GZA/PP 8048 Zürich 80. Jahrgang Donnerstag, 4. Juni 2015 Nr. 23 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Neuer Burgwiesplatz feierlich eingeweiht Es wurde auch langsam Zeit, dass Baustellenwände, Abschrankungen und dergleichen aus der Burgwies verbannt werden. Am vergangenen Samstag war es so weit. Zusammen mit den Quartiervereinen, Gewerbetreibenden aus dem Quartier und dank zahlreichen freiwilligen Helferinen und Helfern ging bei wunderschönem Frühlingswetter das Burgwiesfest über die Bühne. Stadtrat Filippo Leutenegger kam mit Renato Kienberger vom Tiefbauamt, um den anwesenden Quartierbewohnern alle planerischen Aspekte höchstpersönlich zu erklären. Seite 11 Es fuhren alte Tramwagen. Stadtrat Filippo Leutenegger (Mitte) durchschneidet mit den Quartiervereinspräsidenten Urs Frey und Herbert Frei das rot-weisse Band. Fotos: B. Christen Es stinkt Es blüht Es rollt Regelmässig, und ganz besonders im Sommerhalbjahr, stinkts am Wildbach ganz gehörig. So sehr, dass manchenorts sogar auf ein Draussensein verzichtet wird. Nun nimmt Stadtrat Filippo Leutenegger die Sache in die Hand. Seite 4 Aus einer öden Stadionbrache ist ein städtisches Paradiesli geworden. Auf dem Areal des ehemaligen und künftigen Fussballstadions Hardturm sind als Zwischennutzung Gärten und mehr entstanden. Ein Augenschein. Seite 7 Eine kleine weisse Kugel tanzt und rollt hin und her: Tischfussball ist eine richtige Sportart. Wer der beste «Töggeler» der Stadt Zürich ist, entschied sich am Tischfussball-Turnier der «Bar-foos-league» am vergangenen Wochenende.Seite 11 2 Stadt Zürich Nr. 23 4. Juni 2015 AKTUELL Sechs gute Gründe, zu lachen «Stand up!»: Im Bernhard Theater treten einmal mehr bekannte Stand-up-Comedians auf die Bühne und werden dabei von Newcomern unterstützt. Das im April gestartete Unterhaltungsformat konnte für die ersten Shows hochkarätige Künstler engagieren. Ein nationaler Moderator präsentiert dabei jeweils zwei Schweizer und deutschsprachige Stand-up-Künstler sowie zwei Schweizer Newcomer. In der Folge 3, moderiert von der Radiofrau und Bloggerin Nives Arrigoni, stehen am 16. Juni folgende Gäste auf der Bühne des Bernhard-Theaters:: • Stéphanie Berger. Die Zürcher Komikerin und Schauspielerin gibt Einblick in die Frage: Wie präsentiert sich der Spagat zwischen einer karriereorientierten Single-Mutter und erklärter Femme Fatale in unserer Zeit? • Michel Gammenthaler. Das Schweizer Comedy-Schwergewicht begeistert das Publikum seit über zehn Jahren mit seinen Zaubertricks, Charme und augenzwinkerndem Humor. • Oliver Polak. Für den bekannten deutschen Comedian hat Komik mit Wahrhaftigkeit zu tun. «Die Zeit» sagt über ihn: «Oliver Polak ist der Meister der geschmackvollsten geschmacklosen Witze.» • Masud. «Kindisch-ernste Stand-upImpro-Comedy» ist wohl die treffendste Beschreibung für die (Lebens-) Kunst des schlagfertigen jungen Mannes. Durch seine Augen wird der Alltag zu einem aufregenden Spielplatz. • Bendrit Bajara. Auf Facebook ist er ANZEIGEN 10 Prozent der Lebensmittelproben erfüllte Vorgabe nicht Von den 14 348 im vergangenen Jahr amtlich erhobenen Lebensmittelproben wichen 10 Prozent von den gesetzlichen Vorgaben ab, insgesamt wurden über 19 000 Proben chemisch, mikrobiologisch oder physikalisch untersucht. Mit seinen Abklärungen, die risikobasiert erfolgen, steigert das Kantonale Labor die Lebensmittelhygiene und -sicherheit und trägt damit massgeblich zur guten Gesundheit der Zürcher Bevölkerung bei. Untersucht werden sämtli- che Arten von Lebensmitteln: von industriell hergestellten Erzeugnissen aus dem Grossbetrieb bis zu vorgekochten Speisen aus dem Kühlschrank des Ausflugsrestaurants, vom vakuumverpackten Schinken beim Grossverteiler bis zu den dünnen Fleischtranchen am Imbissstand. Mit rund 7000 Proben pro Jahr wird das Trinkwasser intensiv geprüft. Hinzu kommt alles, was im Haushalt zu finden ist. Die meisten Betriebe erhielten ein gutes Zeugnis. (pd.) Solidarität mit Benachteiligten Das Zürcher SpendenparlaSeine Youtube-Filmchen sind bereits Kult, nun tritt der Schwamendinger ment (ZSP) unterstützt soFoto: zvg. Bendrit Bajara als Newcomer live auf die «Stand-Up!»-Bühne. ziale und kulturelle Projekte im Grossraum Zürich, die bereits ein Star. Der 19-jährige kosoder Integration dienen. Wettbewerb varisch-schweizerische Doppelbürger trifft mit seinen Youtube-Videos über seinen Alltag den Nerv der Zeit. • Beat Bühlmann. Er arbeitet an einer Bar und steht seit Anfang des Jahres auf der Bühne. Man darf gespannt sein auf die Geschichten des Newcomers aus der Ostschweiz. Alle «Stand-up»-Shows werden aufgezeichnet und sind danach auf «MyPrime» zu sehen. Dadurch entsteht vor allem für junge Talente eine wichtige Plattform, ihr Talent zu zeigen. (pd./mai.) Dienstag, 16. Juni, 20 Uhr (Türöffnung 19 Uhr), Bernhard Theater, Falkenstrasse 1, 8008 Zürich. Tickets und Infos über www.sit-down.ch. Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für die Comedy-Show «Stand-up» am Dienstag, 16. Juni, im BernhardTheater. Wer sein Glück versuchen will, schickt spätestens bis 8. Juni eine Mail mit Betreffzeile «Comedy» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Comedy» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Das Zürcher Spendenparlament wurde nach dem Vorbild des Hamburger Spendenparlaments gegründet und ist das erste seiner Art in der Schweiz. Ins Leben gerufen hat es Pfarrer Christoph Sigrist im Jahr 2006. Durch Mitgliederbeitragszahlung wird das einzelne Mitglied zum Parlamentarier beziehungsweise zur Parlamentarierin. In der Ratsdebatte beteiligt es sich aktiv an der inhaltlichen Ausrichtung der Projekte und befindet über die Höhe der Unterstützungszahlung. Argumente für die Unterstützung sind «Parlieren statt repräsentieren», «partizipieren statt delegieren», «integrieren statt gettoi- sieren» und «generieren statt dividieren». Der Reiz des Zürcher Spendenparlaments besteht darin, dass Leute zusammenkommen und über Projekte debattieren, um dann mit einem viel besseren Gefühl entscheiden zu können. Hier treffen sich diejenigen, die Geld haben und denjenigen spenden, die auf Spenden angewiesen sind. In der Vergangenheit wurden Projekte wie die «Frauenwerkstatt Marktlücke», das Theaterprojekt mit Obdachlosen «schrägi Vögel», das «Solidaritätsnetz Zürich» und die «Street Soccer Academy», um nur einige zu nennen, finanziell unterstützt. Das Zürcher Spendenparlament tagt jeweils im Frühling und im Herbst. Die nächste Tagung ist am 11. Juni im Rathaus Zürich. Laura de Weck ist die Gastrednerin. Christoph Sigrist, Pfarrer vom Grossmünster, leitet die Debatte. (pd./pm.) Züriberg AKTUELL IN KÜRZE Vilmar Krähenbühl Der Stadtrat hat den bisherigen Stellvertreter zum neuen Stadtingenieur und damit zum Direktor des Tiefbauamts ernannt. Vilmar Krähenbühl tritt die Nachfolge von François Aellen an, der als Direktor zum Umwelt- und Gesundheitsschutz wechselt. Parkring-Quartier Für eine neue Pflästerung und Zweiradabstellplätze im Engemer Parkring, der Gutenberg-, Ulmberg- und Aubrigstrasse, hat der Stadtrat einen Objektkredit von 435 000 Franken bewilligt. Für die Erneuerung von Strassenoberbau und Werkleitungen bewilligte er gebundene Ausgaben von 6 045 000 Millionen Franken. Rücktritte Hartmuth Attenhofer (SP) tritt per 31. Dezember altershalber als Statthalter des Bezirks Zürich zurück. Dasselbe gilt für den Bezirksrat Peter Macher (SP), der per 31. Oktober zurücktritt. Für die Nachfolge von Peter Macher startet die SP Stadt Zürich parteiintern ein Nominationsverfahren. Für das Amt des Statthalters bewirbt sich der Grünen-Bezirksrat Mathis Kläntschi. Gegenvorschlag Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat zuhanden der Stimmberechtigten einen Gegenvorschlag zur «Grünstadt-Initiative». Mit dem Gegenvorschlag bleiben die Ziele der Initiative unverändert, hingegen fällt damit das Moratorium für Umzonungen weg. Selbsthilfecenter Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, das Selbsthilfecenter Zürich für 2016 und 2017 mit jährlich maximal 205 300 Franken an die Betriebskosten sowie einer Kostenmiete für Räumlichkeiten von jährlich 97 500 Franken zu unterstützen. Abstimmung Am 6. September findet kein Urnengang statt. Auf den ursprünglich vom Regierungsrat vorgesehenen zusätzlichen Termin für kantonale und kommunale Abstimmungen kann verzichtet werden. Es liegen auch auf kommunaler Ebene keine abstimmungsreifen Vorlagen vor. Trampunzel Das Minitheater Hannibal lässt im Oldtimer «Sächsitram» das Rumpelstilzchen schimpfen und die Bremer Stadtmusikanten musizieren. Die Fahrten des Märlitrams finden jeweils samstags am 6. Juni, 4. Juli, 5. September und 3. Oktober statt. Pro Samstag gibt es drei Fahrten um 14, 15 und 16 Uhr. Die heiteren Rundfahrten durch Zürich dauern eine halbe Stunde. Pro Fahrt hat es Platz für 20 Kinder. Erwachsene dürfen nicht teilnehmen. Tickets gibt es bei Orell Füssli. Weitere Infos unter www.trampunzel.ch. Tanz- und Musiktalente auf der Bühne Die Pierino Ambrosoli Stiftung unterstützt seit 25 Jahren junge Tanz- und Musiktalente beim Einstieg ins Berufsleben. Das Jubiläum wird nun am 8. Juni im Theater Rigiblick öffentlich gefeiert. 3 AUF EIN WORT Sie erinnern sich: Kürzlich setzten wir uns mit der weiblichen Traumfigur auseinander. Zwei Grundbegriffe unserer Zeit sind sich dabei in die Quere gekommen: Gutes Essen und der Ruf nach schlanker Linie. Und wie steht es um die Herren der Schöpfung? Ihnen geht es nicht besser. Auch sie tappen immer wieder in die Kalorienfalle! Mit Joggen, Biken, Diäten und Fitnesstraining wird den Pfunden der Kampf an- Gut in Form Pierino Ambrosoli Foundation Auch John Lam, heute erster Solist am Boston Ballet, gehörte einst zu den Stipendiaten der Pierino Ambrosoli Foundation. Foto: zvg. bildung an renommierten Schulen vergeben. Die Geförderten kommen aus 36 Nationen. Manche von ihnen haben inzwischen internationale Solisten-Karrieren erreicht. (pd./mai.) Montag, 8. Juni, 20 Uhr, Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99, 8044 Zürich. Eintritt frei! Anmeldung erwünscht, da Platzzahl beschränkt: Tel. 044 361 80 51 oder per E-Mail an [email protected]. Weitere Infos: www.ambrosoli.org. AUS DEM GEMEINDERAT Über die geplante Kasernierung von Asylbewerbern im Zürcher Zentrum ze am gleichen Ort, auf engem Raum geschaffen werden sollen und nicht auf die verschiedenen Standorte der AOZ in der Stadt Zürich verteilt werden können, um so Bewohnerinnen und Personal und auch die Kosten für Betreuung und Unterhalt zu entlasten. Das Verfahren selbst könnte trotzdem zentral ablaufen. Die Meldung vom geplanten Bau des provisorischen Asylverfahrenszentrums des Bundes auf dem Duttweiler Areal wurde im Rat durch mehrere Fraktionserklärungen enthusiastisch bejubelt. Vom «Stolz auf die humanitäre Tradition der Schweiz» sprechen die Grünen, und die SP freut sich darüber, dass jetzt mitten in der Zivilisation «Schutz und Platz» für Flüchtlinge entstehen. Integration? So nicht Wo und wie umsetzen? Man ist sich sicher, dass das Postulat für menschenwürdige Bedingungen