Es blüht Es stinkt Es rollt

GZA/PP 8048 Zürich
80. Jahrgang
Donnerstag, 4. Juni 2015
Nr. 23
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Neuer Burgwiesplatz
feierlich eingeweiht
Es wurde auch langsam Zeit, dass
Baustellenwände, Abschrankungen
und dergleichen aus der Burgwies
verbannt werden. Am vergangenen
Samstag war es so weit. Zusammen
mit den Quartiervereinen, Gewerbetreibenden aus dem Quartier und
dank zahlreichen freiwilligen Helferinen und Helfern ging bei wunderschönem Frühlingswetter das Burgwiesfest über die Bühne. Stadtrat Filippo Leutenegger kam mit Renato
Kienberger vom Tiefbauamt, um den
anwesenden Quartierbewohnern alle
planerischen Aspekte höchstpersönlich zu erklären.
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Es fuhren alte Tramwagen.
Stadtrat Filippo Leutenegger (Mitte) durchschneidet mit den Quartiervereinspräsidenten Urs Frey und Herbert Frei das rot-weisse Band. Fotos: B. Christen
Es stinkt
Es blüht
Es rollt
Regelmässig, und ganz besonders im Sommerhalbjahr,
stinkts am Wildbach ganz gehörig. So sehr, dass manchenorts sogar auf ein Draussensein verzichtet wird. Nun nimmt
Stadtrat Filippo Leutenegger die Sache in die Hand. Seite 4
Aus einer öden Stadionbrache ist ein städtisches Paradiesli
geworden. Auf dem Areal des ehemaligen und künftigen
Fussballstadions Hardturm sind als Zwischennutzung Gärten
und mehr entstanden. Ein Augenschein.
Seite 7
Eine kleine weisse Kugel tanzt und rollt hin und her: Tischfussball ist eine richtige Sportart. Wer der beste «Töggeler»
der Stadt Zürich ist, entschied sich am Tischfussball-Turnier
der «Bar-foos-league» am vergangenen Wochenende.Seite 11
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Stadt Zürich
Nr. 23
4. Juni 2015
AKTUELL
Sechs gute Gründe, zu lachen
«Stand up!»: Im Bernhard
Theater treten einmal mehr
bekannte Stand-up-Comedians auf die Bühne und
werden dabei von Newcomern unterstützt.
Das im April gestartete Unterhaltungsformat konnte für die ersten Shows
hochkarätige Künstler engagieren. Ein
nationaler Moderator präsentiert dabei jeweils zwei Schweizer und
deutschsprachige Stand-up-Künstler
sowie zwei Schweizer Newcomer. In
der Folge 3, moderiert von der Radiofrau und Bloggerin Nives Arrigoni,
stehen am 16. Juni folgende Gäste auf
der Bühne des Bernhard-Theaters::
• Stéphanie Berger. Die Zürcher Komikerin und Schauspielerin gibt Einblick in die Frage: Wie präsentiert sich
der Spagat zwischen einer karriereorientierten Single-Mutter und erklärter Femme Fatale in unserer Zeit?
• Michel Gammenthaler. Das Schweizer Comedy-Schwergewicht begeistert
das Publikum seit über zehn Jahren
mit seinen Zaubertricks, Charme und
augenzwinkerndem Humor.
• Oliver Polak. Für den bekannten
deutschen Comedian hat Komik mit
Wahrhaftigkeit zu tun. «Die Zeit» sagt
über ihn: «Oliver Polak ist der Meister
der geschmackvollsten geschmacklosen Witze.»
• Masud. «Kindisch-ernste Stand-upImpro-Comedy» ist wohl die treffendste Beschreibung für die (Lebens-)
Kunst des schlagfertigen jungen Mannes. Durch seine Augen wird der Alltag zu einem aufregenden Spielplatz.
• Bendrit Bajara. Auf Facebook ist er
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10 Prozent der Lebensmittelproben erfüllte Vorgabe nicht
Von den 14 348 im vergangenen Jahr
amtlich erhobenen Lebensmittelproben wichen 10 Prozent von den gesetzlichen Vorgaben ab, insgesamt
wurden über 19 000 Proben chemisch, mikrobiologisch oder physikalisch untersucht. Mit seinen Abklärungen, die risikobasiert erfolgen,
steigert das Kantonale Labor die Lebensmittelhygiene und -sicherheit
und trägt damit massgeblich zur guten Gesundheit der Zürcher Bevölkerung bei. Untersucht werden sämtli-
che Arten von Lebensmitteln: von industriell hergestellten Erzeugnissen
aus dem Grossbetrieb bis zu vorgekochten Speisen aus dem Kühlschrank des Ausflugsrestaurants,
vom vakuumverpackten Schinken
beim Grossverteiler bis zu den dünnen Fleischtranchen am Imbissstand.
Mit rund 7000 Proben pro Jahr wird
das Trinkwasser intensiv geprüft.
Hinzu kommt alles, was im Haushalt
zu finden ist. Die meisten Betriebe
erhielten ein gutes Zeugnis. (pd.)
Solidarität mit Benachteiligten
Das Zürcher SpendenparlaSeine Youtube-Filmchen sind bereits Kult, nun tritt der Schwamendinger ment (ZSP) unterstützt soFoto: zvg.
Bendrit Bajara als Newcomer live auf die «Stand-Up!»-Bühne.
ziale und kulturelle Projekte
im Grossraum Zürich, die
bereits ein Star. Der 19-jährige kosoder Integration dienen.
Wettbewerb
varisch-schweizerische Doppelbürger
trifft mit seinen Youtube-Videos über
seinen Alltag den Nerv der Zeit.
• Beat Bühlmann. Er arbeitet an einer
Bar und steht seit Anfang des Jahres
auf der Bühne. Man darf gespannt
sein auf die Geschichten des Newcomers aus der Ostschweiz.
Alle «Stand-up»-Shows werden
aufgezeichnet und sind danach auf
«MyPrime» zu sehen. Dadurch entsteht vor allem für junge Talente eine
wichtige Plattform, ihr Talent zu zeigen. (pd./mai.)
Dienstag, 16. Juni, 20 Uhr (Türöffnung 19
Uhr), Bernhard Theater, Falkenstrasse 1,
8008 Zürich. Tickets und Infos über
www.sit-down.ch.
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für
die Comedy-Show «Stand-up» am
Dienstag, 16. Juni, im BernhardTheater. Wer sein Glück versuchen will, schickt spätestens bis
8. Juni eine Mail mit Betreffzeile
«Comedy» und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Comedy»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Das Zürcher Spendenparlament wurde nach dem Vorbild des Hamburger
Spendenparlaments gegründet und
ist das erste seiner Art in der
Schweiz. Ins Leben gerufen hat es
Pfarrer Christoph Sigrist im Jahr
2006. Durch Mitgliederbeitragszahlung wird das einzelne Mitglied zum
Parlamentarier beziehungsweise zur
Parlamentarierin. In der Ratsdebatte
beteiligt es sich aktiv an der inhaltlichen Ausrichtung der Projekte und
befindet über die Höhe der Unterstützungszahlung. Argumente für die Unterstützung sind «Parlieren statt repräsentieren», «partizipieren statt
delegieren», «integrieren statt gettoi-
sieren» und «generieren statt dividieren». Der Reiz des Zürcher Spendenparlaments besteht darin, dass Leute
zusammenkommen und über Projekte debattieren, um dann mit einem
viel besseren Gefühl entscheiden zu
können. Hier treffen sich diejenigen,
die Geld haben und denjenigen spenden, die auf Spenden angewiesen
sind. In der Vergangenheit wurden
Projekte wie die «Frauenwerkstatt
Marktlücke», das Theaterprojekt mit
Obdachlosen «schrägi Vögel», das
«Solidaritätsnetz Zürich» und die
«Street Soccer Academy», um nur einige zu nennen, finanziell unterstützt.
Das Zürcher Spendenparlament
tagt jeweils im Frühling und im
Herbst. Die nächste Tagung ist am
11. Juni im Rathaus Zürich. Laura de
Weck ist die Gastrednerin. Christoph
Sigrist, Pfarrer vom Grossmünster,
leitet die Debatte. (pd./pm.)
Züriberg
AKTUELL
IN KÜRZE
Vilmar Krähenbühl
Der Stadtrat hat den bisherigen
Stellvertreter zum neuen Stadtingenieur und damit zum Direktor
des Tiefbauamts ernannt. Vilmar
Krähenbühl tritt die Nachfolge
von François Aellen an, der als
Direktor zum Umwelt- und Gesundheitsschutz wechselt.
Parkring-Quartier
Für eine neue Pflästerung und
Zweiradabstellplätze im Engemer
Parkring, der Gutenberg-, Ulmberg- und Aubrigstrasse, hat der
Stadtrat einen Objektkredit von
435 000 Franken bewilligt. Für
die Erneuerung von Strassenoberbau und Werkleitungen bewilligte er gebundene Ausgaben
von 6 045 000 Millionen Franken.
Rücktritte
Hartmuth Attenhofer (SP) tritt per
31. Dezember altershalber als
Statthalter des Bezirks Zürich zurück. Dasselbe gilt für den Bezirksrat Peter Macher (SP), der
per 31. Oktober zurücktritt. Für
die Nachfolge von Peter Macher
startet die SP Stadt Zürich parteiintern ein Nominationsverfahren.
Für das Amt des Statthalters bewirbt sich der Grünen-Bezirksrat
Mathis Kläntschi.
Gegenvorschlag
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat zuhanden der Stimmberechtigten einen Gegenvorschlag zur «Grünstadt-Initiative».
Mit dem Gegenvorschlag bleiben
die Ziele der Initiative unverändert, hingegen fällt damit das Moratorium für Umzonungen weg.
Selbsthilfecenter
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, das Selbsthilfecenter
Zürich für 2016 und 2017 mit
jährlich maximal 205 300 Franken an die Betriebskosten sowie
einer Kostenmiete für Räumlichkeiten von jährlich 97 500 Franken zu unterstützen.
Abstimmung
Am 6. September findet kein Urnengang statt. Auf den ursprünglich vom Regierungsrat vorgesehenen zusätzlichen Termin für
kantonale und kommunale Abstimmungen kann verzichtet werden. Es liegen auch auf kommunaler Ebene keine abstimmungsreifen Vorlagen vor.
Trampunzel
Das Minitheater Hannibal lässt
im Oldtimer «Sächsitram» das
Rumpelstilzchen schimpfen und
die Bremer Stadtmusikanten musizieren. Die Fahrten des Märlitrams finden jeweils samstags am
6. Juni, 4. Juli, 5. September und
3. Oktober statt. Pro Samstag gibt
es drei Fahrten um 14, 15 und 16
Uhr. Die heiteren Rundfahrten
durch Zürich dauern eine halbe
Stunde. Pro Fahrt hat es Platz für
20 Kinder. Erwachsene dürfen
nicht teilnehmen. Tickets gibt es
bei Orell Füssli. Weitere Infos unter www.trampunzel.ch.
Tanz- und Musiktalente auf der Bühne
Die Pierino Ambrosoli
Stiftung unterstützt seit
25 Jahren junge Tanz- und
Musiktalente beim Einstieg
ins Berufsleben. Das Jubiläum wird nun am 8. Juni
im Theater Rigiblick
öffentlich gefeiert.
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AUF
EIN WORT
Sie erinnern sich: Kürzlich setzten
wir uns mit der weiblichen
Traumfigur auseinander.
Zwei Grundbegriffe unserer
Zeit sind sich dabei in die Quere
gekommen: Gutes Essen und der
Ruf nach schlanker Linie. Und wie
steht es um die Herren der Schöpfung? Ihnen geht es nicht besser.
Auch sie tappen immer wieder in
die Kalorienfalle! Mit Joggen, Biken, Diäten und Fitnesstraining
wird den Pfunden der Kampf an-
Gut in Form
Pierino Ambrosoli Foundation
Auch John Lam, heute erster Solist am Boston Ballet, gehörte einst zu
den Stipendiaten der Pierino Ambrosoli Foundation.
Foto: zvg.
bildung an renommierten Schulen
vergeben. Die Geförderten kommen
aus 36 Nationen. Manche von ihnen
haben inzwischen internationale Solisten-Karrieren erreicht. (pd./mai.)
Montag, 8. Juni, 20 Uhr, Theater Rigiblick,
Germaniastrasse 99, 8044 Zürich. Eintritt
frei! Anmeldung erwünscht, da Platzzahl
beschränkt: Tel. 044 361 80 51 oder per
E-Mail an [email protected].
Weitere Infos: www.ambrosoli.org.
AUS DEM GEMEINDERAT
Über die geplante Kasernierung
von Asylbewerbern im Zürcher Zentrum
ze am gleichen Ort, auf engem Raum
geschaffen werden sollen und nicht
auf die verschiedenen Standorte der
AOZ in der Stadt Zürich verteilt werden können, um so Bewohnerinnen
und Personal und auch die Kosten
für Betreuung und Unterhalt zu entlasten. Das Verfahren selbst könnte
trotzdem zentral ablaufen.
Die Meldung vom geplanten Bau des
provisorischen Asylverfahrenszentrums des Bundes auf dem Duttweiler
Areal wurde im Rat durch mehrere
Fraktionserklärungen enthusiastisch
bejubelt. Vom «Stolz auf die humanitäre Tradition der Schweiz» sprechen
die Grünen, und die SP freut sich darüber, dass jetzt mitten in der Zivilisation «Schutz und Platz» für Flüchtlinge entstehen.
Integration? So nicht
Wo und wie umsetzen?
