Impressionen Opalinus 2015

S T I F T U N G A D U LTA
i m p r e s s i o n e n o pa l i n u s
WIR BEGLEITEN MENSCHEN
MIT EINER BEHINDERUNG
i n h a lt
a u s g a b e 2 015
1 Editorial
3 «Häxe, Tüüfel, Spinne»
4 Ein tierisches Vergnügen
6 In Gelterkinden hat es geschneit
8 «Meine Geschichte zur Selbstbestimmung»
10 Verantwortung übernehmen
12 Wochenverantwortliche sein und Weiterbildungskurse besuchen
14 News aus unseren Ateliers
16 «Ich will mit einer richtigen, coolen Bohrmaschine arbeiten»
19 Es stinkt jeweils fürchterlich …
20 Dank
22 Herzlichen Glückwunsch!
23 Agenda
24 Adieu «Herbschtmäss»
< Dario Castioni freut sich sehr, wenn Käthi Schaub mit ihrem Hund Jackson zu Besuch kommt.
E d i to r i a l
Menschen mit Beeinträchtigung reden bei
uns mit! Seit dem 1. Januar 2015 verfügen alle
Institutionen der Stiftung Adulta über ein ge-
meinsames agogisches Konzept. Darin beschreiben wir unter anderem, dass wir für das Recht
auf Partizipation, grösstmögliche Selbstbestimmung und Mitsprache von Menschen mit einer
Beeinträchtigung einstehen. In den vorliegenden Impressionen haben wir deshalb den bei
Sabine Wenger-Buess
uns wohnenden und /oder arbeitenden Menschen den Platz, die Möglichkeit und bei Bedarf
auch die nötige Unterstützung gewährt, um den
Inhalt der Impressionen 2015 mitzugestalten.
Eine bunte Palette an Beiträgen von BewohnerInnen und Mitarbeitenden des Opalinus in Wort
und Bild lädt Sie dazu ein, einen etwas anderen
Blick auf das Geschehen hier zu werfen. Sei es
der Textbeitrag zum Schlitteln mit einem Spezialschlitten, zur Halloween-Party, zu den neuen Angeboten in den Ateliers oder darüber, wie
es ist, Wochenverantwortliche in der Küche zu
sein: Alle diese Beiträge zeigen beispielhaft, wie
Partizipation, Selbstbestimmung und Mitsprache in unserer Institution umgesetzt werden.
1
2
Das Recht der KlientInnen auf Mitwirkung und
Informationen wird in unserer Institution ernst
genommen und gefördert. Der «Wohnrat» (der
Wohngruppen) und das «Mühlerad» (der Ateliers) stehen für die Mitwirkung im Opalinus:
Es sind die offiziellen Interessenvertretungen
aller KlientInnen in unserer Institution. Die bei-
den Gremien bestehen aus gewählten Bewoh-
nerInnen resp. NutzerInnen der Tagesstruktur,
die sich in regelmässigen Abständen treffen,
um ihre Interessen und Anliegen zu besprechen
und zu vertreten. Selbstverständlich sind Klien-
tInnen auch in Arbeitsgruppen oder Organisati-
onskomitees der Institution vertreten und brin-
gen ihre Sichtweise, Ideen und Bedürfnisse ein.
Sabine Wenger-Buess | Heimleiterin
«Häxe, Tüüfel, Spinne»
Lukas Kaufmann ist kaum zu erkennen
in der Halloween-Maskierung.
Lukas Kaufmann I Bewohner Wohngruppe Rubin
E i n t i e r i s c hes
Vergnügen
4
Käthi Schaub besucht seit Anfang 2015 mit
ihrem Hund Jackson alle zwei Wochen
einzelne BewohnerInnen in verschiedenen
Wohngruppen. Karin Bendel hat sie dazu
interviewt.
Karin Bendel: Wie kamst du auf
die Idee, deinen Hund zum Sozialhund
ausbilden zu lassen?