in den Flüchtlingszentren seine Wirkung tun wird. Und es klingt ganz so, als sei es ein humanes Kasernierungskonzept, dass Bundesrätin Sommaruga und Stadtrat Golta hier umsetzen wollen. Sehr zum Unmut der SVP jedoch, die die Gelegenheit natürlich ebenfalls sofort beim Schopf packte. «Asylzentren gehören in Randregionen, in denen sonst keine Personen leben», erklärte uns Mauro Tuena. Der Vergleich mit einer Atommülldeponie schwang unausgesprochen zwischen den Zeilen mit. Aber nicht nur von rechts hält sich die Begeisterung in Grenzen. Auch uns passt hier einiges nicht, wie Ezgi Akyol im Namen der AL erläuterte: «Durch die Kasernierung der Flüchtlinge in umzäunten und dauerhaft kontrollierten Zentren wird jedoch in die Grundrechte der Betroffenen ein- 4. Juni 2015 Elke Baumann An ihrem Jubiläumsabend im Theater Rigiblick präsentiert die Pierino Ambrosoli Foundation ein vielfältiges Programm, das vom klassischen über modernen Tanz bis zu Musikdarbietungen reicht. Auf der Bühne stehen dabei Tanz- und Musiktalente, die auf ihrem Weg zu einer professionellen Karriere von der Stiftung unterstützt wurden oder werden. Aus dem Bereich Tanz sind dies unter anderen John Lam (Solist Boston Ballet) sowie João Pedro Menegussi und Margarida Trigueiros (Studierende Tanz Akademie Zürich), Zaloa Fabbrini (Ballet Nice Méditerranée) und Zhani Lukaj (Solist Oper Florenz), aus dem Bereich Musik etwa Fulvia Mancini und Irene Puccia (Duo Athena) oder Dmitry Smirnov (Student Haute Ecole de Musique de Lausanne). Für mimische Zwischenspiele sorgt Faustino Blanchut (Schüler Teatro Dimitri, Verscio). Die Pierino Ambrosoli Foundation wurde 1990 von der in Zürich lebenden Tessiner Unternehmerin Daniela Ambrosoli «aus Liebe zur Kunst» gegründet. Und zwar zum Andenken an ihren Vater, den Geschäftsmann Pierino Ambrosoli, und an ihre Mutter, der einstigen Ausdruckstänzerin Sonja Bragowa. Die im Quartier Hottingen ansässige Kulturstiftung hat bis heute 238 Stipendien im Bereich Tanz und Musik an junge Talente für deren Aus- Nr. 23 «Es klingt ganz so, als sei es ein humanes Kasernierungskonzept, dass Bundesrätin Sommaruga und Stadtrat Golta hier umsetzen wollen» gegriffen, und die dort lebenden Menschen werden mitten in der Stadt ausgegrenzt.» 360 Betreuungsplätze sollen auf dem Areal entstehen. Das sind etwa gleich viel wie im Juch, wo trotz des offensichtlichen Dichtestresses geleugnet wurde, dass es Probleme gebe. Es ist unklar, wieso all diese Plät- Weiter bedeutet die Tatsache, dass das Zentrum in einem belebten Stadtteil betrieben wird, für die dort untergebrachten längst keine Integration. Die Eingänge werden voraussichtlich wieder von der «sip züri» bewacht, und sogar die Kinder sind offenbar eine zu grosse Gefahr für die schweizerische Gesellschaft, um in normale Klassen integriert werden zu können. Sie sollen in einer zentrumseigenen Schule unterrichtet werden. Aber welches Fazit ziehen wir aus diesen Umständen? Wir werden das Projekt nicht im Einklang mit der SVP ablehnen. Die Vorteile? Wenn sich das Zentrum in Zürich befindet, haben wir wenigstens bessere Möglichkeiten, zu intervenieren. Corin Schäfli, Gemeinderätin AL 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. gesagt. Aber Achtung: Laut Statistik haben Hungerhaken sowie Muskelprotze bei uns Frauen keine Chancen. Hohe schlanke Statur mit sportlichem Oberkörper und breiten Schultern – finden Frauen aller Altersklassen «sexy». Zudem muss der Supermann auf jedem Fall selbstsicher sein, ein charmantes Lächeln und Humor haben. Kurz gesagt, ein GeorgeClooney-Typ. Ist die Figur so wichtig? Ist eine Diätfolter wirklich nötig? Es gab Zeiten, da ist der «korpulente» Mann das Schönheitsideal schlechthin. In der Renaissance sowie im Barock bevorzugte man üppige und volle Körper. Sie galten als sinnlich-verlockend. Fett war ein Statussymbol. Wohlhabende konnten es sich leisten, reichhaltig und üppig zu essen, während Ärmere aus Nahrungsmangel zwangsläufig schlank bleiben. Man kümmerte sich weder um «Diätwahn» noch um im Hinterhalt lauernde Kalorien. Von Bodyindexmasse hatte man sowieso keine Ahnung! Ach ja, und die zahlreichen Mönche dürfen wir nicht vergessen. Vom Heiligen Thomas von Aquin wird berichtet, man hätte für ihn eine Ausbuchtung in den klösterlichen Esstisch gesägt, damit er überhaupt Platz nehmen konnte. Über die ständigen Hänseleien seiner Mitbrüder soll er mit Humor geantwortet haben: «Schon bei Aristoteles steht geschrieben, dass dicke Männer intelligenter seien als dünne.» Ja, wenn das so ist! – Warum kasteien Sie sich, meine Herren? Marc Schlieper kommt für Bettina Balmer Marc Schlieper rückt in den Gemeinderat nach. Er kommt für Bettina Balmer, die in den Kantonsrat gewählt wurde. Der 41-jährige gebürtige Zürcher ist Vizepräsident der FDP Zürich 7+8. (zb.) ANZEIGEN 4 Züriberg Nr. 23 4. Juni 2015 AKTUELL «Wir stimmen nicht über die Mieter ab» «Durchmischung ist kein Luxus», lautet die Parole der Befürworter der Hornbach-Siedlung, über die am 14. Juni abgestimmt wird. Der Slogan war zugleich das Motto, unter dem eine Podiumsveranstaltung unter Mitwirkung von sechs Kreisparteien dazu stattfand. Lena Schenkel Die Abstimmungsvorlage zur neuen kommunalen Wohnsiedlung auf dem Hornbach-Areal bewegt die Gemüter (der «Züriberg» berichtete). Am Montag lud das Ja-Komitee zur Informations- und Diskussionsveranstaltung im GZ Riesbach. Dem Slogan «Luxuswohnungen nein» der Gegenkampagne von FDP, SVP, Gewerbe- und Hauseigentümerverband setzte man «Durchmischung ist kein Luxus» entgegen und wollte aufzeigen, «warum es auch im Seefeld gemeinnützigen Wohnungsbau braucht». «Wer A sagt, muss auch B sagen» Der Anlass sollte die breite Allianz von Links bis Rechts betonen. Denn neben AL, SP und Grünen, die dieses Thema traditionell besetzen, fassten CVP, EVP und GLP ebenfalls die JaParole. Der CVP sind laut Gemeinderätin Karin Weyermann vor allem mittelständische Familien ein Anliegen, die zunehmend aus dem Quartier verdrängt würden und kaum mehr bezahlbare Wohnungen fänden. Über hundert von ihnen könnte mit dem Projekt geholfen werden. Die Gemeinderäte Urs Rechsteiner (CVP) und Martin Mächler (EVP) legten 2008 mit einer Motion zur V.l.: Karin Weyermann (CVP), Martin Luchsinger (GLP), Moderatorin Helen Glaser (SP), Urs Frey (QV Riesbach) und Claudia Rabelbauer (EVP). Wohnungsförderung im Quartier den Grundstein zum Hornbach-Projekt. «Wer A sagt, muss auch B sagen», fasste Claudia Rabelbauer, EVPStadtparteipräsidentin, das andauernde Engagement zusammen. Gleichzeitig spielte sie auf die Stimmbürger an, die sich 2011 mit hoher Mehrheit (75,9 Prozent) für die Erhöhung des Anteils gemeinnütziger Wohnungen von knapp einem Viertel auf einen Drittel aussprach. Aus Sicht der Befürworter verpflichtet der Entscheid nun dazu, die Hornbach-Vorlage umzusetzen. Zumal der Anteil im Seefeld gerade einmal 6 Prozent beträgt. Selbst die GLP, die sich gegen eine starre Klausel ausgesprochen hatte, gehört zu den Befürwortern. Zum ei- nen gelte es, «den Volkswillen umzusetzen», erklärte Gemeinderat Martin Luchsinger die Haltung seiner Partei, und zum andern sei die angestrebte Selbstregulierung in einem solch umkämpften Wohnungsmarkt sehr schwierig. Hier überzeuge das «attraktive Gesamtpaket», das bezahlbaren Wohn- und Gewerberaum, Kinderbetreuung sowie Werkhof in bester Verdichtungsmanier verbinde. Und schliesslich fühle er sich seinem Wahlversprechen, «für lebendige Quartiere» einzustehen, verpflichtet. Pro und kontra Durchmischung Lebendig heisst sozial durchmischt, sind sich die Podiumsteilnehmer einig. Deshalb setzt sich der sonst wenig politische Quartierverein Ries- bach ebenfalls aktiv für ein Ja ein. Die «Seefeldisierung» betrifft nach dessen Präsident Urs Frey die ganze Stadt. Das Argument, städtische Wohnungen dürften nicht allzu attraktiv liegen, liesse sich beliebig ausdehnen, da Zürich überall schön sei. «Wenn wir dieses Quartier opfern, wird bald das nächste fällig», ist er überzeugt. Zudem fördere das Projekt auch eine Durchmischung des Gewerbes. Er bedauert daher, dass viele Gewerbler der Gegenseite angehören. Obschon die Problematik seit Jahren beklagt wird, würden im Quartier zunehmend kritische Stimmen gegen das Projekt laut, berichtete daraufhin ein Anwohner. Für Unsicherheit sorge etwa die unbekannte städtische Foto: les. Vergabepolitik an jene «Auserwählten», die eine solche Wohnung erhielten. Manche befürchteten gar eine soziale Ab- statt Aufwertung, da «man nicht weiss, wer da kommt». Unsaubere Gegenkampagne Für die Befürworter sind solche Stimmungswandel auch Folge der ihrer Ansicht nach «unsauber» geführten Gegenkampagne, die aufgrund fehlender sachlicher Argumente Neid und Ängste schüre. «Wir stimmen am 14. Juni nicht darüber ab, welche Mieter dort einziehen dürfen, sondern ob es zusätzliche 122 bezahlbare Wohnungen gibt oder nicht», machte Luchsinger nochmals klar. www.hornbach-ja.ch. Website Gegenkampagne: www.luxuswohnungen-nein.ch. Der stinkende Wildbach – eine nie endende Story? So lieblich sein Anblick, so bestialisch sein Geruch: Der Wildbach steigt Anwohnern und Spaziergängern im Quartier Hirslanden zeitweise sehr unangenehm in die Nase. Nach einer besonders schlimmen Episode hat der Quartierverein nun kürzlich die Stadtbehörden alarmiert. Nicht zum ersten Mal. Ein Bach – viele Namen «Wildbach» ist der offizielle Namen des Wehrenbachs auf Hirslanden-Gebiet. Seinen Ursprung hat der Wehrenbach zwischen Ebmatingen und Zumikon an der Westflanke des Wassbergs. Von hier aus fliesst er zwischen Zollikerberg und Witikon durch das Wehrenbachtobel, um sich dann bei der Burgwies mit dem von Witikon kommenden Elefantenbach (auch Stöckentobelbach, Essibach und Witikonerbach genannt) zu vereinigen. Der Unterlauf des Wehrenbachs, nun «Wildbach» genannt, führt weiter durch die Quartiere Hirslanden, Weinegg und Mühlebach. Nun vollends kanalisiert, fliesst der Wehrenbach schliesslich als «Hornbach» teilweise unterirdisch weiter bis zum Zürichhorn, wo er in den See mündet. (mai./Quelle: Wikipedia).) Lisa Maire Der Gestank ist kein neues Phänomen: Faulige, kloakige Geruchsemissionen aus dem Wildbach respektive seinen Zuflüssen erregen in Hirslanden seit Langem die Gemüter von Anwohnern, Gewerbetreibenden und Spaziergängern. Schon 1977 habe die Familie Rast, die damals in die Alte Mühle Hirslanden einzog, das Problem festgestellt und wiederholt bei den Stadtbehörden reklamiert, erzählt Herbert Frei, Präsident des Quartiervereins Hirslanden. Doch dort bekam man das Problem offensichtlich bisher nicht in den Griff. Es stinke zwar nicht jeden Tag und nicht immer gleich stark, sagt Frei. Aber unlängst wieder so jämmerlich, dass dem QV-Präsidenten der Kragen platzte und er einmal mehr bei der Stadt intervenierte. Er erhalte regelmässig Beschwerden von direkt Betroffenen – darunter auch von den beiden Restaurationsbetrieben Burgwies und Quartiertreff Hirslanden, hält der QV-Präsident in seinem Schreiben ans ERZ (Entsor- Blick auf die Wildbach-Landschaft beim Balgrist. gung & Recycling Zürich) fest, das auch dem «Züriberg» vorliegt. Er könne nur schwer verstehen, dass die Stadt seit bald 40 Jahren nicht im Stand sei, eine Lösung zu finden. Das Problem sei kein triviales, und er bitte die Zuständigen, die Sache endlich ernst zu nehmen. Problem weiter oben? Zwar hatte das ERZ kurz zuvor – auf eine Meldung eines Anstössers, der einen übergelaufenen Sammelschacht Foto: Adrian Michael vor der Garage Burgwies beanstandete – fix reagiert und einen defekten Schieber in der Hochwasserentlastung erneuert. Auch wurde der betroffene Bachabschnitt von Hand gereinigt. Doch die Annahme, das Geruchsproblem habe sich damit erledigt, sei leider ein frommer Wunsch geblieben, stellt Herbert Frei fest. Denn aus dem Bach heraus stinke es tageweise immer noch wie aus einer offenen Kanalisation. Anstösser wie zum Beispiel auch der Burgwies-Wirt orten das Problem sowieso gar nicht im Wildbach selbst, sondern weiter oben in seinen Zuflüssen. Sie beobachteten nämlich, dass bei Regen manchmal schon das Wasser des Wehrenbachs mit viel braunem Schaum versetzt ist. Und nach ganz heftigen Regenfällen bleiben besonders dort, wo Wehrenbach und Stöckentobelbach aufeinandertreffen, WC-Papierreste an den Pflanzen im Bachbett hängen. Diese Erfahrungen könnten auf ein strukturelles Problem hindeuten, das nicht mit einer Einzelmassnahme behoben werden könnte, gibt denn auch der QV-Präsident zu bedenken. Er will nun vom ERZ wissen, ob es stimme, dass in Witikon Schmutz- und Regenwasser im gleichen Kanalnetz abgeleitet werden, und dass deshalb bei viel Regen Witiker Abwässer aus Überläufen in die Zuflüsse des Wildbachs und damit auch nach Hirslanden gelangen könnten.. Begehung mit ERZ steht an Bei früheren Interventionen, so klagt Herbert Frei, seien seine Interventionen betreffend Wildbach-Problem regelmässig in Amtsstuben oder Mailboxen versickert. Auf seine jüngste Reklamation jedoch, die auch an den zuständigen Stadtrat Filippo Leutenegger ging, reagierte man letzte Woche beim ERZ jedoch prompt. So will der Leiter Entwässerung, Hans Lamp, sich demnächst zusammen mit dem QVPräsidenten und anderen Betroffenen aus dem Quartier auf eine zwei- bis dreistündige Begehung des Wildbachlaufs begeben. Lamp bestätigte den Vor-Ort-Termin gegenüber dem «Züriberg». Zu der Frage, warum das ERZ das Geruchsproblem bisher nicht in den Griff bekommen habe, will er allerdings vor dem Treffen mit den Quartiervertretern nicht Auskunft geben. Nur so viel verrät er schon mal zu den Problemen: «Wir haben Mischwasser, wir hatten aber auch schon eingeleitete Gülle», dazu komme die spezielle topologische Situation des Wildbachs – eines Gebirgsbachs mit grossen Höhenunterschieden und einer langen «Verfaulungsstrecke». Stadt Zürich VE R M I S C H TE S Nr. 23 4. Juni 2015 5 NACHRUF Zum Tod von Norbert Neininger Mit dem Tod des Schaffhauser Verlegers Norbert Neininger (1950–2015) verlieren wir – die Lokalinfo-Gruppe, aber auch ich persönlich – einen Freund, dem wir viel zu verdanken haben. Als ebenso sachkundiges wie engagiertes Mitglied unseres Verwaltungsrats war mir Norbert Neininger in den letzten Jahren ein wertvoller Gesprächspartner und ein verlässlicher Unterstützer unserer Lokalzeitungen. Mit seinem Erfahrungsschatz, seiner Weitsicht und seinem ansteckenden Optimismus hat er entscheidend dazu beigetragen, dass wir unsere kleine Verlagsgruppe mit ihren Lokalzeitungen in der Region Zürich konsolidieren und gezielt ausbauen konnten. Für all seine Beiträge zum Erfolg unserer Zeitungen bin ich Norbert Neininger zu grossem Dank verpflichtet. Noch an unserer letzten gemeinsamen Sitzung hat Norbert Neininger ein Plädoyer zugunsten der Lokalzeitungen gehalten, an deren Bedeutung dank enger Leserbindung er mehr denn je glaube. In der Schweizer Medienlandschaft, die ja immer stärker von den Grossverlagen geprägt, um nicht zu sagen beherrscht, wird, war Norbert Neininger eine Ausnahmepersönlichkeit. Dass es ihm gelungen ist, trotz zahlreichen Übernahmeversuchen die Unabhängigkeit «seiner» Schaffhauser Nachrichten zu verteidigen, kann nur als grosse unternehmerische Leistung gewürdigt werden. Sein Credo war klar: «Nur eine unabhängige Zeitung ist wirklich unabhängig.» Dass Norbert Neininger trotz dieser Position mit den dominierenden Verlagen durchaus freundschaftliche Beziehungen unterhielt, spricht für seine menschliche Grösse. Er war – im besten Sinn des Wortes – in der Medienbranche vernetzt, ohne dabei je seine Unabhängigkeit aufzugeben. Früher als viele andere hat Norbert Neininger erkannt, dass sich die Zeitungen wandeln müssen, wenn sie in unserer zunehmend digitalisierten Welt eine Zukunft haben wollen. Auch wenn es ihm nie in den Sinn gekom- Norbert Neininger (1950–2015): Ein grosser Verleger – ein unabhängiger Geist – ein beeindruckender Mensch. men wäre, die gedruckte Ausgabe seiner Zeitung aufzugeben, hat er doch bereits früh und mit der ihm eigenen Weitsicht dafür gesorgt, dass die «Schaffhauser Nachrichten», aber auch die Zeitungen unserer LokalinfoGruppe leserfreundliche digitale Angebote entwickelt haben, die sich sehr bewähren. Norbert Neininger war eben stets ein Macher und nicht nur Theoretiker. Dass er auch die Werte einer liberalen, unabhängigen Schweiz hochgehalten hat, wurde von vielen seiner Branchenkollegen manchmal kritisiert oder gar belächelt. Ich habe Nor- Über 55-Jährige haben geringe Chancen Die Zahl der Sozialhilfeempfänger in der Stadt Zürich ist im vergangenen Jahr gestiegen. Sie steht jedoch in Relation zum Wachstum der Bevölkerung. Die Sozialhilfequote blieb bei 5,1 Prozent. Pia Meier 20 000 Zürcherinnen und Zürcher beziehen Sozialhilfe. «Die Quote von 5,1 Prozent entspricht derjenigen des Vorjahres», führte Mirjam Schlup, Direktorin Soziale Dienste der Stadt Zürich, an der Medienkonferenz zum Thema Sozialhilfe aus. Zwar bezogen 2., Prozent mehr Stadtzürcherinnen und -zürcher Sozialhilfe im vergangenen Jahr. Dies entspricht allerdings der Bevölkerungszunahme. Offensichtlich sehe die Situation bei den Zuzügern nicht anders aus als bei den bereits in Zürich wohnhaften Personen, meinte Schlup. Durchschnittlich lebt jedes zehnte Kind in einer Familie, die Sozialhilfe bezieht. Die Zahl der 51 bis 64 Jahre alten Sozialhilfeempfänger nahm gegenüber dem Vorjahr proportional leicht ANZEIGEN auf 3,2 Prozent zu. Sozialhilfebezüger sind vor allem Alleinerziehende und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen. Die Quote bei den Ausländern ist höher als bei den Schweizer (8,5 gegenüber 3,6 Prozent). Rund die Hälfte der neu in die Sozialhilfe Eintretenden konnten innerhalb eines halben Jahres wieder abgelöst werden. Die Gesamtkosten der wirtschaftlichen Hilfe stiegen um 9 Millionen Franken. Das SozialhilfeGeld kommt allerdings wieder in die Binnenwirtschaft, wie Schlup festhielt, denn Sparen sei in dieser Situation nicht möglich. Tiefe Missbrauchsquote Leicht zurückgegangen sind die Fälle, in denen die Sozialen Dienste unrechtmässigen Bezug von Sozialhilfe festgestellt haben. Während es 2013 noch 530 waren, sank diese Zahl 2014 auf 499. Die Rückforderungssumme war entsprechend tiefer, sie betrug 6.5 Millionen Franken (gegenüber 7,8 Millionen Franken im Vorjahr). Insgesamt wurden 2014 97,9 Prozent der Sozialhilfegelder rechtmässig an Menschen in wirtschaftlicher Not bezahlt. Nur 2,1 Prozent der Summe mussten somit zurückgefordert werden. Effektiv zurückbezahlt wird von den geforderten 6,5 Millionen Franken allerdings nur ein Drittel. Die Sozialbehörde erteilte letztes Jahr 74 neue Ermittlungsaufträge ans Inspektorat zur Missbrauchsbekämpfung. Die Anzahl abgeschlossener Ermittlungen stieg von 75 auf 88 an. In rund 58 Prozent aller 2014 abgeschlossenen Fälle haben sich die Verdachtsmomente erhärtet, wie Benedikt Hoffmann, 1. Vizepräsident Sozialbehörde, ausführte. Die festgestellten Sachverhalte betreffen Zweckentfremdung der erhaltenen Gelder und bei unrechtmässigem Bezug am häufigsten nicht deklarierte Einkommen oder Nebeneinkünfte. Etwas seltener sind nicht deklarierter Fahrzeugbesitz und nicht deklarierte Vermögenswerte sowie andere Haushaltgrösse als angegeben. Häufig erfolgt die Meldung durch Drittpersonen. Da der Pendenzenberg stark gewachsen war, musste eine befristete Stellenerhöhung beantragt werden. Allgemein nimmt der Aufwand zu, da die Ermittlungsaufträge immer komplizierter werden, so Hoffmann. Altersgrenze gesenkt Sozialhilfebeziehende müssen alles in ihrer Kraft stehende tun, um ihre Notlage zu lindern oder zu beheben. Sie müssen einen aktiven Beitrag zu ihrer sozialen und beruflichen Integration leisten. Bei der Teilnahmepflicht an Arbeitsintegrationsprogrammen sieht das Sozialdepartement der Stadt Zürich allerdings eine Änderung vor, wie Stadtrat Raphael Golta ausführte. Grundsätzlich müssen arbeitsfähige Sozialhilfebeziehende an Arbeitsintegrationsprogrammen teilnehmen. Die Teilnahme fällt unter das Prinzip der Gegenleistungspflicht. Bislang galt diese für arbeitsfähige Personen bis zu ihrem 60. Altersjahr. Die Chance auf eine Ablösung in den ersten Arbeitsmarkt sind jedoch für ältere Sozialhilfebeziehende gering bis gar nicht existierend. Es wurde deshalb entschieden, die Grenze von heute 60 auf 55 Jahre zu senken. Personen, die wenige Jahre vor dem Eintritt ins Rentenalter stehen und geringe Chance auf eine berufliche Wiedereingliederung haben, sollen nicht mit Zwängen belastet werden, so Golta. Demnach steht es ab 1. Januar 2016 Sozialhilfebeziehenden zwischen 55 und 65 Jahren frei, ob sie an einem Arbeitsintegrationsprogramm teilnehmen wollen. Im Gegenzug sollen mehr Ressourcen für die Wiedereingliederung junger Menschen eingesetzt werden. bert Neininger auch für diesen klaren Positionsbezug geschätzt. Die Diskussionen mit ihm werden mir fehlen. Seiner Frau, seiner Tochter und der ganzen Familie gilt unser tief empfundenes Beileid. Walter Frey, Verleger der Lokalinfo-Gruppe Rolf Zaugg ist neuer VR-Präsident der Pfandbriefbank Rolf Zaugg, seit 2002 CEO der Clientis Zürcher Regionalbank und von 2003 bis 2014 Präsident des Verwaltungsrats (VR) der Clientis Gruppe, übernimmt das Amt des VR-Präsidenten der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute. An der 84. Generalversammlung der Pfandbriefbank schweizerischer Hypothekarinstitute wurde Rolf Zaugg für die Amtsperiode 2015 bis 2019 gewählt. Er löst damit Pierin Vincenz ab. Die Pfandbriefbank hat den Zweck, Grundeigentümern langfristige Grundpfanddarlehen zu möglichst gleichbleibenden und günstigen Zinsen zu vermitteln. Dazu emittiert sie Pfandbriefe und gewährt ihren Mitgliedbanken Darlehen zur Refinanzierung derer Hypothekargeschäfte. Ein bewährter Nachfolger Rolf Zaugg ist ausgebildeter Bankkaufmann mit einem Executive MBA FH. Neben dem neu angetreten Amt hält Rolf Zaugg weitere Mandate als Verwaltungsrat bei der RBAHolding AG, der Entris Banking AG sowie als VR der Bafidia Pensionskasse – alles Institute, die die Gewährleistung von Sicherheit in den Vordergrund stellen. (zb./pd.) 6 Stadt Zürich Nr. 23 4. Juni 2015 AKTUELL «Erstmals wird ein Tram das Gleisfeld überqueren» Der Bau der neuen