Man ist sich sicher, dass das Postulat
für menschenwürdige Bedingungen
in den Flüchtlingszentren seine Wirkung tun wird. Und es klingt ganz so,
als sei es ein humanes Kasernierungskonzept,
dass
Bundesrätin
Sommaruga und Stadtrat Golta hier
umsetzen wollen. Sehr zum Unmut
der SVP jedoch, die die Gelegenheit
natürlich ebenfalls sofort beim
Schopf packte. «Asylzentren gehören
in Randregionen, in denen sonst keine Personen leben», erklärte uns
Mauro Tuena.
Der Vergleich mit einer Atommülldeponie schwang unausgesprochen zwischen den Zeilen mit. Aber
nicht nur von rechts hält sich die Begeisterung in Grenzen. Auch uns
passt hier einiges nicht, wie Ezgi
Akyol im Namen der AL erläuterte:
«Durch die Kasernierung der Flüchtlinge in umzäunten und dauerhaft
kontrollierten Zentren wird jedoch in
die Grundrechte der Betroffenen ein-
4. Juni 2015
Elke Baumann
An ihrem Jubiläumsabend im Theater
Rigiblick präsentiert die Pierino Ambrosoli Foundation ein vielfältiges Programm, das vom klassischen über
modernen Tanz bis zu Musikdarbietungen reicht. Auf der Bühne stehen
dabei Tanz- und Musiktalente, die auf
ihrem Weg zu einer professionellen
Karriere von der Stiftung unterstützt
wurden oder werden.
Aus dem Bereich Tanz sind dies
unter anderen John Lam (Solist Boston Ballet) sowie João Pedro Menegussi und Margarida Trigueiros (Studierende Tanz Akademie Zürich), Zaloa
Fabbrini (Ballet Nice Méditerranée)
und Zhani Lukaj (Solist Oper Florenz),
aus dem Bereich Musik etwa Fulvia
Mancini und Irene Puccia (Duo Athena) oder Dmitry Smirnov (Student
Haute Ecole de Musique de Lausanne). Für mimische Zwischenspiele
sorgt Faustino Blanchut (Schüler Teatro Dimitri, Verscio).
Die Pierino Ambrosoli Foundation
wurde 1990 von der in Zürich lebenden Tessiner Unternehmerin Daniela
Ambrosoli «aus Liebe zur Kunst» gegründet. Und zwar zum Andenken an
ihren Vater, den Geschäftsmann Pierino Ambrosoli, und an ihre Mutter, der
einstigen Ausdruckstänzerin Sonja
Bragowa. Die im Quartier Hottingen
ansässige Kulturstiftung hat bis heute
238 Stipendien im Bereich Tanz und
Musik an junge Talente für deren Aus-
Nr. 23
«Es klingt ganz so, als sei
es ein humanes
Kasernierungskonzept, dass
Bundesrätin Sommaruga
und Stadtrat Golta hier
umsetzen wollen»
gegriffen, und die dort lebenden
Menschen werden mitten in der Stadt
ausgegrenzt.»
360 Betreuungsplätze sollen auf
dem Areal entstehen. Das sind etwa
gleich viel wie im Juch, wo trotz des
offensichtlichen Dichtestresses geleugnet wurde, dass es Probleme gebe. Es ist unklar, wieso all diese Plät-
Weiter bedeutet die Tatsache, dass
das Zentrum in einem belebten
Stadtteil betrieben wird, für die dort
untergebrachten längst keine Integration. Die Eingänge werden voraussichtlich wieder von der «sip züri»
bewacht, und sogar die Kinder sind
offenbar eine zu grosse Gefahr für
die schweizerische Gesellschaft, um
in normale Klassen integriert werden
zu können. Sie sollen in einer zentrumseigenen Schule unterrichtet
werden.
Aber welches Fazit ziehen wir aus
diesen Umständen? Wir werden das
Projekt nicht im Einklang mit der
SVP ablehnen. Die Vorteile? Wenn
sich das Zentrum in Zürich befindet,
haben wir wenigstens bessere Möglichkeiten, zu intervenieren.
Corin Schäfli,
Gemeinderätin AL 7 und 8
In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat»
schreiben Volksvertreter aus den Kreisen
7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im
Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit.
gesagt. Aber Achtung: Laut Statistik haben Hungerhaken sowie
Muskelprotze bei uns Frauen keine Chancen. Hohe schlanke Statur
mit sportlichem Oberkörper und
breiten Schultern – finden Frauen
aller Altersklassen «sexy». Zudem
muss der Supermann auf jedem
Fall selbstsicher sein, ein charmantes Lächeln und Humor haben. Kurz gesagt, ein GeorgeClooney-Typ.
Ist die Figur so wichtig? Ist eine Diätfolter wirklich nötig? Es
gab Zeiten, da ist der «korpulente» Mann das Schönheitsideal
schlechthin. In der Renaissance
sowie im Barock bevorzugte man
üppige und volle Körper. Sie galten als sinnlich-verlockend. Fett
war ein Statussymbol. Wohlhabende konnten es sich leisten,
reichhaltig und üppig zu essen,
während Ärmere aus Nahrungsmangel zwangsläufig schlank bleiben. Man kümmerte sich weder
um «Diätwahn» noch um im Hinterhalt lauernde Kalorien. Von Bodyindexmasse hatte man sowieso
keine Ahnung! Ach ja, und die
zahlreichen Mönche dürfen wir
nicht vergessen. Vom Heiligen
Thomas von Aquin wird berichtet,
man hätte für ihn eine Ausbuchtung in den klösterlichen Esstisch
gesägt, damit er überhaupt Platz
nehmen konnte. Über die ständigen Hänseleien seiner Mitbrüder
soll er mit Humor geantwortet haben: «Schon bei Aristoteles steht
geschrieben, dass dicke Männer
intelligenter seien als dünne.»
Ja, wenn das so ist! – Warum
kasteien Sie sich, meine Herren?
Marc Schlieper kommt
für Bettina Balmer
Marc Schlieper rückt in den Gemeinderat nach. Er kommt für Bettina
Balmer, die in den Kantonsrat gewählt wurde. Der 41-jährige gebürtige Zürcher ist Vizepräsident der FDP
Zürich 7+8. (zb.)
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Züriberg
Nr. 23
4. Juni 2015
AKTUELL
«Wir stimmen nicht über die Mieter ab»
«Durchmischung ist kein
Luxus», lautet die Parole
der Befürworter der Hornbach-Siedlung, über die am
14. Juni abgestimmt wird.
Der Slogan war zugleich
das Motto, unter dem eine
Podiumsveranstaltung unter
Mitwirkung von sechs Kreisparteien dazu stattfand.
Lena Schenkel
Die Abstimmungsvorlage zur neuen
kommunalen Wohnsiedlung auf dem
Hornbach-Areal bewegt die Gemüter
(der «Züriberg» berichtete). Am Montag lud das Ja-Komitee zur Informations- und Diskussionsveranstaltung
im GZ Riesbach. Dem Slogan «Luxuswohnungen nein» der Gegenkampagne von FDP, SVP, Gewerbe- und
Hauseigentümerverband setzte man
«Durchmischung ist kein Luxus» entgegen und wollte aufzeigen, «warum
es auch im Seefeld gemeinnützigen
Wohnungsbau braucht».
«Wer A sagt, muss auch B sagen»
Der Anlass sollte die breite Allianz
von Links bis Rechts betonen. Denn
neben AL, SP und Grünen, die dieses
Thema traditionell besetzen, fassten
CVP, EVP und GLP ebenfalls die JaParole. Der CVP sind laut Gemeinderätin Karin Weyermann vor allem
mittelständische Familien ein Anliegen, die zunehmend aus dem Quartier verdrängt würden und kaum
mehr bezahlbare Wohnungen fänden. Über hundert von ihnen könnte
mit dem Projekt geholfen werden.
Die Gemeinderäte Urs Rechsteiner (CVP) und Martin Mächler (EVP)
legten 2008 mit einer Motion zur
V.l.: Karin Weyermann (CVP), Martin Luchsinger (GLP), Moderatorin Helen Glaser (SP), Urs Frey (QV Riesbach) und Claudia Rabelbauer (EVP).
Wohnungsförderung im Quartier den
Grundstein zum Hornbach-Projekt.
«Wer A sagt, muss auch B sagen»,
fasste Claudia Rabelbauer, EVPStadtparteipräsidentin, das andauernde
Engagement
zusammen.
Gleichzeitig spielte sie auf die Stimmbürger an, die sich 2011 mit hoher
Mehrheit (75,9 Prozent) für die Erhöhung des Anteils gemeinnütziger
Wohnungen von knapp einem Viertel
auf einen Drittel aussprach. Aus Sicht
der Befürworter verpflichtet der Entscheid nun dazu, die Hornbach-Vorlage umzusetzen. Zumal der Anteil
im Seefeld gerade einmal 6 Prozent
beträgt.
Selbst die GLP, die sich gegen eine
starre Klausel ausgesprochen hatte,
gehört zu den Befürwortern. Zum ei-
nen gelte es, «den Volkswillen umzusetzen», erklärte Gemeinderat Martin
Luchsinger die Haltung seiner Partei,
und zum andern sei die angestrebte
Selbstregulierung in einem solch umkämpften
Wohnungsmarkt
sehr
schwierig. Hier überzeuge das «attraktive Gesamtpaket», das bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum, Kinderbetreuung sowie Werkhof in bester Verdichtungsmanier verbinde.
Und schliesslich fühle er sich seinem
Wahlversprechen, «für lebendige
Quartiere» einzustehen, verpflichtet.
Pro und kontra Durchmischung
Lebendig heisst sozial durchmischt,
sind sich die Podiumsteilnehmer einig. Deshalb setzt sich der sonst wenig politische Quartierverein Ries-
bach ebenfalls aktiv für ein Ja ein.
Die «Seefeldisierung» betrifft nach
dessen Präsident Urs Frey die ganze
Stadt. Das Argument, städtische
Wohnungen dürften nicht allzu attraktiv liegen, liesse sich beliebig ausdehnen, da Zürich überall schön sei.
«Wenn wir dieses Quartier opfern,
wird bald das nächste fällig», ist er
überzeugt. Zudem fördere das Projekt auch eine Durchmischung des
Gewerbes. Er bedauert daher, dass
viele Gewerbler der Gegenseite angehören.
Obschon die Problematik seit Jahren beklagt wird, würden im Quartier
zunehmend kritische Stimmen gegen
das Projekt laut, berichtete daraufhin
ein Anwohner. Für Unsicherheit sorge etwa die unbekannte städtische
Foto: les.
Vergabepolitik an jene «Auserwählten», die eine solche Wohnung erhielten. Manche befürchteten gar eine
soziale Ab- statt Aufwertung, da
«man nicht weiss, wer da kommt».
Unsaubere Gegenkampagne
Für die Befürworter sind solche Stimmungswandel auch Folge der ihrer
Ansicht nach «unsauber» geführten
Gegenkampagne, die aufgrund fehlender sachlicher Argumente Neid
und Ängste schüre. «Wir stimmen
am 14. Juni nicht darüber ab, welche
Mieter dort einziehen dürfen, sondern ob es zusätzliche 122 bezahlbare Wohnungen gibt oder nicht»,
machte Luchsinger nochmals klar.
www.hornbach-ja.ch. Website Gegenkampagne: www.luxuswohnungen-nein.ch.
Der stinkende Wildbach – eine nie endende Story?
So lieblich sein Anblick,
so bestialisch sein Geruch:
Der Wildbach steigt Anwohnern und Spaziergängern
im Quartier Hirslanden zeitweise sehr unangenehm in
die Nase. Nach einer besonders schlimmen Episode hat
der Quartierverein nun kürzlich die Stadtbehörden alarmiert. Nicht zum ersten Mal.
Ein Bach –
viele Namen
«Wildbach» ist der offizielle Namen des Wehrenbachs auf Hirslanden-Gebiet. Seinen Ursprung
hat der Wehrenbach zwischen
Ebmatingen und Zumikon an der
Westflanke des Wassbergs. Von
hier aus fliesst er zwischen Zollikerberg und Witikon durch das
Wehrenbachtobel, um sich dann
bei der Burgwies mit dem von
Witikon kommenden Elefantenbach (auch Stöckentobelbach, Essibach und Witikonerbach genannt) zu vereinigen.
Der Unterlauf des Wehrenbachs, nun «Wildbach» genannt,
führt weiter durch die Quartiere
Hirslanden, Weinegg und Mühlebach. Nun vollends kanalisiert,
fliesst der Wehrenbach schliesslich als «Hornbach» teilweise unterirdisch weiter bis zum Zürichhorn, wo er in den See mündet.
(mai./Quelle: Wikipedia).)
Lisa Maire
Der Gestank ist kein neues Phänomen:
Faulige, kloakige Geruchsemissionen
aus dem Wildbach respektive seinen
Zuflüssen erregen in Hirslanden seit
Langem die Gemüter von Anwohnern,
Gewerbetreibenden und Spaziergängern. Schon 1977 habe die Familie
Rast, die damals in die Alte Mühle
Hirslanden einzog, das Problem festgestellt und wiederholt bei den Stadtbehörden reklamiert, erzählt Herbert
Frei, Präsident des Quartiervereins
Hirslanden. Doch dort bekam man
das Problem offensichtlich bisher
nicht in den Griff. Es stinke zwar nicht
jeden Tag und nicht immer gleich
stark, sagt Frei. Aber unlängst wieder
so jämmerlich, dass dem QV-Präsidenten der Kragen platzte und er einmal
mehr bei der Stadt intervenierte.
