf katholischer Seite – wurden die Vorbehalte ein Stückweit ausgeräumt. kath.ch/Red. Weltgebetstag 2016 «Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf» Weltgebetstag von Frauen aus Kuba Am 4. März treffen sich christliche Frauen auf der ganzen Welt zum gemeinsamen Gebet. Frauen aus Kuba haben dieses Jahr die Liturgie verfasst, in der alle Generationen zu Wort kommen. Bild: Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V Jeden ersten Freitag im März wird in der ganzen Welt der Weltgebetstag (WGT) nach derselben Liturgie gefeiert. Als vor einigen Jahren kubanische Frauen verschiedener christlicher Denominationen beauftragt wurden, den Gottesdienst für das Jahr 2016 zu erarbeiten, ahnte wohl niemand, in welch politischem Umbruch das Land heute stehen würde. Was in der kubanischen Liturgie noch als Gebet und Hoffnung bildlich formuliert wird, scheint sich nun nach mehr als 50 Jahren zu verwirklichen: Nämlich, dass sich «die Mauern des (US-amerikanischen) Embargos in Tore verwandeln», die sich öffnen und die Einfuhr lebensnotwendiger Produkte (wieder) ermöglichen. Versorgungs-Krise und Emigration Das bis heute die Geschichte Kubas prägende Ereignis war die Revolution unter Fidel Castro und seinen Genossen, die 1959 einen Sieg über das damals herrschende diktatorische Regime errangen. In dessen Folge entstand 1961 der demokratisch-sozialistische Staat Kuba. Während die USA mit Wirtschaftssanktionen reagierten, wurden die damalige Sowjetunion und die sozialistischen Ostblockstaaten zu wirtschaftlich und ideologischen Verbündeten. Mit dem Zusammenbruch des Ostblockes nach der historischen Wende von 1989 verlor Kuba diese Unterstützung, was zu einer schweren Versorgungs-Krise führte und für viele junge Menschen bis heute ein Grund zur Emigration ist. Frauen aus vier Generationen Unter dem Einfluss der marxistisch-leninistischen Ideologie war Kuba bis 1992 ein atheistischer Staat; seither gilt Religionsfreiheit. In der atheistischen Zeit wuchs in Kuba eine Generation ohne religiöse Bildung auf. Und nun geben Grossmütter, die trotz Diskriminierung und Repressionen am Glauben festhielten und sich zu Gottesdiensten versammelten, die biblischen Geschichten und Traditionen an ihre Enkelinnen weiter. Im diesjähri- gen WGT-Gottesdienst lassen die Kubanerinnen Frauen aus vier Generationen zu Worte kommen. Sie erwähnen nicht nur die Probleme, die dem Land aus dem Handelsembargo und der damit verbundenen Emigration entstanden, sondern preisen auch die Vorzüge einer sozialistisch organisierten Gesellschaft: Schulbildung und Studium sowie ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem stehen allen Bevölkerungsschichten unentgeltlich offen. Unterstützung von Projekten Im Zentrum des Gottesdienstes zum Thema des Jesus-Wortes «Wer in meinem Namen ein Kind aufnimmt, nimmt mich auf» (Mk 9,37) steht die Geschichte von der Segnung der Kinder durch Jesus (Mk 10, 13-16). Alle sind beauftragt, den Kindern Aufmerksamkeit zu schenken und sie zu behüten. Ganz in diesem Sinne ist es, dass es wie jedes Jahr zum WGT-Thema auch eine Vorlage für die Gestaltung eines Kindergottesdienstes gibt. Zum Motto des WGTs «informiert beten – betend handeln» gehört, dass im gemeinsamen Gebet Anteil genommen wird am Schicksal der Menschen in Kuba und in der weiten Welt. Das Handeln besteht in der finanziellen Unterstützung von ausgewählten Projekten im Herkunftsland der Liturgie sowie längerfristigen Engagements in verschiedenen Erdteilen zur Verbesserung der Lebenssituation von benachteiligten Frauen. WGT Schweiz/Red. ■ Nähere Infos zum WGT 2016 und zu den Projekten: www.wgt.ch Hand in Hand Die junge kubanische Künstlerin Ruth Mariet Trueba Castro, die das Titelbild gestaltet hat, hat dafür den Rahmen eines Kirchenfensters gewählt. Aus diesem hat man einen Blick auf die Strasse, wo durch Palmen und Eselkarren die kubanische Landschaft und die alltägliche Arbeit angedeutet sind. Im Zentrum und diagonal über das ganze Bild zu sehen ist die Hand einer weissen Frau, die die Hand eines dunkelhäutigen Kindes hält, das sie vorwärts zu ziehen scheint. Damit wird veranschaulicht, was die Frauen in der Liturgie betonen, nämlich dass es für die Zukunft Kubas von entscheidender Bedeutung ist, dass die verschiedenen Generationen ihren Beitrag dazu leisten oder, anders ausgedrückt, dass sie «Hand in Hand» gehen. forumKirche | 5-2016 7 Inserat · Leserbriefe Leserbriefe Im Pastoralraum Schaffhausen-Reiat suchen wir per 1. August 2016 eine/n Katechetin/ Katecheten (KIL/RPI) 30 – 50 % Voraussetzungen: • Abgeschlossene Ausbildung am Katechetischen bzw. Religionspädagogischen Institut Luzern (KIL/RPI oder gleichwertige Ausbildung) • Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen • Teamfähigkeit und selbstständige Arbeitsweise • Belastbarkeit und Flexibilität • Offene, kommunikative Persönlichkeit • Verankerung im katholischen Glauben Ihre Aufgaben: • Bereich Oberstufenunterricht/Firmvorbereitung (Firmung in der 3. Oberstufe) • Oberstufenunterricht in allen Stufen (1. bis 3. Oberstufe) • Projekte & Reisen für Oberstufenschüler (Ausflüge, Exkurse, Reisen, Firmreise und Weekends) • Mitarbeit im Oberstufenteam • Bereich Jugendarbeit • Mitarbeit in der Ministrantenpastoral und bei bestehenden Jugendprojekten • Ausserschulische Angebote für Oberstufenschüler/innen • Begleitung von Jugendlichen • Bereich Familienpastoral • Mitarbeit nach Absprache und Eignung möglich Es erwarten Sie: • Eine interessante und abwechslungsreiche Arbeit mit Jugendlichen • Eine gute Zusammenarbeit mit unserem Katecheten (RPI) Marco Martina und dem ganzen Team • Zeitgemässe Anstellungsbedingungen nach den Richtlinien der röm.