Tramlinie über die Hardbrücke hat begonnen. Sie kostet 130 Millionen und verbindet ab Dezember 2017 die Kreise 4 und 5 mit den S-Bahnen. «Die Tramverbindung wird eine wichtige Brücke zwischen zwei boomenden Stadtteilen schlagen», begrüsste Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh zum Spatenstich. Die neue Tramstrecke verbindet den Hardplatz über einen Teil der Hardbrücke mit den Gleisen des Trams Zürich-West bei der Haltestelle Schiffbau. Die Linie 8, die heute am Hardplatz wendet, wird über den Escher-Wyss-Platz ins Werdhölzli verlängert und schafft so direkte Verbindungen zwischen den Quartieren Aussersihl und Zürich West. Zudem wird der Bahnhof Hardbrücke an das städtische Tramnetz angebunden. «Mit der neuen Tramverbindung überwinden wir erstmals das Gleis- Komfort und Sicherheit investieren. Die SBB profitiert dabei von Synergien mit dem Tramprojekt. Der Bahnhof wird aufgewertet, der stufen- freie Einstieg realisiert, es gibt grosszügigere Zugänge und eine bessere Verteilung der Reisenden auf dem Mittelperron. «Mit den Nach den Reden die Tat: Spatenstich mit (v.l.) Stadtrat Andres Türler, Regierungsrätin Car- zwei Kuben, die men Walker Späh, Stadtrat Filippo Leutenegger und stellvertretendem Leiter SBB Infra- die Stadt auf der struktur, Markus Geyer. Foto: Thomas Hoffmann Hardbrücke baut, können die feld und können dadurch den Haupt- Zürich. Heute steigen täglich knapp Fahrgäste trockenen Fusses zwibahnhof entlasten. Es ist ein kleiner 50 000 Personen ein und aus, mit der schen S-Bahn, Tram und Bus umsteiAbschnitt mit grosser Wirkung», lob- Tramverbindung über die Hardbrü- gen», erklärte Tiefbauvorsteher Filipte Stadtrat Andres Türler. Der Bahn- cke werden diese Zahlen weiter po Leutenegger, «damit entsteht auf hof Hardbrücke ist einer der meist- wachsen. Gleichzeitig wird die SBB der Brücke ein neuer Bahnhofsteil.» frequentierten Bahnhöfe im Raum den Mittelperron anpassen und in Zudem baue man einen neuen Hard- platz. Als Erstes wird eine dritte Rampe für die Linksabbiegenden auf die Hardbrücke gebaut, danach auf der gegenüberliegenden Seite die Pfingstweidrampe abgerissen und durch eine neue Rampe für das Tram ersetzt. Gleichzeitig beginnen die Arbeiten auf dem Hardplatz. Verkehr ab Herbst eingeschränkt In der ersten Bauphase entstehen für den Verkehr keine grundlegenden Einschränkungen, jedoch müssen die Parkplätze unter der Geroldrampe aufgehoben werden. Ab November erfolgt mit der Sperrung der Pfingstweidstrasse der erste verkehrstechnische Eingriff. Die Gesamtkosten betragen rund 130 Millionen Franken. Davon zahlt der Bund 35 Prozent (rund 45 Millionen), der Kanton Zürich trägt 76,4 Millionen und auf die Stadt Zürich entfallen 7,8 Millionen Franken. Sie finanziert zudem Werkleitungen und den Kiosk-Store mit 7,2 Millionen. Die SBB investieren rund 9 Millionen Franken in Verbesserungsmassnahmen am Mittelperron. (pd.) ANZEIGEN KLEINANZEIGEN Fahrzeuge Suche Mofas und Velos, Zustand egal. Auch Einzelteile, Abholung möglich. 079 601 61 25 Diverses Autoabstellplatz beim Letzistadion. Telefon 044 451 77 66, evtl. Tel.-Beantworter KLEINANZEIGEN STELLEN Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten FRÜHLING Züriberg Nr. 23 4. Juni 2015 Befahrbare Skulptur «The Beast»: Das Skater- und Kunstprojekt in der südöstlichen Ecke der Stadionbrache hat sogar eine – mit Solarzellen betriebene – Flutlichtanlage. 7 Fotos: Lisa Maire «Die grösste Energiequelle sind hier die Menschen» Die beliebte Veranstaltungsreihe «Nahreisen in die Stadt» führte kürzlich auch in die Stadionbrache. Neun Jahre nach dem Abbruch des Fussballstadions treibt hier das Quartierleben bunte Blüten. Lisa Maire Die Stadionbrache liegt auf dem Areal des ehemaligen und künftigen Fussballstadions Hardturm. Seit dem Abbruch des alten Stadions besteht das über drei Hektar grosse Gelände aus Tribünenfundamenten, einem grossen Hartbelagplatz und einem bewachsenen Streifen. Ein Teil des Areals wird seit 2011 vom Verein Stadionbrache auf der Basis eines Gebrauchsleihvertrags mit der Stadt bis zum Bau des neuen Stadions zwischengenutzt – quartierverträglich und nicht-kommerziell. Also noch drei bis fünf Jahre, schätzt Brachenwart Lorenz «Lolo» De Vallier und fügt lachend an: .«Wir nutzen die Trägheit des Neubauprojekts und pflanzen derweil einfach Bäume.» Orte der Begegnung und der Naturschönheiten: Schwatzen unter dem Dach des Treffpunkts (l.), Staunen vor dem hübschen Seerosenteich. Soziale Kontrolle gegen Schneckenkörner Das grosszügige, inzwischen wildkreativ-gepflegte, rund um die Uhr offenstehende Gelände inspiriert zu Projekten aller Art – die allerdings vom Verein und der Stadt bewilligt werden müssen. Eines davon ist der Garten – ein Vorzeigestück von Urban Gardening. Innerhalb weniger Jahre wurde aus dem Brachgelände ein Paradiesgarten, in dem es üppig wächst und gedeiht. Nach Lust und Laune bepflanzen hier Leute aus dem Quartier kleine Parzellen und mobile Pflanzenkisten mit Gemüse und Blumen. Die Bewirtschaftung sei wenig organisiert, betont De Vallier. Die wichtigste Regel lautet: Ein Anspruch auf ein Beet besteht nur, so lange es gepflegt wird. «Wer eine drei Meter hohe Mauer auf seinem Pflanzplatz bauen will, darf dies also tun – muss sich dann aber selber mit den Nachbarn wegen des Schattenwurfs auseinandersetzen.» «Und was tut man gegen die Schnecken?», bringt jemand aus der gut 40-köpfigen Besucherschar ein altbekanntes GemeinschaftsgartenDiskussionsthema zur Sprache. Schneckengift sei zwar nicht explizit verboten, meint dazu der Brachenwart. Die soziale Kontrolle funktioniere aber gut: «Streut jemand Auch der «Boulderwürfel» zum freien Klettern (l.) und der Holzbackofen aus Lehm (r.) gehören zu den Highlights der privaten Initiativen. Schneckenkörner, sind sie am nächsten Tag verschwunden.» Viele erfolgreiche Initiativen Heftiger Regen treibt Führungsteilnehmende und Hobbygärtnernde unters Dach des Treffpunkts. Hier, vor einem zur «WG-Küche» umfunktionierten Baucontainer, informiert De Vallier über weitere Highlights auf der Stadionbrache. Zum Beispiel über das Projekt des Vereins «Brotoloco»: Jeweils am Freitag wird gemeinsam Brot «geteigt», am Samstag dann in selbst aus Lehm gebauten Holzbacköfen gebacken und zum Selbstkostenpreis verkauft. Auch der Mittagstisch ist erfolgreich: Jeden Montag kochen Vereinsmitglieder ein gesundes Essen für Brachennutzer oder Leute aus dem Quartier. Nach dem Prinzip: «Es hät, so langs hät.» Ein ökologisches Vorzeigeprojekt ist neben dem Kompostklo der Holzgasofen, in dem emissionsfrei für den Humusaufbau wertvolle Kohle hergestellt werden kann. Dazu kommen Pilzgärten, liebevoll bepflanzte Fischund Krötenteiche – ob in der Badewanne oder professionell in den Boden gebaut –, eine Bienengruppe, Tauschmärkte für Setzlinge, Ernte oder Samen. Sogar Seidenraupenzüchter sind hier am Werk, und im Dickicht auf der Nordseite der Brache (Förrlibuckstrasse) können Eltern und Kinder Hüttenburgen bauen. Auch die Skateranlage und der Kletterwürfel rühmt der Brachenwart als «Super-Betriebe». Dazu kommen mancherlei kleine kulturelle Projekte wie etwa Theateraufführungen oder Fussball-Grümpis für Gross und Klein. Auf diesem Gelände, so betont De Vallier, gebe es viele Beispiele, wie man verantwortungsvolle Aufgaben wahrnehmen, selbstverantwortlich handeln könne. Ganz ohne Regeln funktioniert das «selbstverantwortliche» Zusammenleben jedoch nicht. Für alle Nutzerinnen und Nutzer gilt: Kein motorisierter Verkehr, kein Abfall, keine Musik nach 22 Uhr, keine kommerziellen Veranstaltungen und keine Übernachtungen. Als Träger für alle Aktivitäten schaut der Verein, dass die Nutzungsgrundsätze eingehalten werden. Bisher klappt alles gut. Auch mit den Fahrenden, die seit einer Weile auf dem Hartbelagplatz leben, habe man gute Nachbarschaft, so De Vallier. Ebenso mit den GC-Fans, die das Gelände offenbar immer noch als ihr Territorium betrachten und sich hier bei Zürcher Derbys versammeln. Sie hätten inzwischen eingesehen, dass es keinen Sinn macht, das eigene Territorium zu versiffen, erzählt der Brachenwart. Flutlicht dank Solarzellen Bis vor einem Jahr hat sich das Brachenprojekt lediglich über Spenden finanziert. Inzwischen erhält der Verein 30 000 Franken im Jahr aus dem sozio-kulturellen Fonds der Stadt Zürich. Das reiche immerhin für seinen Lohn, lacht der Brachenwart, Auch wenn dieser weit unter dem Existenzminimum liegt: Das Geld reiche ihm zum Leben, versichert der ungemein engagierte Fachmann für Landschaftspflege und Permakultur den ungläubig dreinblickenden Besuchern. Der Verein nehme aber gerne weiter Spenden für die Projektarbeit entgegen. Zum Beispiel für die Solarzellenanlage, die die kleinen Flutlichter bei der Skaterbahn speist. Hier könne auch mal Strom für eine Bohrmaschine bezogen werden oder für die einzige Lampe in der Küche, erklärt De Vallier. Ansonsten behelfe man sich mit Kerzen oder Petrollampen. Die Stadionbrache ist nicht ans Stromnetz angeschlossen. Sie verfügt zudem nur über einen einzigen Wasseranschluss. Dafür gibt es auf dem Gelände reichlich Regentonnen. «Wir wollen den bewussten Umgang mit Wasser fördern», meint dazu der Brachenwart und schliesst das Thema Energie mit der Überlegung: «Die grösste Energiequelle hier – das sind die Menschen! Menschen, die mitdenken und sich gegenseitig helfen.» Mehr Informationen auf www.nahreisen.ch und www.stadionbrache.ch. Kontakt per Mail: [email protected]. 