Er erhalte regelmässig Beschwerden von direkt Betroffenen – darunter
auch von den beiden Restaurationsbetrieben Burgwies und Quartiertreff
Hirslanden, hält der QV-Präsident in
seinem Schreiben ans ERZ (Entsor-
Blick auf die Wildbach-Landschaft beim Balgrist.
gung & Recycling Zürich) fest, das
auch dem «Züriberg» vorliegt. Er könne nur schwer verstehen, dass die
Stadt seit bald 40 Jahren nicht im
Stand sei, eine Lösung zu finden. Das
Problem sei kein triviales, und er bitte
die Zuständigen, die Sache endlich
ernst zu nehmen.
Problem weiter oben?
Zwar hatte das ERZ kurz zuvor – auf
eine Meldung eines Anstössers, der einen übergelaufenen Sammelschacht
Foto: Adrian Michael
vor der Garage Burgwies beanstandete – fix reagiert und einen defekten
Schieber in der Hochwasserentlastung
erneuert. Auch wurde der betroffene
Bachabschnitt von Hand gereinigt.
Doch die Annahme, das Geruchsproblem habe sich damit erledigt, sei leider
ein frommer Wunsch geblieben, stellt
Herbert Frei fest. Denn aus dem Bach
heraus stinke es tageweise immer
noch wie aus einer offenen Kanalisation. Anstösser wie zum Beispiel auch
der Burgwies-Wirt orten das Problem
sowieso gar nicht im Wildbach selbst,
sondern weiter oben in seinen Zuflüssen. Sie beobachteten nämlich, dass
bei Regen manchmal schon das Wasser des Wehrenbachs mit viel braunem Schaum versetzt ist. Und nach
ganz heftigen Regenfällen bleiben besonders dort, wo Wehrenbach und
Stöckentobelbach aufeinandertreffen,
WC-Papierreste an den Pflanzen im
Bachbett hängen.
Diese Erfahrungen könnten auf ein
strukturelles Problem hindeuten, das
nicht mit einer Einzelmassnahme behoben werden könnte, gibt denn auch
der QV-Präsident zu bedenken. Er will
nun vom ERZ wissen, ob es stimme,
dass in Witikon Schmutz- und Regenwasser im gleichen Kanalnetz abgeleitet werden, und dass deshalb bei viel
Regen Witiker Abwässer aus Überläufen in die Zuflüsse des Wildbachs und
damit auch nach Hirslanden gelangen
könnten..
Begehung mit ERZ steht an
Bei früheren Interventionen, so klagt
Herbert Frei, seien seine Interventionen betreffend Wildbach-Problem regelmässig in Amtsstuben oder Mailboxen versickert. Auf seine jüngste Reklamation jedoch, die auch an den zuständigen Stadtrat Filippo Leutenegger ging, reagierte man letzte Woche
beim ERZ jedoch prompt. So will der
Leiter Entwässerung, Hans Lamp, sich
demnächst zusammen mit dem QVPräsidenten und anderen Betroffenen
aus dem Quartier auf eine zwei- bis
dreistündige Begehung des Wildbachlaufs begeben.
Lamp bestätigte den Vor-Ort-Termin gegenüber dem «Züriberg». Zu
der Frage, warum das ERZ das Geruchsproblem bisher nicht in den Griff
bekommen habe, will er allerdings vor
dem Treffen mit den Quartiervertretern nicht Auskunft geben. Nur so viel
verrät er schon mal zu den Problemen: «Wir haben Mischwasser, wir
hatten aber auch schon eingeleitete
Gülle», dazu komme die spezielle topologische Situation des Wildbachs –
eines Gebirgsbachs mit grossen Höhenunterschieden und einer langen
«Verfaulungsstrecke».
Stadt Zürich
VE R M I S C H TE S
Nr. 23
4. Juni 2015
5
NACHRUF
Zum Tod von
Norbert Neininger
Mit dem Tod des Schaffhauser Verlegers Norbert Neininger (1950–2015)
verlieren wir – die Lokalinfo-Gruppe,
aber auch ich persönlich – einen
Freund, dem wir viel zu verdanken
haben. Als ebenso sachkundiges wie
engagiertes Mitglied unseres Verwaltungsrats war mir Norbert Neininger
in den letzten Jahren ein wertvoller
Gesprächspartner und ein verlässlicher Unterstützer unserer Lokalzeitungen. Mit seinem Erfahrungsschatz,
seiner Weitsicht und seinem ansteckenden Optimismus hat er entscheidend dazu beigetragen, dass wir unsere kleine Verlagsgruppe mit ihren
Lokalzeitungen in der Region Zürich
konsolidieren und gezielt ausbauen
konnten. Für all seine Beiträge zum
Erfolg unserer Zeitungen bin ich Norbert Neininger zu grossem Dank verpflichtet. Noch an unserer letzten gemeinsamen Sitzung hat Norbert Neininger ein Plädoyer zugunsten der
Lokalzeitungen gehalten, an deren
Bedeutung dank enger Leserbindung
er mehr denn je glaube. In der
Schweizer Medienlandschaft, die ja
immer stärker von den Grossverlagen
geprägt, um nicht zu sagen beherrscht, wird, war Norbert Neininger eine Ausnahmepersönlichkeit.
Dass es ihm gelungen ist, trotz zahlreichen Übernahmeversuchen die Unabhängigkeit «seiner» Schaffhauser
Nachrichten zu verteidigen, kann nur
als grosse unternehmerische Leistung
gewürdigt werden. Sein Credo war
klar: «Nur eine unabhängige Zeitung
ist wirklich unabhängig.» Dass Norbert Neininger trotz dieser Position
mit den dominierenden Verlagen
durchaus freundschaftliche Beziehungen unterhielt, spricht für seine
menschliche Grösse. Er war – im besten Sinn des Wortes – in der Medienbranche vernetzt, ohne dabei je seine
Unabhängigkeit aufzugeben.
Früher als viele andere hat Norbert Neininger erkannt, dass sich die
Zeitungen wandeln müssen, wenn sie
in unserer zunehmend digitalisierten
Welt eine Zukunft haben wollen. Auch
wenn es ihm nie in den Sinn gekom-
Norbert Neininger (1950–2015): Ein grosser Verleger – ein unabhängiger Geist – ein beeindruckender Mensch.
men wäre, die gedruckte Ausgabe seiner Zeitung aufzugeben, hat er doch
bereits früh und mit der ihm eigenen
Weitsicht dafür gesorgt, dass die
«Schaffhauser Nachrichten», aber
auch die Zeitungen unserer LokalinfoGruppe leserfreundliche digitale Angebote entwickelt haben, die sich sehr
bewähren. Norbert Neininger war
eben stets ein Macher und nicht nur
Theoretiker.
Dass er auch die Werte einer liberalen, unabhängigen Schweiz hochgehalten hat, wurde von vielen seiner
Branchenkollegen manchmal kritisiert oder gar belächelt. Ich habe Nor-
Über 55-Jährige haben geringe Chancen
Die Zahl der Sozialhilfeempfänger in der Stadt
Zürich ist im vergangenen
Jahr gestiegen. Sie steht
jedoch in Relation zum
Wachstum der Bevölkerung.
Die Sozialhilfequote blieb
bei 5,1 Prozent.
Pia Meier
20 000 Zürcherinnen und Zürcher
beziehen Sozialhilfe. «Die Quote von
5,1 Prozent entspricht derjenigen des
Vorjahres», führte Mirjam Schlup, Direktorin Soziale Dienste der Stadt Zürich, an der Medienkonferenz zum
Thema Sozialhilfe aus. Zwar bezogen
2., Prozent mehr Stadtzürcherinnen
und -zürcher Sozialhilfe im vergangenen Jahr. Dies entspricht allerdings
der Bevölkerungszunahme. Offensichtlich sehe die Situation bei den
Zuzügern nicht anders aus als bei
den bereits in Zürich wohnhaften
Personen, meinte Schlup. Durchschnittlich lebt jedes zehnte Kind in
einer Familie, die Sozialhilfe bezieht.
Die Zahl der 51 bis 64 Jahre alten
Sozialhilfeempfänger nahm gegenüber dem Vorjahr proportional leicht
ANZEIGEN
auf 3,2 Prozent zu. Sozialhilfebezüger
sind vor allem Alleinerziehende und
Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Die Quote bei den
Ausländern ist höher als bei den
Schweizer (8,5 gegenüber 3,6 Prozent). Rund die Hälfte der neu in die
Sozialhilfe Eintretenden konnten innerhalb eines halben Jahres wieder
abgelöst werden. Die Gesamtkosten
der wirtschaftlichen Hilfe stiegen um
9 Millionen Franken. Das SozialhilfeGeld kommt allerdings wieder in die
Binnenwirtschaft, wie Schlup festhielt, denn Sparen sei in dieser Situation nicht möglich.
Tiefe Missbrauchsquote
Leicht zurückgegangen sind die Fälle,
in denen die Sozialen Dienste unrechtmässigen Bezug von Sozialhilfe
festgestellt haben. Während es 2013
noch 530 waren, sank diese Zahl
2014 auf 499. Die Rückforderungssumme war entsprechend tiefer, sie
betrug 6.5 Millionen Franken (gegenüber 7,8 Millionen Franken im Vorjahr). Insgesamt wurden 2014 97,9
Prozent der Sozialhilfegelder rechtmässig an Menschen in wirtschaftlicher Not bezahlt. Nur 2,1 Prozent der
Summe mussten somit zurückgefordert werden. Effektiv zurückbezahlt
wird von den geforderten 6,5 Millionen Franken allerdings nur ein Drittel. Die Sozialbehörde erteilte letztes
Jahr 74 neue Ermittlungsaufträge ans
Inspektorat zur Missbrauchsbekämpfung. Die Anzahl abgeschlossener Ermittlungen stieg von 75 auf 88 an. In
rund 58 Prozent aller 2014 abgeschlossenen Fälle haben sich die Verdachtsmomente erhärtet, wie Benedikt Hoffmann, 1. Vizepräsident Sozialbehörde, ausführte. Die festgestellten Sachverhalte betreffen Zweckentfremdung der erhaltenen Gelder und
bei unrechtmässigem Bezug am häufigsten nicht deklarierte Einkommen
oder Nebeneinkünfte. Etwas seltener
sind nicht deklarierter Fahrzeugbesitz
und nicht deklarierte Vermögenswerte sowie andere Haushaltgrösse als
angegeben. Häufig erfolgt die Meldung durch Drittpersonen.
Da der Pendenzenberg stark gewachsen war, musste eine befristete
Stellenerhöhung beantragt werden.
Allgemein nimmt der Aufwand zu, da
die Ermittlungsaufträge immer komplizierter werden, so Hoffmann.
Altersgrenze gesenkt
Sozialhilfebeziehende müssen alles in
ihrer Kraft stehende tun, um ihre
Notlage zu lindern oder zu beheben.
Sie müssen einen aktiven Beitrag zu
ihrer sozialen und beruflichen Integration leisten. Bei der Teilnahmepflicht an Arbeitsintegrationsprogrammen sieht das Sozialdepartement der Stadt Zürich allerdings eine
Änderung vor, wie Stadtrat Raphael
Golta ausführte. Grundsätzlich müssen arbeitsfähige Sozialhilfebeziehende an Arbeitsintegrationsprogrammen teilnehmen. Die Teilnahme fällt
unter das Prinzip der Gegenleistungspflicht. Bislang galt diese für arbeitsfähige Personen bis zu ihrem 60. Altersjahr. Die Chance auf eine Ablösung in den ersten Arbeitsmarkt sind
jedoch für ältere Sozialhilfebeziehende gering bis gar nicht existierend.
Es wurde deshalb entschieden, die
Grenze von heute 60 auf 55 Jahre zu
senken. Personen, die wenige Jahre
vor dem Eintritt ins Rentenalter stehen und geringe Chance auf eine berufliche Wiedereingliederung haben,
sollen nicht mit Zwängen belastet
werden, so Golta. Demnach steht es
ab 1. Januar 2016 Sozialhilfebeziehenden zwischen 55 und 65 Jahren
frei, ob sie an einem Arbeitsintegrationsprogramm teilnehmen wollen.
Im Gegenzug sollen mehr Ressourcen für die Wiedereingliederung
junger Menschen eingesetzt werden.
bert Neininger auch für diesen klaren
Positionsbezug geschätzt. Die Diskussionen mit ihm werden mir fehlen.
Seiner Frau, seiner Tochter und
der ganzen Familie gilt unser tief
empfundenes Beileid.
Walter Frey,
Verleger der Lokalinfo-Gruppe
Rolf Zaugg ist
neuer VR-Präsident
der Pfandbriefbank
Rolf Zaugg, seit 2002 CEO der Clientis Zürcher Regionalbank und von
2003 bis 2014 Präsident des Verwaltungsrats (VR) der Clientis Gruppe,
übernimmt das Amt des VR-Präsidenten der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute. An der
84. Generalversammlung der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute wurde Rolf Zaugg für die
Amtsperiode 2015 bis 2019 gewählt.
Er löst damit Pierin Vincenz ab.
Die Pfandbriefbank hat den
Zweck, Grundeigentümern langfristige Grundpfanddarlehen zu möglichst
gleichbleibenden und günstigen Zinsen zu vermitteln. Dazu emittiert sie
Pfandbriefe und gewährt ihren Mitgliedbanken Darlehen zur Refinanzierung derer Hypothekargeschäfte.
