„Lasst die Kinder zu mir kommen!“ Ökumenischer Weltgebetstag der Kinder 2016 Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis Liturgie Materialteil Projektbeschreibung Plakatvorschlag Fragebogen Seite 2 Seite 4 Seite 11 Seite 20 Seite 21 Seite 22 Impressum: „Lasst die Kinder zu mir kommen!“ Ökumenischer Weltgebetstag der Kinder 2016 Mappe zur Vorbereitung der Liturgie Medieninhaber und Herausgeber: Ökumenischer Jugendrat in Österreich 1160 Wien, Wilhelminenstraße 91/II f [email protected] http://junge-oekumene.at ZVR: 630 280 527 Redaktion: Claudia Strecker (Baptistengemeinde Linz), Linda Kreuzer (Katholische Jungschar Österreichs), Martin Siegrist (Evangelischmethodistische Kirche in Österreich), Susanne Viebach (Neuapostolische Kirche Österreich), Wolfgang Ernst (Evangelische Kirche A.B. in Österreich) Das Titelbild zum Weltgebetstag 2016 stammt von Ruth Mariet Trueba Castro. Die Methodistin lebt in Havanna im Stadtteil Jaimanita und ist Koordinatorin der liturgischen Erneuerungsbewegung des Kubanischen Rats der Kirchen. Gestaltung und Layout: Anna Kromer Wien, Dezember 2015 2 Vorwort Jesus öffnet seine Arme für die Kinder, die zu ihm gebracht werden. Tagtäglich erfahren wir in unseren Glaubensgemeinschaften und im alltäglichen Miteinander, wie unachtsam und lieblos vor allem mit denjenigen umgegangen wird, deren Stimme nicht laut genug ist. Die Bibelstelle Mk 10,13-16, vielen auch als die „Segnung der Kinder“ oder das „Kinderevangelium“ bekannt, stellt uns Erwachsene vor einige Herausforderungen. Es ist unsere Aufgabe, Kinder in ihrer Glaubensentwicklung zu begleiten, ihnen den Raum für Fragen und Auseinandersetzung zu bieten, den sie brauchen. Dadurch eröffnet sich auch für uns Erwachsene die Chance, wieder zu einer Ungezwungenheit in der Glaubenserfahrung zu finden. Das Gebet bietet sich uns als ideales Instrument an, das gemeinsam „gespielt“ zu einer wahren Sinfonie wachsen kann. Die Hingabe und die Öffnung in unseren Worten an Gott, kann viel bewegen. Im Gebet dürfen wir Gott, der uns wie ein guter Vater, eine liebevolle Mutter begegnet, mit dem gleichen Vertrauen entgegentreten, das Kindern ihren Eltern gegenüber selbstverständlich ist. Der Gottesdienstvorschlag versteht sich wie immer als Anregung. Er kann, angepasst an die jeweilige Situation der Gemeinde, verändert werden. Wir ermutigen euch dazu, den Weltgebetstag der Kinder ökumenisch offen, wenn irgendwie möglich auch ökumenisch vorbereitet und verantwortet zu feiern! Informationen über Kuba findet ihr in den Materialien des WGT der Frauen – www.weltgebetstag.at – oder im Internet. Wir bitten euch herzlich um Rückmeldung zu den Materialien mittels Fragebogen. Um den Aufwand möglichst gering zu halten, gibt es ab heuer die Gelegenheit, die Fragen online zu beantworten. Es kostet nur ein paar Minuten und ist für das Vorbereitungsteam eine große Hilfe! Selbstverständlich besteht auch weiterhin die Möglichkeit der postalischen Rücksendung. Vielen Dank für die Unterstützung! Das Vorbereitungsteam des Weltgebetstags der Kinder für Österreich 3 Liturgie zum Weltgebetstag der Kinder 2016 „Lasst die Kinder zu mir kommen!“ Vorgeschlagener Termin: Freitag, 4. oder Samstag, 5. März 2016 Lied Begrüßung: Leiter /in: „¡Buenos Dias!