8 Züriberg Nr. 23 4. Juni 2015 Züriberg BURGWIESFEST Nr. 23 4. Juni 2015 9 Am grossen Burgwiesfest freuten sich alle Das Burgwiesfest war geprägt von Begegnungen, dem Besuch von Stadtrat Filippo Leutenegger und zahlreichen Gästen. Der neue Platz spricht für sich. Nächstes Jahr werden zusätzliche Bäume gepflanzt. Quartiervereinspräsident Herbert Frei blickt zurück und freut sich. Béatrice Christen Lange wurde gebaut an der Forchstrasse. Doch nun gehören Verkehrsbehinderungen durch Baustellen der Vergangenheit an. Die Strasse ist wieder normal befahrbar. Und der Burgwiesplatz präsentiert sich im neuen Kleid. Er ist zum attraktiven Ort der Begegnung geworden: Rundbänke laden zum Verweilen ein. Noch steht erst ein einziger Baum auf dem Platz. Er ist das Symbol für weitere Bäume, die nächstes Jahr gepflanzt werden, sobald sich das Erdreich gesenkt hat. Bereits eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung des Platzes hatten sich zahlreiche Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner mit ihren Gästen eingefunden. Stadtrat Filippo Leutenegger hielt die Festansprache und mischte sich später unter die Gäste, denen er gerne Red und Antwort stand. Intensiv und langjährig Filippo Leutenegger hat eine intensive, langjährige Beziehung zur Forchstrasse und zum Burgwiesplatz. Vor zwölf Jahren, als das Projekt in die Wege geleitet wurde, hatte er Einsitz in der dafür ins Leben gerufenen Kommission. Es freue ihn, dass er nun mit der Eröffnung des alt-neuen Burgwiesplatzes den Schlusspunkt hinter dieses Projekt setzen dürfe, betonte der Zürcher Politiker. Er lobte die Umsetzung der Platzgestaltung mit der Riviera – so nennt man die Granitstufen, die dem Wildbach entlang zum Verweilen einladen –, die ohne nennenswerte Probleme über die Bühne gegangen sei. Im Zusam- Stadtrat Filippo Leutenegger (Mitte) und die beiden Quartiervereinspräsidenten Urs Frey (Riesbach, links) und Herbert Frei (Hirslanden, rechts) durchschneiden das rot-weisse Band anlässlich der festlichen Einweihung des neuen Burgwiesplatzes am vergangenen Samstag. Fotos: Béatrice Christen menhang mit der langzeitigen Behinderung an der Forchstrasse informierte der Stadtrat gemeinsam mit Projektleiter Renato Kienberger über die Hintergründe. An der Forchstrasse habe während der Bauzeit ein Einschichtenbetrieb stattgefunden. Es sei nicht möglich gewesen, die Strasse ganz zu sperren, da keine Umleitung möglich gewesen sei. Beim Bellevue sei das etwas anders, betonten die beiden. Hier werde 24 Stunden gearbeitet, da es die Möglichkeit für entsprechende Umleitungen gebe. Weiteres Thema war der schlechte Geruch des Wildbachs im Quartier. Filippo Leutenegger wies in diesem Zusammenhang auf eine Begehung noch im Juni hin und bestätigte, dass bei Errichtung eines Wehrs im Wehrenbach vor vielen Jahren ein Fehler gemacht worden sei, der behoben werden müsse (siehe auch Artikel auf Seite 4). Nach der Ansprache wurde der zwar bereits bevölkerte Burgwie- splatz noch ganz offiziell dem Quartier Hirslanden übergeben. Umrahmt von den beiden Quartiervereinspräsidenten aus Hirslanden und Riesbach durchschnitt Filippo Leutenegger das rot-weisse Band. Viel Musik und Attraktionen Dort, wo später Bäume gepflanzt werden, steckten kleine von Hand gefertigte Blumen, und auch die das Erdreich umgebende Holzpfähle waren mit Strickgraffiti geschmückt. Das benachbarte Blindenheim Mühlehalde hatte für diese Dekorationen gesorgt, die auch gebührend bewundert wurde. Den musikalischen Auftakt machte die Band Urbalz, die das Fest mit volkstümlichen, aber auch jazzigen Klängen umrahmte. Später unterhielten die Bands B Sharp, mit Jazz, und Slightly Delayed das Publikum. Letztere mit groovigem Funksound. Für die kleinen Gäste, die zahlreich erschienen war, hatte man an der Seite des Platzes eine Hüpfburg aufgebaut, die rege genutzt wurde. Einige Vereine waren mit Infoständen auf dem Platz. Neben anderem lud der Quartiertreff im Rahmen seines zehnjährigen Bestehens zum Drehen am Glücksrad ein. Am Nachmittag schwebten Riesenseifenblasen über den Platz und Zauberer Loosli bezauberte Klein und Gross nicht nur mit seinen Ballonfiguren. In der Festwirtschaft beim Restaurant Burgwies wurden kulinarische Köstlichkeiten serviert. Für Interessierte offerierte Archäologe Beat Haas eine Führung zur Industriekultur am Wildbach, und die Familie Rast zeigte und erklärte die Alte Mühle in Hirslanden. Kinder reden übers Quartier Der Quartiertreff war Gastgeber der Fotoausstellung der Schüler der 3., 4. und 5. Klasse des Schulhauses Balgrist. Die Kinder zeigten anhand von Fotos und Kommentaren Orte in ihrem Quartier. Dabei zeichnete sich ab, was ihnen gefällt, wo sie ihre Freunde treffen und wohin sie gar nicht gerne gehen beziehungsweise wo es ihnen weniger gut gefällt. Im Zusammenhang mit der Einweihung des neuen Platzes hatte auch das Trammuseum seine Türen geöffnet. Im Innern lockte der Flohmarkt mit allerlei alten und neueren Gegenständen. An einem Infostand wurde das vor Kurzem erschienene Buch mit dem Titel «Rösslitram» verkauft. Historische Tramzüge und Autobusse luden an diesem Tag zum Mitfahren ein. Ein Töggelikasten war begehrter Anziehungspunkt, und das nicht nur für Kinder. Herbert Frei, Quartiervereinspräsident von Hirslanden ist rundum zufrieden mit dem Fest. Er freut sich über das trockene Wetter und die zahlreich erschienenen Gäste. Er erzählt: «Ich durfte einige alteingesessene Hirslander, die das Quartier gut kennen, begrüssen und mit ihnen über den Burgwiesplatz und die Forchstrasse diskutieren. Ellen steckt die von den Pensionären der Mühlehalde gefertigten Blumen in die Erde. ANZEIGEN Riviera am Wildbach im Hirslandenquartier. Die Granitstufen laden als Freilichtzentrum zum Verweilen ein. Viel Zuspruch erhielten die neuen Bänke am Burgwiesplatz: Der neue Treffpunkt wird sofort in Beschlag genommen. ANZEIGEN Die Band Urbalz machte den Auftakt zur musikalischen Umrahmung des Burgwiesfests. 10 Züriberg Nr. 23 4. Juni 2015 MARKTPLATZ Das «Stolze» lockt bei gutem Wetter viele Fans auf die Stolzewiese. F: Archiv Bühne frei für das Stolze 2015 Das Stolze Open Air steht vor der Tür. Auf gutes Wetter und grossen Zulauf hofft das OK am 5. und 6. Juni. Das Programm startet am Freitag um 17.45 Uhr mit «Yellow Bird», Country aus Deutschland. Um 18.45 Uhr folgt Pop mit «Rasberry Jamwood», um 19.45 Uhr Hip-Hop mit dem «Pullup Orchestra», um 20.45 Folk mit «Faber», um 21.45 Uhr Disco-Punk mit «Pollyester» und ab 23 Uhr Hip-Hop und Electro an der «Stolze Nacht im Exil» – im Fall, dass es auf der Stolzewiese zu laut wird, feiert man im «Exil» weiter. Am Samstag startet das Programm schon um 13.15 Uhr mit «Kasajuentu» und «The Skulls», gefolgt von «Oscar & Lisa», «Bleibkraut & Bloom», «Bob Spring an the Calling Sirens», «NLB Electronics» und John Dear. Hauptacts am Abend sind «Die Astronauten» mit einer Electroparty. Anschliessend folgen ein Überraschungsgast sowie «Skip & Die» und «Diamons Skull». Übrigens, das Stolze-OK sucht noch dringend Helferinnen und Helfer für den Auf- und Abbau (1. bis 5. resp. 7. bis 9. Juni). Mehr Infos: www.stolze-openair.ch. (kst.) Foto: ls. Jetzt blüht es wieder in der «Sukki» Die Sukkulenten-Sammlung Zürich beherbergt seit 1931 eine der grössten und bedeutendsten Spezialsammlungen sukkulenter Pflanzen. Sukkulenten sind Pflanzen aus trockenen Gebieten, die Wasser speichern. Unter anderem gehören die Kakteen zu den Sukkulenten, aber auch Agaven, Aloen, Dickblatt- gewächse und viele andere mehr. Die Sammlung verfügt über 6500 verschiedene Arten sukkulenter Pflanzen aus mehr als 80 verschiedenen Pflanzenfamilien. Momentan blüht es in den «Aussengehegen» besonders schon. Die «Sukki» ist täglich von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Mythenquai 88, 8002 Zürich. (ls.) Lokale Bands bekommen jedes Jahr die Chance für einen Auftritt. Stolze Zürihegel 2015 Zum 65. Mal wurden am vergangenen Samstag auf dem Sportplatz Utogrund die schnellsten Zürihegel und erkoren. Am Vormittag gingen rund 900 Kinder an den Start der Zwischenläufe. Die jeweils zwölf Schnellsten durften am Nachmittag zu den Finalläufen antreten. Mit Transparenten und Anfeuerungsrufen wurden die Kinder angefeuert. Die zahlreichen Zuschauer gaben dem Anlass einen stimmungsvollen Rahmen. Die Finalläufe waren oft stark umkämpft. Einigen Vorjahres-Siegerinnen gelang dabei die Titelverteidigung. Die Finals der Pendelstafetten waren geprägt von Spannung und Dramatik, so ging da und dort ein Stab zu Boden oder die Übergaben funktionierten nicht ganz so wie geübt. Alle Sieger durften tolle Preise, die Goldmedaille sowie das Sieger-T-Shirt in Empfang nehmen. Und für die siegreichen Stafetten Teams gabs dazu den begehrten Siegerwimpel fürs Klassenzimmer. (pd.) Mehr Infos: www.zuerihegel.ch. ANZEIGEN The Piano Salon Privat Klavierunterricht für alle Level’s Konzerte von höchstem Niveau www.thepianosalon.ch Über unsere Darmgesundheit Publireportage Schlanke Menschen haben oft eine andere Darmflora als Übergewichtige. An der Velogant können günstig Velos gekauft werden. Foto: Stadt Zürich. Citybikes zu günstigen Preisen Am Samstag, 6. Juni, findet im reformierten Kirchgemeindehaus Industriequartier die dritte Velogant in diesem Jahr statt. Die Velowerkstatt der Sozialen Einrichtungen und Betriebe versteigert wieder rund 90 ihrer reparierten Gebrauchtvelos. Die Velogant ist nicht nur aufgrund der vielen Citybikes zu günstigen Preisen einen Besuch wert – auch die Versteigerung ist ein Erlebnis für sich. In diesem Jahr finden zwei weitere Veloganten statt: jeweils samstags, am 4. Juli und 29. August. (pd.) Evang.-ref. Kirchgemeindehaus Industriequartier, im Hans-Bader-Saal, Limmatstrasse 114 (beim Limmatplatz). Türöffnung/Besichtigung: 13 Uhr. Beginn Versteigerung: 13.30 Uhr. Weitere Informationen: www.stadt-zuerich.ch/velogant. Manche Menschen scheinen tatsächlich einen besseren Stoffwechsel zu haben als andere. Wenn zwei Menschen dieselbe Menge an Kalorien zu sich nehmen, bedeutet das noch lange nicht, dass sie auch gleich viel Gewicht haben. Beim Übergewicht kann eine bestimmte Bakterienart, Firmicutes («Dickmacherbakterien»), überwiegen. Sie holen aus jedem Stück Brot die letzte Kalorie heraus, um sie in Form von Fettpolstern für «Notzeiten» zu speichern. Wenn jemand hingegen mehr Bakteroidetes («Schlankmacherbakterien») hat, wird Zucker aktiv aus dem Darm mit dem Stuhl abtransportiert. «Schlechte» Bakterien verdrängen Häufig ist eine Stuhluntersuchung notwendig, um ein derartiges Bakterienungleichgewicht festzustellen. Durch die richtige Kombination aus Pro- und Präbiotika können die «schlechten» Bakterien verdrängt und die guten vermehrt werden. Somit kann das Gleichgewicht wieder hergestellt werden. Dies ist neben der Ernährungsumstellung, Anregung des Stoffwech- Anne-Kathrin Müller-Lechner ist Praktische Ärztin FMH. Foto: zvg. sels und Bewegung ein wichtiger Bestandteil eines Gesamtkonzepts zur Regulierung des Gewichts. Selbst darmuntypische Erkrankungen wie Allergien, Neurodermitis, Migräne sowie Müdigkeit, Infektanfälligkeit und Stress hängen häufig mit einer Fehlbesiedlung des Darms zusammen. Auch hier kommen die modernen Probiotika zum gezielten Einsatz. (pd.) Praxis für Komplementärmedizin, Darmgesundheit, Ernährung und Mikronährstoffmedizin. Casa vitale, Riethofstrasse. 