Lasst die Kinder zu mir kommen!

„Lasst die Kinder zu mir kommen!“
Ökumenischer Weltgebetstag der Kinder 2016
Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis
Liturgie
Materialteil Projektbeschreibung Plakatvorschlag
Fragebogen
Seite 2
Seite 4
Seite 11
Seite 20
Seite 21
Seite 22
Impressum:
„Lasst die Kinder zu mir kommen!“
Ökumenischer Weltgebetstag der Kinder 2016
Mappe zur Vorbereitung der Liturgie
Medieninhaber und Herausgeber:
Ökumenischer Jugendrat in Österreich
1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II f
[email protected]
http://junge-oekumene.at
ZVR: 630 280 527
Redaktion:
Claudia Strecker (Baptistengemeinde Linz), Linda Kreuzer
(Katholische Jungschar Österreichs), Martin Siegrist (Evangelischmethodistische Kirche in Österreich), Susanne Viebach (Neuapostolische Kirche Österreich), Wolfgang Ernst (Evangelische Kirche A.B.
in Österreich)
Das Titelbild zum Weltgebetstag 2016 stammt von Ruth Mariet Trueba Castro. Die Methodistin lebt in Havanna im Stadtteil Jaimanita
und ist Koordinatorin der liturgischen Erneuerungsbewegung des
Kubanischen Rats der Kirchen.
Gestaltung und Layout:
Anna Kromer
Wien, Dezember 2015
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Vorwort
Jesus öffnet seine Arme für die Kinder, die zu ihm gebracht werden.
Tagtäglich erfahren wir in unseren Glaubensgemeinschaften und
im alltäglichen Miteinander, wie unachtsam und lieblos vor allem mit
denjenigen umgegangen wird, deren Stimme nicht laut genug ist.
Die Bibelstelle Mk 10,13-16, vielen auch als die „Segnung der Kinder“ oder das „Kinderevangelium“ bekannt, stellt uns Erwachsene
vor einige Herausforderungen. Es ist unsere Aufgabe, Kinder in ihrer
Glaubensentwicklung zu begleiten, ihnen den Raum für Fragen und
Auseinandersetzung zu bieten, den sie brauchen. Dadurch eröffnet
sich auch für uns Erwachsene die Chance, wieder zu einer Ungezwungenheit in der Glaubenserfahrung zu finden. Das Gebet bietet
sich uns als ideales Instrument an, das gemeinsam „gespielt“ zu
einer wahren Sinfonie wachsen kann. Die Hingabe und die Öffnung
in unseren Worten an Gott, kann viel bewegen. Im Gebet dürfen
wir Gott, der uns wie ein guter Vater, eine liebevolle Mutter begegnet, mit dem gleichen Vertrauen entgegentreten, das Kindern ihren
Eltern gegenüber selbstverständlich ist.
Der Gottesdienstvorschlag versteht sich wie immer als Anregung. Er
kann, angepasst an die jeweilige Situation der Gemeinde, verändert
werden. Wir ermutigen euch dazu, den Weltgebetstag der Kinder
ökumenisch offen, wenn irgendwie möglich auch ökumenisch vorbereitet und verantwortet zu feiern!
Informationen über Kuba findet ihr in den Materialien des WGT der
Frauen – www.weltgebetstag.at – oder im Internet.
Wir bitten euch herzlich um Rückmeldung zu den Materialien mittels
Fragebogen. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, gibt es
ab heuer die Gelegenheit, die Fragen online zu beantworten.
Es kostet nur ein paar Minuten und ist für das Vorbereitungsteam
eine große Hilfe! Selbstverständlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit der postalischen Rücksendung.
Vielen Dank für die Unterstützung!