Käthi Schaub: Ich hatte schon früher immer
Labradorhunde. In Filmen sah ich die Arbeit
von Therapiehunden und wusste, dass ich
meinen nächsten Hund gerne ausbilden lassen
würde. Diese Idee hatte ich lange im Hinter-
kopf. Als ich dann Jackson bekam, setzte ich
die Idee in die Tat um.
Was musste Jackson alles lernen?
Wie wird ein Sozialhund ausgebildet?
Zuerst musste Jackson einen Eignungstest
machen, in dem sehr vieles getestet wurde,
darunter Laufen an der Leine, soziales Ver-
halten, Reaktionen auf Störungen oder auch
Schreckhaftigkeit. Die Grundausbildung
dauert ein Jahr. Im zweiten Jahr hatten wir
dann ein monatliches Training in verschiede-
dass die Stunden mit dem Hund sehr positiv
gelernt, am Rollstuhl zu laufen oder auch bei
gelaufen. Auch Jackson muss noch lernen,
nen Institutionen. Jackson hat zum Beispiel
sind. Heute sind wir zum ersten Mal mit Ilhem
bettlägerigen Menschen aufs Bett zu springen.
wie das geht, wenn Ilhem ihn führt. Aber es
zehn Sozialhunde abwechselnd üben durften,
Was sind deine Ziele und Wünsche
Dabei gab es einmal die Situation, dass alle
war für alle ein tolles Erlebnis.
für die Arbeit mit den Menschen mit
bei einer behinderten Frau aufs Bett zu sprin-
einer Behinderung?
gen und sich hinzulegen. Die Frau hatte eine
Riesenfreude an dem Nachmittag. – Aber
Mein Ziel wäre es, dass Mensch und Tier eine
auch ich musste vieles lernen: darauf achten,
Art Einheit bilden können. Man sagt ja, Tiere
dass der Hund immer auf der rechten Seite
beruhigen die Menschen. Ich wünsche mir,
läuft, und vieles andere. Ganz wichtig ist, dass
dass ich erleben kann, wie Ilhem sich dank den
ich lerne, auf den Hund zu achten und zu
Begegnungen mit dem Hund entwickelt,
was er braucht und wann er genug hat. Wir
kann und mehr Vertrauen. Ich habe das Gefühl,
einander in die Augen schauen müssen.
mit den Menschen mit Behinderung. Und mir
du mit Jackson im Opalinus bist?
Käthi Schaub | Sozialhundebesitzerin
Karin Bendel I Betreuerin Wohngruppe Rubin
spüren, wie es ihm geht; und wahrzunehmen,
dass mehr gegenseitiges Verständnis entstehen
haben gelernt, dass wir aufeinander achten und
dass es auch dem Hund gut tut, hier zu sein
Wie erlebst du die Stunden, in denen
selber tut es auch gut.
Am Anfang war alles noch ganz neu. Der
Vorteil ist, dass ich als ehemalige Betreuerin
die Menschen im Opalinus schon kenne.
Im Altersheim ist das anders, da sind mir die
Menschen noch fremd. Ich habe das Gefühl,
< Ilhem Aslan und Käthi Schaub
mit dem Sozialhund Jackson
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I n Ge lt e r k i n d e n
h at es g es c h n e i t
6
Der Hang beim Opalinus ist weiss und die
Nachbarskinder schlitteln bereits seit ein
paar Tagen. Höchste Zeit, unsere tollen Schlit-
ten herauszuholen und den ersten Schnee zu
geniessen. Francesca, Ilhem, Tieu-Le und Mat-
thias von der Wohngruppe Rubin und Patrick,
Lukas und Karin von der Wohngruppe Achat
machen sich bereit für das Vergnügen und zie-
hen Schneehosen, Skijacken und alles an, was
es sonst noch braucht, um warm zu haben und
sicher zu sein.
Draussen schauen alle erst mal. Matthias und
Lukas ziehen es vor zuzuschauen. Matthias hat
extra seine Kamera mitgenommen und hält al-
les auf Fotos fest. Francesca, Tieu-Le und Patrick
machen die ersten Schlittel-Versuche. Francesca
saust zuerst mit Susanne, dann mit Karin und
am Schluss auch mit Baris den Hang herunter.
