EU-Konsortium treibt Gesundheitsbranche an

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EU-Konsortium treibt Gesundheitsbranche an
Mit EIT Health ging im Dezember 2014 ein EU-Großprojekt an den Start, das Menschen in
Europa ein gesünderes Leben und aktives Älterwerden ermöglichen soll. Das europäische
Konsortium, das aus über 140 führenden Unternehmen und Institutionen aus 14 Ländern
besteht, ist mit einem Gesamtbudget von zwei Milliarden Euro eines der weltweit größten
Netzwerke in der Gesundheitsbranche.
EIT Health treibt innovative Lösungen im Gesundheitsbereich in Zusammenarbeit mit weltweit führenden
Forschungseinrichtungen voran. © EIT Health
Schon vor sieben Jahren hatte das Europäische Parlament das Europäische Institut für
Innovation und Technologie (EIT) mit Sitz in Budapest gegründet, um grenzübergreifend
Forschung, Entwicklung, Ausbildung und Unternehmer-Initiativen zu fördern. Fünf sogenannte
Wissens- und Innovationsgemeinschaften (Knowledge and Innovation Communities, KICs)
wurden seither geschaffen. Das momentan jüngste ist EIT Health.
Ziel der Initiative ist es, länderübergreifend Unternehmergeist zu fördern und Innovationen für
die Gesundheit schneller zur Marktreife zu bringen. „EIT Health möchte Wissenschaftler und
Unternehmer unterstützen, damit gute Ideen schneller auf den Markt kommen können“,
erklärt Dr. Ursula Redeker, die bis Ende August 2015 Haupt-Koordinatorin und ad interim CEO
des europäischen Innovationsnetzwerkes war. Inzwischen ist die Sprecherin der
Geschäftsführung der Roche Diagnostics GmbH Mitglied im Aufsichtsrat von EIT Health.
Nachdem im Dezember 2014 der Startschuss für EIT Health gefallen war, konzentrierte sich
Die Strukturen sind geschaffen
Menschen jeden Alters ein gesünderes Leben ermöglichen – das ist das Ziel des europäischen Netzwerkes EIT
Health. © EIT Health
Redeker zusammen mit ihren Netzwerkkollegen darauf, die notwendigen Strukturen dafür zu
schaffen, dass EIT Health im Jahr 2016 an die Umsetzung erster Projekte gehen kann. Die
Geschäftsräume der German EIT Health GmbH fanden Platz auf dem Campus der Roche
Diagnostics GmbH in Mannheim als Business Offices und auf dem Campus Neuenheimer Feld
in Heidelberg als Education and Research Offices. Auch die anderen fünf nationalen EIT-HealthZentren (die sogenannten Co-location Centers) in Belgien/Niederlanden, Frankreich,
Großbritannien/Irland, Skandinavien und Spanien sind inzwischen eingerichtet. Der
europäische Hauptsitz von EIT Health befindet sich in München. Dort hat auch die neue CEO,
Sylvie Bove, ihren Arbeitsplatz bezogen. Daneben gibt es sechs weitere regionale Zentren
innerhalb der EU, die das Potenzial haben, sich zu einem Co-location Center zu entwickeln. Zu
diesen sogenannten „Innostar-Regionen“ gehören die Länder Wales, Portugal, Polen, Ungarn,
Slowenien und Kroatien.
Die Strategie von EIT Health beruht auf drei Säulen
Campus: Innovative Projekte rund um die Aus- und Weiterbildung – zum Beispiel MSc- and
PhD-Programme mit Fokus auf „Entrepreneurship“
Innovation Projects: Multidisziplinäre und länderübergreifende Forschungs- und
Entwicklungsprojekte mit Marktpotenzial
Accelerator: Unterstützung für Produktentwicklungen, die von einem beschleunigten
Innovationsprozess profitieren sollen (Zugang zu Forschungseinrichtungen, zu Living Labs
und Test Beds, zu Finanzierungskapital, Hilfe bei der Erschließung neuer Märkte usw.)
Insgesamt sieben Förderjahre sind für EIT Health vorerst vorgesehen. Armin Pscherer,
Geschäftsführer der German EIT Health GmbH, erklärt: „Das EIT finanziert Projekte nur „on
top“. Dies bedeutet, die Summe für eine neue Projektentwicklung sollte bereits zu 75 Prozent
über die EIT-Health-Partner abgedeckt sein. Überzeugt ein Projekt und finden sich die Mittel
dafür innerhalb der rund 140 Netzwerkpartner, dann schießt das EIT das fehlende Viertel aus
EU-Geldern (insgesamt bis zu 80 Millionen Euro jährlich) dazu.“ Zu den Netzwerkpartnern
gehören auch die Bundesländer Baden-Württemberg und Bayern, die jährlich rund 500.000
Euro zum Budget beisteuern.
Mit Mannheim/Heidelberg mit derzeit sieben Mitarbeitern hat die German EIT Health GmbH
Erste Projekte laufen an
eine strategisch günstige Lage für die Deutschlandzentrale bezogen – mitten in der
pulsierenden Metropolregion Rhein-Neckar, eingebettet in die Infrastruktur des Großkonzerns
Roche und in unmittelbarer Nachbarschaft zu anderen wichtigen Netzwerkpartnern des EIT
Health wie der AbbVie Deutschland GmbH und Co. KG in Ludwigshafen und der Universität
Heidelberg. Erste Projekte sind inzwischen angelaufen.
EIT-Health-Projekte in der Region
Europaweites Oncology Consortium: Sechs nationale Comprehensive Cancer Centers in
Stockholm, Amsterdam, Paris, Cambridge, Barcelona und Heidelberg (Nationales Centrum
für Tumorerkrankungen (NCT) und Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)) haben
begonnen, ihre Datenstruktur zu vernetzen. Damit wollen sie den Nutzen der erhobenen
Daten für den Patienten unter besonderer Beachtung ethischer Gesichtspunkte
optimieren.
CLOSE: Die Firma Roche Diagnostics GmbH hat zusammen mit Profil Germany das Projekt
CLOSE gestartet, um ein System zur Stoffwechseleinstellung für schwerkranke Patienten
mit Typ-2-Diabetes zu entwickeln. CLOSE soll die Bereitstellung der Heimpflege sowie die
Lebensqualität der Patienten verbessern und die Nachhaltigkeit der Gesundheitssysteme
stärken.
AVC: Die AbbVie Deutschland GmbH hat zusammen mit der Universität Heidelberg das
Project AVC (AbbVie Care) ins Leben gerufen, um die Gesundheit am Arbeitsplatz zu
verbessern und die Produktivität zu erhöhen.
Fachbeitrag
02.02.2016
Elke Matuschek
© BIOPRO Baden-Württemberg GmbH
Weitere Informationen
EIT Health
Förderung
Europäische
Union
Aufruf zur Einreichung
EIT Health: Call for Innovation Proposals 2016
Förderung durch: EIT Health
Einreichungsfrist: 16.05.2016
EIT Health hat an alle Partner einen Call zur Einreichung von Innovationsanträgen gestartet. Ausgewählte
Projekte werden im Businessplan Anfang 2017 enthalten sein. Die Einreichungsfrist endet am 16. Mai 2016.
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