“ So sagt man „Guten Tag“ in dem Land, von dem wir heute hören werden. In welcher Sprache begrüßt man sich so? (Antworten abwarten) Richtig. Spanisch. Spanisch spricht man in vielen Ländern der Erde. Spanisch ist sogar eine der meistgesprochenen Sprachen der Erde: Über 400 Millionen Menschen auf der Welt sprechen Spanisch. Kennt jemand diese Flagge? (Kinder raten lassen) Ich habe euch auch einige Dinge mitgebracht, die typisch für dieses Land sind. (Kaffee, Zucker und Bananen herzeigen, wenn möglich die Kinder angreifen, Kaffee riechen, Banane kosten lassen) Aus welchem Land könnten diese Dinge kommen? Ich gebe euch noch einen Tipp. Es ist eine Inselgruppe mit einer großen und langen Hauptinsel. Für die Kinder, die letztes Jahr mitgefeiert haben: Das Land liegt südlich der Bahamas, über die wir letztes Jahr geredet haben. 4 Bildquellen: Flagge: https://de.wikipedia.org/wiki/ Kuba#/media/File:Flag _of_Cuba.svg Karte: https://upload.wikimedia.org/ wikipedia/commons/7/7f/Cuba_map. png?uselang=de Wappen: https://de.wikipedia.org/wiki/ Datei:Coat_of_arms_of_Cuba.svg Das Land heißt Kuba. Die Hauptstadt Havanna ist bekannt für Musik und Tanz (besonders „Salsa“, einen sehr schwungvollen Tanz), bunte Häuser und Lebenslust. Heute wollen wir gemeinsam den Weltgebetstag der Kinder feiern. Das ist ein Tag, der jedes Jahr auf der ganzen Welt gefeiert wird. Gemeinsam hören wir eine Geschichte aus der Bibel, erfahren etwas über Kuba und beten für alle Kinder auf der Welt. Zu Beginn wollen wir einander begrüßen. Steht doch einmal auf und sagt den anderen Mädchen und Buben auf Spanisch „Hallo“, also: „¡Hola!“ (sprich: „ola“). (Kinder zum Mittun einladen) Leiter /in: Wir feiern jetzt miteinander. Gott ist mitten unter uns, wenn wir feiern. Deshalb beten wir zu ihm: Gebet Lieber Gott, nicht alle von uns, kennen einander gleich gut, aber wir wissen: Du kennst uns alle. Mach uns wach und neugierig für einander und für das, was wir gleich hören werden. Wir danken dir, dass wir jetzt hier sein dürfen. Segne unsere gemeinsame Feier! Leiter /in: Manchmal werden Kinder übersehen. Heute wollen wir aber, dass die Kinder gut sichtbar sind. Steigt doch einmal auf den Sessel oder auf die Bank, auf der ihr sitzt, damit ich euch gut sehen kann. Wunderbar! Jetzt kann ich euch alle gut sehen. Ich möchte euch aber auch gern hören. Lasst uns ein Lied singen! Lied Für die gemeinsam gesprochenen Gebete empfiehlt es sich, die Texte auf Blätter zu kopieren und zu verteilen, damit ältere Kinder oder Erwachsene mitlesen können. Der Einstieg zur gemeinsamen Feier soll den Kindern und den teilnehmenden Erwachsenen einen Perspektivenwechsel ermöglichen. Wer klein ist, wird groß: Die Kinder stellen sich auf Bänke, Stühle oder die Empore – die Erwachsenen knien oder hocken sich auf den Boden. Aus dem Liedtext ergeben sich die Begleitbewegungen: so hoch = strecken, so tief = hinhockerln, so weit = Arme seitlich ausstrecken, so wunderbar groß = großen Kreis mit gestreckten Armen. 5 Aktion mit Schwungtuch Leiter /in: Bitte steigt wieder vom Sessel herunter und stellt euch alle zusammen. (Das Schwungtuch wird von zwei Erwachsenen zwischen Leiter/in und Kindergruppe wie eine Absperrung gespannt.) Stellt euch vor, ihr steht vor einer Mauer und wollt auf die andere Seite. Stellt euch vor, ihr probiert es, aber ihr kommt einfach nicht hinter die Mauer. Und jetzt hört bitte gut zu. Sprecher /in: „Lasst die Kinder zu mir kommen! Hindert sie nicht!“ (Schwungtuch fällt) Leiter /in: Die Mauer ist weg. Der Weg ist jetzt frei. Es gibt kein Hindernis mehr für euch! Gemeinsam breiten wir das Tuch aus und machen einen großen Kreis. Nehmt das Schwungtuch und haltet es mit beiden Händen fest. Wir achten darauf, dass jede/r Platz hat. In diesem Kreis haben alle Platz. Gott kennt uns alle bei unserem Namen. Sagt doch einmal der Reihe nach laut, wie ihr heißt. Ich fange an: Ich heiße … (Der Ball kommt ins Spiel) Dieser Ball ist wie eine kleine Weltkugel. Überall auf dieser Erde lachen, weinen, spielen und beten Kinder. In dieser Feier denken wir an all diese Kinder.