8, 8702 Zollikon. Tel. 044 559 41 41, www. praxis-km.ch. Züriberg SPORT Nr. 23 4. Juni 2015 11 75 Prozent jeder Liga haben sich für den Finaltag im Gemeinschaftszentrum Heuried qualifiziert. In der 1. Liga siegte das Team «ähhhh tschuldigung» mit Pio Keller und Yves Arnold. Gefragt ist Ausdauer im Kopf und nicht in den Beinen Tischfussball ist nicht bloss ein Spiel, das nach Feierabend bei einem Bier gemütlich gespielt wird. Tischfussball ist eine richtige Sportart. Wer der beste «Töggeler» der Stadt Zürich ist, entschied sich am Tischfussball-Turnier der «Bar-foos-league» im Gemeindezentrum Heuried. Caroline Dettling Acht Augenpaare sind auf den Ball gerichtet und lassen ihn keine Sekunde aus den Augen. Höchste Konzentration wird gefordert. Denn es braucht nur einen kurzen Moment der Unachtsamkeit, ein zuckendes Handgelenk auf der gegnerischen Seite, und der Ball ist im Topf. Die Spannung ist greifbar in den Räumen des Gemeinschaftszentrums Heuried. Über 80 Teams spielen an diesem Samstag an 14 Tischfussball-Tischen um den Titel des besten Zürcher «Töggelers». Ein Titel, den alle Spieler seit Monaten anpeilen. Mentale statt körperliche Kondition Bei den Techniken und Tricks, die die Spieler anwenden, stellt sich sogleich die Frage: Wie trainiert man Tischfussball? «Hauptsächlich durch das Spielen von Matches», erklärt der passionierte «Töggeler» Stefan Schöb aus Zürich-Seebach. Manchmal stelle er sich aber auch alleine vor den ANZEIGEN Nach einen harten Turniertag spürt man die Muskeln in den Armen. Tisch und übe verschiedene Pässe, harte Schüsse und spezielle Tricks. «Beim Tischfussball geht es um Geschwindigkeit und Konzentration.» Darum sei es wichtig, dass man sich voll und ganz auf das Spiel fokussie- ren könne. Ausdauer im Kopf und nicht in den Beinen sei hierbei gefragt. Der körperliche Einsatz dürfe jedoch auch nicht unterschätzt werden. «Nach so einem harten Turniertag Zürichs «Bar-foos-league» Die «Bar-foos-league» ist die offizielle Tischfussball-Liga der Stadt Zürich. Organisiert wird sie vom Verein «fordere.ch». An der Liga teilnehmen darf jeder, der über 18 Jahre alt ist. Dies, weil die Qualifikationsspiele in Bars stattfinden, wo es entsprechende Altersbeschränkungen gibt. Jeder Teilnehmer zahlt eine Saisongebühr von 25 Franken. Die «Bar-foos-league» ist in fünf Stärkenklassen aufgeteilt und zählt 230 aktive Spieler. Sämtliche Teams einer Stärkenklasse spielen in der Qualifikationsrunde gegen jedes andere Team. Die besten 75 Prozent jeder Liga qualifizieren sich für den Finaltag, an dem der grosse Sieger erkoren wird – wie nun im GZ Heuried. Rund 20 Prozent der Mitglieder sind Frauen. spürt man seine Muskeln in den Armen schon.» Hans-Ruedi Breitenmoser ist ebenfalls ein leidenschaftlicher «Töggeler». Er spielt seit über 50 Jahren Tischfussball und wurde im vergangenen Jahr Weltmeister der Senioren. «Tischfussball ist einfach ein lässiges Spiel», lächelt er und betont: «Man spielt in Zweierteams gegen ein anderes Team, und nicht gegen einen Computer. Das bringt Action ins Spiel.» Bars als Austragungsort In der «Bar-foos-league», der offiziellen Tischfussball-Liga der Stadt Zürich, wird in fünf verschiedenen Stärkenklassen gespielt (siehe Kasten). Den Platz auf der Startliste des grossen Finaltags haben sich die Spieler Fotos: Caroline Dettling in Qualifikationsspielen hart erkämpft. Diese fanden in den letzten sechs Monaten in verschiedenen Bars in der Stadt Zürich statt. Die Spieler machen jeweils untereinander ab, wann und in welcher der sechs Partner-Bars sie sich für die Matches treffen. Wer sich in den Qualifikationsspielen und dann am grossen Finaltag durchsetzen kann, gewinnt die «Bar-foos-league». In der 1. Liga siegte am Samstag im GZ Heuried das Team «ähhhh tschuldigung» mit Pio Keller und Yves Arnold. Sie dürfen sich nun bis zum Finaltag der nächsten Saison beste «Töggeler» der Stadt Zürich nennen. https://fordere.ch 12 Stadt Zürich Nr. 23 4. Juni 2015 AU TO M O B I L Ein Nachfolger, der eigentlich gar keiner ist Der Samba mit 23 Fenstern. Der DoKa mit Pritsche. Der Synchro mit Allrad. Der Westfalia mit Aufstelldach. All diese legendären BulliVariationen legten den Grundstein für den neuen VW T6, der in diesem Sommer auf den Markt kommt. aber einen Transporter fürs Volk erwartet, sieht sich getäuscht: Wie in allen anderen Baureihen strebt Volkswagen nun auch beim Transporter nach Höherem: Luxus, Premium, Highend – das sind die Schlagworte, die im Pflichtenheft standen. Damit ist der T6 wohl so weit entfernt vom Ur-Bulli wie nur irgend möglich. Neue Motoren Eigentlich ist er ja eine kleine Mogelpackung. Oder eine riesengrosse, wenn man auf die Abmessungen schaut. Doch böse gemeint ist sie nicht, und es wird sich auch kaum jemand darüber ärgern. Denn der T6, die sechste Generation des legendären VW-Transporters, kommt optisch wie ein sanftes Facelift des seit 2003 gebauten Vorgängers T5 daher. Dabei hatten doch die Wolfsburger mit einer das Urmodell T1 zitierenden Studie so grosse Hoffnungen geweckt. Schon zwischen T4 (ab 1990) und dem Nachfolgemodell T5 fand mehr Evolution als Revolution statt. Letztere gab es in der langen Geschichte des Transporters aber mehrfach, etwa als mit dem T3 ab 1982 erstmals wasser- statt luftgekühlte Motoren verbaut wurden. Vor allem aber mit der Einführung des T4, der mit der Tradition Heckmotorantrieb brach und modern mit einem quer verbauten Frontmotor und Frontantrieb anrollte. Die Fans nahmen es hin, eingefleischte Bulli-Liebhaber behaupten aber bis heute, die Baureihen ab T4 würden dauernd rückwärtsfahren; eben weil Motor und Antrieb an der «falschen» Achse sind. Die Bezeichnung «Bulli», das ist zwar nicht verbrieft, der Vollständigkeit halber aber erwähnt, ist wohl eine Mischform aus Bus und Lieferwagen. Dennoch schreibt man sie mit Doppel-L. Vielleicht geht die Bezeichnung ja auch auf das bullige Erscheinungsbild zurück. Der Erfolg dieser Baureihe spricht für sich. Über 65 Jahre wird der Transporter gebaut, rund 12 Millionen Fahrzeuge fanden seither einen Besitzer. Nun also folgt mit dem T6 ein neues Kapitel. Er ist eine aktuelle Interpretation des Transporters, mit LED-Lichtsignatur, aerodynamisch optimierter Karosserie, effizienten Motoren und Getrieben sowie hochmodernen Assistenzsystemen. Wer Als Antrieb sind ausschliesslich 2-Liter-Vierzylinder im Angebot. Die Dieselmotoren wurden neu entwickelt und sind wahlweise mit 84, 102, 150 oder 204 PS erhältlich. Die Benziner sind mit 150 oder 204 PS im Angebot. Alle Aggregate erfüllen die Euro-5- oder Euro-6-Norm und verfügen serienmässig über ein StoppStart-System. Als glücklicher T3-Besitzer und (nicht radikaler) Bulli-Traditionalist haben den Autor dieser Zeilen auch der T4 und der T5 mit ihren Qualitäten überzeugt. Als moderne, sichere, praktische Transporter. Aber nicht als Bulli. Es ist bedauerlich, dass die VW-Vorstände nicht den Mut fanden, die 2011 in Genf gezeigte Studie in die Realität umzusetzen und mit dem T6 wieder einen echten Bulli zu lancieren. Mit Heckmotor und Heckantrieb. Mit Charme und Charakter. Am liebsten auch als DoKa, als höhergelegter Synchro und als Westfalia. Und wie würde sich die Welt über ein Samba-Sondermodell mit 23 Fenstern freuen. Dem VW-Controlling würden ob solcher Vorstellungen wohl die Haare zu Berge stehen. Den Fans auch – elektrisiert, vor Begeisterung. T1: Start der Baureihe ab 1950. Heckmotor und -antrieb. T2: Ab 1967. Noch immer luftgekühlt und mit Heckantrieb. T3: Ab 1979. Erst luft-, dann wassergekühlt. T4: Ab 1990. Zum ersten Mal mit Frontmotor und -antrieb. T5: Ab 2003. Ebenfalls mit quer eingebautem Frontmotor. Dave Schneider Mazda geht mit Toyota Die beiden japanischen Autokonzerne Toyota und Mazda haben kürzlich eine Kooperationsabsicht unterzeichnet. Zwei Player bündeln ihre Kräfte für den harten Wettbewerb mit der Konkurrenz: Die Hersteller wollen die Kräfte bündeln, um «noch bessere Autos» bauen zu können. Die beiden Unternehmen seien kurz vor Abschluss ihrer Gespräche zu der Partnerschaft, wie die Wirtschaftszeitung «Nikkei» berichtete. Demnach will Toyota Mazda, das bei der Entwicklung von Elektroautos zurückliegt, Brennstoffzellen- und Hybridtechnologie zur Verfügung stellen. Im Gegenzug soll Toyota von Mazdas Skyactiv-Technologie profitieren, um effizientere Verbrennungsmotoren zu haben. Nur noch die Lackierung zur Lancierung des Neuen zeugt von den grossen Ahnen dieses Modells. Fotos: zvg. AUTONEWS Drei sind einer zu viel Ford erforscht die Zylinderabschaltung. Allerdings nicht wie andere Hersteller bei grossen V-Motoren, sondern bei ihrem ohnehin sehr effizienten EinliterDreizylinder-Turbobenziner. Bei «realen Tests» mit einem FocusPrototypen konnte die Treibstoffeffizienz des Eco-Boost-Motors durch gezielte Zylinderdeaktivierung nochmals gesteigert werden, und zwar um bis zu sechs Prozent. Die Ab- schaltung eines Zylinders wurde in verschiedenen Lastbereichen des Motors untersucht. Als Teststrecke wurde dazu eine typische Pendlerdistanz von 55 Kilometern auf Autobahnen und Landstrassen im Raum Köln gewählt. Ziel: Verbrauch weiter senken Speziell für diese Tests ist ein neues Zweimassenschwungrad entwickelt worden, das eine Zylinderabschaltung auch bei niedrigen Drehzahlen ermöglicht – ohne Kompromisse bei der Geräuschentwicklung oder bei der Laufruhe des Motors, wie der Hersteller schreibt. «Selbst für einen kompromisslos nach dem Downsizing-Prinzip entwickelten Motor kann durch die Zylinderdeaktivierung eine signifikante Verbesserung des Treibstoffverbrauchs erreicht werden», betont Andreas Schamel, Leiter der globalen Antriebsentwicklung von Ford. Und er betont: «Die Senkung des Treibstoffverbrauchs hat bei der Entwicklung neuer Verbrennungsmotoren bei Ford höchste Priorität.» Ob und wann die Zylinderabschaltung in Serienprodukten von Ford eingesetzt wird, lässt der Hersteller noch offen. (zb.) In den ersten drei Monaten dieses Jahres konnte die BMW Group mit BMW, Mini und RollsRoyce ihren Absatz um 8,1 Prozent auf 526 669 Autos steigern. Porsche In der Schweiz liegt Porsche im ersten Quartal mit 974 verkauften Einheiten mit 113,6 Prozent im Plus. Skoda Skoda erzielt das beste erste Quartal seiner Unternehmensgeschichte. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden bisher 265 100 Fahrzeuge verkauft, 7,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Opel Einkauf koordinieren Laut einem Bericht wollen die beiden Konzerne auch in anderen Bereichen kooperieren, etwa im Nutzfahrzeugsektor oder beim Teileeinkauf. Die Unternehmen haben bereits früher zusammengearbeitet. (zb.) BMW Der Ford Mondeo der vierten Generation sieht besser aus denn je. Und er ist auch sparsamer. Foto: zvg. Opel erweitert sein ElektronikTest-Center in Rüsselsheim. Der Neubau wird genug Raum für die Entwicklung und Validierung künftiger Infotainment- und Telematiksysteme beherbergen. Stadt Zürich Nr. 23 4. Juni 2015 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Tonhalle-Präsident und Präsident Eleonorenstiftung Martin Vollenwyder, Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger, Stadtrat Filippo Leutenegger (v.l.). Der initiative Vorstand des Gönnervereins Kispex (v.l.): Marianne Cereghetti, Sandra Vassalli, Ursula Gross Leemann, Barbara Frey-Curti und Barbara Eberle-Häringer. VIPs öffnen Herz und Portemonnaie für schwerkranke Kinder Als besonderer Höhepunkt zum 20jährigen Bestehen der Kinderspitex des Kantons Zürich (Kispex) fand ein Benefizkonzert in der Tonhalle Zürich statt. Das einzigartige Konzert wurde durch Sandra Studer, Botschafterin des Gönnervereins Kispex, zusammen mit dem österreichischen Perkussionisten Martin Grubinger initiiert. Der Anlass kam nicht zuletzt dank dem grosszügigen Engagement der Tonhalle-Gesellschaft Zürich und den Sponsoren zustande. Das Tonhalle-Orchester Zürich spielte in grosser Besetzung unter der Leitung von Lionel Bringuier. Alle Künstler verzichteten auf eine Gage. Weitere Kosten wurden durch groszügige Sponsoren gedeckt. Die Einnahmen kamen vollumfänglich der Kispex zugute. Leiterin Eva Gerber durfte aus den Händen von Ursula Gross Leemann (Vorstand Gönnerverein) einen Check über 233 000 Franken entgegennehmen. Das Geld kommt der Pflege schwerkranker Kinder zuhause in familiärer Geborgenheit zu Gute. Ein Viertel muss nämlich über Spenden finanziert werden. Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger, der für den Anlass extra aus dem Tessin angereist war, schätzt das Engagement: «Ich danke als einer, der weiss, dass er auf Kispex und den Gönnerverein angewiesen ist.» (Moderatorin Sandra Studer erwähnte zudem, dass Heiniger übrigens seine Konzertkarten selber be- zahlt habe.) Beim Apéro der Gönner vor dem Konzert hielt Stadtrat Filippo Leutenegger eine überaus berührende Rede. Das Schicksal der kranken Kinder treffe ihn im Herzen und beschäftige ihn sehr. Zudem habe er «nahe am Wasser gebaut», denn als ehemaliger Chefredaktor habe er bei einer Serie des Schweizer Fernsehens über das Kinderspital Tränen vergossen. Der initiative Vorstand des Gönnervereins kann mittlerweile auf über 300 Mitglieder zählen und hat in den letzten 10 Jahren insgesamt 2,3 Millionen Franken gesammelt. Das Konzert in der Tonhalle hat darüber hinaus weite Kreise für das Anliegen sensibilisiert. Unterstützt, wo sie kann: Opernsängerin Noëmi Nadelmann. Die dreifache Mutter Fiona Hefti ist neues Patronatsmitglied. Musiker Philipp Fankhauser war Gast. Moderatorin Sandra Studer. Pfarrerin Katharina Hoby, Andrea Bianca, Pfarrer in Küsnacht. Margot Bodmer und Annina Müller-Bodmer (Gründungsmitglied). Model und Mutter Sarina Arnold mit ihrem Mann Raphael Fischer. Esther Rhomberg mit Kunstmalerin Marietta Gianella–Berry (r.). ANZEIGEN NEUE NÄHKURSE SICHERN SIE SICH EINEN PLATZ matimato Stoffladen, Neuanfertigungen, Änderungen Renggerstrasse 60, 8038 Zürich neben der Post Wollishofen Tel. 044 480 20 40 Für Anfänger und Fortgeschrittene. Max. 5 Personen / Kurs. Lernen Sie zusätzliche Verarbeitungstechniken, Schnitterarbeitungen und Maschinen kennen. Das gesamte Kursangebot finden Sie unter: www.matimato.ch / [email protected] Kaufgesuch: BRIEFMARKEN! (Auch alte Briefe und Ansichtskarten) Sofort bar oder als Auktionseinlieferung Schwarzenbach Auktion Zürich Merkurstrasse 64, 8032 Zürich Eigene Firmen-Parkplätze vorhanden! Bitte Termin vereinbaren: Tel. 043 244 89 00 [email protected] www.schwarzenbach-auktion.ch 14 Züriberg Nr. 23 4. Juni 2015 DR. GAMBLE Thomas W. Enderle Tränke brauen Wollten Sie sich schon immer mal als Alchemist versuchen? Dann haben Sie im Spiel «Alchemisten» die einmalige Gelegenheit dazu, sich mit ihren Mitspielern zu messen. Ziel des Spieles ist, der erfolgreichste der mittelalterlichen Wissenschaftler zu sein. Da gilt es, sich im Lauf der insgesamt sechs Runden einen möglichst guten Ruf zu sichern. Oder man kauft sich wertvolle Artefakte, die einem am Ende ebenfalls viel Punkte einbringen. Im Zentrum des Spiels stehen Zutaten wie Krähenfüsse und Kröten, Pilze und Rabenfedern. Niemand weiss, aus welchen Elementen diese bestehen. Doch wer dies herausfindet (oder geschickt raten und bluffen kann), wird mit gesteigertem Ruf belohnt. Dafür muss man Tränke brauen. An sich ist das ganz einfach: Zwei beliebige Zutaten kombinieren. Doch wie findet man heraus, was man da gemixt hat? Trinkt man ihn selbst, ist das gratis – kann aber bedeuten, dass man bei einem schlechten Trank in der nächsten Runde hinten anstehen muss oder Ruf einbüsst. Dann doch lieber dem Studenten geben. Das kann zwar etwas kosten, ist aber sicher (für einen selbst). Mit Hilfe dieser Experimente kann man langsam herausfinden, welche Elemente sich hinter den Zutaten verstecken. Wer meint, eine Lösung zu kennen, kann Theorien publizieren und so Ruhm ernten. Aber das kostet Geld. Das wiederum erhält man, wenn man Tränke an Abenteurer verkauft. Dafür wäre es gut zu wissen, was man da zusammenbraut. Womit man wiederum beim Experimentieren wäre. Der Clou an «Die Alchemisten» ist, wie man Tränke braut: Dafür wählt man zwei Zutatenkarten aus seiner Hand und lichtet sie mit dem Handy oder Tablet mithilfe der zugehörigen Spiel-App ab. Auf dem Bildschirm erscheint dann das Ergebnis. Das Spiel kann auch ohne Computer-Unterstützung gespielt werden, braucht dann einen Spielleiter, was für diesen eher öd ist. Wer es schafft, durch geschicktes Kombinieren die Lösungen herauszufinden, gleichzeitig geschickt blufft und eventuelle Fehler seiner Spieler ausnutzt, ergattert am Ende die meisten Punkte und gewinnt. Dr. Gamble meint: «Die Alchemisten» hat etwas von einem LogikRätsel. Aber die thematische Einbettung ist gelungen und mit witzigen Spielregeln gut erklärt. Schön auch die grafisch opulenten Sichtschirme jedes Spielers, die die eigenen Notizen vor fremden Augen schützen. Und die App sorgt dafür, dass jede Runde anders ist und alle mitspielen können. Wer gerne etwas komplexere Spielekost hat und gerne Rätsel löst, ist hier an der richtigen Adresse. Dr. Gambles Urteil: Die Alchemisten, von Matus Kotry, Heidelberger Spielverlag/Czech Games Edition, 2–4 Spieler, ab 13 Jahre. Veranstaltungen & Freizeit Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 4. Juni 14.30 Klaviermusik: Mit Shirin Wälchli. Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19. 18.00 Vernissage: Christophe Starck, «Fotoarbeiten & Skulpturen». www.feldegg93.ch. Feldegg93 Ausstellungsraum für bild + form, Feldeggstr. 93. 18.00–19.00 Abendführung: Von Baum zu Baum im Alten Botanischen Garten. Treffpunkt vor Völkerkundemuseum, Pelikanstrasse 40. Keine Anmeldung. Botanischer Garten, Zollikerstrasse 107. 18.00 Führung: «Anatomie – Körperbilder von Vesal bis zur virtuellen Realität». Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 19.30 Konzert: Das Tonhalle-Orchester spielt Werke von Richard Strauss. Tonhalle, Claridenstr. 7. 19.30 Lesereise: Schweizer Literaturpreise, Preisträger 2015. Eleonore Frey und Guy Krneta mit ihren Übersetzerinnen Camille Luscher und Roberta Gado. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.15 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar Produktion, frei nach Ödön von Horváth. www. theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 20.30 «Always Ending Stories»: Schauspiel von Theater Ella. www.theaterella.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Freitag, 5. Juni 19.30 Konzert: Das Tonhalle-Orchester spielt Werke von Richard Strauss. Tonhalle, Claridenstr. 7. 20.15 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar Produktion, frei nach Ödön von Horváth. www. theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 20.30 «Always Ending Stories»: www.theaterella.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Samstag, 6. Juni 10.00–17.00 Schmuckbörse: Schmuckbörse Gold & Silber, alt & neu, Juwelen & Perlen. Der Erlös geht an ein Kinderheim in Kegalle, Sri Lanka. www.schmuckbörse-zürich.ch. GZ Riesbach, Seefeldstrasse 93. 11.00–16.00 Tag der offenen Tür: «Der Gesundheit auf der Spur». Erlebnisparcours durch das Institut. www.ebpi.uzh.ch/spur2015. Universität Zürich, Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention, Hirschengraben 84. 13.03 Zürcher Orgelspaziergang: Eine Reise durch die Zürcher Orgellandschaft. 13.30 Uhr: Beginn des Rundgang, Tonhalle Zürich, Ulrich Meldau. 14.30 Uhr, St. Peter, Margrit Fluor. 15.30 Uhr, Augustinerkirche, Merit Eichhorn. 16.30 Uhr, Predigerkirche, Christian Döhring. Eintritt frei, Kollekte. Tonhalle, Claridenstrasse 7. 14.00–18.00 Finissage: «West» von Maria Pomiansky. Zeichengalerie Grenacher, Hofstrasse 19. 19.00 Podiumsdiskussion: «Das Zusammenspiel der grossen und kleinen Medien». Eintritt frei. Karl der Grosse (Barockzimmer), Kirchgasse 14. 20.15 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar Produktion, frei nach Ödön von Horváth. Regie: Dorothee Metz, www.theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 20.30 «Always Ending Stories»: www.theaterella.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Sonntag, 7. Juni 10.30 Öffentliche Stadtführung: «Auf den Spuren der Cafés», mit Yvonne Höfliger. Dauer des Rundgangs: 2 Stunden. Infos: www.kaffeecafes.ch. Helmhaus, Limmatquai 31. 14.00–17.00 Finissage: Agnes Fleischmann: Skulpturen aus Steatit. Catherine Cunz Meyer: Pastelle und Zeichnungen. Paula Taimi: Figürliche Skulpturen und Aquarelle. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 14.30 Öffentliche Führung: «Anatomie – Körperbilder von Vesal bis zur virtuellen Realität». Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 18.00 «Hin ist hin»: Puppentheater von Dakar Produktion, frei nach Ödön von Horváth. www. theater-stadelhofen.ch. Theater Stadelhofen, Stadelhoferstrasse 12. 18.00 «Always Ending Stories»: www.theaterella.ch. Theater Stok, Hirschengraben 42. Montag, 8. Juni 19.00 «Teppich»: Gespräch mit Erica BrühlmannJecklin und Beate Rothmaier. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 25 Jahre Pierino Ambrosoli Foundation: Jubiläums-Vorstellung mit Musik und Tanz, präsentiert von Stipendiaten. Der Eintritt ist frei. Anmeldung nötig: www.theater-rigiblick.ch. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Dienstag, 9. Juni 12.30–13.00 Führung: «Moose entdecken und erforschen». Erläuterungen zur neu gestalteten Ausstellung. Botanischer Garten, Zollikerstr. 107. 15.00 Beethoven und Schubert: Slobodan Mirkovic (Violine) und Bernhard Billeter (Klavier): Sonate in F-Dur, genannt Frühlingssonate von Beethoven und Sonate für Klavier und Violine in g-moll, op. 137 Nr. 3, D408 von Schubert. Alterszentrum Bürgerasyl-Pfrundhaus, Leonhardstrasse 18. 18.30–20.00 Öffentlicher Vortrag: «Krampfadern – ist eine Operation immer notwendig?». Eintritt frei. Anmeldung erforderlich: [email protected] oder 043 268 70 70. Privatklinik Bethanien (Konferenzraum), Toblerstrasse 51. 19.00 Abstimmungs-Stammtisch: Für alle ewig Unentschiedenen, die gerne auf den letzten Drücker zur Urne rennen und es dann doch wieder verschlafen, gibt es Karls Abstimmungs-Stammtisch. Mit dabei: Alexandra Molinaro, Projektleiterin easyvote. Eintritt frei. Karl der Grosse (Blaues Foyer), Kirchgasse 14. 19.30 «Indianer und Pirat»: Kindheit eines begabten Störenfrieds. Autorenlesung mit Jón Gnarr. Moderation: Ursula Giger, Lesung der deutschen Texte: Dagny Gioulami. Literaturhaus, Limmatquai 62. 19.30 Zürcher Kammerorchester: Violine und Leitung: Thomas Zehetmaier. Werke von Mozart, Krenek und Schönberg. 19 Uhr: Einführung im Foyer der Tonhalle mit Pauline (Anette Herbst). Tonhalle (Grosser Saal), Claridenstrasse 7. Mittwoch, 10. Juni 7.45–8.00 Musik am frühen Morgen: Jörg Ulrich Busch, Orgel. Pfarrer Niklaus Peter, Grusswort. Kirche Fraumünster, Stadthausquai 19. 14.00–17.00 Kneipp-Anlage offen: Bei schönem Wetter ist die Kneipp-Anlage in Betrieb, am Montag und Mittwoch betreut, an den anderen Tagen nach Anmeldung: 044 414 03 33. Ein erquickender Gang durchs kühle Nass. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 14.30 Russische Volksmusik: Mit dem Folk-Duo Oxana und Andrej. Pflegezentrum Witikon (Saal), Kienastenwiesweg 2. 20.00 Quartiergespräch Riesbach: Mit FwmbA Melanie Serschön, Kreischefin 8, Stadtpolizei Zürich. Treffpunkt: Quartierwache Riesbach, Riesbachstr. 3. Org.: Quartierverein Riesbach. Bistro Horizont, BiZe, Mühleachstrasse 112. 20.00–22.00 «Die gleissende Welt»: Autorin Siri Hustvedt im Gespräch mit Blas Ulibarri, in englischer Sprache. Schauspielhaus Pfauen, Rämistrasse 34. Donnerstag, 11. Juni 14.30 Filmnachmittag: «Die Wunderwelt der Natur». Pflegezentrum Riesbach (Saal), Witellikerstrasse 19. 