-kath. Kirchgemeinde Schaffhausen Für Auskünfte wenden Sie sich bitte an: Urs Elsener, Pastoralraumpfarrer, 052 625 41 08 Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen senden Sie bitte bis 31. März 2016 an die Abteilung Personal des Bistums Basel: Baselstrasse 58, 4501 Solothurn oder per E-Mail an [email protected]. forumKirche Nr. 1, Seite 13: Den Auftrag erfüllen – Zur personellen Entwicklung im Thurgau Die Anzahl der kath. Seelsorger im Thurgau wird sich in den nächsten 15 Jahren halbieren, denn es stehen viele Pensionierungen an und Nachwuchs ist kaum in Sicht. Die Konsequenzen: Straffung des Angebotes an seelsorgerischen Leistungen, bis hin zu Kirchenschliessungen. Die vorwiegend älteren Gottesdienstbesucher haben dadurch weitere Anfahrwege zu den verbleibenden Stützpunktkirchen, was vermehrt auch zu Kirchenaustritten führen kann (Sammeltransporte oder Kirchensteuersenkungen sind zu diskutieren!). Mögliche Gegenmassnahmen: Gottesdienste sind der neuen Gesellschaft anzupassen, d. h. so zu gestalten, dass alle Bevölkerungsschichten motiviert werden können, die Kirchengebäude zu besuchen um hier gemeinsam etwas für Geist, Seele und Körper zu erleben (Einsatz von modernen Kommunikationsmitteln, spannende und realitätsbezogene Predigten und Vorträge mit Diskussionsmöglichkeiten, aktuelle und zeitgemässe Musik, Gesang, Tanz usw. und reichhaltige Aperos)! Diese ausgedehnteren «Begegnungsgottesdienste» könnten einbis zweimal im Monat stattfinden. An den übrigen Sonntagen steht den Gläubigen bei Bedarf ein vielfältiges religiöses Angebot im TV, Radio, Internet etc. zur Verfügung! Gleichzeitig ist auf Bistumsebene unbedingt darauf hinzuwirken, dass künftig auch Frauen zu vollwertigen Seelsorgerinnen ausgebildet werden können, um der allgemeinen Überalterung und Verknöcherung der ganzen Kirche begegnen zu können. Urs Thali, Frauenfeld forumKirche Nr. 3, Seite 3 (News): Als Hetzte gegen Ausländer missbraucht Die Interessengemeinschaft Feministischer Theologinnen und die Frauenkirche Zentralschweiz melden sich zu den sexuellen Übergriffen in Köln zu Wort und sagen: «Sexuelle Gewalt gegen Frauen ist nichts Neues.» Doch! Diese Art der sexuellen Gewalt gegen Frauen ist neu. Das gab es von europäischen Männern in dieser Form nicht. Bis jetzt konnte ich mich als Frau frei bewegen ohne dass Horden von Männern mich umstellten und mich sexuell belästigten. Auch wurden keine Kirchen mit Raketen beschossen. Wenn ausgerechnet feministische Frauen die massiven Probleme für Frauen, die der konservative Islam mit sich bringt, nicht benennen wollen, grenzt das an Schizophrenie. Es darf nicht sein, dass Europa diese freiheitlichen Errungenschaften und den respektvollen Umgang miteinander einfach so aufgibt aus einer ideologischen Wunschvorstellung heraus, die mit der Realität nichts zu tun hat. Nur eine Seite weiter im Forum ist die Karte abgebildet, wo überall Christen verfolgt werden. Wahrscheinlich sähe die Karte auch ähnlich aus, wenn es um Gewalt gegen Frauen ginge. Wenn hier in Europa weiter weggeschaut wird und jene verhetzt werden, die die Probleme ansprechen, kann bald auch Europa auf die Karte aufgenommen werden. Schon jetzt sind Christen und Frauen in den Flüchtlingsunterkünften in Deutschland nicht mehr sicher. Natürlich hat das mit der Einwanderung von ca. einer Million junger muslimischer Männer zu tun. Schon gab es für Frauen in Mainz an der Fastnacht Räume zum Schutz vor Schutzsuchenden! Anne Seiterle, Schaffhausen 8 forumKirche | 5-2016 Bild: © Nikodemus Löffl Kunst + Glauben Nikodemus Löffl Treibholz, 2013 Pappelholz, 34 Ruder zu je 440 cm Rudern oder treiben? Grosse Holzruder liegen wie angeschwemmt im Raum. «Treibholz» nennt der Künstler Nikodemus Löffl seine Installation. Die 34 grob bearbeiteten Holzruder sind aus einem einzigen Pappelstamm gesägt. Die Diskrepanz zwischen den vereinsamten Rudern und dem Werktitel laden ein, über unser Tun und dem, was mit uns geschieht, nachzudenken. Die Hölzer fragen als Ruder, was wir aus eigenem Antrieb machen können und müssen. Als Treibholz können sie auf die verschiedensten Strömungen in unserer Welt aufmerksam machen, die mächtiger sind als wir und uns gegebenenfalls das Ruder aus der Hand zu reissen vermögen. Auch wenn die wenigsten von uns in ihrem Alltag Ruder verwenden, so sind sie doch sprichwörtlich in unserem Mund gegenwärtig. Wenn wir bei einer Sache nicht vorwärts kommen, so «rudern» wir vergeblich, umgekehrt «legen wir uns in die Riemen», wenn wir uns anstrengen und vorwärts kommen wollen. In ihrer Menge erzählen die Ruder von aufeinander abgestimmten Bemühungen, von Ausdauer und Rhythmus, die es braucht, um gemeinsame Ziele zu er- reichen. So sind sie auch in der gegenwärtigen Völkerflucht aus Syrien beim Weg über das Wasser überlebenswichtig. Denn wer kein Ruder mehr hat, ist steuerlos der Strömung und dem Wind ausgesetzt und wird zu Treibgut. Vorausschauende Überlegungen können helfen, Abläufe und Entwicklungen im Blick und im Griff zu behalten: In welchen Lebensphasen und Entscheidungen ist es entscheidend, dass ich die «Ruder» in der Hand behalte? Wo ist es wichtig, dass ich hochkonzentriert bei der Sache bin, damit ich eine Arbeit erfolgreich und termingerecht abliefern kann? Welche Vorsichtsmassnahmen ergreife ich, um in meinen «Unternehmungen» nicht «Schiffbruch» zu erleiden? Nehme ich meine Verantwortung für Mitmensch und Schöpfung wahr, und setze ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Kräften für das Erreichen der Ziele ein? Bin ich bereit, die Mühen auf mich zu nehmen, auch mal gegen den Strom oder den Wind zu rudern? Oder lasse ich mich lieber träge in den wirtschaftlichen, technischen, sozialen, politischen Strömungen treiben, welche unsere Lebensformen beeinflussen und unmerklich verändern? – Was auch immer: Ich bin gefragt! Das Reinhold Niebuhr zugeschriebene Gelassenheitsgebet mag uns vielleicht helfen, eine gute Balance