Nach einigem Zögern wagt es auch Patrick mit
Karin und findet Gefallen an der Abfahrt.
Karin Bendel I Betreuerin Wohngruppe Rubin
Patrick Schwäble und Karin Bendel
Francesca Riccio und Baris Denur
Tieu-Le Tran und Gregor Henz in Fahrt >
« M e i n e Ges c h i c h t e z u r S e l b s t b es t i mm u n g »
8
Bevor ich eine meiner Erfahrungen zum
Thema «Selbstbestimmung» schreiben
konnte, musste ich erst mal fragen, was
das eigentlich ist, Selbstbestimmung? Das
Wort kannte ich nicht.
Ich wollte abnehmen und eine Kollegin brachte
mich auf die Idee, es mit einem Diät-Shake zu
probieren. Dazu wollte ich aber auch Magermilch trinken, um Kalorien einzusparen. Ich
musste meine BetreuerInnen fragen, ob sie mir
den Shake sowie die Milch bezahlen würden.
Hätten sie es von der Gruppenkasse her nicht
gekonnt, hätte ich es von meinem eigenen Geld
zahlen müssen. Im Rückblick glaube ich, dass
ich es mir dann nicht hätte leisten können.
Die erste Zeit der Diät fiel mir sehr schwer,
nicht nur, weil ich einen Riesenhunger hatte,
sondern auch, weil sehr viele Personen auf
mich eingeredet haben. Ich hatte das Gefühl,
mein Wunsch, mit dem Diät-Shake abnehmen
zu wollen, interessiere sie nicht. Sie erzählten
mir Dinge, die mich nur verunsicherten und
mich in meiner Absicht nicht bestärkten. Oftmals war ich einfach enttäuscht über die feh-
Angelika Heldt
lende Unterstützung von ihnen. Ich fühlte
mich nicht wohl und traute mich fast nicht
mehr, von meiner Diät zu erzählen. Ich war so
enttäuscht und konnte dieses Bauchgefühl aber
anfangs niemandem mitteilen ausser Personen,
bei denen ich wusste, dass sie mich unterstütz-
ten. Von denen fühlte ich mich getragen und
hatte dann wieder den Mut, zu meiner Diät zu
stehen und weiterzumachen.
Oftmals hatte ich «Gluscht» – auf der anderen
Seite wollte ich aber abnehmen. Oft spürte ich
ein kleines Teufelchen, das mich kribbelte und
die Steuerung übernahm, das war komisch für
mich. Also fragte ich einen Betreuer, was ich
noch essen könnte, und das fand ich gut und es
gab mir wieder Mut.
Ich nahm den Shake dreieinhalb Monate jeden
Abend anstelle des Nachtessens. Ab und zu
machte ich auch mal eine Ausnahme. Dennoch
nahm ich in dieser Zeit drei Kilo ab. Nun gehe
ich zu einer Ernährungsberaterin, die mir hilft,
gesund und normal abzunehmen.
Angelika Heldt | Bewohnerin Aussenwohngruppe
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V e r a n t w o r t u n g ü b e r n ehme n
10
«Nicht jedes Problem ist ein Nagel, bloss
weil ich einen Hammer habe»: Das umschreibt in etwa die Erkenntnis, die mich
motivierte, eine Weiterbildung als Arbeitsagoge zu beginnen. Arbeit, insbesondere Er-
werbsarbeit, ist eine der wichtigsten Stützen
unserer Gesellschaft. Sie bietet unter anderem
gesellschaftliche und finanzielle Sicherheit, Mo-
tivation, persönliche Erfüllung und Weiterent-
ständig das Brotbacken und bringt jeden Monat
Vorschläge für die Menüplanung. Angelika und
Isabelle bekommen neue Rezepte und lernen,
diese selbstständig zu kochen.