Das Vorbereitungsteam
des Weltgebetstags der Kinder für Österreich
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Liturgie
zum Weltgebetstag der Kinder 2016
„Lasst die Kinder zu mir kommen!“
Vorgeschlagener Termin:
Freitag, 4. oder
Samstag, 5. März 2016
Lied
Begrüßung:
Leiter /in:
„¡Buenos Dias!“ So sagt man „Guten Tag“ in dem Land, von dem wir
heute hören werden. In welcher Sprache begrüßt man sich so?
(Antworten abwarten)
Richtig. Spanisch. Spanisch spricht man in vielen Ländern der Erde.
Spanisch ist sogar eine der meistgesprochenen Sprachen der Erde:
Über 400 Millionen Menschen auf der Welt sprechen Spanisch.
Kennt jemand diese Flagge?
(Kinder raten lassen)
Ich habe euch auch einige Dinge mitgebracht, die typisch für
dieses Land sind.
(Kaffee, Zucker und Bananen herzeigen, wenn möglich die Kinder
angreifen, Kaffee riechen, Banane kosten lassen)
Aus welchem Land könnten diese Dinge kommen? Ich gebe euch
noch einen Tipp. Es ist eine Inselgruppe mit einer großen und langen Hauptinsel.
Für die Kinder, die letztes Jahr mitgefeiert haben: Das Land liegt
südlich der Bahamas, über die wir letztes Jahr geredet haben.
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Bildquellen:
Flagge: https://de.wikipedia.org/wiki/
Kuba#/media/File:Flag _of_Cuba.svg
Karte: https://upload.wikimedia.org/
wikipedia/commons/7/7f/Cuba_map.
png?uselang=de
Wappen: https://de.wikipedia.org/wiki/
Datei:Coat_of_arms_of_Cuba.svg
Das Land heißt Kuba. Die Hauptstadt Havanna ist bekannt für Musik
und Tanz (besonders „Salsa“, einen sehr schwungvollen Tanz),
bunte Häuser und Lebenslust.
Heute wollen wir gemeinsam den Weltgebetstag der Kinder feiern.
Das ist ein Tag, der jedes Jahr auf der ganzen Welt gefeiert wird.
Gemeinsam hören wir eine Geschichte aus der Bibel, erfahren etwas über Kuba und beten für alle Kinder auf der Welt.
Zu Beginn wollen wir einander begrüßen. Steht doch einmal auf und
sagt den anderen Mädchen und Buben auf Spanisch „Hallo“,
also: „¡Hola!“ (sprich: „ola“).
(Kinder zum Mittun einladen)
Leiter /in:
Wir feiern jetzt miteinander. Gott ist mitten unter uns, wenn wir
feiern. Deshalb beten wir zu ihm:
Gebet
Lieber Gott,
nicht alle von uns, kennen einander gleich gut, aber wir wissen: Du
kennst uns alle. Mach uns wach und neugierig für einander und für
das, was wir gleich hören werden. Wir danken dir, dass wir jetzt hier
sein dürfen. Segne unsere gemeinsame Feier!
Leiter /in:
Manchmal werden Kinder übersehen. Heute wollen wir aber, dass
die Kinder gut sichtbar sind. Steigt doch einmal auf den Sessel oder
auf die Bank, auf der ihr sitzt, damit ich euch gut sehen kann.
Wunderbar! Jetzt kann ich euch alle gut sehen. Ich möchte euch
aber auch gern hören. Lasst uns ein Lied singen!
Lied
Für die gemeinsam gesprochenen
Gebete empfiehlt es sich, die Texte
auf Blätter zu kopieren und zu
verteilen, damit ältere Kinder oder
Erwachsene mitlesen können.
Der Einstieg zur gemeinsamen
Feier soll den Kindern und den
teilnehmenden Erwachsenen einen
Perspektivenwechsel ermöglichen.
Wer klein ist, wird groß: Die Kinder
stellen sich auf Bänke, Stühle oder
die Empore – die Erwachsenen
knien oder hocken sich auf den
Boden.
