Zürich Zürichsee-Zeitung Dienstag, 1. September 2015 17 Forschung vom «Gras bis ins Glas» lindau Kanton, ETH und Universität Zürich haben gestern den Baustart für das gemeinsame Bildungs- und Forschungszentrum am Strickhof in Lindau gefeiert. Sie investieren rund 60 Millionen Franken in das «Leuchtturmprojekt». Ueli Voegeli, Direktor des Strickhofs, machte beim gestrigen Spatenstich für das neue Bildungsund Forschungszentrum Agrovet-Strickhof keinen Hehl aus seiner Begeisterung: «Es ist der Start in eine neue Ära der landwirtschaftlichen Ausbildung und Forschung.» Er bezeichnete das 60-Millionen-Projekt als nationales, ja sogar internationales «Leuchtturmprojekt». Mit Agrovet-Strickhof rücken landwirtschaftliche Ausbildung und Praxis (Strickhof ), Agrarwissenschaften (ETH) und Veterinärmedizin (Uni) enger zusammen. Universitäre Bildung und Forschung werden mit den praktischen Bedürfnissen der Landwirtschaft verknüpft. Dies führe zu Synergien im wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Bereich, sagte Voegeli. Neues Stoffwechselzentrum In den nächsten eineinhalb Jahren werden auf dem StrickhofGelände im Lindauer Weiler Eschikon ein Milchviehstall für rund 120 Kühe, ein Stall für Aufzucht, Kälbermast und Gross- «Es ist der Start in eine neue Ära der landwirtschaftlichen Ausbildung.» Ueli Voegeli, Strickhof-Direktor Gemeinsamer Wahlkampf Wahlen Die drei Kantonsräte und Gemeinde- respektive Stadtpräsidenten Bruno Walliser (SVP, Volketswil), Philipp Kutter (CVP, Wädenswil) und Martin Farner (FDP, Oberstammheim) wollen in den Nationalrat. Für den Wahlkampf spannen sie parteiübergreifend zusammen. «Als Gemeindepräsidenten sind wir jederzeit ansprechbar auf der Strasse und in der Beiz. Wir schliessen den Graben zwischen Bürgern und Politikern», sagte Philipp Kutter gestern vor den Medien. Zwei gemeinsame Anliegen seien die Aufnahme von Laien in die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) und der Abbau von «übermässigen Regulierungen von Bern», die die Gemeinden umsetzen müssen. kme viehmast sowie ein Forum für Schulungszwecke und Veranstaltungen entstehen. Hinzu kommt ein Büro- und Laborgebäude sowie ein Stoffwechselzentrum mit Stoffwechselstall und Respirationskammern für Gross- und Kleinvieh. Dort wird unter anderem das Fressverhalten untersucht. Das Stoffwechselzentrum sowie das Büro- und Laborgebäu- «Wir werden grosse Beiträge für die lokale Landwirtschaft, aber auch die Welt liefern.» Lino Guzzella, ETH-Präsident de werden von der ETH finanziert, die übrigen Gebäude vom Kanton. Die Kosten belaufen sich je auf rund 29 Millionen Franken. Die alten Strickhof-Stallungen müssen den Holzneubauten weichen (siehe Grafik). Einzig eine Remise bleibt bestehen. Die Eröffnung ist im Jahr 2017 geplant. Bauern wollen Mehrwert Künftig wird am Strickhof somit Forschung und Lehre an der gesamten Wertschöpfungskette der Nahrungsmittel betrieben: «Vom Feld bis auf den Teller», sagte Strickhof-Direktor Voegeli. Oder im Fall der Milch: «Vom Gras bis ins Glas», wie Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich, anfügte. Im Zusammenspiel der verschiedenen Disziplinen sieht er die grosse Chance für eine nachhaltige Landwirtschaft, «wie sie von der Gesellschaft gefordert wird». ETH-Präsident Lino Guzzella zeigte sich derweil überzeugt, dass Agrovet-Strickhof grosse Beiträge für die lokale Landwirtschaft, aber auch für die Spezieller Spatenstich für Agrovet-Strickhof: Baudirektor Kägi, ETH-Präsident Guzzella und Uni-Rektor Hengartner versuchten sich als Traktorfahrer. mad Ernährung der Weltbevölkerung liefern könne. Auch die Bauern haben hohe Erwartungen ans neue Kooperationsprojekt. Dies brachte Hans Frei, Präsident des Zürcher und Vizepräsident des Schweizerischen Bauernverbands, zum Ausdruck. Frei erhofft sich insbesondere auch eine höhere Wertschöpfung. «Es braucht eine Diskussion darüber, welchen Wert unsere Lebensmittel haben.» Baudirektor Markus Kägi (SVP) hob in seiner Ansprache spezielle Herausforderungen beim Bauprojekt hervor. So muss etwa ein eingedolter Bach offen- und um- Gegen eine «Lex Petri» KantonsRat Die Mitglieder