Zur Einhaltung des Hygienestandards und der
persönlichen Sicherheit führen wir regelmässig
Kurse und Kurzschulungen durch. Auch das
trägt dazu bei, dass die Mitarbeitenden immer
mehr Sicherheit erlangen und sich stolz fühlen
wicklungsmöglichkeiten. Dies gilt es für mich
können, da sie ihr Leben so selbstständig wie
zusetzen. Weiterentwicklung und Stärkung der
Mit einer aufwändigen Menü-Gestaltung ma-
das Übernehmen von Verantwortung seitens
der Küche zusätzlich interessant. Wichtig ist
nun im sogenannten «geschützten Bereich» um-
Persönlichkeit und des Selbstwertgefühls durch
unserer MitarbeiterInnen sind für mich die
Schwerpunkte.
Neu ist jemand von ihnen wochenverantwortli-
che Person in der Küche. Diese trägt die Verant-
wortung dafür, dass Routinearbeiten unter den
Mitarbeitenden selbstständig aufgeteilt werden
möglich führen.
chen wir die Arbeit unserer Mitarbeitenden in
uns dabei, dass wir uns trotz Produktionsdruck
Zeit für unser Team nehmen können, um Aufgaben zu erklären und zu übergeben. Mit einer
weniger aufwändigen Planung schaffen wir uns
Freiräume für die individuelle Betreuung oder
um Kurse abzuhalten. Die Menüplanung orien-
und ein Zeitplan eingehalten wird. Die Mitar-
tiert sich also nie nur an der Kulinarik, sondern
Individuelle Ziele haben wir zusammen erarbei-
nen mit ein. Die agogische Arbeit und deren
beitenden organisieren sich selbst.
tet. So übernimmt Nadia zum Beispiel selbst-
bezieht die Entwicklung unserer MitarbeiterInZiele sind übergreifend.
Dasselbe gilt übrigens für den Hausdienst. Da
ein grosser Teil unserer Mitarbeitenden nach
einem halben Jahr die Sparte wechselt, ergibt
sich automatisch eine enge Zusammenarbeit
zwischen Küche und Hausdienst. Themen, die
die ganze Hauswirtschaft betreffen, besprechen
wir alle zusammen.
Corinna hat uns verlassen und eine neue Stelle
angetreten. Ein grosser, mutiger Schritt für sie –
und etwas Wehmut bei uns. Meist deuten solche Schritte auf eine positive Entwicklung hin.
Unsere Aufgabe ist es, die Mitarbeitenden auf
solche Schritte vorzubereiten. Verlassen sie das
Opalinus, ist das meist als Erfolg unserer Arbeit
zu werten.
Benno Merz I Koch und Leiter Agogik
im Hauswirtschaftsbereich
Gruppenbild vom Team-Tag der Hauswirtschaft
Corinna Dalhäuser
W o c he n ve r a n t w o r t l i c he se i n u n d
We i t e r b i l d u n g s k u r se b es u c he n
12
Benno Merz interviewt Isabelle Pestalozzi,
Mitarbeiterin in der Opalinus-Küche,
zu ihrer Arbeit und den Neuerungen in der
Hauswirtschaft.
Benno Merz: Wie bist du ins Opalinus
gekommen und wann hast du hier zu
arbeiten begonnen?
Isabelle Pestalozzi: Ich habe zuerst zwei Jahre
eine Ausbildung in der Alten Waage in
Burgdorf gemacht. 2011 kam ich ins Opalinus.
Ich wohnte zuerst in der Aussenwohn-
gruppe, wechselte aber später in ein Wohn-
heim in Basel. Im ersten Jahr war ich im
Hausdienst tätig. Ich wollte jedoch noch etwas
Neues ausprobieren und Abwechslung
mag ich auch. Deshalb wollte ich in der Küche
arbeiten.
Wie ist es dir dabei ergangen?
Recht gut! Ich musste und muss aber noch
viel lernen.
Isabelle Pestalozzi
Machst du etwas besonders gerne?
Du kannst ja, wenn du Wochenverant-
was lerne. Ausserdem mache ich gerne Salat.
Arbeit du machen willst.
Genau! Jeden Mittag einen Salatteller.
Gefällt es dir, Wochenverantwortliche zu
Abwechslung habe ich sehr gern, damit ich et-
Ah, du isst ja auch jeden Mittag Salat.