Aus dem Liedtext ergeben sich
die Begleitbewegungen: so hoch =
strecken, so tief = hinhockerln,
so weit = Arme seitlich ausstrecken,
so wunderbar groß = großen Kreis
mit gestreckten Armen.
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Aktion mit Schwungtuch
Leiter /in:
Bitte steigt wieder vom Sessel herunter und stellt euch alle zusammen. (Das Schwungtuch wird von zwei Erwachsenen zwischen
Leiter/in und Kindergruppe wie eine Absperrung gespannt.) Stellt
euch vor, ihr steht vor einer Mauer und wollt auf die andere Seite.
Stellt euch vor, ihr probiert es, aber ihr kommt einfach nicht hinter
die Mauer. Und jetzt hört bitte gut zu.
Sprecher /in:
„Lasst die Kinder zu mir kommen! Hindert sie nicht!“
(Schwungtuch fällt)
Leiter /in:
Die Mauer ist weg. Der Weg ist jetzt frei. Es gibt kein Hindernis mehr
für euch! Gemeinsam breiten wir das Tuch aus und machen einen
großen Kreis. Nehmt das Schwungtuch und haltet es mit beiden
Händen fest. Wir achten darauf, dass jede/r Platz hat.
In diesem Kreis haben alle Platz. Gott kennt uns alle bei unserem
Namen. Sagt doch einmal der Reihe nach laut, wie ihr heißt. Ich
fange an: Ich heiße …
(Der Ball kommt ins Spiel)
Dieser Ball ist wie eine kleine Weltkugel. Überall auf dieser Erde
lachen, weinen, spielen und beten Kinder. In dieser Feier denken
wir an all diese Kinder.– Versucht einmal den Ball im Kreis rollen
zu lassen. Alle müssen mithelfen, dass der Ball nicht hinunter fällt.
Haltet das Tuch also fest und wenn der Ball zu euch rollt, bewegt die
Händen nach oben – aber nicht zu weit nach oben, damit der Ball
nicht zu schnell wird. Wir versuchen den Ball schön im Kreis rollen
zu lassen.
(Nach einiger Zeit)
Jetzt lasst den Ball bitte wieder zu mir rollen.
(Ball wird aus dem Spiel genommen)
Auf drei legen wir das Tuch gemeinsam auf den Boden: Eins-zweidrei – wunderbar, bitte nehmt alle rund um das Tuch Platz.
(Bibelstelle und/oder die Bilder zur Bibelstelle werden zur Hand
genommen)
Am diesjährigen Weltgebetstag hören wir etwas über Jesus und
über Kinder: Im Evangelium nach Markus finden wir eine Stelle,
wo Jesus sich ganz besonders mit den Kindern beschäftigt. Stellt
euch vor, es ist ein heißer Tag, viele Leute stehen auf einem Platz
rund um einen Mann herum. Der Mann scheint besonders wichtig
zu sein, deshalb wollen auch einige Eltern mit ihren Kindern zu ihm.
Hören wir nun, was in der Bibel darüber steht:
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Nach Ablegen des Tuches nehmen
alle im Kreis Platz und die Bibelstelle wird vollständig vorgelesen.
Zur Veranschaulichung, vor allem
auch für jüngere Kinder, findet sich
im Materialteil eine Bildabfolge, die
das Evangelium illustrieren soll.
Eine Person kann die Bilder hoch
halten, während gelesen wird, oder
die Bibelstelle wird anhand der
Bilder frei nacherzählt (dann entfällt
der Vorleseteil).
„Sie brachten Kinder zu Jesus. Er sollte sie segnen. Die Jünger
trieben die Leute weg. Da wurde Jesus ärgerlich. Er sagte zu ihnen:
Lasst die Kinder zu mir kommen. Hindert sie nicht daran! Gerade
für sie ist das Reich Gottes da. Hört, was ich euch sage: Nur solche
Menschen werden zum Gottesreich kommen, die es wie Kinder annehmen. Und Jesus schloss die Kinder in seine Arme und segnete
sie.“
Nach dem Lesen dieser spannenden Stelle, möchte ich euch nun
fragen: Was ist das Erste, was dir einfällt? Was hast du gehört?