zwischen dem selbstund dem fremdbestimmten Vorwärtskommen zu finden, mich zu engagieren als auch das Unveränderliche annehmen zu können: «Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.» Patrik Scherrer ■ Die Installation «Treibholz» ist bis 11. März in der Dreifaltigkeitskirche in Konstanz zu sehen. forumKirche | 5-2016 9 Kirchenmusik · Kirche ohne Grenzen – Kroatisch Groovender Klang, der begeistert «Gott schützt Bekannter Liedermacher zu Gast in Schaffhausen Familie Karatović berichtet üb «Ein Licht in dir geborgen» ist eines seiner Lieder, das unter die Haut geht. Die Rede ist von Gregor Linßen, Musiker und Komponist aus Neuss (D), der wesentlich zur Popularität der Neuen Geistlichen Lieder (NGL) beigetragen hat. Linßen leitet am 2. April einen Sing-Workshop in Schaffhausen, der mit einem Gottesdienst endet. Nicht immer gelingt es den Menschen, alles so durchzuführen, wie sie es geplant haben. Wenn eine schwierige Situation aufkommt, fragt man sich oft: «Wieso passiert das gerade uns?» Dies war jedoch nicht der Fall bei Familie Karatović aus Kroatien. Als im Mai 2015 beim dreijährigen David ein gefährlicher Hirntumor diagnostiziert wurde, setzten die Eltern alle Hebel in Bewegung, um ihrem Sohn eine normale Kindheit zu ermöglichen und ihn von dieser Krankheit heilen zu lassen. Kirche ohne Grenzen durfte den Heilungsprozess mit den Eltern näher mitverfolgen. zieren erlebt er die beste Möglichkeit, sich aktiv an Gottesdiensten zu beteiligen. Und dies ist ihm wichtig. Denn es reizt ihn schon als jungen Menschen, sich mit «dem unvorstellbar Ganzen, das wir Gott nennen» auseinanderzusetzen. Sprache vor Musik Mit 19 Jahren beginnt Gregor Linßen geistliche Texte zu vertonen, zwei Jahre später auch eigene Liedtexte zu schreiben. «Die Sprache ist für mich der Ausgangspunkt für eine Komposition, denn die Sprachmelodie und der Sprachrhythmus legen die Bedeutung fest. Die Abfolge der Tonhöhen ist nachrangig.» Diese Führung der Sprache gegenüber der Melodie entwickelt sich zum Markenzeichen seiner Kompositionen. Und dies wirkt sich auch auf sein Schaffen aus: «Ein Lied ist fertig, wenn ich aus dem Text die immanente Melodie und den immanenten Rhythmus herausgefiltert habe. Danach ist das Arrangement eine Art Handwerk.» Die Bandbreite musikalischer Vorbilder von Gregor Linßen ist gross. Sie reicht von Mozart und Dvorak über Paul Simon bis hin zu Peter Gabriel und Sting. In geistlicher Hinsicht ist für ihn vor allem der heilige Franziskus eine wichtige Leitfigur. Bild: Barthel Schölgens Gregor Linßen ist vor allem dort gefragt, wo viele engagierte Christen miteinander singen und Gottesdienst feiern: an Ministranten-Wallfahrten, Weltjugendtagen und Kirchentagen. Seit 1996 ist der diplomierte Toningenieur als Dozent für NGL an der Kirchenmusikschule Essen tätig. Erste Kontakte mit der Liturgie hat Linßen bereits als kleiner Junge, als er an Kindergottesdiensten teilnimmt, die seine Mutter mit vorbereitet. Mit sechs Jahren beginnt er Blockflöte zu lernen und singt im Kinderchor, mit elf Jahren erhält er QuerflötenUnterricht. «Ich habe nur auf den Augenblick gewartet, dass ich alt genug für den Jugendchor war», erzählt er. Schliesslich erfüllt sich sein grosser Traum. Es ist genau die Zeit, in der Jugendchöre boomen und die NGL aufkommen. Im Singen und Musi- Begeistert feiern Der Glauben ist für Gregor Linßen nichts Fixes. Er versteht ihn als stetige Auseinandersetzung mit der Wahrheit und die Suche nach ihr. Musik könne bei dieser Suche ein wichtiger Impuls sein: «Ich freue mich, wenn meine Texte Aktionskärtchen sind, die den Singenden zur Auseinandersetzung mit dem Vorbild Jesus von Nazareth bringt.» Auch beim Workshop am 2. April steht der Glauben im Mittelpunkt. «Wir wollen einen Gottesdienst feiern. Damit das begeisternd gelingt, setzen wir uns sowohl mit den Texten der Lieder auseinander wie auch mit der musikalischen Form», sagt Gregor Linßen. Es gelte Gemeinsamkeiten zwischen Sprechen und Singen herauszufinden. Dafür habe er die Vokaltechnik «Perkussives Singen» entwickelt, die er im Workshop vermittle: «Ziel ist ein groovender Chorklang, der die Zuhörer begeistert, im besten Fall zum Mitsingen bringt.» Zum Gottesdienst sind alle herzlich eingeladen. Detlef Kissner Gregor Linßen (49) möchte mit seinen Liedern zum Nachdenken anregen. 10 forumKirche | 5-2016 ■ Nähere Infos zum Workshop auf Seite 14 Frau Karatović, wie und wann haben Sie von der Krankheit Ihres Kindes erfahren? Kurz vor Davids drittem Geburtstag wurde er sehr krank. Da er sich mehrmals am Tag übergeben musste, brachte ich ihn schnellstmöglich ins Krankenhaus. Die Kinderärztin teilte uns dort jedoch mit, dass es sich nur um eine Magendarmgrippe handle und wollte keine weiteren Untersuchungen unternehmen. Meine mütterliche Intuition liess mir jedoch keine Ruhe, sodass ich eine Computertomographie verlangte. Ich spürte, dass sein Puls immer schwächer wurde und übte Druck auf die Ärztin aus, sodass sie eine Untersuchung einleiten musste. Anhand der Resultate erkannten die Neurologen sofort, dass es sich um einen bösartigen und äusserst aggressiven Tumor handelte und David auf der Stelle operiert werden musste. Es folgten weitere Operationen, Chemotherapien und Bestrahlungen. Herr Karatović, wie ist Ihr Sohn mit dieser schweren Krankheit zurechtgekommen? Alle wunderten sich, wie gut unser Junge die Therapien durchstehen konnte. Bereits nach kurzer Zeit konnte er essen, im Schneidersitz sitzen oder gar mit Legoklötzchen bauen. Deshalb erlaubten auch wir uns niemals, auf negative Gedanken zu kommen. Wir wollten auch nie weinen, sondern so viele glückliche Momente mit ihm erleben wie dies nur möglich war. Was gab Ihnen die Kraft, diesen schwierigen Lebensabschnitt durchzustehen? Meine Frau und ich haben bereits in der