Chicorée-Salat mag ich besonders. Salate essen,
wortliche bist, selbst bestimmen, welche
Ja, stimmt.
sein und Weiterbildungskurse zu haben?
machen und rüsten tue ich sehr gern.
Ja, Wochenverantwortliche finde ich eine gute
Besonders wichtig sind mir die Kollegen und
Überhaupt, es gefällt mir gut und ich bin zu-
Auch im Wohnheim habe ich eine Freundin.
Isabelle Pestalozzi | Mitarbeiterin
Hauswirtschaft – Küche
Benno Merz I Koch und Leiter Agogik
im Hauswirtschaftsbereich
Was ist für dich sonst noch wichtig?
Kolleginnen. Gern lerne ich alle kennen.
Kannst du das Erlernte auch sonst
gebrauchen?
Wenn ich zu Hause bin, helfe ich gern meiner
Mutter in der Küche. Zum Beispiel haben
wir vor Kurzem eine Lasagne gemacht. Für die
Lasagne habe ich die Béchamel-Sauce gemacht.
Hast du Wünsche für die Zukunft?
Nein, eigentlich nicht, ich bin sehr zufrieden.
Etwas Abwechslung vielleicht. Ein anderes
Gemüse rüsten lernen …
Idee und die Schulungen gefallen mir auch.
frieden.
13
Ne w s a u s d e n At e l i e r s
14
In den Ateliers ist ein neues Angebot für
Wie immer bei solchen Projekten, war die Or-
der Projektphase «Interessengruppen». Am An-
werkstelligen. Es gab viel zu erledigen im Vor-
sen unserer KlientInnen und welche Ressour-
mit einer grossen Hobelbank und die Beschaf-
Fragen gingen wir Ende 2014 an einem Team-
chenden Werkzeuge. Dabei zeigten sich wieder
die Klienten entstanden. Wir nannten es in
fang standen die Fragen: Was sind die Interescen haben wir noch in unserem Team? Diesen
Tag gemeinsam auf den Grund. Dabei offenbarte
sich eine grosse Ideenvielfalt: vom Kochen, Backen, Malen, Gärtnern, Schreinern übers Musi-
zieren zu vielerlei Bewegungsarten drinnen und
draussen. Den Interessen der KlientInnen entsprechend, konkretisierten sich drei Gruppen-
angebote: Holzwerkstatt, Kochen sowie Natur
und Bewegung im Freien.
ganisation und Logistik nicht einfach zu be-
feld, wie das Einrichten einer Holzwerkstatt
fung des Werkmaterials Holz und der entspreeinmal die grosse Flexibilität und das Organisa-
tionstalent der Mitarbeitenden.
Die Küche im Beschäftigungsatelier wird nun
jede Woche einmal von wechselnden Kochgruppen benutzt. Dann herrscht ein Kommen und
Gehen. Bald riecht es auch so gut, dass es einem
in den angrenzenden Räumen nicht immer
leicht fällt, an der eigenen Aufgabe zu bleiben.
Nun durfte gewählt werden! Dabei kam als Hil-
Die Gruppe Natur und Bewegung trifft sich vor-
Einsatz: Die Vorschläge wurden auch visuali-
terabhängig und besonders vielfältig: Pflanzen-
festellung unterstützte Kommunikation zum
erst zweimal im Monat. Dieses Angebot ist wet-
siert, damit es allen KlientInnen mit oder ohne
kunde in Wald und Wiese; Äste, Früchte, Moos
lich war, eine Wahl zu treffen. So kamen Grup-
und pflegen; draussen im Holzofen Brot backen
Unterstützung seitens der BetreuerInnen mög-
pen von KlientInnen und BetreuerInnen zustande, die vorher nicht direkt miteinander zu
tun gehabt hatten.
et cetera sammeln; einen Kräutergarten anlegen
aus selbst hergestelltem Teig. Bei schlechtem
Wetter gibt es Bewegungsangebote im Haus:
Volkstanz, Qi Gong, Spiele oder Massagen.