Ein bewährter Nachfolger
Rolf Zaugg ist ausgebildeter Bankkaufmann mit einem Executive MBA
FH. Neben dem neu angetreten Amt
hält Rolf Zaugg weitere Mandate als
Verwaltungsrat bei der RBAHolding
AG, der Entris Banking AG sowie als
VR der Bafidia Pensionskasse – alles
Institute, die die Gewährleistung von
Sicherheit in den Vordergrund stellen. (zb./pd.)
6
Stadt Zürich
Nr. 23
4. Juni 2015
AKTUELL
«Erstmals wird ein Tram das Gleisfeld überqueren»
Der Bau der neuen Tramlinie
über die Hardbrücke hat
begonnen. Sie kostet 130
Millionen und verbindet ab
Dezember 2017 die Kreise 4
und 5 mit den S-Bahnen.
«Die Tramverbindung wird eine
wichtige Brücke zwischen zwei boomenden Stadtteilen schlagen», begrüsste
Volkswirtschaftsdirektorin
Carmen Walker Späh zum Spatenstich. Die neue Tramstrecke verbindet den Hardplatz über einen Teil der
Hardbrücke mit den Gleisen des
Trams Zürich-West bei der Haltestelle Schiffbau. Die Linie 8, die heute
am Hardplatz wendet, wird über den
Escher-Wyss-Platz ins Werdhölzli
verlängert und schafft so direkte Verbindungen zwischen den Quartieren
Aussersihl und Zürich West. Zudem
wird der Bahnhof Hardbrücke an das
städtische Tramnetz angebunden.
«Mit der neuen Tramverbindung
überwinden wir erstmals das Gleis-
Komfort und Sicherheit investieren. Die SBB
profitiert dabei
von
Synergien
mit dem Tramprojekt.
Der
Bahnhof
wird
aufgewertet, der
stufen- freie Einstieg
realisiert,
es gibt grosszügigere
Zugänge
und eine bessere
Verteilung
der
Reisenden
auf
dem
Mittelperron. «Mit den
Nach den Reden die Tat: Spatenstich mit (v.l.) Stadtrat Andres Türler, Regierungsrätin Car- zwei Kuben, die
men Walker Späh, Stadtrat Filippo Leutenegger und stellvertretendem Leiter SBB Infra- die Stadt auf der
struktur, Markus Geyer.
Foto: Thomas Hoffmann
Hardbrücke
baut, können die
feld und können dadurch den Haupt- Zürich. Heute steigen täglich knapp Fahrgäste trockenen Fusses zwibahnhof entlasten. Es ist ein kleiner 50 000 Personen ein und aus, mit der schen S-Bahn, Tram und Bus umsteiAbschnitt mit grosser Wirkung», lob- Tramverbindung über die Hardbrü- gen», erklärte Tiefbauvorsteher Filipte Stadtrat Andres Türler. Der Bahn- cke werden diese Zahlen weiter po Leutenegger, «damit entsteht auf
hof Hardbrücke ist einer der meist- wachsen. Gleichzeitig wird die SBB der Brücke ein neuer Bahnhofsteil.»
frequentierten Bahnhöfe im Raum den Mittelperron anpassen und in Zudem baue man einen neuen Hard-
platz. Als Erstes wird eine dritte
Rampe für die Linksabbiegenden auf
die Hardbrücke gebaut, danach auf
der gegenüberliegenden Seite die
Pfingstweidrampe abgerissen und
durch eine neue Rampe für das Tram
ersetzt. Gleichzeitig beginnen die Arbeiten auf dem Hardplatz.
Verkehr ab Herbst eingeschränkt
In der ersten Bauphase entstehen für
den Verkehr keine grundlegenden
Einschränkungen, jedoch müssen die
Parkplätze unter der Geroldrampe
aufgehoben werden. Ab November
erfolgt mit der Sperrung der Pfingstweidstrasse der erste verkehrstechnische Eingriff. Die Gesamtkosten betragen rund 130 Millionen Franken.
Davon zahlt der Bund 35 Prozent
(rund 45 Millionen), der Kanton Zürich trägt 76,4 Millionen und auf die
Stadt Zürich entfallen 7,8 Millionen
Franken. Sie finanziert zudem Werkleitungen und den Kiosk-Store mit 7,2
Millionen. Die SBB investieren rund 9
Millionen Franken in Verbesserungsmassnahmen am Mittelperron. (pd.)
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FRÜHLING
Züriberg
Nr. 23
4. Juni 2015
Befahrbare Skulptur «The Beast»: Das Skater- und Kunstprojekt in der südöstlichen Ecke der Stadionbrache hat sogar eine – mit Solarzellen betriebene – Flutlichtanlage.
7
Fotos: Lisa Maire
«Die grösste Energiequelle sind hier die Menschen»
Die beliebte Veranstaltungsreihe «Nahreisen in die
Stadt» führte kürzlich auch
in die Stadionbrache. Neun
Jahre nach dem Abbruch
des Fussballstadions treibt
hier das Quartierleben bunte Blüten.
Lisa Maire
Die Stadionbrache liegt auf dem
Areal des ehemaligen und künftigen
Fussballstadions Hardturm. Seit dem
Abbruch des alten Stadions besteht
das über drei Hektar grosse Gelände
aus Tribünenfundamenten, einem
grossen Hartbelagplatz und einem
bewachsenen Streifen. Ein Teil des
Areals wird seit 2011 vom Verein
Stadionbrache auf der Basis eines
Gebrauchsleihvertrags mit der Stadt
bis zum Bau des neuen Stadions zwischengenutzt – quartierverträglich
und nicht-kommerziell. Also noch
drei bis fünf Jahre, schätzt Brachenwart Lorenz «Lolo» De Vallier und
fügt lachend an: .«Wir nutzen die
Trägheit des Neubauprojekts und
pflanzen derweil einfach Bäume.»
Orte der Begegnung und der Naturschönheiten: Schwatzen unter dem Dach des Treffpunkts (l.), Staunen vor dem hübschen Seerosenteich.
Soziale Kontrolle
gegen Schneckenkörner
Das grosszügige, inzwischen wildkreativ-gepflegte, rund um die Uhr
offenstehende Gelände inspiriert zu
Projekten aller Art – die allerdings
vom Verein und der Stadt bewilligt
werden müssen. Eines davon ist der
Garten – ein Vorzeigestück von Urban
Gardening. Innerhalb weniger Jahre
wurde aus dem Brachgelände ein Paradiesgarten, in dem es üppig wächst
und gedeiht. Nach Lust und Laune
bepflanzen hier Leute aus dem Quartier kleine Parzellen und mobile
Pflanzenkisten mit Gemüse und Blumen. Die Bewirtschaftung sei wenig
organisiert, betont De Vallier. Die
wichtigste Regel lautet: Ein Anspruch
auf ein Beet besteht nur, so lange es
gepflegt wird. «Wer eine drei Meter
hohe Mauer auf seinem Pflanzplatz
bauen will, darf dies also tun – muss
sich dann aber selber mit den Nachbarn wegen des Schattenwurfs auseinandersetzen.»
«Und was tut man gegen die
Schnecken?», bringt jemand aus der
gut 40-köpfigen Besucherschar ein
altbekanntes
GemeinschaftsgartenDiskussionsthema
zur
Sprache.
Schneckengift sei zwar nicht explizit
verboten, meint dazu der Brachenwart. Die soziale Kontrolle funktioniere aber gut: «Streut jemand
Auch der «Boulderwürfel» zum freien Klettern (l.) und der Holzbackofen aus Lehm (r.) gehören zu den Highlights der privaten Initiativen.
Schneckenkörner, sind sie am nächsten Tag verschwunden.»
Viele erfolgreiche Initiativen
Heftiger Regen treibt Führungsteilnehmende und Hobbygärtnernde unters
Dach des Treffpunkts. Hier, vor einem
zur «WG-Küche» umfunktionierten
Baucontainer, informiert De Vallier
über weitere Highlights auf der Stadionbrache. Zum Beispiel über das Projekt des Vereins «Brotoloco»: Jeweils
am Freitag wird gemeinsam Brot «geteigt», am Samstag dann in selbst aus
Lehm gebauten Holzbacköfen gebacken und zum Selbstkostenpreis verkauft. Auch der Mittagstisch ist erfolgreich: Jeden Montag kochen Vereinsmitglieder ein gesundes Essen für Brachennutzer oder Leute aus dem Quartier. Nach dem Prinzip: «Es hät, so
langs hät.»
Ein ökologisches Vorzeigeprojekt
ist neben dem Kompostklo der Holzgasofen, in dem emissionsfrei für den
Humusaufbau wertvolle Kohle hergestellt werden kann. Dazu kommen
Pilzgärten, liebevoll bepflanzte Fischund Krötenteiche – ob in der Badewanne oder professionell in den Boden
gebaut –, eine Bienengruppe, Tauschmärkte für Setzlinge, Ernte oder Samen. Sogar Seidenraupenzüchter sind
hier am Werk, und im Dickicht auf der
Nordseite der Brache (Förrlibuckstrasse) können Eltern und Kinder Hüttenburgen bauen. Auch die Skateranlage
und der Kletterwürfel rühmt der Brachenwart als «Super-Betriebe». Dazu
kommen mancherlei kleine kulturelle
Projekte wie etwa Theateraufführungen oder Fussball-Grümpis für Gross
und Klein. Auf diesem Gelände, so betont De Vallier, gebe es viele Beispiele,
wie man verantwortungsvolle Aufgaben wahrnehmen, selbstverantwortlich handeln könne.
Ganz ohne Regeln funktioniert das
«selbstverantwortliche» Zusammenleben jedoch nicht. Für alle Nutzerinnen
und Nutzer gilt: Kein motorisierter
Verkehr, kein Abfall, keine Musik nach
22 Uhr, keine kommerziellen Veranstaltungen und keine Übernachtungen.
Als Träger für alle Aktivitäten schaut
der Verein, dass die Nutzungsgrundsätze eingehalten werden. Bisher
klappt alles gut. Auch mit den Fahrenden, die seit einer Weile auf dem Hartbelagplatz leben, habe man gute Nachbarschaft, so De Vallier. Ebenso mit
den GC-Fans, die das Gelände offenbar
immer noch als ihr Territorium betrachten und sich hier bei Zürcher
Derbys versammeln. Sie hätten inzwischen eingesehen, dass es keinen Sinn
macht, das eigene Territorium zu versiffen, erzählt der Brachenwart.
Flutlicht dank Solarzellen
Bis vor einem Jahr hat sich das Brachenprojekt lediglich über Spenden finanziert. Inzwischen erhält der Verein
30 000 Franken im Jahr aus dem sozio-kulturellen Fonds der Stadt Zürich.
Das reiche immerhin für seinen Lohn,
lacht der Brachenwart, Auch wenn
dieser weit unter dem Existenzminimum liegt: Das Geld reiche ihm zum
Leben, versichert der ungemein engagierte Fachmann für Landschaftspflege
und Permakultur den ungläubig dreinblickenden Besuchern. Der Verein
nehme aber gerne weiter Spenden für
die Projektarbeit entgegen.
Zum Beispiel für die Solarzellenanlage, die die kleinen Flutlichter bei der
Skaterbahn speist. Hier könne auch
mal Strom für eine Bohrmaschine bezogen werden oder für die einzige
Lampe in der Küche, erklärt De Vallier.
Ansonsten behelfe man sich mit Kerzen oder Petrollampen. Die Stadionbrache ist nicht ans Stromnetz angeschlossen. Sie verfügt zudem nur über
einen einzigen Wasseranschluss. Dafür
gibt es auf dem Gelände reichlich Regentonnen. «Wir wollen den bewussten Umgang mit Wasser fördern»,
meint dazu der Brachenwart und
schliesst das Thema Energie mit der
Überlegung: «Die grösste Energiequelle hier – das sind die Menschen! Menschen, die mitdenken und sich gegenseitig helfen.»
Mehr Informationen auf www.nahreisen.ch
und www.stadionbrache.ch. Kontakt per
Mail: [email protected].
8
Züriberg
Nr. 23
4. Juni 2015
Züriberg
BURGWIESFEST
Nr. 23
4. Juni 2015
9
Am grossen Burgwiesfest freuten sich alle
Das Burgwiesfest war
geprägt von Begegnungen,
dem Besuch von Stadtrat
Filippo Leutenegger und
zahlreichen Gästen.
Der neue Platz spricht für
sich. Nächstes Jahr werden
zusätzliche Bäume gepflanzt. Quartiervereinspräsident Herbert Frei blickt
zurück und freut sich.
Béatrice Christen
Lange wurde gebaut an der Forchstrasse. Doch nun gehören Verkehrsbehinderungen durch Baustellen der
Vergangenheit an. Die Strasse ist
wieder normal befahrbar. Und der
Burgwiesplatz präsentiert sich im
neuen Kleid. Er ist zum attraktiven
Ort der Begegnung geworden: Rundbänke laden zum Verweilen ein.
Noch steht erst ein einziger Baum auf
dem Platz. Er ist das Symbol für weitere Bäume, die nächstes Jahr gepflanzt werden, sobald sich das Erdreich gesenkt hat.
Bereits eine halbe Stunde vor der
offiziellen Eröffnung des Platzes hatten sich zahlreiche Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner mit ihren Gästen eingefunden. Stadtrat Filippo Leutenegger hielt die Festansprache und mischte sich später unter die Gäste, denen er gerne Red
und Antwort stand.