Kindheit gelernt, stets auf die Kraft des Allmächtigen zu vertrauen. Ausserdem wussten wir, dass jeder Mensch sein eigenes Kreuz zu tragen hat und Gott dadurch herausfinden Kirche ohne Grenzen – Kroatisch Bilder: zVg uns» er ihren krebskranken Sohn Davids Schwester Katarina (5) unterstützt ihren kranken Bruder wo es nur geht. möchte, wie stark wir an ihn glauben. Wir haben Gott nie darum gebeten, dass er David wieder heilt. In unseren Gebeten übergaben wir aber alles in Gottes Hände. Das einzige worum wir ihn gebeten haben, war, dass er David vor starken Schmerzen und grossem Leid verschonen solle. Nur schon die Tatsache, dass wir die Chance bekommen haben mit unserem Sohn diese Krankheit zu bekämpfen, machte uns glücklich. Wie auch immer die Situation enden würde, wir waren immer dazu bereit, den Willen des Herrn bedingungslos hinzunehmen. Familie Karatović ist mit ihrem Sohn David in die Schweiz gekommen, damit er am Paul Scherrer Institut in Villigen (AG) geheilt wird. «Bog je s nama i on nas čuva» Obitelj Karatović iz Hrvatske govori o borbi s rakom od kojeg boluje njihov sin David Često se u životu nađemo u neplaniranoj teškoj situaciji te se onda pitamo: «Zašto se to baš nama događa?» U svibnju 2015. malom Davidu, koji ima tri i pol godine, dijagnosticiran je zloćudni tumor na mozgu, koji se vrlo agresivno razvijao. Kirche ohne Grenzen saznala je o terapijama i operacijma u razgovoru s roditeljima maloga borca. Was möchten Sie Menschen mitteilen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden? In dieser schwierigen Zeit haben wir viele Menschen kennengelernt, die gleiche Torturen durchlebten. Der Austausch mit ihnen stärkte uns und gab uns die Kraft, nicht aufzugeben. Ein Mann sagte zu uns: «Wir Menschen sind wie Nägel. Der Allmächtige hängt Bilder an uns, um zu sehen, wie viele wir tragen können.» Er wollte damit sagen, dass Gott einen Plan für jeden von uns hat und uns nur so viele Lasten aufbürdet, wie wir auch wirklich tragen können. Man darf einfach nie das Vertrauen zu ihm verlieren, denn er weiss, was das Beste für jeden von uns ist. Katarina Dujmović (24) ist Lehrerin und wohnt in Schaffhausen. Ursprünglich stammt sie aus Kroatien. Bild: zVg Interview und Übersetzung: Katarina Dujmović «U početku nismo ni slutili da se radi nečemu tako strašnome. Nekoliko dana prije svog trećeg rođendana David je povraćao nekoliko puta na dan, te sam ga hitno odvezla u bolnicu. Pedijatrica je stalno tvrdila da se radi samo o stomačnoj gripi te da se vratimo kući, ali ja se nisam dala zaustaviti» prepričava gospođa Karatović. CT snimak ustanovio je da je u pitanju agresivni tumor jako rijetke vrste. David je istog dana po prvi put operiran, nakon čega su slijedile kemoterapije, presađivanje matičnih stanica te na kraju liječenje protonskim zračenjem u Švicarskoj. «Naš David je tijekom cijelog procesa liječenja bio doista jak. Nedugo nakon opera- cije mozga već je mogao normalno jesti, slagati Lego kockice i raditi druge stvari, za koje je inače potrebno puno duže vrijeme oporavka» – govori gospodin Karatović. Stav i ponašanje malog borca nikada im nisu dopuštali da se prepuste negativnim osjećajima ili očaju. Vjera im je uvijek bila jaka, ali nikada nisu molili Boga da izliječi Davida. Vjerovali su da je sve što se događa Božja volja i da je ova situacija bolesti križ koji im je Svevišnji Bog dodijelio. Jedino su Boga molili da njihov mali anđeo ne pati previše i da ga ne boli. U udruzi «Krijesnica» u Zagrebu upoznali su mnoge ljude koji se nalaze u sličnoj situaciji kao što je njihova. Jedan čovjek dao im je dobar savjet koji žele podijeliti sa svima kojima je teško, a to je da smo mi ljudi kao čavli. Bog na nas objesi slike, koje su u stvarnome životu naši križevi i naše patnje. Nikada nam neće dati previše patnje, nego samo onoliko koliko možemo podnijeti. Zato nikada ne smijemo izgubiti vjeru u Njega, jer on zna što je najbolje za svakoga od nas. forumKirche | 5-2016 11 Kirche Schweiz Vermittler zwischen Kunst und Kirche Bild: Reto Friedmann Porträt der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft Die Gesellschaft möchte die zeitgenössische Kunst in sakralen Räumen fördern: Hörspiel-Installation von «Blablabor» mit Reto Friedmann. Seit 1924 gibt es die Schweizerische St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche (SSL). Der Verein mit rund 300 Mitgliedern sieht sich als lebendiges Netzwerk von Menschen, die sich in den Bereichen Kunst, Architektur und Religion bewegen. Beratungen bei Renovierungen oder künstlerischen Ausstattung von Kirchen sind nur einige der Angebote der SSL. Die Kartause Ittingen als Austragungsort für die nächste Generalversammlung ist für Präsidentin Veronika Kuhn eine treffende Wahl. An diesem Ort bearbeitete der Vorstand der SSL das Thema Stille und widmete ihr Jahrbuch 2015/2016 diesem Thema. Denn gerade in Ittingen lebten die Kartäusermönche bis ins 19. Jahrhundert in absoluter Stille und Besinnung. Ausserdem ist die Kartause nicht nur ein ehemaliges Kloster mit einer prächtigen Rokokokirche, sondern sie beherbergt auch das Kunstmuseum des Kantons Thurgau. «Ein idealer Ort für unseren Anlass», sagt Veronika Kuhn. Seit 2013 präsidiert die Kunsthistorikerin, die heute als freischaffende Kunstvermittlerin tätig ist, den Verein. Sie habe sich schon länger mit Kunst 12 forumKirche | 5-2016 und Spiritualität befasst und sei so auf die SSL aufmerksam geworden. Schöpfung als labiles Gleichgewicht Am 12. März präsentiert Radiokünstler und SSL-Mitglied Reto Friedmann aus Neunkirch die Hörspiel-Installation «Radio_1-7_ordnen», welche er zusammen mit Annette Schmucki unter dem gemeinsamen Namen «Blablabor» erarbeitet hat. Zugrunde liegt die Schöpfungsgeschichte aus Genesis 1,1-2.4a. Gemäss Beschreibung des Hörspiels werden geformte und