Diese Angebote finden nun seit Ende März je-
weils am Donnerstag statt und alle Beteiligten
sind mit grosser Begeisterung dabei. Die Ange-
bote werden den Bedürfnissen der KlientInnen
laufend angepasst und sollen immer wieder
neu wählbar sein.
Claire Wernli I Leiterin Ateliers
Fabian Teufel hat Spass mit der grossen Säge.
15
«Ich will mit einer richtigen, coolen
Bohrmaschine arbeiten!»
16
Zwei Teilnehmende der Atelier-Interessen-
vorher mit der Begleitperson. Die Pizza habe
Claire Wernli im Interview von ihren
Hast du dich wohlgefühlt in deiner
gruppen Holz und Kochen berichten
Erfahrungen.
Claire Wernli: Welches Angebot hast
du gewählt?
Lucie Furrer: Kochen.
ich ausgewählt!
Gruppe?
Es war spannend in einer anderen Gruppe,
aber auch schwierig. Es ist schwierig, dass ich
die Selbstständigste bin. Ich will den ande-
ren immer die Arbeit wegnehmen. Ich muss
Wie oft findet das für dich statt?
lernen, geduldiger zu sein!
Wie war dein erster Kochtag?
Öfter Kochen wäre schön. Mein Traumberuf
Einmal im Monat.
Hast du Wünsche oder Anregungen?
Super!
ist Kochen!
Pizza mit selbstgekochter Tomatensauce,
Claire Wernli: Welches Angebot hast du
Was habt ihr gekocht?
Salami, Schinken, Speck und Pilzen.
Dazu gab es leider noch Salat. Ich habe
dir ausgesucht?
Sami Eren: Ich habe mich für das Angebot
den Teig gemacht!
Holz entschieden. Weil ich gerne mit Holz
Sehr fein!
gemacht habe. Da habe ich einen Kurs ge-
Und wie hat es geschmeckt?
Was kocht ihr nächstes Mal und wie
arbeite und das auch schon in der Schule
macht und Löffel geschnitzt.
wählt ihr aus?
Welche Arbeiten hast du an den zwei hal-
gibt. Eine andere Person darf auswählen.
Für Bienenhäuser Löcher ins Holz gebohrt mit
Ich weiss noch nicht, was es das nächste Mal
Wir wechseln immer ab und besprechen das
ben Tagen in der Holzwerkstatt gemacht?
einer Handbohrmaschine. Von Hand Holz ge-
schliffen. Mit der grossen Säge gemeinsam mit
Beat gesägt. Das hat grossen Spass gemacht!
Hanspeter hat gesagt, ich sei der Holzmeister.
Was würdest du gerne noch machen?
Mit einer richtigen, coolen Bohrmaschine
arbeiten! Wieder einmal schnitzen.
Was fällt dir noch ein zur
Interessengruppe?
Ich finde es eine gute Idee. Ich gehe jede
Woche am Donnerstagmorgen.
Lucie Furrer und Sami Eren | Teilnehmende
der Interessengruppen der Ateliers
Claire Wernli | Leiterin Ateliers
Francesca Riccio in der Kochgruppe
Fabian Teufel, Hanspeter Willi, Philipp Baumgartner und
Cornelia Imhof im neuen Holzatelier (von links nach rechts)
Es stinkt jeweils fürchterlich …
Zwei- bis dreimal im Jahr organisiert die
die Gefässe noch richtig geschrubbt werden – so
Ich war dieses Jahr das erste Mal dabei. Bei die-
ku-Teile.
Töpferei etwas Spezielles: den Rakku-Brand.
sem Brand brennen wir draussen und es stinkt
jeweils fürchterlich.
19
entstehen die in allen Farben glänzenden Rak-
Cyril Neuenschwander | Bewohner Aussenwohngruppe, Mitarbeiter Ateliers
Zuerst haben wir den grossen Ofen mit dem
«Palett-Rolli» geholt und alles Material zusam-
mengetragen. Die Metallkiste haben wir mit Sägemehl vorbereitet, dann den Ofen mit den
Tonwaren gefüllt.