Intensiv und langjährig
Filippo Leutenegger hat eine intensive, langjährige Beziehung zur Forchstrasse und zum Burgwiesplatz. Vor
zwölf Jahren, als das Projekt in die
Wege geleitet wurde, hatte er Einsitz
in der dafür ins Leben gerufenen
Kommission. Es freue ihn, dass er
nun mit der Eröffnung des alt-neuen
Burgwiesplatzes den Schlusspunkt
hinter dieses Projekt setzen dürfe,
betonte der Zürcher Politiker. Er lobte die Umsetzung der Platzgestaltung
mit der Riviera – so nennt man die
Granitstufen, die dem Wildbach entlang zum Verweilen einladen –, die
ohne nennenswerte Probleme über
die Bühne gegangen sei. Im Zusam-
Stadtrat Filippo Leutenegger (Mitte) und die beiden Quartiervereinspräsidenten Urs Frey (Riesbach, links) und Herbert Frei (Hirslanden, rechts)
durchschneiden das rot-weisse Band anlässlich der festlichen Einweihung des neuen Burgwiesplatzes am vergangenen Samstag. Fotos: Béatrice Christen
menhang mit der langzeitigen Behinderung an der Forchstrasse informierte der Stadtrat gemeinsam mit
Projektleiter Renato Kienberger über
die Hintergründe.
An der Forchstrasse habe während der Bauzeit ein Einschichtenbetrieb stattgefunden. Es sei nicht möglich gewesen, die Strasse ganz zu
sperren, da keine Umleitung möglich
gewesen sei. Beim Bellevue sei das
etwas anders, betonten die beiden.
Hier werde 24 Stunden gearbeitet, da
es die Möglichkeit für entsprechende
Umleitungen gebe.
Weiteres Thema war der schlechte Geruch des Wildbachs im Quartier.
Filippo Leutenegger wies in diesem
Zusammenhang auf eine Begehung
noch im Juni hin und bestätigte, dass
bei Errichtung eines Wehrs im Wehrenbach vor vielen Jahren ein Fehler
gemacht worden sei, der behoben
werden müsse (siehe auch Artikel auf
Seite 4). Nach der Ansprache wurde
der zwar bereits bevölkerte Burgwie-
splatz noch ganz offiziell dem Quartier Hirslanden übergeben. Umrahmt
von den beiden Quartiervereinspräsidenten aus Hirslanden und Riesbach
durchschnitt Filippo Leutenegger das
rot-weisse Band.
Viel Musik und Attraktionen
Dort, wo später Bäume gepflanzt
werden, steckten kleine von Hand gefertigte Blumen, und auch die das
Erdreich umgebende Holzpfähle waren mit Strickgraffiti geschmückt.
Das benachbarte Blindenheim Mühlehalde hatte für diese Dekorationen
gesorgt, die auch gebührend bewundert wurde.
Den musikalischen Auftakt machte die Band Urbalz, die das Fest mit
volkstümlichen, aber auch jazzigen
Klängen umrahmte. Später unterhielten die Bands B Sharp, mit Jazz, und
Slightly Delayed das Publikum. Letztere mit groovigem Funksound. Für
die kleinen Gäste, die zahlreich erschienen war, hatte man an der Seite
des Platzes eine Hüpfburg aufgebaut,
die rege genutzt wurde. Einige Vereine waren mit Infoständen auf dem
Platz. Neben anderem lud der Quartiertreff im Rahmen seines zehnjährigen Bestehens zum Drehen am
Glücksrad ein. Am Nachmittag
schwebten Riesenseifenblasen über
den Platz und Zauberer Loosli bezauberte Klein und Gross nicht nur mit
seinen Ballonfiguren. In der Festwirtschaft beim Restaurant Burgwies
wurden kulinarische Köstlichkeiten
serviert. Für Interessierte offerierte
Archäologe Beat Haas eine Führung
zur Industriekultur am Wildbach,
und die Familie Rast zeigte und erklärte die Alte Mühle in Hirslanden.
Kinder reden übers Quartier
Der Quartiertreff war Gastgeber der
Fotoausstellung der Schüler der 3., 4.
und 5. Klasse des Schulhauses Balgrist. Die Kinder zeigten anhand von
Fotos und Kommentaren Orte in ihrem Quartier. Dabei zeichnete sich
ab, was ihnen gefällt, wo sie ihre
Freunde treffen und wohin sie gar
nicht gerne gehen beziehungsweise
wo es ihnen weniger gut gefällt. Im
Zusammenhang mit der Einweihung
des neuen Platzes hatte auch das
Trammuseum seine Türen geöffnet.
Im Innern lockte der Flohmarkt mit
allerlei alten und neueren Gegenständen. An einem Infostand wurde das
vor Kurzem erschienene Buch mit
dem Titel «Rösslitram» verkauft. Historische Tramzüge und Autobusse luden an diesem Tag zum Mitfahren
ein. Ein Töggelikasten war begehrter
Anziehungspunkt, und das nicht nur
für Kinder. Herbert Frei, Quartiervereinspräsident von Hirslanden ist
rundum zufrieden mit dem Fest. Er
freut sich über das trockene Wetter
und die zahlreich erschienenen Gäste. Er erzählt: «Ich durfte einige alteingesessene Hirslander, die das
Quartier gut kennen, begrüssen und
mit ihnen über den Burgwiesplatz
und die Forchstrasse diskutieren.
Ellen steckt die von den Pensionären der Mühlehalde gefertigten
Blumen in die Erde.
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Riviera am Wildbach im Hirslandenquartier. Die Granitstufen laden als
Freilichtzentrum zum Verweilen ein.
Viel Zuspruch erhielten die neuen Bänke am Burgwiesplatz: Der neue
Treffpunkt wird sofort in Beschlag genommen.
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Die Band Urbalz machte den Auftakt zur musikalischen Umrahmung des Burgwiesfests.
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Züriberg
Nr. 23
4. Juni 2015
MARKTPLATZ
Das «Stolze» lockt bei gutem Wetter viele Fans auf die Stolzewiese.
F: Archiv
Bühne frei für das Stolze 2015
Das Stolze Open Air steht vor der Tür.
Auf gutes Wetter und grossen Zulauf
hofft das OK am 5. und 6. Juni. Das
Programm startet am Freitag um
17.45 Uhr mit «Yellow Bird», Country
aus Deutschland. Um 18.45 Uhr folgt
Pop mit «Rasberry Jamwood», um
19.45 Uhr Hip-Hop mit dem «Pullup
Orchestra», um 20.45 Folk mit «Faber», um 21.45 Uhr Disco-Punk mit
«Pollyester» und ab 23 Uhr Hip-Hop
und Electro an der «Stolze Nacht im
Exil» – im Fall, dass es auf der Stolzewiese zu laut wird, feiert man im
«Exil» weiter. Am Samstag startet das
Programm schon um 13.15 Uhr mit
«Kasajuentu» und «The Skulls», gefolgt von «Oscar & Lisa», «Bleibkraut
& Bloom», «Bob Spring an the Calling
Sirens», «NLB Electronics» und John
Dear. Hauptacts am Abend sind «Die
Astronauten» mit einer Electroparty.
Anschliessend folgen ein Überraschungsgast sowie «Skip & Die» und
«Diamons Skull».
Übrigens, das Stolze-OK sucht
noch dringend Helferinnen und Helfer für den Auf- und Abbau (1. bis 5.
resp. 7. bis 9. Juni). Mehr Infos:
www.stolze-openair.ch. (kst.)
Foto: ls.
Jetzt blüht es wieder in der «Sukki»
Die Sukkulenten-Sammlung Zürich beherbergt seit
1931 eine der grössten und bedeutendsten Spezialsammlungen sukkulenter Pflanzen. Sukkulenten sind
Pflanzen aus trockenen Gebieten, die Wasser speichern. Unter anderem gehören die Kakteen zu den
Sukkulenten, aber auch Agaven, Aloen, Dickblatt-
gewächse und viele andere mehr. Die Sammlung verfügt über 6500 verschiedene Arten sukkulenter Pflanzen aus mehr als 80 verschiedenen Pflanzenfamilien.
Momentan blüht es in den «Aussengehegen» besonders schon. Die «Sukki» ist täglich von 9 bis 16 Uhr
geöffnet. Mythenquai 88, 8002 Zürich. (ls.)
Lokale Bands bekommen jedes Jahr die Chance für einen Auftritt.
Stolze Zürihegel 2015
Zum 65. Mal wurden am vergangenen Samstag auf dem Sportplatz
Utogrund die schnellsten Zürihegel
und erkoren.
Am Vormittag gingen rund 900
Kinder an den Start der Zwischenläufe. Die jeweils zwölf Schnellsten durften am Nachmittag zu den Finalläufen antreten. Mit Transparenten und
Anfeuerungsrufen wurden die Kinder
angefeuert. Die zahlreichen Zuschauer gaben dem Anlass einen stimmungsvollen Rahmen. Die Finalläufe
waren oft stark umkämpft. Einigen
Vorjahres-Siegerinnen gelang dabei
die Titelverteidigung. Die Finals der
Pendelstafetten waren geprägt von
Spannung und Dramatik, so ging da
und dort ein Stab zu Boden oder die
Übergaben funktionierten nicht ganz
so wie geübt. Alle Sieger durften tolle
Preise, die Goldmedaille sowie das
Sieger-T-Shirt in Empfang nehmen.
Und für die siegreichen Stafetten
Teams gabs dazu den begehrten Siegerwimpel fürs Klassenzimmer. (pd.)
Mehr Infos: www.zuerihegel.ch.
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Über unsere Darmgesundheit
Publireportage
Schlanke Menschen haben
oft eine andere Darmflora
als Übergewichtige.
An der Velogant können günstig Velos gekauft werden.
Foto: Stadt Zürich.
Citybikes zu günstigen Preisen
Am Samstag, 6. Juni, findet im reformierten Kirchgemeindehaus Industriequartier die dritte Velogant in diesem Jahr statt. Die Velowerkstatt der
Sozialen Einrichtungen und Betriebe
versteigert wieder rund 90 ihrer reparierten Gebrauchtvelos. Die Velogant ist nicht nur aufgrund der vielen
Citybikes zu günstigen Preisen einen
Besuch wert – auch die Versteigerung
ist ein Erlebnis für sich. In diesem
Jahr finden zwei weitere Veloganten
statt: jeweils samstags, am 4. Juli
und 29. August. (pd.)
Evang.-ref. Kirchgemeindehaus Industriequartier, im Hans-Bader-Saal, Limmatstrasse 114 (beim Limmatplatz). Türöffnung/Besichtigung: 13 Uhr. Beginn Versteigerung: 13.30 Uhr. Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/velogant.
Manche Menschen scheinen tatsächlich einen besseren Stoffwechsel zu
haben als andere. Wenn zwei Menschen dieselbe Menge an Kalorien zu
sich nehmen, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch gleich viel Gewicht haben. Beim Übergewicht kann
eine bestimmte Bakterienart, Firmicutes
(«Dickmacherbakterien»),
überwiegen. Sie holen aus jedem
Stück Brot die letzte Kalorie heraus,
um sie in Form von Fettpolstern für
«Notzeiten» zu speichern. Wenn jemand hingegen mehr Bakteroidetes
(«Schlankmacherbakterien»)
hat,
wird Zucker aktiv aus dem Darm mit
dem Stuhl abtransportiert.
«Schlechte» Bakterien verdrängen
Häufig ist eine Stuhluntersuchung
notwendig, um ein derartiges Bakterienungleichgewicht
festzustellen.
Durch die richtige Kombination aus
Pro- und Präbiotika können die
«schlechten» Bakterien verdrängt
und die guten vermehrt werden. Somit kann das Gleichgewicht wieder
hergestellt werden.
Dies ist neben der Ernährungsumstellung, Anregung des Stoffwech-
Anne-Kathrin Müller-Lechner ist
Praktische Ärztin FMH.
Foto: zvg.
sels und Bewegung ein wichtiger Bestandteil eines Gesamtkonzepts zur
Regulierung des Gewichts.
Selbst darmuntypische Erkrankungen wie Allergien, Neurodermitis,
Migräne sowie Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Stress hängen häufig
mit einer Fehlbesiedlung des Darms
zusammen. Auch hier kommen die
modernen Probiotika zum gezielten
Einsatz. (pd.)
Praxis für Komplementärmedizin, Darmgesundheit, Ernährung und Mikronährstoffmedizin. Casa vitale, Riethofstrasse. 8,
8702 Zollikon. Tel. 044 559 41 41, www.
praxis-km.ch.
Züriberg
SPORT
Nr. 23
4. Juni 2015
11
75 Prozent jeder Liga haben sich für den Finaltag im Gemeinschaftszentrum Heuried qualifiziert. In der 1. Liga siegte das Team «ähhhh tschuldigung» mit Pio Keller und Yves Arnold.
Gefragt ist Ausdauer im Kopf und nicht in den Beinen
Tischfussball ist nicht bloss
ein Spiel, das nach Feierabend bei einem Bier gemütlich gespielt wird. Tischfussball ist eine richtige
Sportart. Wer der beste
«Töggeler» der Stadt Zürich
ist, entschied sich am
Tischfussball-Turnier der
«Bar-foos-league» im Gemeindezentrum Heuried.
Caroline Dettling
Acht Augenpaare sind auf den Ball
gerichtet und lassen ihn keine Sekunde aus den Augen. Höchste Konzentration wird gefordert. Denn es
braucht nur einen kurzen Moment
der Unachtsamkeit, ein zuckendes
Handgelenk auf der gegnerischen
Seite, und der Ball ist im Topf. Die
Spannung ist greifbar in den Räumen
des Gemeinschaftszentrums Heuried.
Über 80 Teams spielen an diesem
Samstag an 14 Tischfussball-Tischen
um den Titel des besten Zürcher
«Töggelers». Ein Titel, den alle Spieler seit Monaten anpeilen.