ungeformte Töne, bestehend aus Worten, Gesang und Instrumenten, zu sieben – analog den sieben Schöpfungstagen – verschieden langen Loops zusammengefasst. Via UKW-Radiosender gelangen die Loops in den Äther und über Lautsprecher von Kofferradios zurück in die Kirche. Das zentrale Wort des Hörspiels lautet «ordnen», welches etymologisch, klanglich und assoziativ «ausgefaltet» und zu Gedichten, Wortlisten, Melodien und Rhythmen verarbeitet wird. Die Schöpfung wird als labiles Gleichgewicht zwischen Ordnung und Tohuwabohu verstanden. Dabei werden auch Unzulänglichkeiten der Geräte bewusst miteinbezogen. Die HörspielInstallation ist in der Klosterkirche Kartause Ittingen von 11.00 bis 17.00 Uhr öffentlich zugänglich. ■ Fachpersonen als Jurymitglieder Das grosse Potential der Gesellschaft liegt in der Kompetenz ihrer Mitglieder: hier treffen Menschen aus den Disziplinen Kunst, Architektur und Religion zusammen. Auch im Vorstand sind die wichtigsten Fachdisziplinen vertreten. Diese Fülle an schöpferischem Wissen nutzt die Gesellschaft, um kirchliche oder staatliche Behörden sowie private Institutionen zu beraten und zu begleiten, wenn es z. B. um den Bau oder die Renovation von kirchlichen, religiösen und interreligiösen Räumen geht. Ein konkretes Beispiel dafür ist der neue Altarbereich in der Kathedrale St. Gallen, bei dessen Neugestaltung ein Mitglied der SSL als Jurymitglied fungierte. Veronika Kuhn erklärt: «Oft sind gerade kleine Kirchgemeinden überfordert, wenn es um eine Veränderung in einem kirchlichen Raum geht.» Hier kann eine Fachperson, die idealerweise von Anfang an miteinbezogen wird, hilfreich sein. Es sei immer wieder erstaunlich, welch intensive Diskussionen eine Veränderung an oder in der Kirche – sei es eine neue Farbe Nähere Info zur Lukasgesellschaft und zum Jahrbuch 2016: www.lukasgesellschaft.ch oder eine Versetzung einer Marienstatue – auch bei Kirchenfernen auslösen könne. Zeitgenössische Kunst fördern Nicht nur bei baulichen Massnahmen steht die SSL beratend zur Seite. «Wir wollen in den sakralen Räumen auch zeitgenössische Kunst fördern», sagt Kuhn. Dies ermögliche einen neuen Zugang und ein neues Publikum. Die SSL nutzt deshalb ihre Versammlung auch dazu, einen Kunstschaffenden der Region näher vorzustellen. In diesem Jahr wird der Radiokünstler Reto Friedmann eine Hörspiel-Installation in der Kirche präsentieren, die öffentlich zugänglich ist (siehe Kasten). Für Veronika Kuhn ein spannendes Beispiel, wie moderne Kunst in einer üppigen Rokokokirche integriert werden kann. Claudia Koch Aus dem Bistum · Ökumene Vom Tod zum Leben Was mich bewegt: ein Beitrag von Denis Theurillat «Haben Sie sich nicht getäuscht? Sollte es nicht heissen ‹Vom Leben zum Tod›?» Nein, antwortete ich. Nein, ich habe mich nicht getäuscht. Ich bleibe dabei: vom Tod zum Leben. Es ist wahr, es drängen sich immer wieder Gründe auf, an der Botschaft «vom Tod zum Leben» zu zweifeln. Denn so viele Nachrichten künden jeden Tag von der brutalen Realität des Leidens: Opfer des Terrorismus, Flüchtlinge, deren Schiffe kentern, zahllose Menschen, die unter Hunger und Durst leiden, Bevölkerungen, die wegen des Krieges dezimiert werden. Aber auch Schicksale, die Einzelpersonen und Familien bedrohen: Drogensucht, Alkoholismus, Konflikte und Gewalt, Einsamkeit und Isolierung. All dieses Leid in allen möglichen Formen: Welch düsteres Bild! Vom Leben zum Tod. Aber ich insistiere: «Vom Tod zum Leben!» Ich meine damit jene Bewegung des Le- weisen den Weg des Menschen vom Tod zum Leben. Ich denke zum Beispiel an das Fastenopfer und Brot für alle. bens, welche den Menschen aufrecht erhält! Genau darum geht es in der Botschaft von Papst Franziskus zur Fastenzeit 2016. Es handelt sich um einen Appell an das Leben, wenn er schreibt: «Die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit erinnern uns daran, dass unser Glaube sich in konkreten Handlungen niederschlägt, deren Ziel es ist, unserem Nächsten an Leib und Geist zu helfen und nach denen wir einst gerichtet werden: den Nächsten zu speisen, zu besuchen, zu trösten und zu erziehen.» Welch strahlendes Bild: Vom Tod zum Leben. Nein, ich täusche mich nicht. Ich bin sicher, dass das Leben stärker ist als der Tod. Ich fordere Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf, im Glauben diese Überzeugung zu teilen. Ich glaube, dass wir vom Tod zum Leben übergehen. Christus hat uns den Weg gezeigt. Durch seine Auferstehung hat er den Tod zerstört und das Leben erstrahlen lassen: Ostern! Ich wünsche Ihnen einen guten Weg hin zu Ostern. Solche Worte ermutigen uns, uns nicht unterkriegen zu lassen von all den unzähligen Tendenzen, die «das Leben sterben lassen» wollen. Sie ermutigen uns im Gegenteil dazu, alle positiven Bewegungen anzuerkennen, welche «den Tod leben lassen». So viele Aktionen von Menschen im Alltag oder von zahlreichen Institutionen + Denis Theurillat Weihbischof des Bistums Basel «komm ’rüber» Bild: zVg Vielfältiges Programm beim Bodensee-Kirchentag Mit dem Motto «komm ’rüber» laden Christen nach Konstanz und Kreuzlingen ein, Kirche in ihrer ganzen Vielfalt zu entdecken und zu erleben. Dort wird vom 24. bis 26. Juni der 17. Internationale Ökumenische Bodensee-Kirchentag stattfinden. Das Motto spielt einerseits auf das Konstanzer Konzilsjubiläum an. Über 60'000 kirchliche und politische Würdenträger kamen vor 600 Jahren nach Konstanz, berieten drängende kirchliche, religiöse und politische Fragen und überwanden mit der Papstwahl das grosse abendländische Schisma. Angelehnt an die Apostelge- schichte (16,9) greift «komm ’rüber» das Thema «Grenzen überschreiten und Grenzen überwinden» auf. Die Flüchtlingsfrage wird dabei unter verschiedenen Gesichtspunkten genauso in Blick genommen wie die spirituelle und persönliche Dimension des Themas. Der