– Versucht einmal den Ball im Kreis rollen zu lassen. Alle müssen mithelfen, dass der Ball nicht hinunter fällt. Haltet das Tuch also fest und wenn der Ball zu euch rollt, bewegt die Händen nach oben – aber nicht zu weit nach oben, damit der Ball nicht zu schnell wird. Wir versuchen den Ball schön im Kreis rollen zu lassen. (Nach einiger Zeit) Jetzt lasst den Ball bitte wieder zu mir rollen. (Ball wird aus dem Spiel genommen) Auf drei legen wir das Tuch gemeinsam auf den Boden: Eins-zweidrei – wunderbar, bitte nehmt alle rund um das Tuch Platz. (Bibelstelle und/oder die Bilder zur Bibelstelle werden zur Hand genommen) Am diesjährigen Weltgebetstag hören wir etwas über Jesus und über Kinder: Im Evangelium nach Markus finden wir eine Stelle, wo Jesus sich ganz besonders mit den Kindern beschäftigt. Stellt euch vor, es ist ein heißer Tag, viele Leute stehen auf einem Platz rund um einen Mann herum. Der Mann scheint besonders wichtig zu sein, deshalb wollen auch einige Eltern mit ihren Kindern zu ihm. Hören wir nun, was in der Bibel darüber steht: 6 Nach Ablegen des Tuches nehmen alle im Kreis Platz und die Bibelstelle wird vollständig vorgelesen. Zur Veranschaulichung, vor allem auch für jüngere Kinder, findet sich im Materialteil eine Bildabfolge, die das Evangelium illustrieren soll. Eine Person kann die Bilder hoch halten, während gelesen wird, oder die Bibelstelle wird anhand der Bilder frei nacherzählt (dann entfällt der Vorleseteil). „Sie brachten Kinder zu Jesus. Er sollte sie segnen. Die Jünger trieben die Leute weg. Da wurde Jesus ärgerlich. Er sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen. Hindert sie nicht daran! Gerade für sie ist das Reich Gottes da. Hört, was ich euch sage: Nur solche Menschen werden zum Gottesreich kommen, die es wie Kinder annehmen. Und Jesus schloss die Kinder in seine Arme und segnete sie.“ Nach dem Lesen dieser spannenden Stelle, möchte ich euch nun fragen: Was ist das Erste, was dir einfällt? Was hast du gehört? Ich lege euch hier die Bilder zu der Bibelstelle in die Mitte. Wenn du etwas sagen möchtest, kannst du auch gerne ein Bild zu Hilfe nehmen. Wie glaubst du, ist es den Kindern gegangen, von denen diese Stelle berichtet? Was glaubst du, ist Jesus besonders wichtig? Wir haben uns jetzt ausführlich mit dieser Bibelstelle beschäftigt, am Ende unserer gemeinsamen Feier bekommt ihr die Bilder zum Ausmalen oder Nacherzählen mit nach Hause. Vielleicht kennt ihr jemand, der oder dem ihr gerne erzählen möchtet, wovon wir heute gehört haben. Man sagt, dass auf Kuba die Menschen gerne singen und tanzen. Jetzt stehen wir alle auf und singen gemeinsam und ganz laut das Lied: Lied Die Übersetzung stammt aus der Elementarbibel von Anneliese Pokrandt. Verlag Ernst Kaufmann, 1998. Es kann anstelle dieser Übersetzung auch aus einer anderen Kinderbibel oder aus der Einheitsübersetzung gelesen werden – je nach Alter und Verständnis der Kinder. Der folgende Teil kann je nach Gruppe ausführlicher, im Sinne eines gemeinsamen Theo logisierens, oder schlicht als Nachbesprechung gestaltet sein. Bei Fragen an die Runde ist es wichtig, Augenkontakt herzustellen, die Kinder mit Du direkt anzureden und aufmerksam zu bleiben, vor allem denjenigen gegenüber, die nicht gleich „hier“ rufen, sondern eher schüchtern sind. Möglichkeiten, das Gespräch in Gang zu bringen oder ruhigere Kinder einzubinden sind, das Gesagte wieder aufnehmen, es