Ich lege euch hier die Bilder zu der Bibelstelle in die Mitte. Wenn
du etwas sagen möchtest, kannst du auch gerne ein Bild zu Hilfe
nehmen.
Wie glaubst du, ist es den Kindern gegangen, von denen diese
Stelle berichtet? Was glaubst du, ist Jesus besonders wichtig?
Wir haben uns jetzt ausführlich mit dieser Bibelstelle beschäftigt,
am Ende unserer gemeinsamen Feier bekommt ihr die Bilder zum
Ausmalen oder Nacherzählen mit nach Hause. Vielleicht kennt ihr
jemand, der oder dem ihr gerne erzählen möchtet, wovon wir heute
gehört haben.
Man sagt, dass auf Kuba die Menschen gerne singen und tanzen.
Jetzt stehen wir alle auf und singen gemeinsam und ganz laut das
Lied:
Lied
Die Übersetzung stammt aus der
Elementarbibel von Anneliese
Pokrandt. Verlag Ernst Kaufmann,
1998. Es kann anstelle dieser Übersetzung auch aus einer anderen
Kinderbibel oder aus der Einheitsübersetzung gelesen werden – je
nach Alter und Verständnis der
Kinder. Der folgende Teil kann
je nach Gruppe ausführlicher, im
Sinne eines gemeinsamen Theo­
logisierens, oder schlicht als Nachbesprechung gestaltet sein.
Bei Fragen an die Runde ist es
wichtig, Augenkontakt herzustellen,
die Kinder mit Du direkt anzureden
und aufmerksam zu bleiben, vor
allem denjenigen gegenüber, die
nicht gleich „hier“ rufen, sondern
eher schüchtern sind. Möglichkeiten, das Gespräch in Gang zu
bringen oder ruhigere Kinder einzubinden sind, das Gesagte wieder
aufnehmen, es zusammenfassen
oder die anderen Kinder fragen, ob
sie das vielleicht ähnlich oder gleich
sehen.
Nach Beantwortung der Fragen
werden dann die Bilder aufs Tuch
gelegt. Die erste Frage sollten die
Kinder allerdings aus ihrem Gedächtnis beantworten und nicht
gleich die Stelle anhand der Bilder
nacherzählen.
Beim Frage- bzw. Gesprächsteil
sollten die Kinder ihre Gedanken
zur Stelle frei ausdrücken können.
Wenn man sich dazu entscheidet,
mit Kindern auf diese Weise Theologie zu betreiben, sollte es kein
Richtig oder Falsch geben. Zurückhaltung bei der Bewertung von
Aussagen, Nachfragen ist geboten.
Eigene Überzeugungen dürfen
natürlich auch eingebracht werden.
Zum Beispiel: „Ich glaube ja, die
Kinder haben sich gefreut, dass
Jesus sie zu sich gerufen hat.“
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2. Jesus liebt und ruft die Kinder,
Mädchen, Buben auf der Welt.
Er fragt nicht wie sie aussehn,
er kann jedes Kind verstehn.
Jesus liebt und ruft die Kinder dieser Welt.
3. Jesus liebt und ruft die Kinder,
Mädchen, Buben auf der Welt.
Er stellt sie als Beispiel hin,
jeder Mensch ist Gottes Kind.
Jesus liebt und ruft die Kinder dieser Welt.
4. Jesus liebt und ruft die Kinder,
Mädchen, Buben auf der Welt.
Weil die Kinder Gott vertraun.
Lässt uns Jesus auf sie schaun.
Jesus liebt und ruft die Kinder dieser Welt.