Bodenseekirchentag startet am Freitagabend im «Konstanzer Konzil» mit einem Vortrag von Margot Käßmann: «2017 – Was gibt es da zu feiern?» Das Programm am Samstag mit über 150 Veranstaltungen in elf Themenbereichen bietet Workshops, Foren und (Podiums-) Gespräche sowie Kunst, Kultur und Ausstellungen. Auf dem Markt der Möglichkeiten im Pfalzgarten präsentieren sich 60 kirchliche und gesellschaftliche Initiativgruppen, Verbände und Institutionen. Das musikalische Angebot reicht von der klassischen katholischen Orchestermesse über Posaunen- und Gospelchöre bis zur christliche Popmusik und einem Singer/Songwriter-Projekt. An ökumenische und konfessionelle Gottesdienste (u. a. «Go Special», ökumenischer Familiengottesdienst, orthodoxe göttliche Liturgie) am Sonntagmorgen schliessen sich verschiedene Matineen unter anderem mit Heiner Geißler an, bevor der Kirchentag am Sonntagnachmittag zu Ende geht. Der Bodenseekirchentag will sich offen und modern, aber auch gegründet in den verschiedenen Traditionen, zeigen und lädt ein zum Anregenlassen und Diskutieren, zum Gespräch über Gott und die Welt, zum Feiern und Beten. Das Programmheft gibt es in Kürze online unter www.bodenseekirchentag.de und im Kirchentagsbüro (T 0049 7531 906215, [email protected]). Kirchentagsbüro/Red. forumKirche | 5-2016 13 Kurse · Tagungen Peace Watch Switzerland Benediktinergemeinschaft Kloster Fischingen ■ Infonachmittag Begleiten und schützen als Menschenrechtsbeobachter/in in Guatemala, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Israel/ Palästina und Kenia. Datum: 5. März, 13.30 bis 16.30 Uhr Ort: Universität Zürich, Hauptgebäude, Raum KO2-F-172, Rämistr. 71, Zürich Auskunft: bei www.peacebrigades.ch ■ Meditation – Sitzen in der Stille für Frauen Mit westlicher Zenmeditation. Datum: 12. März, 8.30 bis 17.00 Uhr Ort: Kloster Fischingen Leitung: Bertold Albus Kosten: 60 CHF Anmeldung: bei www.benediktiner-stille.ch Bildungshaus Stella Matutina Katholische Kirchgemeinde St. Johannes Romanshorn Singgruppe St. Peter Schaffhausen ■ Chorworkshop mit Gregor Linßen Ein Workshop und Gottesdienst mit Gregor Linßen, einer der bedeutendsten Komponisten geistlicher Musik im deutschsprachigen Raum. Datum: 2. April, 9.30 bis 17.30 Uhr Ort: Kath. Pfarreizentrum St. Peter, St.-Peter-Str. 11, Schaffhausen Leitung: Gregor Linßen Kosten: 20 CHF, zzgl. 5 CHF Notenpfand Anmeldung: bis 12. März bei [email protected] ■ Dekorieren – umweltfreundlich und originell Kursabend mit einer Floristin für das dekorative Gestalten mit saisongerechten und umweltfreundlichen Materialien. Datum: 7. März, 19.00 Uhr Ort: Johannestreff, Hafenstr. 48a, Romanshorn Leitung: Yvonne Saurer Kosten: 50 CHF inkl. Material Anmeldung: bei sekretariat@ kathromanshorn.ch Bild: Wikimedia Commons ■ Der Auferstehung entgegen gehen Das Ostergeheimnis in der Gemeinschaft der Baldegger Schwestern feiern. Datum: 24. bis 27. März Ort: Bildungshaus Stella Matutina, Zinnenstr. 7, Hertenstein Leitung: Sr. Beatrice Kohler Kosten: EZ 109 bis 129, DZ 93 bis 109 CHF pro Tag, Festtagspauschale 70 CHF Anmeldung: bis 21. März bei info@ stellamatutina-bildungshaus.ch Katholische Landeskirche Kloster Baldegg ■ HerbergeFest – Ostern Gemeinsam auf Ostern zugehen Miteinander die Liturgie der Kar- und Ostertage erleben. Datum: 24. bis 27. März Ort: Klosterherberge, Alte Klosterstr. 1, Baldegg Leitung: Sr. Katja Müller Kosten: 362 bis 428 CHF Anmeldung: bis 16. März bei [email protected] Thurgauische Arbeitsgruppe für Behinderte Bild: TAB ■ Teilete – Brunch Die Gäste bringen das Essen für den gemeinsamen Brunch selber mit. Anschliessend findet um 13.00 Uhr die ordentliche Jahresversammlung statt. Datum: 20. März, ab 11.00 Uhr Ort: Restaurant Frohsinn, Wilerstr. 12, Weinfelden Musik: Dominik Anliker, Saxophon hurgau Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung ■ Das alte Testament – kein Buch mit sieben Siegeln Der Glaubenskurs richtet sich an Interessierte, die mehr über das Christentum und seine Ursprünge erfahren möchten. Datum: 14., 21. und 28. April, 19. und 26. Mai, 2., 9., 16., 23. und 30. Juni Zeit: Vormittags: 9.00 bis 11.15 Uhr in Frauenfeld Abends: 19.15 bis 21.30 Uhr in Weinfelden Leitung: Bruno Strassmann Kosten: 90/100 CHF Anmeldung: bis 31. März bei [email protected] Katholischer Frauenbund Schaffhausen Sonntagslesungen ■ Kubanische Nachlese zum Weltgebetstag 2016 Eine kulinarische Reise durch Kuba, begleitet von literarischen Leckerbissen. Datum: 30. März, 19.00 Uhr Ort: Pfarreizentrum St. Maria, Antoniussaal, Schaffhausen Leitung: Ursula Agethen Kosten: 10 CHF Anmeldung: bis 23. März bei [email protected] 14 forumKirche | 5-2016 28. Februar – 3. Fastensonntag Erste Lesung: Ex 3,1-8a.10.13-15 Zweite Lesung: 1 Kor 10,1-6.10-12 Evangelium: Lk 13,1-9 6. März – 4. Fastensonntag Erste Lesung: Jos 5,9a.10-12 Zweite Lesung: 2 Kor 5,17-21 Evangelium: Lk 15,1-3.11-32 Gottesdienste an den Wochenenden · Filmtipp Gottesdienste im Kanton Thurgau SAMSTAG/SONNTAG 27./28. FEBRUAR 2016 Aadorf So 10.45 Oekum. Gottesdienst Altnau So 10.30 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.30 Oekum. Gottesdienst Au So 11.00 Eucharistiefeier Basadingen So 8.45 Eucharistiefeier Berg So 9.30 Eucharistiefeier, 17.30 Kreuzwegandacht Bettwiesen So 10.00 Eucharistiefeier Bichelsee So 10.30 Oekum. Familiengottesdienst Bischofszell So 10.00 Eucharistiefeier Buch Sa 19.00 Eucharistiefeier Bürglen Sa 18.00 Eucharistiefeier Bussnang So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Mehrzweckhalle Hohenalber) Diessenhofen So 10.30 Eucharistiefeier Dussnang So 10.30 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 Gottesdienst Ermatingen So 10.30 Oekum. Gottesdienst Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Oekum. Gottesdienst Felben-Wellhausen So 10.00 