Wenn alles bereit ist, kann man den Ofen mit
Holz einheizen. Bei 540 Grad findet der Quarzsprung statt. Diese Temperatur müssen wir ein
paar Minuten halten. Dann heizen wir weiter
ein, bis 1050 Grad erreicht sind. Exakt so heiss
muss es eine halbe Stunde bleiben. Dann wird
die Farbe schon glänzend.
Nachdem wir die einzelnen Stücke aus dem
heissen Ofen genommen haben, bestreuen wir
sie in der Kiste mit Sägemehl. Das Sägemehl
fängt Feuer. Durch den Rauch werden die klei-
nen typischen Rakku-Risse schwarz.
Nach einer halben Stunde kann man die Gefässe aus der Kiste nehmen. Anschliessend müssen
< Der Rakku-Brand ist eine heisse Angelegenheit!
Cyril Neuenschwander
DANK
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Der grosszügigen Unterstützung und dem Wohlwollen der SpenderInnen und SponsorInnen
sowie der freiwilligen HelferInnen 2014 gebührt ein herzliches Dankeschön!
Bruno Attanasio Basel • Silvia Buess-Spitz Wenslingen • Bussinger + Itin AG Rothenfluh • Einwohnergemeinde Lausen
Einwohnergemeinde Wintersingen • Ruth und Ernst Engler Gelterkinden • Ernst Buser AG Ormalingen • E. Erny Rothenfluh
Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Rothenfluh • Frauenriege Diegten • Frauenverein Hemmiken • Frauenverein
Wintersingen • I. Garbini und P. Gehbauer Gelterkinden • Stefanie und Daniel Graf Gipf-Oberfrick • Werner Guyer Zürich
Helene Gysin-Buser Ormalingen • Heidi Hostettler Bubendorf • Rosa und Luigi Iovino Gelterkinden • Kleinrath AG Liestal
Klara Künzler Maisprach • Esther Kurt Oberdorf • Claudio Mannino Lausen • Peter Meyer-Stengele Gelterkinden • Jürg
Mohler-Sutter Anwil • Hanny und Paul Nägelin-Spring Reigoldswil • Reformierte Kirchgemeinde Diegten-Eptingen
Reformierte Kirchgemeinde Hemmiken-Ormalingen • Reformierte Kirchgemeinde Sissach • Irma und Willy RothStadler Lupsingen • Ruepp AG Ormalingen • Rosmarie und Erich Schafroth Gelterkinden • Schaub Wohndesign AG Gelterkin-
den • Dorli und Hans-Rudolf Schweizer Lampenberg • Seniorentanzgruppe Tecknau • Stiftung Denk an mich Zürich • Dieter
Strub Rünenberg • Khanh Lac Tran Romanshorn • Walter Weber AG Gelterkinden • Wasch- und Pneucenter Gelterkinden
Silvia Weyermann Grasswil • Rita Widler Herisau
Spenden im Gedenken an
Hedy Brodbeck-Ritter Buus • Christian Bürgin Gelterkinden • Annarös Gass-Bussinger Ormalingen • Bertha HandschinEhrsam Rünenberg • Hulda Keusen-Lenzin Gelterkinden • Heidi Isenschmied Gelterkinden • Werner Stampfli Ormalingen
Heinz Sutter Hemmiken
Naturalspenden
Cello Brenner Basel • Ausflug in den Europapark
Cerebral Schweiz Stiftung für das cerebal gelähmte Kind Bern • ein Lagerungskissen
KTR Office AG Nenzlingen • Büromaterial
Urs Brunschwig Ecotent Rheinfelden • Gratiszelte für das Opalinusfest
Landwirtschaftliches Zentrum Ebenrain Sissach • Melkkuh für das Opalinusfest
Käthi Schaub Tecknau • Sozialhunde-Einsatz
Peter Wenger Rheinfelden • Auftritt «Grainfield Fife und Drumcorps» am Opalinusfest
Projektbezogene Spenden
Mit dem aktuellen Betriebsbudget lassen sich leider nicht alle nötigen und wünschenswerten
Anschaffungen tätigen. Wir sind deshalb sehr dankbar für jede Zuwendung, aber auch
für projektbezogene Spenden. Gerne lassen wir Ihnen detaillierte Informationen über unsere
laufenden Projekte zukommen.