Nach dem Original „Cristo ama a los niños“ von Manuel Bonilla
Deutscher Text: Otto Kromer & Martin Siegrist
Fürbitten
Die Fürbitten können von älteren Kindern, die schon flüssig vorlesen können, oder von Erwachsenen gelesen werden. Die Antwort
„Danke für deine Hilfe! Amen.“ kann den Kindern vorgelesen und
von allen gemeinsam wiederholt werden.
Leiter /in:
Wir wollen beten. Für uns und für alle, die Hilfe brauchen. Für Kinder
und Erwachsene in Österreich und Kuba und in der ganzen Welt.
Wir vertrauen darauf, dass Gott unser Gebet hört:
Guter Gott! Wir bitten dich für die Kinder dieser Welt. Wir wissen,
dass du sie liebst. Du hast ihnen Freude am Leben geschenkt. Du
willst, dass sie lachen und fröhlich sind. Trotzdem, vielen Kindern
geht es nicht gut. Hilf du ihnen und wenn sie weinen müssen, schick
ihnen Menschen, die sie trösten! Lieber Gott! Dieses Jahr denken
wir besonders an die Kinder in Kuba. Bitte sei bei ihnen!
Guter Gott! Segne die Menschen, die dafür arbeiten, dass es Kindern gut geht: Ärztinnen und Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer, Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, Mütter und Väter; alle, die für
Kinder da sind. Lieber Gott! Hilf ihnen, wenn sie Kinder beim Lernen
und Wachsen begleiten.
Guter Gott! Wir alle brauchen deine Hilfe. Die Großen und die Kleinen. Hilf uns, wenn unsere Kraft nicht reicht. Schenk uns die Erfahrung, dass wir gemeinsam viel schaffen können. Lieber Gott! Hilf
denen, die außer dir niemanden haben, der für sie da ist. Denen hilf
ganz besonders!
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Guter Gott! Ob Groß oder Klein, wir alle brauchen die Natur – deine
Schöpfung. Du hast unseren Planeten so wunderschön gemacht,
auch Kuba. Lieber Gott! Hilf dass wir die Natur, die Pflanzen und die
Tiere bewahren und dass wir uns noch lange an der schönen Natur
freuen können.
Guter Gott! Du schickst niemanden weg! Du willst für alle da sein.
Egal aus welchem Land sie kommen und gleich, wie sie ausschauen oder welche Sprache sie sprechen. Du liebst alle Menschen.
Dafür danken wir dir! Lieber Gott! Hilf auch uns die Menschen zu
lieben und offen zu sein für das, was sie von uns brauchen.
Gemeinsam:
Danke für deine Hilfe! Amen.
Leiter /in:
Wir werden jetzt gemeinsam beten, so wie Jesus uns das gelehrt
hat. Stehen wir auf, machen einen Kreis und nehmen uns an den
Händen.
Vater Unser
Lied
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Foto: Verena Bauer
Segensgebet
Leiter /in:
Ich danke euch für diese wunderbare gemeinsame Feier. Wir nehmen uns wieder an den Händen und sprechen das Segensgebet.
Lieber Gott,
danke, dass du mein Vater bist.
Du bist groß, immer da und ich kann mit allem zu dir kommen.
Jeden Tag freue ich mich auf Zeit mit dir.
Immer wenn ich deine Natur sehe,
merke ich wie liebevoll du alles geschaffen hast.
Du liebst Menschen und lässt ALLE zu dir kommen.
Besonders nahe bist du den Schwachen, Kranken und Kleinen.
Du kümmerst dich um Menschen,
die anderen nicht so wichtig sind und überhört werden.
Auch in schweren Zeiten verlässt du mich nicht.
Du führst mich am Tag und leuchtest mir
den dunklen Weg in der Nacht.
Du sprichst alle Sprachen der Welt,
bist in Österreich und auch in Kuba.
Hilf du den Erwachsenen auf alle Kinder zu achten.
Danke, dass du mich segnest und
ich ein Segen für andere sein darf.
Danke, dass du mich in deine Arme schließt.
Ich liebe dich! Amen.