Oekum. Gottesdienst Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 9.30 Eucharistiefeier, 9.45 Eucharistiefeier (Spital) Gachnang So 10.30 Eucharistiefeier Güttingen So 9.00 Eucharistiefeier Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz So 19.30 Gottesdienst Horn So 10.30 Oekum. Gottesdienst Hüttwilen So 9.00 Eucharistiefeier Insel Werd So 19.30 Eucharistiefeier Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, So 11.00 Eucharistiefeier Lommis So 10.00 Oekum. Gottesdienst (evang. Kirche) Mammern Sa 18.00 Eucharistiefeier Matzingen So 10.00 Oekum. Gottesdienst Münchwilen So 10.00 Oekum. Wortgottesfeier (evang. Kirche) Müllheim So 10.00 Familiengottesdienst, 17.00 Kreuzwegandacht Münsterlingen Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 9.00 Evang. Gottesdienst (Spital), 10.00 Evang. Gottesdienst (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn Sa 18.30 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Eucharistiefeier Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier Sitterdorf So 10.00 Wortgottesfeier Sommeri Sa 16.00 Eucharistiefeier, So 9.00 Eucharistiefeier, 19.15 Kreuzwegandacht St. Pelagiberg Sa 18.00 Eucharistiefeier Steckborn So 9.30 Eucharistiefeier Stein am Rhein So 10.30 Eucharistiefeier Steinebrunn So 9.15 Eucharistiefeier Sulgen So 10.00 Eucharistiefeier Tägerwilen So 10.30 Oekum. Gottesdienst Tänikon Sa 18.00 Eucharistiefeier Thundorf So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Gemeindesaal) Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 9.00 Familiengottesdienst Uesslingen Sa 19.00 Oekum. Gottesdienst Wängi So 9.30 Eucharistiefeier Warth So 10.30 Oekum. Gottesdienst (Mehrzweckhalle) Weinfelden Sa 17.15 Eucharistiefeier, So 10.30 Oekum. Gottesdienst Welfensberg Sa 19.45 Gottesdienst Wertbühl Sa 18.15 Gottesdienst Wuppenau So 10.30 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst (Klinik) SAMSTAG/SONNTAG 5./6. MÄRZ 2016 Aadorf So 10.00 Eucharistiefeier Amriswil Sa 18.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Arbon Sa 17.45 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Au So 11.00 Eucharistiefeier Berg Sa 18.15 Eucharistiefeier, So 10.00 Oekum. Gottesdienst (evang. Kirche) Bettwiesen Sa 18.00 Eucharistiefeier Bichelsee So 10.30 Eucharistiefeier Bischofszell So 10.00 Eucharistiefeier Bürglen So 10.30 Oekum. Gottesdienst Diessenhofen So 10.30 Eucharistiefeier Dussnang So 9.00 Eucharistiefeier Emmishofen Sa 18.00 Messe, So 10.30 GottesdienstErmatingen So 9.00 Eucharistiefeier Eschenz So 10.30 Eucharistiefeier Eschlikon Sa 17.00 Eucharistiefeier, So 11.00 Eucharistiefeier Fischingen So 9.30 Eucharistiefeier Frauenfeld Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.30 Eucharistiefeier Gachnang So 9.00 Eucharistiefeier Güttingen So 11.15 Oekum. Gottesdienst Hagenwil Sa 19.30 Messe, So 9.00 Messe Heiligkreuz So 9.00 Gottesdienst Herdern Sa 19.00 Eucharistiefeier, So 10.30 Oekum. Gottesdienst Homburg So 9.00 Eucharistiefeier Horn So 11.00 Eucharistiefeier Klingenzell So 9.00 Eucharistiefeier Kreuzlingen Sa 18.00 Messe, So 11.00 Eucharistiefeier Landschlacht So 11.15 Eucharistiefeier Langrickenbach So 10.00 Gottesdienst Lommis Sa 19.30 Eucharistiefeier Mammern Sa 18.00 Eucharistiefeier Matzingen Sa 18.00 Eucharistiefeier Münchwilen So 10.00 Eucharistiefeier, 19.00 Versöhnungsfeier Müllheim So 10.00 Gottesdienst, 17.00 Kreuzwegandacht Münsterlingen Sa 18.00 Gottesdienst, So 9.00 Eucharistiefeier (Spital), 9.30 Gottesdienst, 10.00 Eucharistiefeier (Psych. Klinik) Paradies Sa 18.00 Eucharistiefeier Pfyn So 10.30 Gottesdienst Roggwil Sa 19.00 Eucharistiefeier Romanshorn Sa 17.30 Eucharistiefeier, So 10.15 Firmung Sirnach So 9.30 Eucharistiefeier Sitterdorf Sa 18.00 Eucharistiefeier Sommeri So 10.30 Eucharistiefeier, 19.15 Kreuzwegandacht Steckborn So 9.30 Wortgottesfeier Sulgen Sa 18.00 Wortgottesfeier Tägerwilen So 9.15 Gottesdienst Tänikon Sa 18.00 Eucharistiefeier Tobel Sa 16.00 Messe (Kapelle Sunnewies), So 10.30 Eucharistiefeier, 16.00 Krankensalbungsfeier (Kapelle Sunnewies) Wängi So 9.30 Wortgottesdienst Weinfelden Sa 17.15 Eucharistiefeier, So 10.00 Eucharistiefeier Welfensberg So 19.30 Gottesdienst Wertbühl So 10.30 Gottesdienst Zihlschlacht So 10.00 Gottesdienst (Klinik) Anderssprachige Gottesdienste SAMSTAG/SONNTAG 27./28. FEBRUAR 2016 Albaner-Mission So 13.00 St. Nikolaus Frauenfeld Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 16.45 Bruder Klaus Diessenhofen, 18.30 St. Johannes Weinfelden, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn Sa 17.45 Michaelskapelle Bischofszell, 19.00 St. Peter und Paul Sulgen, So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.30 St. Martin Arbon Kroaten-Mission Sa 19.00 St. Peter Schaffhausen, So 12.00 Klosterkirche Münsterlingen, 19.00 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission So 9.00 St. Stefan Kreuzlingen, 10.30 Michaelskapelle Bischofszell Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 9.30 St. Galluskapelle Arbon, 11.00 Pfarreisaal Amriswil Ungarn-Mission So 17.00 St. Maria Schaffhausen SAMSTAG/SONNTAG 5./6. MÄRZ 2016 Albaner-Mission So 13.30 St. Nikolaus Wil Italiener-Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden Sa 18.30 St. Johannes Weinfelden, So 9.15 Klösterli Frauenfeld, 11.15 St. Remigius Sirnach Italiener-Mission Kreuzlingen-Arbon-Romanshorn So 9.30 St. Ulrich Kreuzlingen, 11.30 St. Martin Arbon Kroaten-Mission Sa 19.00 St. Martin Arbon, So 9.30 Klosterkirche Münsterlingen, 11.45 Klösterli Frauenfeld, 17.00 St. Peter Schaffhausen Portugiesen-Mission Sa 19.00 Klösterli Frauenfeld Slowenische Mission So 10.00 St. Stefan Amriswil Spanier-Mission Sa 18.30 St. Maria Schaffhausen, So 10.30 Klösterli Frauenfeld, 12.00 St. Stefan Kreuzlingen Bild: Praesens Film SG Filmtipp Spotlight Der neue Chefredaktor