Mentale statt körperliche Kondition
Bei den Techniken und Tricks, die die
Spieler anwenden, stellt sich sogleich
die Frage: Wie trainiert man Tischfussball? «Hauptsächlich durch das
Spielen von Matches», erklärt der
passionierte «Töggeler» Stefan Schöb
aus Zürich-Seebach. Manchmal stelle
er sich aber auch alleine vor den
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Nach einen harten Turniertag spürt man die Muskeln in den Armen.
Tisch und übe verschiedene Pässe,
harte Schüsse und spezielle Tricks.
«Beim Tischfussball geht es um Geschwindigkeit und Konzentration.»
Darum sei es wichtig, dass man sich
voll und ganz auf das Spiel fokussie-
ren könne. Ausdauer im Kopf und
nicht in den Beinen sei hierbei gefragt.
Der körperliche Einsatz dürfe jedoch auch nicht unterschätzt werden.
«Nach so einem harten Turniertag
Zürichs «Bar-foos-league»
Die «Bar-foos-league» ist die offizielle Tischfussball-Liga der Stadt Zürich. Organisiert wird sie vom Verein «fordere.ch». An der Liga teilnehmen darf jeder, der über 18
Jahre alt ist. Dies, weil die Qualifikationsspiele in Bars stattfinden,
wo es entsprechende Altersbeschränkungen gibt. Jeder Teilnehmer zahlt eine Saisongebühr
von 25 Franken. Die «Bar-foos-league» ist in fünf Stärkenklassen aufgeteilt und zählt 230 aktive Spieler.
Sämtliche Teams einer Stärkenklasse spielen in der Qualifikationsrunde gegen jedes andere Team. Die
besten 75 Prozent jeder Liga qualifizieren sich für den Finaltag, an
dem der grosse Sieger erkoren
wird – wie nun im GZ Heuried.
Rund 20 Prozent der Mitglieder sind Frauen.
spürt man seine Muskeln in den Armen schon.» Hans-Ruedi Breitenmoser ist ebenfalls ein leidenschaftlicher
«Töggeler». Er spielt seit über 50
Jahren Tischfussball und wurde im
vergangenen Jahr Weltmeister der
Senioren. «Tischfussball ist einfach
ein lässiges Spiel», lächelt er und betont: «Man spielt in Zweierteams
gegen ein anderes Team, und nicht
gegen einen Computer. Das bringt
Action ins Spiel.»
Bars als Austragungsort
In der «Bar-foos-league», der offiziellen Tischfussball-Liga der Stadt Zürich, wird in fünf verschiedenen Stärkenklassen gespielt (siehe Kasten).
Den Platz auf der Startliste des grossen Finaltags haben sich die Spieler
Fotos: Caroline Dettling
in Qualifikationsspielen hart erkämpft. Diese fanden in den letzten
sechs Monaten in verschiedenen Bars
in der Stadt Zürich statt. Die Spieler
machen jeweils untereinander ab,
wann und in welcher der sechs Partner-Bars sie sich für die Matches treffen. Wer sich in den Qualifikationsspielen und dann am grossen Finaltag durchsetzen kann, gewinnt die
«Bar-foos-league».
In der 1. Liga siegte am Samstag
im GZ Heuried das Team «ähhhh
tschuldigung» mit Pio Keller und Yves
Arnold. Sie dürfen sich nun bis zum
Finaltag der nächsten Saison beste
«Töggeler» der Stadt Zürich nennen.
https://fordere.ch
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Stadt Zürich
Nr. 23
4. Juni 2015
AU TO M O B I L
Ein Nachfolger, der eigentlich gar keiner ist
Der Samba mit 23 Fenstern.
Der DoKa mit Pritsche. Der
Synchro mit Allrad. Der
Westfalia mit Aufstelldach.
All diese legendären BulliVariationen legten den
Grundstein für den neuen
VW T6, der in diesem Sommer auf den Markt kommt.
aber einen Transporter fürs Volk erwartet, sieht sich getäuscht: Wie in
allen anderen Baureihen strebt
Volkswagen nun auch beim Transporter nach Höherem: Luxus, Premium, Highend – das sind die Schlagworte, die im Pflichtenheft standen.
Damit ist der T6 wohl so weit entfernt vom Ur-Bulli wie nur irgend
möglich.
Neue Motoren
Eigentlich ist er ja eine kleine Mogelpackung. Oder eine riesengrosse,
wenn man auf die Abmessungen
schaut. Doch böse gemeint ist sie
nicht, und es wird sich auch kaum jemand darüber ärgern. Denn der T6,
die sechste Generation des legendären VW-Transporters, kommt optisch
wie ein sanftes Facelift des seit 2003
gebauten Vorgängers T5 daher.
Dabei hatten doch die Wolfsburger mit einer das Urmodell T1 zitierenden Studie so grosse Hoffnungen
geweckt. Schon zwischen T4 (ab
1990) und dem Nachfolgemodell T5
fand mehr Evolution als Revolution
statt. Letztere gab es in der langen
Geschichte des Transporters aber
mehrfach, etwa als mit dem T3 ab
1982 erstmals wasser- statt luftgekühlte Motoren verbaut wurden. Vor
allem aber mit der Einführung des
T4, der mit der Tradition Heckmotorantrieb brach und modern mit einem
quer verbauten Frontmotor und
Frontantrieb anrollte. Die Fans nahmen es hin, eingefleischte Bulli-Liebhaber behaupten aber bis heute, die
Baureihen ab T4 würden dauernd
rückwärtsfahren; eben weil Motor
und Antrieb an der «falschen» Achse
sind. Die Bezeichnung «Bulli», das ist
zwar nicht verbrieft, der Vollständigkeit halber aber erwähnt, ist wohl eine Mischform aus Bus und Lieferwagen. Dennoch schreibt man sie mit
Doppel-L. Vielleicht geht die Bezeichnung ja auch auf das bullige Erscheinungsbild zurück.
Der Erfolg dieser Baureihe spricht
für sich. Über 65 Jahre wird der
Transporter gebaut, rund 12 Millionen Fahrzeuge fanden seither einen
Besitzer. Nun also folgt mit dem T6
ein neues Kapitel. Er ist eine aktuelle
Interpretation des Transporters, mit
LED-Lichtsignatur,
aerodynamisch
optimierter Karosserie, effizienten
Motoren und Getrieben sowie hochmodernen Assistenzsystemen. Wer
Als Antrieb sind ausschliesslich 2-Liter-Vierzylinder im Angebot. Die Dieselmotoren wurden neu entwickelt
und sind wahlweise mit 84, 102, 150
oder 204 PS erhältlich. Die Benziner
sind mit 150 oder 204 PS im Angebot. Alle Aggregate erfüllen die Euro-5- oder Euro-6-Norm und verfügen serienmässig über ein StoppStart-System.
Als glücklicher T3-Besitzer und
(nicht radikaler) Bulli-Traditionalist
haben den Autor dieser Zeilen auch
der T4 und der T5 mit ihren Qualitäten überzeugt. Als moderne, sichere,
praktische Transporter. Aber nicht
als Bulli. Es ist bedauerlich, dass die
VW-Vorstände nicht den Mut fanden,
die 2011 in Genf gezeigte Studie in
die Realität umzusetzen und mit dem
T6 wieder einen echten Bulli zu lancieren. Mit Heckmotor und Heckantrieb. Mit Charme und Charakter.
Am liebsten auch als DoKa, als
höhergelegter Synchro und als Westfalia. Und wie würde sich die Welt
über ein Samba-Sondermodell mit 23
Fenstern freuen. Dem VW-Controlling
würden ob solcher Vorstellungen
wohl die Haare zu Berge stehen. Den
Fans auch – elektrisiert, vor Begeisterung.
T1: Start der Baureihe ab 1950.
Heckmotor und -antrieb.
T2: Ab 1967. Noch immer luftgekühlt und mit Heckantrieb.
T3: Ab 1979. Erst luft-, dann wassergekühlt.
T4: Ab 1990. Zum ersten Mal mit
Frontmotor und -antrieb.
T5: Ab 2003. Ebenfalls mit quer
eingebautem Frontmotor.
Dave Schneider
Mazda geht
mit Toyota
Die beiden japanischen
Autokonzerne Toyota und
Mazda haben kürzlich eine
Kooperationsabsicht unterzeichnet.
Zwei Player bündeln ihre Kräfte für
den harten Wettbewerb mit der Konkurrenz: Die Hersteller wollen die
Kräfte bündeln, um «noch bessere
Autos» bauen zu können. Die beiden
Unternehmen seien kurz vor Abschluss ihrer Gespräche zu der Partnerschaft, wie die Wirtschaftszeitung
«Nikkei» berichtete. Demnach will
Toyota Mazda, das bei der Entwicklung von Elektroautos zurückliegt,
Brennstoffzellen- und Hybridtechnologie zur Verfügung stellen. Im Gegenzug soll Toyota von Mazdas Skyactiv-Technologie profitieren, um effizientere Verbrennungsmotoren zu
haben.
Nur noch die Lackierung zur Lancierung des Neuen zeugt von den grossen Ahnen dieses Modells.
Fotos: zvg.
AUTONEWS
Drei sind einer zu viel
Ford erforscht die Zylinderabschaltung. Allerdings
nicht wie andere Hersteller
bei grossen V-Motoren, sondern bei ihrem ohnehin
sehr effizienten EinliterDreizylinder-Turbobenziner.
Bei «realen Tests» mit einem FocusPrototypen konnte die Treibstoffeffizienz des Eco-Boost-Motors durch gezielte Zylinderdeaktivierung nochmals gesteigert werden, und zwar
um bis zu sechs Prozent. Die Ab-
schaltung eines Zylinders wurde in
verschiedenen Lastbereichen des Motors untersucht.
Als Teststrecke wurde dazu eine
typische Pendlerdistanz von 55 Kilometern auf Autobahnen und Landstrassen im Raum Köln gewählt.
Ziel: Verbrauch weiter senken
Speziell für diese Tests ist ein neues
Zweimassenschwungrad entwickelt
worden, das eine Zylinderabschaltung auch bei niedrigen Drehzahlen
ermöglicht – ohne Kompromisse bei
der Geräuschentwicklung oder bei
der Laufruhe des Motors, wie der
Hersteller schreibt. «Selbst für einen
kompromisslos nach dem Downsizing-Prinzip entwickelten Motor kann
durch die Zylinderdeaktivierung eine
signifikante Verbesserung des Treibstoffverbrauchs erreicht werden»,
betont Andreas Schamel, Leiter der
globalen Antriebsentwicklung von
Ford. Und er betont: «Die Senkung
des Treibstoffverbrauchs hat bei der
Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren bei Ford höchste Priorität.»
Ob und wann die Zylinderabschaltung in Serienprodukten von
Ford eingesetzt wird, lässt der Hersteller noch offen. (zb.)
In den ersten drei Monaten dieses Jahres konnte die BMW
Group mit BMW, Mini und RollsRoyce ihren Absatz um 8,1 Prozent auf 526 669 Autos steigern.
Porsche
In der Schweiz liegt Porsche im
ersten Quartal mit 974 verkauften Einheiten mit 113,6 Prozent
im Plus.
Skoda
Skoda erzielt das beste erste
Quartal seiner Unternehmensgeschichte. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden bisher 265 100 Fahrzeuge verkauft,
7,2 Prozent mehr als im Vorjahr.
Opel
Einkauf koordinieren
Laut einem Bericht wollen die beiden
Konzerne auch in anderen Bereichen
kooperieren, etwa im Nutzfahrzeugsektor oder beim Teileeinkauf. Die
Unternehmen haben bereits früher
zusammengearbeitet. (zb.)
BMW
Der Ford Mondeo der vierten Generation sieht besser aus denn je. Und er ist auch sparsamer.
Foto: zvg.
Opel erweitert sein ElektronikTest-Center in Rüsselsheim. Der
Neubau wird genug Raum für die
Entwicklung und Validierung
künftiger Infotainment- und Telematiksysteme beherbergen.
Stadt Zürich
Nr. 23
4. Juni 2015
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Tonhalle-Präsident und Präsident Eleonorenstiftung Martin Vollenwyder,
Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger, Stadtrat Filippo Leutenegger (v.l.).
Der initiative Vorstand des Gönnervereins Kispex (v.l.): Marianne Cereghetti, Sandra Vassalli, Ursula Gross Leemann, Barbara Frey-Curti und Barbara Eberle-Häringer.
VIPs öffnen Herz und Portemonnaie für schwerkranke Kinder
Als besonderer Höhepunkt zum 20jährigen Bestehen der Kinderspitex
des Kantons Zürich (Kispex) fand ein
Benefizkonzert in der Tonhalle Zürich statt. Das einzigartige Konzert
wurde durch Sandra Studer, Botschafterin des Gönnervereins Kispex,
zusammen mit dem österreichischen
Perkussionisten Martin Grubinger
initiiert. Der Anlass kam nicht zuletzt
dank dem grosszügigen Engagement
der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und
den Sponsoren zustande. Das Tonhalle-Orchester Zürich spielte in
grosser Besetzung unter der Leitung
von Lionel Bringuier. Alle Künstler
verzichteten auf eine Gage. Weitere
Kosten wurden durch groszügige
Sponsoren gedeckt. Die Einnahmen
kamen vollumfänglich der Kispex zugute. Leiterin Eva Gerber durfte aus
den Händen von Ursula Gross Leemann (Vorstand Gönnerverein) einen
Check über 233 000 Franken entgegennehmen. Das Geld kommt der
Pflege schwerkranker Kinder zuhause in familiärer Geborgenheit zu Gute. Ein Viertel muss nämlich über
Spenden finanziert werden.
Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger, der für den Anlass extra aus
dem Tessin angereist war, schätzt
das Engagement: «Ich danke als
einer, der weiss, dass er auf Kispex
und den Gönnerverein angewiesen
ist.» (Moderatorin Sandra Studer erwähnte zudem, dass Heiniger übrigens seine Konzertkarten selber be-
zahlt habe.) Beim Apéro der Gönner
vor dem Konzert hielt Stadtrat Filippo Leutenegger eine überaus berührende Rede. Das Schicksal der kranken Kinder treffe ihn im Herzen und
beschäftige ihn sehr. Zudem habe er
«nahe am Wasser gebaut», denn als
ehemaliger Chefredaktor habe er bei
einer Serie des Schweizer Fernsehens über das Kinderspital Tränen
vergossen.
Der initiative Vorstand des Gönnervereins kann mittlerweile auf
über 300 Mitglieder zählen und hat
in den letzten 10 Jahren insgesamt
2,3 Millionen Franken gesammelt.
Das Konzert in der Tonhalle hat darüber hinaus weite Kreise für das Anliegen sensibilisiert.
Unterstützt, wo sie kann: Opernsängerin Noëmi Nadelmann.
Die dreifache Mutter Fiona Hefti ist
neues Patronatsmitglied.
Musiker Philipp Fankhauser war
Gast. Moderatorin Sandra Studer.
Pfarrerin Katharina Hoby, Andrea
Bianca, Pfarrer in Küsnacht.
Margot Bodmer und Annina Müller-Bodmer (Gründungsmitglied).
Model und Mutter Sarina Arnold
mit ihrem Mann Raphael Fischer.
Esther Rhomberg mit Kunstmalerin
Marietta Gianella–Berry (r.).
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Züriberg
Nr. 23
4. Juni 2015
DR. GAMBLE
Thomas W. Enderle
Tränke brauen
Wollten Sie sich schon immer mal als
Alchemist versuchen? Dann haben
Sie im Spiel «Alchemisten» die einmalige Gelegenheit dazu, sich mit ihren Mitspielern zu messen.
Ziel des Spieles ist, der erfolgreichste der mittelalterlichen Wissenschaftler zu sein. Da gilt es, sich im
Lauf der insgesamt sechs Runden einen möglichst guten Ruf zu sichern.
Oder man kauft sich wertvolle Artefakte, die einem am Ende ebenfalls
viel Punkte einbringen.
Im Zentrum des Spiels stehen Zutaten wie Krähenfüsse und Kröten,
Pilze und Rabenfedern. Niemand
weiss, aus welchen Elementen diese
bestehen. Doch wer dies herausfindet
(oder geschickt raten und bluffen
kann), wird mit gesteigertem Ruf belohnt.
Dafür muss man Tränke brauen.
An sich ist das ganz einfach: Zwei beliebige Zutaten kombinieren. Doch
wie findet man heraus, was man da
gemixt hat? Trinkt man ihn selbst, ist
das gratis – kann aber bedeuten,
dass man bei einem schlechten Trank
in der nächsten Runde hinten anstehen muss oder Ruf einbüsst. Dann
doch lieber dem Studenten geben.
Das kann zwar etwas kosten, ist aber
sicher (für einen selbst).
Mit Hilfe dieser Experimente kann
man langsam herausfinden, welche
Elemente sich hinter den Zutaten
verstecken. Wer meint, eine Lösung
zu kennen, kann Theorien publizieren und so Ruhm ernten. Aber das
kostet Geld. Das wiederum erhält
man, wenn man Tränke an Abenteurer verkauft. Dafür wäre es gut zu
wissen, was man da zusammenbraut. Womit man wiederum beim
Experimentieren wäre.
Der Clou an «Die Alchemisten»
ist, wie man Tränke braut: Dafür
wählt man zwei Zutatenkarten aus
seiner Hand und lichtet sie mit dem
Handy oder Tablet mithilfe der zugehörigen Spiel-App ab. Auf dem Bildschirm erscheint dann das Ergebnis.
Das Spiel kann auch ohne Computer-Unterstützung gespielt werden,
braucht dann einen Spielleiter, was
für diesen eher öd ist.
Wer es schafft, durch geschicktes
Kombinieren die Lösungen herauszufinden, gleichzeitig geschickt blufft
und eventuelle Fehler seiner Spieler
ausnutzt, ergattert am Ende die
meisten Punkte und gewinnt.
Dr. Gamble meint: «Die Alchemisten» hat etwas von einem LogikRätsel. Aber die thematische Einbettung ist gelungen und mit witzigen
Spielregeln gut erklärt. Schön auch
die grafisch opulenten Sichtschirme
jedes Spielers, die die eigenen Notizen vor fremden Augen schützen.
Und die App sorgt dafür, dass jede
Runde anders ist und alle mitspielen
können. Wer gerne etwas komplexere
Spielekost hat und gerne Rätsel löst,
ist hier an der richtigen Adresse.
Dr. Gambles Urteil:
Die Alchemisten, von Matus Kotry, Heidelberger Spielverlag/Czech Games Edition,
2–4 Spieler, ab 13 Jahre.
Veranstaltungen & Freizeit
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 4. Juni
14.30 Klaviermusik: Mit Shirin Wälchli. Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19.
18.00 Vernissage: Christophe Starck, «Fotoarbeiten & Skulpturen». www.feldegg93.ch. Feldegg93
Ausstellungsraum für bild + form, Feldeggstr. 93.
18.00–19.00 Abendführung: Von Baum zu Baum im
Alten Botanischen Garten. Treffpunkt vor Völkerkundemuseum, Pelikanstrasse 40. Keine Anmeldung. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107.
18.00 Führung: «Anatomie – Körperbilder von Vesal bis zur virtuellen Realität». Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
19.30 Konzert: Das Tonhalle-Orchester spielt Werke von Richard Strauss. Tonhalle, Claridenstr. 7.
19.30 Lesereise: Schweizer Literaturpreise, Preisträger 2015. Eleonore Frey und Guy Krneta mit
ihren Übersetzerinnen Camille Luscher und Roberta Gado. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.15 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar
Produktion, frei nach Ödön von Horváth. www.
theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
20.30 «Always Ending Stories»: Schauspiel von
Theater Ella. www.theaterella.ch. Theater Stok,
Hirschengraben 42.
Freitag, 5. Juni
19.30 Konzert: Das Tonhalle-Orchester spielt Werke von Richard Strauss. Tonhalle, Claridenstr. 7.
20.15 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar
Produktion, frei nach Ödön von Horváth. www.
theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
20.30 «Always Ending Stories»: www.theaterella.ch.
Theater Stok, Hirschengraben 42.
Samstag, 6. Juni
10.00–17.00 Schmuckbörse: Schmuckbörse Gold
& Silber, alt & neu, Juwelen & Perlen. Der Erlös
geht an ein Kinderheim in Kegalle, Sri Lanka.
www.schmuckbörse-zürich.ch. GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93.
11.00–16.00 Tag der offenen Tür: «Der Gesundheit auf der Spur». Erlebnisparcours durch das
Institut. www.ebpi.uzh.ch/spur2015. Universität
Zürich, Institut für Epidemiologie, Biostatistik
und Prävention, Hirschengraben 84.
13.03 Zürcher Orgelspaziergang: Eine Reise durch
die Zürcher Orgellandschaft. 13.30 Uhr: Beginn
des Rundgang, Tonhalle Zürich, Ulrich Meldau.
14.30 Uhr, St. Peter, Margrit Fluor. 15.30 Uhr, Augustinerkirche, Merit Eichhorn. 16.30 Uhr, Predigerkirche, Christian Döhring. Eintritt frei, Kollekte. Tonhalle, Claridenstrasse 7.
14.00–18.00 Finissage: «West» von Maria Pomiansky. Zeichengalerie Grenacher, Hofstrasse 19.
19.00 Podiumsdiskussion: «Das Zusammenspiel
der grossen und kleinen Medien». Eintritt frei.
Karl der Grosse (Barockzimmer), Kirchgasse 14.
20.15 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar
Produktion, frei nach Ödön von Horváth. Regie:
Dorothee Metz, www.theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
20.30 «Always Ending Stories»: www.theaterella.ch.
Theater Stok, Hirschengraben 42.
Sonntag, 7. Juni
10.30 Öffentliche Stadtführung: «Auf den Spuren
der Cafés», mit Yvonne Höfliger. Dauer des Rundgangs: 2 Stunden. Infos: www.kaffeecafes.ch.
Helmhaus, Limmatquai 31.
14.00–17.00 Finissage: Agnes Fleischmann: Skulpturen aus Steatit. Catherine Cunz Meyer: Pastelle
und Zeichnungen. Paula Taimi: Figürliche Skulpturen und Aquarelle. Kronen Galerie, Froschaugasse 3.
14.30 Öffentliche Führung: «Anatomie – Körperbilder von Vesal bis zur virtuellen Realität». Kulturama, Englischviertelstrasse 9.
18.00 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar
Produktion, frei nach Ödön von Horváth. www.
theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12.
18.00 «Always Ending Stories»: www.theaterella.ch.
Theater Stok, Hirschengraben 42.
Montag, 8. Juni
19.00 «Teppich»: Gespräch mit Erica BrühlmannJecklin und Beate Rothmaier. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 25 Jahre Pierino Ambrosoli Foundation: Jubiläums-Vorstellung mit Musik und Tanz, präsentiert von Stipendiaten. Der Eintritt ist frei. Anmeldung nötig: www.theater-rigiblick.ch. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99.
Dienstag, 9. Juni
12.30–13.00 Führung: «Moose entdecken und erforschen». Erläuterungen zur neu gestalteten
Ausstellung. Botanischer Garten, Zollikerstr. 107.
15.00 Beethoven und Schubert: Slobodan Mirkovic
(Violine) und Bernhard Billeter (Klavier): Sonate
in F-Dur, genannt Frühlingssonate von Beethoven
und Sonate für Klavier und Violine in g-moll, op.
137 Nr. 3, D408 von Schubert. Alterszentrum
Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18.
18.30–20.00 Öffentlicher Vortrag: «Krampfadern –
ist eine Operation immer notwendig?». Eintritt
frei. Anmeldung erforderlich: [email protected] oder 043 268 70 70. Privatklinik Bethanien (Konferenzraum), Toblerstrasse 51.
19.00 Abstimmungs-Stammtisch: Für alle ewig Unentschiedenen, die gerne auf den letzten Drücker
zur Urne rennen und es dann doch wieder verschlafen, gibt es Karls Abstimmungs-Stammtisch.
Mit dabei: Alexandra Molinaro, Projektleiterin easyvote. Eintritt frei. Karl der Grosse (Blaues Foyer), Kirchgasse 14.
19.30 «Indianer und Pirat»: Kindheit eines begabten Störenfrieds. Autorenlesung mit Jón Gnarr.
Moderation: Ursula Giger, Lesung der deutschen
Texte: Dagny Gioulami. Literaturhaus, Limmatquai 62.
19.30 Zürcher Kammerorchester: Violine und Leitung: Thomas Zehetmaier. Werke von Mozart,
Krenek und Schönberg. 19 Uhr: Einführung im
Foyer der Tonhalle mit Pauline (Anette Herbst).
Tonhalle (Grosser Saal), Claridenstrasse 7.
Mittwoch, 10. Juni
7.45–8.00 Musik am frühen Morgen: Jörg Ulrich
Busch, Orgel. Pfarrer Niklaus Peter, Grusswort.
Kirche Fraumünster, Stadthausquai 19.
14.00–17.00 Kneipp-Anlage offen: Bei schönem
Wetter ist die Kneipp-Anlage in Betrieb, am Montag und Mittwoch betreut, an den anderen Tagen
nach Anmeldung: 044 414 03 33. Ein erquickender Gang durchs kühle Nass. Alterszentrum Klus
Park, Asylstrasse 130.
14.30 Russische Volksmusik: Mit dem Folk-Duo
Oxana und Andrej. Pflegezentrum Witikon (Saal),
Kienastenwiesweg 2.
20.00 Quartiergespräch Riesbach: Mit FwmbA Melanie Serschön, Kreischefin 8, Stadtpolizei Zürich.
Treffpunkt: Quartierwache Riesbach, Riesbachstr.
3. Org.: Quartierverein Riesbach. Bistro Horizont,
BiZe, Mühleachstrasse 112.
20.00–22.00 «Die gleissende Welt»: Autorin Siri
Hustvedt im Gespräch mit Blas Ulibarri, in englischer Sprache. Schauspielhaus Pfauen, Rämistrasse 34.
Donnerstag, 11. Juni
14.30 Filmnachmittag: «Die Wunderwelt der Natur». Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19.
18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang Grünau. «Eine Oase hinter vielen Spuren». Ausklang
in der Quartierfabrik Vert.igo bei einem kleinen
Apéro. Org.: Quartierkoordination der Sozialen
Dienste Stadt Zürich. Der Rundgang ist kostenlos.
Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/quartierwandel. Tram-/Bushaltestelle Bändliweg (Tram 17,
Bus 78 + 307).
19.30 «Fragmente»: Autorenlesung mit Emrah
Serbes. Literaturhaus, Limmatquai 62.
20.00 «Elogio – Beethoven»: Ein Abend um den
Dichter Federico García Lorca mit Kammermusik, Gedichten und Flamenco. Mit dem Ensemble
Turicum. Vorverkauf: 043 268 06 45 [email protected]. Theater Stok, Hirschengraben 42.