Leiter /in:
Beim Ausgang könnt ihr euch die Bilder von Jesus und den Kindern
mitnehmen. Vielleicht habt ihr ja Lust, sie zu Hause noch anzumalen. Bevor wir aber nach Hause gehen, singen wir noch einmal
gemeinsam für alle Kinder auf dieser Welt.
Lied
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Das Segensgebet kann (auf schönes Papier gedruckt, zu einer Rolle
geformt ...) den Kindern als Andenken für Zuhause zusätzlich zu den
Ausmalbildern der Bibelstelle mit
gegeben werden.
Materialteil
Karte von Kuba
Bildquellen:
Karte 1: https://upload.wikimedia.org/
wikipedia/commons/7/7f/Cuba_map.
png?uselang=de
Karte 2: https://commons.wikimedia.
org/wiki/File:Cuba_on_the_globe_
(Americas_centered).svg?uselang=de
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„Lasst die Kinder zu mir kommen!“ – Bilder zum Evangelium
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Theologische Betrachtungen
zu Mk 10, 13-16
Foto: WDP International
Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte.
Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. 14 Als Jesus das sah,
wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das
Reich Gottes. 15 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes
nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und
er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände
auf und segnete sie.
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Hinweise und Hintergründe
• Die Stelle lässt sich der Form nach in drei Teile gliedern:
Mit V 13 beginnt durch den Personenwechsel eine neue Szene.
Ungenannte Personen wollen Kinder zu Jesus bringen, damit er
sie berühre. Diese implizite Bitte nach Berührung meint vermutlich das heilende Segnen durch Handauflegung, wie sie dann
in V 16 erfolgt. Segnung durch Handauflegen war eine gängige
israelitische Praxis, üblicherweise wurden die Kinder durch ihren
Vater oder den Haushaltsvorstand gesegnet. Die abweisende
Reaktion der Jünger kann einerseits eine Geringschätzung dem
Anliegen, bzw. den Kindern im allgemeinen gegenüber spiegeln,
andererseits könnte aber die Abwehr auch aus dem Wunsch und
der guten Absicht, Jesus vor zu starkem Andrang zu schützen,
erwachsen sein.
• Der zweite Teil setzt mit der starken Reaktion Jesu auf das
Verhalten der Jünger ein. Er weist sie in direkter Rede klar in
die Schranken und sein an die Jünger gerichtetes Verbot wird
mit der Verheißung, „solchen“, also den unmündigen Kindern,
gehöre das Gottesreich begründet.
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Diese Aussage ist beinahe so spektakulär, wie die Seligpreisung
der Armen, denen das Reich Gottes gehört (Lk 6,20). Das Reich
Gottes hat also Geschenkcharakter und kann weder durch Leistung, Geld oder Macht erreicht werden.
• V 15 bestätigt das zweite Jesuswort mit dem einleitenden
„Amen“ und weist auf das endzeitliche Heil hin. Das Kind gilt für
Jesus in V 14 und 15 als Vorbild und Maßstab, um ins
Gottesreich zu gelangen. Der Exeget Rudolf Pesch meint dazu:„
,Gottes Herrschaft wie ein Kind annehmen‘ heißt: sie als reines
Geschenk annehmen, sich ganz neu auf sie einstellen und, ihr
gehorsam, sich auf sie einlassen. Gemeint ist die Aufforderung,
radikal und konsequent nach dem Prinzip der Umkehrung aller
Dinge im kommenden Äon zu handeln: Die Aufforderung, wie
Kinder zu werden, ist die kürzeste Formulierung für die Forderung, auf Ansehen, Macht, Reichtum und Sicherheit zu verzichten.“ (Pesch: 1991, 133) Hos paidion (wie ein Kind) kann hier
aber auch, wenn man es nicht nominativisch (also das Gottesreich empfangen, wie es ein Kind tun würde) sondern akkusativisch versteht, als Annehmen der Basileia gelesen werden, „so
wie man ein Kind aufnimmt, mit offenen Armen, aber auch mit
fürsorglichem Tun“. (Dschulnigg: 2007, 272)
• Der dritte und abschließende Teil zeichnet sich besonders durch
die Verben „umarmen“, „segnen“ und „handauflegen“ aus,
wodurch auch Jesus leibliche Zuwendung und die vermittelte
Wohltat an den Kindern, also auch an den Erben des Reiches
Gottes klar betont wird. Die indirekte Bitte von V 13 wird am
Ende der Perikope gegen den Willen der Jünger erfüllt.