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H e r z l i c he n G l ü c k w u n s c h !
22
Abschluss Aus- und Weiterbildungen 2014/15
Gregor Henz, Betreuer Rubin, hat den Basiskurs des CAS «Ausbildnerin/Ausbildner in der Praxis»
an der Fachhochschule Nordwestschweiz mit Erfolg absolviert.
Christian Kägi, Gruppenleiter Aussenwohngruppe, und Daniela Tirri, Gruppenleiterin Amethyst, haben an der
Fachhochschule Nordwestschweiz erfolgreich den CAS «Leiten von Teams» abgeschlossen.
Jubiläen 2015
Thomas Hostettler Mitarbeiter Ateliers 15 Jahre
Susanne Sama Betreuerin Amethyst 15 Jahre
Domenico Berardini Mitarbeiter Ateliers 10 Jahre
Erika Mangold Betreuerin Amethyst 10 Jahre
Agenda
15.08.2015
Sommerfest mit dem Motto «Beach-Party»
14.10.2015
Stand am Herbstmarkt in Gelterkinden
20.11.2015
Verkaufsausstellung im le pavillon in Pratteln
28.11.2015
Stand am Adventsmarkt in Gelterkinden
12.03.2016
Ostermarkt im und ums Opalinus
A d i e u H e r b s c h t m ä ss
24
Mit einem lachenden und einem weinenden
Auge haben wir uns entschieden, unseren
Stand an der Basler Herbstmesse aufzuge-
ben. Der personelle und finanzielle Aufwand
sowie der grosse Produktionsdruck für unsere
KlientInnen waren immens und standen in
keinem Verhältnis zu Nutzen und Ertrag. Ein
weiterer wichtiger Grund für diese Entscheidung war, dass unsere KlientInnen am Verkauf
ihrer Produkte am Petersplatz nicht teilhaben
konnten.
Als Baselbieter Institution wollen wir uns mit
unseren Produkten vermehrt in der Region prä-
sentieren und neue Verkaufsausstellungen pla-
nen. So werden wir zum Beispiel am 12. März
2016 erstmals einen Ostermarkt im und ums
Opalinus durchführen und am 10. November
2015 zusammen mit den anderen Institutionen
der Stiftung Adulta im le pavillon in Pratteln
unsere Produkte ausstellen und verkaufen.
Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch!
Sabine Wenger-Buess I Heimleiterin
Unser Stand an der Herbstmesse 2014
insieme baselland
s t i f t u n g A d u lta
Geschäftsstelle | Stiftung Adulta
Hauptstrasse 36 | 4415 Lausen
Tel. 061 921 75 90 | [email protected]
www.stiftung-adulta.ch
G E S TA LT U N G : L E N G S F E L D , D E S I G N K O N Z E P T E
wohnen und arbeiten
Dr. Augustin-Haus | Gartenstrasse 42 | 4123 Allschwil
Tel. 061 481 83 33 | Fax 061 483 04 08
[email protected] | www.augustin-haus.ch
PC-Konto 60-799680-2
Kästeli | Wartenbergstrasse 75 | 4133 Pratteln
Tel. 061 821 08 61 | Fax 061 821 24 34
[email protected] | www.kaesteli.ch | PC-Konto 60-356532-8
Opalinus | Fabrikweg 20 | 4460 Gelterkinden
Tel. 061 985 95 00 | Fax 061 985 95 09
[email protected] | www.opalinus.ch | PC-Konto 50-443195-4
Werkstube | Gartenstrasse 18 | 4147 Aesch
Tel. 061 751 17 58 | Fax 061 751 54 81
[email protected] | www.werkstube.ch
PC-Konto 60-463381-2
Opalinus | Fabrikweg 20 | 4460 Gelterkinden
Tel. 061 985 95 00 | Fax 061 985 95 09
[email protected] | www.opalinus.ch | PC-Konto 50-443195-4