zusammenfassen oder die anderen Kinder fragen, ob sie das vielleicht ähnlich oder gleich sehen. Nach Beantwortung der Fragen werden dann die Bilder aufs Tuch gelegt. Die erste Frage sollten die Kinder allerdings aus ihrem Gedächtnis beantworten und nicht gleich die Stelle anhand der Bilder nacherzählen. Beim Frage- bzw. Gesprächsteil sollten die Kinder ihre Gedanken zur Stelle frei ausdrücken können. Wenn man sich dazu entscheidet, mit Kindern auf diese Weise Theologie zu betreiben, sollte es kein Richtig oder Falsch geben. Zurückhaltung bei der Bewertung von Aussagen, Nachfragen ist geboten. Eigene Überzeugungen dürfen natürlich auch eingebracht werden. Zum Beispiel: „Ich glaube ja, die Kinder haben sich gefreut, dass Jesus sie zu sich gerufen hat.“ 7 2. Jesus liebt und ruft die Kinder, Mädchen, Buben auf der Welt. Er fragt nicht wie sie aussehn, er kann jedes Kind verstehn. Jesus liebt und ruft die Kinder dieser Welt. 3. Jesus liebt und ruft die Kinder, Mädchen, Buben auf der Welt. Er stellt sie als Beispiel hin, jeder Mensch ist Gottes Kind. Jesus liebt und ruft die Kinder dieser Welt. 4. Jesus liebt und ruft die Kinder, Mädchen, Buben auf der Welt. Weil die Kinder Gott vertraun. Lässt uns Jesus auf sie schaun. Jesus liebt und ruft die Kinder dieser Welt. Nach dem Original „Cristo ama a los niños“ von Manuel Bonilla Deutscher Text: Otto Kromer & Martin Siegrist Fürbitten Die Fürbitten können von älteren Kindern, die schon flüssig vorlesen können, oder von Erwachsenen gelesen werden. Die Antwort „Danke für deine Hilfe! Amen.“ kann den Kindern vorgelesen und von allen gemeinsam wiederholt werden. Leiter /in: Wir wollen beten. Für uns und für alle, die Hilfe brauchen. Für Kinder und Erwachsene in Österreich und Kuba und in der ganzen Welt. Wir vertrauen darauf, dass Gott unser Gebet hört: Guter Gott! Wir bitten dich für die Kinder dieser Welt. Wir wissen, dass du sie liebst. Du hast ihnen Freude am Leben geschenkt. Du willst, dass sie lachen und fröhlich sind. Trotzdem, vielen Kindern geht es nicht gut. Hilf du ihnen und wenn sie weinen müssen, schick ihnen Menschen, die sie trösten! Lieber Gott! Dieses Jahr denken wir besonders an die Kinder in Kuba. Bitte sei bei ihnen! Guter Gott! Segne die Menschen, die dafür arbeiten, dass es Kindern gut geht: Ärztinnen und Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer, Kindergärtnerinnen und Kindergärtner, Mütter und Väter; alle, die für Kinder da sind. Lieber Gott! Hilf ihnen, wenn sie Kinder beim Lernen und Wachsen begleiten. Guter Gott! Wir alle brauchen deine Hilfe. Die Großen und die Kleinen. Hilf uns, wenn unsere Kraft nicht reicht. Schenk uns die Erfahrung, dass wir gemeinsam viel schaffen können. Lieber Gott! Hilf denen, die außer dir niemanden haben, der für sie da ist. Denen hilf ganz besonders! 8 Guter Gott! Ob Groß oder Klein, wir alle brauchen die Natur – deine Schöpfung. Du hast unseren Planeten so wunderschön gemacht, auch Kuba. Lieber Gott! Hilf dass wir die Natur, die Pflanzen und die Tiere bewahren und dass wir uns noch lange an der schönen Natur freuen können. Guter Gott! Du schickst niemanden weg! Du willst für alle da sein. Egal aus welchem Land sie kommen und gleich, wie sie ausschauen oder welche Sprache sie sprechen. Du liebst alle Menschen. Dafür danken wir dir! Lieber Gott! Hilf auch uns die Menschen zu lieben und offen zu sein für das, was sie von uns brauchen. Gemeinsam: Danke für deine Hilfe! Amen. Leiter /in: Wir werden jetzt gemeinsam beten, so wie Jesus uns das gelehrt hat. Stehen wir auf, machen einen Kreis und nehmen uns an den