des Kantonsrates können weiterhin ohne zeitliche Beschränkung in einer Aufsichtskommission sitzen. Das Zürcher Kantonsparlament hat gestern mit 92 zu 74 Stimmen entschieden, keine «Lex Petri» einzuführen und die Amtszeit auf acht Jahre zu beschränken. «Lex Petri» wurde die parlamentarische Initiative inoffiziell genannt, weil sie auf die grüne Kantonsrätin Gabi Petri zugeschnitten erschien. Die umtriebige VCS-Geschäftsführerin sass 15 Jahre in der Justizkommission, davon vier Jahre als Präsidentin. In diesem Jahr verzichteten die Grünen dann auf die Kommission und Petri musste ihren Sitz freigeben. Ruedi Lais (SP, Wallisellen) hatte seine parlamentarische In- itiative lange vor Petris Rücktritt eingereicht. In der gestrigen Debatte betonte er, dass sein Vorstoss nichts mit Petri zu tun habe. Ihm gehe es nur darum, das Parlament vor Verfilzung zu schützen. «Es genügt nur schon der Anschein einer Abhängigkeit, damit wir unglaubwürdig werden», sagte Lais, der von FDP, SP, Petris eigener Partei, den Grünen, und von der Alternativen Liste (AL) unterstützt wurde. Eine Sache des Charakters Eine Mehrheit des Parlamentes, bestehend aus SVP, EDU, CVP, EVP und GLP, war aber anderer Ansicht. Langjährige Mitglieder seien wegen ihrer Erfahrung sehr hilfreich, sagte Hans Egli (EDU, Steinmaur). Unabhängigkeit habe zudem nichts mit Dienstjahren zu tun, sondern mit Charakter. sda gelegt werden. Zusätzlich muss die nationale Veloroute verschoben werden, weil sie den Hühnern in die Quere kommt. «Da wollten wir keine Opfer riskieren – weder auf Tier- noch auf Bikerseite», sagte Kägi. Kommt hinzu, dass es sich um Bauten für Nutztiere handelt. «Wir mussten uns auf eine ganz neue Welt einlassen. Denn für Kühe und Hühner bauen wir normalerweise nicht.» Der Kantonsrat hat den Kantonsbeitrag im letzten Jahr einstimmig genehmigt. «Dies zeigt, wie hoch die Akzeptanz für das Projekt in der Politik ist», sagte Kägi. Fabio Mauerhofer Suche nach Unfallboot stReet-PaRade Der 28-Jährige, der während der Zürcher Street-Parade beim Schanzengraben in eine Schiffsschraube geriet, hatte offenbar kurz zuvor noch mit jemandem auf dem betreffenden Boot gesprochen. Beim nachfolgenden Unfall erlitt der Österreicher mittelschwere Beinverletzungen. Die Leute auf dem Boot hätten ihm ein Getränk offeriert, sagte der 28-Jährige. Beim Trinken habe er sich am Boot festgehalten. Wenig später habe er sich bedankt und verabschiedet. Beim Wegschwimmen kam es dann zum folgenschweren Unfall. Dieser sei vom Bootsführer und den Gästen möglicherweise nicht einmal bemerkt worden, schreibt die Polisda zei. Sie hofft auf Zeugen. NEUES ForScHUNgSZENTrUM AM STricKHoF iN LiNDAU ETH Pflanzenwissenschaften Agrovet-Strickhof Strickhof Karte GIS-Browser, Grafik mk InKürze tRamunfall 56-jährige Touristin tot In Schwamendingen ist gestern eine 56-jährige Touristin aus Kanada von einem Tram tödlich verletzt worden. Der Unfall ereignete sich kurz vor 12 Uhr in der Dübendorferstrasse. Die Frau wollte auf einem Fussgängerstreifen über die Strasse. Dabei geriet sie vor das vortrittsberechtigte Tram der Linie 7. sda KantonsRat Nebeneinkünfte an den Kanton Zürcher Regierungsräte müssen künftig Sitzungsgelder und Honorare, die sie als Vertreter des Kantons in Unternehmungen, Anstal- ten und Organisationen erhalten, vollumfänglich dem Kanton abliefern. Dies hat der Kantonsrat mit 126 zu 0 Stimmen beschlossen. Zugrunde lag eine parlamentarische Initiative der Grünen. sda VeRfahRen Das Volk soll entscheiden Über die «Straffung von Rekursund Beschwerdeverfahren» soll im Kanton Zürich das Volk entscheiden können. Die SP-Fraktion hat gegen den Beschluss des Kantonsrats das Behördenreferendum ergriffen. Unterstützt werde das Referendum von den Grünen, heisst es in einer Mitteilung der Partei. Auch der Zürcher Anwaltsverband begrüsse das Referendum. sda Anzeige Die Baumesse. Wo man schaut, bevor man baut. auf Onlineticket. Gutschein-Nr. BM15BON25TP nur online einlösbar 3.– 6.9.2015 Messe Zürich Do–So 10–18 bauen-modernisieren.ch 25% RABATT unter www.bauen-modernisieren.ch/ticket Quelle: renggli-haus.ch
© Copyright 2024 ExpyDoc