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.),
[email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.)
Ständige Mitarbeiter:
Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.),
Manuel Risi (mr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00,
[email protected]
Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,
Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72
[email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: NZZ Print, Schlieren
Züriberg
Veranstaltungen & Freizeit
Diese Gärten freuen sich auf Besuch
Bereits zum achten Mal
wird der Quartiergartentag
am Samstag, 13. Juni,
durchgeführt. Gartenbesitzer aus Hottingen, Hirslanden und Riesbach öffnen
für die Quartierbevölkerung
ihre Gärten.
Folgende Gärten sind von 11 bis 16
Uhr für das Publikum geöffnet :
• Friedhof Enzenbühl, Forchstrasse,
Tram 11 bis Haltestelle Friedhof Enzenbühl. Historische wertvolle Anlage
von 1902. Führung 10 bis 11.15 Uhr
mit Christian Seliner. Besammlung
bei der Eingangspforte.
• Privatgarten Eicher Hörler & Bernet. Rehalpstrasse 19. Tram 11 bis
Friedhof Enzenbühl. Friedhof Rehalp
(nicht Enzenbühl!) durchqueren, geradeaus, am Ende beim Ausgang
Treppe benutzen, und man steht vor
dem Haus. Gemischter, gemeinsam
genutzter Naturgarten, mit Pflanzen,
die heute teilweise nur noch selten
anzutreffen sind.
• Privatgarten Livia Risch. Enzenbühlstrasse 38, 8008 Zürich. Tram
11 bis Friedhof Enzenbühl oder Bus
77 bis Epi-Klinik. Hausgarten.
• Privatgarten Christel Wehrli-Streiff,
Zollikerstrasse 168, 8008 Zürich, Bus
77 bis Altenhofstrasse oder Bus 33
bis Wildbachstrasse. 100-jähriger
Baumbestand, naturnah gestaltet mit
Vorliebe für Kinder, Blumen und Kakteen. Bio-Teich sowie Vogel- und
Sommervögelhäuser.
• Dachgarten Issler-Hebting, Seefeld-
In schöne Gärten gucken kann man am Quartiergartentag.
strasse 152, 8008 Zürich. Tram bis
Höschgasse, Tram oder Bus 33 bis
Fröhlichstrasse. Japanische Ahorn,
Garten- und Ruderalpflanzen.
• Privatgarten Martin & Bettina v.
Ziegler. Weineggstrasse 54, 8008 Zürich. Tram 11 bis Hedwigsteig. Biotop, Steingarten.
• Privatgarten Frei-Schindler. Sempacherstrasse 53. Tram 11 bis Wetlistrasse. Terrassierter Garten im englischen Stil, mixed borders, alte Rosen, seltene Gehölze.
• Privatgarten Renata Larese, Sennhauserweg 20, 8032 Zürich, hinter
dem Ilgen-Schulhaus, Tram bis Römerhof. Teich, Fruchtbäume und vieles, was im Entstehen ist.
• Merkurgarten, Merkurstrasse 6,
8032 Zürich, beim Kreuzplatz. Nachbarschaftsgarten von rund 40 Gärtnern, 2013 angelegt, mit Nutzpflanzen in Pflanzkisten, Beerenhecke,
Blumenwiese, Vertikalgarten. Quar-
Foto: B. Scalabrin
tiertreff mit Teehaus (Erfrischungen
und Snacks) und Veranstaltungsort,
Kunstreihe kunst pflanzen, ein Beispiel von urban gardening.
• Historischer Park des Alterszentrums Klus Park (unter Denkmalschutz). Asylstrasse 130. Hier findet
ab 16 Uhr der Apéro für alle Gartenbesucherinnen und Gartenbesitzer
statt.
Der Gartentag findet bei jedem
Wetter statt. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich. «Wir bitten die Besucher, keine Hunde in die Gärten
mitzunehmen. Bitte bedenken Sie,
dass Sie in diesen Gärten Gast sind.
Wir bitten um entsprechende Rücksichtnahme», schärft Gartentag-Initiiant Herbert Frei der Gästeschar
schon im Vorfeld ein. (zb.)
Gesamtkoordination Gartentag: Herbert
Frei, Präsident Quartierverein Hirslanden,
[email protected], Tel. 044 380 58
11. Mehr Infos: www.qv-hirslanden.ch.
BEGEGNUNGSZENTREN
GZ Riesbach
Seefeldstr. 93, 8008 Zürich
Telefon 044 387 74 50
E·Mail [email protected]
www.gz-zh.ch/13
Offenes LoRa: Fr, 5. Juni, 18.30 Uhr.
Galerie sichtbar: bis 25 Juni: Radio
LoRa – von hier aus in die Welt.
GZ Witikon
Witikonerstr. 405, 8053 Zürich
Telefon 044 422 75 61
E-Mail [email protected]
GZ-Mobil unterwegs: Mi, 10. Juni, 14
bis 16.30 Uhr, Robinsonspielplatz.
Treffpunkt jeweils direkt vor Ort oder
13.30 GZ. Anmeldung erwünscht.
Atelier Wundertüte: Do, 4./11. Juni, je
15.30 bis 17.15 Uhr, Robinsonspielplatz (4.), oder ASIG-Spielplatz,
Wiesliacher (11.) oder im GZ Kafi.
GZ Hottingen
Gemeindestr. 54, 8032 Zürich
Tel./Fax 044 251 02 29
www.gz-zh.ch/8
Playback Theater Bumerang: Fr, 5. Juni,
30 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestr. 54, Zürich.
Salsa: jeweils Mi 19.15 bis 20.45 Uhr
im Pflegiraum, Klosbachstr. 118.
Altstadthaus
Quartiertreff Kreis 1
Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich
Tel. 044 251 42 59
www.altstadthaus.ch
Ausflug in den Wald: Mi, 10. Juni, 14
bis 17 Uhr.
Gartenschau: Do, 11. Juni, 18.30 Uhr.
Bitte anmelden bis 6. Juni im Altstadthaus.
Grillznacht: Fr, 12. Juni, 18 Uhr auf
dem Leueplätzeli.
Strick-/Flick-Bar: Do, 11. Juni, 20 bis
22 Uhr.
Quartiertreff
Hirslanden
Forchstr. 248, 8032 Zürich
Telefon 043 819 37 27
E-Mail [email protected]
Brasilianischer Abend: Do, 4. Juni,
Food und Drinks ab 18 Uhr, Konzert
mit Luiz Simas um 20.30 Uhr.
Brunch: So, 14. Juni, ab 10 Uhr. Anmelden bis 12. Juni um 14 Uhr unter
Tel. 079 597 87 00.
Kultur und Begegnung: So, 14. Juni, 17
Uhr Konzert.
Quartiertreff Fluntern
GFZ Familienzentrum
Zeltweg
Voltastrasse 58, 8044 Zürich
Tel. 043 244 92 74
www.lokal-fluntern.ch
Vortrag: Mo, 8. Juni, 19.30 bis 21 Uhr,
Kinderhautpflege von Fr. Rogg.
Mütter-/Väterberatung: Di, 9. Juni, 10
bis 12 Uhr.
Zeltweg 21b, 8032 Zürich
Telefon 044 253 75 20
www.gfz-zh.ch/familienzentren
[email protected]
Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden
Mi 9 bis 11.30 Uhr, für Kinder bis 4
Jahre.
ANZEIGEN
Herzlich willkommen im GFZ Familienzentrum Zeltweg:
❍ Treffpunkt jeden Mi, 9 – 11.30 Uhr, für Familien mit Kindern
von 0 bis 4 Jahren, von Fachperson begleitet
❍ Animierte Kindergeschichten monatlich, für Familien mit Kindern
von 3 bis 4 Jahren
❍ Raumvermietung (ideal für private Mieter und Anbieter von Kursen,
Spielgruppen usw.)
GFZ Familienzentrum, Zeltweg 21b, 8032 Zürich, Telefon 044 253 75 20
www.gfz-zh.ch/familienzentrum, [email protected]
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Nr. 23
4. Juni 2015
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KULTUR
Albert Kahn, ein französischer Bankier, war vor 100 Jahren einer der reichsten Männer Europas und leidenschaftlicher Fotografie-Förderer. Obiges Foto stammt von Auguste Léon, Frankreich, Paris: Es zeigt den Eiffelturm mit Durchblick auf Le Trocadéro. Es wurde am 9. Juli 1914 aufgenommen.
© Alle Fotos: Musée Albert-Kahn, Département des Hauts-de-Seine
Museum Rietberg: Menschen und Momente in Farbe
Mit der Ausstellung «Welt
in Farbe – Farbfotografie
vor 1915» holt das Museum
Rietberg den Philanthropen
Albert Kahn (1860–1940)
und seine Friedensmission
ins Haus.
Elke Baumann
Anfang des 20. Jahrhunderts schien
unser fotografisches Gedächtnis aus
Schwarz-Bildern zu bestehen. Doch
bereits vor dem Ersten Weltkrieg erhielt die Farbfotografie dank Albert
Kahn und anderen Pionieren entscheidende Impulse.
Begeistert von neuer Technik
Albert Kahn, ein französischer Bankier, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der reichsten Männer Europas. Begeistert vom neuen
Autochromverfahren, einer frühen
Form von Farbdiapositiven der Brüder Auguste und Louis Lumière, beauftragte er Fotografen und Filmteams, die ganze Welt in farbigen
Bildern zu dokumentieren. Seine
Idee war es, mit bildlichen Darstellungen des täglichen Lebens aus allen Teilen der Welt ein Verständnis
für andere Menschen und deren
Kultur zu vermitteln. Er liess seine
Leute ausschwärmen, um Aufnahmen in Europa, Asien, Afrika und
Amerika zu machen, um lokale Szenarien, Menschen in typischer Kleidung und Monumente der Kulturgeschichte, wie die Pyramiden in
Ägypten oder das Taj Mahal in Indien, abzulichten. Albert Kahn nutzte
sein Vermögen, um zwischen 1908
und 1930 das damals grösste ethnologische Foto- und Filmprojekt das
«Les Archives de la Planète» aufzubauen. Die Sammlung zählt an die
72 000 Farbbildaufnahmen und
mehr als 100 Stunden Film aus allen
Erdteilen. Die Aufnahmen spiegeln
Kahns Friedensmission wider. Während die europäischen Grossmächte
zum grossen Krieg rüsten, holt der
französische Banker die Fremde in
die Nähe. Kahn war ein Idealist:
Wer Bauten, Landschaften und Lebensweisen anderer Völker kenne,
so hofft er, der begegne ihnen friedlich, nicht auf dem Schlachtfeld.
Scheitern einer Vision
Während die Farbfotografie um
1914 grosse Fortschritte macht,
muss sich Albert Kahn mit seiner
Friedensutopie geschlagen geben.
Mit dem Krieg 1914/18 ging auch
ein Teil jener Welt unter, die Kahns
Fotografen auf Farbfotos gebannt
hatten. In der Folge des Börsenkrachs von 1929 verlor er sein gesamtes Vermögen und starb 1940
vollkommen verarmt wenige Monate
nach der deutschen Besetzung
Frankreichs.
Szenerien, Menschen, Monumente
Kahns einzigartige Sammlung in der
Nähe von Paris wird 1931 eingestellt
und lange Zeit vergessen. Heute gilt
sie als Meilenstein der Geschichte
der Dokumentarfotografie. Sie vermittelt eine Vorstellung vom Leben
in der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts und ist damit zu einer der
wichtigsten und wertvollsten Fotosammlung weltweit geworden. Eine
Auswahl davon zeigt jetzt das Museum Rietberg. Die meisten Bilder
stammen aus der Zeit kurz vor dem
Ersten Weltkrieg. Ergänzt werden
die Zeitdokumente mit 25 Farbabzügen des Russen Sergej M. ProkudinGorslis (1863–1944). Im Auftrag Zar
Nikolaus II. dokumentiert er von der
Krim bis Sibirien die letzten Jahre
des russischen Zarenreichs. Die Mu-
Stéphane Passet, Griechenland, am
Stéphane Passet, Türkei, Istanbul, Gruppe armenischer Frauen und Mäd- Berg Athos, Zwei Soldaten mit Gefangenem. 10. September 1913.
chen, Albert Kahn, Les Archives de la Planète, September 1912.
seumsbesucher reisen mit den Bildern von Osten nach Westen, von
Norden nach Süden. Von Paris über
den Balkan in die Türkei, vorbei an
armenischen Frauen in traditioneller Tracht und Hohepriestern in zeremoniellen Gewändern, vorbei an
einem Scharfschützen aus Marokko
zum Markt in Sarajevo. Die Aufnahmen führen nach Irland, zum Garten
der Harmonie nach Peking, zu mongolischen Hütten und zur Chinesischen Mauer.
Der weltumspannende Bilderschatz gibt Einblicke in Kulturen,
die sich an der Schwelle des Verschwindens befinden. In der Ausstellung können die Besucher einige
der frühen kostbaren Farbfotobücher im Original durchblättern.
Dauer der Ausstellung bis 27. September,
Öffnungszeiten: Di bis Sa 10 bis 17 Uhr,
Mi 10 bis 20 Uhr, montags geschlossen.
Eintritt: Erwachsene CHF 18, red. CHF 14,
Jugendliche bis 16 gratis. Weitere Informationen unter www.rietberg.ch.
Stéphane Passet, China, Badaling, Osttor des nördlichen Teils der Grossen Mauer mit Signaltürmen, Albert Kahn, 19. Juli 1912.