Händen. Vater Unser Lied 9 Foto: Verena Bauer Segensgebet Leiter /in: Ich danke euch für diese wunderbare gemeinsame Feier. Wir nehmen uns wieder an den Händen und sprechen das Segensgebet. Lieber Gott, danke, dass du mein Vater bist. Du bist groß, immer da und ich kann mit allem zu dir kommen. Jeden Tag freue ich mich auf Zeit mit dir. Immer wenn ich deine Natur sehe, merke ich wie liebevoll du alles geschaffen hast. Du liebst Menschen und lässt ALLE zu dir kommen. Besonders nahe bist du den Schwachen, Kranken und Kleinen. Du kümmerst dich um Menschen, die anderen nicht so wichtig sind und überhört werden. Auch in schweren Zeiten verlässt du mich nicht. Du führst mich am Tag und leuchtest mir den dunklen Weg in der Nacht. Du sprichst alle Sprachen der Welt, bist in Österreich und auch in Kuba. Hilf du den Erwachsenen auf alle Kinder zu achten. Danke, dass du mich segnest und ich ein Segen für andere sein darf. Danke, dass du mich in deine Arme schließt. Ich liebe dich! Amen. Leiter /in: Beim Ausgang könnt ihr euch die Bilder von Jesus und den Kindern mitnehmen. Vielleicht habt ihr ja Lust, sie zu Hause noch anzumalen. Bevor wir aber nach Hause gehen, singen wir noch einmal gemeinsam für alle Kinder auf dieser Welt. Lied 10 Das Segensgebet kann (auf schönes Papier gedruckt, zu einer Rolle geformt ...) den Kindern als Andenken für Zuhause zusätzlich zu den Ausmalbildern der Bibelstelle mit gegeben werden. Materialteil Karte von Kuba Bildquellen: Karte 1: https://upload.wikimedia.org/ wikipedia/commons/7/7f/Cuba_map. png?uselang=de Karte 2: https://commons.wikimedia. org/wiki/File:Cuba_on_the_globe_ (Americas_centered).svg?uselang=de 11 „Lasst die Kinder zu mir kommen!“ – Bilder zum Evangelium 12 13 14 15 16 Theologische Betrachtungen zu Mk 10, 13-16 Foto: WDP International Da brachte man Kinder zu ihm, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger aber wiesen die Leute schroff ab. 14 Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen; hindert sie nicht daran! Denn Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes. 15 Amen, das sage ich euch: Wer das Reich Gottes nicht so annimmt, wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. 16 Und er nahm die Kinder in seine Arme; dann legte er ihnen die Hände auf und segnete sie. 13 Hinweise und Hintergründe • Die Stelle lässt sich der Form nach in drei Teile gliedern: Mit V 13 beginnt durch den Personenwechsel eine neue Szene. Ungenannte Personen wollen Kinder zu Jesus bringen, damit er sie berühre. Diese implizite Bitte nach Berührung meint vermutlich das heilende Segnen durch Handauflegung, wie sie dann in V 16 erfolgt. Segnung durch Handauflegen war eine gängige israelitische Praxis, üblicherweise wurden die Kinder durch ihren Vater oder den Haushaltsvorstand gesegnet. Die abweisende Reaktion der Jünger kann einerseits eine Geringschätzung dem Anliegen, bzw. den Kindern im allgemeinen gegenüber spiegeln, andererseits könnte aber die Abwehr auch aus dem Wunsch und der guten Absicht, Jesus vor zu starkem Andrang zu schützen, erwachsen sein. • Der zweite Teil setzt mit der starken Reaktion Jesu auf das Verhalten der Jünger ein. Er weist sie in direkter Rede klar in die Schranken und sein an die Jünger gerichtetes Verbot wird mit der Verheißung, „solchen“, also den unmündigen Kindern, gehöre das Gottesreich begründet. 