18.00–20.00 Quartierwandel 2015: Rundgang Grünau. «Eine Oase hinter vielen Spuren». Ausklang in der Quartierfabrik Vert.igo bei einem kleinen Apéro. Org.: Quartierkoordination der Sozialen Dienste Stadt Zürich. Der Rundgang ist kostenlos. Anmeldung: www.stadt-zuerich.ch/quartierwandel. Tram-/Bushaltestelle Bändliweg (Tram 17, Bus 78 + 307). 19.30 «Fragmente»: Autorenlesung mit Emrah Serbes. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 «Elogio – Beethoven»: Ein Abend um den Dichter Federico García Lorca mit Kammermusik, Gedichten und Flamenco. Mit dem Ensemble Turicum. Vorverkauf: 043 268 06 45 [email protected]. Theater Stok, Hirschengraben 42. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: NZZ Print, Schlieren Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Diese Gärten freuen sich auf Besuch Bereits zum achten Mal wird der Quartiergartentag am Samstag, 13. Juni, durchgeführt. Gartenbesitzer aus Hottingen, Hirslanden und Riesbach öffnen für die Quartierbevölkerung ihre Gärten. Folgende Gärten sind von 11 bis 16 Uhr für das Publikum geöffnet : • Friedhof Enzenbühl, Forchstrasse, Tram 11 bis Haltestelle Friedhof Enzenbühl. Historische wertvolle Anlage von 1902. Führung 10 bis 11.15 Uhr mit Christian Seliner. Besammlung bei der Eingangspforte. • Privatgarten Eicher Hörler & Bernet. Rehalpstrasse 19. Tram 11 bis Friedhof Enzenbühl. Friedhof Rehalp (nicht Enzenbühl!) durchqueren, geradeaus, am Ende beim Ausgang Treppe benutzen, und man steht vor dem Haus. Gemischter, gemeinsam genutzter Naturgarten, mit Pflanzen, die heute teilweise nur noch selten anzutreffen sind. • Privatgarten Livia Risch. Enzenbühlstrasse 38, 8008 Zürich. Tram 11 bis Friedhof Enzenbühl oder Bus 77 bis Epi-Klinik. Hausgarten. • Privatgarten Christel Wehrli-Streiff, Zollikerstrasse 168, 8008 Zürich, Bus 77 bis Altenhofstrasse oder Bus 33 bis Wildbachstrasse. 100-jähriger Baumbestand, naturnah gestaltet mit Vorliebe für Kinder, Blumen und Kakteen. Bio-Teich sowie Vogel- und Sommervögelhäuser. • Dachgarten Issler-Hebting, Seefeld- In schöne Gärten gucken kann man am Quartiergartentag. strasse 152, 8008 Zürich. Tram bis Höschgasse, Tram oder Bus 33 bis Fröhlichstrasse. Japanische Ahorn, Garten- und Ruderalpflanzen. • Privatgarten Martin & Bettina v. Ziegler. Weineggstrasse 54, 8008 Zürich. Tram 11 bis Hedwigsteig. Biotop, Steingarten. • Privatgarten Frei-Schindler. Sempacherstrasse 53. Tram 11 bis Wetlistrasse. Terrassierter Garten im englischen Stil, mixed borders, alte Rosen, seltene Gehölze. • Privatgarten Renata Larese, Sennhauserweg 20, 8032 Zürich, hinter dem Ilgen-Schulhaus, Tram bis Römerhof. Teich, Fruchtbäume und vieles, was im Entstehen ist. • Merkurgarten, Merkurstrasse 6, 8032 Zürich, beim Kreuzplatz. Nachbarschaftsgarten von rund 40 Gärtnern, 2013 angelegt, mit Nutzpflanzen in Pflanzkisten, Beerenhecke, Blumenwiese, Vertikalgarten. Quar- Foto: B. Scalabrin tiertreff mit Teehaus (Erfrischungen und Snacks) und Veranstaltungsort, Kunstreihe kunst pflanzen, ein Beispiel von urban gardening. • Historischer Park des Alterszentrums Klus Park (unter Denkmalschutz). Asylstrasse 130. Hier findet ab 16 Uhr der Apéro für alle Gartenbesucherinnen und Gartenbesitzer statt. Der Gartentag findet bei jedem Wetter statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. «Wir bitten die Besucher, keine Hunde in die Gärten mitzunehmen. Bitte bedenken Sie, dass Sie in diesen Gärten Gast sind. Wir bitten um entsprechende Rücksichtnahme», schärft Gartentag-Initiiant Herbert Frei der Gästeschar schon im Vorfeld ein. (zb.) Gesamtkoordination Gartentag: Herbert Frei, Präsident Quartierverein Hirslanden, [email protected], Tel. 044 380 58 11. Mehr Infos: www.qv-hirslanden.ch. BEGEGNUNGSZENTREN GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Telefon 044 387 74 50 E·Mail [email protected] www.gz-zh.ch/13 Offenes LoRa: Fr, 5. Juni, 18.30 Uhr. Galerie sichtbar: bis 25 Juni: Radio LoRa – von hier aus in die Welt. GZ Witikon Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Telefon 044 422 75 61 E-Mail [email protected] GZ-Mobil unterwegs: Mi, 10. Juni, 14 bis 16.30 Uhr, Robinsonspielplatz. Treffpunkt jeweils direkt vor Ort oder 13.30 GZ. Anmeldung erwünscht. Atelier Wundertüte: Do, 4./11. Juni, je 15.30 bis 17.15 Uhr, Robinsonspielplatz (4.), oder ASIG-Spielplatz, Wiesliacher (11.) oder im GZ Kafi. GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Tel./Fax 044 251 02 29 www.gz-zh.ch/8 Playback Theater Bumerang: Fr, 5. Juni, 30 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestr. 54, Zürich. Salsa: jeweils Mi 19.15 bis 20.45 Uhr im Pflegiraum, Klosbachstr. 118. Altstadthaus Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 www.altstadthaus.ch Ausflug in den Wald: Mi, 10. Juni, 14 bis 17 Uhr. Gartenschau: Do, 11. Juni, 18.30 Uhr. Bitte anmelden bis 6. Juni im Altstadthaus. Grillznacht: Fr, 12. Juni, 18 Uhr auf dem Leueplätzeli. Strick-/Flick-Bar: Do, 11. Juni, 20 bis 22 Uhr. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Telefon 043 819 37 27 E-Mail [email protected] Brasilianischer Abend: Do, 4. Juni, Food und Drinks ab 18 Uhr, Konzert mit Luiz Simas um 20.30 Uhr. Brunch: So, 14. Juni, ab 10 Uhr. Anmelden bis 12. Juni um 14 Uhr unter Tel. 079 597 87 00. Kultur und Begegnung: So, 14. Juni, 17 Uhr Konzert. Quartiertreff Fluntern GFZ Familienzentrum Zeltweg Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 www.lokal-fluntern.ch Vortrag: Mo, 8. Juni, 19.30 bis 21 Uhr, Kinderhautpflege von Fr. Rogg. Mütter-/Väterberatung: Di, 9. Juni, 10 bis 12 Uhr. Zeltweg 21b, 8032 Zürich Telefon 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentren [email protected] Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, für Kinder bis 4 Jahre. ANZEIGEN Herzlich willkommen im GFZ Familienzentrum Zeltweg: ❍ Treffpunkt jeden Mi, 9 – 11.30 Uhr, für Familien mit Kindern von 0 bis 4 Jahren, von Fachperson begleitet ❍ Animierte Kindergeschichten monatlich, für Familien mit Kindern von 3 bis 4 Jahren ❍ Raumvermietung (ideal für private Mieter und Anbieter von Kursen, Spielgruppen usw.) GFZ Familienzentrum, Zeltweg 21b, 8032 Zürich, Telefon 044 253 75 20 www.gfz-zh.ch/familienzentrum, [email protected] ETWAS GESEHEN, ETWAS GEHÖRT? Te l e f o n 044 913 53 33 Nr. 23 4. Juni 2015 15 16 Züriberg Nr. 23 4. Juni 2015 KULTUR Albert Kahn, ein französischer Bankier, war vor 100 Jahren einer der reichsten Männer Europas und leidenschaftlicher Fotografie-Förderer. Obiges Foto stammt von Auguste Léon, Frankreich, Paris: Es zeigt den Eiffelturm mit Durchblick auf Le Trocadéro. Es wurde am 9. Juli 1914 aufgenommen. © Alle Fotos: Musée Albert-Kahn, Département des Hauts-de-Seine Museum Rietberg: Menschen und Momente in Farbe Mit der Ausstellung «Welt in Farbe – Farbfotografie vor 1915» holt das Museum Rietberg den Philanthropen Albert Kahn (1860–1940) und seine Friedensmission ins Haus. Elke Baumann Anfang des 20. Jahrhunderts schien unser fotografisches Gedächtnis aus Schwarz-Bildern zu bestehen. Doch bereits vor dem Ersten Weltkrieg erhielt die Farbfotografie dank Albert Kahn und anderen Pionieren entscheidende Impulse. Begeistert von neuer Technik Albert Kahn, ein französischer Bankier, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts einer der reichsten Männer Europas. Begeistert vom neuen Autochromverfahren, einer frühen Form von Farbdiapositiven der Brüder Auguste und Louis Lumière, beauftragte er Fotografen und Filmteams, die ganze Welt in farbigen Bildern zu dokumentieren. Seine Idee war es, mit bildlichen Darstellungen des täglichen Lebens aus allen Teilen der Welt ein Verständnis für andere Menschen und deren Kultur zu vermitteln. Er liess seine Leute ausschwärmen, um Aufnahmen in Europa, Asien, Afrika und Amerika zu machen, um lokale Szenarien, Menschen in typischer Kleidung und Monumente der Kulturgeschichte, wie die Pyramiden in Ägypten oder das Taj Mahal in Indien, abzulichten. Albert Kahn nutzte sein Vermögen, um zwischen 1908 und 1930 das damals grösste ethnologische Foto- und Filmprojekt das «Les Archives de la Planète» aufzubauen. Die Sammlung zählt an die 72 000 Farbbildaufnahmen und mehr als 100 Stunden Film aus allen Erdteilen. Die Aufnahmen spiegeln Kahns Friedensmission wider. Während die europäischen Grossmächte zum grossen Krieg rüsten, holt der französische Banker die Fremde in die Nähe. Kahn war ein Idealist: Wer Bauten, Landschaften und Lebensweisen anderer Völker kenne, so hofft er, der begegne ihnen friedlich, nicht auf dem Schlachtfeld. Scheitern einer Vision Während die Farbfotografie um 1914 grosse Fortschritte macht, muss sich Albert Kahn mit seiner Friedensutopie geschlagen geben. Mit dem Krieg 1914/18 ging auch ein Teil jener Welt unter, die Kahns Fotografen auf Farbfotos gebannt hatten. In der Folge des Börsenkrachs von 1929 verlor er sein gesamtes Vermögen und starb 1940 vollkommen verarmt wenige Monate nach der deutschen Besetzung Frankreichs. Szenerien, Menschen, Monumente Kahns einzigartige Sammlung in der Nähe von Paris wird 1931 eingestellt und lange Zeit vergessen. Heute gilt sie als Meilenstein der Geschichte der Dokumentarfotografie. Sie vermittelt eine Vorstellung vom Leben in der Zeit des frühen 20. Jahrhunderts und ist damit zu einer der wichtigsten und wertvollsten Fotosammlung weltweit geworden. Eine Auswahl davon zeigt jetzt das Museum Rietberg. Die meisten Bilder stammen aus der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Ergänzt werden die Zeitdokumente mit 25 Farbabzügen des Russen Sergej M. ProkudinGorslis (1863–1944). Im Auftrag Zar Nikolaus II. dokumentiert er von der Krim bis Sibirien die letzten Jahre des russischen Zarenreichs. Die Mu- Stéphane Passet, Griechenland, am Stéphane Passet, Türkei, Istanbul, Gruppe armenischer Frauen und Mäd- Berg Athos, Zwei Soldaten mit Gefangenem. 10. September 1913. chen, Albert Kahn, Les Archives de la Planète, September 1912. seumsbesucher reisen mit den Bildern von Osten nach Westen, von Norden nach Süden. Von Paris über den Balkan in die Türkei, vorbei an armenischen Frauen in traditioneller Tracht und Hohepriestern in zeremoniellen Gewändern, vorbei an einem Scharfschützen aus Marokko zum Markt in Sarajevo. Die Aufnahmen führen nach Irland, zum Garten der Harmonie nach Peking, zu mongolischen Hütten und zur Chinesischen Mauer. Der weltumspannende Bilderschatz gibt Einblicke in Kulturen, die sich an der Schwelle des Verschwindens befinden. In der Ausstellung können die Besucher einige der frühen kostbaren Farbfotobücher im Original durchblättern. Dauer der Ausstellung bis 27. September, Öffnungszeiten: Di bis Sa 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr, montags geschlossen. Eintritt: Erwachsene CHF 18, red. CHF 14, Jugendliche bis 16 gratis. Weitere Informationen unter www.rietberg.ch. Stéphane Passet, China, Badaling, Osttor des nördlichen Teils der Grossen Mauer mit Signaltürmen, Albert Kahn, 19. Juli 1912.
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