des Boston Globe, Marty Baron, trommelt 2001 ein investigatives Team aus Reportern zusammen. Dieses soll herausfinden, ob das Erzbistum von Boston jahrzehntelang bewusst Fälle von Kindesmissbrauch vertuscht hat. Der Film von Tom McCarthy thematisiert die Hintergründe eines der grössten, jemals bekanntgewordenen Missbrauchsskandale in der Geschichte der katholischen Kirche. Die erschütternden Vorkommnisse in Boston holten weltweit Betroffene aus ihrem Scham- und Schattendasein und rückten das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit, ins Spotlight. Das echte Bostoner Reporterteam bekam für seinen Artikel 2003 verdient den Pulitzer-Preis. USA 2015, Regie: Tom McCarthy Kinostart: 25. Februar Radio TOP TOP Kick und TOP Church: www.topchurch.ch Schaffhauser Fernsehen SHf Gedanke am Wuchenänd Samstag/Sonntag ab 18.20 Uhr, stündliche Wiederholung 5. März: Doris Brodbeck 12. März: Britta Schönberger Radio Munot Gedanken zum Tag Montag bis Freitag 6.50 Uhr 29. Februar bis 4. März: Corinne Hafner 7. bis 11. März: Heinz Brauchart Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus Schaffhausen Jeweils am letzten Sonntag im Monat, 8.00 Uhr, Wdh. 22.00 Uhr forumKirche | 5-2016 15 Kettenreaktion Veranstaltungen Bild: Kurt F. Domnik/Pixelio.de Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Kalenderblatt · Zum Schluss Sonntag, 28. Februar, 9.30 Uhr Katholische Kirche Berg Okuli Gottesdienst mit Werken für Bratsche und Orgel Bratsche: Ivana Polojac; Orgel: Thomas Götz Sonntag, 28. Februar, 16.00 Uhr Klosterkirche Fischingen Chor Inscriptum Passio von Arvo Pärt mit Gemischten Chor, Soli, Evangelistenquartett und Instrumentalisten Leitung: Christian Döhring Sonntag, 28. Februar, 17.15 Uhr Katholische Kirche Amriswil Kirchenkonzert «Mozart pur…» Vokalensemble und Instrumentalisten des Vorarlberger Landeskonservatoriums spielen Werke von W. A. Mozart Orgel: Helmut Binder oder Johannes Hämmerle; Leitung: Benjamin Lack Mittwoch, 2. März, 19.00 Uhr Kantonsspital Münsterlingen, Raum der Stille Aufatmen – Ökumenisches Abendgebet Stille, Worte, Gesänge aus Taizé Mittwoch, 2. März, 20.00 Uhr Brauhaus Sternen Frauenfeld Stammtischgespräche – Asylsuchende: Menschen auf der Suche nach einem würdevollen Leben Referentin: Karin Flury Donnerstag, 3. März, 19.00 bis 20.00 Uhr Kloster Fischingen – Meditationsraum Gesunder Umgang mit Stress Infoanlass zum Trainingsprogramm MBSR (Mindfulness Based Stress Reduction) nach Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn Leitung: Yvonne Bommer, MBSR-Lehrerin Sonntag, 6. März, 19.00 Uhr Evangelische Kirche Kreuzlingen Ökumenisches Taizé-Abendgebet Langsam schlängelte sich der Bus durch die engen Strassen eines Kreuzlinger Quartiers. Ab und zu hielt er an. Leute stiegen ein und wieder aus. An einer Station warteten eine Frau im Rollstuhl und eine ältere Dame mit ihrem Schosshündchen auf dem Arm. Hilfsbereit stieg die Bus-Chauffeurin aus und legte an der Türe die Rampe zurecht, damit die Rollstuhlfahrerin die hohe Stufe überwinden konnte. Auch die ältere Dame stieg ein, platzierte ihr Hündchen auf einem der Sitze und ging dann zum Billett-Automaten. Hilflos stand sie davor und fragte: «Wie funktioniert denn das? Das verstehe ich nicht!» Die Bus-Chauffeurin wollte es ihr eben erklären, da sagte die Rollstuhlfahrerin zuvorkommend: «Warten Sie, ich helfe Ihnen. Das schaffen wir schon zusammen!» Während die Chauffeurin dankbar weiterfuhr, löste die Rollstuhlfahrerin mit der älteren Dame gemeinsam das Billett. Diese Situation hat mich sehr beeindruckt und mich daran erinnert, dass jede und jeder seine Talente hat. Was der eine nicht beherrscht, kann vielleicht ein anderer. Also warum nicht einander helfen? Denn Geben und Empfangen löst ein inneres Glücksgefühl aus, wodurch man reich beschenkt wird. Teilt man dieses Glücksgefühl mit seinem Nächsten, entsteht eine Kettenreaktion – eine Kettenreaktion der Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Dadurch wird das Leben so viel einfacher und lebenswerter. Dienstag, 8. März, 20.00 Uhr Alterszentrum Kreuzlingen, Kirchstr. 17, Kreuzlingen Alles unter einen Hut bringen Stadtgespräch zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum Tag der Frau Referentinnen: Dr. Anneliese Debrunner, Antonelle Bizzini Moderation Podium: Edith Wohlfender Mittwoch, 9. März, 19.00 Uhr St. Peter Schaffhausen, Raum der Stille Ökumenisches Taizé-Abendgebet Simone Ullmann, Masterstudentin in Germanistik und Religionswissenschaft an der Universität Zürich In der Reihe «Zum Schluss» kommen Ansichten und Meinungen zu Wort: Unser Team besteht aus acht Personen, die abwechselnd unsere letzte Seite mit Impulsen, Berichten und Betrachtungen gestalten. Impressum AZA Post CH AG PP/Journal ADRESS- UND ABOÄNDERUNGEN sind an das Pfarramt der Wohngemeinde zu richten. Die Kontaktdaten sind im Innenteil dieses Pfarreiblatts aufgeführt. 16 forumKirche | 5-2016 REDAKTION forumKirche Franziskus-Weg 3, 8570 Weinfelden T 071 626 11 71 Detlef Kissner, leitender Redaktor Claudia Koch, redaktionelle Mitarbeiterin [email protected], www.forumkirche.ch Susanna Keller-Cavicchiolo, Sekretärin [email protected] Mo, Di, Do: 9.00 bis 11.30 Uhr Beiträge für den allgemeinen Teil sind bis 13 Tage (Freitag) vor dem Erscheinungsdatum an die Redaktion zu senden. Herausgeber Katholische Landeskirchen Thurgau und Schaffhausen · Pressverein Genossenschaft Für Beiträge im Pfarreiteil ist das entsprechende Pfarramt verantwortlich. Redaktionskommission [email protected] Inserateverwaltung Sekretariat forumKirche T 071 626 11 71, [email protected] Annahmeschluss bis spätestens 8 Tage (Donnerstag, 10 Uhr) vor dem Erscheinungsdatum forumKirche erscheint alle 2 Wochen in einer Auflage von ca. 50 000 Exemplaren. 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