17 Diese Aussage ist beinahe so spektakulär, wie die Seligpreisung der Armen, denen das Reich Gottes gehört (Lk 6,20). Das Reich Gottes hat also Geschenkcharakter und kann weder durch Leistung, Geld oder Macht erreicht werden. • V 15 bestätigt das zweite Jesuswort mit dem einleitenden „Amen“ und weist auf das endzeitliche Heil hin. Das Kind gilt für Jesus in V 14 und 15 als Vorbild und Maßstab, um ins Gottesreich zu gelangen. Der Exeget Rudolf Pesch meint dazu:„ ,Gottes Herrschaft wie ein Kind annehmen‘ heißt: sie als reines Geschenk annehmen, sich ganz neu auf sie einstellen und, ihr gehorsam, sich auf sie einlassen. Gemeint ist die Aufforderung, radikal und konsequent nach dem Prinzip der Umkehrung aller Dinge im kommenden Äon zu handeln: Die Aufforderung, wie Kinder zu werden, ist die kürzeste Formulierung für die Forderung, auf Ansehen, Macht, Reichtum und Sicherheit zu verzichten.“ (Pesch: 1991, 133) Hos paidion (wie ein Kind) kann hier aber auch, wenn man es nicht nominativisch (also das Gottesreich empfangen, wie es ein Kind tun würde) sondern akkusativisch versteht, als Annehmen der Basileia gelesen werden, „so wie man ein Kind aufnimmt, mit offenen Armen, aber auch mit fürsorglichem Tun“. (Dschulnigg: 2007, 272) • Der dritte und abschließende Teil zeichnet sich besonders durch die Verben „umarmen“, „segnen“ und „handauflegen“ aus, wodurch auch Jesus leibliche Zuwendung und die vermittelte Wohltat an den Kindern, also auch an den Erben des Reiches Gottes klar betont wird. Die indirekte Bitte von V 13 wird am Ende der Perikope gegen den Willen der Jünger erfüllt. Diese Markusstelle gilt wohl als eine der bekanntesten Referenzen für Jesus Verhältnis zu Kindern und ihrem Platz in der Glaubensgemeinschaft. Der Perikope voran gehen Unterweisungen zur Ehe, viele Exeget/innen haben deshalb die Segnung der Kinder nur als logische Fortsetzung der Belehrungen über die Ehe gelesen. Die frühe Kirche hat in dieser Stelle die Rechtfertigung der bzw. die Verpflichtung zur Kindestaufe gefunden. Markus lässt mit seinen Formulierungen Spielraum, ging es Jesus vor allem um sein Verhältnis zu Kindern, wollte er sie in die Mitte stellen oder hat er sie nur als Beispiel genommen, um den Erwachsenen den eigentlichen Zugang zum Gottesreich zu erklären? 18 Mit Kindern zu dieser Bibelstelle zu arbeiten bietet enormes Potential, da sie selbst als Akteur/innen in die Szene einsteigen können und aus ihrer Perspektive schildern, was passiert, wenn plötzlich offene Arme einem empfangen und man gesegnet wird. Mit Hilfe dieser Stelle können Kinder eingeladen werden, Theologie auf ihre Weise zu betreiben. Was bedeutet zum Beispiel Aufnahme in das Gottesreich? Oder wozu wird man gesegnet? Lässt man sich mit den Kindern auf einen Prozess des Theologisierens ein, ist es wichtig, genug Zeit einzuplanen und die eigene „erwachsene“ Lesart und das Verständnis der Stelle hinten an zu stellen. Linda Kreuzer, Katholische Jungschar Verwendete Literatur: Dschulnigg,Peter (2007): Das Markusevangelium. W. Kohlhammer, Stuttgart. Ebner, Martin (2008): Das Markusevangelium. Katholisches Bibelwerk. Stuttgart. Healy, Mary (2008): The Gospel of Mark. Catholic commentary on sacred scripture. Baker Academic. Kertelge, Karl (1994): Markusevangelium. In: Gnilka, Joachim und Schnackenburg, Rudolf: Die Neue Echter Bibel. Echter Verlag. Würzburg. Pesch, Rudolf (1991). Das Markusevangelium. II. Teil. Kommentar zu Kap. 8,27 – 16,20. Herder. Freiburg, Basel, Wien. 19 Projektinformation: Kinderweltgebetstag 2016 Vorbemerkung: In Kuba sehr viele Lebensbereiche staatlich geregelt. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen ein Projekt für Kinder, bzw. Jugendliche hier in Österreich zu unterstützen. Wir hoffen auf euer Verständnis und bitten um eure Unterstützung! Foto: Regina Hügli 2012 Projektbeschreibung: „Freizeitgestaltung im Laura Gatner Haus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ Partnerorganisation: Diakonie Flüchtlingsdienst Seit mehr als 20 Jahren engagiert sich der Diakonie Flüchtlingsdienst für Schutzsuchende und Flüchtlinge. Ein wichtiger Bestandteil ist die Arbeit mit Unbegleiteten Minderjährigen Flüchtlingen. Dies sind Kinder und Jugendliche unter 18. Jahren, die ohne ihre Familie aus ihren Heimatländern vor Verfolgung, Krieg und Folter fliehen mussten. Zahlreiche der Kinder und Jugendlichen wurden aber auch in den Wirren der Flucht von Ihren Eltern getrennt und leben nun alleine in Österreich. Die Einrichtungen des Diakonie Flüchtlingsdienstes, die im Bereich „Jugend“ tätig sind, bieten unbegleiteten Schutzsuchenden einen Ort, an dem sie ihre durch Trennung, Verlust und Flucht verlorene Unbeschwertheit wieder entdecken können. Einen Ort, an dem ihnen mit Wertschätzung und Respekt begegnet wird. Ein solcher Ort ist das Laura Gatner Haus in Hirtenberg. Das Laura Gatner Haus bietet 44 Wohnplätze für männliche Jugendliche. Neben den offensichtlich notwendigen Angeboten zur psychischen Unterstützung und zur Ausbildung, legt das Team auch großen Wert auf eine aktive, geplante und positive Freizeitgestaltung. Die Palette der Angebote durch die BetreuerInnen umfasst ein mehrmals wöchentlich stattfindendes Fußballtraining aber auch Radausflüge, Theater- und Kinobesuche, Schwimmkurse und vieles mehr. 20 • Wir bitten, Spenden für das Projekt unter dem Kennwort „Kinderprojekt“ direkt an den Weltgebetstag der Frauen in Österreich zu überweisen. Bankverbindung: Weltgebetstag der Frauen in Österreich – Ökumenisches Nationalkomitee Erste Bank IBAN: AT73 2011 1822 5964 1200 BIC: GIBAATWW Weltgebetstag der Kinder 2016 „Lasst die Kinder zu mir kommen!“ wann: wo: Wenn möglich, beantworten Sie diese Fragen bitte im Internet: https://de.surveymonkey.com/r/RGRN3VT Oder Sie schicken den ausgefüllten Fragebogen an: Ökumenischer Jugendrat in Österreich Wilhelminenstraße 91/II f 1160 Wien Fragebogen zum Kinderweltgebetstag 2016 1. Verantwortlich für unseren ökumenischen Gottesdienst waren: (bitte um Name und Adresse bzw. Kontaktmöglichkeit) 2. Mitgearbeitet haben Christ_innen aus folgenden Konfessionen: äthiopisch-orthodox altkatholisch anglikanisch armenisch-apostolisch baptistisch evangelisch A.B. (lutherisch) evangelisch H.B. (reformiert) evangelisch-methodistisch koptisch-orthodox neuapostolisch orthodox (griech.-orth, antiochen.-orth, russ.-orth, serb.-orth, rum.-orth, bulg.-orth, georg.-orth) römisch-katholisch syrisch-orthodox sonstige (bitte angeben) 3. Wir haben den Weltgebetstag der Kinder zum 4. Ungefähr Kinder haben mitgefeiert. 5. Ungefähr Erwachsene haben mitgefeiert. Mal gefeiert. 6. Der ökumenische Gottesdienst hat stattgefunden: (bitte Konfession, Ort, Adresse angeben) 22 7. Die Mehrheit der feiernden Christ_innen waren: äthiopisch-orthodox altkatholisch anglikanisch armenisch-apostolisch baptistisch evangelisch A.B. (lutherisch) evangelisch H.B. (reformiert) evangelisch-methodistisch koptisch-orthodox neuapostolisch orthodox (griech.-orth, antiochen.-orth, russ.-orth, serb.-orth, rum.-orth, bulg.-orth, georg.-orth) römisch-katholisch syrisch-orthodox es gab keine klare Mehrheit / sonstige (bitte angeben) 8. Was vom Gottesdienstmodell war für Ihren ökumenischen Gottesdienst sehr gut oder gut brauchbar? 9. Was vom Gottesdienstmodell war für Ihren ökumenischen Gottesdienst unbrauchbar? 10. Was möchten Sie uns sonst noch rückmelden? 23
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