Diese Markusstelle gilt wohl als eine der bekanntesten Referenzen
für Jesus Verhältnis zu Kindern und ihrem Platz in der Glaubensgemeinschaft. Der Perikope voran gehen Unterweisungen zur Ehe,
viele Exeget/innen haben deshalb die Segnung der Kinder nur als
logische Fortsetzung der Belehrungen über die Ehe gelesen. Die
frühe Kirche hat in dieser Stelle die Rechtfertigung der bzw. die Verpflichtung zur Kindestaufe gefunden. Markus lässt mit seinen Formulierungen Spielraum, ging es Jesus vor allem um sein Verhältnis
zu Kindern, wollte er sie in die Mitte stellen oder hat er sie nur als
Beispiel genommen, um den Erwachsenen den eigentlichen Zugang
zum Gottesreich zu erklären?
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Mit Kindern zu dieser Bibelstelle zu arbeiten bietet enormes Potential, da sie selbst als Akteur/innen in die Szene einsteigen können
und aus ihrer Perspektive schildern, was passiert, wenn plötzlich
offene Arme einem empfangen und man gesegnet wird. Mit Hilfe
dieser Stelle können Kinder eingeladen werden, Theologie auf ihre
Weise zu betreiben. Was bedeutet zum Beispiel Aufnahme in das
Gottesreich? Oder wozu wird man gesegnet? Lässt man sich mit
den Kindern auf einen Prozess des Theologisierens ein, ist es wichtig, genug Zeit einzuplanen und die eigene „erwachsene“ Lesart und
das Verständnis der Stelle hinten an zu stellen.
Linda Kreuzer,
Katholische Jungschar
Verwendete Literatur:
Dschulnigg,Peter (2007): Das Markusevangelium. W. Kohlhammer, Stuttgart.
Ebner, Martin (2008): Das Markusevangelium. Katholisches Bibelwerk. Stuttgart.
Healy, Mary (2008): The Gospel of Mark. Catholic commentary on sacred scripture. Baker Academic.
Kertelge, Karl (1994): Markusevangelium. In: Gnilka, Joachim und Schnackenburg,
Rudolf: Die Neue Echter Bibel. Echter Verlag. Würzburg.
Pesch, Rudolf (1991). Das Markusevangelium. II. Teil. Kommentar zu Kap. 8,27 –
16,20. Herder. Freiburg, Basel, Wien.
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Projektinformation: Kinderweltgebetstag 2016
Vorbemerkung:
In Kuba sehr viele Lebensbereiche staatlich geregelt. Aus diesem
Grund haben wir uns entschlossen ein Projekt für Kinder, bzw.
Jugendliche hier in Österreich zu unterstützen. Wir hoffen auf euer
Verständnis und bitten um eure Unterstützung!
Foto: Regina Hügli 2012
Projektbeschreibung:
„Freizeitgestaltung im Laura Gatner Haus
für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“
Partnerorganisation: Diakonie Flüchtlingsdienst
Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der Diakonie Flüchtlingsdienst
für Schutzsuchende und Flüchtlinge. Ein wichtiger Bestandteil ist
die Arbeit mit Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen. Dies sind
Kinder und Jugendliche unter 18. Jahren, die ohne ihre Familie aus
ihren Heimatländern vor Verfolgung, Krieg und Folter fliehen mussten.
Zahlreiche der Kinder und Jugendlichen wurden aber auch in den
Wirren der Flucht von Ihren Eltern getrennt und leben nun alleine in
Österreich. Die Einrichtungen des Diakonie Flüchtlingsdienstes, die
im Bereich „Jugend“ tätig sind, bieten unbegleiteten Schutzsuchenden einen Ort, an dem sie ihre durch Trennung, Verlust und Flucht
verlorene Unbeschwertheit wieder entdecken können. Einen Ort, an
dem ihnen mit Wertschätzung und Respekt begegnet wird. Ein solcher Ort ist das Laura Gatner Haus in Hirtenberg.
Das Laura Gatner Haus bietet 44 Wohnplätze für männliche Jugendliche. Neben den offensichtlich notwendigen Angeboten zur
psychischen Unterstützung und zur Ausbildung, legt das Team auch
großen Wert auf eine aktive, geplante und positive Freizeitgestaltung.
Die Palette der Angebote durch die BetreuerInnen umfasst ein mehrmals wöchentlich stattfindendes Fußballtraining aber auch Radausflüge, Theater- und Kinobesuche, Schwimmkurse und vieles mehr.
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• Wir bitten, Spenden für das
Projekt unter dem Kennwort
„Kinderprojekt“ direkt an den
Weltgebetstag der Frauen in
Österreich zu überweisen.
Bankverbindung:
Weltgebetstag der Frauen
in Österreich –
Ökumenisches Nationalkomitee
Erste Bank
IBAN: AT73 2011 1822 5964 1200
BIC: GIBAATWW
Weltgebetstag der Kinder 2016
„Lasst die Kinder zu mir kommen!“
wann:
wo:
Wenn möglich, beantworten Sie diese Fragen bitte im Internet:
https://de.surveymonkey.com/r/RGRN3VT
Oder Sie schicken den ausgefüllten Fragebogen an:
Ökumenischer Jugendrat in Österreich
Wilhelminenstraße 91/II f
1160 Wien
Fragebogen zum Kinderweltgebetstag 2016
1. Verantwortlich für unseren ökumenischen Gottesdienst waren:
(bitte um Name und Adresse bzw. Kontaktmöglichkeit)
2. Mitgearbeitet haben Christ_innen aus folgenden Konfessionen:
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anglikanisch
armenisch-apostolisch
baptistisch
evangelisch A.B. (lutherisch)
evangelisch H.B. (reformiert)
evangelisch-methodistisch
koptisch-orthodox
neuapostolisch
orthodox (griech.-orth, antiochen.-orth, russ.-orth, serb.-orth, rum.-orth, bulg.-orth, georg.-orth)
römisch-katholisch
syrisch-orthodox
sonstige (bitte angeben)
3. Wir haben den Weltgebetstag der Kinder zum
4. Ungefähr
Kinder haben mitgefeiert.
5. Ungefähr
Erwachsene haben mitgefeiert.
Mal gefeiert.
6. Der ökumenische Gottesdienst hat stattgefunden:
(bitte Konfession, Ort, Adresse angeben)
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7. Die Mehrheit der feiernden Christ_innen waren:
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altkatholisch
anglikanisch
armenisch-apostolisch
baptistisch
evangelisch A.B. (lutherisch)
evangelisch H.B. (reformiert)
evangelisch-methodistisch
koptisch-orthodox
neuapostolisch
orthodox (griech.-orth, antiochen.-orth, russ.-orth, serb.-orth, rum.-orth, bulg.-orth, georg.-orth)
römisch-katholisch
syrisch-orthodox
es gab keine klare Mehrheit / sonstige (bitte angeben)
8. Was vom Gottesdienstmodell war für Ihren ökumenischen Gottesdienst sehr gut oder gut brauchbar?
9. Was vom Gottesdienstmodell war für Ihren ökumenischen Gottesdienst unbrauchbar?
10. Was möchten Sie uns sonst noch rückmelden?
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